1. Auftritt:

 

Der reiche Jude und Schuldeneintreiber Nathan kehrt von einer Geschäftsreise nach Babylon nach Jerusalem zurück und erfährt dort von Daja, seiner christlichen Haushälterin und der Gesellschafterin seiner Tochter Recha, dass sein Haus während seiner Abwesenheit brannte und Recha fast in den Flammen umgekommen wäre. Gerettet wurde sie von einem Tempelherrn, der wenige Tage vorher von Sultan Saladin überraschend begnadigt wurde und den Recha nun für einen Engel hält.

 

Der Tempelherr wollte keinen Dank für seine Tat und verschwand direkt in der Menge. Daja berichtet, dass sie ihn in den folgenden Tagen mehrfach am Grab Jesu Christi gesehen und aufgesucht hat, um ihm doch noch zu danken, er sie aber jedes Mal davongejagt hat. Mittlerweile ist der Tempelherr allerdings spurlos verschwunden, aber Nathan will ihn unbedingt finden, um ihm zu danken und Recha zu zeigen, dass er kein Engel sondern ein Mensch ist.

 

Im ersten Auftritt deutet sich außerdem ein Geheimnis an, das scheinbar Recha betrifft und von dem nur Nathan und Daja wissen. Daja spricht von der Last ihres Gewissens, lässt sich aber mit teuren Geschenken von Nathan kaufen.

 

2. Auftritt:

 

Recha kommt dazu und macht ihrem Vater Vorwürfe, weil er nicht sofort zu ihr geeilt ist, als er zurück war. Sie steht noch ganz unter den Eindrücken des Feuers und erzählt Nathan dann von ihrem Engel, den Gott ihr geschickt hat und den sie sehen durfte. Nathan versucht sie davon zu überzeugen, dass es kein Engel sondern ein Mensch war, aber ihre Rettung trotzdem ein Wunder ist, zumal der Tempelherr selbst durch ein Wunder gerettet wurde. Der Sultan hat nämlich das erste Mal einen gefangenen Tempelherrn begnadigt. Der Grund dafür war, dass er ihn an seinen verstorbenen Bruder erinnert hat.

 

Daja springt Recha bei, die noch immer der Meinung ist, dass der Tempelherr ein Engel sei. Nathan macht deutlich, dass es reiner Stolz ist, wenn man lieber von einem Engel als von einem Menschen gerettet wird. Er sieht das sogar als Gotteslästerung, wenn man selbst so besonders sein will, dass Gott persönlich einen Engel schickt. Daja und Recha verteidigen sich damit, dass der Tempelherr so in sich geruht habe, wie es nur Engel können und er dann verschwunden sei. Nathan lässt aber auch das nicht gelten, denn nur weil er nicht mehr unter den Palmen am Heiligen Grab spazieren ginge, hieße das nicht, dass er ein Engel ist. Er könnte genauso gut erkrankt sein, schließlich sei er als Franke das Klima nicht gewohnt und könnte sogar gerade im Sterben liegen.

 

Diese Vorstellung erschreckt Recha so sehr, dass sie fast zusammenbricht. Nathan lenkt nun ein und sagt ihr, dass der Tempelherr nicht krank ist und er ihr dies nur gesagt hat, um ihr den Engelglauben auszutreiben. Denn von einem Engel zu schwärmen ist leichter als selbst die Initiative zu ergreifen und gute Taten zu vollbringen. Recha fleht ihn darauf an, sie nicht mehr allein zu lassen.

 

Nathan entdeckt nun einen Muslim, der auf sein Haus zukommt. Daja erkennt in diesem sofort den Derwisch Al-Hafi, mit dem Nathan öfter Schach spielt und den der Sultan zum Schatzmeister ernannt hat. Nathan schickt die Frauen ins Haus und ist gespannt, was sein Freund ihm erzählen wird.

 

3. Auftritt:

 

Der Derwisch Al-Hafi trägt nun statt seiner Bettelmönchtracht ein prächtiges Gewand, das ihn als Schatzmeister ausweist. Er befürchtet, dass Nathan nun nicht mehr sein Freund sein möchte, aber Nathan kann diese Bedenken zerstreuen. Al-Hafi erzählt ihm dann, dass er zum Schatzmeister des kleinen Schatzes wurde, weil er sich vom Sultan einwickeln ließ. Dieser hat ihm damit geschmeichelt, dass sie beide gleich denken und fühlen würden und der Derwisch gut zu den Bettlern sein wird, weil er selbst einer ist und damit weiß, wie sich diese fühlen.

 

Mittlerweile bereut er, sich darauf eingelassen zu haben, da in den Kassen des Sultans immer Ebbe ist, weil die Fürsten des Reiches das Geld für sich beanspruchen. Er hat Schwierigkeiten neue Geldgeber zu finden und will deshalb seinen Freund Nathan um welches bitten. Aber dieser ist nicht bereit, dem Sultan Geld zu leihen, würde aber seinem Freund stets zur Seite stehen.

 

Der Derwisch sagt daraufhin, dass er bald kein Schatzmeister mehr sein wird und stattdessen seinen Traum leben wird. Dieser besteht darin, am Ganges (Fluss in Indien und Bangladesch) mit Lehrern seines Glaubens spazieren zu gehen und Schach zu spielen. Er befürchtet nämlich in seiner Position als Schatzmeister das Menschliche zu verlernen, da er es nicht so sein darf, wie es ihm entspricht. Er eilt davon, ohne dass Nathan ihn nach dem Tempelherrn fragen kann.

 

4. Auftritt:

 

Daja kommt aufgeregt zu Nathan und berichtet ihm, dass Recha den Tempelherrn aus dem Fenster entdeckt hat, wie er wieder unter den Palmen spazieren geht. Nathan möchte ihm nicht in seiner Reisekleidung gegenübertreten und will deshalb Daja schicken, damit sie ihn in seinem Namen einlädt. Daja weiß aber, dass er sich darauf nicht einlassen wird, weil er nicht das Haus eines Juden betritt.

 

Nathan bittet sie daraufhin, den Tempelherrn zu beobachten, denn er will sich noch schnell umziehen und ihr dann folgen.

 

5. Auftritt:

 

Der Tempelherr geht unter den Palmen spazieren und bemerkt einen Klosterbruder, der ihm bereits eine Weile folgt. Als er ihn anspricht, erfährt er, dass dieser ihm vom Patriarch nachgeschickt wurde, weil dieser mehr über den Tempelherrn erfahren möchte. Der Tempelherr reagiert darauf ablehnend und meint, es sei mehr als genug, wenn dieser weiß, dass er gefangen genommen und begnadigt wurde. Weshalb er als einziger vom Tod verschont wurde, weiß der Tempelherr allerdings nicht.

 

Der Patriarch schließt daraus aber, dass er von Gott für große Taten auserwählt wurde. Eine solche wäre es, König Philipp einen Brief zu übermitteln, in dem die genaue Stärke Saladins aufgeführt ist, damit der König überlegen kann, ob er den gebrochen Waffenstillstand wiederherstellt oder nicht. Der Tempelherr soll außerdem, da er sich überall frei bewegen kann, die neue zweite Mauer Jerusalems inspizieren, um deren Schwachstellen herauszufinden. Der Tempelherr möchte aber kein Spion sein und lehnt ab.

 

Der Klosterbruder dachte sich das bereits, legt aber noch weitere Pläne des Patriarchen offen. Er erzählt, dass dieser eine Burg im Libanon kennt, von der aus der Vater Saladins das Heer besolden lässt. Außerdem weiß er, dass Saladin manchmal im Geheimen und kaum bewacht dorthin reist und es daher leicht wäre, ihn unterwegs zu töten. Auch daran soll der Tempelherr sich beteiligen. Er reagiert darauf entsetzt, da er nicht den Mann töten will, dem er sein Leben verdankt. Der Patriarch sieht darin allerdings kein Unrecht, da Saladin ein Feind der Christenheit ist und daher kein Freund des Tempelherrn sein kann.

 

Außerdem würde Gott diese Tat befürworten. Der Klosterbruder verrät dann im weiteren Gespräch, dass der Patriarch weiß, weshalb er von Saladin begnadigt wurde. Es läge daran, dass er dessen Bruder ähnlichsehe. Der Tempelherr ist nun noch stärker gegen den Patriarchen aufgebracht. Er ist noch weniger bereit, diesem einen Gefallen zu tun und gegen sein Gewissen zu handeln. Den Klosterbruder freut dies und er betont, dass er nur Befehlen gehorcht habe, als er mit dem Tempelherrn sprach. Dann geht er fort.

 

6. Auftritt:

 

Daja hat das Gespräch von weitem beobachtet und merkt, dass der Tempelherr nun schlechte Laune hat. Trotzdem nähert sie sich ihm und spricht ihn an. Er hat keine Lust, sich mit ihr zu unterhalten und ist daher sehr einsilbig. Daja erfährt aber, dass er verreist war und am Vortag zurückgekommen ist.

 

Sie lädt ihn in Nathans Haus ein und wirbt für ihren Brotherrn, indem sie erzählt, dass er von den Juden als ein Weiser verehrt wird, obwohl er so reich ist. Sie beschreibt wie gut Nathan ist und dass auch sie als Christin nur deshalb bei ihm bleibt und die Jüdin Recha erzieht. Außerdem erzählt sie, dass sie damals mit ihrem aus der Schweiz stammenden Mann, der unter Kaiser Friedrich diente, ins Heilige Land gekommen sei.

 

Ihr Mann ist allerdings zusammen mit dem Kaiser in einem Fluss ertrunken. Der Tempelherr unterbricht sie genervt, weil er diese Geschichte schon kennt und nicht mehr von ihr belästigt werden will. Er wirft ihr sogar an den Kopf, dass er wahrscheinlich das nächste Mal niemanden mehr aus dem Feuer retten würde, da er so genervt davon ist, ständig daran erinnert zu werden. Er will von ihr in Ruhe gelassen werden und auch von Nathan und Recha. Sie will ihn aber nicht gehen lassen, weshalb der Tempelherr noch deutlicher wird. Daja lässt ihn gehen, folgt ihm aber von weitem. -- (Autorin der Beschreibung der 6 Auftritte: Kirsten Schwebel).

Das 1. Foto oben zeigt Ulrich Rasche, den Regisseur von ,,Nathan der Weise‘‘. Auf dem 3. Foto unter den zahlreichen Veröffentlichungen der Salzburger Festspiele zur Aufführung ,,Nathan der Weise‘‘ eine eher bescheidene Karikaturen-Zeichnung bzw. Zeichnungs-Karikatur, welche respektlos die offenbar überdurchschnittlich aufglühende Intelligenz-Region im Schädel von Nathan dem Weisen dokumentierten soll. -- (Fotos: Salzburger Festspiele. Text: OSt.)

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Die großartige und unermüdliche ,,SN-Kultur-Klauberin‘‘ Daniele Pabinger, war sogar in Hallein unterwegs, um ihren Leserinnen und Lesern ein Stück Halleiner Stadtgeschichte am Beispiel des Fassadenbildes am Haus Lindorferplatz 6 zu präsentieren. Wir zitieren nun Daniele Pabinger: ,,Eine Flusslandschaft breitet sich unter dieser Maria mit dem Kind aus. Die Ufer sind dicht verwachsen, zwei Männer lenken ihr Floß durch ruhiges Gewässer. Der Strahlenkranz der Madonna reicht aus dem Himmelsblau bis zu ihnen hinunter, lässt auch die Wellen in ihrem Licht glitzern.

 

Ein Stuck-Ornament rahmt das Bildnis, es leuchtet in frischem, kräftigen Weiss über dem Hausportal Lindorferplatz 6 in Hallein. Vor der Renovierung war die Szenerie nur mehr bruchstückhaft zu erkennen gewesen, so verwittert war das Andachtsbild schon. Jetzt erzählt es wieder ein Stück Stadtgeschichte der alten Stadt, das eng mit dem Salinenwesen und der Salzachschifffahrt verbunden ist.

Das denkmalgeschützte Haus steht direkt am Salzachufer in der nördlichen Halleiner Altstadt, nahe dem Bürgerspital und dem Schifferplatz. Die Bauträger-Ges.m.b.H. Huber & Pilz hat das Altstadthaus im letzten Jahr vorbildlich saniert, fünf Wohnungen sind entstanden. Das Gebäude am Lindorfer-Platz ist nach Auskunft von Andreas Pilz im Kern gotisch, wurde aber um- und ausgebaut.

 

Ein Schiffmeister soll das Haus am Steinhauserplatz 26 (heute Lindorferplatz 6) einst besessen und das Bild angebracht haben. Das ist in der ,,Topographie von Alt-Hallein‘‘ von H. F. Wagner aus dem Jahr 1915 zu lesen. Die Kunsttopografie datierte das Madonnenbild ,,um 1760‘‘, von einer Renovierung ist 1853 die Rede. Daneben war damals außerdem ein lebensgroßer hl. Nepomuk aus Blech angebracht. Historiker Michael Neureiter sagt: ,,Der ist verschwunden. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, ich habe die Volksschule am Lindorferplatz ab 1956 besucht.‘‘

Schiffmeister transportierten Waren auf dem Fluss. Die Maria mit dem Kind sollte die Flößer vor Unheil bewahren, sie wird um Schutz angerufen worden sein. Der hl. Nepomuk sollte wohl noch unterstützend beistehen, er gilt als Patron der Wasserfahrenden. Über Jahrhunderte fuhren an diesem Haus Flöße und Salzschiffe vorbei, es war sicherlich ein reges Treiben.‘‘ (Zitatende)

Die drei Fotos oben zeigen das denkmalgeschützte Haus Lindorferplatz 6, weiters die Gesamtansucht des Fassaden-Bildes und schließlich vergrößert die Gottesmutter mit ihrem Kind Jesus. -- (Text: Daniele Pabinger, Fotos: OSt.)

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Am 18. August wird in der Regie von Jorinde Dröse die Dramatisierung von Mareike Fallwickls Roman ,,Die Wut, die bleibt‘‘, in ihrer Heimatstadt Hallein bei den diesjährigen Salzburger Festspielen auf der Pernerinsel uraufgeführt. Auf die Frage von Schauspielchefin Bettina Hering, inwieweit sie selbst an der Adaption beteiligt sei, antwortet sie: „Ich wurde von Jorinde von Anfang an eingebunden, wir tauschen uns regelmäßig aus und geben einander Updates“. Als besonders faszinierend habe sie auch die ersten Gespräche mit den Darstellerinnen und Darstellern empfunden, durch die sie zum ersten Mal Gesichter zu ihren Figuren vor Augen gehabt habe. In Jorinde Dröse habe sie im Zusammenhang mit der Dramatisierung absolutes Vertrauen, dass die ganze Wucht und Kraft des Romans trotz der zwangsläufigen Eingriffe erhalten bleiben. Sie selbst habe sich dabei ertappt, wie kalt sie die Heftigkeit und Intensität der Theaterfassung bei deren Lektüre erwischt habe, obwohl sie die Verfasserin des Romans ist. Zu keiner Zeit habe sie Einwände gegen Jorinde Dröses konzeptionelle Vorgehensweise gehabt. Ganz im Gegenteil: „Ich finde es schön, dass mein Roman eine Kernbotschaft hat und dass sich etwas von mir durch das Buch weiterentwickelt, sodass dies durch die Darstellung auf der Halleiner Pernerinsel-Bühne ein noch größeres Publikum erreichen kann“.

 

Direkt nach Erscheinen des Buches im März 2022 habe sie ,,Die Wut, die bleibt‘‘ gelesen, erzählt Jorinde Dröse. „Ich war total erstaunt, wie toll das Thema ’Frau und Mutter sein‘ in einer so packenden Geschichte behandelt wird und habe sofort gedacht, das will ich machen, wenn ich die Chance habe, ,,Die Wut, die bleibt‘‘ ans Theater zu bringen. Ich habe dann unter anderen auch mit Bettina Hering darüber gesprochen, ob sich das Buch überhaupt dramatisieren lässt, denn damit ist ja immer auch ein gewisses Verdichten und Konzentrieren verbunden. Wir haben uns in der Folge nach dem Sommer wieder getroffen und gesagt: Ja, das kann gehen.“ Die Schwesternschaft des Stücks zum Buch empfinde sie als bereichernd. Dies mache die Bearbeitung spannend.

 

Welches Echo das Buch auf ihren zahlreichen Lesereisen und Einladungen gefunden habe und ob denn dazu auch Männer kämen, möchte Bettina Hering von Mareike Fallwickl wissen. „Meine Lesungen habe ich immer auch mit statistischen Fakten unterfüttert. Das führte dann oft zu einem Aha-Effekt im Publikum, da wir Themen wie die chronische, unbezahlte Überlastung von Müttern in der Gesellschaft und das noch immer reformbedürftige weibliche Rollenbild ja nicht so klar benennen und darüber nicht in einem öffentlichen Diskurs sind. Dafür habe ich jede Bühne genutzt, und ich war sehr überrascht von der heftigen Reaktionswelle, die zu mir zurückgeschwappt ist. Unter allen meinen Büchern, war dies zum Werk ,Die Wut, die bleibt‘ besonders krass.“ Tatsächlich kämen Männer nur selten, unter den Frauen sei aber oftmals so etwas wie ein kollektiver Schmerz spürbar gewesen.

 

Dabei habe sie in Wahrheit zuerst „etwas Nettes“ schreiben wollen, erzählt Mareike Fallwickl weiter. Dann aber sei der, von vielen als besonders düster empfundene Lockdown, gekommen. „Da habe ich fast jeden Tag Nachrichten bekommen wie: ’Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich springe vom Balkon‘. Und da hat es mich gepackt, ich habe mir die Frage gestellt: Was wäre, wenn das wirklich geschieht?“ Unter diesem Eindruck habe sie dann mitten im „Home-Schooling“ ihre erste Seite geschrieben und festgestellt, dass das viel besser und authentischer sei als das, was sie ursprünglich habe schreiben wollen. Entsprechend dramatisch sei das, was im Buch passiert, dem anfänglichen Schock des beschriebenen Suizids einer Mutter von drei Kindern könne man nicht mehr entrinnen, bestätigt Bettina Hering: „Man will wissen, was dazu geführt hat“.

 

Den mitunter schlechten Ruf von Dramatisierungen als mutmaßlichem Ersatz für fehlende gute Stücke, will weder sie noch Jorinde Dröse gelten lassen: Das sei nichts anderes als eine bewährte Methode, die es schon immer gegeben habe. „Ich habe immer einen subjektiven Zugriff, mich muss als allererstes die Geschichte faszinieren, da müssen große Gefühle drin sein“, sagt Jorinde Dröse. In Mareike Fallwickls Roman sei zudem viel direkte Rede enthalten, das habe die Hauptarbeit an der Dramatisierung einfacher gemacht. Natürlich bedeute eine Dramatisierung immer Einschnitte in den Originaltext und eine sprachliche wie inhaltliche Verdichtung. Den Vorteil des Theaters sieht sie aber im „gemeinsamen Erleben“, durch das viele Menschen im Raum berührbar würden. Auf der Bühne werde alles „schneller fassbar“. Und auch Mareike Fallwickl begeistert sich für den Prozess dramaturgischen Schreibens: „Im Theater hat man den Vorteil, alles behaupten zu können – und das Publikum muss es glauben“.

 

Auf die Frage, ob sie Schreiben als Mission verstehe, meint Mareike Fallwickl, das müsse hinter ihrem Schreiben nicht zwingend stehen, die Kunst führe ihr Eigenleben. Sie stellt aber gleichzeitig fest: „Ich merke, dass meine Bücher sich in diese Richtung entwickelt haben. Ich finde es insofern eine besondere Erfahrung zu sehen, was Literatur bewirken und in Menschen auslösen kann“. Allein schon, wenn Menschen sich beim Besuch ihrer Lesungen über die Themen ihres Romans unterhalten, empfindet sie das als wichtigen Impuls: „Veränderungen können auch im Kleinen beginnen, wenn ich zum Beispiel merke, dass der Inhalt niemanden kaltlässt.‘‘ Über ihr mit Spannung erwartetes nächstes Projekt will Mareike Fallwickl noch nicht viel verraten. Nur so viel: Es gibt einen Zusammenhang zu ,Die Wut, die bleibt‘ – ein einziger Satz daraus definiert den neuen Roman.‘‘ -- (Foto: Salzburger Festspiele / Jan Friese)

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Zum zweiten Mal nach seiner mit dem Nestroy Theaterpreis ausgezeichneten Inszenierung von Aischylos´ ,,Die Perser‘‘, führt Ulrich Rasche bei der diesjährigen Neuinszenierung von Lessings ,,Nathan der Weise‘‘ auf der Halleiner Pernerinsel Regie. Valery Tscheplanowa, die ein Jahr später auch als Buhlschaft an der Seite von Tobias Moretti in Michael Sturmingers Jedermann-Inszenierung zu sehen war, überzeugte in ,,Die Perser‘‘ gleichermaßen das Publikum wie auch die Kritik. Auch Sebastian Huber hat bereits mehrfach als Dramaturg bei den Salzburger Festspielen mitgearbeitet und freut sich sehr, auch im Jahr 2023 wieder auf der Pernerinsel erfolgreich mitwirken zu können.

 

Hinter einem etwas „durchwachsenen“ Ruf des Dramatischen Gedichts von Lessings ,,Nathan der Weise‘‘, der mitunter als zu märchenhaft oder überkonstruiert bezeichnet und auf den Toleranzaufruf in der Ringparabel reduziert werde, komme, so Sebastian Huber, etwas ganz Anderes, eine starke Forderung zum Vorschein: „Es geht nicht um Toleranz gegenüber allen Dingen, sondern um eigenes Erkennen – darum, offen zu bleiben für Dialog und sich in den Wettbewerb mit anderen Auffassungen, Haltungen und Überzeugungen zu begeben“, sagt er. Zu überprüfen, woraus besseres menschliches Handeln folgen könne, habe gerade heute, wo eine solche Form von dialogischem Wettstreit abhandengekommen sei, wieder extreme Brisanz. „Es gibt nicht eine Wahrheit, sondern immer nur ein Streben nach Wahrheit“, sagt Huber.

 

Über den Probeneinstieg eine Woche nach ihrer kurzfristigen Übernahme der Titelrolle sagt Valery Tscheplanowa: „Mir war bewusst, dass ich sofort spielen muss“. Das Stück habe sie vorher nur aus der Perspektive der Zuschauerin gekannt, die Herangehensweise von Ulrich Rasche findet sie besonders interessant und betont: „Für mich ist das Spielen einer männlichen Figur bedeutungsaufgeladen, ich erwarte von mir, dass ich jede Figur spielen kann.“ An der Figur des Nathan fasziniere sie, wie er Konflikte mit ihm ablehnend gegenüberstehenden Menschen über Sprache löst. „Es irritiert mich geradezu, wie modern die Sprache auf mich wirkt“, sagt sie. Das sieht auch Sebastian Huber so, der sagt: „Man schätzt Lessing zu wenig für seine Freiheit im Umgang mit Rhythmus und Sprache.“

 

Über die ersten Wochen des Probenprozesses auf der Pernerinsel meint Valery Tscheplanowa: „Wir haben uns Gedanken gemacht, was es eigentlich heißt, Jude zu sein und mit entsprechenden Ressentiments umzugehen. Frei von Antisemitismus sei diese Debatte auch in der Aufklärung nicht geführt worden. Dem schließt sich auch Ulrich Rasche an: „Ich finde es toll, wie die im Gegensatz zu Christentum und Islam nicht institutionell geschützte Figur des Nathan in der Situation, in der er antisemitischem Druck ausgesetzt ist, nicht nur durch Sprache, sondern auch durch menschliche Wärme auf Menschen zugeht“. Und Valery Tscheplanowa findet: „Ressentiments kommen auch von der aufklärerischen Seite“. Das werde in der Inszenierung durch chorische Elemente verstärkt. „Der Chor charakterisiert Vertreter einer christlichen Mehrheitsgesellschaft, die den Antisemitismus reproduzieren“, erklärt dazu Ulrich Rasche. Im Hinblick auf die Chorkörper sei es ihm im Übrigen nie um ein rein chorisches Marschieren, sondern darum gegangen, Menschen im Sinne des Tanztheaters von Pina Bausch zu bewegen und Sprache als rhythmischen, körperlichen Vorgang, als choreografisches Element erfahrbar zu machen.

 

Erstmals spielt Valery Tscheplanowa in einer Produktion auf der Perner-Insel. Von Bettina Hering nach ihren bisherigen dortigen Erfahrungen gefragt, sagt sie: „Ich finde, die Halle und Ulrich Rasches Installation wirken als Einheit, seine Gebilde und der Ort verschmelzen räumlich. Wenn man sich darauf einlässt, geht davon eine zauberhafte Wirkung aus, die alles einrahmt. Man kann in einem verlangsamten Prozess Gefühle und Gedanken durchleben, gemeinsam mit den Zuschauern denken wir die Ringparabel durch“. „Entscheidend ist das Publikum“, findet auch Sebastian Huber, und Ulrich Rasche ergänzt: „Dafür, dass Nathan sich trotz allem, was auf ihn einwirkt, die nötige Zeit nehmen kann, braucht es auch den mutigen Widerstand der Künstler – das geht in den Proben unglaublich gut auf“. Geradezu „phänomenal“ seien auch die Arbeitsbedingungen, die er in hallein auf der Perner-Insel vorfinde. -- (FOTO: Die Halleiner Festspiel-Pernerinsel aus der Luft fotografiert. TEXT: Presse-Aussendung Salzburger Festspiele).

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Das Schauspiel ,,Nathan der Weise‘‘, wird heuer im Rahmen der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel, vom 28. Juli bis zum 9. August, also insgesamt zwölf Mal dargeboten. 10 Aufführungen sind bereits ausverkauft, nur noch für die beiden letzten Aufführungen am 19. und 20. August sind derzeit noch Karten erhältlich. Nachstehend Erläuterungen zum Inhalt des Stücks ,,Nathan der Weise‘‘.

 

Nathan, ein reicher Jude, ist gerade von einer Geschäftsreise in seine Heimatstadt, das Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge, zurückgekehrt. Er erfährt, dass seine Tochter Recha von einem Tempelherrn vor dem Feuertod gerettet worden ist. Dieser Tempelherr, Angehöriger eines christlichen Ordens, verdankt selbst sein Leben der unerwarteten Begnadigung durch den Sultan Saladin, der beim Anblick des jungen Mannes dessen Ähnlichkeit mit seinem verstorbenen Bruder Assad bemerkt. Nathan bewegt den Tempelherrn dazu, seiner Tochter Recha einen Besuch abzustatten und ihren Dank entgegenzunehmen.

 

Sultan Saladin, der die Freigiebigkeit und die Klugheit des Juden Nathan auf die Probe stellen will, fragt Nathan nach der ,,wahren Religion.‘‘ Nathan antwortet ihm mit der Ringparabel: Ein König hatte einen Ring, der die Eigenschaft besaß, seinen Träger ,,vor Gott und Menschen angenehm zu machen.‘‘ Um seine drei Söhne gleichermaßen zu Erben zu machen, lässt der König zwei Duplikate des Rings anfertigen und übergibt vor seinem Tod jedem Sohn einen Ring. Als unter ihnen ein Streit über den echten Ring entsteht, schlichtet ein kluger Richter den Streit, indem er jeden der drei auffordert, ,,die Kraft des Steins in seinem Ring an den Tag zu legen", also durch praktische Humanität und mitmenschliches Verhalten die dem Ring zugeschriebene Wirkung zu verwirklichen. Der tief beeindruckte Sultan trägt dem Juden seine Freundschaft an.

 

Der Tempelherr verliebt sich unterdessen heftig in Nathans Tochter Recha und begehrt sie zur Frau, doch Nathan, der einen nahen Verwandten in ihm vermutet, verweigert ihm dies. Als der Tempelherr erfährt, dass Recha gar nicht die Tochter Nathans, sondern ein christlich getauftes Waisenkind ist, wendet er sich an den Patriarchen von Jerusalem. Der will Nathan mit einer Intrige zu Fall bringen, schickt jedoch zu diesem Zweck just den frommen, einfältigen Klosterbruder, der vor achtzehn Jahren die elternlose Recha dem Nathan anvertraut hat. Dank der Hinweise des Klosterbruders erkennt Nathan im Tempelherrn Rechas Bruder; Sultan Saladin stellt fest, dass der Tempelherr der Sohn seines Bruders Assad ist. Nathan, der nicht zur Familie gehört, wird von Recha und dem Tempelherrn als Vater im Sinne einer Seelenverwandtschaft anerkannt. -- (Odo Stierschneider. Foto: Brandauer)

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Auf der ganzen Welt wurden von kulturell interessierten Institutionen beeindruckende Festspielhäuser errichtet. Ein großartiges Beispiel stellt dazu natürlich das weltberühmte Festspielhaus in der Stadt Salzburg dar. Nun finden bekanntlich Aufführungen der großartigenSalzburger Festspiele auch auf der Halleiner Pernerinsel statt. Was jedoch die Festspielgebäude in der Stadt Salzburg und in Hallein unterscheidet, ist unfassbar, beschämend und peinlich. Während das berühmte Festspielhaus in Salzburg dem hohen Ansehen der Festspiele entspricht, gefällt sich die Stadt Hallein darin, die große, ausgedehnte Industrie-Hauptfassade des Festspielgebäudes auf der Pernerinsel auf geradezu beleidigender Art und Weise überhaupt nicht zu gestalten. Der Festspiel-Fassade entlang sind, welch ein Wahnsinn, überdachte Auto-Parkplätze angelegt, der Rest der großen Fassade verkommt in der deprimierenden, grauenvollen Farbe Grau. Eine derart schäbige Fassade an einem Festspielgebäude gibt es weltweit kein zweites Mal! Es ist ein unfassbares Wunder, dass die Salzburger Festspiele angesichts dieses Horrors, sich nicht schon längst wieder aus Hallein zurückgezogen haben! Kein Wunder, dass Festspielgäste, die zum ersten Mal eine Aufführung auf der Pernerinsel besuchen, zuerst immer den Eingang in die Saline als den richtigen Zugang zu den Festspielen ansehen. Es müsste also endlich die große Fassade des Festspielgebäudes auf der Pernerinsel entsprechend farblich gestaltet werden. Nachdem es sich bei der Fassade eigentlich gar nicht um eine Fassade, sondern um einen Gebäude-Querschnitt handelt, wären auch einige geringe Verbesserungen an der Fassaden-Oberfläche erforderlich. Das entsetzliche Aussehen dieser Fassade veranlasst Festspielbesucher immer wieder, zuerst die ganze Pernerinsel nach einem optisch repräsentativen Eingang zu den Festspielen abzusuchen, bevor sie schließlich schockiert die schreckliche und deprimierende Wirklichkeit der entsetzlichen Festspielfassade akzeptieren müssen.  

Der ,,Salzschreiber‘‘ hat sich im vergangenen Jahr einer Gruppe von Festspielbesuchern angeschlossen, die zuerst vergeblich und verärgert nach dem Festspielgebäude auf der Pernerinsel Ausschau hielten. Dazu die obenstehenden Fotos. Die Festspielbesucher hatten ihr Fahrzeug korrekt auf dem großen Parkplatz abgestellt und sogleich fiel ihr nichtsahnender Blick auf die große, unansehnliche Festspiel-Fassade. ,,Also, das kann das Festspielgebäude nicht sein, das ist doch irgendein Industriebau!‘‘ Es ging also weiter um das große Bauobjekt herum. Die dortigen schönen und gepflegten Fassaden ließen gleich Festspiel-Stimmung aufkommen. ,,Also, da muss doch irgendwo ein entsprechender Eingang sein!‘‘ Doch die schmalen Eingänge waren eindeutig kein Zugang zu einem Festspielhaus. Also weiter um das große Gebäude herum und dann standen sie vor dem großen Eingang in das Salinengebäude. ,,Na also, wir haben es doch noch geschafft!‘‘ Irrtum, wie sich sogleich herausstellte. Also weiter um den großen Gebäudekomplex herum und schließlich stand man wieder auf dem großen Parkplatz: ,,Also, müssen doch hier, hinter dieser grässlichen und entsetzlichen Fassade, die Festspiele stattfinden!‘‘

Zu unseren obenstehenden Fotos: Befinden wir uns vor einem Fabriksgebäude mit den Parkplätzen für die Belegschaft? Fehlanzeige! Das 1. Foto zeigt natürlich die entsetzliche Fassade, hinter der auf der Halleiner Pernerinsel, ebenfalls Aufführungen der Salzburger Festspiele stattfinden. Davor der unakzeptable Parkplatz, der schon längst einem stimmungsvollen Bäume-Sträucher-Blumen-Ensemble hätte weichen müssen. Man könnte den Parkplatz neben dem Einkaufsmarkt am Südende der Pernerinsel Richtung Nord bis zur Mauer auf Höhe der Salinenkapelle vergrößern. Dass die einzige Salzachinsel, auf der immerhin Aufführungen der Salzburger Festspiele stattfinden, durch den größten Parkplatz in Stadt und Bezirk Hallein verschandelt wird, ist und bleibt dennoch für immer absolut unverständlich. FOTO 2: Die durch überdachte Parkplätze zusätzlich ruinierte Fassade des Halleiner Festspielgebäudes. Eine unfassbare Tatsache! FOTOS 3 und 4: Man erkennt, dass man sich bemüht, den internationalen Festspielgästen einen möglichst positiven Eindruck von den schrecklichen überdachten Parkplätzen zu bieten. Richtig schön, gell? FOTO 5: Man freut sich auch: Bis auf die total unwichtige Festspielfassade in ihrem grauenvollen Grau, gibt es auf der Pernerinsel auch schöne und gepflegte Gebäudefassaden. FOTOS 6, 7 und 8: Dieser erfreuliche Eindruck setzt sich weitläufig rund um den Gebäudekomplex Festspielstätte-Salinengebäude fort. FOTO 9: Wir müssen kurz auf die Bundesstraße ausweichen. Dass diese noch immer unmittelbar am Festspielbereich vorbeiführt -- so etwas ist eben nur in Hallein möglich. Beachten Sie bitte den festspielgerecht ,,künstlerisch gestalteten‘‘ unteren Teil der Hausfassade links im Bild! Die wichtige Durchzugsstraße hätte schon längst von der einzigen Salzachinsel verlegt werden müssen! FOTO 10: Wir haben den Rundkurs um den Festspielbezirk auf der Pernerinsel beendet und stehen wieder vor der schrecklichen Eingangsfassade zu den Festspielen. Leider hat sich da nichts verändert. Die Festspielfassade gleicht noch immer einer schrecklich grauen Fabriksfassade. Wann gibt es hier endlich eine zufriedenstellende, den Salzburger Festspielen entsprechende Gestaltung der großen Eingangsfassade? Wann? Wann denn? Wann denn endlich? -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Die diesjährige Sommerausstellung in der galerie pro arte in Hallein am Schöndorferplatz, zeigt ab ihrer Eröffnung am 8. Juli um 10 Uhr (zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler) bis 2. September 2023, Arbeiten von Anneliese und Josef Zenzmaier sowie Gerhard Marcks. Von Anfang an war Josef Zenzmaier in die Ideenfindung und Planung eingebunden. Es sollte eine Ausstellung mit Josef Zenzmaier als Co-Kurator werden – doch nach seinem überraschenden Tod wurde es nun eine Ausstellung über ihn, seine Frau und sein künstlerisches Vorbild Gerhard Marcks.

 

Anneliese Schmidt lernt Josef Zenzmaier 1955 während seines Aufenthalts in Köln kennen. Die beiden studieren an der Werkkunstschule, Klasse Metallplastik. Der eigentliche Grund für den Aufenthalt in Köln war Zenzmaiers Wunsch, bei Gerhard Marcks zu studieren. Dieser war jedoch schon emeritiert, er lädt den jungen Bildhauer aber zu Werkbesprechungen ein. Anneliese Schmidt folgt Zenzmaier nach Kuchl und nach Mailand, um bei Marino Marini zu studieren. Die beiden heiraten 1959. Es folgt die Geburt der Kinder Gregor, Stefan, Felix und Christiane. Während Josef Zenzmaier an ersten Aufträgen arbeitet und sich eine Gießwerkstatt einrichtet, kümmert sich Gattin Anneliese um die Erziehung der Kinder und den Haushalt -- ein Frauenschicksal, das zahlreihe Künstlerinnen ereilt.

 

Für große plastische Arbeiten fehlt ihr die Zeit, Anneliese Zenzmaier verlegt sich auf Kleinplastiken, Druckgrafik und Zeichnungen. Ihre Modelle findet sie in der unmittelbaren Umgebung. Im Gegensatz zu den Studien von Josef, die als Vorstudien für plastische Arbeiten dienen, sind ihre Zeichnungen – obwohl auch mit schnellem Strich aufs Papier gesetzt, vollständige Werke. Diese waren jedoch nicht für den Kunstmarkt gedacht, sondern die einzige Möglichkeit, zwischen den notwendigen Tätigkeiten im Haushalt, selbst künstlerisch zu arbeiten. Gezeigt werden auch einige plastische Arbeiten, die ihre künstlerische Herkunft ganz klar erkennen lassen. Sie hat die Kunst des Metalltreibens erlernt und dies zeigt sie meisterhaft am Portal der Kirche in Plainfeld, die gemeinsam mit Josef Zenzmaier 1964 entstanden ist. Die Vorbereitung dieser Ausstellung hat gezeigt, dass ihr Werk noch viele unbekannte Schätze birgt -- diese gilt es in Zukunft zu heben.

 

Das Werk von Josef Zenzmaier erhielt in den letzten Jahren immer wieder Aufmerksamkeit, doch fehlt bisher noch immer ein großer Werkkatalog. Seine Werke sind im ganzen Bundesland Salzburg, aber auch in Wien, Tirol, Kärnten und Luxemburg meistens öffentlich zugänglich. Darum wird eine „Landkarte“ mit einem Verzeichnis seiner Werke im Rahmen der Ausstellung präsentiert. Dies soll so jedem Interessierten die Möglichkeit geben, die Vielfalt seines Werks im Original kennenzulernen.

 

Das Keltenmuseum Hallein zeigt in seiner parallelen Ausstellung eine Gegenüberstellung von Gerhard Marcks und Josef Zenzmaier. Gerhard Marcks ist auch im kunstraum pro arte zu Gast mit einer weiblichen Büste und einer stehenden Frauenfigur als Verbindung der drei Künstlerpersönlichkeiten. Neben schon bekannten Arbeiten, werden erstmals auch einige Aquarelle aus den letzten Jahren gezeigt, die Zenzmaiers unglaubliche und ungebrochene Neugier am Menschen zeigen. Der Tennengauer Kunstkreis verliert mit dem Tod von Josef Zenzmaier seinen Gründer.

 

KURZBIOGRAPHIEN

Anneliese Zenzmaier (geboren 1927 in Köln, † 15. März 1991 in Kuchl) war Grafikerin und Bildhauerin. Von 1949 bis 1951 absolvierte sie eine Ausbildung an der Keramikschule in Höhr-Grenzhausen im Westerwald; von 1952 bis 1957 studierte sie bei Joseph Jaekel an der Werkkunstschule Köln, Klasse für Metallbildhauerei. Ein Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz ermöglichte ihr von 1957 bis 1958 ein Studium an der Academia di Brera in Mailand bei Marino Marini. 1958 nahm sie an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg teil und besuchte die Bildhauerklasse von Giacomo Manzù. 1959 heiratete sie den Salzburger Bildhauer Josef Zenzmaier. Sie gestaltete u.a. 1964 das Portal für die Pfarrkirche St. Leonhard in Plainfeld (mit ihrem Mann) sowie 1979 die Madonna aus Holz für die Geburtsklinik Mariahilf in Klagenfurt. Zu ihrem künstlerischen Werk zählen Kleinplastiken, Bronzeguss sowie Bleistift- und Kreidezeichnungen.

 

Josef Zenzmaier (geboren 1933 in Kuchl, gestorben am 29. Jänner 2023 ebenda), war Bildhauer, der überwiegend mit Bronze arbeitete. Von 1947 bis 1951 besuchte er die Berufsfachschule für Holz-, Stein- und Metallbearbeitung in Hallein. Von 1952 bis 1954 absolvierte er eine Steinmetzlehre in den Mayr-Melnhof‘schen Marmorwerken in Salzburg. 1953 besuchte er der die neu gegründete Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg, Bildhauerklasse Uli Nimptsch; erste Begegnung mit Oskar Kokoschka. 1955 war er Mitarbeiter bei Giacomo Manzù in dessen Atelier in Mailand. 1955-1957 Studienaufenthalt in Köln an der Werkkunstschule, wo er seine Frau, Anneliese kennenlernte; Bekanntschaft mit dem Bildhauer Gerhard Marcks. 1957 war er erneut bei Manzù in Rom und Mailand und erlernte die Technik des Bronzegusses im Wachsaus-schmelzverfahren in verlorener Form. Von 1957 bis 1961 war Zenzmaier Assistent bei Giacomo Manzù an der Intern. Sommerakademie in Salzburg, sowie 1962 bei Emilio Greco. 1964 begann Zenzmaier in seinem Atelier Bronze zu gießen. 1969 wurde eine eigene Gießhütte in Kuchl eingerichtet und er gründete die „Arbeitsgemeinschaft bronzegießender Bildhauer“. 1970 wurde Zenzmaier Obmann des neu gegründeten Tennengauer Kunstkreises. In diesem Rahmen hielt Zenzmaier bis zu seinem Tod einen wöchentlichen Aktzeichenkurs ab. Von 1979 bis 1996 leitete er die Klasse für Bildhauerei-Bronzeguss an der Intern. Sommerakademie. 1997 arbeitete Zenzmaier erstmals gemeinsam mit dem deutschen Lithografen Klaus Wilfert auf Schloss Neuhaus in Salzburg. Mehrere Zyklen folgten.

 

Gerhard Marck (geboren 1889 in Berlin, † 13. November 1981 in Burgbrohl/Eifel), gehört zu den wichtigsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Er war Schüler von Richard Scheibe und wurde weiters durch Georg Kolbe und August Gaul angeregt. Ab 1907 beschäftigte er sich mit der Tierbildhauerei. 1910 wandte er sich dem menschlichen Körper zu. 1912 entstand ein gemeinsames Atelier mit Richard Scheibe. 1918 Berufung an die Kunstgewerbeschule in Berlin; 1919 Berufung an das Staatliche Bauhaus in Weimar als Leiter der Töpferwerkstatt; 1925 Berufung an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle a.d. Saale; 1933 Entlassung aus dem Lehramt; 1937 in der Ausstellung „Entartete Kunst“ sind Werke von Marcks vertreten; 1943 Vernichtung seines Ateliers in Berlin; 1945 Berufung an die Kunsthochschule in Hamburg; 1952-1955 Reisen in Italien, Griechenland, Südafrika, zahlreiche Ehrungen und Kunstpreise; Teilnahme an der Biennale in Venedig und Documenta I und II; 1963 Reisen in die USA und nach Mexiko; 1969 Gründung der Gerhard-Marcks-Stiftung; 1971 Eröffnung des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen. -- (kunstraum pro arte. Foto: Privat)

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Sharon Eyal zählt zu den gefragtesten Choreografinnen unserer Zeit und entstammt der legendären Batsheva Dance Company des israelischen Choreografen Ohad Naharin. 2013 gründete sie mit ihrem kongenialen Partner Gai Behar, -- der zuvor als Veranstalter das Nachtleben von Tel Aviv geprägt hatte und als Kurator multidisziplinärer Kunstevents in Erscheinung getreten war, -- die ebenfalls in Tel Aviv beheimatete L–E–V Dance Company. Seit deren Gründung schufen sie mehr als 200 Produktionen, die regelmäßig weltweit zu sehen sind und mit begeisterten Kritiken bedacht werden. Mit ,,Into the Hairy‘‘ ist die neueste Kreation betitelt, die in Zusammenarbeit mit dem in London lebenden Künstler, Produzenten und Komponisten Koreless konzipiert wurde. Im Rahmen der diesjährigen Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel, (Foto oben), wird ,,Into the Hairy‘‘ nur dreimal dargeboten und zwar am 17., 19. und 20. August 2023. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20 Uhr, die Eintrittspreise dazu bewegen sich zwischen 49 und 63 Euro.

In ihren tänzerischen Erkundungen präsentieren die Darsteller die optimale Verbindung von Bewegung, Musik und Raum. Dabei verbinden sie in ihrem einzigartigen und charakteristischen Stil klassischen Tanz mit der Underground-Clubkultur und verschieben kontinuierlich die Grenzen des zeitgenössischen Tanzes. „Längst zu einem ihrer Markenzeichen geworden“, so der Tanzexperte Klaus Dilger, „sind die wunderbar ausgreifenden und fließenden Armbewegungen, die ihre Tänzer auf engstem Raum zelebrieren, ohne sich dabei zu berühren, sowie die unglaublich kompakten Gruppen-Choreografien, aus denen Einzelne herauswachsen“ und die zu faszinierenden Tableaux vivants werden. Als „Gruppendynamische Powerplays“ werden die Kreationen beschrieben, die von „ungeheurer physischer und emotionaler Gewalt aus der Mitte des Seins“ zeugen. Von „atemberaubenden Moves“ ist die Rede und von „berauschender Musik“, die zumeist aus verschiedenen Stilen und Songs gemixt ist. Im Zusammenklang mit Licht und Kostüm — langjährige Partner sind auch der Lichtdesigner Alon Cohen und die Dior-Designerin Maria Grazia Chiuri — entstehen so prachtvolle Gesamtkunstwerke. Also freut Euch, dass die Halleiner Pernerinsel (siehe Foto oben), auch 2023 wieder zur Festspielinsel wird! -- (Textaufbau und Foto: Odo Stierschneider)

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Alois Frauenhuber sorgt dankenswerter Weise schon seit vielen Jahren immer wieder dafür, dass die Stadt Hallein und eine ganze Reihe anderer Städte in Österreich, mit seinen sehenswerten Märkten belebt werden und allen Interessierten großartige Einkaufsmöglichkeiten bieten.  So ging auch in den vergangenen Tagen sein fantastischer Kunsthandwerksmarkt auf der Pernerinsel, wieder erfolgreich über die Bühne. Das Angebot der Marktteilnehmer war für die Marktbesucher auch diesmal wieder vielseitig und attraktiv -- also unbedingt sehenswert und eine wichtige Gelegenheit, um verschiedenste und schön gestaltete Objekte zu erwerben. Unsere obenstehenden Fotos zeigen dazu einige Beispiele, die Marktbesucher konnten jedenfalls aus einer enormen Angebotsvielfalt ihre Auswahl treffen. Man muss Alois Frauenhuber immer wieder dafür dankbar sein, dass er unermüdlich die große, wichtige und mühevolle Aufgabe auf sich nimmt, auch den Halleinerinnen und Halleinern seine vielfältigen Märkte zu bieten. Auf unseren obenstehenden Fotos erahnt man ein wenig die enorme und bunte Vielfalt an Angeboten, die auch heuer wieder am Kunsthandwerksmarkt für die Halleinerinnen und Halleiner geboten wurde. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Diese abstoßenden, widerwärtigen und grauenvollen Schlick-Schlamm-Stufen befinden sich inmitten der Zuschauerreihen der einstigen Salzachbucht, in der sogar Aufführungen der Salzburger Festspiele hätten stattfinden sollen. Damals war das heute total verkommene Gerinne noch völlig sauber und hier floss einst glasklares Wasser. Drei Sitzstufen unterhalb der heutigen Schotterfläche stand das Salzachwassser, gerahmt von einem schönen Gehweg. Die auf dem Wasser schwimmende Plattform, auf der Schauspieler und Musikanten hätten agieren sollen, war bereits von den Salzburger Festspielen (!) finanziert worden! Diese grandiose und einzigartige Kulturstätte, über deren Positionierung im vergleichsweise unbedeutenden Hallein anstatt in der international strahlenden Landeshauptstadt sich zahlreiche Persönlichkeiten aufregten, sie fand ein plötzliches und schandvolles Ende.

Durch unglückliche Strömungsverhältnisse, versandete die Salzachbucht immer wieder und musste deshalb regelmäßig gereinigt werden. Es folgte schließlich ein komödienhaftes Trauerspiel. Die mit den Reinigungsarbeiten beschäftigten Arbeiter beschwerten sich bei dem damaligen Bürgermeister der Stadt Hallein über diese wiederkehrenden Sand-Entfernungsarbeiten. Dieser überlegte nicht lange und ließ die prachtvolle Salzachbucht einfach mit Schotter- und Erdmaterial zuschütten und somit trockenlegen. Die schöne Wasserfläche, der Gehweg rund um diese, sowie drei Sitzstufenreihen, wurden so für immer begraben. Die eleganten Proportionen der ursprünglichen Salzachbucht waren damit für immer zerstört. Es gab noch einige Versuche, in der geschändeten Salzachbucht Veranstaltungen durchzuführen, doch mittlerweile verkommt die längst nicht mehr genützte, einst stolze Anlage, immer mehr.

Heute ist die einst prachtvolle Salzachbucht nur noch ein Schandfleck. Zigarettenstummel, Plastikflaschen, faustgroße Steine, Abfall, sich immer weiter ausdehnender Wildwuchs und dergleichen ,,schmücken‘‘ inzwischen die Sitzreihen, auf denen einst Festspielbesucher Platz nehmen hätten sollen. Immer mehr Sitzplatten weisen Beschädigungen auf. Was also tun, um die drohende, endgültige Zerstörung der vormals sensationellen Anlage zu verhindern? Die Rettung der Salzachbucht ist nur dadurch möglich, wenn sie wieder ihre ursprüngliche Aufgabe, Ort kultureller Veranstaltungen zu sein, erfüllen kann. Dies wird jedoch nur möglich, wenn der faszinierende ursprüngliche Zustand der Salzachbucht, mit der Bühnen-Plattform auf der Wasserfläche, wieder hergestellt wird. Das aufgeschüttete Schottermaterial gehört wieder entfernt, damit werden die letzten drei Sitzstufen und der Gehweg rund um die einstige Wasserfläche wieder freigelegt. Der ursprüngliche Zustand der großartigen und fantastischen Wasserbucht ist damit wieder gesichert. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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In der Ausstellung „Poker Face!?“ im kunstraum pro arte werden die Ergebnisse eines Fotografie-Workshops von Schülern und Schülerinnen der 3. Klasse der HAK Hallein gezeigt, welche im Ethikunterricht gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Annelies Senfter im Rahmen einer Projektförderung von Culture Connected erarbeitet wurden. Im Zentrum des Projektes stand das Porträtfoto als Medium der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Ausgehend von der jugendkulturellen Praxis des Fotografierens mit dem eigenen Handy ging es im Projekt darum, das Medium Fotografie als künstlerische Praxis zu erproben und zu reflektieren. Die Schüler und Schülerinnen verwendeten ihre eigenen Handys, um gegenseitig voneinander Porträtfotografien anzufertigen.

 

Die bildende Künstlerin und Fotografin Annelies Senfter erarbeitete mit den Schülern und Schülerinnen je zwei Selbstporträts unter den Gesichtspunkten „privat“ und „beruflich“, mit besonderem Augenmerk auf die Lücke zwischen dem wie andere uns sehen und wie wir selbst uns sehen, sowie einer Reflexion der perfekten Porträts aus Werbung und Medien. Die Schüler und Schülerinnen schlüpften dabei abwechselnd in die Rollen des Modells und des Fotografen. Unter Anleitung der Künstlerin Annelies Senfter lernten die Schüler und Schülerinnen ihre individuelle Medienkompetenz zu reflektieren sowie ihre Beobachtungsgabe zu schulen und die Bilder der Klassen-Kollegen und -Kolleginnen hinsichtlich Licht, Gestaltung und Ausdruck differenziert zu betrachten.

 

Die in den Workshoptagen entstandenen Porträtfotografien werden nun als A3-Prints in den Ausstellungs-Räumlichkeiten des Tennengauer Kunstkreises, kunstraum pro arte in Hallein, im Rahmen einer einwöchigen Ausstellung gezeigt. Zur Eröffnung am Samstag, 3. Juni, um 11 Uhr, schlüpfen die Schüler und Schülerinnen in die Rolle von Kunstvermittlern und geben eine Einführung zur Ausstellung und Einblicke in den künstlerischen Entstehungsprozess. Das Projekt der HAK Hallein wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

 

Die an der Ausstellung beteiligten Schüler und Schülerinnen: Daniel Brunauer, Aleyna Dikici, Fabian Fuschlberger, Tea Jusic, Alexander Kostic, Matej Kozarevic, Borka Lazarevic, Gloria Malesevic, Branko Marjanovic, Leon Marovic, Liviu Rosea, Arline Teufl und Hannah Überreich. Die beteiligten Lehrerinnen: Brigitte Jakob und Alexandra Kriechhammer.

 

Eröffnung: Samstag, 3. Juni 2023 um 11:00 Uhr

 

Zur Ausstellung sprechen Schüler:innen gemeinsam mit Annelies Senfter

 

Dauer der Ausstellung: 3. bis 10. Juni 2023

 

Öffnungszeiten: Mittwoch-Freitag, 16:00-19:00 Uhr und Samstag, 10:00-13:00 Uhr

 

Donnerstag, 8. Juni geschlossen. (Presseaussendung HAK/HAS Hallein).

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,,Eduardo Vega de Seoane ist ein Vertreter der abstrakten Malerei in Spanien. „Encuentros“ umfaßt etwa 25 Werke, hauptsächlich der Jahre 2020-2022, die von einem expressiven Kolorit und formaler Leichtigkeit geprägt sind. Alle Arbeiten sind in einer eigenen, pastosen, offenen Malweise in Acryl und Öl gefertigt, jeweils auf Leinwand oder Papier – und damit nicht in die klassischen Kategorien „Malerei“ oder „Zeichnung“ zu unterteilen. Das Zusammentreffen von heftigem Lineament, von transparenter Flächigkeit mit drastischem Kolorit und vehementer Formensetzung macht die Spannung in seinen Werken aus.‘‘ -- So würdigt unter anderem die Galerie Schloss Wiespach ihre gegenwärtig gezeigte Ausstellung des abstrakt malenden Eduardo Vega de Seoane.

Abstrakte Malerei kennt wie keine andere Kunstrichtung zwei Extreme. Einerseits formal und farblich durchaus beeindruckende Arbeiten, andererseits wilde und lächerlich wirkende Schmierereien. Personen, die über keinerlei künstlerische Fähigkeiten verfügen, sind immer wieder in den Bereich der gegenstandslosen Malerei abgeglitten, da diese keine realistischen Darstellungen, sondern eben nur ein Gewirr wilder bunter Linien und Flächen präsentiert. Ihre Wirkung entfaltet sie vom formalen Verhältnis der Linien und Flächen zueinander sowie von deren farblicher Gestaltung. Dies ergibt immer wieder, neben fragwürdigen Darstellungen, durch welche die abstrakte Malerei mehr als jede andere Kunstrichtung in Misskredit geraten ist, manchmal auch durchaus reizvolle Arbeiten. Die Preise der oben gezeigten abstrakten Arbeiten schwanken zwischen 1.350 und 5.700 Euro. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Zwei völlig unterschiedliche Fassaden auf der Halleiner Pernerinsel: Rechts im Bild oben, die mustergültig gestaltete Westfassade des historischen Salinen-Komplexes entlang der Salzach. Links im Bild zeigt die, in deprimierend fadem und schrecklichem Grau gehaltene nördliche Eingangsfassade -- sie führt unter anderem zu den Salzburger Festspielen! -- eine unfassbare optische Entwertung durch die grässlichen und schrecklichen überdachten Parkplätze entlang der Fassade. Der reine Wahnsinn. Diese Fassade hätte schon längst, spätestens mit Beginn der Festspiel-Aufführungen, vorbildlich gestaltet werden müssen. Abgesehen davon, wie lange sich die Festspiele diesen unglaublichen Horror überhaupt noch bieten lassen werden, ist es ein Armutszeugnis für die Kultur- und Festspielstadt Hallein, dass eine der wichtigsten Gebäudefassaden in Hallein, sich in einem derart peinlichen und abschreckenden Zustand befindet. Hier müsste ein hochkarätiges Gestalter-Team Vorschläge unterbreiten, wie diese wichtige Fassade endlich in passender Form gestaltet werden kann. Wenn man heute, angesichts der Schreckensfassade, 100.000 Menschen außerhalb unseres Bundeslandes befragt, was sich hinter dieser entsetzlichen Gebäudefassade befinden könnte, so erhält man 100.000 falsche Antworten. Denn niemand würde auf die Idee kommen, dass die weltberühmten Salzburger Festspiele hinter einer derart deprimierenden Gebäudefassade ihre wertvolle Tätigkeit entfalten müssen. In diesem Zusammenhang muss auch darauf verwiesen werden, dass der große, schreckliche Parkplatz vor dem Festspielgebäude, wenigstens durch einen schmalen Rasenstreifen vom Zugangsweg aus Richtung Salzach getrennt werden sollte. Vielleicht könnte man hier auch Blumen und schöne Sträucher anpflanzen um die Blicke von den abgestellten Autos etwas abzulenken. Ob sich entlang der Festspielfassade tatsächlich etwas Sinnvolles entfalten wird? Die lange schon strapazierte und geschundene Hoffnung stirbt zuletzt! -- (Odo Stierschneider. Fotos OSt.)

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Das Keltenmuseum in Hallein, auf dem Foto oben – eines der größten in Europa – präsentiert Schätze aus der Keltenzeit für große und kleine Gäste. Die Besonderheit: Die Funde stammen alle vom nahegelegenen Halleiner Dürrnberg und es ist damit zu rechnen, dass auch in Zukunft weitere Kostbarkeiten aus der Keltenzeit ans Tageslicht treten werden. Im Bundesland Salzburg stellt bezüglich Funde aus der Keltenzeit, der Halleiner Dürrnberg das herausragende und dominierende Zentrum dar. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt hat das Keltenmuseum Hallein es sich zur Aufgabe gemacht, die großartige und faszinierende keltische Kultur und die keltischen Fundobjekte vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich einzigartige und sensationelle Objekte wie die berühmte „Schnabelkanne“ und überraschend modern wirkender Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung in Hallein, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das großartige Museum, in dem die beeindruckenden Schätze aus der Zeit der Kelten präsentiert werden. Dieser Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, welche bereits die Salzvorkommen auf dem Dürrnberg erschlossen hatten.

Benjamin Huber, engagierter Kulturvermittler im Keltenmuseum, betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung, usw. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“ Die Stadt Hallein verwahrt mit der materiellen Hinterlassenschaft der Kelten vom Dürrnberg einen Schatz von großer Seltenheit, dessen kulturelle Tragweite längst schon einen europäischen Stellenwert erhalten hat. Die einstigen Salzherren der Keltenzeit begründeten hier ein Wirtschaftszentrum mit weit gespannten Handelskontakten, die nach West- wie Osteuropa reichten.

Eine große Aufgabe besteht heute darin, das Keltenmuseum Hallein als Museum und Forschungseinrichtung von europäischer Dimension weiterhin zu etablieren, internationalen Austausch und Begegnungen zum Thema Kelten zu fördern. Das Keltendorf auf dem Dürrnberg bietet spannende Einblicke in das Alltagsleben der prähistorischen Bergleute, die hier bereits vor mehr als 2500 Jahren nach dem „Weißen Gold“ gegraben haben. Die Nachbauten von Wohnhäusern und Werkstätten einer Latènezeit-Siedlung wurden immer wieder auf den neuesten Stand der faszinierenden Forschung und der wichtigen Vermittlung gebracht. -- (Foto: Odo Stierschneider. Text: Keltenmuseum Hallein, OSt.)

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Kultur-Landesrat Dr. Othmar Raus zeigte sich einst vor 30 Jahren fassungslos begeistert: ,,Eine derart prachtvolle Anlage hätte man sich wohl in der Landeshauptstadt Salzburg erwartet, aber niemals in der Stadt Hallein!‘‘ Das Zitat stammt aus seiner Festrede anlässlich der offiziellen Eröffnung der grandiosen Salzachbucht 1993 neben der Wohnanlage Griesrechenpark. Das Prachtbauwerk mutierte innerhalb kürzester Zeit zur Sehenswürdigkeit und sollte vor allem zur zweiten Spielstätte der Salzburger Festspiele in Hallein werden! Deshalb finanzierten die Salzburger Festspiele auch die, in der wassergefüllten Bucht schwimmende, große Plattform für die Darsteller! Als Festspiel-Intendant Gerard Mortier, in Begleitung von Bürgermeister Franz Kurz und dem Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, Odo Stierschneider, die Salzachbucht besichtigte, erklärte er hingerissen: ,,Meine Herren, ich höre hier schon die Wiener Philharmoniker spielen!‘‘ Doch dazu kam es nicht mehr -- auf völlig unfassbare Weise.

 

Die Wasserbucht versandete immer wieder und musste deshalb gereinigt werden. Den betroffenen Arbeitern ging dies schließlich auf die Nerven und sie beschwerten sich deshalb beim Bürgermeister. Dieser reagierte prompt und ließ, bis heute völlig unverständlich, die Wasserfläche der Salzachbucht und gleich noch einiges mehr, brutal und rücksichtslos, einfach zuschütten! Damit verschwanden die reizvolle Wasserfläche, der sie umgebende großzügige Gehweg, drei Sitzreihen der großen Anlage sowie einige der letzten Stufen und Geländer-Fragmente der beidseitigen Treppen, die nun unkontrolliert und brutal, im Schotter-Untergrund enden. Wer die geschändete, trockengelegte, in ihren Dimensionen zerstörte, immer mehr verfallende Salzachbucht betrachtet, für den steht fest: So etwas gibt es nirgendwo sonst in einigermaßen zivilisierten Gegenden unseres Planeten. Dazu würde heute Kultur-Landesrat Dr. Othmar Raus nur noch bissig feststellen: ,,Eine derart geschändete Anlage kann man sich eben nur in Hallein, aber niemals in der Landeshauptstadt Salzburg erwarten!‘‘.

 

So viel Peinlichkeit reichte aber der Stadt Hallein nicht. So ruinierte man die einst sensationelle und einzigartige Anlage endgültig durch Anlage eines seitlichen Weges, der durch die begrünte Böschung hinunter zur neu geschaffenen Schotterfläche an Stelle der einstigen Wasserfläche führt und einen verheerenden Anblick bietet. Die einst strahlende Salzachbucht war damit endgültig zum Spottobjekt geworden, vor allem für jene, die sie früher in ihrem fantastischen Erscheinungsbild mit der Wasserfläche kannten. So viel Unvermögen und Pfuscherei blieben indessen ohne Folgen für die Schuldigen. Denn die Halleiner sind Kummer mit der Obrigkeit gewöhnt und vergeben ihr auch gröbste Fehlleistungen. (Warum eigentlich?) Schon in all den Jahrhunderten, als die Salzburger Erzbischöfe die Salzlagerstätten auf dem Dürrnberg plünderten und die sagenhaften Gewinne daraus nur für die üppige Ausgestaltung ihrer Residenzstadt Salzburg verwendeten, blieb Hallein auf der Strecke. Ein Ort der Armut und des Schreckens, wie entsetzte Zeitzeugen berichteten: Abgemagerte, bettelnde Frauen und Kinder im finsteren Rauchgewölk von bis zu 11 großen Salinen in der kleinen Halleiner Altstadt. Aber den geschundenen Halleinern gab die tröstliche Gewissheit Mut, dass die fürstlichen und kirchlichen Landesherren in ihrem prachtvollen Dom, auf der machtvollen Festung, in ihren wertvoll ausgestatten Residenzen oder im luxuriösen Schloss Hellbrunn mit seiner herrlichen Parkanlage es doch ein wenig besser (oder unvergleichlich besser) hatten als sie selbst.

 

Zurück in die brutale Wirklichkeit der vor 30 Jahren geschändeten Halleiner Salzachbucht. Dieser Schandfleck empört und verärgert offensichtlich keinen der über 20.000 Bewohner der Stadt Hallein. Das duldsame Halleiner Stadtvolk akzeptierte brav und folgsam die peinliche Zerstörung einer echten architektonischen Sensation, in der einst im Rahmen eines Halleiner Stadtfestes sogar eine original venezianische Gondel angelegt hatte. Also belassen wir es bei einem Schandobjekt, angesichts dessen die Stadt-Salzburger einander gratulieren, dass ihnen ein solches erspart blieb? Ja? Ja? Selbstverständlich Ja! 20.000mal Ja! Denn damit bleibt alles weiterhin unverändert in der mittlerweile peinlichen, unerträglichen, verheerenden, den Ruf der Stadt Hallein schädigenden Horror-Anlage. Dennoch ist es Pflicht des ,,Salzschreiber‘‘, darauf hinzuweisen, dass sich doch noch eine unfassbare und unglaubliche, geradezu atemberaubende Variante für die Salzachbucht auftut. Einfach hinsetzen, tief einatmen, langsam bis 10 zählen und schon geht es los: Die einzige tragfähige Zukunfts-Chance für die Salzachbucht und damit für eine deutlich aufgewertete Stadt Hallein, besteht in der Wiederherstellung des Original-Zustandes dieser einst so strahlenden und begeisternden Anlage, deren einstiges, hinreißendes Aussehen unser obenstehendes Foto ahnen lässt. -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)

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Salzburger Festspiele hinter gepflegten Mauern -- ja, natürlich. Salzburger Festspiele hinter verwahrlosten Mauertrümmern -- nein, natürlich nicht. Die Halleiner Pernerinsel, als Spielstätte der Salzburger Festspiele, ist auf der, gegen Hallein gerichteten Seite, mit einer scheußlichen Mauer umgeben, die auf weite Strecken aufgrund ihres skandalösen Zustandes, längst schon hätte beseitigt werden müssen. Wenn man vor den Mauertrümmern steht, kommen unweigerlich Befürchtungen hoch, dass die Festspiele, geschockt durch diesen Horror, sich einfach von der Pernerinsel wieder zurückziehen und sich aus Hallein verabschieden. Diese Horrorvision muss mit allen Mitteln verhindert werden. Also endlich weg mit den abschreckenden Mauertrümmern, welche die Halleiner Festspiel- und Kulturinsel auf höchst unerfreuliche und peinliche Art verschandeln.

Nun zu den obenstehenden Fotos, welche die höchst unfassbare Situation auf der Festspiel-Pernerinsel darstellen. FOTO 1: Vom Salinensteg gesehen, ist die unschöne Mauer noch in Ordnung. FOTO 2: Doch von der anderen Seite betrachtet, ändert sich die Situation schlagartig. Hier wurde die Mauer brutal und völlig unsachgemäß, mit blendend weißem Material ausgebessert. Das Ganze ist ein unfassbarer Pfusch. Die Halleiner sind ja solche Fehlleistungen gewohnt, nur die Festspielgäste werden sich halbtot lachen. Man erkennt jedoch, dass auch die Arbeiter an der Mauer der Ansicht waren, dass diese längst schon hätte entfernt werden müssen. FOTO 2: Bei der Nepomuk-Statue weiter nördlich beginnt schon der Horror, wenn man den rechten Teil der Mauer betrachtet. FOTOS 3 bis 6: Einfach unfassbar, dass derartige Mauern-Trümmer unweit der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel zu finden sind. Wann wird wohl endlich dieser Wahnsinn beseitigt? Mauern, ob gut erhalten oder in ruinösem Zustand sind immer höchst unerfreulich. FOTO 7: An manchen Stellen wurde die unerfreuliche Mauer auf der Pernerinsel bereits durch wesentlich freundlichere Absperrungen ersetzt, so hier zum Beispiel auf Höhe des einstigen Salinengebäudes. Das macht gleich einen wesentlich freundlicheren Eindruck. Wichtiger Merksatz: Auf diese Art müssten unbedingt die gesamten schrecklichen Mauern auf der Pernerinsel ersetzt werden! FOTO 8: In früheren Zeiten war man sich über den höchst unerfreulichen Anblick der Steinmauern voll im Klaren. Als das Gebäude der Saline auf der Pernerinsel noch vollständig erhalten war, da fand man auch eine elegante Lösung -- die Mauern wurden nämlich auch mit Verputz versehen. Siehe rechts im Bild. Da machten sie gleich einen wesentlich besseren Eindruck als die heutigen Steinmauern. Jedenfalls ist es -- nicht nur im Interesse des guten Rufes der Stadt Hallein -- dringendst angebracht, dem entsetzlichen Mauern-Horror auf der Pernerinsel schleunigst ein wirksames Ende zu setzen! -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Vor rund 2.500 Jahren bevölkerten die Kelten unser Bundesland und hinterließen ein reichhaltiges kulturelles Erbe. Immer wieder werden bei Ausgrabungen oder auch durch Zufall wertvolle Fundstücke freigelegt. Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten in Europa – präsentiert die Schätze aus der durch die Kelten geprägten Eisenzeit, für große und kleine Gäste. Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold auf dem Foto oben, laden zum Museumswochenende am 13. und 14. Mai ein. „Rund 60 Museen und Ausstellungen öffnen am diesjährigen Museums-Wochenende am 13. und 14. Mai 2023 bei freiem Eintritt ihre Tore. Im Vorjahr machten mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Das Engagement und der Einfallsreichtum der Teams in unseren Museen ist beeindruckend, das Museumswochenende bietet eine besondere Gelegenheit, sich davon zu überzeugen“, laden Haslauer und Berthold zum Mitmachen ein. Hinsichtlich Funde aus der Keltenzeit, ist das Zentrum der Halleiner Dürrnberg. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein hat es sich bekanntlich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

 

Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher unglaublich Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich international berühmte Objekte wie die unvergleichliche „Schnabelkanne“ sowie großartiger keltischer Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Halleiner Salinenverwaltung, die sogenannte „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Keltenmuseum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Dieser Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.

Magdalena Schlager, Kulturvermittlerin, zu den Besonderheiten ihrer Arbeitsstätte: „Das Keltenmuseum ist einzigartig in Europa, weil es mit dem Dürrnberg über eine eigene Fundstelle verfügt. Bisher wurden rund 400 Gräber und mehr als 1.000 Skelette ausgegraben. Trotzdem bietet der Dürrnberg immer wieder neue historische Fundobjekte. Ihr Kollege Benjamin Huber betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung und so weiter. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“

 

So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber. Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden. Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei auch Hunde am keltischen Speiseplan.

 

Wer nicht nur in diesem Zusammenhang nach dem Besuch im Keltenmuseum Geschmack auf mehr bekommen hat, der kann auf dem Dürrnberg am Kelten.Erlebnis.Berg der Salzwelten im originalgetreu rekonstruierten Keltendorf Salina spazieren. Dort erlebt man hautnah, wie sich keltisches Leben vor über zwei Jahrtausenden abgespielt hat. Eine kostenlose App bietet dabei Zusatzinformationen und eine „Schnitzeljagd“ mit unterhaltsamen Aufgaben. Das Keltenmuseum in Hallein (14. Mai) und auch das Kelten.Erlebnis.Berg (14. Mai) werden beim Salzburger Museums-Wochenende am 13. und 14. Mai 2023 teilnehmen. An diesem Muttertags-Wochenende bieten zahlreiche Museen in allen Bezirken freien Eintritt. Alle Informationen und die teilnehmenden Museen sowie die Tage mit freiem Eintritt im Überblick: www.museumswochenende.at. -- (Text und Foto: Landeskorrespondenz).

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Vor rund 2.500 Jahren bevölkerten die Kelten unser Bundesland und hinterließen ein reichhaltiges kulturelles Erbe. Immer wieder werden bei Ausgrabungen oder auch durch Zufall wertvolle Fundstücke freigelegt. Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten dieser Art in Europa – präsentiert die keltischen Schätze aus der Eisenzeit für große und kleine Gäste. „Als Land ist es uns ein großes Anliegen, den Salzburgerinnen und Salzburgern Funde wie diese und die unzähligen weiteren heimischen Kulturschätze in den zahlreichen Museen in allen Bezirken näherzubringen“,  betonen gemeinsam Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold. „Rund 60 Museen und Ausstellungen öffnen am diesjährigen Museumswochenende am 13. und 14. Mai bei freiem Eintritt ihre Türen. Im Vorjahr machten mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Das Engagement und der Einfallsreichtum der Teams in unseren Museen ist beeindruckend, das Museumswochenende bietet eine besondere Gelegenheit, sich davon zu überzeugen“, laden Haslauer und Berthold zum Mitmachen ein.

 

Was Funde und aus der Keltenzeit betrifft, ist das Zentrum der Dürrnberg bei Hallein. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein hat sich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern- bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich berühmte Objekte wie die faszinierende „Schnabelkanne“ und Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung, die „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Museum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Der Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.

 

Magdalena Schlager, Kulturvermittlerin, zu den Besonderheiten ihres Arbeitsorts: „Das Keltenmuseum ist einzigartig in Europa, weil es mit dem Dürrnberg über eine eigene Fundstelle verfügt. Bisher wurden rund 400 Gräber und mehr als 1.000 Skelette ausgegraben. Der Berg ist aber noch lange nicht ‚leer‘.“ Ihr Kollege Benjamin Huber betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung. Wer sich darunter in der Praxis nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns im Keltenmuseum beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“

 

So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber. Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden.

 

Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei auch Hunde am keltischen Speiseplan. Wer nach dem Besuch im Keltenmuseum Geschmack auf mehr bekommen hat, der kann auf dem Dürrnberg am Kelten.Erlebnis.Berg der Salzwelten im originalgetreu rekonstruierten Keltendorf Salina spazieren. Dort erlebt man hautnah, wie sich keltisches Leben vor über zwei Jahrtausenden abgespielt hat. Eine kostenlose App bietet dabei Zusatzinformationen und eine „Schnitzeljagd“ mit unterhaltsamen Aufgaben. Das Keltenmuseum in Hallein (14. Mai) und auch das Kelten.Erlebnis.Berg (14. Mai) werden beim Salzburger Museumswochenende am 13. und 14. Mai 2023 teilnehmen. -- (Odo Stierschneider. Foto: TVB Abtenau).

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Um das Geheimnis der international berühmten Halleiner Keltenmaske zu enträtseln, legten sich das bekannte Allround-Genie Manfred Baumann, unterstützt durch zwei großartige Musikanten, eine ebensolche Musikantin sowie durch eine ausgezeichnete Malerin, gehörig ins Zeug. (Dazu unser 1. Foto oben). Das bestechende Schauspiel-Talent Baumann wurde mit seinen großartigen Darbietungen von den drei Musikanten und der Künstlerin perfekt unterstützt. Natürlich, so wie in allen guten Geschichten, war die Enträtselung des Geheimnisses der Keltenmaske (dazu unser 2. Foto oben) keine einfache Sache, es musste eine ganze Reihe von Hindernissen auf dem Weg bis zur Lösung überwunden werden. (Dazu unsere Fotos 3 bis 8). Schließlich nach einer ganzen Reihe aufregender Momente, in denen Manfred Baumann und seine Musikanten immer wieder das Publikum im Keltenmuseum zu fesseln wussten, wurde das Geheimnis der Keltenmaske offengelegt -- sie strahlte schlussendlich mit leuchtenden Augen freundlich in das Publikum hinein. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Die Kunst-Ausstellung »In the veld – (Karoo walks)« von Johannes Ziegler im kunstraumproarte am Schöndorferplatz in Hallein präsentiert, zeigt Arbeiten aus einem Konvolut von Bildern, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren anlässlich eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes in der südafrikanischen Steppenwüste Karoo entstanden sind und loten in den Räumen der Galerie in einer dialogischen Weise Überlegungen aus, die in Zusammenhang mit dem Reisen, dem Gehen als integralem Bestandteil künstlerischer Praxis, Wahrnehmung und Transformation sowie medienspezifischen Möglichkeiten und Eigenheiten, der Autorenschaft und der Rolle des Autors stehen.

 

Die Konzeption der Ausstellung fügt sich ein in Zieglers stete Auseinandersetzung mit dem performativen Prozess des Gehens und peripheren Beobachtungen, die das Rohmaterial für eine – idealerweise – raumübergreifende Präsentation bilden. In einem Wechselspiel von Malerei, Zeichnung und Fotografie entsteht ein Wirkfeld, in welchem sogar scheinbare Nichtigkeiten zur Aufschlüsselung von größeren Zusammenhängen, als Puzzlesteine einer Erzählung zusammenwirken. Es entsteht so ein Kunstraum, der es den Besucher:innen erlaubt, dem Autor über die Schulter zu schauen, Zusammenhänge und Brüche im künstlerischen Prozess zu entdecken, Skizzenartiges und Ausgearbeitetes miteinander in Verbindung zu setzen und sich selbst – um dieses Bild zu verwenden – wie etwa ein Weberschiffchen in den Ausstellungsräumen zu bewegen und in das Gewebe dieses Denkraumes einzutreten.

 

Die Monumentalität und die konstruktive Prägnanz der Erscheinungsformen der südafrikanischen Hochebenen, der Blick der sich öffnet, bis „die Welt selbst als eine weitere Ebene in einer endlosen Reihe von Ebenen“* erscheint, werden zum Auslöser von Überlegungen zu Fiktion und Ideal, Wahrnehmung und Transformation.

 

Der vermeintlichen Objektivität (Kamera-Objektiv) der Fotoarbeiten steht in einem Dialog die subjektive Malerei gegenüber, die in der rein pigmentären Temperamalerei und ihrem kreidig-matten Oberflächenlicht gerade da zur Geltung kommt, wo „Erinnerung unscharf“ wird und diese nur noch aus Farben und Formen besteht, so wie bei den vermeintlich flüchtig hingeworfenen Zeichnungen, die durch ihre Strich- und Linienführung zu Assoziationen herausfordern und das Gesamtbild ergänzen. Die aus einer gewissen Distanz als Gegenstände lesbaren Elemente, die sich beim Nähertreten aufzulösen scheinen, gelten in der Konzeption der Ausstellung als programmatisch. (*zit. Gerald Murnane in »Die Ebenen«, Suhrkamp 2017).

 

KURZBIOGRAFIE

 

Johannes Ziegler, geboren 1963 in Wels, ist bildender Künstler. 1983 begann er sein Studium an der Hochschule Mozarteum Salzburg, Klasse für Malerei und Grafik bei Peter Prandstetter. Seit 1992 hält er Lehraufträge, war Assistent und Dozent u. a. an den Internationalen Sommerakademien Salzburg, Sommerakademie Dresden, Kunstakademie Innsbruck, Bad Reichenhall und der Hochschule Mozarteum (in den Klassen für Graphik und Bühnenbild). Er hatte diverse Auslandsstipendien und Aufenthalte in Frankfurt/ Main, Budapest, Berlin, Warschau, Meran, Bosa/Sardinien und Ausstellungen (Auswahl):

 

2022: „in s'oro é mare“, Internationales Künstlersymposion Bosa/Sardinien
2020/21 Arbeitsstipendium der Salzburger Landesregierung/ Kultur und Wissenschaft
2008: Nominierung für den „Großen Salzburger Kunstpreis der Salzburger Landesregierung“
2001: Wandmalereien in Aufenthaltsbereichen der Chirurgie West, LKA Salzburg
1998: „ORTung '98“, Internationales Künstlersymposion Lofer, Land Salzburg
Seit 1985:   Ausstellungen und Beteiligungen. www.johannesziegler.info

 

ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG:

 

Freitag, 24. März 2023 um 19:30 Uhr.

 

Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler

 

Dauer der Ausstellung: 25. März bis 29. April 2023

 

VERANSTALTUNGEN (Eintritt frei):

 

O Mittwoch, 12. April 2023, um 18:30 Uhr:

 

After Work Künstlerführung

 

O Samstag, 22. April 2023 um 11:00 Uhr:

 

Umtrunk aus gegebenem Anlass

 

O Samstag, 29. April 2023 um 11:00 Uhr:

 

Finissage und Künstlergespräch

 

FOTONACHWEIS

 

01_TKK: Porträt 2023, © Johannes Ziegler

 

02_TKK: Johannes Ziegler, »in the veld #2«, 2021, 70 x 95 cm, Tempera auf Leinwand

 

03_TKK: Johannes Ziegler, »twilight«, 2021, 25 x 35 cm, Tempera auf Leinwand

 

04_TKK: Johannes Ziegler, aus »Karoo walks«, 2020, 25 x 35 cm, Tusche und Tinte auf Papier

 

05_TKK: Johannes Ziegler, aus »PA-images«, 2020, 13 x 20 cm, Archival Pigment Print, (5268) -- (Text: kunstraumproarte. Alle Fotos: Johannes Ziegler).

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Beim Landeswettbewerb „prima la musica Salzburg“ hat vergangene Woche der musikalische Nachwuchs des Landes hervorragende Leistungen erbracht. Ausgangspunkt für die umfassende Ausbildung an den verschiedenen Instrumenten der Kinder und Jugendlichen ist dabei stets das Musikum mit seinen kreativen Projekten und engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Auf unserem Foto oben zeigen Jung-Komponistin Magdalena Schilchegger aus Kuchl und ihre Großmutter Edith Schroll, dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer den von der 11jährigen Magdalena Schilchegger komponierten Klarinetten-Walzer.

Rund 12.500 Mädchen und Burschen aus allen 119 Salzburger Gemeinden erhalten derzeit ihre musikalische Ausbildung am Musikum. Das Land unterstützte sie im laufenden Jahr mit rund 11,6 Millionen Euro, die Gemeinden nahmen rund 5,1 Millionen in die Hand und Stadt Salzburg rund zwei Millionen Euro. Die 15 Musikum-Standorte im Bundesland sind der „Nahversorger“ für alle musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen in Salzburg. Im Tennengau werden derzeit 1.569 Schüler und Schülerinnen in Hallein und Kuchl unterrichtet. „Wir wollen den Ideenreichtum der Kinder und Jugendlichen wecken und ihnen die gesamte Vielfalt der Klangwelt hörbar machen. Dabei stehen das gemeinsame Musizieren und die Freude am Lernen im Vordergrund“, sagt Michael Seywald, der pädagogisch-künstlerische Landesdirektor des Musikums.

 

Die elfjährige Magdalena Schilchegger aus Kuchl besucht seit gut fünf Jahren das Musikum in der Tennengauer Gemeinde und hat bereits ihr erstes eigenes Werk – einen Klarinettenwalzer - geschrieben. Das Landes-Medienzentrum hat stellvertretend für alle musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen mit der Nachwuchs-Komponistin gesprochen, die eines gleich vorweg betont: „Das Lernen im Musikum macht mir richtig viel Freude.“

 

Frage: Magdalena, welche Instrumente spielst du?

 

Magdalena Schilchegger: Mit sechs habe ich mit Blockflöte begonnen und seit gut drei Jahren spiele ich Klarinette. Ich habe mir einige Instrumente angesehen und bei Klarinette gab es für mich die größte und spannendste Auswahl an verschiedenen Musikstilen. Mit der Flöte habe ich heuer auch bei „prima la musica“ gespielt und in meiner Kategorie den ersten Platz erreicht.

 

Frage: Wie bist du zum Komponieren gekommen?

 

Magdalena Schilchegger: Mein Klarinettenlehrer am Musikum hat uns zum Komponieren animiert. Ich hatte das Stück im Kopf und habe es meiner Oma vorgespielt. Sie hat dann die Noten notiert. Später haben mein Lehrer und ich mit Hilfe eines Computerprogramms die Komposition aufgeschrieben. Der Walzer – ich habe ihn nach meiner Schwester benannt – ist zirka zwei Minuten lang.

 

Frage: Wie geht es bei dir musikalisch weiter?

 

Magdalena Schilchegger: Nächstes Jahr will ich unbedingt Gitarre lernen. Die hat meine Tante auch gespielt. Auch Bassklarinette möchte ich noch gerne ausprobieren. Irgendwann möchte ich auch Mitglied der Trachtenmusikkapelle in Kuchl werden. Das Wichtigste ist aber, dass mir die Musik weiterhin große Freude bereitet. -- (Text und Foto: Landeskorrespondenz).

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MOTUS - Der Versuch, nach den
Bewegungen des Glücks Ausschau zu halten

 

In dieser Ausstellung befasst sich Maria Pia Lattanzi mit dem Thema Familie und dem Verhältnis zwischen dem Menschen und dem Tier in einer narrativen Form. Der Fokus liegt auf den Themen Mutterschaft, Weiblichkeit, Fürsorge, Wachstum, Veränderung und Bewegung, Begleitung, Glück, Liebe und Zärtlichkeit. Maria Lattanzi kombiniert figurative und abstrakte oder ornamentale Bildelemente und Formen und lässt sie zu einer Einheit verschmelzen. Diese Ausstellung wurde bereits am 2. Februar eröffnet und dauert noch bis 10. März.

 

In the veld (Karoo walks)
eine Ausstellung von Johannes Ziegler

 

Anlässlich eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes von Johannes Ziegler in der Steppenwüste Karoo in Südafrika, entstand in den vergangenen zweieinhalb Jahren ein Konvolut von Arbeiten, das in den Räumen der Galerie pro arte in einer raumübergreifenden Weise Überlegungen auslotet, die in Zusammenhang mit Landschaft und Landschaftsdarstellung, dem Reisen und dem Gehen, als integraler Bestandteil künstlerischer Praxis, zu Fragen von Wahrnehmung und Transformation, zu medienspezifischen Möglichkeiten und Eigenheiten, sowie zu Autorenschaft und der Rolle des Autors stehen. In einem Wechselspiel aus den Medien Malerei, Zeichnung und Fotografie, bildet sich ein Spannungsfeld, in dem selbst scheinbare Nichtigkeiten zur Aufschlüsselung von größeren Zusammenhängen, zu Puzzle-Steinen der Erzählung, einen Denkraum geben. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, 24. März statt und dauert bis 29. April.

 

Eine kleine, feine Werkschau   
des Ehepaares Anneliese und Josef Zenzmaier

 

Zum 90. Geburtstag des Mitbegründers des Tennengauer Kunstkreises, zeigt der kunstraum pro arte erstmalig eine kleine, feine Werkschau des Ehepaares Zenzmaier. Die Ausstellung möchte beide Persönlichkeiten würdigen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen und vor allem auch die Möglichkeit bieten, das Werk von Anneliese Zenzmaier näher kennenzulernen. Anneliese Zenzmair starb 1991. Zu sehen sind Zeichnungen, Fotografien, Bronzen und Steinarbeiten des Künstler-Ehepaares. Die Werkschau wird am 24. Juni eröffnet und dauert bis 26. August.

 

Nexus of Textile and Sound
von Gertrud Fischbacher und Marius Schebella

 

In der Verknüpfung von textiler und auditiver Kunstpraxis, entstehen durch die Arbeiten von Gertrud Fischbacher und Marius Schebella, neue künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten, neue Wege der Interaktion und ein neues Verständnis der beiden Disziplinen. In den Arbeiten transformiert dieses Künstler*innen-Duo taktile, haptische Erfahrungen in Sound und macht somit Berührungen hörbar. Die Ausstellung beginnt am 13. September und dauert bis 21. Oktober.

 

Serendipity - glücklicher Zufall
in Kooperation mit Kunstverein Baden

 

Ausgehend vom persischen Märchen ,,Die drei Prinzen von Serendip‘‘, hat sich Serendipity zu einem geflügelten Wort gewandelt. Das Serendipity-Prinzip bezeichnet zufällige Entdeckungen von etwas zuvor nicht Gesuchten. Der glückliche Zufall, der zum Auslöser für eine neue Erkenntnis wird. In diesem Austauschprojekt des Kunstvereines Baden und des Tennengauer Kunstkreises kuratiert der Zufall. Aus zwei Listen von Mitgliedern der beiden Vereine werden in einer gemeinsamen Sitzung der Vorstände jeweils drei Künstler/innen zufällig gezogen. Die Ausstellung wird zuerst in Baden von September bis Oktober gezeigt und wandert dann für November und Dezember nach Hallein. Die Ausstellung beginnt am 11. November und dauert bis 16. Dezember. -- (Tennengauer Kunstkreis. Foto: OSt.)

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Hätte einst Oberalm statt Hallein oder Vigaun statt Hallein oder Puch statt Hallein die fantastische Salzachbucht erhalten -- in Hallein hätten alle Kulturfreunde getobt und die Zurücksetzung der Bezirkshauptstadt Hallein als Beleidigung und Diskriminierung angeprangert. Nun wissen wir alle, dass ohnehin Hallein die herrliche Salzachbucht mit ihrer hinreißenden Wasserfläche erhalten hat und dass die Salzburger Festspiele schon bald die Absicht äußerten, in dieser fantastischen Salzachbucht mit Aufführungen in Erscheinung treten zu wollen. Doch dann kam alles ganz anders. Die Stadt Hallein ließ die zauberhafte Wasserfläche rücksichtslos zuschütten und trockenlegen, da sich Gemeindearbeiter darüber beschwert hatten, dass sie immer wieder die Wasserfläche der Bucht reinigen mussten. Für solch unzumutbare Qualen gab es an höchster Stelle im Rathaus größtes Verständnis -- aus der fantastischen Wasserfläche wurde eine absurde und nichtssagende Schotterfläche. Die Salzburger Festspiele begruben ihr Vorhaben, in der Salzachbucht präsent zu sein und das riesige Bauwerk verkam in den Folgejahren bis heute immer mehr und mehr. Ganz eindeutig sieht sich die Stadt Hallein durch die Salzachbucht überfordert, ein Konzept für die riesige Anlage gibt es bis heute noch immer nicht. Mittlerweile zeigen die Sitzreihen der Anlage diverse Schäden und stellenweise bereits ein ekelerregendes und widerwärtiges Aussehen. (Dazu die Fotos oben). So lässt man das Ganze, still und leise, immer weiter verfallen, in der Hoffnung, dass schließlich die Mehrheit der Stadtpolitiker und der Stadtbewohner zur Ansicht gelangt, es sei dringend notwendig, den ganzen Krempel einfach zuzuschütten. Auf die Idee, den einst begeisternden Originalzustand der Wasserbucht wieder herzustellen, so wie auf unserem letzten Foto oben, kommt natürlich niemand. Oder vielleicht doch noch? -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)

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Nur dort, wo Schnee aus der Umgebung zusammengeschoben wurde, sind in der längst schneelosen Stadt Hallein noch karge weiße Überreste zu sehen. So etwa am Sonntag, 5. Februar, bei der bedauerlicher Weise trocken gelegten Salzachbucht. Anrainer schieben den lästigen und hinderlichen
Schnee einfach bis zu den Stufen der Salzachbucht und dann geht es hinunter damit über die Stufen. Mit dem Schnee wird auch Kies in erheblichen Mengen auf den Marmorstufen verteilt -- eh wurscht! Dazu unsere ersten 4 Fotos oben. Doch die immer mehr verkommende einstige Salzachbucht hat noch mehr zu bieten. Gestaltungsfanatiker toben sich immer wieder am Ende der rechten Stiege der einstigen Salzachbucht aus. Über Begrünungsversuche geistig Angeschlagener am Geländer dieser Stiege (5. Foto oben) berichtete der ,,Salzschreiber‘‘ bereits ausführlich. Mittlerweile hat dieser Bereich ein völlig anderes Aussehen bekommen. Die beiden abgerundeten Enden der Stiegengeländer sowie die Bodenfläche dazwischen wurde von Geistesgestörten mit weißer Farbe beschmiert -- dazu unsere Fotos 6 bis 8. Die Stadt Hallein wird sich überlegen müssen, ob sie die einst stolze Anlage, auf deren Wasserbühne einst auch die Salzburger Festspiele in Erscheinung treten wollten (!) weiterhin dem Treiben Unverantwortlicher ausliefern will und damit die immer mehr verfallende Anlage ihrer endgültigen Zerstörung ausliefert. Oder ob sie sich doch noch zu einer Sanierung entschließt, die jedoch nur dann vertretbar ist, wenn auch die ursprüngliche Wasserfläche wieder hergestellt wird. Gegenwärtig entwickelt sich die einst stolze Anlage zu einer Riesenblamage für die Stadt Hallein. Kann sich eigentlich irgendjemand vorstellen, dass so etwas auch in der Stadt Salzburg passieren könnte?
-- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Das unverständliche Elend der Festspielfassade auf der Halleiner Pernerinsel ist oben auf unserem Foto dokumentiert. Während die zur Salzach hin weisende West-Fassade des historischen Salinengebäudes von der Stadt Hallein auf vorbildliche Art gestaltet wurde, düstert ausgerechnet die Richtung Norden weisende Festspielfassade in der fantasielosesten aller Farben, in schrecklichem Grau, hoffnungslos vor sich hin. Das Ganze wird zusätzlich durch die überdachten Pkw-Stellplätze entlang der Grau-Fassade gründlich ent- und abgewertet. Kein Zweifel. Um die reichlich unschöne Grau-Fassade endlich ein wenig an die großartige Präsenz der Salzburger Festspiele anzupassen, sind zwei Maßnahmen unbedingt erforderlich. Die schrecklichen, völlig unpassenden Pkw-Stellplätz gehören endlich, endlich entfernt und die riesige Grau-Fassade muss endlich, endlich ein würdiges farbiges Kleid erhalten. Ein geradezu unfassbarer Glücksfall, dass die Salzburger Festspiele hinter dieser entsetzlichen Fassade nicht schon längst aus Verärgerung den Rückzug von der Pernerinsel angetreten haben. Um diese Schreckensvision nicht doch noch Wirklichkeit werden zu lassen, ist es jedenfalls dringend erforderlich, dass die riesige Grau-Fassade endlich, endlich in passender Form gestaltet wird. Dazu braucht es keine großartigen Überlegungen. Die Grau-Fassade müsste lediglich der schönen West-Fassade angeglichen werden und die Pkw-Stellplätze mit der entsetzlichen Überdachung müssten entfernt werden. -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)

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MOTUS ist der Versuch, nach den Bewegungen des Glücks Ausschau zu halten. In dieser Ausstellung befasst sich Maria Pia Lattanzi mit dem Thema „Familie“ sowie dem Verhältnis zwischen „Mensch und Tier“ in einer narrativen Form. Das Herzstück der Ausstellung zeigt eine Reihe von Ereignissen, in einem Zeitrahmen von mehreren Jahren. Die sehr persönliche Serie entwickelte sich aus dem Fehlen eines Familienalbums. Der Fokus liegt dabei auf den Themen Mutterschaft, Weiblichkeit, Fürsorge, Wachstum, Veränderung und Bewegung, Begleitung, Glück, Liebe und Zärtlichkeit. Die Fotos oben zeigen die Künstlerin Maria Pia Lattanzi sowie zwei ihrer Arbeiten.

 

Die gezeigten Grafiken bestehen aus mehreren Schichten und Ebenen, die sich überlagern oder auch ineinander verschmelzen. Familienerinnerungen werden mit Symbolmotiven aus der Pflanzen- und Tierwelt in Verbindung gesetzt. Graphit trifft auf Tusche, florale Muster legen sich verspielt über Menschen und Tiere. Die Blumen Sujets dienen als Metapher für Gefühls- und Erlebnissituationen. So steht zum Beispiel die Lilie, für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, oder die Zyane signalisiert Zuversicht. Die Tier Sujets sind in Graphit gezeichnet und im Hintergrund, teilweise verdeckt und zum Teil versteckt. Sie sind Symbolmotive aus Mythen und Märchen. Die Wölfe zum Beispiel gelten in der altägyptischen Mythologie als Seelenführer, viele Krieger und Helden identifizierten sich mit dem Raubtier. Auch der Hirsch gilt in keltischen Mythen als Seelenführer - er kennt sich im Dickicht des Waldes aus und weist Suchenden wie Umherirrenden den rechten Weg.

 

Eine weitere Ebene ist mit Tusche gemalt und zeigt, aus unzähligen Kinderfotos ausgewählt, ein Sujet pro Jahr aus dem Kinderfotoarchiv. Die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen Mutter und Kind ist hier ein zentrales Thema. Mutterliebe ist der Kitt für die erste Bindung im Leben und bei Mensch und Tier noch immer ein großes Rätsel des Verhaltens, das noch wenig erforscht ist. Wie sich die tiefen Gefühle der Natur entwickeln und das Verhalten beeinflusst und warum es manchmal versagt.

 

Die Verbindung zwischen Kindern und Tieren sieht die Künstlerin hauptsächlich in der Unschuld und Instinkthaftigkeit, mit der sie von Natur aus ausgestattet sind. Kinder gehen zum Offenen, aus dem Gefühl heraus, weil ihnen die Zeitlichkeit nicht bewusst ist, der erwachsene Mensch hingegen orientiert sich an reflektierendem und interpretierendem Wissen. Das Tier kennt die Grenze der Vergänglichkeit nicht und lebt ausschließlich im Augenblick, wie kleine Kinder auch im Hier und Jetzt. Der erwachsene Mensch ist sich hingegen seiner Endlichkeit bewusst… Aus einer persönlichen Perspektive werden Geschichten über Beziehung, Bindung und Bewegungen des Glücks erzählt.

 

Kurzbiografie der Künstlerin: Maria Pia Lattanzi, geboren 1973 in Meran/Südtirol, besuchte in den Jahren 1996 und 1997 die internationale Sommerakademie in Salzburg bei Gunter Damisch und Adolf Frohner, um anschließend zwischen 1997 und 2003 Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse Adolf Frohners zu studieren. 2003 wurde Lattanzi für ihren Porträtzyklus „Tapetentüren zu Menschenbildern“ (Diplomarbeit) mit dem Wiener Kunsthallenpreis ausgezeichnet. Es folgte eine Einzelausstellung in der Kunsthalle am Karlsplatz und ein London Aufenthalt von drei Monaten. Lattanzi ist aktives Mitglied im Kulturankerzentrum Floridsdorf am Schlingermarkt in Wien, wo sie ihr Atelier betreibt und in partizipative Kunstprojekte involviert ist. www.pialattanzi.at

 

Ausstellungen der Künstlerin gab es unter anderen: 2022 Leerstand „last night on mars“, Schlumberger Art Floor Kellerwelten, Showroom Volkstheater, KunstSalon 23, 2021 Vienna artweek, Kulturankerzentrum Floridsdorf, 2020 Atelierhof Schlingermarkt Wien, Vienna artweek, Showroom Volkstheater, 2018/19 Galerie Frewein Kazakbaev Wien, Kunstraum Ordination Christa Stappen, 2017 Superkunstmarkt im Haager Modehaus, 2015 Galerie Alte Feuerwache Dessau D, 2014 Mühlfeldhof bei Pfaffstätten, 2013 Atelier Auhof Wien, 2012 Atelier base_ment Wien, 2010 Galerie Nuu, „cherchez la femme“-Frauen machen Kunst, die Grünen Wien, Ausstellung im Rahmen des Viertelfestivals NÖ-Waldviertel, „Privatraum“, Galerie kunst#stücke Wien, „Familienmenschen“, 2009 Kunstverein Mistelbach, „family affairs“

 

Die Künstlerin erhielt unter anderem die folgenden Preise und Stipendien: 2015 Publikumspreis Dessau, 2007 IBM Kunstkalender, 2004 Arbeitsstipendium London, 2003 Kunsthallenpreis Wien, Preis des Landes Tirol, Emanuel und Sophie-Fohn- Stipendium.

 

Eröffnung der Ausstellung im kunstraum pro arte: Donnerstag, 2. Februar 2023 um 19:30 Uhr im kunstraum pro arte. Zur Ausstellung spricht Laila Huber mit Maria Pia Lattanzi.

 

Dauer der Ausstellung: Vom 3. Februar bis 10. März 2023.

 

Veranstaltungen (Eintritt frei): Mittwoch, 22. Februar um 18:00 Uhr: After Work Führung mit Laila Huber, Leiterin kunstraum pro arte.

 

Mittwoch, 8. März 2023 um 18:30 Uhr: Künstlerinnengespräch mit Maria Pia Lattanzi.
                                                                            (Text und Fotos: kunstraum pro arte).

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Endlich, endlich konnte das beliebte und traditionelle Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle der Stadt Hallein im Jahr 2022 wieder vor einem begeisterten Publikum über die Bühne gehen! Und was für eine Bühne! Die gigantische Festspielbühne auf der Pernerinsel war genau der richtige Ort, wo sich die großartigen Musiker der Bürgerkorpskapelle richtig und auf eine, das Publikum besonders begeisternde Art, entfalten konnten. Wie beliebt das Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle ist, demonstrierten überzeugend die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich hingerissen angesichts der großartigen Musikdarbietungen zeigten. Siehe dazu auch unser 1. Foto oben. Das großartige Konzert bot auch Bürgermeister Alexander den festlichen Rahmen, um dem Urgestein der Bürgerkorpskapelle Gerhard Schreiner, stadtbekannt in Hallein aufgrund seiner 63 Jahre währenden Tätigkeit bei der Bürgerkorpskapelle und als Beamter des Standesamtes Hallein, den Ehrenbecher des Bürgermeisters zu überreichen. Dazu das zweite Foto oben. Vereine stellen, egal ob in den Bereichen Kultur, Soziales oder Sport, das Rückgrat unserer Gesellschaft dar. Mit Leben erfüllt werden sie aber erst durch Persönlichkeiten wie Gerhard Schreiner, der als Musiker, Schriftführer und sogar 12 Jahre als Obmann, verdienstvoll tätig war. Bürgermeister Alexander Stangassinger würdigte unter facebook ausführlich das Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle und beendete seinen Beitrag mit einem Dank an die Musikerinnen und Musiker für das tolle Konzert. Dazu formulierte er einen besonders eindrucksvollen, letzten Satz, der auch perfekt zu unserem 3. Foto oben passt: ,,Ein großer Dank der Bürgerkorpskapelle dafür, dass sie Anlaufstelle und Anker für so viele Menschen ist!‘‘ -- (Odo Stierschneider. Fotos aus dem facebook-Beitrag des Bürgermeisters.)

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Welches Ereignis auf unserem Planeten Erde oder draußen im Weltall erschien der Redaktion der ,,Salzburger Nachrichten‘‘ als so wichtig, als so herausragend und als so einzigartig, dass es mit einem Riesenfoto auf der Titelseite der Weihnachtsausgabe vom 24. Dezember 2022 dokumentiert wurde? Welche der weltweit zahllosen künstlerischen Darstellungen des Jesuskindes mit Maria und Joseph erschien der Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg ,,Rupertus Blatt‘‘ wertvoll genug, um raumfüllen auf der gesamten Titelseite der Weihnachtsausgabe 2022 abgedruckt zu werden? Welches Foto-Motiv zeigt die Programm-Broschüre 2022/2023 des Halleiner Stille-Nacht-Museums auf einer dreiviertel Seite, mit dem auf die Ausstellung ,,Krippen in Salzburg‘‘ im Keltenmuseum hingewiesen wird? Drei Fragen, die alle gleichlautend beantwortet werden können. Es handelt sich jeweils um den Mittelteil der großen Salzburger Landeskrippe mit der Heiligen Familie, die 1970 vom großartigen Halleiner Bildhauer Prof. Bernhard Prähauser aus Lindenholz geschnitzt wurde und derzeit zum ersten Mal in Hallein bewundert werden kann. Die überdachte, dreiteilige Krippe steht gegenwärtig in Hallein vor dem Keltenmuseum, um auf die dortige Ausstellung ,,Krippen in Salzburg‘‘ hinzuweisen. Diese sehenswerte Krippenschau ist noch bis Donnerstag, 2. Februar 2023 geöffnet.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

 

Das erste der obenstehenden Fotos zeigt die große dreiteilige Weihnachtskrippe, geschaffen vom großartigen Halleiner Bildhauer Prof. Bernhard Prähauser, zu sehen erstmals in Hallein noch bis 2. Februar 2023 vor dem Keltenmuseum.  Auf dem 2. Foto sind alle drei Teile der Krippe aus der Nähe zu betrachten. Das 3. Foto zeigt einen Ausschnitt aus dem Mittelteil der großen Krippe, der auf der Titelseite der ,,Salzburger Nachrichten‘‘, auf der Titelseite des ,,Rupertus Blatt‘‘ und in der Programm-Broschüre 2022/2023 des Halleiner Stille-Nacht-Museums abgedruckt wurde. - (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Gleich zu Beginn eine respekteinflößende Botschaft für alle Musikfreunde und speziell für die zahlreichen begeisterten Fans der glorreichen und angesehenen Bürgerkorpskapelle Hallein: Man fasst es kaum, die großartige Musikkapelle wurde bereits im Jahr 1612 gegründet wurde und besteht somit heuer bereits seit 410 Jahren! Erfreulicher Weise melden sich die fantastischen Musiker nach drei Jahren Corona-Pause nun wieder zurück. Am 25. Dezember findet auf der Halleiner Festspielbühne (Pernerinsel) das Weihnachtskonzert 2022 der Bürgerkorpskapelle Hallein statt. In dessen Verlauf werden Kompositionen und Arrangements von Karl Safaric, Alexander Reuber, Hans Orterer, Stefan Schwalgin und vielen anderen geboten. Zum Konzertauftakt wird ,,Stille Nacht, heilige Nacht‘‘, heuer in einem Arrangement von Matthias Rauch mit zwei Männerstimmen sowie mit Zither und Harfe geboten. Die Karten sind wie immer bei den Musikerinnen und Musikern, dem Tourismusverband Hallein sowie an der Abendkassa erhältlich. Reservierungen unter: info@buergerkorpskapelle-hallein.at  Karten im Vorverkauf: 12 Euro und an der Abendkassa 15 Euro, Kinder unter 14 Jahren frei. Und noch etwas präsentiert die Bürgerkorpskapelle Hallein: Die neue CD. In den vergangenen Jahren ist dieses Projekt gewachsen und zu einem neuen, anspruchsvollen und hochwertigen Tonträger gereift: ,,Zum Glück gibt es Musik -- eine Entdeckungsreise in die Welt des Blasorchesters.‘‘ Damit präsentiert die Bürgerkorpskapelle Hallein für alle Musikfreunde bereits ihre vierte CD. Sie ist bei allen Musikerinnen und Musikern sowie im Büro des Tourismusverbandes um 15 Euro erhältlich. -- (Text und Foto: OSt.)

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Die sogenannte Salzachbucht, die lange schon als trockengelegtes Objekt diesen Namen nicht mehr verdient, zählt zu den größten, aufwendig errichteten Anlagen in der Stadt Hallein. Die katastrophale Fehlentscheidung, die einst strahlende Salzachbucht trockenzulegen, zerstörte auch das einstige Vorhaben der Salzburger Festspiele, hier mit Aufführungen in Erscheinung zu treten. Dies war ein durchaus ernst zu nehmendes Vorhaben, schließlich wurde die einst große, auf dem Wasser der begeisternden und einzigartigen Salzachbucht schwimmende Plattform, auf der verschiedenste Vorführungen geboten wurden, bereits von den Festspielen finanziert. Seit der verhängnisvollen Trockenlegung der Salzachbucht, ist diese völlig aus der allgemeinen Aufmerksamkeit verschwunden. Anfangs fanden in der großen Anlage -- von Salzachbucht kann ja keine Rede mehr sein -- noch einige Veranstaltungen, hauptsächlich Konzerte statt. Doch mit dem zunehmend schlechter werdenden Zustand der Anlage, deren einst elegante Marmor-Sitzreihen immer mehr auch durch widerrechtlich eingebrachten Abfall verdreckten und damit unbenützbar wurden, trat hier die große Stille ein.
Den Gegensatz dazu veranschaulicht das obenstehende Foto, welches die Salzachbucht kurz nach ihrer Fertigstellung in ihrer ganzen Pracht vor Augen führt.


Auffällige Stille rund um die einst stolze Anlage herrscht bei der im Halleiner Rathaus regierenden SPÖ. Auch bei allen anderen Rathaus-Parteien, die eigentlich das heiße Thema aufgreifen müssten, herrscht dazu eine bemerkenswert angestrengte Stille. Dass bei den Sitzungen der Halleiner Stadtgemeinde die regierende SPÖ das Thema der immer mehr verkommenden Anlage einfach totschweigt, ist zwar verständlich, aber dennoch skandalös.  Ebenso skandalös ist das Stillschweigen aller anderen Parteien in seltener Einigkeit zu diesem heißen Thema. Aus der Halleiner Bevölkerung gibt es keine Proteste angesichts des Zustandes der riesigen Anlage. Auch die alles Skandalöse sofort erfassenden Tageszeitungen wie etwa ,,Salzburger Nachrichten‘‘ mit ihrer Lokalbeilage oder die ansonsten wahrlich nicht zurückhaltende ,,Kronenzeitung‘‘, sowie Rundfunk und Fernsehen, sie alle haben sich offenbar in seltsamer Einigkeit eine Nachrichtensperre zum Thema der ehemaligen Salzachbucht auferlegt. Der Skandal rund um die einst so vielversprechende Salzachbucht, wird also offenbar ganz bewusst totgeschwiegen. Leider durchaus erfreulich für die Stadt Hallein.

Es ging auch viel Geld durch den lieblosen, völlig desinteressierten Umgang mit der riesigen Anlage verloren. Denn es erfordert erhebliche Summen, um die Anlage wieder in einen benützungsfähigen Zustand zu verwandeln. Dabei kann es aber nicht bleiben. Die Anlage nur zu renovieren, um sie in ihrem derzeitigen, völlig uninteressanten und nicht brauchbaren Zustand zu belassen, wäre vorsätzlich hinausgeworfenes Geld. Es geht also, auch wenn alle für die Anlage Verantwortlichen jetzt in volle Deckung gehen, darum, den ursprünglichen Zustand als Salzachbucht wieder herzustellen. Es gibt keine andere Lösung, um die Stadt Hallein und den Kulturbereich aus der riesigen Peinlichkeit rund um die verwahrloste Anlage zu befreien und um die Anlage endlich wieder benützen zu können. Der Weg dahin ist natürlich mühsam. Das aufgeschüttete Trockenlegungs-Material gehört wieder entfernt. Damit werden auch die derzeit unsichtbaren, weil zugeschütteten drei weiteren Sitzreihen sowie der Gehweg rund um die Wasserfläche wieder sichtbar und benützbar. Die Salzachbucht gewinnt damit ihre ursprünglichen, begeisternden Dimensionen wieder zurück. Bestehende Schäden gehören ausgebessert und nach einer Großreinigung wird wohl auch eine Vorsprache bei den Salzburger Festspielen mit Einladung zur Besichtigung der neuen, strahlenden Salzachbucht auf dem Programm stehen. Die renovierte Salzachbucht könnte zu einem neuen Kulturzentrum der Stadt Hallein und des Landes Salzburg werden. Dann würden auch alle Stimmen verstummen, die angesichts des derzeitigen Elends um die einstige Salzachbucht behaupten, es wäre vernünftiger gewesen, dieses sensationelle Bauwerk von Anbeginn an in der Stadt Salzburg zu errichten, weil Hallein damit überfordert sei, diese gigantische Anlage regelmäßig zu bespielen. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Die vor langer Zeit strahlende Salzachbucht in Hallein. Hier waren auf der einstigen, bezaubernden Wasserfläche, bereits Aufführungen der Salzburger Festspiele geplant – die schwimmende Plattform auf dem Wasser (bereits von den Salzburger Festspielen finanziert!), war von den großartigen Sitzreihen und einem schönen, plattenbelegten Rundweg umschlossen. Dann kam die verheerende und unverständliche Fehlentscheidung der Stadt Hallein, die Wasserbucht durch Zuschüttung trockenzulegen! Der Gehweg und drei komplette Sitzreihen verschwanden unter dem Schüttmaterial. Die einst großartigen Proportionen der Anlage, deren Errichtung man sich eigentlich in der Landeshauptstadt erwartet hätte, wurden nachhaltig zerstört. Auf der trockengelegten, reizlosen Fläche fanden noch einige Aufführungen statt, doch diese versandeten schließlich im wahrsten Sinne des Wortes. So feiern unfassbare Verwahrlosung und Verwitterung, zunehmende Schäden an den schönen Stufen-Platten und an deren Verfugungen sowie ungehinderter Wildwuchs hier ihre Orgien – und dies schon seit Jahren.

Also: der Zustand der einst sensationellen Anlage wird von Jahr zu Jahr schlechter. Eine umfassende Sanierung, welche die Wiederherstellung des ursprünglich geplanten Zustandes zu Ziel hat, wird damit von Jahr zu Jahr teurer. Derzeit sind die Sitzstufen, auf denen eigentlich die Zuschauer von Festspiel-Aufführungen, Konzerten und Darbietungen aller Art hätten Platz nehmen sollen, stellenweise auf widerwärtigste, abstoßendste und ekelerregendste Art verdreckt. Frage: Würden Sie hier gerne Platz nehmen? Dazu liefern unsere obenstehenden Skandal-Fotos höchst unerfreuliche Details. Außerdem: Unfassbarer Wildwuchs macht sich an den Enden der Sitzstufen breit. Aber das ist schon wieder eine andere unerfreuliche Geschichte.

Keine Gemeindepolitikerin und kein Gemeindepolitiker der Stadt Hallein, keine der in der Gemeindevertretung vertretene politische Partei, keine einzige Zeitungs-Reportage, kein einziger Radio-Bericht und keine einzige Fernseh-Dokumentation, keine einzige Halleinerin und kein einziger Halleiner, übten bisher entsprechende Kritik an dem Horror rund um die zugeschüttete Salzachbucht. Die ursprüngliche Salzachbucht hätte bei entsprechender Inanspruchnahme, Hallein zu einer überwältigenden Kulturstätte gemacht. Doch heute fragt man sich nur noch, wann die ersten Bagger auffahren, um den ganzen Krempel zu beseitigen. Hallein hat mit der teilweisen Zuschüttung der Salzachbucht und mit der akzeptierten Verwahrlosung der Anlage, leichtsinnig und fahrlässig. eine Jahrtausend-Chance für die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes vergraben. Wann kommt die erste Baumaschine, um den prachtvollen, ursprünglichen Zustand wieder herzustellen?  – (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Im Gebäude des ,,Stille Nacht Museums‘‘ gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche, wird nun eine zusätzliche Attraktion geboten: Zahlreiche Hand-Spielpuppen der einst weitum bekannten und beliebten ,,Halleiner Puppenspiele‘‘, die vom Ehepaar Prof. Edmund und Hilde Stierschneider mit über 700 Aufführungen erfolgreich geleitet wurden, sind hier in künstlerisch ungemein reizvoll und anspruchsvoll gestaltetem Rahmen zu bewundern. Die Familie Stierschneider lebte bis zum Ende des 2.  Weltkrieges in Bruck an der Mur.  Der akademische Maler Prof. Stierschneider, der an der Mittelschule in Bruck Kunstgeschichte und künstlerisches Werken unterrichtete, fertigte mit seinen Schülerinnen und Schülern zahlreiche Handpuppen an, um sie auch mit dem Puppenspiel vertraut zu machen. Für Kinder aus ärmeren Verhältnissen gab es immer wieder kostenlose Aufführungen mit den Handpuppen, an denen auch der Direktor und ein weiterer Kollege von der Mittelschule teilnahmen. Dann brach der 2. Weltkrieg herein.

Noch 1945 übersiedelte das Ehepaar Stierschneider nach Oberalm. Hier spielten die Beiden in ihrer Wohnung manchmal für befreundete Erwachsene und deren Kinder. Immer wieder wurden Edmund und Hilde Stierschneider dabei von den begeisterten Zuschauern aufgefordert, ihr liebenswertes Puppentheater doch auch öffentlich aufzuführen. Aus dem Bekanntenkreis fanden sich wichtige Helfer, eine zerlegbare Puppenbühne samt Bühnenscheinwerfern wurde gebaut. Der Halleiner Bildhauer Baier fertigte mit seinen Bildhauer-Schüler zahlreiche Puppenköpfe nach den Zeichnungen von Prof. Stierschneider an, der auch selbst zahlreiche Puppenköpfe schnitzte. Die Puppen wurden von Hilde Stierschneider liebevoll eingekleidet, die Kulissen für die einzelnen Stücke wurden von Prof. Stierschneider gekonnt und perfekt gemalt.

Am 18. April 1948 schließlich der große Tag der ersten öffentlichen Aufführung der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ im Saal des ..Kirchenwirtes‘‘ in Puch. Geboten wurde das Stück ,,Die weiße Maus auf der Kirchturmspitze‘‘. Die Maus war ursprünglich eine reizende und liebenswerte Königstochter, die vom Teufel hinterhältig entführt und als weiße Maus in die Hohlkugel unterhalb des Halleiner Kirchenkreuzes eingesperrt worden war. Natürlich gelang schon bald dem von allen Kindern heißgeliebten Kasperl, die eingesperrte Maus dort oben zu befreien und in die Königstochter zurück zu verwandeln. Es regnete überall für die ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ großes, begeistertes Lob. Ein befreundetes Ehepaar beteiligte sich an dem Puppenspiel und schon bald gab es Aufführungen in den Bundesländern Salzburg, Steiermark und Oberösterreich, sowie im benachbarten Bayern, überall mit einem begeisterten Publikum.

Drei verschiedene Spiele wurden vom Rundfunk aufgenommen und die ,,Austria Wochenschau‘‘ zeigte Ausschnitte aus den Aufführungen der ,,Halleiner Puppenspiele in allen österreichischen Kinos. Nach dem Stück ,,Die weiße Maus auf der Kirchturmspitze‘‘ folgte das Weihnachtsstück ,,Stille Nacht‘‘ mit Porträtpuppen von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, das ,,Räuberfassl‘‘, das ,,Geisterhäusl‘‘, ,,Paracelsus‘‘, der ,,Teufelspakt‘‘ und ,,Der Mann im Salz‘‘. Eine erfreuliche Nebenwirkung der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘: In mehreren Orten, darunter wie etwa Rottenmann, Zell am See oder im Kreuzberg-Gymnasium bei Bischofshofen, entstanden ortseigene Puppenspiele. Die Zahl der Aufführungen der Halleiner Puppenspiele lag über 800 und die Anzahl der Besucher überschritt schließlich die Marke von Hunderttausend. Die Aufführungen der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ fanden schließlich ihr Ende, weil Prof. Stierschneider inzwischen voll als Mittelschulprofessor beschäftigt war und gemeinsam mit Gattin, Tochter und Sohn die von ihm gegründete ,,Halleiner Zeitung‘‘ herausgab.

Die Handpuppen und Kulissen wurden auf dem Dachboden des Halleiner Gymnasiums gelagert. Es ist Prof. Herbert Struber zu danken, dass sie wieder mit hinreißendem und spannendem Leben erfüllt wurden. Zahlreiche Aufführungen, an denen Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums mitwirkten, fanden ein begeistertes Publikum. Schließlich wurde die großartige Idee einer öffentlich zugänglichen Präsentation der Puppen im Gebäude des ,,Stille Nacht Museums‘‘ geboren. Dr. Barbara Tober und Benjamin Huber vom Keltenmuseum leisteten dabei wertvolle Unterstützung – die Puppenpräsentation ist auf begeisternde Art gelungen. Die Stadt Hallein ist damit um eine ungemein reizvolle Attraktion reicher geworden. Und so sollte es natürlich auch bleiben. Doch jetzt der Schock: Unverständlicher Weise ist die großartige und hinreißende Puppenpräsentation derzeit zeitlich begrenzt. Im Interesse der Kulturstadt Hallein gilt es nun, dagegen mit allen Mitteln anzukämpfen um die beeindruckende Puppenausstellung für immer als Sehenswürdigkeit zu erhalten. – (Odo Stierschneider, Fotos: OSt.)

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Die aktuelle Ausstellung „Unknown Polyphenism“ von Philip Tsetinis im kunstraum pro arte in Hallein wird bis 17. Dezember verlängert. Zur Finissage ist der Künstler anwesend und führt im Gespräch mit Martina Berger-Klingler durch die Ausstellung. In seinem Projekt „Unknown Polyphenism“ untersucht der Fotograf Philip Tsetinis anhand von einem Gedankenexperiment, wie zukünftige evolutionäre Adaptionen auf eine Folgegeneration einwirken könnten. Veränderungen, sowohl in technischer Hinsicht als auch gesamtgesellschaftlich finden zwar teils in großen Schritten statt, meist jedoch verändern viele zukünftige Entwicklungen fast unmerklich und langsam unser tägliches Leben.

 

Die aus zwölf fotografischen Inszenierungen zusammengesetzte Serie gibt hypothetisch einzelne fragmentarische Einblicke, wie sich eine Folgegeneration durch die adaptive Plastizität, ein Phänomen des Polyphänismus, an zukünftige Entwicklungen anpassen würde. Den Begriff Polyphänismus verwendet er in seinem Projekt als theoretisches Werkzeug, um imaginierte Transformationsprozesse gedanklich und inhaltlich analysieren und strukturieren zu können. Diese konzipierten Sichtweisen werden in fotografischen Momentaufnahmen in Form einer konstruktiven episodischen Simulation von Zukunft festgehalten. Die Ästhetik des Filmstills, eingesetzt als Teaser, ermöglicht eine künstlerische Freiheit in der fotografischen Inszenierung, die sich besonders durch die Vielzahl an möglichen Assoziationen auszeichnet. Das als Teaser konzipierte Foto stellt eine möglichst große Interpretationsoffenheit dar, in dem die Momentaufnahme sich sowohl in eine utopische als auch in eine dystopische Richtung deuten lässt.

 

Der 1993 in Hallein geboren Künstler begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Für sein Projekt „Unknown Polyphenism“ erhielt Philip Tsetinis kürzlich den Paris Photo Carte Blanche Students Award 2022 und war auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunstfotografie im Grand Palais Éphémère in Paris vertreten.

 

Philip Tsetinis Hauptinteresse gilt der Inszenierung fotografischer Bilder auf der Grundlage von Beobachtungen soziopolitischer Entwicklungen. In seinem Bildfindungsprozess verwendet er das fotografische Medium als Werkzeug, um Fiktionen zu erstellen, die das Dynamische und Zufällige einer Dokumentation simulieren. Mithilfe von hypothetischen Erzählungen inszeniert er fotografische Momente, die sich auf autobiografische Erinnerungen und Referenzen stützen. Indem er kompositorisch auf einen Bereich jenseits des fotografisch festgehaltenen Moments verweist, ist seine Intention Augenblicke voller Assoziationen und somit einer größeren Offenheit für Interpretationen zu schaffen. 

 

Kurzbiographie:

 

Philip Tsetinis wurde 1993 in Hallein (Salzburg, Österreich) geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Auszeichnungen / Nominierungen: 2022 Paris Photo Carte Blanche Award – „Unknown Polyphenism“; 2022 Fotohof Calling „Unknown Polyphenism“ – Shortlist. Ausstellungen (Auswahl): 2022 Paris Photo + Gare du Nord „Unknown Polyphenism“ - Paris/FR; 2022 Diplom Einzelausstellung „Unknown Polyphenism“ - Universität für Angewandte Kunst Wien/AUT; 2021 Einzelausstellung Galerie Schloss Wiespach „Photons“, Salzburg/AUT; 2018 Gruppenausstellung „Photons“ – The Essence – Wien/AUT. philip-tsetinis.com

 

Dauer der Ausstellung: Verlängert bis 17. Dezember 2022.

 

Samstag, 17. Dezember 2022 um 11:00 Uhr:

 

Finissage und Künstlergespräch (Eintritt frei)

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Die sehenswerte Krippen-Ausstellung im Keltenmuseum Hallein wurde am 17. November feierlich eröffnet. Am Rednerpult ergriffen unter anderen Dir. Martin Hochleitner (Salzburg Museum, mit dem das Keltenmuseum eng verbunden ist), Vize-Bürgermeisterin Rosa Bock (1. Foto oben) und der Direktor des Keltenmuseums Florian Knopp (2. Foto oben) das Wort. Im obersten Stockwerk des Keltenmuseums betritt man die bezaubernde Krippen-Ausstellung, die in ihrer Vielfalt außerordentlich beeindruckt und wohl alle Besucherinnen und Besucher begeistern wird. Die Vielfalt der gezeigten Krippen begeistert wohl alle Besucher und jedes einzelne Objekt stellt ein staunenswertes Kunstwerk dar. Die Ausstrahlung der gezeigten Krippen-Kunstwerke ist ganz außerordentlich und man kann sich gar nicht sattsehen an den zahllosen Details der ausgestellten Krippen. (Dazu die Fotos 3 bis 9 oben, die nur einen bescheidenen Eindruck von dieser fantastischen Krippen-Präsentation vermitteln können). Natürlich wird man in dieser außerordentlich sehenswerten Krippenschau auch an das Weihnachtsfest, welches Tag für Tag näherkommt, auf stimmungsvolle Art und Weise erinnert. Der Besuch dieser reizvollen Ausstellung ist jedenfalls wärmstens zu empfehlen – und bitte unbedingt genügend Zeit einplanen, damit man sich in aller Ruhe in die zahllosen und staunenswerten Details der einzelnen Krippen vertiefen kann. – (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)

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Die neue Reihe ,,KULTtalk – die Vernetzung‘‘, initiiert vom Dachverband Salzburger Kulturstätten gemeinsam mit dem Tennengauer Kunstkreis sowie dem Theater Bodi End Sole, findet erstmals in Hallein, am Donnerstag, 17. November, um 18.30 Uhr im kunstraum pro arte statt. Hallein als Chance: Hallein hat viele Gesichter, Hallein hat Geschichte, Hallein hat Kultur. Die Anzahl der vor Ort ansässigen Kulturinitiativen kann sich sehen lassen. In der Stadt Hallein findet ein vielschichtiges, zeitgenössisches Kunst- und Kulturprogramm das ganze Jahr über statt.

 

Welche Herausforderungen sehen Kulturinitiativen angesichts der Nähe zur Festspielstadt Salzburg für die ebenfalls Festspiel-Aufführungen bietende Stadt Hallein? Wie kann Hallein sein vielfältiges Kultur-Potenzial als Bezirkshauptstadt im Tennengau noch besser entfalten? Diese Fragestellungen diskutieren Eszter Fürjesi (Koordinatorin für Kultur in der Stadt Hallein) Rainer Candido (Geschäftsführer Tourismusverband Hallein), Johanna Seelbach (Geschäftsführerin Theater bodi end sole) und Rüdiger Wassibauer (künstlerischer Leiter Schmiede Hallein). Durch das Gespräch führt Kunst- und Kulturmanagerin Kerstin Klimmer-Kettner. Die neue Reihe KULTtalk: Die Vernetzung findet in der Saison 2022/2023 in allen Bezirken Salzburgs statt. Die Reihe KULTtalk bringt Künstlerinnen- und Künstler-Kollektive, Kultur-Initiativen sowie Kunstschaffende aus den Regionen mit wichtigen Playerinnen und Playern aus Tourismus, Wirtschaft sowie Verwaltungs- oder Förderstellen zusammen. Im Anschluss werden kleine Snacks und Getränke geboten. Auf eine rege Teilnahme freuen sich der Dachverband Salzburger Kulturstätten, der Tennengauer Kunstkreis und theater bodi end sole. – (Dachverband Salzburger Kulturstätten. Foto: OSt.)

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Die Salzburger Festspiele geben gemeinsam mit UNIQA Österreich bekannt, dass ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre bis 2024 fortgesetzt wird. UNIQA, seit 2013 Co-Sponsor des Kinder- und Jugendprogramms der Salzburger Festspiele, ermöglicht damit weitere zwei Jahre „jung & jede*r“, das vielfältige Programm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit. „Die Festspiele sind mehr als dankbar, dass UNIQA Österreich das für uns so wichtige Zukunftsprojekt – junge Menschen für die Salzburger Festspiele zu begeistern – auch in den nächsten Jahren unterstützt“, freut sich Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer über die Verlängerung der bewährten Zusammenarbeit. „Gerade in schwierigen Zeiten bedarf es Programmen, die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihr kreatives Potential zu entfalten und in die wunderbare Welt der Musik und des Theaters einzutauchen.“

 

Mittlerweile ist „jung & jede*r“ ein etablierter Bestandteil der Salzburger Festspiele und entwickelt sich konstant weiter. Ergänzend zu den Camps, mobilen Workshops sowie den Opern- und Musiktheaterproduktionen steht die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten hoch im Kurs. Beim jungen Publikum wird verstärkt auf Kulturvermittlung gesetzt: Workshops und andere kreative Angebote stimmen auf das Programm ein und sollen den Kindern und Jugendlichen noch mehr Lust auf Kultur machen.

 

„Das gemeinsame Erleben ist für die geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen essenziell. Denn von der Isolation während der COVID-19 Pandemie war diese Altersgruppe besonders negativ betroffen“, erläutert Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich der UNIQA Insurance Group und fährt fort: „Gerade in Zeiten der Teuerung ist das großartige Konzert-, Opern- und Theaterprogramm im Rahmen von ‚jung und jede*r‘ der Salzburger Festspiele wichtiger denn je. Es ermöglicht Zugang zu hochqualitativer Kunst und Kultur. Wir freuen uns, dieses Zukunftsprojekt auch weiterhin zu unterstützen.“

 

Das Motto von UNIQA heißt „gemeinsam besser leben“. Das bedeutet: die Kundinnen und Kunden und ihre Familien als vertrauenswürdiger Partner durch ein gesundes, glückliches und sicheres Leben zu begleiten – weit über die Rolle als reiner Versicherungsdienstleister hinaus. Zu diesem Anspruch zählt auch die Möglichkeit, von Jugend an Kultur genießen und sich kreativ entfalten zu können.
 

Unser obenstehendes Foto zeigt Lukas Crepaz, den Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele, Waltraud Rathgeb, UNIQA-Landesdirektorin, Festspielpräsidentin Kristina Hammer und UNIQA-Vorstand Peter Humer mit jungen Gästen der Premiere der Kinderoper diesen Sommer. – (Salzburger Festspiele, Foto: SF / Franz Neumayr.)

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Wie verhält man sich, wenn der Brandschutzmelder losgeht oder wer startet die Rettungskette bei einem medizinischen Notfall? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die kürzlich bei einem Vernetzungstreffen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit den Direktoren der Salzburger Museen erörtert wurden. „Für die großen Landesmuseen wie das Keltenmuseum in Hallein, wurden Evakuierungspläne für Personen sowie für Kulturgüter und Sammlungen erstellt. Im Fortbildungslehrgang ‚Der Gast ist König‘ wird für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Besucherdienstes in Museen im Bundesland bereits das Verhalten im Notfall thematisiert“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Trotz der umfassenden Anstrengungen des Landes in Punkto Sicherheit in der Museumswelt, ist es Landeshauptmann Haslauer wichtig, das Thema gemeinsam mit allen Direktoren zu besprechen, „beispielsweise wie die einzelnen Häuser den Schutz der Mitarbeiter, Besucher und Kulturgüter trainieren und daraus die für sie relevanten Rückschlüsse ziehen können. So können alle Einrichtungen von den Erfahrungen der anderen profitieren“, sagt Wilfried Haslauer. „Beim Thema Sicherheit und dem Notfallmanagement sind wir in enger Abstimmung mit dem Land. Aber auch der Austausch unter den Museen selber ist absolut wertvoll. Die Praxistauglichkeit der Konzepte und Pläne für unser Haus zeigten sich zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 beim Keltenmuseum in Hallein“, so der Direktor des Salzburg Museums, Martin Hochleitner. „Die Haustechnik und die Museumsleitung wurden damals umgehend über die Alarmierung informiert. Wir konnten dadurch schnell vor Ort sein und rasch mit den ersten Arbeiten im Haus, vor allem bei der Technik im Keller, beginnen“, ergänzt Florian Knopp, der Leiter des Halleiner Keltenmuseums. Das obenstehende Foto zeigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer in der Mitte der Museums-Direktoren, als Zweiter rechts neben dem Landeshauptmann, Florian Knopp vom Halleiner Keltenmuseum. – (Text und Foto: Salzburger Landes-Korrespondenz).

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In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte in Hallein zeigt der Fotograf Philip Tsetinis großformatige Arbeiten aus seinem Projekt „Unknown Polyphenism“. Anhand von einem Gedankenexperiment, untersucht der Künstler wie zukünftige evolutionäre Adaptionen auf eine Folgegeneration einwirken könnten. Veränderungen, sowohl in technischer Hinsicht als auch gesamtgesellschaftlich finden zwar teils in großen Schritten statt, meist jedoch verändern viele zukünftige Entwicklungen fast unmerklich und langsam unser tägliches Leben.

 

Die aus zwölf fotografischen Inszenierungen zusammengesetzte Serie gibt hypothetisch einzelne fragmentarische Einblicke, wie sich eine Folgegeneration durch die adaptive Plastizität, ein Phänomen des Polyphänismus, an zukünftige Entwicklungen anpassen würde. Den Begriff Polyphänismus verwendet er in seinem Projekt als theoretisches Werkzeug, um imaginierte Transformationsprozesse gedanklich und inhaltlich analysieren und strukturieren zu können. Diese konzipierten Sichtweisen werden in fotografischen Momentaufnahmen in Form einer konstruktiven episodischen Simulation von Zukunft festgehalten. Die Ästhetik des Filmstills, eingesetzt als Teaser, ermöglicht eine künstlerische Freiheit in der fotografischen Inszenierung, die sich besonders durch die Vielzahl an möglichen Assoziationen auszeichnet. Das als Teaser konzipierte Foto stellt eine möglichst große Interpretationsoffenheit dar, in dem die Momentaufnahme sich sowohl in eine utopische als auch in eine dystopische Richtung deuten lässt.

 

Der 1993 in Hallein geboren Künstler begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Für sein Projekt „Unknown Polyphenism“ erhielt Philip Tsetinis kürzlich den Paris Photo Carte Blanche Students Award 2022. Arbeiten des aufstrebenden Künstlers sind derzeit am Pariser Bahnhof „Gare du Nord“ zu sehen und im November wird Tsetinis auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunstfotografie im Grand Palais Éphémère in Paris vertreten sein. Zur Ausstellungseröffnung im kunstraum pro arte in Hallein am 5. November 2022 von 10:00 bis 14:00 Uhr spricht Martina Berger-Klingler. Die Ausstellung ist für fünf Wochen zu sehen und schließt mit einem Künstlergespräch zur Finissage am 10. Dezember um 11:00 Uhr.

 

Philip Tsetinis Hauptinteresse gilt der Inszenierung fotografischer Bilder auf der Grundlage von Beobachtungen soziopolitischer Entwicklungen. In seinem Bildfindungsprozess verwendet er das fotografische Medium als Werkzeug, um Fiktionen zu erstellen, die das Dynamische und Zufällige einer Dokumentation simulieren. Mithilfe von hypothetischen Erzählungen inszeniert er fotografische Momente, die sich auf autobiografische Erinnerungen und Referenzen stützen. Indem er kompositorisch auf einen Bereich jenseits des fotografisch festgehaltenen Moments verweist, ist seine Intention Augenblicke voller Assoziationen und somit einer größeren Offenheit für Interpretationen zu schaffen.

 

Kurzbiographie: Philip Tsetinis wurde 1993 in Hallein (Salzburg, Österreich) geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Auszeichnungen / Nominierungen: 2022 Paris Photo Carte Blanche Award – „Unknown Polyphenism“; 2022 Fotohof Calling „Unknown Polyphenism“ – Shortlist; Ausstellungen (Auswahl): 2022 Paris Photo + Gare du Nord „Unknown Polyphenism“ - Paris/FR; 2022 Diplom Einzelausstellung „Unknown Polyphenism“ - Universität für Angewandte Kunst Wien/AUT; 2021 Einzelausstellung Galerie Schloss Wiespach „Photons“, Salzburg/AUT; 2018 Gruppenausstellung „Photons“ – The Essence – Wien/AUT. philip-tsetinis.com

 

Die Eröffnung der Ausstellung im kunstraum pro arte, erfolgt am Samstag, 5. November 2022, von 10:00 bis 14:00 Uhr. – Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler. – Dauer der Ausstellung:  Vom 5. November bis 10. Dezember 2022 – Veranstaltungen (Eintritt frei). – Samstag, 10. Dezember 2022 um 11:00 Uhr: Finissage und Künstlergespräch. – (Presse-Aussendung mit Fotos: galerie pro arte).

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Wenn Gas, Strom oder Wasser ausbleiben, werden die immensen Verflechtungen menschlicher und nicht menschlicher Bedürfnisse greifbar. Wie hängt eine Firma in Taiwan, eine Mine in Portugal, ein Fluss in Indonesien oder ein Gletscher in der Antarktis mit der Befriedigung unserer täglichen Bedürfnisse zusammen? Wie kann nicht nur Kaffee, sondern auch Hardware fair trade hergestellt werden? Unsere globalen Lieferkette und deren komplexe Verflechtung mit patriarchalen Strukturen sind Ausgangspunkt der künstlerischen Untersuchungen des „SALON OF OPEN SECRETS“ des Kollektivs Mz* Baltazar’s Lab in der Galerie pro arte.

 

Begleitend zum Medienkunstfestival Schmiede Hallein, stellt der Tennengauer Kunstkreis, nun schon seit mehreren Jahren, die Ausstellungsräume des kunstraum pro arte in Hallein für Künstlerinnen und Künstler aus diesem Netzwerk zur Verfügung. Für die aktuelle Ausstellung wurde das feministische Künstler*innenkollektiv Mz* Baltazar’s Lab eingeladen sich zu präsentieren. Unter dem Titel “SALON OF OPEN SECRETS” lotet das Kollektiv Möglichkeiten für ethische Formen der technischen Selbstversorgung aus. Das Kollektiv Mz* Baltazar's Lab spinnt dabei ein kooperatives Netz von feministischen Hacker*innen. Sie widmen sich problematischen technopolitischen Verflechtungen und dem Prozess kollektiver Lösungssuche. Das Kollektive ist dabei nicht nur Methode, sondern auch Material der künstlerischen Auseinandersetzung. Veraltert geglaubte Formate des kollektiven Wissenstransfers, wie zum Beispiel ein Geheimnis, ein Kaffeekränzchen oder eine Bauanleitung werden hier spielerisch reaktiviert. Sich einerseits der veralteten Formate anzunehmen und sich andererseits über ihren kolonialen Kontext bewusst zu werden, kann vielfältige widerständische Praktiken ermöglichen. Zur Finissage am Freitag, den 28. Oktober um 18:30 Uhr sind die Künstler*innen anwesend und erzählen über Hintergründe und Arbeitsweisen des „SALON OF OPEN SECRETS“.

 

Mz* Baltazar's Lab ist ein Kollektiv, das ein feministisches Hacklab in Wien betreibt. Durch Workshops, Ausstellungen und Veranstaltungen von Frauen* und non-binären Künstler*innen kultiviert Mz* Baltazar's Lab feministisches Hacken - einerseits als materialistische, andererseits als künstlerische Methodologie. Künstler*innen dieser Community verstehen Wissenschaft als verschränkt mit Aktivismus und Open Source Technologie. Der Salon of Open Secrets (SOS) wirkt wie ein langsamer, ruhiger Hilferuf. Auf diesen antworten viele verschiedene leise und ineinanderfließende Stimmen, die durch die Ausstellung führen. Verbündete teilen sich den Salon, tauschen sich aus, um den gegenwärtigen Herausforderungen gerecht zu werden. Dadurch bringt der Salon of Open Secrets techno-feministische, postkoloniale und Open Source Ethik ins Gespräch über zukünftige Welten ein. www.mzbaltazarslaboratory.org/sos-salon-of-open-secrets/. Dauer der Ausstellung: 15. September bis 28. Oktober 2022. Am Freitag, 28. Oktober, um 18,30 Uhr, steht die Finissage mit Künstler/innen-Gespräch auf dem Programm. – (Text und Fotos: Galerie pro arte).

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Dass man entlang von Gebäudefassaden überdachte Auto-Unterstände errichtet – solches erscheint an sich schon reichlich absurd und eigenartig. Und dass dies ausgerechnet entlang des ,,Festspielhauses‘‘ auf der Pernerinsel geschieht, ist jedoch nur noch reiner Horror. Ob man dies als Vorbild ansieht, um entlang der Fassade des Salzburger Festspielhauses eine ähnlich überdachte Parkfläche zu schaffen? Wer einen solchen Vorschlag in der Festspielstadt präsentieren würde, der wäre schon kurz danach in der Nervenklinik gelandet. Doch mittlerweile haben die Befürworter des absurden Auto-Unterstandes auf der Pernerinsel auch noch kräftige Unterstützung erhalten. Dort, wo jahrelang zwischen den Autos verschiedenster Abfall und Unrat gelagert wurde, herrscht plötzlich Ordnung – denn die Fassadenmauer im Bereich der Auto-Unterstände wurde neu gestrichen. Dies bedeutet ein völlig unangebrachtes, kräftiges ,,Ja!“ zum Weiterbestand dieser absurden überdachten Parkfläche entlang der Fassade des Halleiner ,,Festspielhauses‘‘. Eines ist jedenfalls sicher: Wo auch immer auf der ganzen Welt Aufführungen ähnlich den Salzburger Festspielen stattfinden, nirgendwo findet sich eine Fassade, entlang der überdachte Parkplätze angelegt wurden. Ein solcher Albtraum ist offensichtlich nur in Hallein möglich.

Dieser entsetzliche und absurde Autounterstand, über den sich alle Jahre wieder die Gäste der Salzburger Festspiele, je nach Temperament amüsieren oder ärgern, gehört also raschest beseitigt und dann wartet die große stolze Aufgabe auf die Stadt Hallein, der man sich jedoch noch möglichst lange entziehen will: Die endgültige Gestaltung der ausgedehnten ,,Festspiel-Fassade‘‘. Diese ist in Wirklichkeit keine Fassade, sondern der Querschnitt durch das einstige, riesige Salinenobjekt, dessen Nordhälfte einst ein Raub der Flammen wurde. Es geht also um die besonders wichtige Neugestaltung der ,,Festspiel-Fassade‘‘. Wohl in Form eines Wettbewerbes, bei dem die Teilnehmer ihre Ideen vorerst zu Papier bringen. Zwei Dinge sind dabei zu klären. Erstens: die formale Gesamt-Gestaltung der langgestreckten, derzeit aus mehreren Einzelteilen bestehende Fassade, zu einer attraktiven, einheitlichen Fassade. Zweitens: die farbliche Gestaltung der ausgedehnten Fassade, die optisch vermitteln soll, dass hier die weltberühmten Salzburger Festspiele und andere hervorragende Kulturereignisse stattfinden. Bei Entscheidungsträgern, welche den entsetzlichen Autounterstand weiß ausmalen, anstatt ihn endlich zu beseitigen, wird dies allerdings noch ein langer, mühsamer, demoralisierender und beschwerlicher Weg bis hin zum einzig möglichen, richtigen Ziel.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

 

FOTO 1: Das perfekte Umfeld, um die Besucher von Kultur-Veranstaltungen in die richtige Stimmung zu bringen: In unmittelbarer Nähe des Kulturgeschehens auf der Pernerinsel, der weitaus größte Auto-Parkplatz von Hallein und Umgebung. Wie schön! FOTOS 2 und 3: Der unfassbare, entsetzliche Auto-Unterstand unmittelbar neben dem Eingang in den Kulturbereich entlang der ausgedehnten Gebäudefassade. Er gehört schleunigst entfernt, damit endlich die große Gebäudefassade entsprechend gestaltet werden kann. Doch davor schrecken die Verantwortlichen ganz offensichtlich zurück und erhalten mit aller Macht den schrecklichen und absurden Autounterstand entlang der großen Gebäudefassade. Deshalb noch einmal unsere Frage an unsere geschätzten Leser: Können Sie sich vorstellen, dass ein derartiger Autounterstand entlang der Fassade des Salzburger Festspielhauses errichtet wird? – (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)

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Der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober, stellte in der Buchhandlung LeseTräume in Hallein, Bayrhamerplatz, sein kürzlich erschienenes Buch ,,Pandemia" vor. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher stellten sich zu dieser ganz speziellen Lesung ein und wurden binnen kürzester Zeit in den Bann gezogen. Rudi Anschober, eine besonnene, gemütliche und ungemein sympathische Persönlichkeit, las nicht nur Passagen aus seinem Buch ,,Pandemia‘‘ vor, sondern erzählte auch aus seiner Zeit als Gesundheitsminister. Er erzählte aus den Anfängen der Pandemie und den daraus resultierenden Entscheidungen und Strategien, die einmal mehr aufzeigten, wie schwierig es für einen Politiker sein kann und in welchem Ausnahmezustand man sich insgesamt befand! Auch die abschließende Diskussion in der Buchhandlung LeseTräume wurde mit großem Interesse geführt. Anschober stellte sich offen allen Fragen und begeisterte mit seiner Herzlichkeit. Bei der anschließenden Signierstunde und einem Buffet mit Umtrunk, klang der Abend, mit spannend geführten Gesprächen aus. Für viele war Anschober der beste Gesundheits-Minister den es je gab, der die Nöte der Österreicher erkannte und dem es wichtig war, mit seiner unkomplizierten Art die jeweilige Situation zu klären. Unvergessen bleibt sein unter Tränen gehaltenes Statement zu seinem Rücktritt. Ein Politiker mit Herz! Kein Zweifel: Es bräuchte mehrere Politiker seines Kalibers! Insgesamt eine großartige und eindrucksvolle Veranstaltung in der Buchhandlung LeseTräume. Übrigens: Das Buch "PANDEMIA" ist mehr als empfehlenswert und natürlich in der Buchhandlung "LeseTräume" erhältlich! – (C. H., O. St. Foto: O. St.)

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Das Gegenwind-Festival geht in die zweite Runde! Es bietet ein fulminantes Programm, bestehend aus Theater, Musik, Film, Tanz, Straßentheater und vielem mehr – und alles zu Themen, die uns bewegen, erschüttern, zerrütteln – Themen, die in der heutigen Zeit wichtiger erscheinen als je zuvor.

 

26. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
A schenes Lem! Die Nöstlinger Songs – Gerald Votava, Walther Soyka & Maria Petrova

 

Der Schauspieler und Musiker Gerald Votava traf Christine Nöstlinger bei den Dreharbeiten zu dem Spielfilm "Maikäfer flieg", in dem Votava den Vater der Dichterin spielt. Es entstand eine Freundschaft zwischen den beiden und Nöstlinger schenkte Votava zwei Dutzend späte Dialektgedichte – er könne etwas daraus machen. Begleitet von Walther Soyka an der Harmonika und Maria Petrova am Schlagzeug, präsentiert Votava an diesem Abend seine wunderschönen, bewegenden und berührenden Lieder.

 

27. und 28. Oktober, 18:00 Uhr I 30. Oktober, 19:30 Uhr – Alte Schmiede
Grenzgänge - bodi end sole Eigenproduktion

 

Wer kennt sie nicht, die Grenzen, die uns immer wieder gesteckt werden... Im privaten Bereich, im Gesellschaftlichen, im Wirtschaftlichen und Politischen? Die Grenzen unserer Zukunft? Grenzen machen uns zu Grenzgängerinnen. Wir können mit ihnen spielen, sie ignorieren, sich ihnen unterwerfen. Wir können auch Utopien entwerfen und sie überwinden. Das alles ist Grenzgänge. Ein poetischer Abend mit Tanz, Bewegung und Sprache zum Thema Grenzen: persönliche Grenzen, politisch Grenzen, Grenzen im Kopf... 

 

27. und 28. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
Woher, wohin? - bodi end sole Eigenproduktion

 

„Er fragt sich nur, warum werde ich immer gefragt, woher ich komme und nicht wohin ich gehe? Sie fragen ihn ständig wer bist du und wissen nie zu sagen wer sie sind.“ (Jad Turjman 1989- 2022). Das Stück ist eine Parabel auf die Fragilität der menschlichen Existenz in Zeiten allgemeiner Bedrohung. Es erzählt von den Seelenzuständen eines Menschen, der aus der Brüchigkeit seiner Existenz heraus sich auf den Weg macht, sein Leben neu zu gestalten. Ein Stück für einen Schauspieler und einen Musiker.

 

27. und 28. Oktober, 20:30 Uhr I 30. Oktober, 18:00 Uhr - Alte Schmiede
Die MuTante – bodi end sole Eigenproduktion

 

„Ich lasse mich nicht aufhalten. Ich schreibe meine Lebensgeschichte von nun an selbst. Her mit dem Papier.“ (Die MuTante). Die Reise beginnt. Sieben Tage, sechs Nächte. Sie versucht, ihre Zukunft zu definieren, wird auf ihre Vergangenheit zurückgeworfen. Sie verwandelt sich, sie befreit sich und endlich lernt sie Fliegen. Bis dahin heißt es, immer wieder anpassen, verändern, auf die Nerven gehen, hartnäckig sein, auf Widerstände stoßen, wieder verändern, Ort wechseln, sich neu erfinden, von vorn anfangen... Ein Stück für eine Schauspielerin, einen Musiker und live Video-Szenografie. Mehr Infos und Tickets hier. 

 

29. Oktober, 11:00 Uhr - Unterer Markt/Ecke Robertplatz
These.Three.Words - Influx - Netzwerk für Tanz, Theater und Performance

 

Eine Tänzerin, eine Clownin, eine Schauspielerin, zwei Musiker ziehen aus, um Geschichten zu erfinden. Der Impuls dafür kommt von der App What3Words, die jedmöglichen Standort über drei digital generierte Wörter bestimmt. Die Impro-Truppe leiht sich diese drei Wörter für ihre mobile Bühne aus, wirft sie sich gegenseitig zu und erschafft eine verspielte – analoge – Phantasiewelt. Kostenlos und draußen.

 

29. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
Hungry Eyes (Film) & Elysium (Solo) – b.m-w dance company

 

An diesem Abend entführt Sie die b.m-w dance company mit zwei Arbeiten über das Thema Weiblichkeit und Begehren hin zum Frau-Sein. Hungry Eyes, die Filmpremiere, ist die Übersetzung des preisgekrönten Tanzstücks ‚Hungry Eyes‘ in ein digitales Medium. Elysium, eine Solo Tanzperformance über die mit sich selbst in Einklang befindenden Frau. Ein aus zwei Teilen bestehender Abend mit Film, Tanz und Musik.

 

31. Oktober, 19:30 Uhr – Evangelische Kirche Hallein
Die Lutherin - bodi end sole Eigenproduktion

 

Eine Kammeroper von Agustín Castilla-Ávila über das Leben der Katharina von Bora. „Eine Oper von enormer Komplexität, der das Publikum mit einer Stille und einem Respekt folgte, der seinesgleichen sucht.“ so beschrieb die renommierte Opernzeitschrift „Platea Magazine“ die Aufführung „Die Lutherin“ beim Opernfestival 2018 in Zamora/ Spanien und führt dann weiter aus: „Der Text aus dem Mund der Witwe Martin Luthers kann als protofeministisch bezeichnet werden… – (GW-Festival. Foto: OST).

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Die kleinste Kunstgalerie im Land Salzburg, in Österreich, in Europa, in Asien, in Afrika, in Nord- und Süd-Amerika und in Australien, also die winzigste Kunstgalerie auf unserem Planeten, sie befindet sich natürlich in Hallein und wird gerne von Kunstfreunden besucht. Am Bayrhamerplatz, in einem jederzeit kostenlos zugänglichen Vorhaus, in einer großen Wand-Vitrine, erfreut die Mini-Galerie ,,1blick – Kunst im Vorhaus‘‘ alle Kunst-Begeisterten. Dort wird nun seit 30 Jahren jeweils einen Monat lang, ein ausgesuchtes Kunstwerk mit Begleittext präsentiert – dazu das obenstehende Foto, welches die aktuelle Arbeit mit dem Titel ,,Farbgedicht‘‘ zeigt.  Das Jubiläumsjahr wird mit Werken folgender Künstlerinnen und Künstler gestaltet: Jutta Brunsteiner, Tobias Baumgartner, Laura Nowy, Christa Linossi, Dieter Kleinpeter, Roland Hickmann, Martin Dickinger, Roland Maurmair, Alexander Nowak, Franz Viehauser, Helmut Hickmann und Ina Loitzl. Schuld an allem ist der bewundernswert agierende Gründer und Inhaber der Mini-Galerie, der selbstlos handelnde, großartige Helmut Hickmann. Seine dankenswerte Kunst-Initiative ist ein wichtiges Element im Gesamtbild der Kulturstadt Hallein. Der ,,Salzschreiber‘‘ wünscht alles Gute für die weitere Zukunft dieses herrlichen Kunst-Kleinods! – (Odo Stierschneider. Foto: Ost).

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Veranstalter in Stadt und Bezirk Hallein! Aufwachen und aktiv werden! Denn: Ein Blick auf die Veranstaltungen des Tages 5. Oktober 2022 in den ,,Salzburger Nachrichten‘‘, vermittelte leider nicht zum ersten Mal ziemlich Peinliches und Unerfreuliches, Unverständliches und Unfassbares aus dem Veranstaltungs-Geschehen des gesamten Tennengaues. Für den Flachgau wurden immerhin 7 öffentliche Veranstaltungen angekündigt: Grödig 2, Lamprechtshausen 1, Mattsee 1, Seekirchen 2, St. Georgen 1. Für den Pongau 3 öffentliche Veranstaltungen: Alle 3 in Bad Gastein. Für den Pinzgau 4 öffentliche Veranstaltungen: Rauris 1, Saalfelden 1, Uttendorf 1, Zell am See 1. Für den Lungau 3 öffentliche Veranstaltungen: Mariapfarr 1, Tamsweg 1, Zederhaus 1. Das Ergebnis aus dem Tennengau ist landesweit besonders eindrucksvoll: Dunkel, düster und tiefschwarz. Hier im Detail: Rußbach 0 (Null!), Annaberg 0 (Null!), Abtenau 0 (Null!), Adnet 0 (Null!), Puch 0 (Null!), Oberalm 0 (Null!), Bad Vigaun 0 (Null!), Kuchl 0 (Null!), St.Koloman 0 (Null!), Golling, 0 (Null!), Scheffau 0 (Null!), Annaberg 0 (Null!), Lungötz 0 (Null!), Bezirkshauptstadt des Tennengaues Hallein, die zweitgrößte Stadt des Landes Salzburg 0 (Null!). Da kann man nur gute Besserung wünschen! – (Text und Foto: Odo Stierschneider)

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„Freiräume“ sollen sich die KünstlerInnen schaffen können, die im Schloss Wiespach als „artists in residence“ jeweils eine Auszeit verbringen können. Im schwierigen Corona-Jahr 2021 waren Jonas Geise, Eiko Gröschl, Ina Loitzl und Rosmarie Lukasser zu Gast im Atelier und zeigen nun in einer gemeinsamen und sehenswerften Ausstellung noch bis 12. November 2022 eine Auswahl der vor Ort entstanden Arbeiten. Jonas Geise (* 1980 Salzburg) und Eiko Gröschl (* 1992 Graz) haben sich jeweils eine malerische Bildsprache erarbeitet; sind es bei Eiko Gröschl eher Andeutungen an Landschaftliches und Atmosphärisches, so widmet sich Jonas Geise der surrealen Qualität von abstrakten Objekten und ihrer Transformation. Ina Loitzl (* 1972 Klagenfurt) arbeitet mit Scherenschnitten und durchsichtigen Objekten/Reliefs, während Rosmarie Lukasser (* 1981 Lienz) in Zeichnungen und Installationen die Natur in die Räume des Schlosses Einzug halten lässt. Als Kuratorin der Ausstellung fungiert Margit Zuckriegl. – (Galerie Schloss Wiespach. Fotos: Odo Stierschneider)

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Anlässlich des stolzen Jubiläums ,,30 Jahre Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel Hallein‘‘, wurde von der Stadtgemeinde Hallein zu diesem erfreulichen Tatbestand eine erfreuliche, 63 Seiten umfassende Broschüre im Format Din A5 aufgelegt. Der erste Beitrag in diesem Druckwerk stammt aus der Feder von Herbert Schallenberg, dem langjährigen Präsidenten des Vereines ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘. Wir zitieren daraus die folgende Passage: ,,Der große Theatermann Peter Stein war von 1991 bis 1997 nicht nur Schauspielchef der Salzburger Festspiele, er entdeckte auch 1992 die Pernerinsel in Hallein als deren neue Spielstätte. ,Stein brachte jenen Stein ins Rollen, der Hallein zur Festspielstadt machte‘, freuten sich alle beim Festakt im Keltenmuseum zu Ehren von Peter Stein im Jahre 2010. Die Festspiele nach Hallein zu bringen, war ein kulturelles Jahrhundertprojekt, denn die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel hat Hallein auch aus internationaler Perspektive zu einer bedeutenden Kulturstadt gemacht.‘‘

Unter dem Titel ,,Die Kraft der Kunst‘‘ verfasste Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer ihren Beitrag für die Festspielbroschüre. Dabei führte sie unter anderem aus: ,,Längst schon ist das unter Denkmalschutz stehende Salinengebäude auf der Halleiner Pernerinsel ein unverzichtbarer Aufführungsort geworden. Und Hallein erhielt mit den Festspiel-Aufführungen auch einen bedeutenden Schub für einen neuen Aufschwung. So manch einer mag anfangs gezweifelt haben, ob die Verbindung von Hochkultur und Industriestandort von Dauer sein werde. Heute, 30 Jahre später, ist die Antwort klar. Denn mit den Festspielen wurde der Pernerinsel und ihren ehemaligen Industrieanlagen neues Leben eingehaucht – ein buntes, faszinierendes und vielschichtiges Leben, an dem alle teilhaben können.‘‘

Dr. Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele von 1995 bis 2021 und mittlerweile Ehrenbürgerin der Stadt Hallein, gab ihrem Beitrag in der Jubiläumsbroschüre den Titel ,,Einen Freiraum erobern‘‘. Wir zitieren daraus die folgende Passage: ,,Die Kunst kann Sinnstifter und Brotgeber sein, wenn sie nur will, wenn man sie nur lässt. Dafür legt die Pernerinsel in Hallein seit 30 Jahren ein beredtes Zeugnis ab. Als 1989 die Werkssirenen das Ende der über mehrere tausend Jahre hinweg währenden Salzgewinnung auf dem Dürrnberg beklagten, nahm zunächst die Sommerszene Quartier auf der Pernerinsel. Und die Salzburger Festspiele folgten. Peter Stein erkannte schon bei seinem ersten Besuch auf der Pernerinsel, die großartigen Möglichkeiten für theatralische Abenteuer und für Experimente, die im Salzburger Festspielhaus niemals möglich gewesen wären. Die Salzburger Festspiele und die Halleiner Pernerinsel sind von Anbeginn an starke Partner geworden‘‘.

 

Der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger stellte seinen Beitrag in der Festspiel-Jubiläumsbroschüre unter den Titel ,,Mut und Zuversicht‘‘ und führte unter anderem aus: ,,Wenn etwas 30 Jahre andauert, dann darf man gut und gerne behaupten: Es war damals eine mutige, vor allem aber richtige Entscheidung, diesen hochkulturellen Weg zu gehen. In diesen 30 Jahren ist auf der Festspielbühne der Pernerinsel Interessantes, Spannendes, Mitreißendes, Aufwühlendes, Sensationelles  und Großartiges passiert. Wir arbeiten fest daran, dass auch in den kommenden 30 Jahren die Hochkultur in den historischen Industriegemäuern erblühen kann. Schließlich ist die Kultur ein Teil des starken Wandels unserer Stadt Hallein von der Industriestadt zu einer vielfältigen Stadt mit Kultur, Charme und Flair. Ich bin überzeugt, dass die Salzburger Festspiele vor 30 Jahren mit der Stadt Hallein und ihrer Pernerinsel einen starken und verlässlichen Partner gefunden haben. Und genau so, wie es damals angefangen hat, so soll es auch weitergehen: mit Mut und Zuversicht!

Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock stellte ihr Vorwort unter den Titel ,,Ein besonderer Spielort‘‘. Sie führte unter anderem aus: ,,30 Jahre sind eine lange Zeit, die jedoch schnell vergangen ist. Rückblickend gibt es viele Highlights, die getragen wurden von zahlreichen außergewöhnlichen Engagements und einer Weitsicht des Führungsgremiums der Festspiele, allen voran Frau Dr. Helga Rabl-Stadler und ihr engstes Team. Die Halleiner Pernerinsel ist ein besonderer Spielort mit dem speziellen Charakter und Charme der alten Saline und der früheren Salzproduktion. Dies macht auch den Reiz dieser Spielstätte aus. Frau Dr. Helga Rabl Stadler hat es in ihrer Wirkungszeit geschafft, diese Spielstätte nicht nur ins Leben zu rufen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie über drei Jahrzehnte im Poduktionsplan der Salzburger Festspiele als fester Bestandteil erhalten geblieben ist. Noch nie war es so klar wie jetzt, dass Kunst und Kultur unverzichtbar sind, dringend notwendig für Seele und Geist und als Abwechslung zum Alltag. Dafür sei allen Verantwortlichen der herzlichste Dank ausgesprochen!

In der lesenswerten Festbroschüre ,,30 Jahre Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel Hallein‘‘ findet sich auch die respektable Auflistung aller Festspiel-Aufführungen auf der Pernerinsel. Vom Beginn weg vor 30 Jahren im Jahr 1992, mit der Aufführung der ,,Antiken-Trilogie‘‘ von Andrei Serban, bis zur bisher letzten Aufführung heuer 2022 mit dem Stück ,,Iphigenia‘‘, bearbeitet von Joanna Bednarcyzk. Reichhaltiges Bildmaterial von den zahlreichen Festspiel-Darbietungen ergänzt die schriftlichen Darlegungen. Schließlich finden sich in der Festbroschüre noch markante Aussprüche bekannter Persönlichkeiten zu den Festspielen auf der Halleiner Pernerinsel. Wir zitieren: ,,Heute sind die Salzburger Festspiele ohne Pernerinsel nicht mehr denkbar!‘‘ (Gérard Mortiér.) ,,Der Stellenwert der Halleiner Spielstätte ist für die Festspiele enorm wichtig. Die Pernerinsel ist unverzichtbar!‘‘ (Jürgen Flimm). ,,Mir liegt die Pernerinsel als Spielort ganz besonders am Herzen, weil sie sich von den erwartbaren Theaterräumen wesentlich unterscheidet und wir den Besuchern der Salzburger Festspiele an diesem Ort einen ungewöhnlichen Erlebnisraum für die Kunst bieten können!‘‘ (Markus Hinterhäuser). ,,Die Festspiele bringen mit der Spielstätte Pernerinsel der Kulturstadt Hallein alljährlich internationale Aufmerksamkeit. Die Pernerinsel wiederum wurde für die Festspiele zum Wallfahrtsort für all jene, die mehr Neugier als Altgier ins Theater treibt!‘‘ (Helga Rabl-Stadler). ,,Die Pernerinsel ist für alle, die dort im jeweiligen Festspielsommer künstlerisch zusammentreffen, ein Ort, der kreatives Wirken im allerbesten Sinne ermöglicht. Die Wege in der ehemaligen Salinenanlage sind kurz und durch die fantastische Insellage auf der Salzach, mit der Anbindung an die Stadt Hallein, gelingt eine Fokussierung auf die Arbeit, die sich in den einzelnen Vorstellungen und in der Begegnung mit dem Publikum aufs Schönste entladen kann.‘‘ (Bettina Hering). ,,Hallein ist, fern genug vom Trubel in Salzburg, eine Oase und ist auch daher von allen Künstlern, die hier arbeiten durften und noch arbeiten werden, geliebt.‘‘ (Sven-Eric Bechtolf. – (Odo Stierschneider. Ost-Fotos: Graphische Elemente aus der Jubiläumsbroschüre.)

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Peter Stein machte vor 30 Jahren Hallein zur Festspielstadt. Ohne seinen massiven Einsatz gäbe es in Hallein keine Aufführungen der Salzburger Festspiele. Doch verfolgen wir das erfreuliche Geschehen von Anbeginn an. Am Anfang hatte also Peter Stein die Absicht, auf der Halleiner Pernerinsel, in einem wesentlichen Teil der stillgelegten Saline, eine neue Spielstätte für die Salzburger Festspiele zu schaffen. Das ehemalige Salinengebäude aber war in wüstem Zustand. Finsternis ruhte über den einstigen Salinenanlagen. Doch Peter Steins Geist schwebte schon auf der Salzach rund um die Pernerinsel. Peter Stein sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Peter Stein sah, dass das Licht gut war und nannte es Festspielinsel Pernerinsel. So kann heute, 30 Jahre danach, die Genesis der Festspielstadt Hallein niedergeschrieben werden. Freilich, ganz so einfach gestalteten sich damals die Dinge dann doch nicht.

Es war ein geradezu ungeheuerliches Unterfangen, die Festspielleitung in Salzburg von der Notwendigkeit des Spielortes Pernerinsel zu überzeugen. Noch dazu außerhalb der Stadt Salzburg! Noch dazu in der Industriestadt Hallein! Noch dazu in der Industrieruine der einstigen Saline auf der Pernerinsel! Doch Peter Stein wusste genau, was er wollte. Die Insel wurde zwar auf provisorische Art von der Szene Salzburg genützt, doch dies war undenkbar für einen Festspielbetrieb. So wurde die Pernerinsel in Etappen von Peter Stein zur Festspielstätte entwickelt. Die erste Aufführung, die unvergessliche Antiken-Trilogie Andrei Serbans, fand noch in vergleichsweise archaischen, ungebändigten Räumlichkeiten statt. Rumänische Bühnenarbeiter schrämmten zuvor noch einige Betonsockel nieder und legten dann den ersten groben Holzboden. Doch entstand im Laufe der Jahre eine funktionsgerechte Infrastruktur. Als Peter Stein nach fünf Jahren seine Funktion als Schauspielleiter der Salzburger Festspiele beendete, Da inszenierte er seine Abschiedsvorstellung, die fantastische und berührende ,,Libussa‘‘, nicht im Großen Festspielhaus in Salzburg, sondern in der von ihm geschaffenen Spielstätte auf ,,seiner‘‘ Pernerinsel.

Wie massiv die Skepsis der damaligen Festspielleitung gegenüber der Pernerinsel verankert war, zeigte sich nach der glanzvollen Premiere der ,,Antiken-Trilogie‘‘. Vom Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, Odo Stierschneider, nach seinen Eindrücken vom neuen Spielort der Salzburger Festspiele befragt, antwortete damals Heinrich Wiesmüller knapp aber sichtbar erleichtert: ,,Peter Stein hat es gewusst. Wir haben es vorerst nur geglaubt. Doch jetzt wissen auch wir, dass die Pernerinsel ein faszinierender Spielort ist!‘‘ Die ,,Halleiner Zeitung‘‘ feierte die erste Festspiel-Aufführung auf der Pernerinsel mit der bis jetzt längsten Zeitungs-Titelzeile in der Geschichte der Salzburger Festspiele, mit zwei Titelzeilen über zwei Seiten im Zeitungs-Großformat hinweg: ,,Die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel eröffnet eine neue Kulturepoche!‘‘. Außerdem entschloss sich Odo Stierschneider zu einer großzügigen Unterstützungsaktion der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel. Er produzierte in den ersten zehn Jahren, jeweils zum Auftakt der Festspiele auf der Pernerinsel, ein von ihm grafisch professionell und sensationell gestaltetes Festspielmagazin, welches kostenlos an alle Halleiner Haushalte ging, um die Festspiele auf der Pernerinsel im Bewusstsein der Halleinerinnen und Halleiner zu verankern.

Peter Stein ist für immer im Geschichtsbuch der Stadt Hallein verewigt.
Dazu noch ein Zitat von Festspielpräsidentin Kristina Hammer: ,,Es war in jeder Hinsicht ein Glücksfall, dass die Festspiele 1992 mit der Alten Saline, dank Peter Stein, eine neue Spielstätte gewinnen konnten. Die Umgestaltung der Industrieanlage zur Theaterbühne gelang in nur 80 Tagen. Vom damaligen Schauspieldirektor Peter Stein war die einzige bebaute Insel der Salzach als Ort für künstlerische Experimente gedacht. Und das ist sie bis heute geblieben – wagemutig und aufregend!‘‘ – (Odo Stierschneider. Foto: Kultur- und Festspiel-Magazin Hallein).

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Das heuer erstmals erschienene, anspruchsvoll gestaltete Magazin ,,Kultur:Bericht 2021‘‘ der Kulturabteilung der Stadt Hallein, stellt auf insgesamt 44 Seiten einen weiteren, beindruckenden Beweis dafür dar, dass die Stadt Hallein sich immer mehr zur beeindruckenden Kulturstadt entfaltet. In seinem Vorwort unterstreicht Bürgermeister Alexander Stangassinger unter anderem, ,,wie wichtig es ist, dass auch in dieser schwierigen und herausfordernden Zeit, das kulturelle Durchhaltevermögen und die Leidenschaft wofür wir brennen, nicht nachlassen, dass wir nicht aufgeben und uns nicht unterkriegen lassen. Gemeinsam werden wir weiterhin die Stadt Hallein gestalten und beleben.‘‘ Kulturstadträtin und Vizebürgermeisterin Rosa Bock betont unter anderem in ihrem Vorwort, ,,dass gerade in so schwierigen Zeiten klar wird, wie wichtig Musik, Theater, Bildhauerei, Malerei etc. für Seele und Geist sowie als Abwechslung zum Alltag sind.‘‘ Die Leiterin der Kulturstelle im Halleiner Rathaus, Mag. Eszter Fürjesi stellt in ihrem Vorwort unter anderem fest: ,,Die Stadtgemeinde Hallein hat im Jänner 2021 das Kulturbüro eingerichtet. Dieses fungiert als Verbindungsstelle zwischen den Kulturmacher*innen und der Stadtgemeinde. Ich freue mich nun, aktiv am Kulturleben der Stadt Hallein mitwirken zu können.‘‘

Die Inhaltsübersicht des erfreulichen, 44 Seiten umfassenden ,,Kultur:Bericht 2021‘‘, für dessen Inhalt die Herausgeberinnen Kulturstadträtin Vizebürgermeisterin Rosa Boch und Mag. Eszter Fürjesi, Kulturbeauftrage der Stadt Hallein, verantwortlich sind: Seiten 3, 4 und 5: Vorworte von Bürgermeister Stangassinger, Kultur-Stadträtin und Vizebürgermeisterin Rosa Bock sowie von Mag. Eszter Fürjesi, Leiterin der Kulturstelle im Rathaus. Seite 6: Keltenmuseum und Stille-Nacht- Museum. Seite 7: Veranstaltungen im Keltenmuseum 2021. Seite 8: Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel. Seiten 10 und 11:  Kunstankäufe der Stadt Hallein. Seite 12: Ynselzeit und Schmiede. Seite 13: WAR – ein vielschichtiges Jahresthema. Seite 17: Das war die öffentliche Schmiede: WAR. Seite 18: Acht Labore als Andockstellen und Ideen-Generatoren. Seite 19: Artist in Residency: Programme und die Künstlerfinnen stellen sich vor… und Jam Island: Game Jam und Workshow. Seite 20: Eine Talkshow der anderen Art sowie Zum Abschluss eine Performance. Seite 21: Theater bodi und sole Tätigkeitsbericht und Tosende Stille – die Frauen bleiben ungehört und Beethoven ist taub. Seite 22: Eurydike und Leyla – es ist was es ist. Seite 23: Garten (zu)lassen und Die Mutante. Seite 24: Die Tschikweiber. Seite 25 und 26: Chronologischer Überblick zu deren Entstehung. Seite 27: Gegenwind-Festival, ein Festival mit Geschichten, Gesprächen, Musik und Theater. Seite 28: Gespräch über die Ahninnen. Seite 29: Formate, die über das Theatermachen hinaus reichen. Seite 30: Zusammenfassung und Ausblick. Seite 31: Einzelförderungen durch das Stadtamt Hallein, Ausschuss für Kultur. Seite 32: Internationales Halleiner Schlagzeug-Festival 2021. Seite 33: Fotos aus Theater und Konzerten. Seite 34: Hallein ist me(h)r. Seite 35: Benefizkonzert Dürrnberger Bergknappen-Musikkapelle. Seiten 36 und 37: Konzeption und Design thinking. Seite 38: Stadtkino und Stadttheater Hallein. Seite 39: Ensemble Zelinzki: Zug. Eine Reise mit Erich Kästner. Seiten 40, 41, 42 und 43: Veranstaltungen der Stadtbücherei Hallein. Das obenstehende Foto stammt aus der Werkschau WAR und zeigt einen interaktiven Salzstein, der den Anstoß zu Sound und Visuals liefert. – Insgesamt stellt der ,,Kultur:Bericht 2021‘‘ eine außerordentlich wichtige Publikation der Kulturstadt Hallein dar und nicht nur die Kultur-Interessierten freuen sich natürlich jetzt schon auf den  Halleiner ,,Kultur:Bericht 2022‘‘. – (Odo Stierschneider. Foto: ,,Kultur:Bericht 2021‘‘.)

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Ein Bildhauerzentrum erster Klasse, die allseits bekannte und geschätzte Bildhauerschule in Hallein, feiert, wie der ,,Salzschreiber‘‘ hier im Ressort ,,Kultur‘‘ bereits berichtete, bekanntlich heuer ihr 151jähriges Bestehen, denn die Feier des 150jährigen Bestehens fiel im Vorjahr der Corona-Epidemie zum Opfer. Wie allseits bekannt, bietet die großartige Bildhauerschule an sechs verschiedenen Ausstellungsorten in der Stadt Hallein eine in jeder Hinsicht hinreißende Jubiläums-Ausstellung: In der Fachschule für Bildhauerei, im Ziegelstadel, im Keltenmuseum, in der alten Saline, im Kunstraum pro arte und im Schloss Wispach. Ein ungemein fesselnder Ausstellungsreigen, eine begeisternde Kulturinitiative, die es in dieser Dimension bisher in der Stadt Hallein noch nie gab. Dafür ist in besonderem Maße zwei prominenten Persönlichkeiten zu danken: Vize-Bürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock sowie dem Direktor der Bildhauerschule Johann Gutschi. So hoffen wir sehr, dass ein fantastischer Ausstellungsreigen mit Werken aus der Bildhauerschule nicht erst wieder zu deren 175jährigem Bestehen stattfindet, sondern dass man sich dazu entschließt, alle fünf oder 10 Jahre in kleinerem Rahmen mit den fantastischen Werken aus der grandiosen Bildhauerschule an die Öffentlichkeit zu treten. Oben abgebildet weitere 12 Beispiele aus den insgesamt nahezu 250 gezeigten Arbeiten anlässlich des 151jährigen Bestehens der großartigen und fantastischen Bildhauerschule in Hallein. – (Odo Stierschneider. Fotos: Ost).

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Mit Iphigenia gibt Ewelina Marciniak ihr Regie-Debüt bei den Salzburger Festspielen auf der Pernerinsel in Hallein. Was für sie Gegenwartsdramatik, auf die sie sich bislang fokussiert hat, bedeutet und wie sich der klassische Kanon damit verbinden lasse, möchte Bettina Hering zu Anfang von ihr wissen. „Ich habe großes Interesse daran, klassische Dramenstoffe umzuschreiben. Ich habe anfangs kontinuierlich mit einer Person, einem Dramaturgen und Autor, zusammengearbeitet, um dann mehr und mehr zu meiner eigenen Arbeitsmethode zu finden. Dabei habe ich mich eingehend mit einem bestimmten Thema befasst, dieses neu interpretiert und zusammen mit Schauspieler*innen weiterentwickelt. Mittlerweile suche ich als Konsequenz daraus auch gerne den Kontakt zu neuen Dramaturgi*innen und Autor*innen und arbeite intensiv mit ihnen zusammen, das fordert mich immer wieder heraus“, antwortet Marciniak. Zwischen Stücken wie ,,Der Boxer“ oder ,,Ein Sommernachtstraum“, die sie zuvor gemacht habe, gebe es zwar gewisse Ähnlichkeiten, aber eben durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten, mit denen sie sich austauscht, auch deutliche Unterschiede. „Auch aus archetypischen Stoffen lassen sich zeitgenössische Geschichten erzählen, man kann sie neu interpretieren. Wir finden darin gewisse Klischees und Muster, meine Aufgabe ist es dann, diese zu dekonstruieren“.

 

Welche Themen Marciniak primär interessieren, wonach sie bei ihrer Arbeit suche, fragt Bettina Hering weiter. „Ich lasse mich von dem leiten, was mich umgibt. Ich beobachte Menschen um mich herum und die vielfältigen politischen Situationen. Mir ist immer auch die weibliche Perspektive und die Auseinandersetzung mit denjenigen wichtig, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Dabei greife ich gerne auf einen historischen Kontext zurück, um diesen mit der Gegenwart zu kombinieren. Das macht es dann auch einfacher fürs Publikum“, erklärt sie.

 

Eine Frage, die ihr – auch im Hinblick auf die Rezeption – oft gestellt werde sei die nach etwaigen Unterschieden zwischen ihrer Arbeit in Polen und in Deutschland. „Ich glaube, dass die Veränderungen, die in beiden Ländern vorgehen, die gleichen sind. Die Künstlerinnen und Künstler wissen überall, worum es geht. Wichtig ist für mich immer der politische Kontext“. Was die Rezeption betreffe, habe sie in Polen zunächst mit kleineren Aufführungen begonnen und dabei auch improvisatorische Elemente wie Choreographie und Musik eingebaut. „Das kam beim Publikum und bei den Kritikern gut an“, erzählt sie. Generell sei die Frage nach Unterschieden aber schwer zu beantworten. „Ich versuche, mich auf eine eigene kreative Reise zu begeben“, schildert sie ihre allgemeine Herangehensweise. Ein Faktor sei dabei auch die Verständigung, die oftmals auf Englisch erfolge. Auch wenn man unterschiedlicher Meinung sei, komme man doch immer wieder auf einen Nenner. Ein Traum für sie sei eine deutsch-polnische künstlerische Kooperation, bei der man sich auf eine gemeinsame Reise begebe. 

 

Was für sie politisches Theater bedeute, fragt Bettina Hering. „Ich denke, alles am Theater ist heutzutage politisch. Man darf nicht davor zurückschrecken, den eigenen Standpunkt darzustellen. Für mich ist es wichtig, gegen Marginalisierung, für Toleranz und weibliche Werte zu kämpfen“. Wie sie Iphigenia aus heutiger Perspektive – nach zahlreichen Überschreibungen, etwa durch, Goethe, Racine oder Hauptmann – erzählt, beschreibt Marciniak so: „Ein zentrales Element ist die Erfahrung, das eigene Leben zu verlieren. Ausgehend von den Figuren bei Euripides, etwa davon, dass Agamemnon seine eigene Tochter opfert, könne sie sich mit realen Problemen auseinandersetzen, wie beispielsweise Konflikten im Vater-Tochter-Verhältnis. „Wir haben es hier mit einer Familiengeschichte und darin vorkommenden Tabus zu tun. In einer reichen aristokratischen Familie wird die Tochter vom Bruder des Vaters, in diesem Fall Menelaos, missbraucht. Agamemnon schafft es nicht, für Werte wie Würde und Ehre einzustehen. Um des Prestiges willen sieht er keinen anderen Ausweg, als die eigene Tochter zu opfern. Er handelt sehr egoistisch, Iphigenia soll ihre Karriere opfern und fühlt sich vom Vater und ihrer ganzen Familie betrogen.“

 

Eine Parallele zu weiteren Stücken des diesjährigen Festspielprogramms, in denen Frauen geopfert werden zieht Bettina Hering und verweist auf Káťa Kabanová, Il trittico oder Reigen, in denen weibliche Hauptfiguren ebenfalls zum Schweigen verdammt sind, um ein System zu erhalten und möchte von Marciniak wissen, ob auch sie die Verkörperung einer solchen Opferrolle in der antiken Dimension von Iphigenia sieht? „In diesem Punkt vertreten wir die gleiche Meinung, auch wenn wir sie unterschiedlich benennen“, antwortet Marciniak. „Die Wahrheit wird geopfert, es ist verboten, Schmerzen zum Ausdruck zu bringen. Es geht aber nicht nur um Schweigen, sondern auch um die Folgen: Was passiert, nachdem Iphigenia ihre Familie verlassen hat?“ Sie habe darum die Figur geteilt und den Kontrast einer jungen und einer älteren Iphigenia geschaffen, für die sich die Frage stellt: „Kann sie die Traumata der Vergangenheit bewältigen? Gibt es für sie die Möglichkeit eines Neuanfangs?“ Sie sei in dieser Hinsicht auch Rosa und Oda Thormeyer sehr dankbar, die als Mutter und Tochter die Rolle verkörperten. Mit Rosa Thormeyer habe sie schon im Sommernachtstraum zusammengearbeitet und sie freue sich, dass die beiden ihr in Salzburg als hervorragende Schauspielerinnen zur Verfügung stünden. 

 

Welche Rolle Bewegung und Choreographie in ihrer Inszenierung spielten, greift Bettina Hering Ewelina Marciniaks Hinweis auf die Verwendung solcher Elemente auf. „Das ist nicht tänzerischer, sondern körperlicher Ausdruck der real und authentisch wirkt. Das nimmt auch das Publikum wahr, solche Situationen sind für die Zuschauer eine Erfahrung, die sie organisch, natürlich und sinnlich wahrnehmen. Da ist viel Improvisation dabei, wir greifen auf die Fantasie der Schauspieler zurück. Mit Hilfe entstehender Gesten schaffen wir körperliche Strukturen und Ausdrucksformen“. Direkte Vorbilder habe sie bei ihrer Arbeit keine. Sie bewundere zwar verschiedene Regisseure, es gebe aber nicht einen bestimmten Weg, Theater zu machen. „Ich bewege mich gern auf verschiedenen künstlerischen Ebenen“. Darin liege zwar einerseits durchaus ein Risiko, andererseits halte das jung und frisch. – (Presse-Aussendung Salzburger Festspiele).

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

 

FOTO 1: Evelina Marciniak (Regie) und Bettina Hering (Leitung FS Schauspiel). FOTOS 2 bis 8: Ausschnitte von der Probenarbeit für die Festspiel-Aufführung  ,,Iphigenia‘‘ auf der Halleiner Pernerinsel. – (Fotos: Franz Neumayr).

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Von ,,Ingolstadt‘‘-Dramaturg Koen Tachelet wurden die beiden Stücke "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt" intensiv miteinander verbunden. Doppelbesetzungen werden vermieden – mit Ausnahme der zentralen Erwachsenenfigur. Olgas Vater Berotter, Fabians Vater Unertl und die beiden Feldwebel werden von einem einzigen Darsteller gespielt. Corona hat auch hier zugeschlagen – bei der ,,Ingolstadt‘‘-Premiere auf der Halleiner Pernerinsel trat Einspringer Ernest Allan Hausmann statt Oliver Nägele in Erscheinung. Die Darsteller treten sowohl als Pioniere, als auch als Schüler auf, die sich gewalttätig zusammenrotten. Der Druck erfolgt stets von oben nach unten. Und unten, da sind stets die Untergebenen, die Außenseiter, die Schwachen und natürlich – die Frauen.

 

Sein Ingolstadt sei "eine mythische Stadt wie Mahagonny: eine Metapher für eine Welt, in der die jungen Leute um ihre Zukunft kämpfen", hat Ivo van Hove, der Regisseur dieser Koproduktion mit dem Burgtheater, im Vorfeld verlautbart. Zunächst scheint es, Bühnenbildner Jan Versweyveld habe diese mythische Stadt in einem Ölfeld angesiedelt. Erst allmählich entpuppen sich die vermeintlichen Bohrtürme als Strommasten, auf denen Lautsprecher und zwischen denen bunte Lampenketten befestigt sind. Zusammen mit der sie umgebenden Pfützen- und Teichlandschaft und den drei umlaufenden Spiegelwänden ergibt das eine Mischung aus Industrie- und Naturpark, in dem die einzelnen Handlungsstränge nach und nach entwickelt werden – nicht immer schlüssig, aber fast immer packend.

 

Es schälen sich Leidens-. Unterdrückungs- und Märtyrergeschichten heraus, aber auch Widerstandsakte und Emanzipationsversuche. Ivo van Hove gelingt es, aus den von Männermacht dominierten Stücken drei starke Frauenrollen herauszuarbeiten. Luise Stockinger kämpft als schwangere Olga darum, eine positive Weltsicht, etwas Zuneigung und einen Mann zu finden, der ihr nicht bloß einredet, das Ungeborene gewaltsam zu beseitigen. Den brutalen Männlichkeits-Verkörperungen der "Pioniere" bieten Lilith Häßle als Berta und Dagna Litzenberger Vinet als Alma lange erfolgreich die Stirne – die eine als selbstbewusste Frau, die über ihr Leben und Lieben selbst bestimmt, die andere als Unternehmerin, die ihre Jugend und ihre Lebenslust als Kapital einsetzt. Am Ende werden beide Strategien brutal scheitern. Die Pioniere ziehen weiter und schmettern dazu ein Lied: "Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind, weil wir so brav sind…“ – Die obenstehenden Fotos zeigen Teile des Premieren-Publikums, das sich vor Beginn der Vorstellung im Festspiel-Innenhof aufhielt. Am Ende der Vorstellung dankte das Premieren-Publikum den Darstellern mit grandiosem Applaus. Die ausgezeichnete Premieren-Stimmung wurde nur kurz unterbrochen, als bei einer Zuschauerin plötzlich Kreislauf-Probleme auftraten. Kurz nach dem Ruf ins Publikum ,,Ist ein Arzt da?‘‘ eilten aus nahezu allen Zuschauer-Reihen Mediziner zur Hilfeleistung herbei… – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die weit über Österreich hinaus angesehene Bildhauerschule (HTL) in Hallein feiert heuer ihr 151jähriges Bestehen. Sie war die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie, damit gilt sie als Urmutter aller HTLs in Österreich. Die Bildhauerschule in Hallein ist auch heute noch die größte ihrer Art in ganz Österreich. Ihre Absolventen und Absolventinnen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauern und Bildhauern des Landes. Um diese Tatsachen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein, gemeinsam mit der HTL Hallein, jetzt im Sommer 2022 eine sensationelle Ausstellung mit Werken bedeutender Bildhauerinnen und Bildhauer mit Bezug zur Stadt Hallein. An sechs verschiedenen Ausstellungsorten werden insgesamt nahezu 250 Kunstobjekte (!) von 78 Künstlerinnen und Künstlern (!) gezeigt. Dieser bisher einzigartige Ausstellungs-Reigen, umfasst mit den gezeigten Werken den gesamten Zeitraum von der Gründung der Bildhauerschule vor 151 Jahren bis heute. Die sechs Ausstellungsorte: Die Alte Saline, der Ziegelstadel, das Keltenmuseum, der kunstraum pro arte, die HTL Hallein und die Galerie Schloss Wiespach. Dieser erstaunliche und bisher noch nie in Hallein realisierte  Ausstellungsreigen – wir hoffen sehr, dass es auch Fortsetzungen dieser an- und aufregenden Initiative geben wird – wurde am 22. Juli im Ziegelstadel in festlichem Rahmen und im Beisein von zahlreichen Ausstellungsgästen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer feierlich eröffnet. Unsere Leserinnen und Leser finden hier im ,,Salzschreiber‘‘-Ressort ,,Kultur‘‘, unten anschließend, einen ausführlichen Bildbericht dazu. Die obenstehenden Fotos liefern einen ersten Eindruck von der Vielfalt der gezeigten Kunstwerke an den sechs verschiedenen Ausstellungsorten, die man unbedingt besuchen muss. Insgesamt eine beeindruckende Kultur-Initiative, die bisher einmalig in der Geschichte der Stadt Hallein dasteht. Unsere Fotos sollen dazu anregen, sich persönlich einen Eindruck von dieser einzigartigen und fantastischen Präsentation von Bildhauer-Werken anzusehen. Ein riesengroßer Dank an alle, die am Entstehen dieser grandiosen Gesamtausstellung mitwirkten, wir nennen hier stellvertretend und voll Begeisterung Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock sowie HTL-Direktor Johann Gutschi.  

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:

 

FOTO 1: In der Eingangshalle der HTL steht diese Arbeit als Blickfang für die Ausstellungs-Besucher: Zwei Gemsen auf Gesteinstrümmern. FOTO 2: Eine qualitätsvolle Schnitzarbeit, die das Jesuskind mit Vater Joseph zeigt. FOTO 3: Eine auffallend langhalsige dunkle Schönheit. FOTOS 4, 8 und 12: Die meisterhaften Frauen-Akte stellen ihren Schöpfern ein hervorragendes Zeugnis aus. Denn das Schwierigste in der darstellenden Kunst ist und bleibt die korrekte Darstellung des menschlichen Körpers. FOTO 5: Aus Gipsmasse wurde hier ein reizvolles Motiv geschaffen. FOTO 6: Berührende Darstellung des Hauptes des Gekreuzigten, der zusätzlich mit einer Dornenkrone gequält wurde. FOTO 7: Hier liegen Mutter und Kind, wie die beiden Häupter auf der linken Seite, bei genauem Hinsehen erkennen lassen. FOTO 9: Die Darstellung eines Mannes in Holz geschnitzt. FOTO 10: Das kahle Haupt einer Frau. FOTO 11: Dekoratives Wandelement. FOTO 13: Die großflächigsten Bilder lieferte das Künstlerduo Gilbert & George – zu sehen im Keltenmuseum. FOTO 14: Formal gekonnt drapierte Holzspirale. FOTO 15: Wir nennen die optisch gelungene Arbeit einfach – ohne Titel. FOTO 16: Ein stilisiertes Haupt. FOTO 17:  Grob gearbeitetes Reiter-Duo. FOTO 18: Stilisiertes Objekt – da lässt sich wohl viel hineininterpretieren. FOTO 19: Männliches Haupt mit deutlicher Beschädigung.  FOTO 20: Das einzige Gemälde in unserer Auswahl – es zeigt die meisterhafte Darstellung menschlicher Körper, die zwischen Wolkenkratzern mit abenteuerlichen Verrenkungen, durch die Luft schweben. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Im Vorjahr verhinderte die grassierende Corona-Bedrohung die Feier des Jubiläums ,,150 Jahre Bildhauerstadt Hallein‘‘. Nun wird das stolze Jubiläum unter dem Titel ,,151 Jahre Bildhauerstadt‘‘ ausgiebig nachgeholt – mit Ausstellungen an fünf prominenten Ausstellungsorten: im Ziegelstadel, in der Alten Saline, im kunstraum pro arte, in der HTL Hallein und im Schloss Wiespach. Insgesamt zeigen in der ganzen Stadt 78 (!) Bildhauer und Bildhauerinnen insgesamt 243 (!) künstlerische Werke an den genannten Ausstellungsorten. Am Freitag, 22. Juli, wurde im Ziegelstadel in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Haslauer, ein anspruchsvolles Eröffnungs-Programm geboten. Nach der musikalischen Einleitung begrüßte Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock die zahlreichen Festgäste. Die Konzept-Präsentation der großen Jubiläums-Ausstellung erfolgte durch HTL-Direktor MMag. Johann Gutschi. Es folgte ein Interview mit Landesrätin Mag. Daniele Gutschi und Klubobfrau Gemeindevertreterin Dr. Kimbie Humer-Vogl. Die Festrede hielt Dr. Peter Thuswaldner. Abschließend erfolgte die feierliche Eröffnung der Jubiläumsschau ,,151 Jahre Bildhauerstadt‘‘ durch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. Im Anschluss daran schloss sich die ,,Lange Nacht der Bildhauer und Bildhauerinnen‘‘ an den Orten Ziegelstadel, Saline, Keltenmuseum, Cafe Braun, kunstraum pro arte, HTL Hallein, Brennerei Guglhof und Schloss Wiespach bis 23 Uhr. Der bisher in Hallein einzigartige Ausstellungsreigen mit fünf verschiedenen Ausstellungsorten dauert vom 22. Juli bis zum 25. August.

 

HTL-DIREKTOR JOHANN GUTSCHI VERFASSTE
DEN NACHFOLGENDEN TEXT ZUR AUSSTELLUNG
,,151 JAHRE BILDHAUER-STADT HALLEIN‘‘

 

Die Stadt Hallein war bis Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts bekannt für ihre Papierproduktion und Salzgewinnung. Dass Hallein aber auch zu den wichtigsten Bildhauerstätten Österreichs zählt, ist nur wenigen Insidern bekannt. Zwar wissen einige Halleiner*innen, dass die Knappen des Salzbergwerkes für die Gründung der Bildhauerschule im Jahr 1871 verantwortlich waren, die große Bedeutung dieser Schule für die Kunst Österreichs ist jedoch den meisten nicht geläufig.

 

Tatsächlich aber ist die Bildhauerschule in Hallein die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie und somit die Urmutter aller HTL’s. Darüber hinaus ist sie bei weitem die größte Bildhauerschule des gesamten Bundesstaates. Ihre Absolvent*innen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauer*innen unseres Landes.

Um diese Tatsache stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein gemeinsam mit der HTL Hallein, nun eine Ausstellung bedeutender Bildhauer*innen mit Bezug zur Stadt Hallein. Auf sechs unterschiedlichen Ausstellungsorten werden knapp 250 Werke von 78 Künstler*innen gezeigt. Die Werkschau umfasst einen Zeitraum von mehr als 151 Jahren. Gezeigt werden Arbeiten aller Bildhauergrößen wie Adlhart, Prähauser, Thuswaldner, und Zenzmaier. Als einzigartiges Highlight werden sechs großformatige Arbeiten des ehemaligen Schülers Gilbert Prousch – international bekannt als Künstlerduo ,,Gilbert & Georg‘‘ – der Öffentlichkeit nicht in London, Paris oder New York, sondern in Hallein präsentiert.

Eröffnet wurde die Gesamtausstellung am 22. Juli 2022 um 17,30 Uhr im Ziegelstadel der Stadt Hallein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Anschließend konnte man alle Ausstellungsorte in Form einer ,,Langen Nacht der der Bildhauer*innen‘‘ bis 23 Uhr besuchen. An der ,,Langen Nacht‘‘ beteiligten sich: die Stadt Hallein mit Alter Saline und Ziegelstadel, das Keltenmuseum mit der Sonderausstellung Gilbert & George, das Konditorei-Cafe Braun mit seiner Kunstsammlung, der kunstraum pro arte mit zwei Ausstellungen, die HTL Hallein mit Ausstellungen und einer lebenden Werkstätte, die Brennerei Guglhof mit ihrer Kunstsammlung und die Galerie Schloss Wiespach mit der Ausstellung des ehemaligen Bildhauerschülers Fabian Frank.

 

Das gesamte Projekt konnte nur durch eine absolut reibungslose Zusammenarbeit aller teilnehmenden Künstler*innen unter der Mitwirkung zahlreicher Kultur-Organisationen in dieser Form bewerkstelligt werden.

Und so sind durch dieses Projekt – neben einer einzigartigen und noch nie dagewesenen Ausstellung – die Bildhauer*innen Österreichs zu einer großen  Familie zusammengewachsen.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

 

FOTOS 1 bis 4: Markante Persönlichkeiten des Eröffnungs-Abends im Salzstadl: Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Bürgermeister Alexander Stangassinger, Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock und HTL-Direktor Johann Gutschi. FOTOS 5 und 6: Ein Blick auf die Ehrengäste des Eröffnungsabends im Ziegelstadel. FOTOS 7 bis 14: Eine Auswahl aus den zahlreichen und vielfältigen, im Ziegelstadel gezeigten künstlerischen Ausstellungsobjekten. – (Johann Gutschi, Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Im umfassend und hervorragend renovierten Halleiner Ziegelstadel, wurden am 15. Juli 2022, im Beisein zahlreicher Gäste, zwei besonders anspruchsvolle Kultur-Ereignisse gefeiert: 30 Jahre Salzburger Festspiele in Hallein sowie die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hallein an die ehemalige, langjährige Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler. Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock führte durch den gelungenen Festakt, in dessen Verlauf Bürgermeister Alexander Stangassiger, Herbert Schallenberg, Präsident der Freunde der Kultur- und Festspielstadt Hallein, Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele und David Bennent, Schauspieler, mit Ansprachen über Helga Rabl-Stadler vor das Publikum traten. Bürgermeister Stangassinger überreichte schließlich an Helga Rabl-Stadler die Urkunde der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hallein. Das Trio M mit Sophie Hassfurther (Klarinette), Emeline Pierre (Violine) und Margarethe Hlawa-Grundtner (Viola), sorgte für die passende musikalische Umrahmung.

Hier nun die Ausführungen von Bürgermeister Alexander Stangassinger, mit denen er sich an die Gäste, an die Damen und Herren der Salzburger Festspiele, an die Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer und speziell an Festspielpräsidentin a. D. Dr. Helga Rabl-Stadler wandte:

,,Wir stehen heute hier zum ersten Mal nach der umfassenden Sanierung des Ziegelstadels und es freut mich, dass dies ein so würdiger Anlass für dessen Eröffnung ist. Wir haben in den letzten Jahren 1,5 Millionen Euro in den Brandschutz, die Elektrik, die Barrierefreiheit und die Sicherheitstechnik unseres Kulturhauses investiert. Die Festspielbühne, auf der wir sonst zu solchen Anlässen stehen, wird gerade für die laufende Saison vorbereitet! Es ist schon faszinierend, mitten auf unserer Insel eine Bühne zu haben, wo seit mittlerweile 30 Jahren die große Festspielkunst einen fixen Platz belegt hat. Die großen Namen der Theatergeschichte haben auf unserer Insel Einzug gefunden. Es gibt allerdings eine Persönlichkeit, die ich besonders gut gekannt habe, ohne die diese klassischen oder modernen Stücke wahrscheinlich überhaupt nie hier aufgeführt hätten werden können. Die Halleinerinnen und Halleiner hier wissen, von wem ich spreche: nämlich von Altbürgermeister Franz Kurz, der damals vorausschauend gehandelt hat und im Namen der Stadtgemeinde die Pernerinsel gekauft hat. Über 30 Jahre ist das her. Und es war die Basis für die Erfolgsgeschichte, die wir heute hier feiern.

Dass es die Festspiele auf der Pernerinsel bei uns in Hallein so lange und beständig gibt, dies ist mit einem weiteren bekannten Namen verbunden. Und es freut mich ganz besonders, dass wir in diesem Zusammenhang diese wichtige Persönlichkeit heute mit einer ganz besonderen Auszeichnung ehren dürfen. Sie alle wissen natürlich, um wen es sich handelt. Aber lassen Sie mich kurz ausholen:
Ohne diese Dame würde es wahrscheinlich den Spielort auf der Pernerinsel gar nicht mehr geben. Denn ihr ist es auch zu verdanken, dass sie den Charme, den Flair und – ja, ich sage jetzt Romantik dazu – die Romantik der Alten Saline erkannt hat und sie war es auch, die sich immer wieder dafür eingesetzt hat, dass wir auf der Pernerinsel weiterhin Festspiele feiern können.

Warum ich Romantik dazu sage: Für mich als Mensch der Arbeiterschicht, der jetzt Bürgermeister sein darf, ist die Saline natürlich mit vielen schönen Emotionen verbunden. Mein Vater hat hier als Betriebsmaurer gearbeitet. Viele meiner Bekannten haben hier geschuftet, sich ihren Lebensunterhalt verdient – dies war oftmals eine schwere anstrengende Arbeit. Zahlreiche Halleiner und Halleinerinnen haben hier über viele Jahre einen guten Arbeitsplatz gehabt. Abgesehen von der Schließung der Saline ist es so, dass ich mich gerne an damals zurückerinnere. Und daran SOLL man sich ja auch positiv erinnern und eine gewisse Industrie-Romantik darf man den historischen Gebäuden ohne weiteres zuschreiben.

Aber zurück zum heutigen Tag. Ich habe ja vorher den Namen der Dame, die Sie alle kennen, noch nicht genannt. Liebe Frau Dr. Helga Rabl-Stadler, als Festspielpräsidentin haben Sie in Salzburg viel bewegt und erreicht.
Sie haben auch immer einen Platz für Hallein in ihrem Herzen gehabt. Und Sie haben sich immer neben der Landeshauptstadt Salzburg auch für unsere Stadt eingesetzt und die so eng verbundene Beziehung für die Festspiele gefestigt, die – ich glaube, das kann man wohl sagen – noch viele Jahre in Ihrem und unserem Sinne weiterbestehen wird. Ein herzliches Dankeschön und auch einen herzlichen Applaus dafür!

Und ich kann mit Stolz und Recht behaupten: Sie haben sich die Ehrenbürgerschaft unserer Stadt redlich verdient, für Ihre großen Verdiente um Hallein! Ich denke es ist auch erwähnenswert, dass Sie nach Agnes Primocic erst die zweite Frau sind, die Ehrenbürgerin der Stadt Hallein wird. Ich möchte hier abschließen und nur mehr festhalten: Wir stehen als Stadt zu den Festspielen. Wir entwickeln uns als Stadt gerade enorm weiter, genauso, wie die Festspiele sich jedes Jahr weiterentwickeln.
Und so bin ich überzeugt: Auch diese Erfolgsgeschichte wird sich weiterentwickeln und wir werden in den nächsten 30 Jahren noch viele schöne Kapitel hier mit Kunst und Kultur und den Festspielen in unserem Hallein erleben.‘‘

 

Der Präsident der Freunde der Kultur- und Festspielstadt Hallein, Herbert Schallenberg, führte in seinen Worten an Dr. Helga Rabl Stadler unter anderem aus:

,,Sehr  geehrte Frau Dr. Rabl Stadler, als im letzten Jahr die Meldung durch die Medien ging, Sie würden die Verantwortung für die Salzburger Festspiele niederlegen, da wurden Sie in die Sendung `Erlesen´ von Heinz Sichrovsky eingeladen und mit folgenden Worten begrüßt: `Dass Helga Rabl-Stadler aus dem Amt der Salzburger Festspielpräsidentin scheidet, scheint so unglaubwürdig wie der Anriss von Schloss Schönbrunn!´ 26 Jahre waren Sie erfolgreiche Präsidentin der Salzburger Festspiele und außerdem die erste Frau in dieser anspruchsvollen Position. Während ihrer erfolgreichen Präsidentschaft wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass auf mehreren verschiedenen Bühnen Festspiele geboten wurden. Eine dieser neuen Spielstätten war die Halleiner Pernerinsel. Peter Stein sah in der ehemaligen Salinenstätte völlig neue Dimensionen der Aufführung von Schauspielen. So wurde mit meinem Freund Bürgermeister Franz Kurz für Hallein ein kulturelles Jahrhundert-Projekt realisiert. Hallein war Teil des weltweit bedeutendsten Klassik-Festivals geworden.

Im Sog der Festspiele entwickelte sich eine kulturelle Vielfalt, die Hallein nach der Landeshauptstadt Salzburg zur wichtigsten Kulturstadt des Landes Salzburg werden ließ. Heute feiern wir 30 Jahre Festspiele auf der Pernerinsel. Ein glücklicher Zufall, dass wir dieses Jubiläum gleichzeitig mit der Ehrung von Helga Rabl-Stadler feiern können. Stets hatte Hallein mit Helga Rabl-Stadler eine große Fürsprecherin, indem sie die Pernerinsel als unverzichtbar für die Salzburger Festspiele bezeichnete und vehement auf die Einzigartigkeit der Pernerinsel verwies. Ohne Ihre Unterstützung wären die Festspiele nicht mehr in Hallein und dafür dankt Ihnen die Stadt nun mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft. Diesem Dank darf ich mich persönlich sehr gerne anschließen – herzlichen Dank für diese großartigen 26 Jahre! Ich wünsche Ihnen in Zukunft alles Gute und für alles, was Sie noch zu tun gedenken, viel Glück, Erfolg und Gottes Segen!‘‘

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

 

1. FOTO: 2. Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock führte durch den festlichen Abend im Ziegelstadel. 2. FOTO: Blick ins Publikum. In der ersten Reihe im Bild von links Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl, Festspielpräsidentin i. R. und Ehrenbürgerin der Stadt Hallein Dr. Helga Rabl-Stadler, Bürgermeister Alexander Stangassinger und Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer. FOTOS 3 bis 5: Herbert Schallenberg, Markus Hinterhäuser und David Bennent während ihrer Darlegungen. FOTO 6: Der große Augenblick: Dr. Helga Rabl-Stadler hält die Urkunde ihrer Ehrenbürgerschaft in Händen. FOTO 7: Im strahlenden Glanz von Festspielpräsidentin i. R. Dr. Helga Rabl-Stadler und Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer, sonnt sich der Herausgeber des Internet-Magazins ,,Der Salzschreiber‘‘, Odo Stierschneider. Er hatte als einstiger Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘ und als Herausgeber des ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘, die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel jahrelang publizistisch unterstützt. – (Odo Stierschneider. Fotos: FOTOS 1, 3, 4, 5 OST, 2, 6, 7 Aschauer).

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Ein wahrlich nicht alltägliches Ereignis begeisterte die Kunstfreunde in der Halleiner Galerie Schloß Wiespach. Landeshauptmann Wilfried Haslauer war persönlich erschienen, um nach einem Rundgang durch die Ausstellung, unten im Hof des Schlosses, unter Anwesenheit von Kuratorin Margit Zuckriegl und Schloßherrn Claus Spruzina, sowie im Beisein zahlreicher Austellungs-Besucherinnen und -Besucher, die Ausstellung mit Werken von Künstler Thomas Reinhold zu eröffnen. Bei strahlendem Wetter herrschte unter den Anwesenden beste Laune und hervorragende Stimmung.

Künstler Thomas Reinhold studierte angewandte Kunst von 1974 bis 1978 in Wien. Seit 1980 veranstaltete er zahlreiche Einzel-Ausstellungen und beteiligte sich immer wieder an Gemeinschafts-Ausstellungen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Im Jahr 2011 wurde Thomas Reinhold der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst überreicht. Der Künstler ist immer wieder mit seinen Werken in den verschiedensten Kunstausstellungen vertreten. Künstler Thomas Reinhold widmet sich in seinen Werken der abstrakten Kunst und beeindruckt dabei durch die Vielfalt an Formen und Farben. Im Schloss Wiespach kann man in seine Farben gewissenmaßen eintauchen und sich in diesen verlieren. „Durch ein mehrfaches Aufbringen von Farbschichten kreiert der Maler Strukturen, Flächen und Bewegungen im Bild. Die Farben können rinnen, sich verbreiten, eintrocknen oder Schlieren bilden. Je nach Drehung des Gemäldes werden Spuren und Richtungen dieser Prozesse sichtbar. Es wirkt so, als könne man als Betrachter oder Betrachterin in die Farben und Formen eintauchen!“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1:
Ein sichtlich gut gelaunter Landeshauptmann im Schloss Wiespach. FOTO 2: Von links Landeshauptmann Haslauer, Kustodin Margit Zuckriegl und Künstler Thomas Reinhold. FOTO 3: Der Landeshauptmann und der Besitzer des Schlosses Wiespach Claus Spruzina. FOTO 4: Vor dem Schloss Wiespach eröffnete der Landeshauptmann die Ausstellung mit Werken des Künstlers Thomas Reinhold. FOTO 5: Von links: Claus Spruzina, Landeshauptmann Haslauer und Künstler Thomas Reinhold. FOTOS 6 bis 10: Ausschnitte aus den abstrakten Arbeiten des Künstlers Thomas Reinhold.  – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Im letzten Teil der Thunstraße vor der Stadtbrücke gibt es an den Gebäudefassaden 9 und 11 zwei reizvolle Medaillons, die praktisch von keinem der Fußgängerinnen und Fußgänger beachtet werden. Aus zwei Gründen: 1. Die Medaillons wurden relativ hoch, im Bereich des 2. Stockwerkes angebracht, so dass sie sich außerhalb des Blickwinkels der Passanten befinden. 2. Wer sie dennoch erblickt, wendet sich sogleich wieder ab, da sich die Medaillons in schrecklichem Zustand befinden. Im Interesse des Stadtbildes der Halleiner Innenstadt sollten sie schon längst fachmännisch restauriert worden sein, um wieder das Auge des Betrachters zu erfreuen. Der gegenwärtige Zustand ist jedenfalls eine grandiose Schande für die Stadt Hallein. Hier gehören Fachleute her, welche die Verwitterungsschäden beseitigen und die im Laufe der Jahrzehnte immer dunkler gewordenen Medaillons farblich wieder aufhellen. So wie der ,,Salzschreiber‘‘ dies mit den beiden oben abgebildeten Medaillons getan hat – denn in Wirklichkeit sehen die kleinen reizvollen Kunstwerke noch wesentlich schrecklicher aus. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Dass Hallein zu den wichtigsten Bildhauerstätten Österreichs zählt, ist nur wenigen Insidern bekannt. Zwar wissen einige Halleinerinnen und Halleiner, dass die Knappen des Salzbergwerks für die Gründung der Bildhauerschule im Jahre 1871 verantwortlich waren, die Bedeutung dieser Schule für die Kunst Österreichs ist den meisten allerdings nicht geläufig. Tatsächlich aber ist die Bildhauerschule in Hallein die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie und somit die Urmutter aller Höheren Technischen Lehranstalten (HTL´s). Darüber hinaus ist sie bei weitem die größte Bildhauerschule Österreichs! Ihre Absolventinnen und Absolventen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauern unseres Landes.

 

Um diese Tatsache stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein gemeinsam mit der HTL Hallein im Sommer 2022 eine Ausstellung bedeutender Bildhauer*innen mit Bezug zur Stadt Hallein. An acht unterschiedlichen Ausstellungsorten werden vom 22. Juli bis 25. August, jeweils von Dienstag bis Sonntag 13 bis 19 Uhr (Montag geschlossen), knapp 250 Werke von 78 Künstler*innen gezeigt. Die Werkschau umfasst einen Zeitraum von mehr als 151 Jahren. Gezeigt werden Arbeiten aller Bildhauergrößen wie Adlhart, Prähauser, Thuswaldner und Zenzmaier. Als einzigartiges Highlight werden sechs großformatige Arbeiten des ehemaligen Schülers Gilbert Prousch - international bekannt als Künstlerduo „Gilbert & Georg“ – der Öffentlichkeit nicht in London, Paris oder New York, sondern in Hallein präsentiert!

 

Eröffnet wird die Gesamtausstellung am 22. Juli 2022 um 17:30 Uhr im Ziegelstadel der Stadt Hallein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Anschließend kann man alle Ausstellungsorte in Form einer „Langen Nacht der Bildhauer*innen“ bis 23:00 Uhr besuchen. An der „Langen Nacht“ beteiligen sich: die Stadt Hallein mit Alter Saline und Ziegelstadel, das Keltenmuseum mit der Sonderausstellung Gilbert&George, die Cafe-Kondidorei Braun mit ihrer Kunstsammlung, der kunstraum pro arte mit zwei Ausstellungen, die HTL Hallein mit Ausstellungen und einer lebenden Werkstätte, die Brennerei Guglhof mit ihrer Kunstsammlung und die Galerie Schloss Wiespach mit der Ausstellung des ehemaligen Bildhauerschülers Fabian Fink. Das gesamte Projekt konnte nur durch eine absolut reibungslose Zusammenarbeit aller teilnehmenden Künstler*innen unter Mitwirkung zahlreicher Kulturorganisationen in dieser Form bewerkstelligt werden. Auf unserem Foto oben der weltbekannte Maskenkopf von Bildhauer Prof. Jakob Adlhart aus Hallein. – (Presse-Aussendung Stadt Hallein. Foto: Adlhart).

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Zum „Pride Month“ im Juni startet das Keltenmuseum Hallein zum ersten Mal die Reihe „Queere Geschichte(n)“. Die Vorträge widmen sich unterschiedlichen Themen der Geschichte vom Umgang mit Homosexualität: von der Antike bis in die Gegenwart. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 lehnten sich schwule, lesbische und transsexuelle Menschen in New York gegen die diskriminierende Vorgehensweise der Polizei auf. Die Wut und der Schmerz durch die Schikanen vorangegangener Jahrzehnte entluden sich an jenem Abend und stießen eine weltweite Bewegung an, die bis zum heutigen Tag besteht. Die LGBTQIA+ Community setzt sich für Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt ein. Um dieses historische Ereignis zu feiern, setzt das Keltenmuseum Hallein mit dem Vortrag von Hannes Sulzenbacher ein Zeichen in Regenbogenfarben! Am Montag, 27. Juni, um 19 Uhr, unter dem Titel ,,Von der Verfolgung bis zur Emanzipation – die Geschichte homosexueller Menschen in Österreich.

 

1869 wurde das Wort „homosexuell“ vom österreich-ungarischen Schriftsteller Karl-Maria Kertbeny erfunden. Die wissenschaftlichen Diskurse des 19. Jahrhunderts hatten zu einem sozial abweichenden Verhalten ein „Täterprofil“ konstruiert, das seinen Siegeszug um die Welt begann: Von betroffenen Frauen und Männern wurde es ebenso begeistert angenommen wie von den staatlichen und wissenschaftlichen Autoritäten. Den einen diente es zur Erklärung ihrer geheimsten Wünsche, den anderen als Grundlage für ihre Verfolgung. Der Rechtsstaat verbrachte die „Homosexuellen“ in das Gefängnis und die Psychiatrie, der NS-Staat auch in die Konzentrationslager und in den Tod. Die Gesellschaft ächtete ihr Verhalten und trieb sie in die Isolation, die Verzweiflung und den Selbstmord. Auch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus änderte sich wenig: Homosexuelle wurden nicht als NS-Opfer anerkannt, der Paragraph des Strafrechts, der Homosexualität unter Strafe stellte, blieb bis 1971 aufrecht. Erst dann begann zögernd die Emanzipation. Vortrag von Hannes Sulzenbacher (QWIEN – Zentrum für queere Geschichte in Wien) im Keltenmuseum Hallein am Montag, 27. Juni, um 19 Uhr im Keltenmuseum. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. – (Presse-Info Keltenmuseum).

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Das Halleiner Stadtfest 2022, vollgepackt mit Musik und Lebensfreude! Mehr als 20 (!) Livebands machen am Samstag, dem 2. Juli, die Halleiner Altstadt ab 14 Uhr zur Bühne: Von Headline Mono & Nikitaman bis zu Gstanzl-Star Renate Maier. Alles bei freiem Eintritt! Als VIP-Gast des "Club 824" auf dem Schöndorferplatz erleben Sie das Festival in ganz besonderer Atmosphäre. Festivalzeit mitten in der Halleiner Altstadt: Nach dem Motto ,,824 Jahre Hallein‘‘, treten am Samstag, 2. Juli, auf acht (!) Plätzen der Halleiner Altstadt internationale Künstler auf. Es wird wieder gefeiert in der Salz- und Keltenstadt! Es ist ein Stadtfest mit Festival-Charakter – bei kostenlosem Eintritt. Veranstaltet wird das Stadtfest von der Stadt Hallein und dem Tourismusverband Hallein/Bad Dürrnberg.

 

ROCK’N’ROLL, GSTANZLN PLUS VOLKSMUSIK:
HALLEIN BRINGT’S ZUSAMMEN

 

Die musikalische Bandbreite des Stadtfestes ist groß und spiegelt die Vielfalt wider, für die Hallein bekannt ist. Ob Blues Rock aus Nordamerika oder österreichischer Punkrock, Halleiner Bürgerkorpskapelle oder Wiener Indierock, Rockabilly aus Berlin oder Gstanzl-Star Renate Maier aus Bayern: Hallein bringts zusammen! Headliner des Abends ist Mono & Nikitaman. Die Band, die sich ursprünglich mit Dancehall-Reggae einen Namen gemacht hat, wird unter anderem Songs aus ihrem aktuellen Album "Autonome Zone" zum Besten geben – eine Ode auf das Leben in fünfzehn Akten.

 

,,EXTRAZUCKERL‘‘ MUSIKALISCHER ART:
MUSIKALISCHES AUF ACHT PLÄTZEN!

 

Bespielt werden beim Halleiner Stadtfest insgesamt acht Plätze: Bayrhamerplatz, Kornsteinplatz, Pflegerplatz, Florianiplatz und Oberer Markt, sowie die Metzgergasse und die Kuffergasse. Am Schöndorferplatz findet wieder der "Club 824", der bereits 2019 – beim letzten Stadtfest – auf große Begeisterung gestoßen ist. Das Besondere: Unternehmen oder Privatpersonen können Tische für jeweils zehn Personen (Tische ab 1.500 Euro) kaufen. Auch Einzeltickets à 150 Euro pro Person sind erhältlich. In den Preisen inkludiert sind ein exklusives Catering von Genussdealer Hallein, Konsumation von der Red Bull-Cocktail-Bar, Wein sowie Bier vom Stiegl-Gut Wildshut (alles inklusive von 17.00 bis 24.00 Uhr).

 

Kontakt für VIP-Reservierung und weitere Infos:
Tourismusverband Hallein, 5400 Hallein, Tel.: +43 6245 85 394,
E-Mail: office@hallein.com, www.hallein.com    – (Presse-Aussendung: TVB Hallein).

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Von 1995 bis 2021 führte Helga Rabl-Stadler als Präsidentin die Geschicke der Salzburger Festspiele „souverän in Form, Inhalt und Präsenz. Sie hat diese wirkmächtige Kunst- und Kulturinstitution nicht bloß geführt, sie hat sie vielmehr geprägt“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Überreichung des Großen Ehrenzeichens des Landes Salzburg im festlichen Ambiente der Salzburger Residenz. „Helga Rabl-Stadler hat vom ersten bis zum letzten Tag ununterbrochen die Kraft der Vision der Salzburger Festspiele im Salzburger Festspielhaus und auf der Halleiner Pernerinsel verinnerlicht und versinnbildlicht“, zollte Landeshauptmann Wilfried Haslauer der langjährigen Managerin des weltweit bedeutendsten Festivals Respekt und drückte seine Dankbarkeit aus. „Es war ihr ein Herzensanliegen, nicht nur das materielle, sondern vor allem auch das ideelle Fundament ihrer Salzburger Festspiele in der Stadt Salzburg und auf der Pernerinsel nachhaltig zu stärken und zu festigen.“ Landeshauptmann Wilfried Haslauer verlieh der Grande Dame der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, das Große Ehrenzeichen des Landes.

 

LANDESHAUPTMANN HASLAUER:
,,BILD DER SALZBURGER FESTSPIELE GEPRÄGT.‘‘

 

„Helga Rabl-Stadler hat die Rolle der Präsidentin der Salzburger Festspiele in ihren 27 Jahren neu definiert, entschieden konfiguriert, in der ihr eigenen Weise interpretiert, mit ihrer Persönlichkeit andererseits aber auch das Bild der Salzburger Festspiele in Salzburg und Hallein geprägt“, sagte Haslauer beim Festakt in der Residenz.

 

EINPRÄGSAME ZAHLEN
AUS DER ÄRA RABL-STADLER

 

5.330 Festspiel-Vorstellungen,

 

1.088 Vorstellungstage mit 379 Premieren,

 

5,8 Millionen Besucherinnen und Besucher dieser Vorstellungen an 47 Spielstätten (Sommer und Pfingsten)

 

Budgetsumme von 1,33 Milliarden Euro

 

Mehr als 160 Millionen Euro Sponsoring- und Spendengelder

 

230 Dauerbeschäftigte bei den Festspielen;
in der Saison etwa das Zehnfache
und dann größtes Unternehmen Salzburgs

 

Karteneinnahmen von 656 Millionen Euro

 

8 Schauspielchefs

 

6 Intendanten

 

HERAUSRAGENDE PERSÖNLICHKEIT
MIT BEWEGTEM LEBEN

 

Wegbegleiter beschreiben Helga Rabl-Stadler als herausragende Persönlichkeit mit unglaublichem Durchhaltevermögen. Festspielintendant und Musiker Markus Hinterhäuser betont: „Wir haben irgendwann einen Punkt erreicht, an dem wir uns nicht mehr absprechen mussten. Das war wie ein Akkord, der in sich und in der Balance stimmt.“ Dass sie „widerstreitende Interessen immer sehr gut zusammenbringen konnte“, betonte die ehemalige Finanzministerin Maria Fekter. Helga Rabl-Stadler, Jahrgang 1948, war nach dem Jus-Studium in Wien ab 1970 bei den Tageszeitungen Die Presse‚ Wochenpresse, Kurier, dort als erste weibliche Innenpolitik-Kolumnistin tätig, bevor sie 1978 das elterliche Modehaus in der Mozartstadt übernahm. Von 1983 bis 1990 war sie Nationalratsabgeordnete. In der Salzburger Wirtschaftskammer war sie ab 1985 Vizepräsidentin und übernahm von 1988 bis 1994 das Präsidentenamt. Am 26. Jänner 1995 wurde Helga Rabl-Stadler, seit 1993 Mitglied des Kuratoriums, zum Mitglied des Direktoriums und zur Präsidentin der Salzburger Festspiele ernannt und übte diese Funktion bis Ende 2021 aus. Diese Ära ging zu Ende, aber die Grande Dame schlägt natürlich neue Kapitel auf. – (Presse-Aussendung mit Fotos Land Salzburg).

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Manfred Baumann, der Begeisternde. Manfred Baumann, der Faszinierende. Manfred Baumann, der Beeindruckende. Manfred Baumann der erfolgreiche Krimi-Autor, Manfred Baumann der hinreißende Kabarettist und Manfred Baumann der souveräne Moderator. Die Premiere seines musikalisch-literarischen Projekts ,,Das Geheimnis der Keltenmaske‘‘ wurde von seinem Publikum im Keltenmuseum am 15. Mai mit großem Begeisterungs-Beifall bedacht. Als Komponist war Domenico Turi tätig, die musikalische Begleitung lag in Händen des El Cimarrón Ensembles, bestehend aus Christina Schorn-Mancinelli (Gitarre), Ivan Mancinelli (Percussion) und David Gruber (Flöte). Die wechselnden Bühnenbilder schuf Iris Moosleitner, für die Kostüme sorgte Inge Moosleitner.

Manfred Baumann ist längst schon eine Klasse für sich. ,,Einspruch!‘‘ werden alle rufen, die den Unglaublichen und Unfassbaren näher kennen. Denn Manfred Baumann ist nicht nur eine Klasse für sich, er stellt vielmehr ein wahres Klassen-Bündel dar! Der Vielseitige hätte ebenso eine glanzvolle Karriere als begnadeter Schauspieler hingelegt, das zeigte sich wieder eindrucksvoll im Keltenmuseum, als er ,,Das Geheimnis der Keltenmaske‘‘ seinem Publikum präsentierte. Seine vielseitige Ausdruckskraft ist wahrlich beeindruckend und begeistert seine Zuhörerinnen und Zuhörer. Fesselnde Mimik und mitreißende, lebhafte Körpersprache unterstrichen eindrucksvoll seine fantastischen und spannenden Darlegungen. Wann werden wir wohl Manfred Baumann auf der Bühne der Salzburger Festspiele erleben? Bis dahin werden wir uns immer wieder an seine unfassbar hinreißenden Darlegungen zum Thema ,,Das Geheimnis der Keltenmaske‘‘ erinnern. Die FOTOS 1 bis 4 oben zeigen Manfred Baumanns eindrucksvolle Gestik bei seinen Darlegungen. FOTO 5: Das El Cimarrón-Ensemble sorgte für die passende musikalische Begleitung. FOTOS 6 und 7: Iris Moosleitner zeigte eine ganze Reihe vorzüglicher und themenbezogener Bilder. FOTO 8: Zum Abschluss wurden Manfred Baumann und das El Cimarrón-Ensemble mit schönen Blumen bedacht. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Der großartige und sympathische Manfred Baumann, geboren 1956 in Hallein, war 35 Jahre lang erfolgreich als Autor, Redakteur und Abteilungsleiter beim ORF tätig. Heute lebt er als freier und erfolgreicher Schriftsteller, Kabarettist, Regisseur und Moderator in der Nähe von Hallein in Puch. Zur Freude seiner zahlreichen Freunde und Bewunderer, gestaltet Manfred Baumann am Sonntag, 15. Mai 2022 um 16 Uhr, im Keltenmuseum Hallein, die Premiere des von ihm gestalteten musikalisch-literarischen Projekts mit dem aufregend-spannenden Titel ,,Das Geheimnis der Keltenmaske‘‘. Als Komponist wirkte Domenico Turi. Für die musikalische Begleitung sorgt das El Cimarrón-Ensemble. Christina Schorn-Marcinelli (Gitarre), Ivan Marcinelli (Percussion) und David Gruber (Flöte). Das Bühnenbild schuf Iris Moosleitner, die Kostüme stammen von Inge Moosleitner. Am 16. und 17. Mai 2022 präsentiert Manfred Baumann ,,Das Geheimnis der Keltenmaske‘‘ auch im Rahmen von zwei Schulaufführungen am 16. und 17. Mai 2022 in der Mittelschule Hallein-Burgfried in der Davisstraße 17. Wir freuen uns jedenfalls schon auf Manfred Baumann und seine Mitwirkenden und sehen gespannt der Lösung des ,,Geheimnisses der Keltenmaske‘‘ entgegen! – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Ausgehend von seiner aktuellen Filmarbeit ,,F.W.M. Symphonie‘‘, über das Verschwinden und die Wiederherstellung des gestohlenen Schädels von Friedrich Wilhelm Murnau – einem der einflussreichsten und innovativsten Regisseure in der Frühphase des Films – konzipiert Thomas Hörl (auf den oben stehenden Fotos) für den kunstraum pro arte, Hallein, Schöndorferplatz,  eine reichhaltige Einzelausstellung, die aus zahlreichen Versatzstücken seiner vielfältigen Arbeitsweise besteht.

 

So werden aus der im „Caligaristil“ gebauten Filmkulisse im Wiener Prateratelier des Künstlers neue Bühnenbilder für den Galerieraum geschaffen, indem er das Set fotografisch abtastet und ins Zweidimensionale rückübersetzt. Die Kulisse erscheint als Wandarbeit mit vielen perspektivischen Verzerrungen und wird zum Hintergrund für Modellierstudien von Murnaus Kopf die im Film entstanden sind. Diese Tonmodelle wurden von den Bildhauern und Bildhauerinnen Fabian Fink, Michèle Pagel, Maruša Sagadin und Toni Schmale während der Dreharbeiten hergestellt, von Thomas Hörl abgegossen, in Papiermaché ausgeformt und bearbeitet. Die Objekte lassen die Grenzen zwischen eigenständigem Kunstwerk, Auftragsarbeit und Requisit verschwimmen. Im Film selbst werden Künstler und Künstlerinnen zu Performer und Performerinnen. Sie stellen sich selbst dar, wirken aber wegen ihres expressionistischen Erscheinungsbildes durch Maske und Kostüm künstlich und überhöht. Die Betrachter und Betrachterinnen entscheiden selbst, inwieweit ein Filmset ein Kunstwerk ist, ob es für sich alleine stehen kann oder nur gemeinsam mit dem Film, der auch in der Ausstellung läuft, lesbar ist.

 

Passend zu seiner im Mai 2022 erscheinenden Monografie ,,Curtain Walls & Rautenballett‘‘, die im kunstraum pro arte präsentiert wird greift der Künstler erneut folkloristische Themen und Lokalkolorit auf, die er bereits vielfältig mittels verschiedener Medien bearbeitet hat. Objekte, Collagen, Fotografien und eine Radioshow aus seinen zahlreichen bisherigen Installationen werden retrospektiv neu geordnet und verortet. Das in den letzten Jahren in Thomas Hörls Werk omnipräsente Rautenmuster wird auch hier zum bestimmenden formalen Element des Displays. In der Ausstellung werden die Werke dialogisch präsentiert und Zusammenhänge zwischen früheren Arbeiten und dem aktuellen künstlerischen Umgang Thomas Hörls mit dem Expressionismus im deutschen Stummfilm sichtbar gemacht.

 

Bei einem Filmabend im Stadtkino Hallein, am 27. Mai um 19:00 Uhr werden zudem Filmarbeiten gezeigt, die in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit Victor Jaschke, Peter Kozek und Alexander Martinz entstanden sind. Am Samstag, den 28. Mai um 11:00 Uhr führt der Künstler durch die Ausstellung und im Gespräch werden Hintergründe und Zugänge erläutert.

 

Eröffnung der Ausstellung
Samstag, 7. Mai 2022, 10:00 bis 14:00 Uhr
11:00 Uhr „Curtain Walls & Rautenballett“ – Buchpräsentation und Gespräch mit Thomas Hörl und Simone Egger (Institut für Kulturanalyse / Universität Klagenfurt), Moderation: Laila Huber (Leitung kunstraum pro arte). – Dauer der Ausstellung: 7. Mai bis 11. Juni 2022

 

Veranstaltungen (Eintritt frei):
Freitag, 27. Mai 2022 um 19:00 Uhr, Stadtkino Hallein
„Die dämonische Leinwand“ - Filmabend mit anschließendem Gespräch.
Eine Veranstaltung von kunstraum pro arte in Kooperation mit Stadtkino Hallein.

 

Begleitend zur Ausstellung „Curtain Walls & Rauten Symphonie“ von Thomas Hörl im kunstraum pro arte, wird beim Filmabend im Stadtkino Hallein eine Zusammenstellung aus der Horrorfilmtrilogie „Dämonische Leinwände I-III“ (2017-2019) sowie einer Auswahl weiterer Filmarbeiten gezeigt, die in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit Victor Jaschke, Peter Kozek und Alexander Martinz entstanden sind. Das dreiteilige Filmprojekt (Dämonische Leinwände I/2017, II/2018, III/2019) orientiert sich inhaltlich und ästhetisch am Genre des Horrorfilms, seinen Varianten, Subgenres und Hybridphänomenen, wobei sich jeder Teil mit einer anderen filmischen Ära des Horrorgenres auseinandersetzt. Diese historischen Bezüge werden vor dem Hintergrund zeitgenössischer Fragen, Gesellschaft, Politik und Ortsbezogenheit gestellt.

 

Samstag 28. Mai um 11:00 Uhr:
Führung und Künstlergespräch

 

                               (Presse-Aussendung Kunstraum pro arte. Fotos: Victor Jaschke)

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Auf dem obenstehenden Foto, befindet sich das Eingangstor zum ,,Stille-Nacht‘‘-Museum genau unten in der Mitte des Bildes. Auch das Haupt von ,,Stille-Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber, im Bild ganz oben, zeigt sich exakt in der Mitte des Fotos postiert. Ebenso die Schriftzeile ,,Stille Nacht Museum‘‘. Nur das Wort ,,Hallein‘‘ ist aus dieser schönen symmetrischen Anordnung, aus welchen Gründen auch immer, ausgebrochen und tümpelt reichlich unschön als gestaltungsmäßiger Fremdkörper am linken Rand unterhalb der Zeile ,,Stille Nacht Museum‘‘ sinnlos herum. Diese grausame gestalterische Fehlleistung sollte endlich – endlich – endlich korrigiert werden. Das bedeutet: natürlich gehört das Wort ,,Hallein‘‘ endlich – endlich – endlich in die Mitte (!) dieses ganzen Arrangements gerückt. Falls der oder die dafür Verantwortliche tatsächlich aktiv wird und die entsprechenden Vorbereitungen zur Verschiebung des Wortes ,,Hallein‘‘ einleitet, dann ist auch noch der folgende Hinweis unbedingt notwendig: Die Schriftart, in der die Aufschrift ,,Stille Nacht Museum Hallein‘‘ angefertigt wurde, passt natürlich problemlos zu einem Maschinen-Hersteller oder zu einem Bau-Unternehmen, zu einem Waffen-Hersteller oder zu einem Betonwerk. Doch die Aufschrift ,,Stille Nacht Museum Hallein‘‘ dürfte nicht in einer derart nüchternen, modernen, sachlichen, unterkühlten und seelenlosen Blockschrift hergestellt werden, sondern in einer schönen, gehaltvollen und stimmigen Fraktur-Schrift oder Antiqua-Schrift. Der ,,Salzschreiber‘‘ wird dieses unerfreuliche, aber wichtige Thema erneut im kommenden Herbst und anschließend zu Weihnachten behandeln. Und im kommenden Jahr wiederum im Frühjahr, im Herbst und zu Weihnachten. Und immer so weiter. Und immer so fort. – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Friedl Bahner, beeindruckend verdienstvoller Kultur-Architekt der Stadt Hallein über Jahrzehnte hinweg, wohnhaft in der Gemeinde Oberalm, starb am 2. März 2022 im Alter von 80 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles. Als Friedl Bahner seine unschätzbare Tätigkeit 1987 in Hallein begann, war die Stadt zwar die wichtigste Industriestadt des Bundeslandes, jedoch nur angehaucht von kulturellem Leben. Über Jahrhunderte stand Hallein im Zeichen der Salzproduktion, die sich die geschäftstüchtigen Salzburger Erzbischöfe, in ihrer Funktion als weltliche Landesherren, kaltblütig und ohne jeden Ersatz für die Stadt Hallein angeeignet hatten. Mit dem Erlös aus dem Salzverkauf wurde die Stadt Salzburg mit aller Pracht ausgestattet, die ausgebeutete Stadt Hallein blieb ein Salzproduktions-Ort des Schreckens ohne jede kulturelle Initiative. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war Hallein nur eine Stadt der industriellen Arbeit. Die allzu wenigen kulturellen Initiativen blieben Hoffnung schenkende Lichter im übermächtigen Dunkel der Stadt der Arbeit.

Doch dann erschien mit Friedl Bahner eine Persönlichkeit, die sich unbeirrt und voll Optimismus daran machte, in der Kulturwüste Hallein die ersten maßgeblichen Kultur-Initiativen hochzuziehen und erfolgreich gedeihen zu lassen. Unter dem unbeirrbaren Friedl Bahner, schon bald durch seine engagierte Arbeit allgemein mit dem Ehrentitel ,,Kultur-Architekt der Stadt Hallein‘‘ bedacht, entfaltete sich Hallein zur Kulturstadt, die neben der übermächtigen Stadt Salzburg ganz Erstaunliches zu Stande brachte.

Friedl Bahners Erfolgsbilanz als Obmann des Kulturforums Hallein von 1987 bis 2015, welches Halleiner Talente förderte und als Kultur-Drehscheibe kulturelles Leben in Hallein erblühen ließ, ist mehr als eindrucksvoll. So förderte der Kultur-Architekt Halleiner Talente und brachte international verankerte Kultur-Ereignisse nach Hallein. Der engagierte Kultur-Arbeiter Friedl Bahner entfaltete aber auch die Industriestadt Hallein selbst zur aktiven Kulturstadt. Zum Beispiel mit dem Folk Festival Hallein. Zum Beispiel mit den Stadtfestwochen Hallein. Zum Beispiel mit den Bad Dürrnberger Konzerten. Zum Beispiel mit dem Halleiner Kulturherbst. Zum Beispiel mit den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Pernerinsel. Das großartige und verdienstvolle kulturelle Wirken von Friedl Bahner für die Stadt Hallein wurde natürlich mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt, darunter das Ehrenzeichen der Republik Österreich, der Salzburger Landespreis für Kulturarbeit, der Kulturpreis der Stadt Hallein, der Kulturpreis der Halleiner Industrie und das Verdienstzeichen des Landes Salzburg.

2002 erschien im von Odo Stierschneider herausgegebenen ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘ unter dem Titel ,,15 Jahre  Kulturkraftwerk Friedl Bahner‘‘ ein Beitrag, den wir hier auszugsweise wiedergeben: ,,Friedl Bahner übernahm vor 15 Jahren die Führung des Kulturforums Hallein. Er hatte von Anbeginn an die Vision eines regen, ganzjährigen Kulturbetriebes in Hallein. Eine Ungeheuerlichkeit geradezu im damaligen städtischen Umfeld Halleins, doch der von unbeugsamer Begeisterung Getriebene ließ sich nicht beirren – das Kulturforum Hallein entwickelte sich zum größten, kontinuierlich tätigen Kulturveranstalter außerhalb der Landeshauptstadt. Es ist dem auf Hochtouren arbeitenden Kulturkraftwerk Friedl Bahner zu danken, dass Hallein heute als Brennpunkt kultureller Qualität und Vielfalt einen herausragenden Ruf genießt. Das alles war nur möglich, weil Friedl Bahner tagtäglich mit unfassbarer Energie und ungeheurem persönlichen Engagement das kulturelle Zepter führte. So steht nach 15 Jahren eine imposante Zahlenbilanz im Raum.  Ende des heurigen Jahres werden unter Friedl Bahner rund 3.000 Veranstaltungen mit etwa 400.000 Besuchern eine klare Sprache sprechen. Mehr als 45.000 Einsatzstunden der Mitglieder des Kulturforums waren dafür notwendig.‘‘ – Im ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘ wurden auch zwei von Friedl Bahner wiedergegebene Zitate gedruckt, sie wurden jeweils auf einer ganzen Seite dargestellt: ,,Kultur ist das Denken des Herzens‘‘ und ,,Kultur wischt den Staub des Alltags von der Seele.‘‘

 

Nun ist Friedl Bahner am 2. März 2022, an den Folgen eines Schlaganfalles verstorben. Natürlich bleibt der Halleiner Kultur-Architekt Friedl Bahner bei allen, mit denen er zu tun hatte, für immer unvergessen. Sein liebenswertes, sympathisches Wesen, seine mitreißende Beziehung zu allem, was mit Kultur zu tun hatte, sein unbeirrbares und erfolgreiches Bestreben, kulturelles Leben in der von der Kultur-Metropole Salzburg geradezu erdrückten Stadt Hallein zu etablieren, seine engagierte Unterstützung für alle kulturell Tätigen, die in der einstigen Kultur-Wüste Hallein kulturelles Leben, kulturelles Handeln und kulturelles Wirken bewirken wollten, das alles macht Friedl Bahner zum unsterblichen Kultur-Architekten der Kultur-Stadt Hallein. – (Odo Stierschneider. Foto: Kulturforum Hallein)

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Zum internationalen Frauentag am 8. März lädt der kunstraum pro arte in Hallein, Schöndorferplatz, zur Diskussion über feministische künstlerische Strategien im Kontext globaler Ungleichheit. Ausgehend von dem aktuellen künstlerischen Forschungsprojekt „Coded Feminisms“ der Medienkünstlerin Stefanie Wuschitz sowie dem partizipativen Performance-Projekt „The Smells of Racism“ der Choreographin und Wissenschaftlerin Sandra Chatterjee, wird nach globalen Perspektiven von Produktion, (Neo-)Kolonialismus und Rassismus gefragt sowie feministischen Ansätzen des Gemeinschaffens und der kollektiven Fürsorge sowie kollektiver Erinnerung und Heilung thematisiert. Dabei werden Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Intervention, Repräsentation und Kollaboration ausgelotet.

 

Wie riecht Rassismus und was wird gerochen? Von alltäglichen Vorurteilen bis hin zu den philosophischen Ausführungen Immanuel Kants über die Verbindung von Geruch und “Rasse” hat der Konnex von Rassismus und Geruch eine lange (abendländische) Tradition. Das installative und partizipative Performance-Projekt SMELLS OF RACISM setzt sich mit diesen Themenkomplexen künstlerisch wie wissenschaftlich auseinander. Rassismus hat seit langem eine olfaktorische Seite, die allerdings (zu) selten Beachtung findet. Der Geist des Rassismus wie wir ihn bis heute verstehen, spukt mindestens seit der europäischen Aufklärung. So artikulierte beispielsweise einer der berühmtesten Philosophen dieser Zeit, Immanuel Kant, skandalös leichtfertig und leichtsinnig eine direkte Verbindung zwischen schlechtem Körpergeruch und dunkler Hautfarbe. Bis heute ist der Konnex von kulturellen Unterschieden und Gerüchen nicht gefeit vor hasserfüllten rassistischen Zuschreibungen.

 

So sehr Gerüche im Kontext des Rassismus relevant sind, so sehr gibt es in unterschiedlichsten Religionen und kulturellen Praktiken zahlreiche rituelle und spirituelle Bedeutungen und Verwendungen von Düften, bei denen die Vertreibung des Bösen oder der Schutz vor bösen Geistern zentral ist. An dem Punkt der rassistischen Deutung von Gerüchen einerseits und der (auch kulturell) heilenden Kraft von Gerüchen andererseits setzt SMELLS OF RACISM an. Viele europäische und nordamerikanische Feministinnen glauben, dass ihre Interpretation von Freiheit und Gleichheit in den sogenannten globalen Süden exportiert wurde. Tatsächlich hatte die Frauenbewegung in Indonesien ihre größte Ausbreitung zwischen den 1920er und den frühen 1960er Jahren erlebt. Sie repräsentierte damals die größte und fortschrittlichste feministische Bewegung der Welt.

 

Die Aktivistinnen forderten Zugang zu Bildung, Arbeitsrechte, das Recht auf Scheidung, Kinderrechte und Landrechte. Sie waren antikolonialistisch, antiimperialistisch und kämpften für die Gleichstellung der Geschlechter. Zur Unterstützung berufstätiger Frauen* initiierten sie in ganz Indonesien ein System zur Kinderbetreuung, Gemeinschaften zur Selbstbildung und eine Infrastruktur zur gegenseitigen Selbsthilfe. Mit drei Millionen Mitgliedern war Gerwani die stärkste Organisation dieser Bewegung. Gerwani-Vertreter*innen forderten Indonesiens Unabhängigkeit, Souveränität und Blockfreiheit gegenüber den Machtblöcken des Kalten Krieges. Nach einem von westlichen Ländern unterstützten Staatsstreich wurden Gerwani und alle anderen kritischen, feministischen oder linken Netzwerke zum Schweigen gebracht.

 

Mit diesem künstlerischen Forschungsprojekt versucht Stefanie Wuschitz, die Praktiken und Positionen der zerstörten feministischen Bewegung zu rekonstruieren. Um vielfältiges Archivmaterial zu nutzen und die Privatsphäre der interviewten Personen zu wahren, wurde das Videoprojekt als animierter Dokumentarfilm umgesetzt. Die Installationen und Zeichnungen in dieser Ausstellung gehen der Bedeutung von Neokolonialismus und Extraktivismus in unserer Gesellschaft nach. Das Video „Rumah Hacker“ und die Installation „Congklak“ untersuchen Commons als Strategie zur gerechten Verteilung begrenzter Ressourcen. – Dauer der Ausstellung: 25. Februar bis 2. April 2022. Samstag, 2. April um 11:00 Uhr: Finissage und Künstlerinnengespräch.

 

KURZBIOGRAPHIEN
Sandra Chatterjee
ist Choreographin und Wissenschaftlerin im Bereich Culture und Performance, und Tanzwissenschaft. Zu ihren aktuellen Projekten zählt die choreographische Arbeit mit Gerüchen (2021 Projekt: SMELLS OF RACISM); die Organisation von CHAKKARs – Moving Interventions, das Forschungsprojekt Border – Dancing Across Time (FWF P 31958-G) an der Universität Salzburg. Für 2020-2022 wurde sie als Künstlerin der internationalen Austausch- und Produktions-Plattform ,,Freischwimmen‘‘ ausgewählt. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit den Forschungsschwerpunkten Performance- und Kultur- und Tanzwissenschaften, Genderstudien, Migration und Postcolonial Studies, erkundet sie stets die Überschneidungs-Punkte zwischen Theorie und künstlerischer Praxis. Sie ist außerdem Gründungs-Mitglied der Post Natyam Collective, einer multi-nationalen, internet-basierten Gruppe von Choreographinnen und Wissenschafterinnen, die sich durch interdisziplinäre Arbeit in Tanz, Performance und Video, kritisch mit südasiatischer Ästhetik auseinandersetzen.

 

Stefanie Wuschitz, geboren 1981, arbeitet an der Schnittstelle von Forschung, Kunst und Technologie, mit besonderem Fokus auf Critical Media Practices (feministisches Hacking, Open-Source-Technologie, Peer-Produktion). Ihr Studium in Transmedia Arts an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien schloss sie 2006 bei Brigitte Kowanz ab. Es folgte ein Master an der TISCH School of the Arts an der New York University (2008) sowie ein Doktorat zu Feminist Hackerspaces an der TU Wien (2014). Seit 2009 leitet Stefanie Wuschitz mit dem von ihr gegründeten Künstler:innen Kollektiv “Mz* Baltazar’s Lab” das gleichnamige feministische Hacklab als Offspace in Wien. Ihre künstlerischen Arbeiten kreisen um die Themen Postkolonialismus, Feminismus und neuer Materialismus. Für ihre Praxis eignet sie sich Strategien der Open Source Bewegung an, wie Critical Making, Hacking und interaktive Kunst. Ihre künstlerische Forschung wurde in internationalen Ausstellungen und Festivals präsentiert. Sie hatte Forschungs- und Post-Doc-Positionen an der Universität Umeå, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Technischen Universität Wien, der Michigan University, der Universität der Künste Berlin und der TU Berlin inne. Derzeit ist sie Projektleiterin eines kunstbasierten Forschungsprojekts an der Akademie der bildenden Künste (AT) und hat eine Post-Doc-Stelle an der TU Berlin (DE) inne.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1:
Stefanie Wuschitz: „Srimpi" Tanz, 2021, Computerbearbeitete Zeichnung über video footage. FOTO 2: Porträtfoto Stefanie Wuschitz, photocredit: Yusuf Agus Kurniawan. FOTO 3: Porträtfoto Sandra Chatterjee, Foto: Anjali Bhargava.

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Hier prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Auf dem Foto oben, rechts die schöne, farbig gestaltet salzachseitige Fassade der einstigen Saline auf der Pernerinsel. Links im Bild der wahre Horror: Die nordseitige, durch einen schrecklichen Auto-Unterstand völlig ruinierte Nord-Fassade des historischen Salinen-Objektes in deprimierendem Grau. Einst war das riesige Salinen-Gebäude sogar doppelt so groß wie heute, Doch nach einem Großbrand, musste die nördliche Hälfte des Salinen-Gebäudes abgerissen werden. So entstand die heutige Nord-Fassade, eine nie verheilte, riesige Gebäudewunde des Salinen-Objektes: Formal und farbig höchst erbärmlich, eine grandiose Schande für die Stadt Hallein – dies umso mehr, als hinter diesem Schandfleck mittlerweile ein Spielort der Salzburger Festspiele entstand. Diese durch hoffnungsloses Grau malträtierte, größte geschlossene Gebäudefassade in Hallein, sie wird zusätzlich durch einen grauenvollen und entsetzlichen Auto-Unterstand zu einem wahren Albtraum, also optisch völlig ruiniert.

Wenn es den für die Stadt Hallein Verantwortlichen auch völlig egal ist, was sich die Betrachter dieses Elends denken, so sollten sie doch überlegen, dass auch das internationale Festspiel-Publikum diese entsetzliche Fassade voll Entsetzen registriert. In ihrer Heimat sorgen dann die Festspiel-Besucher für höchst unerfreuliche Hallein-Werbung, indem sie natürlich schockiert über das grauenhafte Fassaden-Monster mit seinem abstoßenden Auto-Unterstand berichten. Höchste, allerhöchste Zeit also, dass sich hier die Dinge endlich, endlich zum Besseren wenden! Auf der ganzen Welt gibt es kein Land und keine Stadt, in denen man es wagen würde, Spitzenkultur nach Art der Salzburger Festspiele, in einem derart erbärmlichen Umfeld zu bieten.

Was also ist zu tun? Und zwar schleunigst? Da steht an erster Stelle der längst überfällige (!) Abriss des entsetzlichen Auto-Unterstandes. Damit ergibt sich die Aufgabe der optischen Gestaltung der nun in ihrer Gesamtheit freigelegten Fassade. Die einfachste Art besteht darin, dass man das schreckliche Grau der Fassade mit der gleichen Farbe übermalt, die bereits die anderen drei Fassaden des Salinengebäudes aufweisen. Stellt man etwas höhere Ansprüche, dann gilt es, zumindest die ärgsten formalen Unschönheiten entlang der Fassade zu beseitigen. Denn es geht hier nicht um eine einheitliche Fassade, sondern um die Fassaden mehrerer unterschiedlicher Gebäude, die ein unregelmäßiges Ganzes bilden. Dann steht man wieder vor der Frage: Soll die Fassade den drei anderen farblich angepasst werden? Oder soll sie, farblich eigenständig gestaltet, auf die grandiosen kulturellen Ereignisse mit den Salzburger Festspielen an der Spitze hinweisen? Dann wird es wohl auch einen Gestaltungs-Wettbewerb für eine endlich neu zu gestaltende ,,Festspiel-Fassade‘‘ geben müssen!

Es ist ja schon einige Zeit her, seit die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel hinter einer unverändert entsetzlichen Industriefassade, ihre wertvolle Kulturarbeit leisten müssen. Es dauert ja schon einige Zeit, seit das internationale Festspiel-Publikum immer wieder entsetzt auf die grauenhafte Festspielfassade samt ihren schäbig überdachten Autoabstell-Plätzen reagiert. Präzise: Nicht seit 1 Jahr besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 2 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 3 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 4 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 5 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 6 Jahren besteht dieser Horror schon. Auch nicht seit 7 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 8 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 9 Jahren besteht dieser Fassaden-Horror schon. Auch nicht seit 10 Jahren, also auch nicht seit 3650 Tagen, besteht dieser völlig unfassbare Fassaden-Horror schon! Sondern deutlich länger!!

Auch nicht seit 11 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 12 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 13 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 14 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 15 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 16 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 17 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 18 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Auch nicht seit 19 Jahren besteht dieser unfassbare Fassaden-Horror schon! Also tatsächlich seit langen 20 (zwanzig!) Jahren, also seit 7300 langen Tagen (!), somit seit 1992 (!), besteht dieser Festspiel-Fassaden-Horror auf der Pernerinsel! Da gibt es doch heuer. während der Festspielzeit auf der Pernerinsel, ganz sicher eine stolze, grandiose, große, gewaltige, herausragende, begeisternde, imposante und unvergessliche Riesen-Jubiläumsfeier! – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Wissen Sie, wo die weltweit größte feministische Bewegung der 1960er Jahre ihren Ursprung hatte? Frankreich? Nein. Schweden? Nein. Italien? Nein. Südafrika? Nein. Indonesien? Jaa! Zwischen den 1920er- und den frühen 1960er-Jahren hatte die Frauenbewegung in Indonesien ihre größte Ausbreitung erlebt. Sie repräsentierte damals die größte (!) und fortschrittlichste (!) feministische Bewegung der Welt! Sie forderte den Zugang zu Bildung, Arbeitsrechte, das Recht auf Scheidung, Kinderrechte und Landrechte. Die erste Ausstellung im kunstraum pro arte 2022 zeigt dazu die Ergebnisse eines künstlerischen Forschungs-Projektes der Medien-Künstlerin Stefanie Wuschitz. Der Projekt- und Ausstellungstitel „Coded Feminisms“ – auf Deutsch „Verschlüsselte Feminismen“ – verweist auf die verborgene, verdrängte und tabuisierte Geschichte einer der stärksten feministischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts: jener in Idonesien.

 

Die Aktivistinnen waren antikolonialistisch, antiimperialistisch und kämpften für die Gleichstellung der Geschlechter. Zur Unterstützung berufstätiger Frauen initiierten sie in ganz Indonesien ein System zur Kinderbetreuung, Gemeinschaften zur Selbstbildung und eine Infrastruktur zur gegenseitigen Selbsthilfe. Mit drei Millionen Mitgliedern war Gerwani die stärkste Organisation dieser Bewegung. Gerwani-Vertreter*innen forderten Indonesiens Unabhängigkeit, Souveränität und Blockfreiheit gegenüber den Machtblöcken des Kalten Krieges. Dann der Schock: Nach einem von westlichen (!) Ländern unterstützten Staatsstreich, wurden Gerwani und alle anderen kritischen, feministischen oder linken Netzwerke zum Schweigen gebracht. Kritische Ideen konnten nur noch in versteckter, codierter, übersetzter und verschlüsselter Form kommuniziert werden. Multinationale Konzerne begannen, die indonesischen Märkte und die indonesische Wirtschaft zu dominieren, mit nicht gerade den feinsten Mitteln.

 

Mit ihrem künstlerischen Forschungsprojekt versucht Stefanie Wuschitz, die Praktiken und Positionen der zerstörten feministischen Bewegung zu rekonstruieren. Die Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen künstlerischen Forschungsprojekt das als Post-Doc Projekt in künstlerischer Forschung an der TU Berlin, finanziert durch das Digital Programm der Berliner Hochschulen, durchgeführt wurde.

 

ANIMIERTER DOKUMENTARFILM
WIRD ERSTMALS IN DER GALERIE PRO ARTE
IN VOLLER LÄNGE GEZEIGT

 

Das Herzstück der Ausstellung ist ein animierter Dokumentarfilm, der auf einer mehrjährigen kollaborativen Recherchearbeit basiert und in Hallein erstmals in voller Länge der Öffentlichkeit präsentiert wird. Die Form des animierten Dokumentarfilms wurde gewählt, um vielfältiges Archivmaterial zu nutzen und die Privatsphäre der interviewten Personen zu wahren. Stefanie Wuschitz‘ Zeichnungen sind über weite Strecken in bunten, kräftigen Farben und weichen Linien gezeichnet und vermitteln zusammen mit der, speziell für das Videoprojekt komponierten, sehr lebendigen Musik eine Leichtigkeit, die jene Aufbruchstimmung der feministischen Bewegung spürbar macht. Die nachfolgenden harten historischen Fakten des politischen Putschs 1965 – die von Verfolgung, Vergewaltigungen und Folter bis hin zu Massenmord reichten und zur Zerstörung der Gerwani Bewegung führten – werden dadurch konterkariert. Weiters in der Ausstellung zu sehen sind Installationen und Zeichnungen die der Bedeutung von Neokolonialismus und Extraktivismus in unserer Gesellschaft nachgehen. Das Video „Rumah Hacker“ und die Installation „Congklak“ untersuchen Commons als Strategie zur gerechten Verteilung begrenzter Ressourcen. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Gerwanis und spannt zugleich einen Bogen in die Gegenwart, um nach Verantwortlichkeiten in globalen Ungleichheits-Verhältnissen zu fragen.

 

DREI DISKURS-VERANSTALTUNGEN
BEGLEITEN DIE AUSSTELLUNG

 

Drei Diskursveranstaltungen begleiten die Ausstellung und bieten Gelegenheit zur Vertiefung in die Thematik: Am Samstag, 26. Februar von 11:00 bis 14:30, findet ein Online Symposium „Coded Feminisms in Indonesia“ mit führenden Gerwani Expertinnen in englischer Sprache und moderiert von Stefanie Wuschitz statt. Das Online-Format des Symposiums ermöglicht es internationale Expertinnen zu versammeln und die Geschichte der Gerwani einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu den Referentinnen zählen die feministische Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Ita Fatia Nadia – sie ist Vorsitzende des RUAS (Ruang Arsip dan Sejarah), Institut und Archiv über die Geschichte der Frauenbewegung in Indonesien; Annie Pohlman, Lehrende und Forscherin in Indonesian Studies an der University of Queensland, Australia; Astrid Reza, Übersetzerin, Forscherin und Mitglied des PERETAS (Perempuan Lintas Batas) Netzwerk in Indonesien, eine intersektionale Organisation für grenzüberschreitend in den Bereichen Kunst und Kultur tätige Frauen; Julia Suryakusuma, Schriftstellerin, Journalistin, Aktivistin, Mitglied des Gender and Democracy Center (GDC), Indonesien; sowie Saskia Wieringa, Expertin für Gender, Propaganda und Genozid in Indonesien, tätig an der University of Amsterdam, Niederlande. –  Zum internationalen Frauentag am 8. März ist eine Diskussion zum Thema “Feministische künstlerische Strategien im Kontext globaler Ungleichheit” geplant. – Zur Finissage am 2. April bietet ein Künstlerinnengespräch mit Stefanie Wuschitz die Möglichkeit mehr über die Hintergründe und Arbeitsweise der Künstlerin zu erfahren.

 

WICHTIGES STATEMENT
VON STEFANIE WUSCHITZ

 

„2013 war ich zum ersten Mal in Indonesien. Was mich am meisten überrascht hat, war die riesige und lebendige Künstler*innenszene in Yogyakarta. Menschen, die ich dort traf, experimentierten mit Elektronik, Permakultur, Performance und Klangkunst, beschäftigten sich dabei mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Klimawandels und wie der Kapitalismus der Umwelt und den Menschen schadet. Das große Kunstinteresse der Galeriebesucher*innen wirkte nicht wie eine bloße Geste, um Prestige zu erlangen. Kunst bot eine seltene und umkämpfte Plattform, einen autonomen Raum, um Kritik zu äußern, Transformationen einzuleiten und Traumata zu heilen. Nach und nach erfuhr ich mehr über die Vergangenheit Indonesiens, die von Hegemonie und Imperialismus geprägt ist. 1965 wurde die junge Demokratie durch westlichen Einfluss zu einer Diktatur, die bis 1998 anhielt. Als ich 2015 einen Indonesier heiratete und zwei Kinder bekam, veränderte sich mein Blick auf diese Region erneut. Als Touristin bedeutete die fehlende Infrastruktur in Indonesien für mich nur eine abenteuerliche Abänderung meiner Reisepläne. Als Mutter hingegen fühlte ich mich angesichts der schlechten Krankenhäuser und Schulen hilflos und wütend. Wie der Konsum und die Ressourcen-Verschwendung der reichen Nationen die Zukunft so vieler anderer Menschen sabotiert, macht mich immer noch sprachlos. Die Begegnung und Zusammenarbeit mit kreativen, klugen und hartnäckigen Menschen in Indonesien, die eine Gegenerzählung generieren möchten, führte zu mehreren Projekten, die ich in dieser Ausstellung zeigen möchte. Das Animationsfilm-Projekt wäre niemals möglich gewesen ohne die unermüdliche Unterstützung von Astrid Reza, Nilu Ignatia, ASARA, Ita Nadia Fatia, Julia Suryakusuma, Saskia Wieringa, Lisabona Rahman, Mita, Ruth H. Sarijah, Wiwiek, Dhyta und meinem Partner Yusuf Agus Kurniawan. Durch ihre Hilfe konnte ich viele ungehörte Stimmen, verloren geglaubte Quellen und versteckte Archivmaterialien finden und einflechten.“

 

KURZBIOGRAPHIE
STEFANIE WUSCHITZ

 

Stefanie Wuschitz, geboren 1981, arbeitet an der Schnittstelle von Forschung, Kunst und Technologie, mit besonderem Fokus auf Critical Media Practices (feministisches Hacking, Open-Source-Technologie, Peer-Produktion). Ihr Studium in Transmedia Arts an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien schloss sie 2006 bei Brigitte Kowanz ab. Es folgte ein Master an der TISCH School of the Arts an der New York University (2008) sowie ein Doktorat zu Feminist Hackerspaces an der TU Wien (2014). Seit 2009 leitet Stefanie Wuschitz mit dem von ihr gegründeten Künstler:innen Kollektiv “Mz* Baltazar’s Lab” das gleichnamige feministische Hacklab als Offspace in Wien. Ihre künstlerischen Arbeiten kreisen um die Themen Postkolonialismus, Feminismus und neuer Materialismus. Für ihre Praxis eignet sie sich Strategien der Open Source Bewegung an, wie Critical Making, Hacking und interaktive Kunst. Ihre künstlerische Forschung wurde in internationalen Ausstellungen und Festivals präsentiert. Sie hatte Forschungs- und Post-Doc-Positionen an der Universität Umeå, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Technischen Universität Wien, der Michigan University, der Universität der Künste Berlin und der TU Berlin inne. Derzeit ist sie Projektleiterin eines kunstbasierten Forschungsprojekts an der Akademie der bildenden Künste (AT) und hat eine Post-Doc-Stelle an der TU Berlin (DE) inne.

 

WICHTIGE KURZINFOS:
Eröffnung: Donnerstag, 24. Februar 2022 um 19:30 Uhr
Dauer der Ausstellung: 25. Februar bis 02. April 2022

 

Veranstaltungen (Eintritt frei):
Samstag, 26. Februar von 11:00 bis 14:30 Uhr
Online-Symposium „Coded Feminisms in Indonesia“, auf Englisch mit: Ita Fatia Nadia, Annie Pohlman, Astrid Reza, Julia Suryakusuma, Saskia Wieringa Moderation: Stefanie Wuschitz

Details zum Symposium und Vortragenden:
http://kunstraumproarte.com/aktuelle-veranstaltung
(siehe ebenfalls pdf-Datei anbei)

 

Dienstag, 8. März von 18:30 bis 20:00 Uhr:
Diskussion “Feministische künstlerische Strategien im Kontext globaler Ungleichheit”

 

Samstag 2. April um 11:00 Uhr;
Finissage und Künstlerinnengespräch

ZU DEN
OBEN STEHENDEN FOTOS:

FOTO 1: Das Porträt zeigt Stefanie Wuschitz. FOTO 2: Gruppenfoto, am Computer bearbeitet von Stefanie Wuschitz. – (Presse-Information: Galerie Pro Arte Hallein. Fotos: Yusuf Agus Kurniawan).

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Thomas E. Stadler und Helena Adler präsentieren im Kunstraum Pro arte, Schöndorferplatz Hallein, ihre malerisch-politischen Arbeiten. Im Zentrum stehen malerische Auseinandersetzungen zum grundsätzlich wichtigen Verhältnis des Menschen zur Natur. In einer Serie von Siebdrucken, Malereien und inszenierten Fotografien, bearbeitet die Künstlerin Helena Adler die Themen Klimakrise, Nuklearkatastrophe und Eitelkeit. Die Arbeiten von Künstler Thomas E. Stadler nehmen einerseits Stellung zur Gletscherschmelze in den Tauern und deren Auswirkungen auf die gesamte Salzachregion, andererseits wird der Lebens- und Gesellschaftsentwurf der Wald- Besitzer/Besitzerinnen im Hambacher und Dannenröder Wald posthum illustrativ zum Kulturdenkmal erklärt.

Helene Adler,
geboren 1983 in Oberndorf, ist tätig als Autorin, Künstlerin und Mitbegründerin der Literatur-Werkstatt ,,Literaturlobbyland‘‘. Aufgewachsen auf einem Biobauernhof am Berg bei Anthering. Studium der Malerei am Mozarteum, sowie der Philosophie und Psychologie an der Universität Salzburg. Eine Auswahl ihrer Kunst-Ausstellungen und Kunst-Aktionen ,,Art off-space‘‘ im Narrenkastl in Frohnleiten bei Graz 2018. Modernes Museum in Mauerkirchen 2018. ,,Geteilte Städte‘‘ – An die Grenzen gehen‘‘. Görtz 2016. Kulturzentrum Terra Hominibus in Wien 2015. Zahlreiche Publikationen in Anthologien, Literatur-Zeitschriften und Zeitungen. Mit ihrem letzten Roman ,,Die Infantin trägt den Scheitel links‘‘ war sie sowohl für den Österreichischen und Deutschen Buchpreis als auch für die Hotlist unabhängiger Verlage nominiert.

Thomas E. Stadler, geboren 1962, studierte bildnerische Erziehung/Malerei in Salzburg und München. Er erhielt Studien-Aufenthalte in den USA (Virginia/New York) und Polen (Krakau), Budapest und Spanien (Almeria). Seit 2000 Lehrtätigkeit an Universität Salzburg, Universität Mozarteum und Pädagogischer Hochschule Linz. 2005 bis 2008 Dozent an der Sommerakademie Neuburg. Ausstellungen (Auswahl): München, New York, Mexico City, Berlin, Salzburg, Köln, Graz, Virginia (USA), Landshut, Budapest, Triest, Düsseldorf, Florenz, Trier, Essen, Almeria, Krakau, Tegernbach/Linz, Seekirchen, Bologna, Hallein, Wien, Mauerkirchen, Oberndorf. – (Galerie Pro arte. Fotos: Odo Stierschneider).

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Es war Prof. Stefan Hiller, der in einem Telefonat mit MMag. Michael Neureiter – dem in Franz Xaver Grubers einstigem Wohnhaus, gegenüber der Stadtpfarrkirche Hallein Geborenen – die schöne Idee präsentierte, im Keltenmuseum anlässlich des heurigen 130. Geburtstages des Künstlers Hans Sengthaler, eine Ausstellung mit einer Auswahl von dessen Werken zu veranstalten. Hans Sengthaler wurde als Sohn eines österreichischen Braumeisters in der Nähe von Schellenberg am Mehlweg geboren. Nach Beendigung seiner Schulausbildung in Hallein, bei der sich schon sein großes künstlerisches Talent zeigte, trat er anschließend in die Malereiklasse der Halleiner Fachschule ein, wobei die Lehrer Johann Schmied und Stanislaus Rainer prägenden Einfluss auf seinen weiteren künstlerischen Weg ausübten. Der vielseitig Begabte betätigte sich nicht nur als Maler, auch als Graphiker und Bildhauer schuf er hervorragende Werke, doch seine Liebe zur Landschaftsmalerei blieb ungebrochen.

Nach erfolgreicher Beendigung seiner Ausbildung, ging Hans Sengthaler 1910 in die Schweiz und arbeitete hier ein Jahr lang als Bildhauer. Es folgte eine mehrmonatige Studienreise und schließlich wurde 1912 München zu seiner neuen Heimat. Zwei Jahre später brach der 1. Weltkrieg aus, den Hans Sengthaler im Rainer Regiment 39 mitmachte. Nach harten Jahren war der Durchbruch geschafft, er besaß schließlich im Schwabinger Künstlerviertel ein großes Atelier. Der Künstler Sengthaler hatte Erfolg, erfreute sich großer Wertschätzung und wurde mit zahlreichen Aufträgen betraut. 1920 heiratete er Maria Gandl. 1930 nahm er mit großem Erfolg an der Internationalen alpinen Kunstausstellung in Budapest teil.

Der 2. Weltkrieg begann und 1944 brach schließlich die Katastrophe herein. Ein Luftangriff begrub Sengthalers Besitz, sein Atelier und den Großteil seiner Werke unter Trümmern. Er fand, nach 22 Jahren in München, Zuflucht im kleinen Gut Kohlmannspoint seiner Eltern in Au in Hallein. Hier war er weiterhin künstlerisch tätig und widmete sich immer wieder dem fantastischen Landschaftsgepräge rund um Hallein, bis zu seinem Tod im Jahr 1968. Hans Sengthaler malte vor allem die imposante Bergwelt des Salzburger Landes, die Gebirgswelt in Tirol und Bayern, einschließlich des dazugehörigen Vorlandes. Hans Sengthalers vollendete Ausdruckskraft gab ihm die Fähigkeit, seinen Bildern ganz bestimmte Stimmungen zu verleihen. Sein künstlerisch geschultes Auge versetzte ihn in die Lage, die Schönheiten der Landschaft durch sensibles Formgefühl und perfekte Farbgebung, auf die für ihn so typische, einzigartige Art festzuhalten.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

Das gut geschulte Auge Sengthalers, ließ ihn die Schönheiten der Landschaften durch ein feines Formgefühl und unnachahmliche Farbführung in einer für ihn so typischen Art festhalten. Diese Charakterisierung in Salzburgwiki trifft auch auf das oben gezeigte Vigaun-Bild zu. Es zeigt das Dorf mit der Pfarrkirche (mit dem 1935 aufgesetzten Turmhelm), davor das Kaufhaus Peneder. Das Bild kann – unter Beachtung der jeweils gültigen Corona-Regeln – im Gemeindehaus Vigaun besichtigt werden. – (Odo Stierschneider, MMag. Michael Neureiter. Fotos: MMag. Neureiter).

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Nach Ende des Lockdowns öffnet der kunstraum pro arte, ab Mittwoch, den 15. Dezember, wieder seine Türen. Aktuell zu sehen ist die Ausstellung „unterwex“ von Thomas Stadler und Helena Adler, in deren Zentrum das Verhältnis Mensch-Natur steht. Begleitend zur Ausstellung wird am Donnerstag, den 16. Dezember um 19:00 Uhr die Performance „Die Infantin trägt den Scheitel links“ – eine Ko-Produktion von Toihaus Theater & Literaturfest – nach dem gleichnamigen Roman von Helena Adler, als Gastspiel im kunstraum pro arte auf die Bühne gebracht. „Die Tänzerin und Choreografin Mirjam Klebel und die Schauspielerin Nicola Schößler verkörpern Generationen von kreischenden, trampelnden, gebärenden und sterbenden Menschen und Tieren – das vielgestaltige Personal des Romans ‚Die Infantin trägt den Scheitel links‘ (Jung & Jung 2020) verfasst von der Salzburger Autorin Helena Adler. Sie zerstückeln den Text und skizzieren ihn atmosphärisch nach. Zu dieser wild-zarten (Land)-Performance kreiert Ben Lageder den passenden Sound: zwischen Kinderlied, surrendem Gefrierschrank, der das gewilderte Fleisch enthält, und dem ‚Baywatch’ oder dem ‚Eine himmlische Familie’ plärrenden Fernseher. Wenn die eigene Familie unerträglich wird, schleicht sich die Infantin in den Stall zu ihren Wolfshunden: „Ich lerne meine Muttersprache neu, sie besteht jetzt aus Bellen und Knurren, während das menschliche Wort zugrunde geht.“

 

Kartenreservierung ausschließlich online, unter https://toihaus.kupfticket.at/. Kein Kartenverkauf an der Abendkasse. Ticketpreise für das Gastspiel: € 12 Regulär, € 10 Ermäßigt (Ö1 – Club, SN Card, Senior*innen), € 8 Ermäßigt (Kolleg*innen, Studierende, Jugendliche, Personen mit Beeinträchtigung). – Corona-Info: Für den Ausstellungs-Besuch gilt 2G-Nachweis (Geimpft, Genesen) und FFP2-Maskenpflicht. Für den Veranstaltungs-Besuch gilt die 2G-plus-Regel (Geimpft, Genesen plus PCR-Test, nicht älter als 72 Stunden) sowie FFP2-Maskenpflicht.

 

Die Ausstellung „unterwex“ von Thomas E. Stadler und Helena Adler wird bis 5. Februar 2022 verlängert. Thomas E. Stadler und Helena Adler präsentieren politische Arbeiten zum Verhältnis Mensch-Natur. In einer Serie von Siebdrucken, Malereien sowie inszenierten Fotografien bearbeitet Helena Adler die Themen Klimakrise, Nuklearkatastrophe und Vanitas. Die Arbeiten von Thomas E. Stadler nehmen zum einen gemalt Stellung zur Gletscherschmelze in den Tauern und deren Auswirkungen auf die gesamte Salzachregion, zum anderen wird der Lebens- und Gesellschaftsentwurf der Waldbesetzer*innen im Hambacher und Dannenröder Wald posthum illustrativ zum Kulturdenkmal erklärt. Unterwex bedeutet unterwegs sein: Die Doppelbedeutung markiert die beiden Zugänge im bildnerisch künstlerischen Werk von Helena Adler und Thomas E. Stadler. Unterwegs sind die beiden seit zehn Jahren in verschiedenen gemeinsamen Interventions- und Ausstellungs-Projekten. Die aktuelle Ausstellung thematisiert die Verantwortung von uns allen für eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft und fragt nach den Möglichkeiten und Spielräumen im künstlerischen Schaffen, Öffentlichkeit herzustellen und Bewusstsein zu bilden.

 

Weitere Veranstaltungen: Fr, 26. November 2021: VERSCHOBEN auf 19. Januar 2022, um 16:00 Uhr Künstler*innen Führung durch die Ausstellung. Um 17:00 Uhr Lesung von Helena Adler: „Die Infantin trägt den Scheitel links“ in Kooperation mit der Stadtbücherei Hallein. – Samstag, 18. Dezember 2021 um 11:00 Uhr: VERSCHOBEN auf 5. Februar 2022. Finissage & Künstler*innengespräch. – Dauer der Ausstellung: verlängert bis 5. Februar 2022. Die Ausstellung ist über die Weihnachtsfeiertage ab 22. Dezember geschlossen und öffnet wieder am 7. Januar. – (Presse-Information und Fotos: kunstraum pro arte).

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Sie, die Großartige, die Erfolgreiche, die Einzigartige, ist geerdet, machtbewusst und kunstliebend. Sie kann scharfen Klartext sprechen aber auch diplomatisch schweigen. Und Geld einsammeln. 26 Jahre war Helga Rabl-Stadler Präsidentin der Salzburger Festspiele. Und hatte immer auch ein großes Herz für die Präsenz der Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel. Nun ist ihre letzte Saison zu Ende gegangen. Ihr Vertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2021. Eine Nachfolgerin wurde schon gefunden. Zeit für eine spezielle Bilanz: Segmente aus dem Porträt einer ungewöhnlichen und  beeindruckenden, einer erfolgreichen und faszinierenden, einer einzigartigen und hinreißenden Frau sowie ihres ungewöhnlichen Jobs.

 

Er brauche sie nicht, ließ Intendant Gérard Mortier sicherheitshalber seiner Präsidentin ausrichten – natürlich über ein Zeitungs-Interview, versteht sich. Das Amt sei entbehrlich. Und gemeint war: Entbehrlich sei auch seine Inhaberin. Wo es einen Intendanten (wie ihn!) gebe, da brauche es keine Präsidentin (erst recht nicht diese!). 1995 war die ÖVP-Politikerin Helga Rabl-Stadler vom Kuratorium dem damals schon legendären und heftig angefeindeten Mortier zur Seite gestellt worden. Die promovierte Juristin verstand ihre Aufgabe etwas anders als ihre Vorgänger. Diese hatten, zumal unter der Klassik-Allmacht Karajans, eher wie beflissene Sekretäre gewirkt. Nun übernahm eine bestens vernetzte Politikerin, die zuvor bereits als Journalistin und nebenher auch noch im ererbten Familien-Unternehmen erfolgreich tätig war.

 

,,SO LANGE BLEIBEN’S EH NICHT!‘‘

 

Helga Rabl-Stadler, als Frau in einer konservativen Partei ans Kämpfen gewöhnt, gab sich keineswegs mit der Rolle einer Frühstücks-Direktorin zufrieden. Was sich daraus entspann, war eine epische und kräfteintensive Auseinandersetzung, ebenso zäh geführt in den Gremien wie in den Medien. Jeden Morgen schlug man die Zeitung auf, um zu lesen, wie die andere Seite wohl nun wieder reagieren würde. Gern erzählt Rabl-Stadler eine Anekdote. Als sie antrat, stand auf dem Türschild noch "Präsident". Sie bat darum, die Aufschrift in ,,Präsidentin‘‘ zu ändern. Da habe man ihr ausrichten lassen: Das lohne sich nicht, so lange werde sie eh nicht bleiben. Nun ja, 26 ungemein erfolgreiche Jahre sind es halt dann doch geworden…

 

KONFLIKTE WAREN VORPROGRAMMIERT

 

Wozu also brauchen die Festspiele einen Präsidenten oder eine Präsidentin? Das Amt, wie es das Festspielgesetz aus dem Jahr 1950 vorschreibt, gibt es an kaum einer vergleichbaren Kulturinstitution. Sind da Konflikte nicht vorprogrammiert? Gestritten hat Rabl-Stadler auch mit den Intendanten Jürgen Flimm und Alexander Pereira. Und außerdem gibt es ja noch einen kaufmännischen Direktor. Rabl-Stadlers Antwort auf die Sinnfrage ist eindeutig: Es geht darum, Geld zu ,,lukrieren‘‘, wie man in Österreich so schön sagt. Sie selbst sieht darin ihre Hauptaufgabe. Potentielle Sponsoren wollen mit einer Chefin oder einem Chef reden. Der Intendant ist voll ausgelastet mit der Kunst. Als Präsidentin kann sie ihm den Rücken freihalten.

 

NUR EIN VIERTEL VOM STAAT

 

Dazu muss man wissen, dass die Salzburger Festspiele sich völlig anders finanzieren als etwa die Konkurrenz in Bayreuth. Dort liegt der Anteil der Eigeneinahmen meist bei bescheidenen 20 bis 30 Prozent. Der Löwenanteil, also 70 bis 80 Prozent (!) wird angenehmer Weise vom Staat finanziert! In Salzburg ist es genau umgekehrt: Rund drei Viertel, also 75 Prozent des Etats müssen die Festspiele selbst erwirtschaften, nur etwa ein Viertel (!) kommt aus staatlichen Töpfen...

 

DAS GELUNGENE "HAUS FÜR MOZART"

 

Neben der Arbeitsteiligkeit zwischen Geldranschaffen und Kunstmachen, gibt es einen zweiten Vorteil: die langfristige Perspektive. Allgemein bleiben Intendanten so etwa fünf Jahre. Helga Rabl-Stadler blieb mehr als ein Vierteljahrhundert! Und brachte wichtige Weichenstellungen zustande. Etwa den Bau des ,,Hauses für Mozart‘‘, das 2006 eingeweiht wurde. Anstelle des unansehnlichen ,,Kleinen Festspielhauses‘‘ bekam Salzburg damit ein akustisch sehr gut funktionierendes Haus, das sich wesentlich leichter bespielen lässt als die beiden unendlich breiten Cinemascope-Bühnen im Großen Festspielhaus und in der Felsenreitschule.

 

SALZBURGER FESTSPIELE TROTZ CORONA

 

Helga Rabl-Stadler hat eben einen langen Atem. Zugute kam das Markus Hinterhäuser, dem aktuellen Intendanten, mit dem sie von Anfang an harmonisch und erfolgreich zusammenarbeitete. Gemeinsam stellten die beiden im Corona-Jahr 2020 Festspiele auf die Beine, während in Deutschland alles abgesagt wurde! Rabl-Stadler argumentierte – und ließ ihr Netzwerk in Politik und Wirtschaft spielen. Damals war es einem als Besucher fast unheimlich, in einem halbvollen Saal zu sitzen – konnte das gut gehen? Es ging gut. Gemessen an den Befürchtungen sogar ausgezeichnet. Mut und Verantwortung gehören zusammen. Kunst schafft mögliche Welten. Sie braucht Ermöglicher. Und begnadete Ermöglicherinnen.

 

OHNE FRAUEN IM DIREKTORIUM GEHT’S IHR ZU LANGSAM

 

Dass es neben den beiden Herren im Direktorium unbedingt wieder wenigstens eine Frau im Dreiergremium geben müsse, forderte Rabl-Stadler mit Blick auf die Zukunft der Festspiele nun energisch. Ob sie generell für Geschlechter-Quoten sei, wurde sie im ORF gefragt. Ihre Antwort: ein klares Ja: ,,Weil es sonst zu langsam geht. Ich hab' das ja alles erlebt, wieviele Argumente aufgetischt werden, um nur ja keine zweite Frau in ein Gremium reinzubekommen.‘‘ Die Ausschreibung lief. Das Ergebnis: Es wird, wie ,,Der Salzschreiber‘‘ bereits hier im Ressort ,,Kultur‘‘ im unten anschließenden Beitrag berichtete, auch nach Helga Rabl-Stadler, wieder eine Präsidentin geben! – (Text: Bernhard Neuhoff mit Ergänzungen von Odo Stierschneider.  Obenstehendes Foto der Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler (bei ihrer Festspiel-Eröffnungsrede 2021): picture alliance / Franz Neumayr.)

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Vom Kuratorium der Salzburger Festspiele wurde Dr. Kristina Hammer nun einstimmig zur neuen Präsidentin der Salzburger Festspiele bestellt. Beim Kandidatinnen- und Kandidaten-Hearing zur Bewerbung als Festspiel-Präsidentin, konnte die Deutsch-Schweizerin mit langjährigem Bezug zu Salzburg, auf beeindruckende Weise überzeugen. Kristina Hammer wird somit ab 1. Jänner 2022 neue Präsidentin der Salzburger Festspiele, ihr Vertrag läuft auf fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2026. Diesen Beschluss fasste das Kuratorium der Salzburger Festspiele, einstimmig in seiner 263. Sitzung. „Die beeindruckende berufliche Karriere, das vorgestellte Konzept sowie ihre hohe internationale Expertise und Vernetzung haben das Kuratorium überzeugt, sich für Kristina Hammer auszusprechen“, betont Sektionschef Jürgen Meindl, Vorsitzender des Kuratoriums der Salzburger Festspiele, zur Stimmen-Einhelligkeit des Gremiums im Bestellungsprozess. „Mit der Entscheidung, Kristina Hammer zur neuen Präsidentin der Salzburger Festspiele zu bestellen, geht das Kuratorium einen bewussten Schritt zur weiteren Internationalisierung der Salzburger Festspiele, der Absicherung, Schärfung und des Ausbaues der besonderen Strahlkraft der Marke der Salzburger Festspiele und der Bereitschaft, neue Herausforderungen für die Salzburger Festspiele als weltbestes, klassisches Dreisparten-Festival in Angriff zu nehmen und zu meistern. Ihr erfolgreicher Berufsweg, ihre Integrationsfähigkeit, die lange Verbundenheit zu den Salzburger Festspielen sowie ihr kulturelles Engagement als Mitglied des Vorstandes der Freunde der Oper Zürich, haben uns überzeugt“, so Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer.

DANK AN DIE GROSSARTIGE
FESTSPIELPRÄSIDENTIN DR. HELGA RABL-STADLER

Das Festspiel-Kuratorium bedankte sich sehr herzlich bei Dr. Helga Rabl-Stadler für ihr vorbildliches, dankenswertes und überaus beeindruckendes Engagement in den 27 Jahren als erfolgreiche Festspielpräsidentin. Aus Halleiner Sicht ist Dr. Helga Rabl-StadIer größter Dank und herzliche Anerkennung dafür zu zollen, dass sie in der Epoche ihrer Funktion als international angesehene Festspiel-Präsidentin, die begeisternde und faszinierende Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel ermöglichte.

 

DIE NEUE FESTSPIEL-PRÄSIDENTIN VERLEGT
IHREN LEBENSMITTELPUNKT NACH SALZBURG
„Das mir entgegengebrachte Vertrauen des Kuratoriums ehrt mich sehr und ich freue mich auf diese großartige und verantwortungsvolle Aufgabe, welcher ich auch mit der notwendigen Demut entgegensehe. Mein aufrichtiger Dank gilt allen Mitgliedern des Kuratoriums sowie Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz, welche ich bereits im Zuge des Bewerbungsprozesses kennenlernen durfte. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit ihnen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses und natürlich auf die Künstlerinnen und Künstler“, so Kristina Hammer, designierte Präsidentin der Salzburger Festspiele in ihrer ersten Reaktion. „Ich werde meinen Lebensmittelpunkt nach Salzburg verlegen und freue mich schon ausgesprochen auf den engen Kontakt mit den Salzburgerinnen und Salzburgern“, so Kristina Hammer abschließend.

 

KULTUR-STAATSSEKRETÄRIN MAYER:
,,KRISTINA HAMMER IST WÜRDIGE
NACHFOLGERIN ALS FESTSPIEL-PRÄSIDENTIN!‘‘

„Ich freue mich, dass wir mit Kristina Hammer eine würdige Nachfolgerin für Helga Rabl-Stadler gefunden haben, die mithelfen wird, die Salzburger Festspiele in eine weitere fantastische Epoche zu führen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Mir war wichtig, dass es ein ordentliches, ergebnisoffenes Ausschreibungs-Verfahren nach internationalen Standards gibt. Frau Kristina Hammer bringt einen reichen Schatz an Erfahrungen im internationalen Unternehmensumfeld, sowie durch ihre selbstständige Arbeit als Unternehmensberaterin, die nötige strategische Kompetenz für dieses Amt mit. Vor allem aber hat sie das Kuratorium mit ihrem Auftritt im Hearing überzeugt. Ich bin sicher, dass auch die Zusammenarbeit mit Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz eine gute sein wird“, so Staatssekretärin Mayer zur Bestellung der neuen Festspielpräsidentin. Bei den Salzburger Festspielen wurde noch eine weitere wichtige Personalfrage geklärt, die für Hallein als Schauspielort der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel von herausragender Bedeutung ist. Bettina Hering, die seit der Intendanz von Markus Hinterhäuser 2017 Leiterin des Schauspiels der Salzburger Festspiele ist, verlängert ihren Vertrag bis September 2023.

 

BEEINDRUCKENDE FAKTEN ZUR NEUEN
FESTSPIELPRÄSIDENTIN DR. JUR. KRISTINA HAMMER

Dr. jur. Kristina Hammer, ist seit mehr als zehn Jahren Inhaberin der strategischen Markenberatung HammerSolutions in Zürich. Sie ist zusätzlich auch als externe Verwaltungsrätin aktiv. Sie war zuvor 15 Jahre operativ in Management-Positionen international in Deutschland, England und Österreich tätig. Mit Ihrer Firma unterstützt sie Entscheidungs-Träger beim Aufbau und der Neupositionierung von Marken und erstellt externe und interne Kommunikations-Strategien. Darüber hinaus war sie in den vergangenen Jahren bei der Stöckli Swiss Sports AG als Verwaltungsrätin und bei der Oliver-Group sowie bei Magn-Wall in deren Beiräten tätig. Als Executive & Business Coach berät Kristina Hammer zu den Themen Leadership, Change-Management, sowie Personal Branding und lehrt als Gastdozentin an der Universität St. Gallen sowie der ETH Zürich. Seit 2019 engagiert sie sich im Vorstand der Freunde der Oper Zürich und ist dort für die Themen Marketing und Kommunikation zuständig und übernimmt jährlich Patenschaften für Mitglieder des Internationalen Opernstudios Zürich. In Ihrer frühen Karriere arbeitete Kristina Hammer für die Gerngross AG (1996-2000), der damals größten Kaufhauskette in Österreich. Sie war sowohl für die Entwicklung des Konzepts als auch für die Leitung des „Steffls“, Wiens führendem Luxuskaufhaus, verantwortlich. Von 2000 an arbeitete sie sieben Jahre in England in leitender Position für die Premier Automotive Group (Aston Martin, Jaguar, Land Rover, Volvo), sowie ab 2006 zusätzlich für den Mutterkonzern, die Ford Motor Company, mit Verantwortung für die Markenkommunikation und Visualisierung der Premiummarken. Von 2007 bis 2009 leitete sie die globale Marketing-Kommunikation von Mercedes-Benz in Stuttgart. Kristina Hammer studierte Jura in Mainz (sowie parallel Betriebswirtschaft bis zum ersten Vordiplom), absolvierte danach das Zweite Juristische Staatsexamen und promovierte mit „summa cum laude“ im Europäischem Wirtschaftsrecht an der Universität Wien. Ihre Ausbildung schloss sie mit einer Tätigkeit beim Europäischen Gerichtshof und der Veröffentlichung eines juristischen Handbuchs zum freien Warenverkehr in der europäischen Union ab. In den zurückliegenden zehn Jahren lebte Kristina Hammer mit Ihrem Mann und Ihren zwei Kindern in Herrliberg/Schweiz. – (Presse-Aussendung mit Foto: Salzburger Festspiele).

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Gäbe es einen Nobelpreis für erfolgreiches stilles Wirken und persönliche Bescheidenheit in der Wissenschaft, so würde die Halleinerin Anna Holzner sicherlich hiefür nominiert werden. Die Forschungs-Tätigkeit wurde Anna Holzner schon in die Wiege gelegt. Denn ihr Vater, der Reisekaufmann Franz Holzner, Leiter des Ruefa-Büros in Hallein, widmete sich bereits der Forschung zu Franz Xaver Gruber und somit auch zu ,,Stille Nacht‘‘. Die Familie Holzer ist allerdings bereits früher mit dem Halleiner Komponisten, Chorregenten und Schöpfer der Melodie des mittlerweile weltweit verbreiteten Liedes ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘ in Berührung gekommen: Die Familie des Großvaters hatte, als Franz Xaver Gruber eine Zeit lang Mesner war, im einstigen Gruber-Haus gegenüber der Stadtpfarrkirche, heute Standort des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums, gewohnt.

Anna Holzner maturierte in Salzburg, ihr Interesse galt vorerst nicht so sehr der Heimatforschung, sie studierte vorerst Ferneres: Ägyptologie und Altorientalistik in Wien und schloss mit der Promotion zum Doktor der Philosophie ab. Sie war Studienassistentin an der Universität Salzburg, studierte Rechtswissenschaft und schloss mit der Sponsion zur Magistra jur. ab. Daneben verschrieb sie sich den Ausgrabungen auf dem Dürrnberg, dem neben Hallstatt wichtigsten Fundort keltischer Gegenstände in Mitteleuropa. Er dürfte ein Siedlungsort der alpenkeltischen Ambisonten gewesen sein. Ein hier gefundenes Fragment griechischer Keramik von etwa 500. v. Chr. zeugt von weitläufigen Handels-Beziehungen, wobei das Salz vom Dürrnberg als Exportgut diente. Oben auf dem Dürrnberg arbeitete Anna Holzner unter Ernst Penninger und Kurt Zeller, der sie bereits früh auch im ,,Stille Nacht‘‘-Museum einsetzte. Zu Franz Xaver Gruber hat Anna Holzner unzählige Schriftstücke wie Briefe, Zeugnisse, Gehaltstabellen, aber auch Zeichnungen und Liedschöpfungen aufgearbeitet und Ausstellungen gestaltet.
Anna Holzner gilt als eine der profundesten Wissenschafterinnen zu Franz Xaver Gruber und ,,Stille Nacht‘‘. Eines der wichtigsten Schriftstücke im ,,Stille-Nacht‘‘-Archiv Hallein ist die Authentische Veranlassung von ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘ Diese wurde von Komponist Franz Xaver Gruber am 30. Dezember 1854 verfasst und legt dar, dass er der Komponist des Weihnachtsliedes ist, das immer weitere Verbreitung auf unserem Planeten fand.

Franz Xaver Gruber zog viel um, verbrachte aber die längste Zeit seines Lebens in Hallein. Als Chorregent und Organist prägte auch er das musikalische Leben in Hallein. In seinem ehemaligen Wohnhaus gegenüber der Stadtpfarrkirche befindet sich das Halleiner ,,Stille-Nacht‘‘-Museum. Tagebücher, Autographen, Instrumente und Möbel ermöglichen einen faszinierenden Einblick in das Leben des Komponisten und seiner Familie. Ein Highlight ist die Gitarre von Joseph Mohr, auf der das Lied ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘ vor über 200 Jahren zum ersten Mal gespielt wurde. Im barrierefreien Raum des Museums ist ein Familienraum eingerichtet, in dem sich kleine und große Besucher/innen spielerisch der Familie Gruber annähern können. Als neue Attraktion zeigt ein Film die Entdeckungsreise einer Familie zu den ,,Stille-Nacht‘‘-Museen im Land Salzburg und in der Landeshauptstadt. Eine gelungene Einstimmung auf die eigene Tour zu den ,,Stille-Nacht‘‘-Orten! Das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. – (Josef A. Standl. Foto: JAS).

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,,Happy Halloween‘‘ entboten die Totenköpfe in der Auslage eines Geschäftes im Halleiner Stadtzentrum (Fotos 1 und 2 oben). Hier erkennt man, modische und kosmetische Bemühungen werden im letzten, leblosen Abschnitt unserer Existenz ziemlich bedeutungslos, da wir dann ohnehin alle genau so aussehen wie alle anderen – dann unterscheiden uns höchstens nur noch die individuellen Zahnlücken. Mit solch jenseitigen Betrachtungen kollidieren wir natürlich mit der Kirche und schon legen wir los mit unseren kritischen, aber gutgemeinten Anregungen, zwei an die Kirche und eine an die Stadtgemeinde Hallein. Erstens: In der rechten Ecke zwischen Kirchturm und Kirche wuchert üppiges Grün. Es wurde in der Vergangenheit zwar reduziert, aber dies war, wie oben auf unseren Fotos 3 und 4 ersichtlich, eindeutig zu wenig. Ein zweiter Kriegszug gegen die dunklen grünen Mächte wäre also durchaus angebracht. Zweitens: Es war ein kluger Schachzug, das Schaugrab des Stille-Nacht-Komponisten vor dessen einstigem Wohnhaus mit üppigem Grünwuchs einzurahmen. Damit wird die innere Fläche, die mit Blumen bepflanzt werden sollte, immer kleiner, der Aufwand also immer geringer. Dies funktioniert allerdings nicht für ewige Zeiten, denn, wie auf unseren Fotos ersichtlich, es werden die beiden Grablaternen allmählich zu unsichtbaren Unter-Grün-Laternen. (Fotos 5 bis 7 oben). Drittens: Hier geht es um den Eingangsbereich in das einstige Wohnhaus Franz Xaver Grubers, heute das ,,Stille Nacht‘‘-Museum (Foto 8 oben). Hier ist alles symmetrisch angeordnet: Grubers Haupt, die Schriftzeile ,,Stille Nacht Museum‘‘ und darunter die Eingangstür in das Museum. Nur das Wort ,,Hallein‘‘ tanzt unangenehm aus der Reihe und klebt unschön an der linken Seite. Es gehört unbedingt ebenfalls auf Mitte gestellt! Und noch etwas: Die verwendete Schrift passt in ihrer einfachen, seelenlosen, technologischen und nüchternen Art, vielleicht auf die Fassade eines technischen Museums – hier jedoch, am Eingang in das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum, wäre eine schön gestaltete Zierschrift unbedingt notwendig. Unbedingt! – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Nacht der 1.000 Lichter wurde auch in der Stadtpfarrkirche Hallein auf besonders eindrucksvolle Art und Weise gestaltet. Am Sonntag-Abend vor dem Allerheiligen-Montag, sorgte die Katholische Jugend nach intensiven Vorarbeiten dafür, dass am Sonntag, 21. Oktober, von 18 bis 21 Uhr, das Halleiner Gotteshaus mit seinem besonders festlichen, ungemein berührenden Anblick die Herzen der Anwesenden erfreute. Dazu unsere beiden obenstehenden Fotos vom optisch zutiefst berührenden Ereignis. Das 1. Foto zeigt den festlich beleuchteten Altarbereich, das 2. Foto zeigt den Blick zurück in das Gotteshaus. Auf den Fotos nicht erkennbar ist, dass die Stadtpfarrkirche bis oben hinauf rundum mit Lichtern geschmückt war – ein absolut einzigartiger und begeisternder, wohl für alle Besucherinnen und Besucher ein für immer unvergesslicher Anblick. Insgesamt 32 Pfarren der Erzdiözese und damit zehn mehr als noch im vergangenen Jahr, waren heuer bei der Nacht der 1.000 Lichter mit dabei. Hinter der Organisation standen vor allem Mädchen und Burschen, die schon Wochen zuvor in mühevoller und bewundernswerter Arbeit, die Nacht der 1.000 Lichter in den verschiedenen Pfarren zum großartigen und fantastischen Ereignis gestalteten. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Thomas E. Stadler und Helena Adler präsentieren ab Donnerstag, 11. November 2021, um 19.30 Uhr, im Halleiner kunstraum pro arte politische Arbeiten. Im Zentrum stehen Auseinandersetzungen mit dem Verhältnis Mensch und Natur. In einer Serie von Siebdrucken, Malereien sowie inszenierten Fotografien, bearbeitet Helena Adler die Themen Klimakrise, Nuklear-Katastrophe und Vanitas. Die Arbeiten von Thomas E. Stadler nehmen zum einen gemalt Stellung zur Gletscherschmelze in den Tauern und deren Auswirkungen auf die künftig trockengelegte Salzachregion, zum anderen wird der Lebens- und Gesellschafts-Entwurf der Wald-Besetzer*innen im Hambacher und Dannenröder Wald, posthum illustrativ zum Kulturdenkmal erklärt. Der Titel der Ausstellung „unterwex“ bezieht sich auf einen Ort im Dannenröder Wald und steht zugleich für „unterwegs“ und „unterwegs sein“. Die Doppelbedeutung markiert die beiden Zugänge im bildnerisch künstlerischen Werk von Helena Adler und Thomas Stadler. Unterwegs sind die beiden seit zehn Jahren in verschiedenen gemeinsamen Interventions- und Ausstellungs-Projekten. Die aktuelle Ausstellung im kunstraum pro arte thematisiert die Verantwortung von uns allen für eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft und fragt nach den Möglichkeiten und Spielräumen im künstlerischen Schaffen, Öffentlichkeit herzustellen und Bewusstsein zu bilden.

 

Die bildende Künstlerin und Schriftstellerin Helena Adler, als Stephanie Prähauser in Oberndorf bei Salzburg geboren, studierte Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Helena Adler durch ihren zweiten Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ der 2020 für den Österreichischen und den Deutschen Buchpreis nominiert worden war. In der Ausstellung im kunstraum pro arte zeigt Helena Adler eine Serie von Siebdrucken zur Tschernobyl-Thematik: „Alle waren draußen, auch die dreijährige ,Infantin‘ und haben im Sand und in der Bauernwiese gespielt. Die unsichtbare Bedrohung kam viel tausendfach schlimmer als der befürchtete Saure Regen“. In einer Malerei-Serie zum Sujet der Gasmaske, setzt sich die Künstlerin mit Fantasien einer maskierten Zukunft auseinander: „Ich habe mir danach oft eine Zukunft ausgemalt, in der wir alle draußen eine Maske tragen müssen. Alle fein beisammen, alles normal, nur eben mit (Gas)maske.“ Die Serie inszenierter Fotografien „Der präparierte Mensch“ fragt, was nach der Apokalypse kommt und illustriert skurril und kritisch die Hoffnung auf eine Zukunft, die auch ganz anders ausgehen könnte: „Alles ist vorbei. Der vielfach angekündigte Suizid der Spezies Mensch ist Fakt. Bleiben nur die Museen, in denen neben den Dioramen der Tierwelt, auch Exponate der Spezies Mensch zu besichtigen sind. Einzige Frage: von wem können sie dann noch besichtigt werden?

 

Zwei Begleit-Veranstaltungen stehen im Zeichen des literarischen Schaffens Helena Adlers: Am Freitag, 26. November um 17 Uhr, liest Helena Adler in der Stadtbücherei Hallein aus ihrem Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“. Ihr Werk wurde überdies vom Toihaus Theater (Eine Ko-Produktion von Toihaus Theater und Literaturfest Salzburg) adaptiert, die Schauspielerinnen Miriam Klebl, Nicola Schößler und der Musiker Benjamin Lageder bringen die Performance für einen Abend – am Donnerstag, 16. Dezember um 19 Uhr – im kunstraum pro arte auf die Bühne.

 

Der bildende Künstler Thomas E. Stadler dokumentiert in seiner Serie „unterwex“ die von Umwelt-Aktivist*innen erbauten Baumhäuser im Hambacher und Dannenröder Wald. Nach den Protesten im Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlegebiet 2018/2019, wurde der Dannenröder Wald in Hessen 2019/2020 zum zweiten Symbolort für junge Klima-Aktivist*innen und ihre Forderungen für eine klimapolitisch begründete Verkehrswende. „Ich habe eher unfreiwillig die Baumbesetzer*innen im Hambacher und Dannenröder Wald kennen gelernt. Die Bilder sind Dokumente von Häusern, die es so nicht mehr gibt. Die Malerei ist ein Statement zur Nachhaltigkeit dieser Bauwerke. Was hier nicht abgebildet werden kann, ist die ungeheure Sprengkraft des neuen Gesellschaftsmodelles der Waldbesetzer*innen, welches sich nicht aus Ausstiegs- oder Anti-Haltungen, auch nicht durch den gemeinsamen Feind Kapitalismus formiert, sondern hier erfindet sich gerade die Gesellschaft der Zukunft – solidarischer, Ressourcen sparender, nachhaltiger, friedvoller, bewusster. All dem jede mögliche Öffentlichkeit zu widmen, das ist mein Anliegen.“ – so Thomas E. Stadler.

 

Ganz anders gelagert ist die Thematik seiner Bilder zur Gletscherschmelze. Historisierende Motivik formuliert die Grundhaltung zur Situation in den Alpen. Touristische Verzweckung versucht eine Idylle zu wahren, deren apokalyptische Anzeichen nicht mehr übersehen werden können. Das Thema ist zunächst das endgültige Verschwinden der Gletscher und das schrittweise Austrocknen der Salzach. Der Klimawandel wird besonders die Tauern und die Tauerntäler aber auch das gesamte Salzachtal massiv verändern. Die Ausstellung zeigt auf mehreren Ebenen die Situation in der Gletscherregion, dem Nährgebiet der Salzach. Historisierende Motivik wird subtil aktualisiert. Der Vorabend der Umwelt-Apokalypse wird mit überbordender Fülle über die Dramatik des endgültigen Gletschersterbens hinwegtäuschen. Die Bäche werden voller, die Hochgebirgs-Region viel fruchtbarer werden. Landschaftsbilder dieses Zustandes werden bewusst als Biedermeierbilder gestaltet.

 

In einer Beteiligungskunst-Aktion thematisiert Thomas E. Stadler das seit Ende August 2021 von österreichischen Umweltaktivist*innen initiierte Lobau Camp im Wiener Randbezirk Hirschstetten, das den Bau der ,,Stadtstraße Aspern‘‘ zu verhindern sucht. Er ruft zur breiten Unterstützung des Lobau-Camps auf. Unter dem Titel „Barrio“ – in Anlehnung an die so bezeichneten Baumhausdörfer der Klimaaktivist*innen – werden auf vier am Boden aufgelegte Paletten Sachspenden als Winterhilfen für das Lobau-Camp gesammelt, die Rauminstallation wächst im Laufe der Ausstellung. Während eine Einladung an alle Besucher*innen ergeht, das Lobau-Camp zu unterstützen, wächst im Galerieraum als Hintergrund zum „Barrio“ eine Collage, die durch „blindes“ Erstellen der Druckstöcke (Styrodurplatten) immer mehr das gedruckte Bild eines dichten Waldes ergibt. Das „blinde Erstellen“ geschieht durch einfaches Eindrücken der Platten mittels abgerundeter Holzstäbe. Der Druck wird ab 26. November von Thomas E. Stadler (extern) durchgeführt und in der Galerie präsentiert und dann jeweils bis 18. Dezember erweitert. Dort steht die Collage dann in einzelnen Teilen als Geschenk zur Verfügung.

 

ERÖFFNUNG: Donnerstag, 11. November 2021 um 19:30 Uhr
Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler
Dauer der Ausstellung: 12. November bis 18. Dezember 2021

 

VERANSTALTUNGEN (Eintritt frei)
FREITAG, 26. November 2021
16 Uhr: Künstler*innen-Führung durch die Ausstellung.
17 Uhr: Lesung von Helena Adler: „Die Infantin trägt den Scheitel links“ in Kooperation mit der Stadtbücherei Hallein, Anmeldung: stadtbuecherei@hallein.gv.at

 

DONNERSTAG, 16. Dezember 2021
19 Uhr: „Die Infantin trägt den Scheitel links“, Performance nach Helena Adler
Gastspiel: Ko-Produktion von Toihaus Theater und Literaturfest
Begrenzte Sitzplätze, Online-Kartenverkauf unter: https://toihaus.kupfticket.at/

 

Die Ausstellung ist auf Grund der Proben an diesem Nachmittag geschlossen.

 

SAMSTAG, 18. Dezember 2021
11 Uhr: Finissage und Künstler*innen-Gespräch

 

HELENA ADLER, geboren 1983 als Stephanie Prähauser in Oberndorf bei Salzburg, Autorin, Künstlerin und Mitbegründerin der Literatur-Werkstatt „Literaturlobbyland“. Aufgewachsen auf einem Biobauernhof am Berg bei Anthering mit Blick auf die benachbarten bayrischen Berge. Studium der Malerei am Mozarteum, sowie Philosophie und Psychologie an der Universität Salzburg. Auswahl ihrer Ausstellungen/Kunstaktionen: Art off-space im Narrenkastl in Frohnleiten bei Graz (Steiermark, 2018), Modernden Museum in Mauerkirchen (Oberösterreich, 2018); Geteilte Städte. An die Grenzen gehen (Görz, 2016); Kulturzentrum Terra Hominibus in Wien (2015). Zahlreiche Publikationen in Anthologien, Literaturzeitschriften und Zeitungen. Mit ihrem letzten Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ war sie sowohl für den Österreichischen und Deutschen Buchpreis als auch für die Hotlist unabhängiger Verlage nominiert.

 

THOMAS E. STADLER, geboren 1962, studierte Bildnerische Erziehung/Malerei in Salzburg und München. Er hatte Stipendien-Aufenthalte in den USA (Virginia /New York) und Polen (Krakau), Budapest und Spanien (Almeria). Seit 2002 Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg, der Universität Mozarteum bzw. der Pädagogischen Hochschule Linz. 2005-2008 Dozent an der Sommerakademie Neuburg. Ausstellungen in München, New York, Mexiko City; Berlin, Salzburg, Köln, Graz, Virginia USA, Landshut, Budapest, Triest, Düsseldorf, Florenz; Rossano, Trier, Essen; Krakau, Tegernbach bei Linz; Seekirchen, Bologna, Bilbao, Hallein, Linz, Wien, Mauerkirchen, Oberndorf.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Thomas Stadler ,,unterwex", Acryl auf Leinwand, 30x40cm, 2021. – FOTO 2: Thomas Stadler, ,,Kein Spiel", Acryl auf Leinwand, 2021. – FOTO 3: Beteiligungs-Kunst © Thomas Stadler. – FOTO 4: Leseaktion Literaturlobbyland, 2020, Installation: Thomas E. Stadler. –  FOTO 5: Helena Adler und Thomas Stadler, ,,Dialogisch", im Dialog gemaltes Bild, 70x100cm, Acryl auf Leinwand, 2016 bis 2021. – FOTO 6: Helena Adler, aus der Serie „Der präparierte Mensch“, 2008/2021. – (Text und Fotos: galerie pro arte).

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Anny Wass erhält das Jahres-Stipendium für Fotografie 2021 in Höhe von 10.000 Euro. Die Halleinerin überzeugte die Jury mit ihrer Fototechnik, in der die Künstlerin sich selber zum Bildmaterial macht und multiple Abbildungen ihrer Person als Bildbausteine nutzt. Anny Wass beeindruckt mit ihren fotografischen Arbeiten, in denen sie vielfältige Darstellungen ihrer Person als Bildelemente nutzt, und erhält das Jahres-Stipendium für Fotografie. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn gratulierte Anny Wass zum Erhalt des Jahresstipendium Fotografie des Landes und betonte: „Wir fördern mit den Stipendien in sieben Kategorien spannende Ideen, Vorhaben und Konzepte von Salzburger Künstlerinnen und Künstler. Die Stipendien zu je 10.000 Euro sollen die Umsetzung von künstlerischen Projekten und ein intensives Arbeiten erleichtern.“

 

Anny Wass wurde 1983 in Hallein geboren. Die Künstlerin wechselt in ihren fotografischen Selbstinszenierungen zwischen den Rollen als Objekt und Fotografin und dokumentiert diesen performativen Prozess. ,,Das Jahresstipendium erleichtert mir, meine Arbeit mit Objektgestaltung, performativer Selbstinszenierung und Fotografie zu vertiefen und meine Eindrücke von vorgefundenen Materialien und Umgebung sowie meine Interpretation der aktuellen Stimmung und darin liegender Tendenzen weiter aufzuarbeiten‘‘, betont die Halleinerin. Anny Wass machte ihr Diplom in Design und Skulptur sowie in Fotografie. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2009 hat sie eine multidisziplinäre Praxis aufgebaut. Diese reicht von Objekt und Malerei bis Design und Fotografie und zeichnet sich durch Material-Untersuchungen und Leidenschaft für Farbe und Detail aus. Arbeiten von Anny Wass wurden in Österreich, England, Italien, Russland, Polen, Mexiko und China ausgestellt und finden sich in internationalen Sammlungen wieder. Sie lebt und arbeitet in Wien. – (Landes-Korrespondenz, Foto: Anny Wass).

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Die Corona-Pandemie 2020 und 2021 änderte das Format der YnselGespräche grundlegend. Anstelle von Podiums-Publikums-Diskussionen wurden nun seit zwei Jahren Künstlerinnen und Künstler im Rahmen einer Ausschreibung eingeladen, sich mit der Schmiede zu befassen. Am Ende ihrer Arbeit steht das jährliche YnselBuch. Die weiteste Anreise nach Hallein hat der Japaner Katsuki Nogami auf sich genommen. Er beschäftigt sich mit der Diskrepanz zwischen Online- und Offline-Identität und der Verwirrung des Ich im digitalen Raum. Für sein Projekt „Friedhof der Bilder“ greift Nogami die hohe Suizidrate bei japanischen Jugendlichen auf. Er bedruckt Steine mithilfe von UV-Drucktechnik mit seinem Gesicht, welches er davor mit einem Flachbettscanner eingescannt hat. Die Steine und der UV-Druck sind – im Gegensatz zu Online-Identitäten – beständig. Für die Schmiede thematisiert Nogami das Problem des Identitäts-Diebstahls, indem er – verkleidet als Avatar mit Tablet-„Gesicht“ – während Rundgängen Gesichter aufnimmt und über sein Tablet wiedergibt. Er stiehlt quasi Identitäten, hinter denen er sich verbergen kann. Mit den fremden Identitäten spielt Nogami ähnlich wie mit den Nicknames der Social Media. 

 

Zu Beginn stellte die Wiener Performerin und Autorin Mimu Merz ihr Projekt „Tu Felix Saeculum Obscurum“ vor. In Form einer Text- und Akustik-Collage von Ausschnitten aus Werbung, Nachrichten und Social Media, soll der Zeitgeist eingefangen werden. Merz geht es dabei um eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitisch brisanten Themen – wie der Abbau sozialer Beziehungen durch Neoliberalismus, Deregulierung und Privatisierung, dass Mann/Frau für das Scheitern allein verantwortlich sind, weil ja vieles gemeinsam zu schaffen ist.

 

Antoni Rayzhekovs „W(e) A(re) R(ebellious)“ plant eine Ausstellung, bestehend aus Interviews und Kunstwerken von 12 renommierten und aufstrebenden bildenden Künstlerinnen und Künstlern aus seiner Heimat Bulgarien. Für sein Projekt zäumt Rayzhekov das Pferd von hinten auf: Der Katalog kommt vor der Ausstellung, damit mit seiner Hilfe fehlende Gelder aufgetrieben werden können. Dargestellt werden die Lebensläufe der Kunstschaffenden und spezielle Projekte. Die Performances, Videos, Bilder zeigen das bulgarische Lebensgefühl, subtile Kritik am Staat, Protestaktionen gegen das politische Establishment, feministische Inhalte, Auseinandersetzung mit diskriminierten Minderheiten wie Roma – politisch mehr als unangenehm. Präsent unter anderen: Boryna Rossa und Oleg Mavromatti, Ivan Mudov, Kalin Serapionov, Krasimir Terziev, Krasimira Butseva, Maria Nalbantova, Nedko Solakov, Pravdolub Ivanov etc. Die Sammlung befindet sich laut Rayzhekov noch im Stadium von ,,work in progress‘‘. 

 

Sebastian Pongruber – angesichts seiner Ausbildung eher untypisch für die Schmiede, da er 2-Hauben-Koch ist – spricht im Rahmen von Yns(el)ekten Cooking über seine Motivation, sich mit Insekten als Lebensmittel auseinanderzusetzen. Die Initialzündung dazu erhielt er, während er bei seiner Großmutter war. Auf deren Bauernhof lernte er, wie originäre Lebensmittel-Produktion abläuft und wie die eigenen Produkte in der Küche verarbeitet werden. Die Corona-Pandemie führte ihn im Bereich Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter: Zur Beschäftigung mit Insekten als Protein-Lieferanten. Auf seiner Speisekarte werden sich z.B. Käferbohnen-Burger finden – die spannende Frage wird sein: Ist ein Käfer drin oder nicht? Der Essende soll das herausfinden. Alle Inputs und entstehenden Rezepte sollen in einem kleinen Kochbuch zusammenfließen, welches zum diesjährigen YnselBuch beigesteuert wird.

 

Thu Trang Eva Ha beschäftigt sich mit dem Mycel, das sind die fadenförmigen Zellen der sichtbaren Pilze, die eigentlich die Fruchtkörper sind. Sie wird es mit künstlerischen Forschungs-Methoden untersuchen und seine Bioaktivität in Sound übersetzen. Das Mycel ist ein Bild für Vernetzung, Austausch, Symbiose. Es ist groß, durchzieht den Boden, verbindet Gewächse miteinander und unterstützt Ökosysteme. Mycel verfügt auch über Entgiftungs-Mechanismen: Im eigens dafür eingerichteten Toxic Lab sollen toxische Substanzen wie Pharmazeutika, chemische Substanzen und Kosmetika, an ein Mycel in einer Petrischale übergeben werden. Thu Trang vertont die dabei entstehenden Bioaktivitäten bzw. dokumentiert sie mit einer Thermokamera.

 

Florian Weigl stellt die Träger-Institution der Summer Sessions, V2, Lab for the Unstable Media, Rotterdam und dessen enorm breites Arbeitsspektrum vor. Seit 2015 arbeitet er als Kurator für diese Institution, die – 1981 in Den Bosch als Konzert-Veranstalter gegründet – heuer 40 Jahre zählt. V2 versteht sich als interdisziplinäres Zentrum für Kunst und Medien-Technologie. Es zeigt, produziert, archiviert und publiziert Forschungsarbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Technologie und dokumentiert so deren soziale Auswirkungen. Es bietet – ähnlich der temporären Schmiede – eine dauerhafte Plattform für Künstler/innen, Designer/innen, Wissenschafter/innen, Software-Entwickler/innen u.v.m., die sich dort genreübergreifend austauschen. Die Projekte der vergangenen 40 Jahre sind im Archiv dokumentiert und zugänglich. Dauerhafte Kooperationen bestehen u.a. mit Ars Electronica und Transmediale. 2021 kam nun die erste mit der Schmiede zu Stande.

 

2020 und 2021 konnte subnet keine Residencies am Zentrum für Human-Computer Interaction anbieten. Die Schmiede bot den Ausweichort: Die Künstler/innen kommen für drei Wochen nach Hallein, um mit den Wissenschafter/innen des Zentrums zu arbeiten.

 

Nora Jacobs liebt Horizonte und den Aspekt, dass Horizonte Grenzen sind, die niemand überschreiten kann. Sie sammelt Zitate und Bild- bzw. Filmmaterial zum Thema. Die Motive liefert u.a. das Meer, während einer Reise auf einem Frachtschiff von Hamburg nach Finnland, aufgenommen. Um das Material zu zeigen, greift sie die Idee der Panoramagemälde des 19. Jahrhunderts auf. In einer Rotunde in Form eines begehbaren Hexagons – nach dem Vorbild der Panorama-Gemälde des 19. Jahrhunderts – kann ihre Reise über das Meer nachvollzogen werden. Jacobs zweiter Themen-Schwerpunkt kreist um das Überwinden von Begrenzungen. Dafür hat sie den Charakter Starlet – eine Drag Queen – geschaffen. Er/sie tritt in verschiedenen Umgebungen auf und begleitet beim Überwinden von Gender-Begrenzungen. 

 

Die Stimme erzählt im doppelten Sinn viel über den Menschen: Margarethe Maierhofer-Lischka, ausgebildete Musikerin, beschäftigt sich mit der natürlichen menschlichen Stimme und deren Wiedergabe mit technischen Hilfsmitteln von der Barock- bis in die Jetztzeit. Sie fragt sich, in welcher Form die Stimme eingesetzt wurde und wird – ist die Stimme doch das erste Werkzeug, das der Mensch zum Kommunizieren nützt. Jede menschliche Stimme ist einzigartig, jeder Mensch ist über sein Stimm-Muster identifizierbar. Von barocken Sprechmaschinen, Stimmrobotern aus dem 20. Jahrhundert über „Deus Cantando“ von Peter Ablinger aus dem Jahr 2010 führt sie zur Verbindung von Stimme und Artificial Intelligence. Sowohl menschliche als auch Vogel-Stimmen dienen ihr als Lerngrundlage. Mairhofer-Lischka arbeitet aktuell an einer Abmischung von Sprache, Vogelgesang und Geräuschen, die auf handelsüblichen, einfachen Lautsprechern wiedergegeben wird und so einen eigenen Charakter erhalten. 

 

Der Transfer Talk Nr. 2 Science and Art, eine Kooperation des Wissenstransfer-Zentrum West mit der Schmiede Hallein und subnet, widmete sich am 27.9. den Arbeitsprozessen und Arbeitssituationen in Kunst und Forschung. Die speziellen Fragen des Abends: Was passiert, wenn Künstler/innen und Forscher/innen miteinander an Projekten arbeiten? Profitieren beide Seiten von den Unterschieden in den Methoden und Arbeitsweisen oder erschweren die Unterschiede die Kooperation? 

 

Moderator Marius Schebella (Künstler und Forscher an der FH Salzburg) brachte die Diskussion mit einem Assoziationsspiel in Schwung: Nathalia Campreguer (Computer-Wissenschafterin am Center for Human-Computer Interaction der Universität Salzburg), Florian Weigl (Kurator, V2 Lab for the Unstable Media, Rotterdam) und Rüdiger Wassibauer (künstlerischer Leiter der Schmiede Hallein und subnet) sollten spontan zu Freiheit, dem Jahresthema der Schmiede21 WAR, Prototyping und einem Vorurteil gegenüber Künstler/innen Stellung nehmen. 

 

Im angeregten Austausch ging es um Arbeits-Umfelder und -Routinen, die in einem Wissenschaftsbetrieb anders aussehen als in einer Kulturinstitution. Nathalia Campreguer berichtete, dass das HCI mit Künstler/innen positive Erfahrungen gemacht hat: der Support mit erstklassiger Technologie wurde mit kreativem Input zum Thema bzw. mit Anregungen zu Änderungen in den Routinen gedankt. 

 

Florian Weigl wies darauf hin, dass Mediation ein wichtiger Faktor für eine gelungene Kooperation zwischen Wissenschafter/innen und Künstler/innen ist. Damit klappt die Verständigung, Missverständnisse bezüglich Erwartungen werden frühzeitig ausgeräumt. Dennoch sollte man sich immer vor Augen halten, dass jede Kooperation eigene Regeln hat, beeinflusst davon, dass es vor allem im Kunst-Bereich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Herangehensweisen gibt.

 

Rüdiger Wassibauer brachte den Aspekt der Spezialisierung ein: Bis zur Renaissance gab es keine scharfe Trennung zwischen Kunst und Wissenschaft – man denke nur an das Universalgenie Leonardo da Vinci. Erst danach begann ein Spezialisierungs-Prozess durch Deklaration. Heute ist deshalb durchaus Perspektiven-Wechsel gefragt.

 

Das Publikum brachte sich in Folge engagiert in die Diskussion ein: Der Frauenanteil und Projekt-Kooperationen, die in Folge auch die Wirtschaft einbeziehen, kamen zur Sprache. Ein Beispiel für Best Practice stellt das AIR Programm des HCI dar: die 40 Wissenschafter des Instituts profitieren von der Interaktion mit Künstler/innen, die für 6 Wochen dort arbeiten, nachdem ihre Bewerbungen auf einem Call ausgewählt wurden. Auch Do’s and Don’ts wurden diskutiert – im Endeffekt gibt es eigentlich keine, weil – wie schon erwähnt – für jede Kooperation durchaus eigene Regeln entstehen. Die regen Diskussionen wurden jedenfalls nach dem Ende der Veranstaltung in der Alten Saline fortgeführt...

 

Weiterführende Links zu den Veranstaltungen: www.mimumerz.com --- raijekov.cc --- summersessions.net --- v2.nl --- norajacobs.info --- suonoreale.mur.at, Cba.fro.at - KOPFKINO --- katsukinogami.co --- wtz-west.at --- subnet.at --- plus.ac.at --- fh-salzburg.ac.at – – (Text und Foto: Gabriele Krisch).

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Bis 2. Oktober 2021 findet wieder die glorreiche Schmiede, organisiert vom immer wieder beeindruckenden Rüdiger Wassibauer (1. Foto oben) auf der Pernerinsel in der Alten Saline statt. Auch heuer werden wieder Künstler aus Deutschland, Holland, Japan und den USA im Rahmen der Schmiede tätig sein. Dazu unsere Beispielfotos 2 bis 5 oben. Rüdiger Wassibauer rechnet mit über 100 Teilnehmern. Am Tag der Schmiede-Eröffnung wurde die Halleiner Künstlerin Stefanie Meisl – sie ist seit Beginn der Schmiede mit dabei – von Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn mit einem Jahres-Stipendium ausgezeichnet. Der SALZSCHREIBER berichtet darüber in einem eigenen Beitrag, hier im Ressort ,,Kultur‘‘. Zehn Tage lang werden auf der Pernerinsel im Rahmen der Schmiede Elektroniker, Künstler, Designer, Kreative und Musiker tätig sein. Das Motto der diesjährigen Schmiede lautet WAR – damit sind nicht kriegerische Elemente gemeint, WAR ist vielmehr die Abkürzung für den schönen Satz: We are right! Öffentliche Gespräche zur Schmiede wurden am 24. und 26. September geboten. Die auch heuer wieder sehenswerte Werkschau – hier wird den Besuchern vor Augen geführt, was alles bei der Schmiede 2021 entstand – wird am 1. Oktober 2021 geboten. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Zur Eröffnung der ,,Schmiede21: WAR‘‘ überreichte Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, der Halleiner Medienkünstlerin Stephanie Meisl, auf der Pernerinsel die Urkunde zum Salzburger Landes-Stipendium für Medienkunst. Mit der Förderung in Höhe von € 10.000 wird sie nun ihr Konzept „OK, Computer – I want full manual control now“ umsetzen. „Es ist eine schöne Tradition, das Landes-Stipendium für Medienkunst immer zu Beginn der Schmiede zu übergeben. Die Schmiede bildet dafür seit vielen Jahren den großartigen Rahmen. Das Landes-Stipendium soll eine Stütze für junge Künstler und Künstlerinnen sein und ihnen den notwendigen Freiraum zur künstlerischen Entwicklung ermöglichen“, betonte LH-Stv. Schellhorn.

 

Die Jury - Manuela Naveau, Andrea Lehner-Hagwood und Beda Percht – hatte bereits im Juni das Konzept „OK, Computer – I want full manual control now“ aus zahlreichen Einreichungen für das Landes-Stipendium Medienkunst 2021 ausgewählt. Die Eröffnung der ,,Schmiede21: WAR‘‘ bildete wie immer den Rahmen für die Überreichung der Auszeichnung, die zum dritten Mal in Folge an eine weibliche Medienkünstlerin geht.

 

Juror Beda Percht stellte in seiner Laudatio klar, was die Jury an Meisls Konzept überzeugt hat: „Uns hat die Zugänglichkeit des Projekts begeistert. Es ist keine Kunst für den Elfenbeinturm. Denn Kunst soll heraustreten, soll sozial- und kulturpolitische Akzente setzen. Stephanie Meisls Konzept tut genau das.“ Im Anschluss leitete er zu einem ersten Hörbeispiel der Künstlerin über: ein adaptiertes Musikstück von Radiohead – „Musik aus dem letzten Jahrtausend“, so Percht – durchlief einen Artificial Intelligence-Generator. Im Anschluss lud die Schmiede zum Netzwerken bei Musik und Drinks. 

 

Schon lange spielt die Schmiede Hallein, als das einzige MedienKulturFestival der Region, eine wichtige Rolle für die Entwicklung junger Medienkünstler/innen. Stephanie Meisl, Schmiede-Teilnehmerin der ersten Stunde, arbeitet und lebt inzwischen zwar in Wien, kommt aber seit 2003 regelmäßig zum MedienKulturFestival in ihre Heimatstadt. Die Projekte, die sie während ihrer Aufenthalte auf der Pernerinsel erarbeitet hatte, waren regelmäßig Teil der Werkschau. Auch die Initialzündung zu ihrem Gewinnerkonzept geschah während der Schmiede: „Ich habe mich 2020 im Rahmen eines Artist-in-Residence- Programmes mit der Thematik künstliche Intelligenz und Kunst auseinandergesetzt. Basierend auf meinen Recherchen entstand die Idee zu ,,OK Computer – I want full manual control now‘‘. Die Alte Saline, vor allem der hydraulische Maschinen-Raum, haben mich zusätzlich motiviert, das Projekt auch bei der Schmiede umzusetzen.“

 

Das Stipendium macht es ihr möglich, an die Umsetzung dieses Konzepts zu gehen. „Viele Ideen verschwinden leider in den Schubladen und meistens scheitert es am Budget. Das Stipendium hält mir nun den Rücken für einige Zeit frei, mich wirklich auf das Projekt zu fokussieren.“ freut sie sich auf die kommende Zeit des kreativen Arbeitens. Es geht ihr um die spannende Frage, ob ein Computer den Menschen als Künstler/Künstlerin ersetzen kann. Meisl ist zwar überzeugt, dass die Antwort ein eindeutiges „Nein!“ ist, dennoch nützt sie ihre Vorerfahrungen mit Machine-Learning-Modellen. Inspiriert durch das Studio-Album „OK, Computer“ der Gruppe Radiohead aus dem Jahr 1977, wird sie nun weitere Songs in Form von Musikvideos neu interpretieren. Wir dürfen gespannt sein – denn die Präsentation von „OK Computer – I want full manual control now“ findet jedenfalls während der Schmiede22 statt. – Text und Foto: Gabriele Krisch

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Erst bei näherem Hinsehen erkennt man, wie sehr die einst fantastische Salzachbucht (1. Foto oben) in ihrer Substanz gefährdet ist. Dazu gleich unser 2. Foto oben, welches einen völlig harmlosen Eindruck macht. Doch bei näherer Betrachtung wird klar, wie sehr die Platten-Verfugungen schon geschädigt sind. Dazu die Fotos 3, 4 und 5: Sie zeigen die verschiedenen Stadien der Platten-Verfugungen, die eine wichtige Rolle beim Zusammenhalt der Platten untereinander spielen. Drei Stadien sind festgehalten: Erstens eine ziemlich unversehrte Verfugung, zweitens das Zerbröseln der Verfugung und drittens die komplett fehlende Verfugung. Das 6. Foto zeigt eine der Porphyrplatten bereits deutlich verschoben und auf dem 7. Foto ragt eine Sitzplatte bereits markant über die allgemeine Sitzkante hinaus. Auf dem 8. Foto ist die Verfugung unter einer Sitzplatte nicht mehr vorhanden. Dass es auch bereits beschädigte Sitzplatten gibt, das zeigen die Fotos 9, 10 und 11. Grundsätzlich ist zu den aufgezeigten Kritikpunkten festzuhalten, dass es sich jeweils nur um einzelne Beispiele aus der Vielfalt in der großdimensionierten Anlage handelt. Die Verschmutzung von Teilen der Salzachbucht erwähnen wir nur so nebenbei. Ach ja – auch die körperlich und geistig durch Nikotin geschädigten Raucher hinterlassen nicht nur in der ganzen Stadt sondern natürlich auch auf den Sitzreihen der Salzachbucht ihre unappetitlichen und widerwärtigen Zigarettenstummel und zeigen, dass sie weder Manieren noch Anstand besitzen. Die zahllosen Winkel voller Zigarettenreste in der Salzachbucht, dokumentieren dieses skandalöse Verhalten, so wie dies auf den Fotos 12, 13 und 14 festgehalten ist. Das letzte Foto (15) oben, von der großen Schlick- und Sandfläche der Salzachbucht, mit dem einzelnen Schuh, liefert natürlich Material zu den abenteuerlichsten Spekulationen. Die Harmloseste unter ihnen: ,,Da hat schon wieder, so wie jede Nacht, eine heiße Sexorgie stattgefunden…‘‘ – Der SALZSCHREIBER widmete dem unerfreulichen Thema Salzachbucht vier Beiträge hintereinander. Darin konnte nur ein Teil der Probleme rund um die einst hinreißende Anlage dargestellt werden. Die Summe aller Schäden in der großen Salzachbucht reicht jedoch noch immer nicht aus, um sie dem endgültigen Verfall, einer Sprengung oder Zuschüttung preiszugeben. Eine Sanierung der bestehenden Anlage und die Wieder-Herstellung der großartigen Wasserfläche, aufgeteilt auf mehrere Jahre, wären für die Stadt Hallein und ihre Bewohner ein unfassbar hoher und wertvoller Gewinn. In der nächsten Sitzung der Halleiner Gemeindevertretung müsste das Thema Salzachbucht jedenfalls unbedingt auf der Tagesordnung stehen! Denn schließlich war die Salzachbucht seit ihrem Bestehen noch nie in einem derart schlechten Zustand. Es sollte also irgendwann einmal ja doch mit  Sanierung begonnen werden… – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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EIn fantastischer, begnadeter Architekt aus Hallein, schuf einst das geradezu unglaubliche Wunder der Halleiner Salzachbucht. Dieses unfassbare Bauwerk mit seinen beeindruckenden Sitzreihen und den geschwungenen seitlichen Freitreppen, zog schon bald die Verantwortlichen der Salzburger Festspiele in seinen Bann. Auf der damals noch existierenden, begeisternden Wasserfläche (siehe 1. Foto oben), sollten Darbietungen der Salzburger Festspiele geboten werden und so finanzierten auch die Salzburger Festspiele die auf der schönen Wasserfläche schwimmende Veranstaltungs-Plattform. Weiter gedieh das stolze Vorhaben freilich nicht, denn der damalige Bürgermeister fasste den Entschluss, die schöne Wasserfläche mit Schottermaterial trocken zu legen. Der unglaubliche Gewaltakt hatte unter anderem zur Folge, dass auch die beiden seitlichen Freitreppen mit ihrem letzten Teilstück (siehe Fotos 1 und 2 oben) eingegraben wurden. Den unfassbaren Anblick, den die malträtierten Freitreppen heute bieten, gibt es auf dem ganzen Erdball kein zweites Mal. Ein verheerendes, rufschädigendes und peinliches Zeugnis für die Stadt Hallein.

Als sich die Wasserbucht noch in ihrem ursprünglichen Zustand befand, bildete die Wasserfläche mit der Salzach eine Einheit. Bei Hochwasser blieben keine Holzbalken oder Kleinholz irgendwo hängen, alles wurde einfach hinweggespült. Mit der unfassbaren Zuschüttung der Wasserfläche in der Salzachbucht änderte sich dies schlagartig. Geht das Hochwasser zurück, dann bleiben die Holzteile einfach auf der Schlammfläche liegen (3. Foto). Zusätzlich verfängt sich Holzgestrüpp am Sperrgitter, das aufgrund der unerfreulichen Trockenlegung der Salzachbucht erforderlich wurde (4. und 5. Foto).

Mittlerweile haben begeisterte Botaniker ihre helle Freude an den Steinsitzreihen der Salzachbucht. Dort demonstriert die Pflanzenwelt – sogar mit verschiedenen Blüten – ihre erstaunliche Lebenskraft in den Fugen und Spalten der blanken Steinflächen. (Siehe Fotos 7 bis 14 oben). Ein optisch reizvoller, aber alarmierender Hinweis darauf, dass sich im Gefüge der mächtigen Steinsitzreihen immer mehr Risse und Spalten auftun, in denen sich Pflanzen ansiedeln können. Spalten und Risse aber sind der Beginn der völligen Zerstörung. Beseitigt die Erosion die Verfugungen der Platten in erheblichem Maße, dann könnte manch ein Gartenbesitzer auf die Idee kommen sich hier kostenlos mit schönem Plattenmaterial zu versorgen. Das wäre wohl endgültig der Anfang vom Ende der einst strahlenden Salzachbucht. Zu diesem heißen Thema folgt noch ein weiterer Beitrag hier im SALZSCHREIBER. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Halleiner Salzachbucht (1. Foto oben) wurde einst unverständlicher Weise trockengelegt, die älteren Halleinerinnen und Halleiner erinnern sich noch an diesen, auch heute noch unfassbaren Schandakt. Dadurch änderte sich das Erscheinungsbild der trockengelegten Salzachbucht ganz entscheidend. Nur bei Hochwasser (2. Foto oben) bleibt das Erscheinungsbild der Salzachbucht einheitlich, egal, ob sie als bezaubernde Wasserbucht oder als trockengelegte Fläche in Erscheinung tritt. Jedes Hochwasser bringt eine weitere Schicht an Erdschlamm-Massen mit sich, es bleibt nur eine deprimierend graue Fläche zurück (3. Foto oben), an der freilich die Jugend ihre Freude hat. Denn nirgendwo sonst lässt es sich so herrlich im Schlamm herumwaten oder kann man mit dem Fahrrad so tiefe Spuren ziehen. (Dazu die Fotos 4 bis 7 oben). Doch falls einige Jahre hindurch kein Hochwasser die zugeschüttete Salzachbucht heimsucht, dann ändert sich deren Erscheinungsbild rasch und radikal. Die fruchtbare Schlammdecke führt zu intensivem Grünwuchs, wie unser Foto von der ergrünten, trockengelegten Salzachbucht und einige Detailaufnahmen (Fotos 8 bis 14) dies eindrucksvoll zeigen. Wenn man die einstige fantastische Wasserfläche der Salzachbucht vor Augen hat, dann brennt sich der ganze gegenwärtige absurde Horror rund um die in verhängnisvoller Weise aufgeschüttete Salzachbucht schmerzlich ins Bewusstsein. Außerdem: Am Ort des Grauens wird sich so rasch nichts ändern – ein unglaublicher Tatbestand. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Landesrat Dr. Othmar Raus einst bei der Eröffnungs-Ansprache für die, nach griechischem Vorbild errichtete, prachtvolle Salzachbucht in Hallein: ,,Ich hätte nie erwartet, dass eine derart großartige und beeindruckende Anlage in Hallein, sondern höchstens in der Landeshauptstadt Salzburg entstehen könnte!‘‘ Und Gérard Mortier, damals Leiter der Salzburger Festspiele, der in Begleitung von Bürgermeister Franz Kurz und dem Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘ Odo Stierschneider, die neue hinreißende Salzachbucht besichtigte, besichtigte, schwärmte voll Begeisterung: ,,Ich höre hier schon die Wiener Philharmoniker spielen!‘‘ Folgerichtig finanzierten die Salzburger Festspiele auch die schwimmende Plattform auf der Wasserfläche der beeindruckenden Salzachbucht (auf dem 1. Foto oben die einstige fantastische Wasserbucht), – sie sollte künftig in jedem Festspielsommer Aufführungen der Salzburger Festspiele bieten. Doch dann gestaltete sich die weitere Entwicklung der fantastischen Salzachbucht auf höchst unerfreuliche, absolut unverständliche Weise in Richtung Albtraum.

Das Wasser der Salzach, welches ungehindert in die Wasserfläche der Salzachbucht strömte, lagerte hier immer wieder Sand ab. So musste die Halleiner Feuerwehr immer wieder die Ablagerungen unter Einsatz von Wasserschlauch-Spritzen in die Salzach hinausspülen. Dies ging den wackeren Floriaijüngern schließlich derart auf die Nerven, dass sie sich beim damaligen Bürgermeister beschwerten. Dieser zeigte großes Verständnis für solche Nöte und entschloss sich zu einer unfassbaren Maßnahme: Die Wasserbucht wurde mit Hilfe einer brutal angelegten Zufahrt (2. Foto) mit Schottermaterial trockengelegt. So verschwanden die bezaubernde Wasserfläche, der mit Steinplatten belegte herrliche Gehweg entlang des Wassers rund um die Bucht sowie die drei ersten der fantastischen Sitzstufen-Reihen und damit auch die hier geplanten Festspiel-Aufführungen für immer unter der Erde. Die ausgeklügelten, optisch bestechenden Proportionen der Anlage waren damit völlig ruiniert. Alle Hoffnungen zu Beginn, dieser Horror würde schon bald unter einem der nächsten Bürgermeister wieder rückgängig gemacht, erfüllten sich bisher bedauerlicher Weise nicht.

In den darauffolgenden Jahren wurde die geschändete Salzachbucht für verschiedenste Veranstaltungen genützt (3. Foto oben), doch dies verebbte allmählich, da die Salzach bei Hochwasser immer erhebliches Schlamm-Material und Treibholz in der Salzachbucht ablagerte. Doch im Verlauf des letzten Hochwassers im heurigen Jahr, da war alles anders. Die Wassermassen stiegen bis zur vierten Reihe der Sitzstufen empor, die hochgehende Salzach verlor ungewöhnlich rasch an Höhe, so dass sich Treibholz kaum ablagern konnte, sondern in die Salzach abtrieb. Durch die brutale Gewalt der abrinnenden Wassermassen wurde erstmals ein langer Graben in der Mitte der Fläche der Salzachbucht aufgerissen (4. Foto oben). Erfindungsreiche Jugendliche legten inzwischen Bretter auf, um den Graben zu überbrücken. Fünf Fotos (5 bis 9) zeigen den ausgeschwemmten Graben im Detail. Der mittlerweile schreckliche Zustand der einst begeisternden Wasserbucht lässt sich auch am einstigen Gerinne, in dem klares Wasser in der Mitte der Sitzreihen über kleine saubere (!) Stufen hinabfloss, dokumentieren. Dazu die vier letzten Fotos oben als widerwärtige, grauenvolle, und ekelerregende Bilddokumente. Es folgen weitere Bildberichte über den skandalösen Zustand der einst begeisternden Salzachbucht. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die YnselZeit geht vom 1. September bis 2. Oktober 2021 auf der Halleiner Pernerinsel in eine neue Runde. Nach dem erfolgreichen OpenCall für alle Kulturtätigen mit Verbindungen in den Tennengau, konnte die Jury, bestehend aus Marius Schebella (Medienkünstler und Forscher an der Fachhochschule Puch Urstein), Eszther Fürjesi (Kulturabteilung Stadt Hallein) und Kerstin Kimmer (Projektleiterin Schmiede Hallein), ein spannendes Programm für jeden Geschmack zusammenstellen. Dessen Ziel ist es Impulse zu setzen und die ansässigen Vereine sowie Künstlerinnen und Künstler einzubinden und zu vernetzen. “Wir begeben uns auf die Suche nach den Qualitäten – den Offensichtlichen und den Verborgenen – und werden diese sichtbar machen.” so Kerstin Klimmer. Die Mitwirkenden: Theater bodi end sole, Toihaus Theater, kozek hörlonski, Manfred Wambacher, ,,Simsalabim‘‘, Duo Guttmann Lunenburg, Plan B, Prof. Josef Zenzmaier und andere.

 

Exakt vor einem Jahr befanden wir uns im ersten Lockdown. Kunst- und Kultur waren zum absoluten Stillstand verbannt, Prozesse und Formate mussten völlig neu gedacht werden. Diese Zeit haben Kerstin Klimmer & Rüdiger Wassibauer von der Schmiede Hallein genutzt, um intensiv über die eigene Positionierung in der Kulturszene nachzudenken. Eine der zentralen Fragen war: “Was können wir tun um die Künstlerinnen und Künstlern in unserem Netzwerk zu unterstützen?” so Kerstin Kimmer, Projektleiterin der Schmiede Hallein. Das Ergebnis dieser Überlegungen: Ein, über vier Wochen angelegtes, vielschichtiges Kulturfestival. Die Räumlichkeiten der Saline auf der Pernerinsel bieten großzügig Platz, um die Erfordernisse angesichts Covid-19 zufriedenstellend erfüllen zu können..

 

Das spektakuläre Salinengebäude auf der Perner Insel wird auch heuer im September wieder Austragungsort für Ausstellungen, Workshops, Konzerte, Theaterstücke, Kinderprogramm, Performances, Vorträge, Diskussionen und vieles mehr. Es gilt jene Künstlerinnen und Künstler zusammenzuführen, deren Programm bereits erstellt und subventioniert ist, auf Grund der Corona-Schutz-Maßnahmen jedoch wahrscheinlich nicht am geplanten Austragungsort stattfinden kann. Enden wird die YnselZeit mit dem Schmiede-Produzenten-Festival vom 22. September bis 2. Oktober 2021, welches sich heuer dem Thema WAR widmen wird – dabei handelt es sich um das Akronym für ,,we are right‘‘. – (Presse-Aussendung mit Foto durch den Veranstalter).

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In der ausdrucksstarken Regie von Burgtheater-Direktor Martin Kusei (endlich tritt er wieder auf der Perner-Insel in Erscheinung), wird nun in Hallein im Rahmen der Salzburger Festspiele, als 2. und letzte Aufführung dieser Saison, Friedrich Schillers ,,Maria Stuart‘‘ auf der Perner-Insel dargeboten. Die hinreißenden und fantastischen, also unbedingt sehenswerten Aufführungen laufen, seit der Premiere am 14. August, noch bis zum Donnerstag, 26. August. Die Präsentation von Schillers ,,Maria Stuart‘‘ in Hallein, stellt in der 101-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele eine Novität dar. Denn noch nie zuvor, wurde das Stück bei den Salzburger Festspielen dargeboten.

Zurück ins Jahr 1561, als die 18jährige Maria Stuart, Königin von Frankreich, nach nur einem Jahr zur Witwe geworden, nun nach Schottland zurückkehrt. Denn hier besitzt sie den Anspruch auf den englischen Thron. Auf dem sitzt aber schon Elisabeth I. als Königin. Damit ist die Voraussetzung geschaffen für die dramatische Beziehung zwischen den beiden Ladies – eine der spannendsten Konfrontationen, welche die europäische Geschichte der Kämpfe um einen Thron zu bieten hat. Friedrich Schiller ließ sich davon zu seinem Spätwerk, dem Trauerspiel ,,Maria Stuart‘‘, einem Stück in 5 Akten inspirieren. Der großartige Direktor des Wiener Burgtheaters, Martin Kusei, führt Regie und sorgt dafür, dass mit der Aufführung von Schillers eindrucksvoller ,,Maria Stuart‘‘, auch eine spezielle Premiere verbunden ist. Denn ,,Maria Stuart‘‘ wird nun in Hallein zum ersten Mal in der 101-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele aufgeführt. – Auf dem 1. Foto oben der Direktor des Wiener Burgtheaters Martin Kusei. Die weiteren 16 Fotos (ein neuer
Rekord im SALZSCHREIBER), zeigen Szenen-Ausschnitte aus der Festspiel-Aufführung ,,Maria Stuart‘‘ auf der Perner-Insel.

 

Die Darsteller und Darstellerinnen in ,,Maria Stuart‘‘ auf der Halleiner Perner-Insel:
ELISABETH – Bibiane Beglau
MARIA STUART – Birgit Minichmayr
ITALY TIRAN – Robert Dudley, Graf von Leicester
OLIVER NÄGELE – Georg Talbot, Graf von Shrewsbury
NORMAN HACKER – Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh
FRANZ PÄTZOLD – Mortimer
TIM WERTHS – Wilhelm Davison, Staatssekretär
(Odo Stierschneider, Fotos: SF/Allessandra Schnellnegger)

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Eine großartige und fantastische Persönlichkeit, ausgerichtet auf Kultur und völlig ungewöhnliche, anspruchsvolle Initiativen: Prof. Helmuth Hickmann (siehe 3. Foto oben). Im April 2021 wurde von Helmuth Hickmann im Halleiner Stadtzentrum, auf dem Dachfirst des stattlichen Gebäudes Bayrhamerplatz 8, das Objekt ,,ausstieg‘‘, eine Holzleiter mit 12 Sprossen, montiert – als Hoffnungszeichen für eine erträgliche Coexistenz mit dem sars-cov-2-virus und für den weltweiten Ausstieg aus der Atomenergie. In der Freilicht-Galerie auf dem First des Gebäudes, gegründet im Oktober 2003, sollen die präsentierten Kunstwerke – ausschließlich Arbeiten von Helmuth Hickmann – zur Belebung der Dachlandschaft der Halleiner Altstadt beitragen (siehe Fotos 2 und 3 oben), Darunter führt Helmut Hickmann im Erdgeschoß des Gebäudes, die kleinste Galerie des Universums ,,1Blick. Kunst im Vorhaus‘‘. Hier kann in zentraler Altstadtlage ungestört 1-Objekt-Gegenwartskunst erlebt werden. Bereits 1992 startete Helmuth Hickmann das nicht wirtschaftlich orientierte Ausstellungs-Projekt „1Blick. Kunst im Vorhaus“. Seither wird im Monatswechsel 12 mal im Jahr „Große Kunst auf kleinstem Raum“ gezeigt. Schwerpunkt des Projektes ist die Präsentation von kritischer Kunst, wenn möglich, begleitet von starken Texten.

 

Im ,,1Blick‘‘ soll „unbeachtete“ auf „bekannte“ und „junge“ auf „etablierte“ Kunst treffen. Helmuth Hickmann strebt dabei einen ausgewogenen Mix aus Malerei, Grafik und Plastik an. „Die kleinste Galerie des Universums“ begnügt sich mit einem Raum, der nur 0,37 m² Grundfläche aufweist, deshalb liegt die volle Aufmerksamkeit des Betrachters konzentriert auf einer Arbeit. ,,1Blick. Kunst im Vorhaus‘‘, liebevoll auch als ,,Kultgalerie‘‘ bezeichnet, ist ein nicht kommerzielles Kunstprojekt. Im Februar 1992 startete der Ausstellungsbetrieb als Privatinitiative von Prof. Mag. Helmuth Hickmann. Eine spannende Mischung aus regionaler und internationaler Kunst steht auf dem Programm, wobei Nachwuchskünstler ebenso wie bereits anerkannte Künstler-Persönlichkeiten ,,kritische Kunst‘‘ mit starken Texten ausstellen.



Oben in der Dach-Expositur von ,,1Blick. Kunst im Vorhaus‘‘, in der Freilichtgalerie hinter dem am Halleiner Bayrhamerplatz einzigartigen Dachgiebel des Gebäudes Nr. 8, wurden seit 2003 bisher sieben Objekte präsentiert: ,,first Brett‘‘, ,,Traumbaum‘‘, ,,glücksebenen‘‘, ,,first Brett 2‘‘, ,,Hochsitz für freie Gedanken‘‘, ,,Weltform‘‘ und gegenwärtig ,,ausstieg‘‘.

 

Schließlich noch der bisherige, ungewöhnlich dicht geballte, durchaus unfassbare Lebenslauf von Prof. Helmuth Hickmann, aus Platzgründen nur in Schlagwörtern festgehalten: Matura am Bundesgymnasium Hallein – Buchhändlerlehre in Salzburg – Studium der Sportpädagogik an der Universität Salzburg sowie der Kunst- und Werkpädagogik an der Hochschule Mozarteum in Salzburg mit Bildhauerausbildung bei Prof. Ruedi Arnold – Kunsterzieher, Werkerzieher und Sportlehrer am Bundesrealgymnasium Salzburg von 1977 bis 1982 – Ernennung zum Professor 1983 – Bildhauerlehrer und Werkstättenleiter, Sportlehrer, Ecodesignlehrer und Beauftragter für den Umweltschutz an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Hallein von 1980 bis 2014 – Fußballmeistertitel 1968/1969 mit Union Hallein – Landesmeistertitel 1975/1976 mit dem 1. Halleiner SK – Österreichischer akademischer Hallen-Fußballmeister mit Paris-Lodron-Universität Salzburg 1977 – Organisation von Vorträgen und Seminaren zu alternativem Geldrecht und Bodenrecht in Hallein, Salzburg und Holzöster. 1987 bis 1991 – Kunstattraktion ,,1Blick. Kunst im Vorhaus‘‘, Hallein-Bayrhamerplatz 8, ,,1Blick‘‘-Start im Februar 1992 – ,,Leben und Sterben im Regenwald", Projekt Penan, 1992, mit Bruno Manser – Verleihung des Natur- und Umweltschutzpreises des Landes Salzburg für das ,,Projekt Penan‘‘ 1994 – 1994 bis 1997 Realisierung des Aufbaulehrgangs an der HTL Hallein – 1999 Erstellung der Internetseite ,,1Blick. Kunst im Vorhaus‘‘. – Seit 2003 ,,first gallery‘‘, Kunst im öffentlichen Raum, Skulpturen von Helmuth Hickmann auf dem First des Hauses Bayrhamerplatz 8 in Hallein. – Seit 2008 Videos auf dem YouTube Kanal ,,h. a. hagebos‘‘. – ,,Iustismus-Deklaration‘‘, Wirtschaftssystem anstelle von Kapitalismus und Kommunismus 2008. – Unterstützer des Modells der "Gemeinwohl-Ökonomie" von Christian Felber 2011. – Herausgabe Kunstkatalog ,,25 Jahre 1Blick‘‘, August 2017. – (Odo Stierschneider, Salzburgwicki. Fotos: Helmuth Hickmann).

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Karin Henkel hat aus Shakespeares Richard III. und Texten aus Eddy the King aus Schlachten! von Tom Lanoye und Luk Perceval, ein neues Stück in zwei Teilen geschaffen: ,,Richard the Kid & the King‘‘. Lina Beckmann, die 2017 als Rose Bernd von Gerhart Hauptmann in Salzburg in Henkels Regie die Hauptrolle übernommen hat, ist nun als Richard III. besetzt. Richard III. ist eine der vielschichtigsten Figuren der Theaterliteratur. Er ist oft hellsichtig, witzig, und verführerisch, einer, der es versteht, die Menschen zu manipulieren und sich selbst zu inszenieren. Karin Henkel hat diese Rolle mit einer Frau besetzt, weil sie von Lina Beckmanns unglaublicher Bandbreite überzeugt ist: „Witz, eine große Tragik, gleichzeitig Klugheit, Schnelligkeit und Verwandlungs-Fähigkeit – all das braucht ein/e Richard-Darsteller/in. Richard verbündet sich mit dem Zuschauer. Er kündigt immer vorher an, was er machen wird, welche Strategie er anlegt, um die Mitmenschen zu verführen. Auch ich als Zuschauer werde von ihm verführt, selbst seine grausamsten Gedanken und Gelüste mitzugehen.“

Sie führt weiter aus: „Ich sehe Richard weder als Mann, noch als Frau, die Rolle ist geschlechtslos beschrieben. Er ist eine Kröte – das sagt er von sich selbst. Er hat alle Klischee-Attribute der Männlichkeit abgegeben. Auch körperlich beschreibt sich Richard als deformierten Menschen, der so etwas wie Liebe oder Sexualität nie kennengelernt hat. Er kennt keine Zuneigung und kann selbst auch keine Liebe geben. Er behauptet von sich, er sei das mitleidloseste und liebloseste Wesen, was es überhaupt gibt. Er nennt sich Wesen, er nennt sich nie Mann.“ Die Regisseurin formuliert weitere zentrale Fragestellungen des Stückes: „Wie instabil ist eine Gesellschaft, die einem Tyrannen die Herrschaft überlässt? Wie kann es passieren, dass ein Mensch an die Macht kommt, von dem alle wissen, dass er eine despotische Herrschaft führen wird“, und „welche Rolle spielen die Mittäter und warum werden sie überhaupt zu Mittätern?“

 

Mit dieser Uraufführung steht erstmals die charismatische Figur des Richard III. im Zentrum einer Produktion der Salzburger Festspiele. Karin Henkel macht die Shakespeare’schen Königsdramen Heinrich VI. und Richard III. zum Ausgangspunkt ihrer Inszenierung. In Richard the Kid, dem ersten Teil des Abends, richtet sie den Fokus auf die Kindheit und die Familiengeschichte Richards, die verrohte Zeit vor seiner Machtergreifung. Seit Jahren liefern sich die Häuser York und Lancaster erbitterte und blutige Schlachten um die englische Herrschaft, die sogenannten „Rosenkriege“. In Richard the King, dem zweiten Teil des Abends, befasst sich Karin Henkel mit dem politischen Umfeld des berühmt-berüchtigten Machthabers. Zahlreiche Fragen werden dabei aufgeworfen: Warum spielen alle mit, obwohl sie um die Lügen und das falsche Spiel Richards wissen? Wie gelingt Richard der zynische Spagat, die Menschen einerseits aufs Tiefste zu verabscheuen, sie andererseits aber doch für seine Zwecke zu gewinnen?

 

RICHARD THE KID & THE KING nach William Shakespeare / Fassung von Karin Henkel, Sybille Meier und Andrea Schwieter / Mit Texten aus Eddy the King aus Schlachten! von Tom Lanoye und Luk Perceval / Deutsch von Rainer Kersten. – Karin Henkel Regie / Katrin Brack Bühne / Klaus Bruns Kostüme / Arvild J. Baud Musik / Rainer Casper Licht / Sybille Meier, Andrea Schwieter Dramaturgie / In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln / Eine Pause / Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

 

Es spielen Familie York, Lina Beckmann Richard, Herzog von Gloucester, später Richard Ⅲ., Kate Strong Edward Ⅳ. / Herzogin von York, Bettina Stucky George, Herzog von Clarence / Königin Elisabeth, Familie Lancaster, Kristof Van Boven König Heinrich VI. / Königin Margaretha / Prinz Edward / Lady Anne, Kronrat Paul Herwig Lord Buckingham, Maik Solbach Lord Hastings, Michael Weber Lord Stanley, Leibwächter, Alexander Maria Schmidt Ratcliffe, Sachiko Hara Catesby, weiters Johann Grossbointner, Franz Heiling, Manfred Passrugger, Christian Petter, Viktorija Zubairova, Bethany Yeaman. Acht Aufführungen werden von ,,Richard the Kid and the King‘‘ geboten. Premiere ist am Sonntag, 25. Juli, weitere Aufführungen am Dienstag 27. Juli, Mittwoch 28. Juli, Freitag 30. Juli, Samstag 31. Juli, Montag, 2. August, Mittwoch 4. August und Donnerstag 5. August 2021. – (Odo Stierschneider. Salzburger Festspiele. Fotos: SF/Monika Ritterhaus).

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Jaaaaaah! Hallein ist mehr! Hallein ist mehr als mehr! Hallein ist ein Meer von mehr! Eeeeeendlich gibt es wieder eine bunt gestaltete Kunst-Ausstellung in der ehrwürdigen, stimmungsvollen und geschichtsträchtigen, vom Salz bis zu den Festspielen geprägten Alten Saline auf der Pernerinsel. Die Ausstellung beeindruckt durch die Vielfalt der gezeigten Werke und ist ein erfreuliches Signal dafür, dass die ebenfalls durch Corona belastete Kunstszene, wieder auf erfreuliche Weise ihre unterschiedlichen Zeichen und Signale setzt. Das unfassbare Werk von Gertrude Engljähringer, ein 77 Meter langer Muschelvorhang, dieses unglaubliche Lebenswerk, wurde überhaupt zum ersten Mal in seiner ganzen Länge gezeigt – die großräumige Saline machte es erst möglich. Der SALZSCHREIBER widmete dieser einzigartigen Attraktion bereits einen eigenen Foto-Report. Interessierte können hier im Ressort Kultur nur 2 Beiträge weit zurückscrollen, dann sind sie am Ziel. Wir jedoch kehren zurück zu der begeisternden Ausstellung mit ihren insgesamt 14 Künstlerinnen und Künstlern.

Wie diese erfreuliche Ausstellung zustande kam, schildert Halleins Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock: ,,Die Kooperation mit der HTL Hallein, Prof. MMag. Johann Gutschi, Abteilung Kunst & Design, mit dem Tennengauer Kunstkreis, Frau MMag. Kerstin Klimmer-Kettner, mit den ausstellenden 13 Künstlerinnen und Künstlern sowie mit der Stadt Hallein, hat es uns ermöglicht, diese erfreuliche Kunstausstellung durchzuführen. Ich danke allen, die für das gute Gelingen beigetragen haben. Und wünsche anregende Eindrücke beim Besuch des Halleiner Mee(h)rs!‘‘ Kuratorin Kerstin Klimmer-Kettner merkt dazu folgendes an: ,,Der Titel der Ausstellung, ,,Hallein ist me(h)r‘‘, suggeriert Urlaub und Meer. Neben dem sensationellen, 77 Meter langen Muschelvorhang von Gerti Engljähringer, greifen 13 weitere Künstlerinnen und Künstler den Gedanken zum Meer und zu mehr auf und bieten eine vielschichtige Auseinandersetzung mit diesem Thema.‘‘

Nachstehend in alphabetischer Reihenfolge die 13 Künstlerinnen und Künstler, welche die Alte Saline mit ihren Werken bis zum 17. Juli 2021 zur reizvollen Attraktion machten: Peter Brauneis (Brandungsfoto mit Slogan ,,Durchhalten – es wird besser‘‘), Christian Ecker (Die Wicklungen treiben aus), Nadia El-Ayachi (Damenslip aus Haupthaar gehäckelt), Gertrude Engljähringer (Weltgrößter Muschelvorhang), Gertrud Fischbacher & Marius Schebella (Textil und Sound), Lukas Gwechenberger & Anna Maria Stadler (Gipsplastiken als Erinnerungs-Stücke), Andrea Lüth (Schiffswellen), Wolfgang Richter (Gebirgs-Drift),  Regina Rieder & Peter Rieder (Surreale Fossilien aus dem Bezirk Hallein), Beate Ronacher (Schwemmholz-Installation) und schließlich Johann Schwarz (Lederfaltung ,,Rotes Meer‘‘). Als besonders reizvoll wurde von den Ausstellungs-Besuchern der Umstand empfunden, dass man auch immer wieder den Künstlerinnen und Künstlern bei ihrer Arbeit zusehen konnte. (Dazu die ersten 4 Fotos oben). – (Odo Stierschneider. Fotos OST).

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Vor Jahren, als noch Ernst Kronreif auch aktiv am Geschehen rund um die Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel beteiligt war, hatte man sich zur Anschaffung großer Festspielflaggen entschlossen. Markante Festspiel-Schauspielerinnen und Festspiel-Schauspieler waren da abgebildet, die auf der Halleiner Pernerinsel aufgetreten waren und schufen zur Festspielzeit in Hallein ein festliches Gepräge. Zum Start dieser erfreulichen Aktion war sogar die fantastische Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler in Hallein erschienen. Dazu das 1. Foto oben mit (von links) Bürgermeister Dr. Stöckl, Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, Ernst Kronreif und Dr. Eveline Sampl-Schiestl. Es wäre sehr erfreulich, wenn diese großartige und wichtige Initiative wiederbelebt werden könnte. Gerade heuer wäre dies besonders wichtig, wenn sich die Stadt Hallein, im letzten aktiven Jahr von Dr. Helga Rabl-Stadler als Festspielpräsidentin, als besonderen Dank an sie, in besonders festlichem Festspiel-Fahnenschmuck zeigen würde. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Für die aktuelle Sommerausstellung 2021 im Halleiner kunstraum pro arte auf dem Schöndorferplatz, entwickelte Kathi Hofer eine konzeptuelle Werkgruppe, die in der Geschichte der hiesigen „Tschikweiber“ ihren gedanklichen Ausgang nimmt. Fragen zu Arbeit, zu Identität und zu den realen wie virtuellen Lebens- und Arbeitsräumen unserer Zeit, führen in einen gleichsam hypothetischen Gedankenraum, den die Künstlerin in alltäglichen Gesten und Wahrnehmungen verortet. – ,,Arbeiterinnen verlassen die Fabrik, um nach Hause zu gehen – vielleicht zu ihren Familien; wahrscheinlich, um andere Arbeiten zu verrichten, denn zu tun gab es genug. Vielleicht auch weil sie streikten oder entlassen wurden. Einige werden sich in ihrer freien Zeit fortbilden, politisch oder künstlerisch betätigen. Durch das Verlassen des Fabrikgebäudes löst sich ihre Kollektiv-Identität auf und jede der Frauen tritt für sich in einen neuen Raum ein. Sie bilden neue Gruppen, freundschaftlich verbunden, und gehen, schlendern oder hetzen an den Häusern der Halleiner Altstadt vorbei. So stelle ich mir vor, dass es sich zugetragen hat. Und ich verlasse die Wohnung, um eine Runde um den Häuserblock zu gehen.‘‘ –  in ihrem Nachdenken über Arbeitsformen und ihre jeweils historisch bedingten Aktions- und Bewegungsradien macht Kathi Hofer vielfältige Assoziationsräume auf, in denen sie ihre Fotografien, Objekte und ortsspezifischen Setzungen platziert.

 

Kathi Hofer überblendet die Idee der von der Arbeit nach Hause gehenden „Tschikweiber“, wie sie in Hallein im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert anzutreffen waren, mit den Bildern anonymer Arbeiter*innen an der Schwelle zwischen Fabrik- und Privatraum, in einer Film-Miniatur von 1895 der Brüder Lumière sowie mit einer Zeichnung des solitären Heimarbeiters und Philosophen Ernst Mach (1896), die dessen subjektiven Blick auf die eigene Hand, die einen Bleistift hält, wiedergibt. In Anlehnung daran, entwickelte Kathi Hofer während der letzten fünfzehn Monate, eine Fotoserie an ihrem Schreibtisch sitzend, in der sie tagebuchartig ihre eigene Hand fotografierte. Die seltsame Ich-Perspektive lädt Betracher*innen dazu ein, die Fotos wie Porträts einer anonymen Arbeiterin zu lesen.

 

Die 1981 in Hallein geborene und in St. Johann aufgewachsene Künstlerin Kathi Hofer, interessiert sich für das Verhältnis zwischen künstlerischer Arbeit und Biografie. Ihre Arbeitsweise ist medienübergreifend. In ihre konzeptuellen Installationen integriert sie naheliegende Materialien, oft gefundene Objekte, Bilder oder Praktiken, die sie mit neuen Bedeutungen auflädt, um die Werte-Vorstellungen, die sie widerspiegeln zu transformieren. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Kathi Hofer immer wieder mit ihrer eigenen Arbeitssituation auseinander und vergleicht sie mit den Bedingungen anderer Arbeits- und Lebensformen.

 

Zusätzlich zu ihrer objektbasierten Arbeit, wandte sich Kathi Hofer in den letzten Jahren auch immateriellen Praktiken zu, etwa experimentellen Formen des essayistischen Erzählens, bei denen sie ihre Stimme und Texte aufzeichnet und über gefundene Objekte, Geschichten und Theorien noch einmal neu erzählt oder diese arrangiert. Zudem initiierte sie, nur kurze Zeit bestehende Aktionen. In fotografischen und filmischen Bildern festgehalten, werden diese später wieder zu Elementen in ihren Installationen. In den letzten Jahren waren Bleistift, Spiegel und Papier konsequent eingesetzte Medien und Leitmotive ihrer Arbeit.

 

In der Ausstellung im kunstraum pro arte zeigt Kathi Hofer neben fotografischen Arbeiten und Objekten, die 2020 und 2021 in Berlin, pandemiebedingt in einem Zustand der Immobilität entstanden sind, ortspezifische Eingriffe sowie eine Zusammenarbeit mit dem Salzburger Malermeister Ernst Muthwill, der vor vielen Jahren das Kinderzimmer der Künstlerin farblich gestaltete.

 

Die Eröffnung der Ausstellung von Kathi Hofer im Kunstraum pro arte findet am Donnerstag, 8. Juli, um 19.30 Uhr statt. Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler. Dauer der Ausstellung von 9. Juli bis 21. August 2021. Der Eintritt ist frei.
In einer Begleitveranstaltung – Impulsvortrag und Diskussion – am 16. Juli von 19:30 bis 21 Uhr in der Stadtbücherei Hallein, stehen die Geschichte der „Tschikweiber“, ihre Vorbildfunktion für Frauen von heute sowie das Potenzial künstlerischer Aktualisierung von Geschichte(n) zur Diskussion: ,,Starke Frauen damals und heute - die Halleiner Tschikweiber und ihre Errungenschaften‘‘. Mit Ingrid Bauer, Autorin von „Tschikweiber haums uns g’nennt …“ (1987/2018); Christa Hassfurther, Regisseurin des Theaterstücks „Tschikweiber“ (1995), Wiederaufführung im September 2021; Kathi Hofer, bildende Künstlerin; Moderation: Laila Huber, Leitung kunstraum pro arte, in Kooperation mit der Stadtbücherei Hallein

 

Halleiner Kunstspaziergang am Samstag, 24. Juli 2021, 9:30 bis 12:30 Uhr, mit 6 Stationen: Schloss Wiespach, Pernerinsel, MTGAIA, atelier ///, 1blick und kunstraum pro arte. – Wichtiges Hinweis: Es gelten bei allen Veranstaltungen die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Verhaltensregeln zum Umgang mit dem Coronavirus.

 

Kurzbiographie Kathi Hofer: Geboren in Hallein, studierte Philosophie und bildende Kunst in Wien und in Aix-en-Provence. Sie lebt als Künstlerin in Wien und Berlin. Ihre Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. bei TOKAS Tokyo Arts and Space, Tokio, im mumok Wien, im Museum der Moderne Salzburg, im Jüdischen Museum Wien, am MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles, im 21er Haus, Wien, im Museum für angewandte Kunst, Wien, im Austrian Cultural Forum Warschau, in der Lewis Glucksman Gallery, Cork und im Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin. Kathi Hofer schreibt Essays und Kunstkritiken, die u.a. in der ,,springerin‘‘, in ,,Texte zur Kunst‘‘, in ,,frieze d/e‘‘ und ,,Camera Austria International‘‘ publiziert wurden. Im Februar 2021 erschien ihr Buch ,,Grandma Prisbrey’s Bottle Village‘‘ im Verlag Spector Books, Leipzig. – (Presse-Aussendung kunstraum pro arte. Foto: Kathi Hofer).

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Auf der Halleiner Pernerinsel wartet eine weltweit einzigartige Attraktion auf ihre Besucher. Gerti Engljähringer sammelte, gemeinsam mit ihrem Ehemann, über viele Jahrzehnte hinweg, im Rahmen unzähliger Reisen, an den Meeresküsten aller Kontinente unseres Planeten Muscheln aller Art und aller Größen. Diese verwob sie zu einem weltweit einzigartigen Kunstwerk – es entstand so ein nahezu 60 Meter langer Muschelvorhang. Es gibt nur wenige Räumlichkeiten, in denen das Kunstwerk von Gerti Engljähriger überhaupt in seiner ganzen Länge präsentiert werden kann – die Alte Saline auf der Pernerinsel stellt dazu einen perfekten Ausstellungsort dar. Zutiefst berührend: die Künstlerin war sichtlich ergriffen, als sie vor wenigen Tagen zum ersten Mal ihr Lebenswerk in seiner ganzen Größe betrachten konnte…

Der gigantische Muschelvorhang (dazu unsere Fotos oben), besteht aus 57 Einzelteilen, jeweils 100 Zentimeter breit und 240 Zentimeter hoch. Die einzelnen Muscheln wurden in mühevoller Handarbeit auf ein handelsübliches Bauspachtelnetz zu einem durchlaufenden Muster verwoben. An diesem einzigartigen Vorhang wurde nach jeder Reise mit weiteren Muscheln weitergearbeitet, so dass er nun einen Querschnitt über alle Muscheln dieser Welt bietet. Das Erstaunliche an diesem riesigen Kunstwerk: Es erscheint wie aus einem Guß gefertigt, jeder Einzelteil zeigt die gleichbleibend hohe Qualität der künstlerischen Muschel-Anordnung. Ob Farbe oder Größe der verwendeten Muscheln - die 57 Einzelstücke machen den Eindruck, als ob sie alle in einem einzigen durchlaufenden Arbeitsgang angefertigt worden wären, so gleichbleibend zeigen sie sich in ihrem qualitätsvollen Erscheinungsbild. Eine unglaublich künstlerische und handwerkliche Leistung!

 

Gerti Engljähringer wurde am 3. 1. 1944 in Bad Ischl geboren. Die gelernte Schneiderin lebt derzeit in St. Pantalon und entdeckte schon früh ihre Liebe zur Kunst, die sie in zahlreichen Symposien und unzähligen Werken überzeugend und eindrucksvoll bewiesen hat. Erstaunlich – ihr wichtigstes künstlerisches Ausdrucksmittel sind Stahlskulpturen. Abschließend können wir unseren Leserinnen  und Lesern einen Besuch von Gerti Engljähringers sensationellen, unfassbaren und einzigartigen Riesen-Kunstwerk nur bestens empfehlen! – (Johann Gutschi, Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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In der Stadtbücherei Hallein, am Schöndorferplatz 6, (Informationen und Reservierungen: Telefon 06245 / 84979, Mail: stadtbuecherei@hallein.gv) findet am Mittwoch, 30. Juni 2021, um 19 Uhr eine Autoren-Lesung statt. Gertraud Klemm liest aus ihrem neuen Roman ,,Hippocampus‘‘. Scharfzüngig und voll bissigem Witz legt Gertraud Klemm den Finger dorthin, wo es weh tut. Am Beispiel der Literaturbranche zeigt sie, wie es um die gleichberechtigte Wahrnehmung von Frauen tatsächlich steht. Und dass es mehr Rebellion und Mut braucht, um wirklich etwas zu verändern.

 

Helene Schulze, vergessene Autorin der feministischen Avantgarde, ist tot. Jetzt wird sie als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager soll den Nachlass sortieren und findet sich unversehens in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Neid und Sensationsgeilheit wieder. Empört bricht sie ein großes Nachruf-Interview ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus. Sie verkleiden Heldenstatuen, demontieren Bildstöcke und stören Preisverleihungen. Immer atemloser, immer krimineller werden die Regelbrüche der beiden auf ihrem Weg nach Neapel, wo die letzte Aktion geplant ist. – Das 1. Foto oben zeigt die Titelseite des Romans Hippocampus, auf dem 2. Foto Autorin Pamela Rußmann. Fotos: Buchcover Verlag Kremayr & Scheriau.

 

Corona-Info: Um einen sicheren Ablauf der Veranstaltung gewährleisten zu können, müssen sich alle Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung vorher telefonisch oder per E-mail anmelden. Die Sitzplätze sind gekennzeichnet und werden zugewiesen. Es gelten die von der Bundesregierung vorgeschriebenen Corona-Regeln. – (Presse-Aussendung Stadtgemeinde Hallein).

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Von Anbeginn bis heute, zeigte sich die unvergleichliche und begeisternde Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, als dankenswert engagierte Verfechterin des zusätzlichen Festspielortes Pernerinsel in Hallein. Die Verlängerung ihres Vertrages alle 5 Jahre als Festspielpräsidentin erfolgte automatisch bis 31. 12. 2021. Ursprünglich hatte Helga Rabl-Stadler ihren Rücktritt Ende des Jahres 2020, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Salzburger Festspiele geplant. Doch die Corona-Pandemie verhinderte ein glanzvolles Jubiläumsjahr. Statt der 200 geplanten Aufführungen an insgesamt 44 Tagen, konnten nur 110 Vorstellungen an 30 Tagen realisiert werden. Auf der Halleiner Pernerinsel kamen überhaupt keine Vorstellungen zustande. Für heuer 2021, sind insgesamt 191 Festspiel-Aufführungen vorgesehen, davon entfallen 16 auf die Halleiner Pernerinsel – 8 auf ,,Richard, The Kid & The King‘‘ von William Shakespeare und 8 auf ,,Maria Stuart‘‘ von Friedrich von Schiller.

 

Die verdienstvolle und fantastische Präsidentin der Salzburger Festspiele, kam am 2. Juni 1948 in Salzburg zur Welt. 1966 bestand sie die Matura mit Auszeichnung am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg. Von 1966–70 absolvierte sie erfolgreich das Studium der Rechte sowie der Publizistik- und Politik-Wissenschaften, es folgte die Promotion zum Doktor der Rechte. 1970–74 Übersiedlung nach Wien, Lehrredaktion in der angesehenen Wiener Tageszeitung „Die Presse“, dann Journalistin in den Ressorts „Wirtschaft und Innenpolitik“ im Magazin „Wochenpresse“. 1974–78 Innenpolitische Kolumnistin (als erste weibliche Journalistin) in der Wiener Tageszeitung „Kurier“. 1978 Rückübersiedlung nach Salzburg und Mitarbeit im Familienbetrieb Modehaus Resmann in Salzburg und Linz. Von 1983 bis 2008 Miteigentümerin und Gesellschafterin der Firma Resmann. 1983–1990 Nationalrats-Abgeordnete der Österreichischen Volkspartei. 1985–1988 (erste weibliche) Vizepräsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer. 1988–1994 Präsidentin und Finanzreferentin der Wirtschaftskammer Salzburg. Am 26.1.1995 erfolgte die erfreuliche Ernennung zur Präsidentin der Salzburger Festspiele.

 

Helga Rabl-Stadler, geschätzt und geachtet, wurde auch zur Frau des Jahres gekürt. Den Höhepunkt ihrer Sponsoringerfolge bildete die Finanzierung des Hauses für Mozart. Von den Gesamtkosten von über 36 Millionen Euro, wurden durch die Salzburger Festspiele, für einen Kulturbetrieb unvorstellbare 40 Prozent, selbst aufgebracht. Über ihre Zeit nach den Festspielen 2021 – laut Eigenangaben definitiv ihre letzten als Präsidentin – sagte Helga Rabl-Stadler im Magazin „trend“: „Ich habe kein Talent zur Pension und zum Suchen eines Pensionsjobs. Um meinen Vater nach seinem Abschied vom ORF zu zitieren: ,,Ich habe eine große Orgel des Landes mitspielen dürfen, ich werde aber jetzt nicht zum Flötenspieler.“ Ihre Freundin Ursula Plassnik, Österreichs einstige Außenministerin, brachte sie voll Begeisterung sogar als mögliche künftige Bundespräsidentin ins Gespräch. Natürlich hätten alle Halleinerinnen und Halleiner, alle Salzburgerinnen und Salzburger, alle kulturaffinen Österreicherinnen und Österreicher sie mit größter Begeisterung gewählt!

 

Schließlich noch ein Ereignis in Hallein, welches dokumentiert, dass die einzigartige Festspielpräsidentin sich immer wieder für die Erhaltung des Festspiel-Spielortes Pernerinsel einsetzte. Ein sportlich interessierter Bürgermeister stand in den Jahren 1995 bis 1998 an der Spitze des Rathauses der Stadt Hallein. Sein Vorgänger war der legendäre Bürgermeister Franz Kurz, als sein Nachgänger übte Kurzzeit-Bürgermeister Ernst Scheichl von 1998 bis 1999 das höchste Amt im Rathaus aus. Als Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler mit dem sportlich orientierten Stadtoberhaupt ein längeres und reichlich unerfreuliches Gespräch über die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel führen musste, fragte sie schließlich, ob der Bürgermeister überhaupt noch an den Festspielen in Hallein interessiert sei. Die unfassbare Antwort kam prompt: ,,Wissen‘s Frau Präsidentin, i siach ma do eigenlich goa nix!‘‘ Wieder zurück in Salzburg, rief Festspielpräsidentin Helga Rabl Stadler den Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, Odo Stierschneider an. Sie betonte, wie sehr ihr die Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel am Herzen liegen – doch wenn es keine positiven Signale aus Hallein bezüglich der Festspiele auf der Pernerinsel gebe, müsse man sich ernsthaft deren Weiterführung überlegen.

Odo Stierschneider dachte sofort an die Gründung des Vereines ,,Die Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ und fand durch Altbürgermeister Franz Kurz und Caroline Hubble, (Gestalterin des Halleiner Radiomagazins im Rahmen der Salzburger Radiofabrik, Herausgeberin des Magazins ,,Halleiner Festspielbroschüre‘‘) wichtige Unterstützung. Franz Kurz hatte die großartige Idee, den ehemaligen Generaldirektor der Firma Erdal, Herbert Schallenberg zu ersuchen, die Präsidentschaft über den Verein ,,Die Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ zu übernehmen. Bis heute übt Herbert Schallenberg eloquent und mit dankenswertem Engagement diese Funktion aus.

Es entstanden verschiedenste Initiativen, darunter das Eröffnungskonzert der Halleiner Bürgerkorpskapelle, welches seither alljährlich vor Beginn der jeweils ersten Festspiel-Aufführung auf der Pernerinsel, unmittelbar neben dem Eingang in den Festspiel-Bereich stattfindet. Es gab Informationsvorträge zu den jeweils in Hallein bevorstehenden Festspiel-Aufführungen, die Geschäfts-Auslagen in der Halleiner Altstadt wurden festspielgerecht gestaltet, die Stadt ist zur Festspielzeit immer mit Fahnenschmuck geschmückt, die Festspiel-Schauspieler/innen wurden in einem Festzelt in der Fußgängerzone bewirtet. Schließlich erschien auch das von Odo Stierschneider während der ersten 10 Jahre als Wegbegleiter der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel, von 1999 bis 2009 herausgegebene und durch ihn eindrucksvoll gestaltete ,,Kultur- und Festspiel-Magazin Hallein‘‘. – So wünschen wir unserer unvergleichlich ausstrahlenden, faszinierenden, beeindruckenden und immer wieder begeisternden Festspielpräsidentin, für die kommenden Jahre aufrichtig nur das Allerbeste. Wir wünschen ihr und uns, dass sich die weltberühmten Salzburger Festspiele ganz in ihrem Sinne, weiterhin so positiv und erfreulich, so wie unter ihrer Präsidentschaft, auch in Zukunft entfalten mögen. – (Odo Stierschneider. Foto: Salzburger Festspiele / Doris Wild).

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Die gebürtige Halleinerin Stephanie Meisl erhält das Jahresstipendium Medienkunst 2021. Für ihr Projekt mit dem Titel „OK, Computer – I want full manual control now“ erhielt die 39-jährige eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro. Die Jury, bestehend aus Magdalena Naveau, Andrea Lehner-Hagwood und Beda Percht, wählte aus insgesamt zehn Einreichungen das Siegerprojekt aus. „Das Stipendium ermöglicht Künstlerinnen und Künstlern, sich eingehend mit ihrem Schaffen und einem konkreten Projekt auseinanderzusetzen und gibt ihnen Freiraum zur künstlerischen Weiterentwicklung“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Für die Preisträgerin steht ihre erfolgreiche Einreichung, so wörtlich, „für das Zwischenspiel Mensch und Maschine. Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die mit dem Blick in die Vergangenheit Möglichkeiten schafft, die Zukunft neu zu gestalten.“

 

Das Jahresstipendium fördert Projekte, die mehrere Medien kombinieren oder traditionelle Medien wie Fotografie, Film und Performance mit neuen wie zum Beispiel Audio, Video, Videoskulptur, Computergrafik, Animationstechniken, 3D-Simulation und Netzkunstperformance verbinden. Die Umsetzung erfolgt in digitaler Form mit computerbasierter Integration und anwendungsgesteuerter Nutzung. In „OK, Computer“ geht Stefanie Meisl der Frage nach, ob ein Computer den Menschen als Künstler ersetzen kann und beantwortet diese Frage sofort mit Nein, „während sie gleichzeitig sehr überzeugend klarstellt, dass sie selbst aus Erfahrungen mit Machine-Learning-Modellen in ihrer eigenen künstlerischen Praxis spricht“, heißt es in der Jurybegründung. Und weiter: „Ausgehend vom Studioalbum OK Computer der Musikgruppe Radiohead aus dem Jahr 1997 interpretiert sie sehr originell sowohl in Sound, Visuals als auch Texten die Songs des Albums und stellt neue Musikvideos vor.“

 

Die Künstlerin beeindruckte die Jury mit der Detailliertheit in der Darstellung des künstlerischen Prozesses und vor allem aufgrund der kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Kreativität und künstliche Intelligenz. Als Herzstück ihres Projekts sieht Stephanie Meisl „die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, in der mich dieses Album geprägt hat, und unserer Gegenwart, die mit Unbehagen und Angst vor künstlicher Intelligenz konfrontiert ist.“ Stephanie Meisl wurde 1981 in Hallein geboren und wohnt in Wien. Sie beschäftigt sich seit 1997 mit multimedialen Kunstformen. Seit 2003 ist sie Mitglied des Halleiner Medienkunstfestivals Schmiede. Seit 2004 ist Stephanie Meisl unter dem Künstlernamen C‘quence tätig. Die Verleihung des Stipendiums erfolgt beim Kunstfestival Schmiede am 22. September 2021. – (Text und Foto: Landes-Korrespondenz).

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Die Darstellung der Dreifaltigkeit – Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist – reicht von ihren Anfängen (dazu das 1. Foto oben), einer Arbeit des italienischen Künstlers Masaccio, über die Prachtfresken in mittelalterlichen Kathedralen (dazu das 2. Foto), bis zu modernen Darstellungen (dazu das 3. Foto). In Hallein findet sich eine zeitgenössische Darstellung der Dreieinigkeit auf dem eindrucksvollsten Hausgiebel im Stadtzentrum, auf der Fassade des Hauses Bayrhamerplatz 8 (dazu das 4. Foto). Dort wurde in einem Medaillon (dazu das 5. Foto), eine moderne, eigenwillige Version des Themas Dreieinigkeit geschaffen. Gott Vater sitzt auf einem Stuhl, über seinem Haupt die weiße Taube als Symbol des Heiligen Geistes. Zwischen seinen Beinen sitzt Jesus mit Lendenschurz und Vollbart. Gott Vater hält die auseinander gestreckten Arme seines Sohnes – ein dramatischer Hinweis auf die von Gott vorausgesehene, grausame Kreuzigung seines Sohnes. Im Haus Bayrhamerplatz 8 gibt es eine weitere Kunst-Attraktion, die kleinste Galerie der Stadt Hallein, des Landes Salzburg, Österreichs, Europas und der ganzen Welt. Sie bietet im Eingangsbereich, in einer Wandnische hinter Glas, jeweils Raum für nur ein einziges Kunstwerk.

Die korrekte Bezeichnung der Minigalerie lautet: ,,1blick – Kunst im Vorhaus.‘‘ Derzeit ist hier Künstler Reinhard Simbürger zu Gast mit seinem Werk ,,Ohnmacht 20.21‘‘, einer Skulptur aus Zirbenholz, umgeben von Birkenstämmen (dazu das 6. Foto oben). Von überhohen, dichten Stämmen bedrängt und der Situation hilflos ausgeliefert, steht ein nackter Mann mitten im Wald (dazu das 7. Foto oben). Sein einziges ,,Kleidungsstück‘‘ ist eine FFP2-Atemschutzmaske. Diese Installation aus Birkenstämmen und einer geschnitzten, männlichen Figur aus bemaltem Zirbenholz, soll die Ohnmacht des Menschen in den Zeiten der Pandemie verdeutlichen.

Reinhard Simbürger wurde 1960 in Tamsweg geboren und ist vielseitiger Künstler, Designer und Musiker. Er lebt mit seiner Familie in Murau. Seine Ausbildung erfolgte an der Bildhauerschule Hallein und an der Universität Linz zum Bildhauer. Der Arbeitsbereich des Künstlers Reinhard Simbürger umfasst Bildhauerei in den verschiedensten Techniken, Malerei, Logogestaltung, Grafik, Objekt-Design, Bühnen-Bildgestaltung, Organisation und Gestaltung von Ausstellungen, Symposien und Themenwegen. Workshops und Kurse mit Kindern und Erwachsenen im künstlerischen und waldpädagogischen Bereich. 2004 erhielt Reinhard Simbürger das Zertifikat eines Waldpädagogen. Seit 1990 ist er Mitglied der Musikgruppe ,,Querschläger‘‘. – (Text: Galerie 1blick, OST. Fotos 1 bis 3: Kunst-Topografie, Fotos 4 bis 7 Odo Stierschneider).

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Sie treffen einander 1985 in Rom, sie haben gleichzeitig das österreichische Auslandsstipendium für bildende Kunst. Die Lust am Entdecken und das Reagieren auf den genius loci verbindet sie – die Stadt wird ihr Atelier: das Flanieren, das Finden von etwas, was es sein könnte, das Gelb-Rot – die Farbe Roms, die Sprache und Rhythmen des Alltags, die Sinnlichkeit des Anderen, die Gleichzeitigkeit vieler Zeitebenen. Seither entfalten Kaltner, Kordon und Seidl ihre Kreativität in diversen Medien mit unterschiedlichen Richtungen – sporadisch gibt es künstlerische Kooperationen. [TOPIC SYNONYM] ist die erste gemeinsame Ausstellung von Kaltner, Kordon und Seidl. Diese spannt einen Bogen von Rom bis Hallein, das „italienische Frühwerk“ wird aktuellen Arbeiten gegenübergestellt. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung, Film und Fotografie. Das erste der obenstehenden Fotos erinnert daran, als die Drei nebeneinander im Auto unterwegs noch in Rom, von einem wachsamen Carabiniere gestoppt wurden. Damit waren die ,,Glorreichen Drei‘‘ für immer miteinander verbunden. Die weiteren Fotos zeigen Beispiele aus der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte. – (kunstraum pro arte, OST. Fotos: Odo Stierschneider).

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Montag, 7. Juni, 15.30–16.30 Uhr
TAG DER OFFENEN TÜR
Franz Xaver Gruber – Ehrenbürger Halleins

Am Todestag des Stille-Nacht-Komponisten wird ab 15.30 Uhr die Geschichte der Familie Gruber in Hallein geschildert. Grubers Wirkungsstätte, die Stadtpfarrkirche Hallein, steht dabei ebenso im Mittelpunkt, wie das Grab des Komponisten vor dem Stille Nacht Museum Hallein.
Zur Todesstunde um 16.15 Uhr
wird eine Ehrenwache
mit dem Bürgercorps der Stadt Hallein abgehalten.

Teilnahme kostenlos.

 

Donnerstag, 10. Juni, 16.30 Uhr
STADTFÜHRUNG
Von der Kuffergasse zum Molnarplatz –
Geschichten hinter den Straßennamen

Welche Geschichten verbergen sich hinter den Bezeichnungen von Straßen und Plätzen? Eine spannende Spurensuche in die Vergangenheit!
In Kooperation mit Halleiner G'schichten.
Treffpunkt: Keltenmuseum Hallein
Kosten: 5 Euro

 

Samstag, 12. Juni, 10 Uhr
VORTRAG:
HALLEIN UND DAS WEISSE GOLD

Spannende Episoden der Stadtgeschichte geben Einblicke in die Geschichte der Salzproduktion von den Erzbischöfen bis in die Gegenwart. Entdecken Sie die Meilensteine der Halleiner Stadtentwicklung!
Kosten: 4 Euro zuzüglich Museumseintritt.

 

Sonntag, 13. Juni, 10 Uhr
FAMILIENFÜHRUNG
Kelten für Kinder – Archäologie erleben!

Gemeinsam gehen wir auf Entdeckungsreise in die Welt der Kelten.
Finde heraus, was ArchäologInnen alles machen!
Kosten: 3,50 Euro zuzüglich Museumseintritt.
Keltenmuseum und Stille-Nacht-Museum freuen sich auf Ihren Besuch! (Presse-Aussendung Keltenmuseum. Fotos: OST).

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Nun gibt es auch im Bezirk Hallein deutliche Rückgänge bei den täglichen Corona-Neuinfektionen. So lauteten die täglichen zweistelligen Zuwachszahlen vor 4 Wochen in der Woche vom Sonntag, 25. April bis zum Doppelfeiertags-Wochenende (Staatsfeiertag) noch: +32, +18, +31, +45, +30, +18, +29, +31. In den vergangenen 7 Tagen bis Montag 24. Mai, gab es im Bezirk nur noch einstellige Zuwachs-Zahlen: +0, +7, +1, +7, +4, +3, +5. Aufgrund dieser guten Entwicklung, auch im gesamten Bundesland Salzburg bei den Neuinfektionen, der sinkenden Inzidenz und dem guten Impffortschritt, regt Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer nun weitere Öffnungsschritte an. „Wir haben während der letzten Monate gemeinsam große Anstrengungen unternommen, damit wir eine gute epidemiologische Ausgangslage für den bevorstehenden Sommer erreichen. Umso mehr freue ich mich über den Rückgang der 7-Tages-Inzidenz im Bundesland Salzburg auf den Wert 43 und den deutlichen Fortschritt bei den Impfungen“. Gleichzeitig wechselte das Bundesland und damit auch der Bezirk Hallein am 20. Mai von der Alarmfarbe Rot in die erträglichere Farbe Orange.

 

„Im Bereich der Volkskultur braucht es praktikablere Lösungen, damit die Vereine ihren Proben und dem damit verbundenen Vereinsleben wieder besser nachkommen können, denn die derzeitige Regelung beschränkt die Vereine ungemein. Bezogen auf die guten Erfahrungen mit der Öffnung in der Gastronomie und Hotellerie braucht es auch im Museums-Bereich Anpassungen, um eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität und damit die Möglichkeit für betriebswirtschaftlich sinnvolle Rahmenbe­dingungen, zu ermöglichen“, begründet der Landeshauptmann die Anregung für weitere Öffnungsschritte. „In der Diskussion für weitere Öffnungsschritte spielen wie bisher natürlich die Stimmen der Wissenschaft und der Experten eine wichtige Rolle, denn auch diesmal geht es darum, einen gemeinsamen und virologisch vertretbaren Weg zu finden.‘‘

Aufgrund der günstigen Situation, steht nun ein Kulturerlebnis der Extraklasse bevor. Am Sonntag, 30. Mai, gibt es ein landesweites Museums-Wochenende mit Gratis-Eintritt und Sonderprogrammen. Das Halleiner Keltenmuseum bietet nach der durch die Pandemie erzwungenen Pause Einblicke in seine Kulturschätze bei freiem Eintritt von 10 bis 17 Uhr. Hier können Archäologie-Interessierte auch neue Forschungs- und Dokumentations-Methoden, vom Geo-Radar bis zum LiDAR-Scan, kennenlernen. „Die Corona-Pandemie hat auch unsere Museen vor besondere Herausforderungen gestellt. Sicherheitskonzepte wurden erstellt, Schutzmaßnahmen getroffen, um dem Publikum einen sicheren und entspannten Museumsbesuch zu ermöglichen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer (1. Foto oben) und dessen Stellvertreter Heinrich Schellhorn (2. Foto oben) ergänzt: „Die Freude darüber, endlich wieder Kultur vor Ort zu erleben, einander zu treffen und auszutauschen, ist durchwegs in allen Regionen des Landes spürbar“. – (Presse-Aussendung Landes-Korrespondenz Salzburg, Odo Stierschneider. Fotos: LKS, OST).

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Dass es reizvoll ist, für literarische Figuren Kleidungsstücke zu entwerfen und sie auf diese Weise ein bisschen greifbarer und sichtbarer zu machen, wurde in den vergangenen Jahren in verschiedensten Projekten der Modeschule Hallein und der Stadtbücherei Hallein erfolgreich bewiesen. Nun werden im Rahmen einer Diplomarbeit an der Modeschule erstmals in der Stadtbücherei Prototypen ausgestellt, die einen anderen Zugang zu Literatur schaffen. Alexandra Thaller, Chiara Guscelli und Natalie Moser, Schülerinnen des Zweigs für Hairstyling, Visagistik und Maskenbildnerei, haben Bücher zum Thema „Haut und Haare“ in den Fokus genommen und die Texte mit Konzepten zeitgenössischer Foto- und Performance-Künstlerinnen konfrontiert. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind in der Stadtbücherei Hallein, Schöndorferplatz 6, im ersten Stock bis 31. August ausgestellt.

 

Chiara Guscelli hat die sehr komplexe und ambivalente Mutter-Tochter-Beziehung aus dem Buch „Mamorhaut“ von Slavenka Drakulić in einer Trilogie fotografisch verarbeitet. Natalie Moser beschreibt basierend auf dem Roman „Der Zopf“ von Laetitia Colombani in ihrer Bilderserie mit dem Titel „Die Reise des Tempelhaars“ die Geschichte dreier Frauen, die auf verschiedenen Kontinenten in ganz unterschiedlichen Lebenswelten stehen und deren Schicksal durch eine Perücke doch miteinander verknüpft wird, ohne dass sich die Frauen je begegnen. Alexandra Thaller schließlich zeigt Fotografien im Kontext des 2013 erschienenen Buches „Americanah“ der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie. In diesem Text erfährt man auf eindrucksvolle Weise, welche Botschaften und Vorurteile mit Haaren in Verbindung gebracht werden, und wie die Protagonistin sich Schritt für Schritt, Frisur für Frisur, persönlich entfaltet, indem sie sich sowohl von den Konventionen ihres afrikanischen Heimatlandes als auch von jenen der Vereinigten Staaten, wo sie eine Zeit lang lebt, befreit.

 

Diesmal wurde also nicht genäht, sondern geschminkt, frisiert und fotografiert. „Das war spannend und intensiv, lustig und traurig – aber auf jeden Fall sehr bereichernd!“, sind sich die drei Schülerinnen einig und würden sich freuen, wenn möglichst viele Büchereibesucher/innen durch ihre Arbeiten Lust auf die Romane bekämen.

 

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STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Prototyp zum Roman „Americanah“, Foto-Beispiel aus der Arbeit von Alexandra Thaller. FOTO 2: Prototyp zum Roman „Marmorhaut“, Foto-Beispiel aus der Arbeit von Chiara Guscelli. •            FOTO 3: Prototyp zum Roman „Der Zopf“, Foto-Beispiel aus der Arbeit von Natalie Moser. – (Presseaussendung Modeschule. Fotos: Thaller, Guscelli, Moser.)

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Elementare Ereignisse auf der Halleiner Pernerinsel gab es schon immer: 1. Die bereits seit Jahrzehnten währende Präsenz der weltberühmten Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel. 2. Für ein kolossales Kulturwunder auf der Pernerinsel sorgte Notar Claus Spruzina. Er stellte vier übergroße Holzstatuen zur Verfügung, welche die kulturträchtige Atmosphäre rundum auf faszinierende Höhe treiben.  Dieser Bereich ist heute der optische Glanzpunkt der Pernerinsel – beneidet auch von der Stadt Salzburg, wie man von Journalisten aus Salzburg hört. 3. Der Eintrittsbereich zur Pernerinsel vom erneuerten Pfannhauserbrücke aus, wurde optisch besonders zufriedenstellend gestaltet. Die schöne, zweifarbige Färbelung der ausgedehnten salzachseitigen Fassaden der Alten Saline, die originelle und beliebte Sitzscheibe am Brückenkopf und die Entfernung eines jahrelang überflüssigen Gitterfragmentes, haben diesen Bereich vorbildlich aufgewertet. 4. Die komplette Dacherneuerung der Salinenkapelle. Heute nicht mehr vorstellbar: Die Kapelle war einst das erste und einzige Gebäude auf der Pernerinsel. Sie diente dem Fürsterzbischof zur geistlichen Erbauung inmitten einer parkähnlichen Erholungslandschaft. 5. Der in Salzburg sesshaft gewordene chinesische Künstler Wang Jixin, präsentierte in der Alten Saline auf der Pernerinsel seine überdimensionalen, zutiefst beeindruckenden Gemälde mit Themen aus der Salzgeschichte der Stadt Hallein. Die Hoffnung besteht, dass dieser überwältigende, der Stadt Hallein auf den Leib geschriebene Gemäldezyklus, wieder dorthin zurückkehrt, wo er unbedingt hingehört: In die Alte Saline auf der Pernerinsel.

Nun aber entsteht mit einem Paukenschlag eine neue, erfreuliche und hinreißende Aufwertung der Pernerinsel. Wieder ist es Notar Claus Spruzina – exakt Präsident der Notariatskammer Salzburg, Hon.-Prof. Dr. Claus Spruzina – der gemeinsam mit dem Start-up-Experten Andreas Spechtler – Silicon Castles, Puch-Urstein – eine weitere massive und anspruchsvolle Aufwertung der Pernerinsel plant. Ein Gespräch mit Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger ergab, dass Claus Spruzina und Andreas Spechtler ihre Idee zu ,,KulturQuartier Pernerinsel: lernen-arbeiten-leben‘‘ auch im Rahmen der öffentlichen Sitzung der Gemeindevertretung Hallein präsentieren sollten. Dies geschah auch – und alle erlebten eine kleine, erlesene Sternstunde für Hallein. Nachstehend ist das Arbeitspapier zum Thema ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ wiedergegeben, welches die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter auch persönlich überreicht bekamen.

IDEE
KULTURQUARTIER PERNERINSEL

lernen-arbeiten-leben

Ausgangssituation und Ziel
o  Die Pernerinsel ist seit mehr als 30 Jahren nur sehr eingeschränkt genutzt.
o  Belastungen aus dem Bestandserhalt.
o  Ganzheitliches Konzept – umfassende, weitsichtige und weit
    vorausschauende Berücksichtigung möglichst vieler Aspekte und
    Zusammenhänge.
o  Keine Änderung der Eigentümersituation.

 

Idee eines KulturQuartiers
o
  Campus als ,,Herzstück‘‘ mit Bildungs-Einrichtungen aus dem Bereich
    ,,CULTURE TECH‘‘.
o  Inkubationszentrum für Technologie-Startups im Bereich Kultur, Kunst und
    digitale Medien. Studierende und Absolventen werden aktiv angeleitet und
    unterstützt, ihre Ideen in eigenen Unternehmen mit globalem Potential am
    Standort in Hallein zu verwirklichen.
o  Wohn- und Lebensraum auf zeitgemäße Weise mit integrativen Konzepten
    aus dem Shared Space und Shared Economy Universum integrativ vereinen.
    Dazu zählen u.a. auch die modernen Spielformen der CoWorking- und
    CoLiving-Nutzungsformen.


Umsetzung in Form eines kooperativen Modells
o
  Frühzeitige, umfassende und transparente Integration der relevanten
    Fachgruppen und politischen Entscheidungsträger der Stadt Hallein.
o  Agile Methode: gemeinsame Annäherung an das Projekt.
Lenkungsgruppe bestehend aus dem Bürgermeister der Stadt Hallein,
    Vertretern der Fachgremien Architektur und Denkmalschutz,
    Fachbehörde/Raumordnung sowie Projekt-Initiatoren.
o  Im Sinne eines kooperativen Modells obliegt dieser Gruppe die Entscheidung
    über die wesentlichen Rahmenparameter des Projektes.
o  Logische Weiterentwicklung von der Industriestadt zur Technologie- und
    Kulturstadt.

Start-up-Experte Andreas Spechtler wies die Gemeindevertretung darauf hin, dass ,,Culture Tech‘‘ noch am Anfang stehe. Die gewohnten Kulturbereiche wie Theater, Musik und Kunst verlagere man damit in das digitale Zeitalter. Die Chance für die Pernerinsel: Noch gebe es international keine Region, die sich auf ,,Culture Tech‘‘ spezialisiert habe. Damit könne man auf der Pernerinsel ein Leuchturmprojekt für ganz Österreich schaffen. Auch ausländische Universitäten signalisierten bereits ihr Interesse, an der neuen Einrichtung ,,Culture Tech‘‘.

 

Bürgermeister Alexander Stangassinger will zum Projekt ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ eine Bürgerbeteiligung der Halleiner Stadtbewohner. Er plant deshalb innerhalb der nächsten zwei Wochen ein Gespräch mit den Klubobleuten der Stadt. Jede Fraktion solle sich überlegen, wie das Vorhaben ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ aussehen könnte. Die ÖVP steht einer Bürgerbeteiligung kritischer gegenüber. Sie argumentiert, dass so Außergewöhnliches, wie es für die Pernerinsel erforderlich wäre, der breiten Masse schwierig zu vermitteln sei. Das Vorhaben ,,KulturQuartier‘‘ passe aus Sicht der ÖVP jedenfalls hervorragend auf die Pernerinsel.

Bei einer Bürgerbefragung zum Thema ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ gilt es jedenfalls, im Vorfeld die Halleinerinnen und Halleiner detailliert und verständlich über das geplante ,,KulturQuartier‘‘ zu informieren. Zur Entscheidungsfindung gilt es, vor der Befragung, die enormen Vorteile des ,,Kultur-Quartiers‘‘ ebenso darzulegen wie dessen Nachteile. Da gibt es freilich ein Problem – denn Nachteile gibt es keine. Dem Großteil der Bevölkerung wird es wohl egal sein, ob das ,,KulturQuartier‘‘ kommt oder nicht. Für alle an der Stadtentwicklung und am Halleiner Kulturgeschehen Interessierten, stellt das ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ jedoch eine faszinierende Chance dar, sowohl für die Pernerinsel als auch für die Stadt Hallein.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Blick auf die Pernerinsel vom Kleinen Barmstein. FOTO 2: Notar Claus Spruzina vor den von ihm für die Pernerinsel zur Verfügung gestellten, fantastischen Holzstatuen. FOTO 3: Blick auf die Sitzung der Stadtgemeindevertrerung, in deren Verlauf Notar Claus Spruzina und Start-up-Experte Andreas Spechtler ihre Idee ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ präsentierten. FOTO 4: Bürgermeister Stangassinger mit Atemschutzmaske bei der Sitzung der Stadtgemeindevertretung. FOTO 5: Andreas Spechtler und Claus Spruzina ebenfalls mit Maske. FOTO 6: Claus Spruzina informierte, so wie vor ihm Andreas Spechtler, am Rednerpult die Gemeindevertretung über das Vorhaben ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘. FOTO 7: Claus Spruzina verteilte schriftliche Informationen zum Projekt ,,KulturQuartier Pernerinsel‘‘ an die Mitglieder der Gemeindevertretung. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die aktuelle Ausstellung im kunstraum pro arte zeigt die künstlerischen Positionen von drei Künstlern, die eine über 30-jährige Freundschaft verbindet. Martin Kaltner, Renate Kordon und Herman Seidl treffen einander 1985 in Rom, sie verfügen gleichzeitig über ein österreichisches Auslandsstipendium für bildende Kunst. Die Lust am Entdecken und das Reagieren auf den genius loci verbindet sie – die Stadt wird ihr Atelier. [TOPIC SYNONYM] ist die erste gemeinsame Ausstellung von Kaltner, Kordon und Seidl. Diese spannt einen Bogen von Rom bis Hallein, das „italienische Frühwerk“ wird aktuellen Arbeiten gegenübergestellt. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung, Film und Fotografie.

 

DAS LEBEN IST WIE EINE OPER –
DAS LEBEN IST WIE EIN WERK

Herman Seidls 27-teilige Wandinstallation „La vita è come un'opera“ besteht aus kleinen und großformatigen SW-Fotografien, entstanden während des halbjährigen Aufenthalts in Rom 1985. Hier treffen Stereotype auf Experimente, die helle und die dunkle Stadt ist die große Bühne, die Menschen liefern das Drehbuch. Das Stück spielt jeden Tag und jede Nacht. Was bleibt das sind Szenenfotos eines Theaterstücks, das heute nicht mehr aufgeführt wird. Die Suche nach fotografischer Identität im Abbild der anderen setzt Seidl seither fort.

 

ZWISCHENRÄUME, ÜBERGÄNGE UND
DIE POESIE DER UNENDLICHKEIT

In seinen Malereien beschäftigt sich Martin Kaltner u.a. mit Prozessen des städtischen Werdens und Vergehens, mit Momentaufnahmen in der Schichtung des gebauten und sozialen Raums, mit Übergängen (z.B. vom Analogen zum Digitalen) oder mit der unendlichen Folge natürlicher Zahlen in der Zahlenreihe des Fibonacci. Kaltner zeigt in der Ausstellung eine Auswahl an in Rom 1985/86 entstanden Arbeiten sowie aktuellere Serien wie „Xylem“, bestehend aus Malerei auf Holzkonstruktionen (entstanden in Wien 2009-2012) sowie Malereien und Filme von Orten, der Peripherie und von Baustellen. Kaltner agiert dabei oft als Beobachter und Übersetzer: So haben beispielsweise die Baustellenbilder ihren Ausgangspunkt in Beobachtungen von Orten in stetigem Wandel. Seit vielen Jahren entstehen Bilder von Architekturräumen und Architekturen, die jeweils nur für kurze Zeit sichtbar sind. Kaltner interessiert die permanente Veränderung und Unabwägbarkeit. Er vergleicht diesen Prozess mit dem Akt des Malens, denn das Bild entsteht durch einen ähnlichen Prozess von Schichtungen, des Aufbauens, Zerstörens und Malens.

 

ROM WAR FÜR KÜNSTLERIN UND KÜNSTLER
EIN MASSGEBLICHER WENDEPUNKT

Während Seidl und Kaltner sich verstärkt den Beobachtungen eines sichtbaren Außen widmen, sucht Renate Kordon in vielen ihrer Arbeiten das menschliche Innenleben zu erfassen – so etwa in ihren „Seelenenergieportraits“, eine Serie von 20 Buntstift-Zeichnungen, entstanden in Rom 1986. Kordon erläutert dazu: „Wenn ich zeichne, ist die jeweilige Person nicht anwesend. Vor dem leeren Blatt Papier beginne ich, mich vollkommen auf sie einzustimmen. […] Die Arbeit ist sehr intensiv – ich bin total im Anderen. Sind die Formen abgeschlossen, sehe ich bereits die ersten Farben auf das Blatt projiziert [...] Ist die Zeichnung abgeschlossen, spüre ich die Entspannung und komme wieder zu mir zurück […] Nach und nach erklären sich mir die Bedeutungen der Formen und Farben.“ Ebenfalls in Rom entstanden sind Videoarbeiten, wie beispielsweise ihr „Romtonfilm“, ein vierminütiger Stop Motion Film. Protagonist dieses filmischen Kleinods ist ein Tonklotz, der - als Synonym für die „braune Vergangenheit“ - sich im städtischen Raum scheinbar unbemerkt fortbewegt, sich zurückzieht und wieder kommt. Neben einer Auswahl der in Rom entstanden Arbeiten, zeigt Kordon auch aktuelle Werke wie bspw. „Verlassenschaft“ von 2021 – der Versuch einer bildhaften Anordnung der Zusammenhänge und Beziehungen von Dingen und Fährnissen, die verbleiben, wenn eine Person für immer gegangen ist. Rom war für alle drei Künstler/innen ein Wendepunkt. Seither entfalten Kaltner, Kordon und Seidl ihre Kreativität in diversen Medien mit unterschiedlichen Richtungen – sporadisch gibt es künstlerische Kooperationen. Nach wie vor teilen Kaltner, Kordon und Seidl eine stete Neugier auf die Welt und deren Veränderung, der Blick auf den Menschen steht für sie im Zentrum.

 

VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN
DER AUSSTELLUNG IM KUNSTRAUM PRO ARTE

Die Eröffnung der Ausstellung im kunstraum pro arte findet am Samstag, 8. Mai 2021 von 10 bis 14 Uhr statt. Die Ausstellung ist von 8. Mai bis 19. Juni 2021 zugänglich. – Veranstaltungen (Eintritt frei) im Rahmen der Ausstellung: Mittwoch, 19. Mai und 9. Juni jeweils um 18:30 Uhr After-Work Künstlerführung mit Herman Seidl. – Samstag, 19. Juni um 11:00 Uhr Finissage und Künstler*innen-Gespräch. – Infos Coronavirus: Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. – Öffnungszeiten der Ausstellung: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr. Auch nach Vereinbarung. Eintritt frei.

 

KURZBIOGRAFIEN VON
MARTIN KALTNER, RENATE KORDON, HERMANN SEIDL

MARTIN KALTNER, geboren 1961 in Bruck an der Mur, studierte von 1980 bis 1985 Grafik an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Max Melcher 1985/86 Romstipendium Seit 1989 Animationsfilme 1990 Paris-Stipendium, Cite des Artes, ENSAD, Paris. 1990/91 Hochschule für angewandte Kunst Wien, Trickfilmstudio bei Maria Lassnig, Mitglied der ASIFA Austria. Ausstellungen (Auswahl): 2020 „World Filmmaking 2“Biennale 7,Gherdeina /„Abfahrt und Ankunft“, Yppenplatz Säulen der Erinnerung, Wien; 2019 „camera obscura“ Masc foundation, Wien; 2016 Moving Image Department – 4th Chapter: The Rhetoric of Time, Revisited;  National Gallery, Praha 2012  „Montag ist erst übermorgen“, Akademie der bildenden Künste, Wien;  2008 „Another Tomorrow“, Slought Foundation Philadelphia; 2007 „Ich fühle was, was du nicht siehst“,  Museum Stift Admont; 2005 „Napoli Presente-Walking Project“ Palazzo delle Arti ,  Neapel, 2001 „ausgeträumt..“ Secession, Wien. www.martinkaltner.at

 

RENATE KORDON, geboren 1952 in Graz, Architektur- und Grafikstudium in Wien; Stipendium für Animation und Video, ENSAD, Paris; Visiting Artist Professor LIT, Detroit, USA; Meisterjahr bei Maria Lassnig, Meisterklasse für Experimentelles Gestalten; Rom Stipendium; Kunst und Bau Projekte; im KUNST UND BAU Beirat des Bundes; Visiting Artist Professor Dundas School of Arts, Ontario, Kanada; Organisation und Kuratierung von Ausstellungen im ASIFAKEIL, quartier21, MQ, Wien; Lehrauftrag "Labor Animation“, Kunstuniversität Linz; Gründung des „Instituts für ZEITverschiebung“ in Graz. Zu ihren Medien zählen: experimentelle Trickfilme, Zeichnung, Multimedia, Kunst im öffentlichen Raum. www.renatekordon.com

 

HERMAN SEIDL, geboren 1960 in Neumarkt/Steiermark. 1989-2006 Universität in Salzburg, Studium der Kommunikationswissenschaft und Romanistik 1982-1986, der Künstlerischen Fotografie am Salzburg College bei Derek Bennet (USA), Dieter Appelt (D), Thomas Joshua Cooper (USA/GB) and Juan Fontcuberta (E). Lebt und arbeitet in Salzburg. www.hermanseidl.com


ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Porträtfoto Martin Kaltner, Foto: Herman Seidl. FOTO 2: Martin Kaltner, Das Wechseln der Lampen, Öl auf Leinwand, 50 x 80 cm, 2006/2021, Foto Herman Seidl. FOTO 3: Porträtfoto Renate Kordon, Foto: Mira Kapfinger. FOTO 4: Renate Kordon, Verlassenschaft, Graphit/ Guache/ Öl, 127 x 121 cm, 2021, Foto: Renate Kordon. FOTO 5 (Einladungskarte): Martin Kaltner, Renate Kordon, Herman Seidl © 2021. FOTO 6: Herman Seidl, Rio, Pigment Print, 42 x 60 cm, 2014. – Presse-Aussendung des kunstraumes pro arte).

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Die YnselZeit startet in die zweite Saison um gemeinsam mit den Tennengauer Kulturschaffenden ein Zeichen der kulturellen Vielfalt in Hallein zu setzen. Es werden die unterschiedlichsten Kunst- und Kulturprojekte in der Alten Saline auf der Pernerinsel zu einem Festival der Gegenwartskultur gebündelt und der Tennengauer Kulturszene damit eine spannende Präsentationsfläche geboten. Ziel ist es, durch dieses Festival die regionale Kulturarbeit noch besser sichtbar zu machen, nachhaltig zu stärken und den Diskurs auch über die Region hinaus zu tragen. Für den Open Call können bestehende Workshops, Vorträge, Projekte, Veranstaltungen usw. von Akteuren und Vereinen der freien Tennengauer Kulturszene eingereicht werden. Explizit erwünscht sind zeitgenössische, spartenübergreifende, partizipative und auch kritische Beiträge. Die Auswahl erfolgt durch eine unabhängige Fachjury und wird kuratorisch vertieft. Veranstaltungszeitraum: 01. bis 20. September 2021.  Folgende Räumlichkeiten können kostenfrei genutzt werden:
• Alte Schmiede
• Verdampferturm EG
• Kesselhaus
• Salzlager 1 – 5
• Salon Huber

 

Einreichungen bitte bis zum 20. April 2021 an
Eszter Fürjesi

E.Fuerjesi@hallein.gv.at
Rückfragen zur Ausschreibung bitte an
Kerstin Klimmer (Künstlerische Leitung)

office@schmiede.ca – (Presse-Aussendung mit Foto: Stadtgemeinde Hallein.)

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Vor allem die Jüngsten unserer Mitbürger/innen waren besonders davon betroffen, dass die Büchereien und Buchhandlungen in Hallein während der Corona-Pandemie geschlossen waren. Von insgesamt 49.351 Entlehnungen im Jahr 2020 in der Stadtbücherei, gingen 32.606 auf Kinderbücher, das sind knapp zwei Drittel! Trotz der Schließung im ersten Lockdown im März des vergangenen Jahres, stellte die Stadtbücherei auf einen sicheren Abholservice um. So konnte der Rückgang bei den Ausleihungen minimiert werden und sogar ein Plus gegenüber 2018 verzeichnet werden. Die Zahl der Gesamtausleihen (Print, CD, Video) betrug im Corona-Jahr 2020 respektable 52.923. Diese Ausleihungen lagen 2019 bei der Rekordhöhe von 55.632 und betrugen 2018 noch 52.889. Der Medienbestand der Halleiner Stadtbücherei beläuft sich derzeit auf 25.866 Medien, bestehend aus 23.619 Printmedien und 2247 CDs und Videos, welche für die Halleinerinnen und Halleiner zur Verfügung stehen. Trotz des Corona-Jahres fanden insgesamt 64 Veranstaltungen statt, mit immerhin 1654 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ein Großteil der ursprünglich geplanten Veranstaltungen konnte klarer Weise aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 nicht durchgeführt werden. – (Presse-Aussendung der Stadt Hallein. Foto: Odo Stierschneider).

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Eigentlich hätte ein groß angelegtes Stück entstehen sollen, das rund um den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven Premiere gehabt hätte. Corona-bedingt wurde das Konzept mehrmals verändert und neu entwickelt. Nun entstand eine Online-Performance, die mit den Mitteln und Möglichkeiten des Videos spielt und experimentiert. Am 17. März um 20.15 Uhr, erleben alle Interessierten das Ergebnis auf FS1, dem Community-Sender Salzburgs. Seien Sie dabei! Das Theater bodi end sole freut sich auf Ihre Reaktionen.

 

Was bleibt von Ludwig van Beethoven übrig, wenn der Geniebegriff wegfällt? Das Theater bodi end sole macht sich auf die Suche nach dem Menschen, der sich hinter dem Komponisten der 9. Symphonie, des „Fidelio“ und so vieler anderer Werke verbirgt. Daneben gab es noch „die Anderen“ – Frauen, Komponistinnen der Zeit, deren Namen und Werke heute kaum jemand mehr kennt. Briefe, Lebenserinnerungen, Zeitzeugnisse werden zu einer audiovisuellen Collage verwoben. Eine Performance, die ihren eigenen Weg geht und herausfinden will, welche Muster und Gedanken aus der Zeit von vor 250 Jahren uns heute noch prägen.

 

Mit
Marion Hackl – Performance, Ausstattung
Domenica Radlmaier – Performance, Gesang
Gertraud Steinkogler-Wurzinger – Performance, Gesang, Komposition
Wolfgang Oliver – Performance
Nicole Baïer/ atelierdemontage – Aufnahme, Schnitt, Montage
Werner Lemberg – Klavier
Sophie Hassfurther – Saxophon, Komposition
Helfried Hassfurther – Licht, Tondesign
Gertraud Steinkogler – Idee
Bashir Khordahji – Produktionsleitung
Doris Schumacher, Christa Hassfurther – Konzept, Dramaturgie, Regie

 

Das Theater bodi end sole dankt für die Kooperation mit dem Institut für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Mozarteum. Der Dank gilt ebenso der Universität Mozarteum, welche für die Musikaufnahmen den Bösendorfersaal zur Verfügung stellte. Dank gilt auch Alois Ellmauer, der beim Maskenbau mithalf, weiters Esther Rauch für die zusätzliche Recherche und der Familie Meyer-Dobrotinšek für das Fotografieren des winterlichen Komponistendenkmals in Berlin. – (Presse-Aussendung Theater bodi end sole. Foto: music-moon)

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Die erste Ausstellung im Jahresprogramm 2021 des Tennengauer Kunstkreises widmet sich den Positionen der beiden Künstlerinnen Tina Graf und Nathalie Irene Unteregger und fragt danach, wie sich „zeitgenössische Zeichnungen“ produktiv missverstehen lassen können. Unter dem Ausstellungstitel „Missverständnisse machen Missverhältnisse“ weisen die Künstlerinnen Nathalie Irene Unteregger und Tina Graf gezielt darauf hin, an Blickwinkeln zu rütteln, Kategorie-Bildungen zu hinterfragen, um spezifischen Denkweisen ein Ende zu setzen und in der Auflösung neu zu betrachten. Klare Unzuordnung trifft auf unklare Zugehörigkeit – so wird der Begriff „zeitgenössische Zeichnung“ individuell verstanden und neu definiert. Zeichnen wird als eine Möglichkeit des Denkens verstanden. Eine Linie zu ziehen, bedeutet, eine Geschichte zu erzählen. Die zeichnerischen Denkweisen zeigen sich durch das Einsetzen verschiedener Materialien und Techniken. Es wird bewusst darauf verzichtet, Zeichnungen im „klassischen Sinne“ mit Bleistift oder Buntstift auf Papier anzufertigen. Im Laufe eines mehrmonatigen Prozesses wurden neue Möglichkeiten erprobt um den Begriff der „zeitgenössischen Zeichnung“ zu erweitern.

 

Tina Graf, die 1997 in Taiwan geborene und trilingual aufgewachsene Künstlerin erlebt oft, dass durch Missverständnisse auch Missverhältnisse entstehen können. In ihrer künstlerischen Praxis sucht sie diesen Wendepunkt produktiv zu machen: „Es ist die Fähigkeit, mehrere Blickwinkel zu vereinbaren, die vor Perspektivenlosigkeit schützt. Missverständnisse können zu Konflikten und Unannehmlichkeiten führen. Gänzlich nicht verstanden zu werden, aber auch dazu, gar keine Stimme zu besitzen. So wollte ich gezielt in der Ausstellung die Zeichnung im klassischen Sinne missverstehen, um der Last zu entfliehen.“ Tina Graf ritzt beispielsweise mit einer Bohrmaschine auf Aluminium und erschafft Radierungen oder verwandelt eine Serie „klassischer Federzeichnungen“ in verlorene Linolschnitte. Ein Kunstbuch aus Druckgrafiken „A Cyclist’s Alphabet“ entsteht. Das Studium der Bildenden Künste und Gestaltung an der Universität Mozarteum in Salzburg schloss Tina Graf 2019 ab. Seit Herbst 2019 studiert sie Grafik und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien. In ihren Arbeiten, die von Druckgrafiken, über großformatige Gemälde bis hin zu performativen Aktionen reichen, steht der Mensch im Zentrum, genauso wie gesellschaftliche Reibungspunkte und Geschlechterrollen im Alltag.

 

Nathalie Irene Unteregger, geboren 1993, studierte Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg und schloss 2020 ihr Masterstudium ab. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Materialität von Dingen und interessiert sich für das innerliche und äußerliche Verändern und Umordnen der Materialien. Dazu zählen beispielsweise Stoff, Papier, Ton oder Draht, auf welche die Künstlerin durch zeichnerische Prozesse eingewirkt. Für Nathalie Irene Unteregger geht es darum visuelle Phänomene in Relationen zu setzen und bestehende Ordnungen zu hinterfragen. Dabei gibt das Material den Rhythmus vor, neue Ordnungen werden konstruiert und Mehrdeutigkeiten erforscht sowie Grenzen ausgelotet: „Was wir nicht verstehen, müssen wir deswegen nicht missverstehen. Auf Missverhältnisse reagiere ich in der Form, dass ich mich Ungleichheiten zuwende, Verschiedenheiten zu verbinden versuche und Widersprüche akzeptiere.“ In der Ausstellung zeigt Nathalie Irene Unteregger beispielsweise ein Drahtgewebe auf einem Webstuhl, eine dreidimensionale Zeichnung, die im Raum schwebt, wird sichtbar, Linien werden in den Raum ausgedehnt. Die Frage ob und wie Missverständnisse in Missverhältnissen münden können, zieht sich thematisch durch die Ausstellung. Es wird dazu eingeladen den Gedankenstrichen zu folgen und die Grenzen des Wahrgenommenen zu erweitern.

 

Die Ausstellung ist von 20. März bis 24. April 2021 zu den regulären Öffnungszeiten ohne Anmeldung und mit FPP2-Maske kostenlos zugänglich.
Die ,,Stille Eröffnung‘‘ erfolgt am Samstag, 20. März 2021 von 10:00 bis 14:00 Uhr.
Mittwoch 7. April 2021 um 18:30 Uhr:
Afterwork-Führung mit Laila Huber und Nathalie Irene Unteregger (Eintritt frei).
Samstag, 24. April 2021 um 11:00 Uhr:
Finissage & Künstlerinnen-Gespräch (Eintritt frei).
Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. Aufgrund der aktuellen Covid-19 Bestimmungen ist keine Eröffnungs-Veranstaltung möglich.
Für die beiden im April geplanten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich unter office@kunstraumproarte.com.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Künstlerin Nathalie Irene Unteregger. Foto: Clemens Schnegg. FOTO 2: Ausschnitt aus dem Werk ,,Blickfelder‘‘ von Nathalie Irene Unteregger. FOTO 3: Künstlerin Tina Graf (Selbstfoto). FOTO 4: Linoldruck ,,Silhouetten‘‘ auf Japanpapier von Tina Graf. – (Presse-Aussendung Tennengauer Kunstkreis).

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Schon erstaunlich, wie lässig die Stadt Hallein mit der schrecklichen Parkplatz-Überdachung entlang der riesigen Grau-in-Grau-Fassade der Alten Saline umgeht. (Dazu die beiden ersten Fotos oben). Die Präsenz der Salzburger Festspiele war bislang kein Grund, diesem unfassbaren Albtraum ein Ende zu bereiten. Nicht vor der 1. Festspiel-Aufführung im Jahre 1992, nicht zum 10jährigen Bestehen der Festspiele auf der Pernerinsel, auch nicht zum 20jährigen Jubiläum der Festspiele und wohl auch nicht zum bevorstehenden 30jährigen Bestehen der Festspiele auf der Pernerinsel. Weil es ohnehin egal ist, wenn Besucher der Festspiel-Aufführungen auf der Pernerinsel, sich angesichts dieses optischen Horrors neben dem Zugang in den Festspielbereich, entsetzt zeigen. Weil es ohnehin egal ist, welchen Eindruck die Festspielbesucher von Hallein angesichts dieser unfassbaren Parkplatz-Überdachung, mit nach Hause nehmen. Ach ja, da gibt es ja auch noch die Bewohner der Stadt Hallein, welche die grausliche Parkplatz-Überdachung ebenfalls als undiskutable Zumutung empfinden. Doch das alles ist offensichtlich für die Verantwortlichen völlig uninteressant. Vielleicht empfehlen sie den Festspielen sogar, vor dem Salzburger Festspielhaus
eine getreue Kopie der Parkplatz-Abdeckung auf der Pernerinsel aufzubauen?

GRAUE FESTSPIEL-FASSADE EIN UNVERSTÄNDLICHER
FREMDKÖRPER NEBEN DEN ANDEREN DREI FARBIGEN FASSADEN

Nächstes Problem: Die Nichtgestaltung der imposanten Festspiel-Fassade, die sich über die gesamte nördliche Breite des großen Komplexes der Alten Saline in jahrzehntelangem, deprimierenden Grau-in-Grau erstreckt. Doch diese riesige, karge, schmucklose Brutal-Fassade, für die es in anderen Städten kein Gegenstück gibt, sie müsste längst schon so gestaltet sein, dass sie auch vom weitem als etwas ganz Besonderes erkennbar ist. Denken wir nur an die Tausenden Autofahrer, die hier täglich auf einer Hauptschlagader des Kfz-Verkehrs hier vorbeikommen. Tatsächlich aber wirkt sie nur wie eine fade, reizlose, uninteressante Industrie-Fassade. Ein echtes Kuriosum: Drei Fassaden des Salinen-Komplexes sind vorbildlich gestaltet, nur die Fassade, die zum Festspielbereich führt, wird stur und verbissen durch fades, einfallsloses Grau abqualifiziert – ein echter, völlig unverständlicher Fremdkörper an dem historischen Salinenbauwerk.

GRAUE FESTSPIEL-FASSADE GEHÖRT DEN
ANDEREN DREI FARBIGEN FASSADEN ANGEGLICHEN

Nun könnte die Stadt Hallein verschiedenste Gestaltungs-Wettbewerbe für diese ausgedehnte Fassade für Künstler, graphische Gestalter, Architekten, Baumeister und Maler durchführen. Dafür ist natürlich ein erheblicher Zeitraum nötig. Doch die Fassade sollte so rasch wie möglich ein verbessertes Aussehen erhalten. Die einfachste Lösung liegt auf der Hand. Das graue Ungetüm könnte auf jene Art gestaltet sein, so wie dies perfekt bei der angrenzenden, zur Salzach hin ausgerichteten Fassade der Alten Saline der Fall ist. Grundsätzlich in warm-gelb-orangen Grundton gehalten, werden spezielle bauliche Merkmale durch eine dunkle rot-braune Farbe betont – gut erkennbar auf unserem 3. Foto oben. Zurzeit herrschen bei der Alten Saline die Regeln der verkehrten Welt: Drei Fassaden der Alten Saline sind erfreulich mit Farben gestaltet, nur die Fassade, die den Zugang in den Festspielbereich ermöglich, liegt in deprimierendem Grau-in-Grau als optisch abschreckender Fremdkörper darnieder. Einfach unfassbar! – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Es war ein zutiefst beeindruckendes und unvergessliches Kultur-Großereignis, als der sympathische Künstler Wang Jixin 2019 in der Alten Saline auf der Pernerinsel, seine Werke im Rahmen der Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ präsentierte. (Siehe Fotos 1 und 2 oben). Die größte Ölgemäldeschau eines einzelnen Künstlers, die es in Hallein jemals gab – großformatige Werke, die der über Jahrhunderte währenden Salzproduktion in Hallein und dem Salzbergwerk auf dem Dürrnberg gewidmet sind. Die Gemälde wurden raffiniert in abgedunkelten Räumen exakt in ihrer Größe beleuchtet – daraus ergab sich der sensationelle Gesamteindruck, als ob die Bilder durchscheinend von rückwärts beleuchtet wären. Eine glanzvolle Präsentation, zu der sich auch international weit und breit kein Gegenstück fand. Für alle, die diese hinreißende monumentale Schau besichtigten, war es klar: Dieses unvergleichliche Kunstereignis, dieses einzigartige künstlerische Zeugnis der wichtigen Halleiner Salzgeschichte, maßgeschneidert für die Alte Saline, müsste unbedingt für immer bestehen bleiben. Diese bestechende Ölgemäldeschau, wäre ein wichtiger, zukunftsweisender Schritt zur weiteren, auch internationalen Aufwertung, der Kulturstadt Hallein gewesen. Doch anstatt diese einzigartige Gemälde-Ausstellung als permanente Attraktion für die Kulturstadt Hallein zu erhalten, blieb die Stadtpolitik tatenlos, als diese Ausstellung schließlich wieder abgebaut wurde.

5 VARIANTEN ZUM ANKAUF DER
INSGESAMT NOCH 23 VORHANDENEN GEMÄLDE

Mittlerweile gibt es verschiedenen Varianten einer Ankaufs-Finanzierung. Variante 1:
Die Werke werden vom Künstler als Leihstücke zur Verfügung gestellt. Die Leihgebühr könnte monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich bezahlt werden. Ein späterer Ankauf durch die Stadt Hallein sollte möglich sein. Variante 2: Die Werke werden durch Ratenzahlungen erworben. Variante 3: Die Stadt Hallein ruft Wirtschaft und Bevölkerung zu einer Spendenaktion auf. Vielleicht sind manche Unternehmer bereit, ein Bild zu erwerben und der Stadt kostenlos und zeitlich unbeschränkt als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Darüber könnte neben dem entsprechenden Bild kurz informiert werden. Variante 4: Die Stadt Hallein bemüht sich um einen Finanzierungs-Zuschuss bei der Landesregierung. Variante 5: 600 Jahre lang wurde das Salz vom Dürrnberg durch die auch weltlich regierenden Salzburger Fürsterzbischöfe geplündert. Durch Erlass der Erzbischöfe wurden die hohen Salz-Gewinne dem Steuerzugriff der Stadt Hallein entzogen. 600 Jahre lang erhielt die Stadt Hallein aus der Salzgewinnung keinen Groschen. Dafür wurde die Residenzstadt der Fürsterzbischöfe mit allem Prunk ausgestattet: Festung Hohensalzburg, der Dom, die zahlreichen Kirchen, das Mirabell-Schloss mit Prachtgarten, das Lustschloss Hellbrunn, die Alte und Neue Residenz usw. – das alles wäre ohne Salzraub auf dem Dürrnberg niemals in dieser üppigen Form entstanden. Ohne Salz aus Hallein hätte die Stadt Salzburg niemals den Ehrentitel ,,Welt-Kulturerbe‘‘ erhalten. Daher: Es wäre zumutbar, dass sich die Stadt Salzburg am Ankauf der Ölgemälde des Künstlers Wang Jixin beteiligt – als erste bescheidene Wiedergutmachung ihrer unermesslichen Salz-Schuld gegenüber Hallein.

 

DIE STADT HALLEIN BESITZT NUN BEREITS
DREI GEMÄLDE DES KÜNSTLERS WANG JIXIN

Mittlerweile zeigte sich Künstler Wang Jixin gegenüber der Stadt Hallein großzügig. Er machte der Stadt Hallein im zurückliegenden Sommer 2020 jenes Gemälde zum Geschenk, welches den Halleiner Salzträger darstellt und Teil der Gemälde-Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ war. (Der SALZSCHREIBER berichtete darüber). Nun wurden von der Stadtgemeinde Hallein zwei weitere Bilder, zum verbilligten Gesamtpreis von 14.500 Euro angekauft, bei deren offizieller Übernahme durch Vizebürgermeisterin Rosa Bock auch Künstler Wang Jixin anwesend war. Dazu unsere obenstehenden Fotos 3 bis 5. Das 3. Foto zeigt Künstler Wang Jixin. Auf dem 4. Foto jene Stelle entlang des Stiegenaufganges im Stadttheater/Stadtkino, an der bereits das Bild des Salzträgers und neu daneben die Darstellung einer Rutsche im Salzbergwerk (eines der beiden nun angekauften Werke) zu sehen sind. Das zweite, deutlich größere Bild auf dem 5. Foto (links Vizebürgermeisterin Rosa Bock, rechts Künstler Wang Jixin auf der Dachterrasse von Stadttheater/Stadtkino), zeigt zwei Arbeiter am ehemaligen Halleiner Griesrechen, die heran triftendes Holz, aus dem Tennengau oder Pongau stammend, für die Befeuerung der Halleiner Salinen aus der Salzach herausholen. Dieses Gemälde wird künftig an einer Wand des Halleiner Rathauses angebracht. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Er war eine schwere Geburt. Die Ankunft Richards III. auf der Welt ist überschattet von seinen körperlichen Missbildungen und merkwürdigen Vorzeichen. Wäre es vielleicht besser gewesen, dieses Kind wäre nie geboren? Richards Mutter, die Herzogin von York, ahnt Böses: Von Anfang an bleibt ihr der Sohn dunkel und fremd. Kaum kann sie Liebe zu ihm entwickeln, wie er auch sonst überall auf Ablehnung stößt. Später, im jugendlichen Alter, erweist er sich in den Schlachten um die englische Krone als äußerst kaltblütig, brutal und erfolgreich. Sind Machtgier, Skrupellosigkeit und Zerstörungswut Ergebnis einer zerstörten Kindheit? Sind die Ursachen in sozialen und familiären Kontexten auszumachen, oder gibt es schlicht keine erschöpfende Erklärung für die Existenz egomaner und boshafter Machtmenschen?

 

Mit Richard III. betritt einer der größten Antihelden der Theaterliteratur die Bühne: schamlos, gierig, gewalttätig, schlechthin die Inkarnation des Bösen. Zugleich ist er eine Hauptattraktion des Shakespeare’schen Kosmos: hellsichtig, witzig, heuchlerisch, verführerisch. Er weiß um die Manipulierbarkeit der Menschen, ist ein großer Lügner, ein Virtuose der Instrumentalisierung anderer und der genussvollen Selbstinszenierung. Ein genialer Coup, der diese Rolle bis heute zu einer außerordentlichen schauspielerischen Aufgabe macht. Immer wieder fasziniert Shakespeare, weil er nicht erklärt, sondern vor allem Fragen aufwirft: Was macht die Attraktion dieses „Dreckskerls“ aus? Ist er ein pathologischer Sonderfall, ein gekränkter Outlaw oder womöglich die konsequenteste Ausprägung eines Systems? Wie ist die Zustimmung der vielen, das Einverständnis mit seiner Politik zu erklären?

 

Karin Henkel macht die Shakespeare’schen Königsdramen Heinrich VI. und Richard III. zum Ausgangspunkt ihrer Inszenierung. In Richard the Kid, dem ersten Teil des Abends, richtet sie den Fokus auf die Kindheit und die Familiengeschichte Richards, die verrohte Zeit vor seiner Machtergreifung. Seit Jahren liefern sich die Häuser York und Lancaster erbitterte und blutige Schlachten um die englische Herrschaft, die sogenannten „Rosenkriege“.

 

In Richard the King, dem zweiten Teil des Abends, befasst sich Karin Henkel mit dem politischen Umfeld des berühmt-berüchtigten Machthabers. Warum spielen alle mit, obwohl sie um die Lügen und das falsche Spiel Richards wissen? Empfinden seine Anhänger, die ihm die Machtergreifung ermöglichen, obwohl sie wissen, wie gefährlich er ist, die gleiche brutale Freude? Macht die eigene Gier sie blind? Was für eine Rolle spielen Ignoranz, falsche Nachsicht, Feigheit und systematisches Wegschauen der anderen? Wie gelingt Richard der zynische Spagat, die Menschen einerseits aufs Tiefste zu verabscheuen, sie andererseits aber doch für seine Zwecke zu gewinnen?

 

Shakespeare zeigt mit Richard III. auf eindrückliche Weise das kollektive Versagen eines ganzen Landes und die Deformation einer verunsicherten Gesellschaft, deren zunehmende Verrohung den Aufstieg des Tyrannen erst ermöglicht. Beunruhigend bleibt, was hinter unserem Vergnügen steckt, Richard III. in seinen dunkelsten Machenschaften zu folgen. Was macht auch uns zu Kollaborateuren? – (Sybille Meier, Andrea Schwieter. Foto: Salzburger Festspiele).

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1657 wurde der Elisabeth-Brunnen auf dem Bürgerspitalplatz im Norden der Halleiner Altstadt errichtet. Das viereckige Brunnenbecken sowie die viereckige Brunnensäule in der Mitte, welche die Figur der heiligen Elisabeth trägt (Foto 1), wurden aus heimischem Marmor gefertigt. Derzeit sind Brunnensäule und Brunnenbecken jahreszeitlich bedingt abgedeckt (Foto 2). Elisabeth, Tochter des ungarischen Königs Andreas II., heiratete 1221 den thüringischen Landgrafen Ludwig VI. Ihr Drang nach Selbstentäußerung, Mildtätigkeit und freiwilliger Armut, entfremdete sie immer mehr dem höfischen Leben. Nach dem Kreuzfahrertod ihres Mannes 1227, verließ sie die Wartburg. Sie stiftete in Marburg ein Hospital, in dem sie sich, bis zu ihrem frühen Tod 1231, im Alter von nur 24 Jahren, asketisch dem Krankendienst widmete. Bereits vier Jahre später wurde Elisabeth 1235 heiliggesprochen.

Höchst unerfreulich: Der Elisabeth-Brunnen weist einen schlechten Zustand auf, die Schäden werden von Jahr zu Jahr immer stärker. Mittlerweile wurden alle vier Seitenplatten des Brunnenbeckens durch Sprünge in zwei oder mehrere Bruchstücke zerteilt, die Oberflächen sind teilweise schwer beschädigt. Die seitlichen Stufen zeigen sich teilweise abgeschlagen. Frühere Beckensprünge wurden verkittet, mittlerweile liegen sie wieder offen. Die einstige bildhauerische Bearbeitung ist bereits teilweise abgebröckelt, überall zeigen sich rundum diverse Schäden. Durch die Abdeckung während der Wintermonate, zeigt sich die Brunnensäule in der Mitte des Brunnenbeckens mit der Figur der heiligen Elisabeth, vermutlich in besserem Zustand. Der schlechte Zustand des Elisabeth-Brunnens reiht sich in eine ganze Reihe von anstehenden Problemen in der Stadt Hallein ein. Angesichts der vorherrschenden und alles überdeckenden Corona-Krise, wird der Marmor des Elisabeth-Brunnens wohl noch geraume Zeit weiterhin an Substanz verlieren.

Nun zu den obenstehenden 10 Fotos. FOTO 1: Vor etwa 20 Jahren, zeigte sich die Brunnensäule in der Mitte des Brunnenbeckens mit der Figur der heiligen Elisabeth noch in einwandfreiem Zustand. Wie sie sich gegenwärtig präsentieren, werden wir im Frühjahr erleben. FOTO 2: Derzeit, in der 2. Februarhälfte 2020, sind Brunnensäule und Elisabeth-Figur noch eingehaust. Aus einem gewissen Abstand betrachtet, macht der Brunnen einen trügerisch guten Eindruck, allerdings nur, wenn man nicht gerade die Stufentrümmer im Blickfeld hat. FOTO 3: Sprünge durchziehen alle vier Marmorbecken-Wände. FOTO 4: Die Bildhauer-Arbeiten an den Außenseiten des Brunnenbeckens sind nur noch zum Teil erkennbar. FOTO 5: Das Errichtungsjahr des Brunnens 1657 wurde unter anderem bildhauerisch festgehalten. Heute ist von der Zahl nichts mehr zu sehen – oh doch, die letzte Ziffer 7. Sie wurde, nachdem sie abgebröckelt war, mit weißer Farbe nachgemalt. FOTOS 6, 7 und 8: Besonders augenfällig sind die groben Beschädigungen an den Stufen. FOTOS 9 und 10: Die Erosion unterhöhlt inzwischen die Brunnenanlage auch an ihrer Basis. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Das theater bodi end sole informiert: Corona erlaubt uns nicht, dass Sie zu uns nach Hallein in das theater bodi end sole kommen. Also kommen wir im Fernsehen zu Ihnen! Eigentlich war ein groß angelegtes Stück geplant, das rund um den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven Premiere gehabt hätte. Nun ist eine Online-Performance entstanden. Wir haben ausprobiert, was Video im Wechselspiel mit dem Theater ausmacht, wenn beide Ausdrucksformen spürbar sein sollen. Zwei Monate nach Beethovens 250. Geburtstag gehen wir on air: Am 17. Februar 2021, 20:15 Uhr auf FS1, dem Community-Sender Salzburgs. Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen.

Im Anschluss an die Premiere laden wir Sie zu einem Gespräch via zoom ein. Bitte melden Sie sich dafür über unser Ticketingsystem an, indem Sie eine Eintrittskarte zu 0,00 € erwerben. Sie erhalten dann kurz vor Beginn der Sendung den Zugangslink. Oder Sie besuchen unsere Website und schreiben unter "Stimmen und Statements" einen Kommentar!

 

Was bleibt von Ludwig van Beethoven übrig, wenn der Geniebegriff wegfällt? Das theater bodi end sole hat sich auf die Suche nach dem Menschen gemacht, der sich hinter dem Komponisten der 9. Symphonie, des „Fidelio“ und so vieler anderer Werke verbirgt: Dem Menschen voll Sehnsucht und bitterer Leiderfahrung. Und dann gibt es noch „die Anderen“ – Frauen, Komponistinnen der Zeit, deren Namen und Werke heute kaum mehr jemand kennt. Briefe, Lebenserinnerungen, Zeitzeugnisse werden zu einer audiovisuellen Collage verwoben. Eine Performance, die ihren eigenen Weg geht und herausfinden will, welche Muster und Gedanken aus der Zeit von vor 250 Jahren uns heute noch prägen.

 

MITWIRKENDE
Marion Hackl – Performance
Domenica Radlmaier – Performance, Gesang
Gertraud Steinkogler-Wurzinger – Performance, Gesang, Komposition
Wolfgang Oliver – Performance
Nicole Baïer – Szenografie, Video
Werner Lemberg – Klavier
Sophie Hassfurther – Saxophon, Komposition
Marion Hackl – Ausstattung
Helfried Hassfurther – Licht, Tondesign
Gertraud Steinkogler – Idee
Bashir Khordahji – Produktionsleitung
Doris Schumacher, Christa Hassfurther – Konzept, Dramaturgie, Regie

 

Das theater bodi end sole dankt dem Institut für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Mozarteum, ebenso der Universität Mozarteum, die für die Musikaufnahmen den Bösendorfersaal zur Verfügung stellte. Schließlich bedankt sich das theater bodi end sole bei Frau Herdis H. Menhardt von Hör-Akustik Döbling für die Informationen, die sie zur Verfügung stellte hat. Das theater bodi end sole freut sich über die Kooperation mit FS1, dem Communitiy-Fernsehsender Salzburg und dankt den Fördergeber*innen Stadt Hallein, Land Salzburg und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport. – (theater bodi end sole. Foto: Beethoven Circle)

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Ab Mittwoch, dem 10. Februar, hat der kunstraum pro arte wieder geöffnet. Die Ausstellung „Szenarien der Imagination, Annäherung an eine Ästhetik der Natur“ von Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer und Annelies Senfter wurde bis 27. Februar verlängert. Natur und Kultur wurden und werden oftmals als unvereinbare Gegensätze gegenübergestellt. In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte werden Verbindungslinien zwischen Natur und Kultur gewebt. Die Künstlerinnen Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer und Annelies Senfter loten dabei Szenarien der Imagination mit und über Natur, den Umgang mit der Natur und die Natur des Menschen aus. Vom spielerischen Umgang mit ästhetischen Formen in der Arbeit „Hairbarium“ von Lavinia Lanner, über Rauminterventionen von Anna-Amanda Steurer, in welchen Licht, Zeit und Rhythmus im Raum abstrakte Zwischenräume der Reflexion öffnen, bis hin zur recherchebasierten poetischen Erinnerungsarbeit in den Herbarien der Arbeit „Asking the Trees“ von Annelies Senfter, spannt sich ein Bogen auf, der vom Poetischen bis ins Politische reicht. Ästhetiken der Natur werden in unterschiedlicher Weise aufgegriffen, inszeniert und imaginiert.

 

DIE DREI KÜNSTLERINNEN
IN DER GALERIE PRO ARTE

Die in Salzburg und Wien lebende Künstlerin Lavinia Lanner, geboren 1985, befasst  sich in ihrer Serie „Hairbarium“, mit Pflanzenhybriden. Dem Genre der naturwissenschaftlichen Zeichnung nachempfunden, bedient sie sich zwar der Bildsprache derselben, doch sind ihre Pflanzenhybriden eigenständige Kreaturen in Bleistift auf Papier. Diese bewusst eingesetzte Mehrdeutigkeit der Linien setzt sich in der raumgreifenden Installation „JEIN“ von Lavinia Lanner fort: Lanners Papierbahnen ähneln dabei Schriftrollen und enthalten gestische Elemente, die ähnlich wie Puzzlestücke, zusammengesetzt ein Ganzes bilden. Auf den einzelnen Bahnen sind die Fragmente jedoch als abstrakte Einzelteile zu sehen. Sie lotet damit aus, wieviel es braucht, um nicht nichts zu sein. Dass es sich etwa um das über mehrere Formate gezogene Wort JEIN handelt, erschließt sich den Betrachtenden nicht ohne Weiteres und ist laut Künstlerin sekundär. Eine Zwischenwelt des Vagen, des nicht Festlegen-Wollens entsteht. Die Besucher_innen bewegen sich zwischen den Fragmenten, von der Linie zur Fläche, zum Raum und wieder zurück auf gänzlich Reduziertes.

 

Mit Pflanzen als stumme Beobachter unserer Menschenleben und als Zugang einer poetischen Erinnerungsarbeit beschäftigt sich Annelies Senfters in ihren künstlerischen Herbarien. Die Salzburger Künstlerin zeigt ihren von 2016 bis 2020 entstanden Werkzyklus “Asking the Trees (Die Bäume bitten/befragen)”. Inspiriert von wissenschaftlichen Herbarien, in welchen Pflanzenteile konserviert werden und Aufschluss über die Pflanze und ihre Fundumstände geben, wählt die Künstlerin diese Form, für eine poetische Erzählung über Heimat und den Verlust von Heimat aus politischen Gründen. Ihr Ziel ist es zeitliche Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und territoriale Verbindungen zwischen Heimat und Exil zu schaffen. Nach zweijähriger Recherche in Stadt und Land Salzburg begann 2016 die Arbeit an einem Herbarium aus Parks und Gärten von im Nationalsozialismus enteignetem beziehungsweise beschlagnahmtem Besitz. Eingebettet ist die Serie in eine Sammlung tagebuchartiger Texte, geschrieben während eines USA-Aufenthaltes der Künstlerin 2015, und eine Reihe von Fotografien, die fiktiv Erinnerungsbilder ehemaliger BesitzerInnen an ihre Anwesen und Häuser rekonstruieren.

 

Anna-Amanda Steurer, geboren 1994, studierte Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg. Ihre Suche nach universell verständlichen Metaphern für das Werden und Vergehen haben die Künstlerin zu Raum-Zeitkonzepten hingeführt, die sie in Installationen in Innen- und Außenräumen umsetzt. In der Ausstellung wird eine begehbare Rauminstallation aus Eisen, Holz, und verzinktem Draht gezeigt, in der sich, abhängig vom Standort, die zarten Linien der verspannten Drähte zu einem räumlichen, in seiner Tiefe variablen Bild überlagern. Zudem werden mehrere Fotografien des Projektes „hOURs“ gezeigt – eine Intervention im Naturraum. Die Wahl des Ortes, eine enge Schlucht im Bregenzerwald, folgte der Prämisse einer ausschnitthaften Perspektivenvielfalt, die dynamische und zeitkontinuierliche Abläufe einbezieht. Die Raumintervention aus rund 20 km verzinktem Eisendraht war in ihrer Gesamtheit von keinem Standort aus einsehbar. Es gab eine kurze Phase, in der direktes Sonnenlicht über die zarte Textur der Oberfläche streifte und die Poesie der vorrückenden Zeit versinnbildlichte.

 

Die Ausstellung ist bis 27. Februar 2021 zu sehen. Infos Coronavirus: Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. Die Ausstellung ist ohne Anmeldung, frei zugänglich. Es dürfen sich max. 5 Besucher_innen gleichzeitig in den Ausstellungsräumen aufhalten. Im Falle von Symptomen einer Atemwegserkrankung dürfen die Ausstellungsräume nicht betreten werden.

 

DIE KURZBIOGRAPHIEN
DER DREI KÜNSTLERINNEN

LAVINIA LANNER, geboren 1985 in Österreich, lebt und arbeitet in Wien und Salzburg. Lanner studierte Bildende Kunst bei Gunter Damisch und Amele Wulfen an der Akademie der Bildenden Künste Wien sowie an der Slade School of Fine Art London. Zeitgleich studierte sie Translationswissenschaft (BA) und Konferenzdolmetschen (MA) am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. Ausstellungen (Auswahl): 2019 Hairbarium | Tag- und Wurzelwerk, Galerie ARCC.art, Wien (AT); 2018 Konzeptpapiere, ICON Galerie, Linz (AT); 2017 fighter eraser, Loft8 Galerie, Wien (AT); 2015 Einzelpräsentation Deutschvilla Strobl, Salzburg (AT); 2014 nulla dies sine linea, Österreichisches Kulturforum Rom (IT) www.lavinialanner.com

 

ANNA-AMANDA STEURER, geboren 1994 in Bregenz, lebt und arbeitet in Krumbach und Salzburg. Sie studierte Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg. Ausstellungen (Auswahl): 2013–2019 Rundgang, Universität Mozarteum Salzburg; 2017 Raise, Public Art, Krumbach (V), Austria; 2018–2019 hOURs, Public Art, Krumbach (V), Austria; 2018 Extending the Thread, Group Exhibition, Galerie Zwergelgarten, Salzburg; 2018 Ich (ent)decke den Tisch, Happening, University Mozarteum Salzburg; 2019 Poolbar-Generator 2019. Von der Idee zum Konzept zum Festival, Group Exhibition, Bildraum Bodensee, Bregenz. www.anna-amanda-steurer.com

 

ANNELIES SENFTER graduierte in den Fächern Grafik und Neue Medien, Textiles Gestalten, Werkerziehung an der Universität Mozarteum Salzburg und studierte Germanistik an der Universität Salzburg. Sie lebt und arbeitet in Salzburg und Lienz. Zu ihren Einzelausstellungen aus jüngster Zeit zählen: 2017 "Asking the trees II", Galerie im Andechshof Innsbruck; 2017 "Coming to See", Salzburger Kunstverein, Kabinett; 2017 "Close Reading of a Ground/Warten", künstlerischer Beitrag zu den Goldegger Dialogen, Kulturverein SCHLOSS GOLDEGG. Außerdem waren ihre Werke zuletzt in folgenden Ausstellungen vertreten: „Covergence“, Kunstpavillon Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck sowie "all natural. 100% Sammlungen", Museum der Moderne, Salzburg Mönchsberg und "ENDURE THE ABSENCE", Galerie 5020 Salzburg. Sie war Stipendiatin des Virginia Center for the Creative Arts in den USA (2015), erhielt das Österreichische Staatsstipendium für künstlerische Fotografie (2018) und den Förderpreis der RLB Kunstbrücke Innsbruck (2018). Ihre Werke sind in einer ganzen Reihe von öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten unter anderem in der Fotosammlung des Bundes, MDM Rupertinum Salzburg (2017). www.anneliessenfter.at – Das obenstehende Foto zeigt die Ausstellungsansicht aus der Installation "Overlay 2.0" von Anna-Amanda Steurer.

 

Besucher*innen-Information: kunstraum pro arte, Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein, Telefon 06245 87443 / office@kunstraumproarte.com / www.kunstraumproarte.com / www.facebook.com Kunstraum-pro-arte / www.instagram.com/kunstraumproarte

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mittwoch bis Freitag 16:00 bis 19:00 Uhr
Samstag 10:00 bis 13:00 Uhr
Und nach Vereinbarung
EINTRITT FREI –– (Text: Laila Huber, Foto: Lukas Gwechenberger).

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Das mikroskopisch kleine, mit freiem Auge nicht wahrnehmbare Corona-Virus hat unser Dasein grundlegend verändert. Im Vordergrund steht dabei, dass wir seit dem Jahr 2020 auf gesellschaftliche Ereignisse aller Art, somit auch auf die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel, verzichten mussten. Es war das erste Mal, seit Beginn der Festspiele auf der Pernerinsel im Jahr 1992, dass dieses Kulturereignis der Spitzenklasse im Vorjahr abgesagt werden musste. Damit ergab sich jedoch im Sommer 2020 die unerwartete Chance, der in äußerst deprimierendem Grau gehaltenen, langgestreckten, entsetzlichen Festspielfassade, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Festspiele, endlich ein passendes Aussehen zu verleihen. Nun – geschehen ist natürlich nichts, wahrscheinlich werden die Festspiele nochmals 50 Jahre bis zu ihrem 150jährigen Bestehen warten müssen, bis diese schreckliche Fassade endlich einen festspielgerechten Anblick bietet. Eine grundlegende Voraussetzung dazu ist, dass die schreckliche Überdachung der Parkplätze entlang der Festspielfassade sowie die dazu gehörenden Parkplätze endlich beseitigt werden. Erst dann kann an eine farbliche Gestaltung der langgestreckten Festspielfassade gedacht werden.

 

Die Salzburger Festspiele rangieren weltweit in der Spitzengruppe der bedeutendsten Kultur-Veranstaltungen. Hallein hat das Glück, auf der Pernerinsel seit nahezu 30 Jahren einen festen Festspiel-Ort zu besitzen. Wo die Salzburger Festspiele aufgeführt werden, so sollte man meinen, wird den Besuchern ein besonders festliches Umfeld geboten. Dies gilt auf der ganzen Welt, nur in Hallein ist alles völlig anders. Hier bietet sich als nördliche Eingangs-Fassade des Festspiel-Gebäude-Komplexes, eine in fantasielosem, deprimierendem Hellgrau gehaltene, langgestreckte entsetzliche Fassade, die eher einem Rohbau als einem fertiggestellten Bauwerk gleicht.

Als die Saline auf der Pernerinsel noch doppelt so groß war wie heute, brach am 15. November 1968, in ihrem nördlichen Gebäudeteil, ein Brand aus. Die dort untergebrachte Skifabrik Brenter hatte Feuer gefangen. Der Großbrand führte dazu, dass schließlich die gesamte Nord-Hälfte der Saline abgerissen werden musste. Auf einem Teil dieses Areals befindet sich heute der Pernerinsel-Parkplatz, der noch immer darauf harrt, durch einfache Maßnahmen endlich optisch erträglicher gestaltet zu werden. Seit über 50 Jahren (!) klafft also noch immer die große Gebäude-Wunde, die unattraktive, noch immer nicht gestaltete, große Gebäude-Fassade, die eigentlich ein Gebäude-Querschnitt ist, hinter dem die Salzburger Festspiele stattfinden. Kein einziges Mal wurde in all diesen Jahren öffentlich darüber diskutiert, wie man diesen optischen Albtraum entschärfen könnte! Die einzige Veränderung bildete vor Jahrzehnten die schreckliche, grauenhafte und vergammelte Parkplatz-Überdachung am Fuß der entsetzlichen Riesen-Fassade. Hier gehört endlich ein Gestaltungs-Wettbewerb her. Am besten gleich im nächsten Jahr 2021, als Beitrag zum 101jährigen Bestehen der Salzburger Festspiele! – (Odo Stierschneider. Fotos: OST)

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Die weißen Fassaden des Keltenmuseums verändern sich stellenweise auf so erschreckende Art, dass man kaum glauben kann, dass sich dahinter grandiose, europaweit bekannte Schätze aus der Keltenzeit verbergen. Nun stecken wir mittendrin in der Corona-Pandemie, deren enorme finanziellen Auswirkungen sich noch gar nicht abschätzen lassen. Also ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um an eine Erneuerung des Fassaden-Anstrichs zumindest für die Süd- und Westfassade zu denken. Derzeit gilt es, deutlich kleinere Brötchen zu backen. Die dunklen und abstoßenden Flächen sind organischen Ursprungs, die sich durch Regen-Feuchtigkeit bilden konnten. Am einfachsten und am kostengünstigsten wäre es, die dunklen, unerträglichen Stellen einfach vom Boden aus, ohne Gerüst, zu überstreichen. Dadurch würden auch alle jene Stellen unsichtbar, an denen derzeit die weiße Farbe bereits abgebröckelt ist, so dass der einstige gelbliche Fassadenanstrich unschön sichtbar wird. Es handelt sich dabei lediglich um eine Zwischenlösung, die jedoch die Jahre bis hin zu einer Erneuerung des Fassaden-Anstrichs wesentlich erträglicher gestalten würde. Der gegenwärtige Zustand schadet sowohl dem Ansehen des Keltenmuseums als auch dem optischen Erscheinungsbild der Halleiner Altstadt. Wie auf den Fotos oben ersichtlich ist, sind vor allem die beiden Fassadenecken entlang der Schiemerstraße und des Pflegerplatzes betroffen. Hier könnte mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine deutliche Verbesserung herbeigeführt werden. (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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,,Die Vorgehensweise und die Diskussion im letzten Kulturausschuss bestätigen unsere Bedenken der Vergangenheit in Bezug auf die neue Kulturstelle. Ein Blick in das Budget zeigt klar auf, dass die Kosten der neuen Kulturstelle eins zu eins dem Fördertopf für Vereine abgezweigt werden. Es ist ein Skandal, dass man sich in den Medien hinstellt und behauptet bei den Vereinen wird nicht gespart und dann zweigt man mehr als 60.000 Euro von den laufenden Subventionen dafür ab. Die Kulturvereine dürfen nicht die Leidtragenden sein, nur weil sich SPÖ-Kulturstadträtin Rosa Bock eine personelle Verstärkung für die tägliche Arbeit leisten will“, so die stellvertretende Klubobfrau Gemeindevertreterin Katharina Seywald und ergänzt:

 

„Vergleicht man die Situation mit dem Sportbereich in Hallein, dann sieht man schnell, dass ein derartiges Denken nur bei Rosa Bock vorherrscht. Denn der Sportausschuss – auch unter SPÖ Führung – hat sich im Rahmen einer guten Diskussion mit dem Thema Corona und der Mehrbelastung von Vereinen auseinandergesetzt. Schlussendlich wurde sogar mehr anstatt weniger Geld für die Vereine ausgeschüttet. Es kam dort zu keiner aktiven Rückforderung der ausbezahlten Beträge noch zu einer Umgehung der Ausschuss-Ermächtigung. Ganz im Gegensatz zur Kultur: Hier müssen Vereine Gelder zurückzahlen und dafür werden dann – ohne Beschluss – Bilder eines Künstlers um fast 15 Tausend Euro gekauft, die dann vermutlich das Büro der Kulturstadträtin auf Kosten der Steuerzahler und zu Lasten der Halleiner Kulturschaffenden verschönern. Für uns ist klar: Unterstützung und Begleitung für Vereine in der Krise sieht anders aus. Der Weg von Rosa Bock ist klar abzulehnen und zeigt einmal mehr wo ihre Prioritäten liegen.“ – (Presse-Aussendung ÖVP Hallein, Foto: OST).

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Seit Mitte Dezember ist der kunstraum pro arte wieder geöffnet! Die Ausstellung „Szenarien der Imagination, Annäherung an eine Ästhetik der Natur“ mit den Künstlerinnen Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer und Annelies Senfter wurde zu Beginn des Lockdowns aufgebaut und kann nun endlich besucht werden. Die Ausstellung wird bis 30. Jänner 2021 verlängert und die Begleitveranstaltungen werden im neuen Jahr nachgeholt. In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte werden Verbindungslinien zwischen Natur und Kultur gewoben. Die Künstlerinnen Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer und Annelies Senfter loten dabei Szenarien der Imagination mit und über Natur, den Umgang mit der Natur und die Natur des Menschen aus. Vom spielerischen Umgang mit ästhetischen Formen in der Arbeit „Hairbarium“ von Lavinia Lanner, über Rauminterventionen von Anna-Amanda Steurer, in welchen Licht, Zeit und Rhythmus im Raum abstrakte Zwischenräume der Reflexion öffnen, bis hin zur recherchebasierten poetischen Erinnerungsarbeit in den Herbarien der Arbeit „Asking the Trees“ von Annelies Senfter, spannt sich ein Bogen auf, der vom Poetischen bis ins Politische reicht. Ästhetiken der Natur werden in unterschiedlicher Weise aufgegriffen, inszeniert und imaginiert.

 

LAVINIA LANNER. Die in Salzburg und Wien lebende Künstlerin Lavinia Lanner, geboren 1985, beschäftigt sich in ihrer Serie „Hairbarium“, mit Pflanzenhybriden. Dem Genre der naturwissenschaftlichen Zeichnung nachempfunden, bedient sie sich zwar der Bildsprache derselben, doch sind ihre Pflanzenhybriden eigenständige Kreaturen in Bleistift auf Papier. Diese bewusst eingesetzte Mehrdeutigkeit der Linien setzt sich in der raumgreifenden Installation „JEIN“ von Lavinia Lanner fort: Lanners Papierbahnen ähneln dabei Schriftrollen und enthalten gestische Elemente, die ähnlich wie Puzzlestücke, zusammengesetzt ein Ganzes bilden. Auf den einzelnen Bahnen sind die Fragmente jedoch als abstrakte Einzelteile zu sehen. Sie lotet damit aus, wieviel es braucht, um nicht nichts zu sein. Dass es sich etwa um das über mehrere Formate gezogene Wort JEIN handelt, erschließt sich den Betrachtenden nicht ohne Weiteres und ist laut Künstlerin sekundär. Eine Zwischenwelt des Vagen, des nicht Festlegen-Wollens entsteht. Die Besucher_innen bewegen sich zwischen den Fragmenten, von der Linie zur Fläche, zum Raum und wieder zurück auf gänzlich Reduziertes.

 

ANNELIES SENFTERS. Mit Pflanzen als stumme Beobachter unserer Menschenleben und als Zugang einer poetischen Erinnerungsarbeit beschäftigt sich Annelies Senfters in ihren künstlerischen Herbarien. Die Salzburger Künstlerin zeigt ihren von 2016 bis 2020 entstanden Werkzyklus “Asking the Trees (Die Bäume bitten/befragen)”. Inspiriert von wissenschaftlichen Herbarien, in welchen Pflanzenteile konserviert werden und Aufschluss über die Pflanze und ihre Fundumstände geben, wählt die Künstlerin diese Form, für eine poetische Erzählung über Heimat und den Verlust von Heimat aus politischen Gründen. Ihr Ziel ist es zeitliche Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und territoriale Verbindungen zwischen Heimat und Exil zu schaffen. Nach zweijähriger Recherche in Stadt und Land Salzburg begann 2016 die Arbeit an einem Herbarium aus Parks und Gärten von im Nationalsozialismus enteignetem beziehungsweise beschlagnahmtem Besitz. Eingebettet ist die Serie in eine Sammlung tagebuchartiger Texte, geschrieben während eines USA-Aufenthaltes der Künstlerin 2015, und eine Reihe von Fotografien, die fiktiv Erinnerungsbilder ehemaliger BesitzerInnen an ihre Anwesen und Häuser rekonstruieren.

 

ANNA AMANDA STEURER. Geboren 1994, studierte Anna-Amanda Steurer Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg. Ihre Suche nach universell verständlichen Metaphern für das Werden und Vergehen haben die Künstlerin zu Raum-Zeitkonzepten hingeführt, die sie in Installationen in Innen- und Außenräumen umsetzt. In der Ausstellung wird eine begehbare Rauminstallation aus Eisen, Holz, und verzinktem Draht gezeigt, in der sich, abhängig vom Standort, die zarten Linien der verspannten Drähte zu einem räumlichen, in seiner Tiefe variablen Bild überlagern. Zudem werden mehrere Fotografien des Projektes „hOURs“ gezeigt – eine Intervention im Naturraum. Die Wahl des Ortes, eine enge Schlucht im Bregenzerwald, folgte der Prämisse einer ausschnitthaften Perspektivenvielfalt, die dynamische und zeitkontinuierliche Abläufe einbezieht. Die Raumintervention aus rund 20 km verzinktem Eisendraht war in ihrer Gesamtheit von keinem Standort aus einsehbar. Es gab eine kurze Phase, in der direktes Sonnenlicht über die zarte Textur der Oberfläche streifte und die Poesie der vorrückenden Zeit versinnbildlichte.

 

VERANSTALTUNGEN (Eintritt frei):
Mittwoch, 20. Jänner 2021 um 18:30 Uhr
Kurzvortrag mit Führung
Wolfgang Wintersteller, Kerstin Klimmer-Kettner und Annelies Senfter
sprechen über Erinnerungskultur

 

Samstag, 30. Jänner 2021 um 11 Uhr
Finissage & Künstlerinnengespräch
mit Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer, Annelies Senfter

 

Infos Coronavirus: Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. Es wird empfohlen die Hände zu desinfizieren, sowie einen Mund-Nasen-Schutz mitzunehmen. Im Falle von Symptomen einer Atemwegserkrankung darf an den Veranstaltungen nicht teilgenommen werden.

 

Bei allen Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich: office@kunstraumproarte.com
Die Ausstellung ist ohne Anmeldung frei zugänglich.

 

KURZBIOGRAFIEN
LAVINIA LANNER (Foto 1 oben): Geboren 1985 in Österreich, lebt und arbeitet in Wien und Salzburg. Lanner studierte Bildende Kunst bei Gunter Damisch und Amele Wulfen an der Akademie der Bildenden Künste Wien sowie an der Slade School of Fine Art London. Zeitgleich studierte sie Translationswissenschaft (BA) und Konferenzdolmetschen (MA) am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. Ausstellungen (Auswahl): 2019 Hairbarium | Tag- und Wurzelwerk, Galerie ARCC.art, Wien (AT); 2018 Konzeptpapiere, ICON Galerie, Linz (AT); 2017 fighter eraser, Loft8 Galerie, Wien (AT); 2015 Einzelpräsentation Deutschvilla Strobl, Salzburg (AT); 2014 nulla dies sine linea, Österreichisches Kulturforum Rom (IT).
www.lavinialanner.com

 

ANNA-AMANDA STEURER (Foto 2 oben): Geboren 1994 in Bregenz, lebt und arbeitet in Krumbach und Salzburg. Sie studierte Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg. Ausstellungen (Auswahl): 2013–2019 Rundgang, Universität Mozarteum Salzburg; 2017 Raise, Public Art, Krumbach (V), Austria; 2018–2019 hOURs, Public Art, Krumbach (V), Austria; 2018 Extending the Thread, Group Exhibition, Galerie Zwergelgarten, Salzburg; 2018 Ich (ent)decke den Tisch, Happening, University Mozarteum Salzburg; 2019 Poolbar-Generator 2019. Von der Idee zum Konzept zum Festival, Group Exhibition, Bildraum Bodensee, Bregenz.
www.anna-amanda-steurer.com

 

ANNELIES SENFTER (Foto 3 oben): Sie graduierte in den Fächern Grafik und Neue Medien, Textiles Gestalten, Werkerziehung an der Universität Mozarteum Salzburg und studierte Germanistik an der Universität Salzburg. Sie lebt und arbeitet in Salzburg und Lienz. Zu ihren Einzelausstellungen aus jüngster Zeit zählen: 2017 "Asking the trees II", Galerie im Andechshof Innsbruck; 2017 "Coming to See", Salzburger Kunstverein, Kabinett; 2017 "Close Reading of a Ground/Warten", künstlerischer Beitrag zu den Goldegger Dialogen, Kulturverein SCHLOSS GOLDEGG. Außerdem waren ihre Werke zuletzt in folgenden Ausstellungen vertreten: „Covergence“, Kunstpavillon Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck sowie "all natural. 100% Sammlungen", Museum der Moderne, Salzburg Mönchsberg und "ENDURE THE ABSENCE", Galerie 5020 Salzburg. Sie war Stipendiatin des Virginia Center for the Creative Arts in den USA (2015), erhielt das Österreichische Staatsstipendium für künstlerische Fotografie (2018) und den Förderpreis der RLB Kunstbrücke Innsbruck (2018). Ihre Werke sind in einer Reihe von öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, unter anderem in der Fotosammlung des Bundes, MDM Rupertinum Salzburg (2017).
www.anneliessenfter.at(Presse-Aussendung mit Fotos: kunstraum pro arte).

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Nach dem Ersten Weltkrieg ist die Tabakindustrie ein wichtiger Arbeitgeber für Frauen in Österreich. Eine der Zigarrenfabriken steht in Hallein. Die dort arbeitenden Frauen wurden durchaus respektvoll als „Tschikweiber“ bezeichnet. Sie waren bekannt für ihren Zusammenhalt und ihr Selbstbewusstsein, waren gewerkschaftlich organisiert, hatten ein relativ gutes Einkommen und nahmen an Demonstrationen sowie Aufmärschen teil. Fast 11.000 Zigarren wurden 1935 in Hallein hergestellt, in den darauffolgenden Jahren ging die Produktion jedoch zurück. 1940 wurde die Halleiner Zigarrenfabrik geschlossen und in einen Rüstungsbetrieb umgebaut.

 

Als kleinen, aber wichtigen Beitrag, für die Anhebung des Ansehens von Hallein im kulturellen Bereich, hat sich ein Halleiner Unternehmer nun vorgenommen, mit Unterstützung durch Personen, denen das Ansehen von Hallein ein wirkliches Anliegen ist, den einstigen ,,Tschikweibern‘‘ zu größerem Ansehen zu verhelfen und sie einem breiteren Publikum näherzubringen – natürlich nicht nur den Halleinern, sondern auch Kultur-Interessierten aus dem Tennengau, Flachgau, der Stadt Salzburg und vielleicht auch aus dem benachbarten Bayern.

 

Damit dies gelingt, werden sich dafür auch Frau Vizebürgermeister Rosa Bock und Frau Christa Hassfurther einsetzen. Auch Herr Prof. Wolfgang Wintersteller hat sich bereiterklärt, das Thema ,,Tschikweiber‘‘ in seinen Altstadtführungen anzusprechen und bei den zehn geplanten Vorstellungen im Oktober 2021 das Stück aus historischer und sozialer Sicht vorzustellen.

 

Einer der passenden Aufführungsorte wird der Salzstadl sein, dessen bescheidene Architektur und Gestaltung sehr gut in die schwierige Zeit des Überganges vom 19. in das 20. Jahrhundert passt.

 

Es bedarf eines Finanzierungs-Volumens von ca. € 90.000,– bis € 95.000,–, damit das erfreuliche und wichtige Vorhaben gelingen kann. Die Haftung dafür wurde bereits sichergestellt. Was noch Probleme bereitet, sind die Einschränkungen, mit denen die Kulturschaffenden durch die aktuelle Pandemie konfrontiert sind. Es ist zu hoffen, dass bis Oktober des nächsten Jahres wieder mehr Freizügigkeit gegeben ist. Für zehn Vorstellungen ist ein volles Haus erforderlich. Im Ziegelstadl sollten jedenfalls je Vorstellung 100 Besucher anwesend sein.

 

Der Dank gilt vor allem Frau Vizebürgermeister Rosa Bock für ein allfälliges Kultursponsoring, Frau Christa Hassfurther für ihre Begeisterung und ihr Fachwissen und Herrn Prof. Mag. Wolfgang Wintersteller für die Bereitschaft, sein historisches Wissen einzubringen. – (I.Z. / OST. Foto: Keltenmuseum).

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Jetzt, in den ersten Tagen des Monats Dezember, richtet sich, immer stärker werdend, natürlich die Aufmerksamkeit auf das immer näherkommende Weihnachtsfest. Was wäre wohl Weihnachten ohne stimmungs- und verheißungsvolle Weihnachtskrippen? So entschloss sich der Halleiner Tourismusverband, in Hallein einen Krippenpfad zu schaffen, der mit 13 Krippen-Stationen bei der Alten Saline auf der Pernerinsel beginnt und über Keltenmuseum, Augenoptik Schauer, Ganzer Moden, Herzerl Fashion, Lederwaren Kirchtag, Kunstwerkstätte Plan B, Salzburger Sparkasse, Spielwaren Oedl (hier ist sogar ein Dutzend Weihnachtskrippen in einer Auslage zu bewundern, die auch gekauft werden können), Zilli, Alfaré (das Geschäft ist über die Weihnachtszeit wieder durch eine Mieterin belebt), über die Stadtkrippe auf dem Oberen Markt bis zur Krippe in der Stadtpfarrkirche führt.

Die Krippen des Krippenpfades wurden mit viel Liebe und großem Zeitaufwand von den Krippen-Künstlern und der Krippen-Künstlerin Grete Winkler, Christian Haipl, Paul Blüm und Martin Sommerauer geschaffen. Damit entstand eine stimmungsvolle und sehenswerte Attraktion, die in den nächsten Jahren unbedingt auf weitere Geschäfte und Institutionen der Halleiner Altstadt ausgedehnt werden sollte. Beispielsweise ,,Stille Nacht‘‘-Museum, Rathaus-Foyer, Kunstraum Pro Arte, im besonders attraktiv gelegenen, bisherigen ,,Sudhaus‘‘-Vereinslokal, in den Auslagen der in der Altstadt ansässigen vier Bankinstitute Hypothekenbank, Oberbank, Raiffeisenbank, Sparkasse und Volksbank sowie in weiteren Geschäftsauslagen, so dass eine landesweit bekannte Vorweihnachts-Attraktion entstehen würde. Unsere Fotos oben zeigen zuerst 5 Krippen-Beispiele aus der Alten Saline und aus den Auslagen der Halleiner Altstadt, dann folgen, aus unterschiedlicher Entfernung aufgenommen, drei Fotos von der Krippe in der Stadtpfarrkirche. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Zu dem SALZSCHREIBER-Bericht über die Wieder-Anbringung der Skulpturen von Jesus und den beiden Schächern in der Kapelle in Kaltenhausen gegenüber dem Leprosenhaus-Kirchlein, (dazu am Ende dieses Artikels ein Stück weiter hinunter scollen), übermittelte uns Michael Neureiter, der im einstigen Wohnhaus von Franz Xaver Gruber in Hallein Aufgewachsene, den nachfolgenden Beitrag einschließlich der beiden Fotos:


Es drohte eine unendliche Geschichte zu werden, sie begann im Herbst 2015. In der Halleiner Gemeindevertretung wusste auf eine Anfrage hin niemand, wem die desolate Kapelle gehört. Schließlich stellte sich heraus, dass die Stadtgemeinde selbst Eigentümer ist. Wenige Tage später, am 19. November 2015, fanden wir die schwer beschädigten Skulpturen im Lager des Wirtschaftshofs neben Kabeltrommeln und Straßenbesen. (Dazu das 1. Foto oben).

 

Die „Drei Kreuze Kaltenhausen“ sind schon auf der ältesten Halleiner Stadtansicht aus 1632 zu sehen. In den 1970er Jahren verkaufte der private Eigentümer die Skulpturen des Jesus und der zwei Schächer. 1980 schuf der Halleiner Bildhauer Bernhard Prähauser eine neue Gruppe (dazu das 2. Foto oben), die Kapelle kam schließlich in das Eigentum der Stadt.

 

Seit der Auffindung der verschollenen Figuren wurde von der Stadtgemeinde immer wieder die Verantwortung für ihr eigenes Kulturgut eingefordert und die Instandsetzung der beschädigten Skulpturen eingemahnt. Ende 2019 hing noch immer der eine Schächer am linken Kreuz, ein Ende des beklagten Zustands war nicht in Sicht.
 

Das Jahr 2020 brachte schließlich das Ende des Wartens und Einforderns: Auf den Tag fünf Jahre nach dem Fund im Wirtschaftshof, wurden die von Peter Hartl restaurierten Figuren wieder angebracht. Die Initiative von Bürgermeister Alexander Stangassinger und der Stadtgemeinde verdient Dank und Respekt. (Fotos: Michael Neureiter)

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Ein erheblicher Schock für alle Kulturfreunde in Hallein. Der Kulturverein Sudhaus, der in den vergangenen Jahren in dankenswerter Weise mit unterschiedlichsten Initiativen die Halleiner Kulturszene gestaltete und bereicherte, beschloss am Donnerstag, 19. November 2020, in einer Krisen-Generalversammlung seine Auflösung. Der Anlass für diese dramatische Entscheidung: Die jährliche finanzielle Förderung der Stadt Hallein für den Kulturverein Sudhaus, der 40 Kunst- und Kulturschaffende unter seinem Dach vereinte, wurde überfallsartig von 90.000 Euro auf 20.000 Euro, also um 78 Prozent (!) reduziert. Unter anderem auch deshalb, weil die Kulturförderung der Stadt Hallein für Kulturvereine insgesamt nur wenig berauschende 240.000 Euro beträgt.

Nun will die Stadt Hallein die Funktion des Kulturvereines Sudhaus in die Hände eines Koordinators bzw. einer Koordinatorin legen – die Stelle ist seit Montag, 23. November 2020 bereits ausgeschrieben. Der neue Kultur-Koordinator bzw. die neue Kultur-Koordinatorin sollen möglichst schon mit Beginn des neuen Jahres 2021 ihre Tätigkeit in dem 20-Stunden-Teilzeit-Job aufnehmen. Ihre Hauptaufgabe: Die kulturellen Aktivitäten der derzeit aufgelösten Kulturszene wieder zu koordinieren. Eine aktuelle Analyse sieht übrigens vor, dass künftig das Stadttheater als zentrale Spielstätte dienen soll, hier soll künftig auch das Kulturbüro untergebracht werden. Es ist für die Kulturstadt Hallein zu hoffen, dass durch die neue Kultur-Koordination, zumindest der Großteil der Kulturaktivitäten, die der Kulturverein Sudhaus entfaltet hatte, erhalten bleiben bzw. ausgebaut und intensiviert werden.

 

Dem Vorstand des Kulturvereines Sudhaus, ist jedenfalls für seine Bemühungen um eine lebendige und abwechslungsreiche Kulturszene in Hallein, zu danken. Es waren dies Simone Seymer, Obfrau; Katrin Petter, Obfrau-Stellvertreterin; Helfried Hassfurther, Kassier; Bettina Pann, Kassier-Stellvertreterin; Laila Huber, Schriftführerin. Der künstlerische Beirat bestand aus den folgenden Persönlichkeiten. Christa Hassfurther: Langjährige Kulturschaffende aus Hallein, Leiterin des Theaters bodi end sole. Mit ihrem Fachwissen unterstützte sie den Kulturverein Sudhaus in Feedback-Gesprächen zur inhaltlichen Ausrichtung, zur Beantragung von Fördergeldern und natürlich in den Kunstsparten Theater und Medien. Heimo Thiel: Zirkuspädagoge und Clown mit profunder Erfahrung in Kinder- und Erwachsenen-Bildung, Beirat für den Bereich Akrobatik/Zirkus. Raimund Weickl: Mitglied des Halleiner Künstlerkollektivs Plan P und Künstler mit dem Schwerpunkt Metallskulpturen und Polymer Clay. Beda Percht: Künstlerischer Leiter des Vereins Cataracts dance theatre media events. Als Regisseur, Art Director, Lehrer, Textschreiber und Produzent ist er Künstler und Unternehmer gleichzeitig und stärkte den Kulturverein Sudhaus mit seinen Visionen und der Fähigkeit, „groß“ zu denken. – (Odo Stierschneider. Foto: Sudhaus-Signet mit Trauerrand).

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Nachdem vor Jahrzehnten die Figuren der Kreuzigungsgruppe neben der Bundesstraße in Kaltenhausen, gegenüber der Leprosenkapelle, schlicht und einfach verkauft worden waren, standen die drei Kreuze jahrelang leer. Schließlich vor über 40 Jahren, wurden unter Leitung des Halleiner Bildhauers Bernhard Prähauser, die drei Holzfiguren Jesus, Dismas und Gestas neu geschaffen. Doch die drei Gekreuzigten wurden im Laufe der Jahre von Wind und Wetter derart beschädigt, dass sie abgenommen werden mussten. Die Holzplastiken der drei Gekreuzigten wurden seither im Halleiner Wirtschaftshof gelagert. Seit dem Vorjahr wurde nun versucht, die drei Holzplastiken wieder an ihren angestammten Platz am Fuße der Barmsteine neben der Bundesstraße bei Kaltenhausen zurück zu bringen. Bürgermeister Alexander Stangassinger und Kulturstadträtin Rosa Bock widmeten sich dieser Aufgabe, prüften die Möglichkeiten der Sanierung und gaben heuer die Restaurierung in Auftrag.

 

Rund 7000 Euro inklusive Montage, erforderte dieses Sanierungs-Projekt. Für Bürgermeister Alexander Stangassinger ein schönes Vorhaben: „Ich weiß nicht, warum diese Aufgabe nicht schon von meinen Amtsvorgängern angegangen wurde. Die Kreuze und die Figuren so verfallen zu lassen, das gehört sich nicht. Wir haben das Sanierungs-Vorhaben von Anfang an ernst genommen. Die drei Gekreuzigten sind nun wieder an ihrem ursprünglichen Platz und wir sind froh, dass dies nun erledigt wurde.“ Am 19. November 2020, wurden Jesus, Dismas und Gestas wieder zu ihrem Leidensort gebracht – restauriert von Peter Hartl. Der Experte arbeitete übrigens bereits 1980 als Ferialpraktikant bei Bernhard Prähauser in genau jener Gruppe mit, die damals die drei Gekreuzigten erschaffen hat.

Wer die drei Gekreuzigten betrachtet, stellt rasch fest, dass sie im Verhältnis zu den Kreuzen zu klein geraten sind. Bildhauer Bernhard Prähauser begründete dies in einem seinerzeitigen Gespräch mit Odo Stierschneider damit, dass die räumlichen Gegebenheiten bei der Anfertigung der drei Gekreuzigten keine andere Dimension gestattet hätten. Bernhard Prähauser machte damals den Vorschlag, die zu großen Kreuze auf die Größe der Gekreuzigten abzustimmen und entsprechend zu verkleinern. Es hätte ein kleiner Hügel errichtete werden sollen, auf dem die drei kleineren Kreuze wieder entsprechend zur Geltung gekommen wären. Dazu ist es jedoch, zumindest bisher, nicht gekommen. – Das obenstehende Foto zeigt Bürgermeister Alexander Stangassinger mit Restaurator Peter Hartl und Arbeitern bei der Montage der drei restaurierten Heiligenfiguren Jesus, Dismas und Gestas. – (Presse-Ausendung mit Foto: Stadtgemeinde Hallein. Ergänzungen: OST.)

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Im Rückblick auf das Schmiede-Jahr 2020 kann die Schmiede Hallein nun offiziell aufatmen: Kein Contact Tracing war notwendig. Die strengen Hygiene-Maßnahmen wurden von allen Künstlerinnen und Künstlern, von allen Besucherinnen und Besuchern, von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und natürlich auch vom Schmiede-Team korrekt eingehalten, womit die angepeilte positive Wirkung auch erreicht wurde. Das Schmiede-Jahr 2020 startete im Jänner bei der letzten ORTung in Hintersee – nicht nur die letzte ORTung für die Schmiede, sondern die letzte ORTung in diesem Format überhaupt. Das Jahresthema sollte sich auch im Ergebnis niederschlagen, ORTung 2020 war ein voller Erfolg und motivierend für die Abschluss-Ausstellung ,,ORTung 2018 – 2020. Schmiede in Hintersee” im September.

Zu diesem Zeitpunkt konnte man noch nicht wissen, dass ein paar Monate später alles völlig anders sein würde. Besonders für die Kultur. Die Schmiede Hallein entschied sich trotzdem nach reiflicher Überlegung, am Jahresplan festzuhalten und alles in gewohnter Form so normal als möglich abzuwickeln. Es galt mit zunehmend einschränkenden Veränderungen umzugehen, dennoch war eine Absage keine Option. Vielmehr galt es, die bestehenden Möglichkeiten auszuloten und zu nützen. Budgets wurden umgeschichtet und in Form von Arbeitsstipendien direkt an Künstlerinnen und Künstler ausgeschüttet. 15 Künstlerinnen und Künstler erhielten so die Möglichkeit, über den ganzen September hinweg, in Hallein auf der Perner Insel zu arbeiten. 

 

Ein weiteres Programm, das neu entwickelt wurde, war die ,,YnselZeit‘‘. Innerhalb kürzester Zeit entstand – mitten in der Pandemie – ein spontanes, qualitativ hochstehendes und sicheres Festival. Am Anfang stand die Hubert-von-Goisern- Kulturpreis-Verleihung. Es folgten Ausstellungen, Konzerte, Kinderworkshops, ein Künstlerinnen-Symposium und Lesungen, Performances und Theaterstücke – ein vielfältiges Programm, das im August und September erfolgreich abgewickelt wurde. Ziel war es, ein Zeichen der Lebendigkeit zu setzen und der unfassbaren Corona-Pandemie mit Fassbarem entgegenzutreten.

 

Das Programm war in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Kultur-Institutionen und Universitäten, wie etwa subnet – Salzburger Verein für experimentelle Medien, Zentrum für Mensch-Computer-Interaktion, FH Salzburg Urstein, Kunst-Universität Linz, bodi end sole, Tennengauer Kunstkreis und natürlich Kunst im Ziegenstall entstanden. Den Abschluss bildete die Schmiede20: Horses/Pferde. Auch wenn die Anwesenheit von Publikum eine zunehmende Herausforderung darstellte – z.B. musste die Werkschau unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden – konnte über 100 Smith-Teilnehmerinnen und Smith-Teilnehmern eine ,,Ynsel für Kunst‘‘ und gemeinsames Arbeiten geboten werden.

 

Rückblickend ist das Vereinskonto auf Grund der zusätzlichen Ausgaben zu Sicherheit und Hygiene zwar völlig geleert, trotzdem waren alle Aktivitäten für die Schmiede Hallein ein voller Erfolg. Dazu Geschäftsleiter Rüdiger Wassibauer: ,,Wenn nichts mehr geht, kann man alles versuchen. Von uns wurde die Krise genutzt, um Projekte weiter und anders zu denken, sowie um neue Vorhaben zu erproben und zu realisieren. Wir nutzten 2020 als Testlauf für das Neue und wurden mit Glück beschenkt.” Die Schmiede Hallein sieht sich vorbereitet, weiterhin gelebter zeitgenössischer Kunst und Kultur auf überregionalem Niveau, im regionalen Raum eine ,,Ynsel‘‘ zu bieten. – (Text und Fotos: Gabriele Krisch).

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Die ,,Halleiner Ohrwaschln‘‘, wie die beiden Barmsteine liebevoll genannt werden, sind noch bis 13. November 2020 Gegenstand einer beeindruckenden Foto-Ausstellung im Gemeindeamt Oberalm. In den Gängen aller Geschoße des Gebäudes sind die großartigen Barmstein-Fotos des passionierten Fotografen Martin Strasser zu bewundern. Martin Strasser gründete in Oberalm den Fotoclub ,,Sinnbilder‘‘, der sogar über eine Kinder- und Jugendgruppe verfügt. In der Ausstellung werden auch historische Schwarz-Weiß-Fotos der Barmsteine aus dem Keltenmuseum gezeigt, denen Martin Strasser seine zeitgemäßen Farbaufnahmen – vom gleichen Standpunkt aus fotografiert – gegenüberstellt. Martin Strasser fotografierte die beiden Barmsteine meisterhaft bei unterschiedlichsten Beleuchtungs- und Witterungs-Verhältnissen, wobei jede einzelne Aufnahme die Besucher der Foto-Ausstellung begeistert. Die Ausstellung gewinnt zusätzlich an Eleganz, da alle Fotos im gleichen Format und schön gerahmt präsentiert werden. Der Kleine Barmstein wurde einst von Nationalsozialisten durch ein riesiges Hakenkreuz brutal verschandelt, dafür wurde er Jahrzehnte später durch die Barmstein-Beleuchtung der ,,Halleiner Zeitung‘‘ weithin sichtbar in romantisches Licht gerückt. So hoffen wir abschließend, dass die fantastischen Barmsteinfotos von Martin Strasser auch einmal in Hallein bewundert werden können. – (Odo Stierschneider. Fotos: Martin Strasser).

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Die herausragende Kultur-Institution der Stadt Hallein, das international angesehene Keltenmuseum, feiert nun sein 50jähriges Bestands-Jubiläum. Aus diesem stolzen Anlass, informierten Landeshauptmann Dr. Wilfrid Haslauer, Bürgermeister Alexander Stangassinger und der Leiter des Keltenmuseums, Florian Knopp, im Keltenmuseum persönlich die Presse über Hintergründe und Aktivitäten im Rahmen des stolzen Jubiläumsjahres.1966 erfolgte der Ankauf des Gebäudes durch die Stadt Hallein und dessen Adaptierung zu einem Museum. Vor genau 50 Jahren, am 17. Oktober 1970, wurde das Keltenmuseum im entsprechend adaptierten, einstigen Salinen-Amtsgebäude, einem der größten Gebäude in der Halleiner Altstadt, feierlich eröffnet. Diese Museums-Gründung stellte eine wegweisende Entscheidung der Stadtgemeinde Hallein dar. Denn im neuen Gebäude konnten die Städtischen Sammlungen laufend aufgewertet und ein immer professioneller werdender Museumsbetrieb realisiert werden. Aus einem Regional-Museum mit lokaler Relevanz entstand so eines der größten Museen für keltische Kultur in Europa, welches längst schon international vernetzt und etabliert ist. Heute zählt das Keltenmuseum Hallein zu den Top-Ten der Keltenmuseen in Europa.

DAS KELTENMUSEUM STEIGERT
DIE ATTRAKTIVITÄT DER KULTURSTADT HALLEIN

Die Ausstellung der bedeutungsvollen, umfangreichen, eisenzeitlichen Sammlung an keltischen Objekten sowie die Präsentation der Halleiner Stadtgeschichte, stärken das regionale Kulturangebot enorm und steigern entsprechend die Attraktivität der Kulturstadt Hallein. Nur in den seltensten Fällen werden derart bedeutende Sammlungsbestände außerhalb der Bundeshauptstadt oder einer Landeshauptstadt gezeigt. Eine Spezialität des Keltenmuseums stellt die Nähe zu den, durch das Salzvorkommen auf dem Dürrnberg entstandenen, eisenzeitlichen Fundorten, sowie die Einrichtung des Museums in einem über Jahrhunderte der Salinenverwaltung dienenden Gebäude, der sogenannten ,,Neuen Pfleg‘‘, dar.

SEIT 1980 WURDEN IM KELTENMUSEUM
DREI LANDES-AUSSTELLUNGEN PRÄSENTIERT

1980 fand im Keltenmuseum Hallein die erste Salzburger Landesausstellung statt. Insgesamt wurden im Keltenmuseum drei Landes-Ausstellungen präsentiert. ,,Die Kelten in Mitteleuropa‘‘ im Jahr 1980, ,,SALZ‘‘ im Jahr 1994 und ,,200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht‘‘ im Jahr 2018. Spätestens mit der imposanten Kelten-Ausstellung im Jahr 1980, wurde das Keltenmuseum Hallein in ganz Europa bekannt. Die Salzausstellung 1994 verwies auf die landesgeschichtliche Bedeutung der Halleiner Salinen- und Stadtgeschichte. Der umfangreiche Nachlass an Original-Dokumenten des Komponisten und Halleiner Bürgers Franz Xaver Gruber bildete einen essentieller Beitrag zur Jubiläums-Ausstellung ,,Stille Nacht, Heilige Nacht‘‘ im Jahr 2018.

AUSGEBAUTES DACHGESCHOSS
WIRD ,,ZELLER FORUM‘‘ GENANNT

Anlässlich des 50jährigen Bestandsjubiläums des Keltenmuseums, wurde vom Land Salzburg und der Stadt Hallein, der Ausbau des großen, eindrucksvollen Dachgeschoßes beschlossen. Neben der Erhaltung des mächtigen historischen Dachstuhls sowie der Erhöhung der Traglast, bildet die Einrichtung eines Sonderausstellungs-Bereiches den krönenden Abschluss der Adaptierung aller bestehenden Nutzflächen. In den letzten Jahrzehnten entstand durch die Arbeit der Architekten Jakob Adlhart, Heinz Tesar und Heinz Lang eine gelungene Verbindung aus  historischer Bausubstanz und moderner Museums-Architektur. Dieser Tradition folgt nun auch das aktuelle Bauprojekt mit dem Ausbau des Dachgeschosses. Diese neue Ausstellungsfläche soll zu Ehren des langjährigen Museumsdirektors Kurt W. Zeller künftig ,,Zeller Forum‘‘ genannt werden. Der gesamte Umbau soll bis 2022 fertiggestellt sein.

LAND SALZBURG AN BETRIEBSFÜHRUNG
DES KELTENMUSEUMS BETEILIGT

Seit dem Jahr 2000 ist das Land Salzburg an der Betriebsführung des Keltenmuseums Hallein beteiligt. Damit nimmt das Museum eine Sonderstellung in der Salzburger Museums-Landschaft ein. 2012 folgte die Betriebsführungs- Vereinbarung mit der Salzburg Museum GmbH, wodurch das Keltenmuseum noch mehr in den Fokus des Landes gerückt wurde. Die dadurch erfolgte Stärkung des ländlichen Raumes ist ein Gewinn für die Stadt Hallein. Investitions-Projekte wie die völlige Neugestaltung der Ausstellungs-Bereiche im Jahr 2004, sind nur durch gemeinsame Kraftanstrengungen des Landes Salzburg mit der Stadt Hallein möglich.

VERANSTALTUNGEN FINDEN WEGEN
CORONA NUR TEILWEISE STATT

Das heurige Jubiläumsjahr des Keltenmuseums wurde natürlich erheblich durch die Auswirkungen von Covid-19 geprägt. Alle publikumswirksamen Wochenend-Veranstaltungen wie etwa Highland Games, Folkmusiktag oder eine internationale Tagung zum aktuellen Wissensstand der Eisenzeitforschung, mussten verschoben werden. All dies soll jedoch umgesetzt werden, sobald eine Durchführung ohne Sicherheitsrisiko möglich ist.

DREI VERANSTALTUNGEN WERDEN ABER
IM RAHMEN DES JUBILÄUMS STATTFINDEN

Am Dienstag, 13. Oktober 2020, um 19 Uhr, wird mit einer hochrangig besetzten Gesprächsrunde im Stadttheater Hallein zum Umgang mit archäologischem Erbe gestartet. Angesprochen und eingeladen sind direkt betroffene Institutionen, Gebietskörperschaften und interessierte Privatpersonen. – Am Freitag, 16. Oktober 2020 um 19 Uhr, hält der Direktor der Archäologischen Staatssammlung München, Rupert Gebhard, im Stadttheater Hallein einen öffentlichen Fachvortrag zum Thema ,,Kunst der Kelten‘‘, der in die Welt geheimnisvoller Bilder und Mythen entführt. – Am Samstag, 17. Oktober 2020, von 9 bis 17 Uhr, findet im Keltenmuseum ein ,,Tag der Offenen Tür‘‘ statt. Auf dem Programm stehen stündliche Highlight-Führungen und Kinder-Führungen mit der Stabmarionette Tabico. Nähere Infos dazu unter www.keltenmuseum.at – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Die fantastische Holzplastik, die auf dem mittleren Brückenpfeiler der Kühbrücke zwischen Seniorenwohnheim und Pernerinsel die einstigen Salzschiffer symbolisiert, ist immer mehr dem Verfall ausgeliefert. Der Körper des unermüdlichen Salzschiffers zeigt zunehmend Sprünge und Risse, alarmierend ist, dass sich bereits Holzschwämme angesiedelt haben – untrügliches Zeichen der Holzzerstörung. Die Holzplastik dürfte kaum mehr zu retten sein. Schon ab dem Zeitpunkt, an dem die großartige Holzfigur aufgestellt wurde, hätte sie regelmäßig mit Holzschutzmitteln behandelt werden müssen, um vor dem Verfall bewahrt zu werden. Das ist bedauerlicher Weise nicht geschehen, die unvermeidlichen Folgen sind auf unseren oben stehenden Fotos festgehalten. Alles Unerfreuliche hat aber auch sein Gutes. Mit Entsorgung dieser Holzplastik kommt wenigstens ein wenig Luft in die unerträgliche Fülle an Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt Hallein… – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Medien-Kunst und -Kultur in Form von Skulpturen, Raum-Installationen, Video- und Audio-Installationen, Performances und Konzerten, Lesungen und einer App – am Freitag, 25. September, endete in der Alten Saline auf der Pernerinsel das 18. MedienKulturFestival Schmiede20 ,,Pferde/Horses‘‘ wie immer mit einer Werkschau, die alles zeigte, was mit Kreativität und Witz in den letzten zehn Tagen technisch perfekt umgesetzt werden konnte. Die 97 Teilnehmer/innen und das Team der Schmiede20 trafen zum letzten Mal in der Alten Saline zusammen, um miteinander zu registrieren und zu erleben, was alles während 10 Tagen im inspirierenden Ambiente der Schmiede entstand. Trotz schwieriger Umstände angesichts der Coronakrise und ohne öffentliches Publikum, war es wieder ein Abend voller Erlebnisse für Augen, Ohren und Geist. „Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, unsere Werkschau heuer nur intern abzuhalten. Unser Publikum hat die Möglichkeit, die Werkschau via zeitversetztem Live-Stream mit zu verfolgen.“ so Rüdiger Wassibauer, künstlerischer Leiter der Schmiede Hallein. Die Schmiede schließt damit wieder für ein Jahr ihre Tore. Nun wird im virtuellen Netzwerk weitergearbeitet, bis es 2021 – hoffentlich unter einfacheren Rahmen-Bedingungen – wieder heißt: „Welcome to the Playground of Ideas“.

 

Das Jahr 2020 war für die Schmiede alles andere als einfach: Die gewohnten internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, fielen wegen der Reise-Beschränkungen beinahe zur Gänze aus. Von rund 250 Anmeldungen waren schließlich 97 Smiths tatsächlich vor Ort: 60% Wiederkehrer, 40% neue Gesichter. Bereits im Vorfeld war ein Präventions-Konzept ausgearbeitet worden. Das öffentliche Programm wurde komplett in die Alte Schmiede verlegt und ermöglichte damit eine strikte Trennung zwischen Teilnehmer/innen und Publikum. Noch im Frühjahr hatten Initiator Rüdiger Wassibauer und sein Team überlegt, ob die Schmiede Hallein überhaupt stattfinden kann. Schließlich entschied man sich dafür: „Das Jahr 2020 war speziell für die Künstler und Künstlerinnen extrem hart, deshalb wollten wir das jährliche Highlight Schmiede nicht absagen.“ so Wassibauer. Heuer wurden zum ersten Mal Arbeits-Stipendien vergeben, welche den Künstler/innen mit ihren Projektideen ein Arbeiten für drei Wochen auf der Perner-Insel ermöglichte.

 

Was haben „Pferde/Horses“ mit der Schmiede zu tun, wie kam das Jahresthema zustande? Schmiede-Initiator Rüdiger Wassibauer stammt aus einer Pferdefamilie – sein Vater hat Österreich in München 1972 in der Sparte ,,Vielseitigkeit‘‘ vertreten, Pferde haben ihn sein Leben lang mittelbar begleitet. Das Thema entstand bereits im Herbst 2019, kurz nach der Schmiede19. Das Pferd steht für Wassibauer auch für das Einbringen von Wärme in eine technisch kühle Maschinenwelt. 46 Projekte in höchster Qualität und mit erstaunlicher Bandbreite, von Renn- und Schaukel-Pferden über Zelte und Rüstungen bis zu einem Karussell, wurden im Rahmen der eindrucksvollen Werkschau vorgestellt. – Auch unter den hohen Auflagen, die das Jahr 2020 mit sich brachte, bewährte sich die Alte Saline auf der Pernerinsel als anregende Umgebung für Kreative und Medienkünstler/innen aller Genres. Alle freuen sich bereits jetzt auf 2021, wenn es wieder heißt: ,,Welcome tot he Playground of Ideas!‘‘

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Sarah Krainer - Emotional Research, „Protection & Social Distance“ - auf Basis der Corona-Situation untersuchte die Fotografin, wie sich Isolation und fehlende Berührungen auf Tänzer/innen und Performer/innen auswirken. Sie hat sich dafür eine Corona-Sicherheitsbarriere aus Plastikfolie aufgebaut, die auch für die Bubble steht, in die uns Corona einschließt. In diese Installation lud sie Schmiede-Teilnehmer/innen ein, ihre Emotionen auszuleben und dokumentierte das Geschehen mit Polaroid und Fotografie.

 

FOTO 2: Melanie Mussegg und Georg Schütz, die sich während der Schmiede 2019 kennenlernten und inzwischen nicht nur künstlerisch ein Paar sind, ging es um Pferde, Kristalle und Zeit. Sie züchteten Kristalle aus unterschiedlichen Salzen, die sie in die Mähne eines Schaukelpferdes einarbeiteten. Das Wachstum dieser kristallinen Mähne wurde auf Video dokumentiert, der geschnittene Kurzfilm war während der Werkschau zu sehen. In einem weiteren Projekt „Riding“ wird das Rennrad von Georg Schütz zum Rennpferd. Ausgestattet mit zwei Kameras, von denen eine live auf eine eigene Facebook-Seite streamt, die andere fängt einzigartige Fahrmomente ein. Die „Sport-Performance“ versteht sich als Persiflage auf die Schnelllebigkeit von Instagram und anderen Bildformaten der Sozialen Medien.

 

FOTO 3: Der italienische Architekt Stefano Mori zeigt seine Wasser/Licht Installation „Indoor Rain“, die im Rahmen der subnet Artist in Residency entstanden ist. Seit Beginn der Menschheits-Geschichte hat der Mensch sich Räume gebaut, um sich vor dem Wetter zu schützen. "Indoor Rain" prüft neue Möglichkeiten, um die Menschen wieder mit den unberechenbaren meteorologischen Veränderungen und der Natur zu verbinden.

FOTO 4: Mascha Beuthel arbeitet und forscht mit interaktiven Textilien. Ihre Installation „The armor of a researcher” versteht sich als kritische Reflektion zu den allgemeinen Erwartungen an Forscher/innen, Emotionen möglichst zu unterdrücken um „professionell“ zu sein. Die – Teil für Teil demontierbare – Rüstung soll die Forscher/innen, ihre Emotionalität und ihre Arbeit schützen.

 

FOTO 5: Marius Schebella und Gertrud Fischbacher vom Textile & Sound Labor, zeigten „Interferenz“. Die Textile Skulptur beschäftigt sich mit Tönen, die durch Verschiebungen zwischen den verschiedenen Schichten von textilem Material – in diesem Fall Baustellen-Vorhänge aus Kunststoff – entstehen. Die Arbeit mischt analog und digital und versteht sich experimentell – das Thema „Textil und Klang“ ist weitgehend medienkünstlerisches Neuland.

 

FOTO 6: Stefanie Wuschitz und Doro Smit beschäftigten sich mit der ungleichen Geschlechterverteilung in der Maker-Gemeinschaft, die eigentlich männlich dominiert ist. Die Installation „the women who made it, ...“ versteht sich als interaktives Porträt von weiblichen Geeks, Nerds, Künstlern und Hackern und basiert auf Interviews mit Schmiede TeilnehmerInnen. Die Betrachter sind eingeladen, die Geschwindigkeit der Räder und damit die Kombination der Projektionen zu steuern. Sie können dadurch neue Portraits für die Zukunft entstehen lassen.

 

FOTO 7: Matthias Krauß‘ Installation „Dieses Schreiben ist ohne Unterschrift gültig“ stimmt melancholisch: Sie besteht aus einer elektrischen Schreibmaschine, einem Roboterarm und einem Gummifinger. Auf der Schreibmaschine entstehen fiktive Ablehnungsschreiben, basierend auf wahren Geschichten. Die Installation untersucht die Wirkung negativer Entscheidungen und Ablehnungen, die keine menschliche Urheberschaft zu haben scheinen, sondern aus reinem Formalismus entstanden sind. – (Text und Fotos: Gabriele Krisch).

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Angesichts der Corona-Pandemie wurde im ORF die ,,Lange Nacht der Museen‘‘ abgesagt. Um die Besucherströme zu verteilen wurde das Angebot auf eine Woche ausgedehnt. In der ORF-Museumszeit bieten das Keltenmuseum Hallein und das ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein ein facettenreiches Programm nicht nur für kleine und große Museums-Besucher/innen sondern ein Programm für die ganze Familie. So singt die Familie Gruber im Stille Nacht Museum, eine ,,vorlaute Reinigungskraft‘‘ führt Sie durch das Museum und Tabico der Keltenjunge, erzählt von seinem Leben vor 2.500 Jahren – das und vieles mehr erwartet die Besucher/innen in der ORF Museumszeit! Das Keltenmuseum Hallein ist täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Im Keltenmuseum Hallein wird eindrucksvoll Geschichte lebendig: von den Kelten bis zu den Salzburger Erzbischöfen!

 

VERANSTALTUNGS-ÜBERSICHT
VOM 4. BIS 10. OKTOBER 2020

 

Sonntag, 4.10. 2020, 10 Uhr
Samstag, 10.10.2020, 10 Uhr

Die Welt der Kelten: Tabicos Reise
Führung mit Stabmarionetten
Kosten: 3 Euro zuzügl. Museumseintritt

 

1.-9. Oktober 2020, 11-15 Uhr
Hinter den Kulissen – Museumsarbeit live erleben
Beobachten Sie live die Entstehung einer didaktischen Installation im Museum. Thomas Pickl baut die Ausgrabungskisten für „Kelten für Kinder - Archäologie“ neu.
Kosten: Museumseintritt

 

Dienstag, 6. Oktober 2020, 15 Uhr
Donnerstag, 8. Oktober 2020, 15 Uhr

2.500 Jahre in 60 Minuten!
Highlight-Führung: Besondere Objekte und ihre Geschichten…
Kosten: 2,50 Euro zuzügl. Museumseintritt

 

Samstag, 3. Oktober 2020, 17 Uhr
Freitag, 9. Oktober 2020, 17 Uhr
Samstag, 10. Oktober 2020, 17 Uhr

Theaterintervention: Frau Nora putzt!
Unsere vorlaute Reinigungskraft Nora verändert den Blickwinkel auf die spektakulären Funde der Kelten. Unterhaltsam, informativ und anders!
Kosten: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) zuzügl. Museumseintritt.

 

Anmeldung erforderlich unter
Mail: besucherservice@keltenmuseum.at
oder Telefon: +43 6245 80783

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1:
© Keltenmuseum Hallein/Hechenberger. Die Stabmarionette führt durch die Ausstellung. FOTO 2: © Keltenmuseum Hallein/Hechenberger. Erleben Sie die keltische Kunst und Kultur im Keltenmuseum Hallein. FOTO 3: © Keltenmuseum Hallein/Kossmann. Die vorlaute Reinigungskraft Nora erzählt Geschichte einmal anders! FOTO 4: Auch das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum bietet Interessantes für die ganze Familie. FOTO 5: Die Familie Gruber singt im ,,Stille-Nacht‘‘-Museum. – (Presse-Aussendung mit Fotos: Keltenmuseum Hallein).

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Zu einem offenen Gespräch zum Thema „Kultur und Covid-19“ lud Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn am 22. September 2020 Salzburgs Kultur-Verantwortliche nach Hallein ein. Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kulturbereich folgten dieser Einladung und diskutierten im Ziegelstadl unter strengen Schutzmaßnahmen über Themen wie gerechte Bezahlung, Ausfalls-Haftungen und Finanzierungen von Coronavirus-Tests. „Besonders in Zeiten wie diesen erleben wir einen erhöhten Rede- und Informations-Bedarf. Jede kleine und große Kultur-Institution hat mit den durch das Corona-Virus bedingten Einschränkungen zu kämpfen. Bei allen eröffnen sich individuelle Herausforderungen und Problemfelder. Deshalb ist es wichtig, Raum zu schaffen und sich Zeit zu nehmen für einen gegenseitigen Erfahrungs-Austausch und eine Ideen-Sammlung, wie die Kultur mit dieser Krise umgehen kann“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, der sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre Beiträge bedankte. – Auf unserem Foto Angela Glechner, Ingrid Weese-Weydemann, Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Beda Percht, Charly Zechenter und Mario Steidl auf der Kühbrücke neben dem Ziegelstadel. – (Salzburger Landeskorrespondenz, Foto: SLK).

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Begleitend zum Medien-Kunstfestival der Schmiede Hallein, stellt der Tennengauer Kunstkreis, nun schon seit mehreren Jahren, die Ausstellungsräume für Künstlerinnen und Künstler aus diesem Netzwerk zur Verfügung. Die Schmiede Hallein führte gemeinsam mit der Gemeinde Hintersee von 2018 bis 2020 das Künstler- und Künstlerinnen-Symposium ORTung des Landes Salzburg durch. In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte wird eine Gesamtschau über diese drei Jahre präsentiert.

 

2018 drehte sich alles um „Mohr und die Stille“ und lehnte sich am Schaffen des bekanntesten Artist in Residence der Hinterseer Geschichte, Joseph Mohr an. Damit wurde die Grundlage für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Artist in Residence sowie Regionale Kunst- und Kultur-Produktion gelegt. – 2019 stand das Thema „Winter und Wandel in Hintersee“ im Fokus. Ausgehend von dem für ganz Österreich bedeutsamen Wandel im Wintertourismus, wurde die Frage der Rolle von Kunst und Kultur in Zeiten des Wandels gestellt. – 2020 wurde die Frage nach dem „Erfolg“ thematisiert. Was ist Erfolg im Bereich der Kunst- und Kultur-Produktion? Wie kann oder soll man persönliches Ziel und gemeinschaftlichen Prozess abwägen? Wie verhalten sich der Moment und die Gemeinschaft zur Zukunft?

 

Diese Ausstellung stellt den Abschluss drei erfolgreicher Symposien dar und beendet zugleich die Initiative ORTung des Landes Salzburg, die es in dieser Form nicht mehr geben wird. Die Künstlerinnen und Künstler erhalten somit die Möglichkeit ihre Arbeiten erneut einem breiten Publikum zu zeigen, eingebettet in den internationalen Kontext der Schmiede Hallein. Gezeigt werden Video-, Audio- und Fotoarbeiten, Raum-Interventionen und Performances. – Die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen: Isidora Ilić & Boško Prostran, Michaela Schwentner, Maria Petschnig, Cornelia Böhnisch, Christiane Peschek, Bettina Landl, Birgit Schlieps, Gertrud Fischbacher, Tinka Legvart, Katharina Schaar, Marius Schebella, Michael Hieslmair, Vera Sebert, Beate Ronacher, Lukas Gwechenberger, Tiana Wirth, Maja Degirmendzic, Boris Ceko, Jennifer Katanyoutanant. – 1. FOTO oben: Beate Ronacher, Talschluss. (Foto: Beate Ronacher). 2. FOTO oben: Leo Neumayr. 3. FOTO oben: Werkschau Cornelia Böhnisch und Christiane Beschek. (Foto:Manuela Seethaler).

 

Die Eröffnung der Ausstellung ORTung 2018 bis 2020 findet am Mittwoch, 16. September 2020 um 19:00 Uhr durch Landeshauptmann-Stv. Heinrich Schellhorn statt. Dieser vergibt auch an Katharina Aigner das Landes-Stipendium für Medienkunst. Bei der Eröffnung werden auch Grußworte des Bürgermeisters von Hintersee, Paul Weißenbacher zu hören sein. Dauer der Ausstellung: 17. September bis 24. Oktober 2020. – (Laila Huber).

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Der in Salzburg lebende chinesische Künstler Wang Jixin, sorgte im vergangenen Jahr für ein überragendes, fantastisches und unvergessliches Kunst-Ereignis in Hallein – mit einer weltweit einzigartigen Bilderschau zum Thema Salz. Die Ausstrahlung der Werke auf die Betrachter, wurde noch durch ihre überaus raffinierte Präsentation in der Alten Saline auf der Pernerinsel unterstrichen. In den mystisch abgedunkelten Salinen-Räumlichkeiten erstrahlten Wangs hinreißende Kunstwerke an den Wänden. Die einzelnen Arbeiten wurden exakt randscharf beleuchtet, so dass der verblüffende Eindruck entstand, die Bilder aus dem Salzwesen seien von rückwärts hinterleuchtet – ein fantastisches, auch aus internationaler Sicht einzigartiges Kunsterlebnis. Es geht nun darum, diesen begeisternden Bilderreigen erneut und für immer in der Alten Saline zu installieren.

Natürlich stoßen derzeit sämtliche Visionen, Anregungen und Vorschläge zugunsten der Stadt Hallein, bei den Zuständigen mit Hinweis auf die bestehende Corona-Krise und die damit verbundenen, noch nicht abschätzbaren Kosten, auf besonders zähen Widerstand. Dieser unerfreuliche Zustand hindert jedoch weitsichtige Halleiner Persönlichkeiten nicht daran, alles zu versuchen, um den großartigen Bilderreigen wieder in der Alten Saline auferstehen zu lassen. Ein erster und symbolträchtiger Anfang wurde dazu bereits vollzogen: Künstler Jixin Wang machte eines seiner Werke, welches den Halleiner Salzträger darstellt, der Stadt Hallein, vertreten durch Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock, nun zum Geschenk. Die feierliche Übergabe des Kunstwerkes fand am Mittwoch, 2. September, in den historischen Fürstenzimmern des Keltenmuseums statt. Dabei entstanden die beiden ersten Fotos oben: Auf dem 1. Foto ist das gespendete Kunstwerk abgebildet, das 2. Foto zeigt Vizebürgermeisterin Rosa Bock und Künstler Wang Jixin mit dem der Stadt Hallein gespendeten Gemälde. Das 3. Foto entstand während der sensationellen Salzbilder-Ausstellung von Wang Jixin in der Alten Saline. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Halleiner Pernerinsel wird aufgrund der zahlreichen Kultur- und Kunst-Events zu Recht als „Kunstinsel“ bezeichnet. Der heurige Corona-Sommer verhinderte allerdings zahlreiche Veranstaltungen, allen voran die Aufführungen der Salzburger Festspiele. Doch vollständig konnten sie auch durch die Corona-Krise nicht verhindert werden – unter anderem ermöglichten Kunst- und Kultur-Initiator Claus Spruzina, der Tourismusverband Hallein sowie Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock auf der Pernerinsel eine Video-Übertragung der Salzburger Festspiele. Um der Pernerinsel ein neues, kunstvolles Flair zu verleihen, wurden nun dankenswerter Weise durch Claus Spruzina der Stadtgemeinde Hallein, in Absprache mit Vize-Bürgermeisterin Rosa Bock, vier eindrucksvolle Skulpturen zur Verfügung gestellt. die jetzt die Pernerinsel und damit die Stadt Hallein künstlerisch massiv aufwerten.

Die großen beeindruckenden Skulpturen – drei von ihnen bieten sowohl eine Vorder- als auch eine Rückenansicht – schuf der indische Künstler Debasish Bera und sie tragen den Titel „Pillars of silence“ (Stützen der Stille, des Schweigens). Vize-Bürgermeisterin Rosa Bock betonte dazu: „Mein aufrichtiger Dank gilt Herrn Claus Spruzina, der als Eigentümer dieser Skulpturen, mit seiner Leihgabe erneut zur Bereicherung der Stadt beiträgt. Die Platzierung der Figuren in ihrem gärtnerisch überarbeiteten Umfeld, veranlassen viele Personen, dort zu verweilen und ihren Anblick sowie den Blick auf die Alte Saline, auf das Keltenmuseum und die Altstadt zu genießen. Zahlreiche HalleinerInnen und Gäste äußerten sich bereits begeistert über diese gelungene Aufwertung der Pernerinsel.“

 

Für Bürgermeister Alexander Stangassinger stellen die Skulpturen einen wichtigen Beitrag für die Aufwertung des Areals rund um die Alte Saline dar: „Wir haben in nur einem Jahr den Pfannhauser Steg saniert, bei dessem Zugang zur Pernerinsel eine Grünfläche saniert und eine gern benützte, kreisförmige Sitzgelegenheit geschaffen, das Pflaster vor dem Keltenmuseum erneuert und mit zwei Bäumen aufgewertet, eine barrierefreie Rampe zum Treppelweg geschaffen, den Bereich vor der Alten Saline asphaltiert und nun erhält eine gärtnerisch gestaltete Anlage durch die vier Skulpturen noch einen kunstvollen Schliff: Damit wurde ein besonders anspruchsvoller Eingang in unsere schöne Altstadt geschaffen. Mein Dank gilt dem Gönner Claus Spruzina und Vizebürgermeisterin Rosa Bock für ihre Bemühungen.“ Einen ersten Bericht über diesen sensationellen Skulpturengarten, dem gerade angesichts der lähmenden Corona-Krise besondere Bedeutung zukommt, finden Sie weiter unten hier im Ressort KULTUR. Einfach zwei Beiträge weiter hinunterscrollen).
(Presseaussendung Stadtgemeinde Hallein, Odo Stierschneider. Fotos: OST).

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Vizebürgermeisterin Rosa Bock und Kunst-Initiator Claus Spruzina sind zu Recht stolz auf den neuen, sehenswerten Skulpturengarten auf der Pernerinsel. FOTOS 2 bis 8: Details aus den grandiosen Skulpturen. FOTOS 9 bis 11: Die drei Nahaufnahmen zeigen, mit welcher Meisterschaft der Künstler das Schnitzmesser führte. – (Presseaussendung Stadtgemeinde Hallein, Odo Stierschneider. Foto 1: Stadtgemeinde Hallein, Fotos 2 bis 11: OST).

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Die rund um unseren Planeten grassierende Corona-Pandemie stört natürlich das stolze 100jährige Jubiläum der Salzburger Festspiele. Während in Hallein auf der Pernerinsel die geplanten Aufführungen vollständig entfielen, wird in Salzburg ein erhebliches reduziertes Programm geboten. Damit Hallein aber dennoch in den Genuss von Festspiel-Darbietungen kommt, werden heuer zum ersten Mal, seit es die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel gibt, Festspiel-Darbietungen auf einer Filmleinwand geboten. Geplant war, bei Schönwetter die Open-Air-Präsentationen im Innenhof des Festspielbereiches zu bieten. Doch bisher verwies der Wettergott die Festspiel-Darbietungen auf die Festspielbühne. Dort entstand auch unser 1. Foto oben von der Festspiel-Leinwand. Insgesamt werden vom 15. 8. bis 30.8. bei freiem Eintritt (!) Aufführungen aus den Bereichen Oper, Schauspiel und Orchestermusik geboten. Das detaillierte Programm finden Sie in einem weiteren Beitrag, weiter unten hier im Ressort KULTUR. Auf die völlig neue Festspiel-Situation, die heuer auf der Pernerinsel herrscht, verweist auch ein wirkungsvoller Plakatständer (2. Foto oben) auf der Pernerinsel, unweit des Salinensteges. Abschließend der für Hallein überaus wichtige Auszug eines Zitates der großartigen und fantastischen Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl Stadler, welches vollständig ebenfalls im vorhin erwähnten SALZSCHREIBER-Beitrag abgedruckt ist: ,,Aber 2021 hoffen wir wieder, mit unseren wunderbaren Schauspielerinnen und Schauspielern echte Festspiel-Aufführungen in Hallein veranstalten zu können. Denn die Pernerinsel ist uns unverzichtbare, sehr geliebte Festspielstätte. Und die Umwandlung der industriellen Saline in ein Theater ist ein schönes Beispiel für die Kraft der Kunst in schwierigen Zeiten. Ganz im Sinne von Festspielgründer Hugo von Hoffmannsthal, der überzeugt war: Wo ein Wille nur erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.‘‘ – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Erst vor wenigen Wochen hatte der SALZSCHREIBER die verwahrloste Blumenanlage zwischen Salinensteg und Pernerinsel-Parkplatz kritisiert:  Eine mannshohe Grün-Umzäunung verbarg barmherzig den ungepflegten Zustand im Inneren. Dann jedoch brach das Unfassbare über diese Blumenanlage herein. Mangelhafte Zier-Blumenbeete wurden erneuert und der lebende Zaun auf halbe Höhe zurechtgetrimmt. Aber dann! Dann ging es erst richtig los! Mit elementarer Kraft brach ein unfassbares, begeisterndes Kunst-Ereignis über diese Blumenanlage und damit über die Pernerinsel und über die Stadt Hallein herein. Mit einem Schlag wurde damit die Pernerinsel endgültig zur faszinierenden Kunst- und Kultur-Insel geadelt. Vier in ihrer Größe absolut rekordverdächtigen Schnitz-Kunstwerke bilden nun einen faszinierenden, imposanten und ungemein reizvollen Skulpturen-Garten. Eine hinreißende Kultur-Initiative, die besonders wertvoll ist, da sie inmitten der rundum bestehenden Corona-Behinderungen realisiert werden konnte.

Die vier beeindruckenden Kunstwerke standen bisher in der kleinen Parkanlage vor dem Eingang zur fantastischen Kunst-Galerie Schloss Wiespach neben dem Freibad. Damit ist klar, weshalb rund um die vier gigantischen Schnitzwerke immer wieder symbolhaft flimmernde Fingerabdrücke erscheinen – jene des Kunst- und Kultur-Förderers, Kunst-Ermöglichers, Kunst-Initators und Kunst-Begeisterten Dr. Claus Spruzina, Hon. Professor, Präsident der Salzburger Notariatskanzleien, öffentlicher Notar in Hallein. Diese sensationelle Kunst-Demonstration im Halleiner Stadtzentrum unter freiem Himmel ist einzigartig und stellt eine grundsätzliche Verpflichtung dar, noch immer bestehende Verwahrlosung, ausstehende Gestaltungs-Maßnahmen, notwendige Renovierungen und Sanierungen auf der Pernerinsel schleunigst in die Wege zu leiten. Dazu nur ein Beispiel. Die entsetzliche, abgrundtief peinliche, nördliche Grau-Fassade der Alten Saline, hinter der noch immer die Salzburger Festspiele agieren müssen, gehört endlich, endlich auf zufriedenstellende Weise gestaltet, einschließlich Entfernung der grauenhaften Parkplatz-Überdachungen. Dass Sanierungen an der Bausubstanz der Alten Saline möglich, sinnvoll und wichtig sind, wurde mit der perfekten und dankeswerten Sanierung, der zur Großen Salzach  weisenden Fassade des historischen Bauwerkes, gerade wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Die einst mannshoch wuchernde Grün-Einfassung der Blumenanlage. FOTO 2: Nun ist alles anders, der Blick ist in die inzwischen gepflegte Blumeninsel mit ihren herrlichen Schnitzkunstwerken wieder ungehindert möglich. FOTO 3: Von einem derartigen Anblick, der zum beeindruckenden Skulpturengarten gewordenen Blumenanlage, konnten nur hoffnungslose Phantasten träumen. Und sie behielten recht! FOTOS 4 bis 7: Details aus den vier mächtigen, geschnitzten Kunstwerken. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die aktuelle Sommer-Ausstellung 2020 in der Halleiner Galerie Schloss Wiespach, bietet einen vielfältigen und faszinierenden Blick auf aktuelle Ergebnisse der Gegenwarts-Kunst. In den letzten Jahren konnte die Galerie mit namhaften KünstlerInnen aus dem In-und Ausland zusammenarbeiten und deren Werk in zahlreichen Ausstellungen präsentieren. Nun wird in der vom 1. 8. bis 19. 9. 2020 laufenden Ausstellung ,,Einblick – Ausblick‘‘ ein beeindruckender Überblick über aktuelle Positionen der Gegenwartskunst geboten. Bilder, Zeichnungen, Objekte, Fotografien, Collagen und Skulpturen bieten einen spannenden und sehenswerten Blick auf aktuelle Positionen der Gegenwartskunst. Kuratorin Margit Zuckriegl wählte für die Ausstellung Werke folgender KünstlerInnen aus: Maria Brunner, Lionel Favre, Herbert Flois, Ilse Haider, Joseph Heer, Gudrun Kemsa, Lucie Micíková, Bernd Oppl, Arnulf Rainer, Franz Riedl, Hubert Scheibl, Karl Schleinkofer, Werner Schnelle, Martin Schnur, Anna Stangl, Rudi Stanzel, Veronika Veit.

Die Ausstellung ,,Einblick – Ausblick‘‘ bietet eine Auswahl von Werken, die mit der Galerie Schloss Wispach eng verbunden sind. Diese Kunst-Präsentation bietet sowohl einen Rückblick auf stattgefundene Ausstellungen als auch eine Vorschau auf bevorstehende Kunst-Ereignisse sowohl im Herbst 2020 als auch im Frühjahr 2021. Die gezeigten Werkbeispiele können in drei Themenräumen besichtigt werden. ,,Menschen und Geschichten‘‘ zeigt der erste Ausstellungsraum. Von sensationellen ikonischen Porträtskulpturen bis zu überraschend realistischen Figuren, bei denen sich ein weibliches Wesen als männlicher Gegenpart spiegelt, von ironischen Zeichenwelten bis zu einem Dickicht aus Gefühlen und Ahnungen sowie  Fantastisch-Absurdes werden hier auf attraktive Art geboten. – Der zweite Ausstellungsraum steht unter dem Thema ,,Die Freiheit des Ausdrucks‘‘. Die Kunst hat sich mit Beginn der Abstraktion schon um 1900 ihre Freiheit erobert. Dieses wichtige Anliegen wird kontemplativ oder impulsiv, transparent oder gestisch dargestellt. Sieben KünsterInnen zeigen hier ihre sehenswerten Arbeiten. – ,,Spuren im Raum‘‘ zeigt schließlich der dritte Ausstellungsraum. Der städtische Raum wird zur Bühne, auf welcher Passanten Protagonistenrollen übernehmen. In der  Installation ,,Text und Scherben‘‘ wurden Graffiti aus Mallorca in Beton gegossen. Architektur-Fotografie lässt den städtischen Raum zur Bühne werden. Fotografie wird mit Zeichnung kombiniert, um dem Abbild des Stadtraumes eine imaginäre, strukturell bedingte Erweiterung zu sichern. – Die oben stehenden Bilder aus der Ausstellung ,,Einblick-Ausblick‘‘ zeigen Werke aus dem Bereich der Malerei. – Abschließend die Öffnungszeiten der Galerie Schloss Wiespach: MI 10 bis 12, DO 10 bis 12, FR 10 bis 12 und 16 bis 20, SA 10 bis 14 und nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon +43 650 320 10 99. – (Text und Fotos: Odo Stierschneider).

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Die fantastische Künstler- und Künstlerinnen-Gruppe Plan B residiert normaler Weise in ihrer beeindruckenden Offenen Werkstatt am Kornsteinplatz. Es werden jedoch auch Symposien in der Alten Saline auf der Pernerinsel veranstaltet. Dabei agieren die Künstlerinnen und Künstler von Plan B normaler Weise in salzachseitig gelegenen Räumlichkeiten. Doch heuer war alles anders, die Mitglieder von Plan B hatten eine riesige Halle auf der gegenüberliegenden Seite der Alten Saline in Beschlag genommen. Dort konnten in großzügigen räumlichen Verhältnissen  beeindruckende Kunstwerke geschaffen werden, die schließlich in einer sehenswerten Gemeinschafts-Ausstellung präsentiert wurden. Dazu unsere oben stehenden Fotos, die natürlich nur einen Ausschnitt aus der gezeigten Werksfülle darstellen. Die Präsenz von Plan B in Hallein ist eines jener erfreulichen Wunder, die in ihrer Gesamtheit die begeisternde Kulturstadt Hallein gestalten.(Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Salzburger Festspiele bilden jedes Jahr DAS Highlight im Kulturkalender zahlreicher Salzburger und Salzburgerinnen. Eine besondere Bedeutung besitzt diese herausragende Veranstaltung nun auch für die beiden Modeschülerinnen Lisa Wieser und Manuela Höck, die im Gegenstand Maskenbildnerei, für die Salzburger Festspiele drei unterschiedliche Prototypen für die Maske des Skeletts aus „Orphée aux enferes“ gestalteten.

 

„Damit ein solches Werk gelingt und auch wirklich bühnenreif ist, benötigt es viel Liebe zum Detail und entsprechende Fachkenntnis. Die Masken des Skeletts wurden aus drei unterschiedlichen Materialien (Kaschur, Gummimilch und Kaltschaum) gefertigt. Neben der exakten anatomischen Modellierung des Gesichts kommt es vor allem auf die Tragfähigkeit der Masken während der Aufführung an“, erläutern die beiden Schülerinnen und ihre Betreuerin Sabine Bolognini, die selbst als Maskenbildnerin an der Staatsoper Berlin tätig war.

 

„Die Masken der Schülerinnen stechen durch hohe Präzision heraus und die Ergebnisse können sich sehen lassen“, lobte Jan Meier, Direktor für Kostüm und Maske der Salzburger Festspiele, die fertigen Stücke der Schülerinnen. Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl Stadler zeigte sich beeindruckt von der Arbeit.

 

Die Schülerinnen, die zu den ersten Absolventinnen der Modeschule Hallein im Fachbereich Hairstyling, Visagistik und Maskenbildnerei gehören, freuen sich, ihr Wissen aus der Schule praktisch umsetzen und erweitern zu können. „Da ich jetzt meinen Abschluss an der Modeschule Hallein habe, möchte ich meine Qualifikationen als Visagistin verbessern. Dabei werde ich als Stylistin arbeiten und lasse mich überraschen, wo es mich in den nächsten Jahren hinzieht“, berichtet Manuela Höck über ihre Zukunftspläne. „Ich wollte schon als Kind Friseurin werden und deshalb möchte ich in diesem Bereich arbeiten und mich weiterbilden“, so Lisa Wieser.

 

Und auch der Besuch der Salzburger Festspiele gehört nun zu den jährlichen Kultur-Fixpunkten der beiden Schülerinnen. Schließlich haben sie durch ihre eigene Tätigkeit im Bereich der Maskenbildnerei, nun einen ganz anderen Blick auf die Kostüme und die Masken auf der Theater- und Opernbühne erhalten.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS                                                                                                   
FOTO 1:
In der Mitte zwischen den beiden Modeschülerinnen Lisa Wieser (links) und Manuela Höck, Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, die sich von der Arbeit der beiden ausgebildeten Maskenbildnerinnen beeindruckt zeigte. FOTO 2: Viele Detailarbeiten waren notwendig, bis die Skelett-Masken bühnenreif waren. – (Modeschule Hallein, Foto 1: Anne Zeuner, Foto 2: Modeschule Hallein).

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Trotz der beiden, aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagten Festspiel-Aufführungen auf der Halleiner Pernerinsel, kommt die Bevölkerung in Stadt und Bezirk Hallein in den Genuss von 6 anspruchsvollen Festspiel-Darbietungen aus den Bereichen Oper, Schauspiel und Orchesterkonzerte. Durch Open-Air-Präsentationen bei Schönwetter im Innenhof der Alten Saline, bei Schlechtwetter auf der Festspielbühne. Hier die Termin-Übersicht für die 6 Darbietungen vom 15. 8. 2020 bis 30. 8. 2020. Einlass ist jeweils ab 18,30 Uhr, der Beginn erfolgt jeweils um 20 Uhr. OPER: 15. 8. Cosi fan tutte, 22. 8. Elektra. SCHAUSPIEL: 16. 8. Jedermann, 29. 8. Jedermann. ORCHESTERKONZERTE: 23. 8. Nelsons, 30. 8. Dudamel. Zu diesen Open-Air-Darbietungen erschien auch ein informativer Faltprospekt. Die eine Seite ist als Plakat gestaltet (dazu das oben stehende Foto), die zweite Seite bietet informative Beiträge von Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Bürgermeister Alexander Stangassinger, Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock und Rainer Candido, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hallein / Bad Dürrnberg sowie eine Programm-Übersicht und ausführliche Informationen zu den einzelnen Darbietungen.

 

Die Ausführungen der fantastischen Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler: ,,Corona hat eine Pause in unserer wunderbaren Zusammenarbeit mit Hallein erzwungen. Zwar können die Salzburger Festspiele 2020 nun doch in modifizierter und verkürzter Form stattfinden. Die beiden für die Pernerinsel vorgesehenen Schauspiel-Produktionen Richard III. und Maria Stuart müssen aber, so wie viele andere ursprünglich für heuer geplanten Aufführungen, auf 2021 verschoben werden. Um trotzdem gemeinsam in diesem besonderen Sommer das 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele feiern zu können, bringen wir vom 15. bis 30. August 2020, in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Hallein und dem Tourismusverband Hallein, zumindest virtuell ein Stück Festspiele in die Salinenstadt. Die beiden aktuellen Opern-Produktionen – Elektra von Festspielgründer Richard Strauss, sowie eine spezielle Version von Wolfgang Amadeus Mozarts Cosi fan tutte, – zwei Konzerte der Wiener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Andris Nelsons und Gustavo Dudamel und der Jedermann, dessen erste Aufführung am 22. August 1920 die Geburtsstunde der Festspiele markiert, werden an drei Wochenenden im August auf einer LED-Wall bei Schönwetter in der Alten Saline und bei Schlechtwetter auf der Festspielbühne gezeigt. Aber 2021 hoffen wir wieder, mit unseren wunderbaren Schauspielerinnen und Schauspielern echte Festspiel-Aufführungen in Hallein veranstalten zu können. Denn die Pernerinsel ist uns unverzichtbare, sehr geliebte Festspielstätte. Und die Umwandlung der industriellen Saline in ein Theater ist ein schönes Beispiel für die Kraft der Kunst in schwierigen Zeiten. Ganz im Sinne von Festspielgründer Hugo von Hoffmannsthal, der überzeugt war: Wo ein Wille nur erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.‘‘

Der Beitrag des engagierten Bürgermeisters der Stadt Hallein, Alexander Stangassinger: ,,Wir erleben gerade eine noch nie dagewesene und spezielle Situation: Ein Virus verändert unser aller Leben; ein Virus zeigt, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist; ein Virus zeigt uns neue Grenzen auf. Eine dieser neuen Grenzen wird gerade bei den Salzburger Festspielen ersichtlich: deutlich weniger Veranstaltungen, besondere Auflagen für die Durchführung der verbliebenen Aufführungen und keine Live-Vorführungen in unserer schönen Festspielstadt Hallein. Letzteres schmerzt viele Freunde der Festspiele auf der Pernerinsel und mich als Bürgermeister besonders. Doch neue Grenzen sind nicht nur Barrieren. Neue Grenzen sind neu gesteckte Rahmen, in welchen man neue Wege finden muss, um das Beste zu erreichen. Die Open-Air-Initiative des Direktoriums der Salzburger Festspiele, von Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock, von TVB-Geschäftsführer Rainer Candido und von Kulturinitiator Claus Spruzina zeigt, dass mit Begeisterung und Mut auch in diesen speziellen Zeiten, Festspiele in unserer Stadt möglich sind. Gerade anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Salzburger Festspiele ist den genannten Initiatoren dafür zu danken, dass in diesem Festjahr die Festspielbühne auf der Pernerinsel, trotz der Coronavirus-Krise, mit kulturellem Leben gefüllt wird. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern der Public-Viewing-Veranstaltungen wunderbare Vorstellungen, trotz dieser noch nie dagewesenen, speziellen Situation. Ich bin überzeugt, dass wir nach dieser Krise, alle gemeinsam die Salzburger Festspiele wieder in gewohnter Art und Weise in unserer Stadt begrüßen dürfen‘‘. – (Odo Stierschneider, Foto: OST).

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Eine großartige Premiere feierte am Sonntag, 9. August 2020, das Open-Air-Kino in Hallein auf dem Freigelände des Halleiner Keltenmuseums. Damit stellt sich das Keltenmuseum in die Reihe weiterer wichtiger Open-Air-Veranstalter, zu denen heuer auch die Salzburger Festspiele auf der nahegelegenen Pernerinsel und die Thomas Stangassinger Sportanlage zählen werden. In Liegestühlen konnten die etwa 30 zugelassenen Besucherinnen und Besucher auf besonders angenehme Art das in Hallein bisher unbekannte Open-Air-Erlebnis im Freien neben dem Keltenmuseum genießen. Eine begeisternde Initiative, der noch weitere folgen sollen – das betont man im Keltenmuseum und das hoffen die Besucher dieser gelungenen, fantastischen Open-Air-Premiere.

In Zusammenarbeit mit dem Salzburger Film-Kulturzentrum ,,Das Kino‘‘ wurde der Film ,,The greatest Showman‘‘ gezeigt. Der beeindruckende Musical-Film zeigt die Gründung einer Musical-Show, Einzelschicksale werden geschildert, Erfolge gefeiert, bis sich ein katastrophaler Großbrand ereignet. Das Flammenmeer schweißt die Show-Mitglieder jedoch noch mehr zusammen, der glanzvolle Wieder-Aufstieg gelingt. Die Filmgestaltung wirkt zum Großteil hektisch, immer wieder wechseln die Kamera-Einstellungen und die Motive oftmals im Sekundentakt. Das Ganze wurde aufwendig inszeniert, entsprechend beeindruckt zeigten sich die Besucherinnen und Besucher an diesem lauen Sommerabend in ihren Liegestühlen auf dem Areal des Keltenmuseums. Abschließend noch eine Anregung – der Akustik-Pegel könnte beim nächsten Mal durchaus um einige Dezibel reduziert werden. – Zu den oben stehenden Fotos: Das 1. FOTO oben dokumentiert ein historisches Ereignis auf dem Areal des Keltenmuseum: Hier fand am 9. August 2020 zum ersten Mal in Hallein eine Open-Air-Vorstellung statt. Die weiteren FOTOS 2 bis 10 zeigen Szenen-Ausschnitte aus dem Film ,,The greatest Showman‘‘. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Es herrscht wieder intensives künstlerisches Schaffen auf der Pernerinsel. Denn Sommerzeit ist Symposiumszeit der großartigen Halleiner Künstlergruppe Plan B. In der Alten Saline stehen Räumlichkeiten zur Verfügung, in der sich die Künstlergruppe voll entfalten kann. Heuer gab es einen Umzug von der salzachseitigen Gebäudefront auf die gegenüber liegende Gebäudeseite. Hier gibt es im Verdampferturm deutlich großräumigere Arbeits-Möglichkeiten für die schaffensfreudigen Künstlerinnen und Künstler, die bekanntlich auf dem Kornsteinplatz ganzjährig mit ihrem fantastischen Kunstraum und Offener Werkstatt präsent sind. Auf der Pernerinsel herrscht im Rahmen des Symposiums derzeit faszinierendes und hinreißendes künstlerisches Schaffen. Die spannenden Ergebnisse werden am Freitag, 14. August 2020, um 18 Uhr allen Kunstinteressierten präsentiert. Mitten in der aktuellen Schaffensperiode hatte der SALZSCHREIBER Gelegenheit, den Mitgliedern der Künstlergruppe Plan B bei ihrer beeindruckenden künstlerischen Arbeit, gewissermaßen über die Schulter zu schauen. Dabei entstanden die oben stehenden Fotos. Eine Anmerkung noch zu den Fotos 8 und 9: Auf dem Weg von Kaltenhausen hinauf zu den Barmsteinen wurde dieser seltsame und erstaunliche, versteinerte ,,Schuh‘‘ entdeckt. Die Oberseite ist mittlerweile mit Goldfarbe versehen, die Unterseite mit dem erkennbaren flachen Absatz (rechts) blieb unverändert. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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MICHAEL MUTIG wurde in Bayern geboren und ist nun in Österreich zuhause. Pointenreich erzählt der gebürtige Münchner Beobachtungen aus seinem Leben als Stand-Up Comedian. Falls Sie sich also schon einmal gefragt haben, was bei einem Besuch eines alternativen Frisörsalons schief gehen kann oder warum es sinnvoll ist, Kinder nur auszuborgen statt zu produzieren, werden Sie hier die Antwort erhalten. Dabei treffen kabarettistische Gags auf das Tempo der neuen Comedy Generation. Michael Mutig gewann 2017 den Kabarett-Talente-Award der Casinos Austria, war im gleichen Jahr Finalist des "Salzburger Sprösslings" und wurde gerade erst für den Hamburger Comedy-Pokal 2019 nominiert. Zudem bewies er seine Fähigkeiten bereits als Voract für verschiedene Größen der Kabarett- und Comedyszene wie zum Beispiel: Martin Frank oder Monika Gruber & Viktor Gernot.

 

ISABELL PANNAGL isst leidenschaftliche gerne Punschkrapferl, deswegen hat sie beschlossen ihre nie begonnene Topmodelkarriere zu beenden, um sich vollkommen dem Kabarett und ihrer messerscharfen Beobachtung unserer Gesellschaft zu widmen. Ihre musikalischen Solokabaretts bestechen durch die Mischung aus humoristisch umgetexteten Songs, eigenen Kompositionen und Stand-up-Comedy vom Feinsten. Isabell nimmt sich kein Blatt vor dem Mund und wie ihr Opa gerne sagt: „Die Kleine hat a Mundwerk - das is ma nimma Wurscht!“.

 

LORENZ ``LO´´ HINTERBERGER versucht die Neuerfindung des Musikalischen Kabaretts als Moderne Singer Songwriter Comedy. Der junge energetische Wiener verbindet dabei eingängige Melodien zum Mitsingen mit unerwarteten Pointen zum Mitlachen. Sein erstes Soloprogramm "Gelegenheit macht Liebe" wurde bereits zweimal aufgeführt und zwar in ausverkauften Theatern. Mal sehen was die Zukunft noch bereithält! – (Karin Angerer)

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INOS, die Initiative für künstlerischen In- und Output, entstand aus einer Initiative von Ines Pariente (Kuratorin und Kunstakteurin) und Markus Kircher (Bildender Künstler). Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern vereinen und präsentieren sie Werke in ausgewählten Ausstellungs-Räumen. So entstand im Büroraum des Kulturvereines Sudhaus am Oberen Markt in Hallein, durch das Engagement von INOS, eine sehenswerte PopUp Galerie, in der unter dem Titel ,,Wunderkammer der Malerei und Installation‘‘ 26 Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Deutschland und Senegal ihre reizvollen und vielfältigen Werke zeigen. Die sehenswerte Ausstellung, mit der die bildende Kunst erfreulicher Weise ein starkes Signal in Hallein setzt, ist noch bis 19. Juli 2020 zugänglich. Die oben stehenden Fotos zeigen einige Werke aus der faszinierenden ,,Wunderkammer der Malerei und Installation‘‘. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Unvergessliche Zeiten erlebte Multimedia-Künstlerin Anny Wass, geboren 1983 in Hallein, als Artist-in-Residence, in der chinesischen Provinz Henan. Wenige Monate vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Wuhan, hatte sie die Gelegenheit, sich wichtige Eindrücke  von der chinesischen Gesellschaft zu verschaffen. Anny Wass war im Oktober 2019 zu Gast am Jigongshan Museum / International Art Park, das nur zwei Autostunden von Wuhan entfernt liegt. Während ihrer Residency setzte sich die Künstlerin mit stereotypen Bildern und ihren eigenen Vorstellungen von China sowie mit ihren Erwartungen auseinander und spürte diesen vor Ort nach. Daraus entstand die Fotoserie „me myself and I“, in der sich Eindrücke aus Architektur, Natur, Verhaltensregeln und sozialen Kontakten innerhalb und außerhalb der Residency verdichten und Fragen im Spannungsfeld zwischen Individualismus und Gemeinschaft sowie Wettbewerb und Solidarität thematisiert werden. Die Fotoserie, in der die Künstlerin sich selbst zum Bildmaterial macht und multiple Abbildungen ihrer selbst als Bildbausteine nutzt, ist Herzstück der Ausstellung. In diesen fotografischen Selbst-Inszenierungen wechselt die Künstlerin zwischen den Rollen als Objekt und Fotografin und dokumentiert diesen performativen Prozess.

 

Anny Wass erwarb das Diplom in den Bereichen Design, Skulptur und Fotografie. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2009 baute sie eine multidisziplinäre Praxis auf, die von Objekt und Malerei bis Design und Fotografie reicht und sich durch Material-Untersuchungen und Leidenschaft für Farbe und Detail auszeichnet. Wass erkundet gerne die Beziehungen, die wir zu Objekten in unserem alltäglichen Leben eingehen, und fragt, wie sie zu kulturellen Bedeutungs-Trägern werden. Sie interessiert sich für kritische Ansätze zur Erreichung von Nachhaltigkeit in einer von Produktion und Massen-Konsum geprägten Gesellschaft. In ihrer Arbeit dreht sich alles um das Thema Konzentration und Bewusstsein. Durch Komponenten wie Größe, Farbe und grafische Elemente, transportiert ihre Kunst sichtbar die Idee eines Bewusstseins für Material, Produktions-Bedingungen, Gesellschaft und Umwelt. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Fotoserie „me myself and I“ aus Henan sowie einen Querschnitt aus Anny Wass' multimedialen Arbeiten zwischen Objekt und Design, Performance und Video.

Anny Wass, geboren 1983 in Hallein, erwarb ihr Diplom im Bereich Design und Skulptur, sowie im Bereich der Fotografie. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2009 baute sie eine multidisziplinäre Praxis auf, die von Objekt und Malerei bis Design und Fotografie reicht und sich durch Material-Untersuchungen und Leidenschaft für Farbe und Detail auszeichnet. Wass erkundet gerne die Beziehungen, die wir zu Objekten in unserem alltäglichen Leben eingehen, und fragt, wie sie zu kulturellen Bedeutungs-Trägern werden. Sie interessiert sich für kritische Ansätze zur Erreichung von Nachhaltigkeit in einer von Produktion und Massenkonsum geprägten Gesellschaft. In ihrer Arbeit dreht sich alles um das Thema Konzentration und Bewusstsein. Durch Komponenten wie Größe, Farbe und grafische Elemente transportiert ihre Kunst sichtbar die Idee eines Bewusstseins für Material, Produktions-Bedingungen, Gesellschaft und Umwelt.

Wichtige Termine rund um die Ausstellung ,,Interesting times‘‘ mit Arbeiten von Anny Wass im kunstraum pro arte: Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 16. Juli 2020, 19:30 Uhr: Ausstellungs-Gespräch mit Anny Wass. – Dauer der Ausstellung: 17. Juli bis 28. August 2020. – Samstag, 18. Juli 2020, 11:00 Uhr: Die Künstlerin führt durch die Ausstellung. (Eintritt frei). – Samstag, 8. August 2020, 10:00 Uhr: Kunst-Spaziergang vom kunstraum pro arte über Galerie 1blick, MTGAIA, atelier III und Plan B bis zum Schloss Wiespach. – Freitag, 28. August 2020, 18:00 Uhr: Finissage und Künstlerinnen-Gespräch. – Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 16.00 bis 19.00 Uhr, Samstag 10.00 bis 13.00 Uhr und nach Vereinbarung.

 

Kurzbiographie Anny Wass: Anny Wass, geboren 1983 in Hallein, hat ihr Diplom im Bereich Design und Skulptur, sowie im Bereich der Fotografie erhalten. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2009 baute Anny Wass eine multidisziplinäre Praxis auf, die sich von Objekt und Malerei bis Design und Fotografie durch Material-Untersuchungen und Leidenschaft für Farbe und Detail auszeichnet. Diverse Arbeiten von Anny Wass wurden in Österreich, Italien, Polen, Mexiko und China ausgestellt und lassen sich in internationalen Sammlungen wiederfinden. Ihre kuratorische Arbeit manifestiert sich in der Gründung des Atelier- und Ausstellungsraums www.thedessous.com in Zusammenarbeit mit Gert Resinger. Anny Wass lebt und arbeitet in Wien. https://annywass.com/ – (Presse-Aussendung kunstraum pro arte, Odo Stierschneider).

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Im Rahmen der Vorbereitungen für die ab Mittwoch, 1. Juli 2020 zugängliche Ausstellung für die ganze Familie ,,Kelten für Kinder – Archäologie erleben‘‘ im Keltenmuseum, hatte der SALZSCHREIBER-Fotograf ein zutiefst schockierendes und abgrundtief deprimierendes Erlebnis zu bewältigen. Er traute seinen Augen nicht, als der Leiter des Keltenmuseums, Florian Knopp, in der Ausstellungshalle lässig überschwere, mächtige Baumstamm-Abschnitte schulterte. Als der Kraftprotz die Kamera auf sich gerichtete sah, reagierte er sogleich mit einem freundlichen, entspannten Lächeln. Dazu das obenstehende 1. Foto. Schließlich stellte Florian Knopp elegant, ohne jedes Zeichen von Anstrengung, seine schwere Last auf den Boden. Noch ist ungeklärt, wo der schlanke, ranke Florian Knopp seine übermächtigen Muskel-Pakete versteckt, denn er weigerte sich standhaft, sich mit textilbefreiten Oberkörper fotografieren zu lassen. Warum? Denn in der Hitzeperiode des Sommers 2019 tat er dies sehr wohl. Doch das Foto geriet ins Internet und daraufhin war der Andrang der holden Weiblichkeit wochenlang im Keltenmuseum so enorm, dass bereits eine halbe Stunde nach Eröffnung des Museums, dieses wegen hoffnungsloser Überfüllung, keinen weiteren Zutritt mehr gestatten konnte. In einem unbeobachteten Moment versuchte der SALZSCHREIBER-Fotograf, von Ehrgeiz besessen, einen der abgestellten Holzstamm-Abschnitte in die Höhe zu heben. Fehlanzeige! Schockiert versuchte er, das hölzerne Ungetüm zumindest ein Stück zu verschieben. Fehlanzeige! So verließ er schließlich deprimiert die Stätte seiner Niederlage.

Am darauffolgenden Tag wollte sich der SALZSCHREIBER-Fotograf insgeheim nochmals einen der Holzstamm-Abschnitte  vornehmen, um seine ramponierte Selbstachtung doch noch ein wenig aufzupolieren. Die vermutlich erneute Niederlage blieb ihm jedoch glücklicher Weise erspart. Ihm kam ein fröhlich gestimmter Benjamin Huber entgegen, mit zwei Haustieren unter seinen Armen. Benjamin Huber, ein wichtiger Mitarbeiter des Keltenmuseums, ist für die Bereiche Kulturvermittlung, Presse- und Bilder-Service zuständig und ist gemeinsam mit anderen Kollegen im Stadtarchiv tätig, schließlich fungiert er auch als Schriftführer im Museumsverein Celtic Heritage. Als Benjamin Huber dem SALZSCHREIBER-Fotografen eines der Tiere in den Arm legen wollte, wich dieser entsetzt zurück. Angesichts der zumindest mehrere hundert Kilogramm schweren Baumstamm-Teile vom Vortag, mussten die unschuldig flauschig aussehenden Tiere in den Armen von Benjamin Huber zumindest das gleiche mörderische Gewicht auf die Waage bringen. Um einer unweigerlichen Blamage zu entgehen, verließ der SALZSCHREIBER-Fotograf mit der hervorgewürgten Falschbehauptung ,,Oh Gott, mein Auto steht ja im Halteverbot!‘‘ fluchtartig das Keltenmuseum.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

Ursprünglich sollte diese Meldung im glorreichen SALZSCHREIBER-Ressort SATIRE erscheinen. Doch der Respekt des SALZSCHREIBER vor der großartigen und fantastischen Institution Keltenmuseum, stand diesem Vorhaben verständlicher Weise völlig entgegen. Deshalb noch einige Klarstellungen zu den oben stehenden Abbildungen. FOTO 1: Museumsleiter Florian Knopp hält zwei täuschend natürlich wirkende Baumstamm-Abschnitte, kuschelig und federleicht, in seinen Armen. Die Prachtstücke dienen als weiche und angenehme Sitzhocker. FOTO 2: Das Kälbchen und das Schaf, von Benjamin Huber unter die Arme geklemmt, präsentieren sich genauso knuddelig, weich und angenehm, so wie sie auch aussehen. Kein einziges Gramm Übergewicht! – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Womit beschäftigen sich eigentlich Archäologinnen und Archäologen? Wie kamen denn die wertvollen Fundstücke aus der Keltenzeit unter die Erde? Diesen und vielen anderen Fragen geht ab 1. Juli 2020 die Ausstellung für die ganze Familie ,,Kelten für Kinder – Archäologie erleben‘‘ auf den Grund: Von archäologischen Ausgrabungen durch die Besucher bis zum Streitwagen-Rennen ist alles dabei. Spannend: In dieser Ausstellung für die ganze Familie kommt anregend aufregendes Entdecker-Feeling auf.  Dabei können  die kleinen Besucherinnen und Besucher vorsichtig  Objekte aus der Keltenzeit freilegen und wie die Archäologen es tun, eigene Befund-Zeichnungen erstellen. Dann geht es um das Sortieren und Restaurieren, um die Suche nach ähnlichen Fundobjekten in Fachbüchern und um das Verfassen von Texten. Anschließend kann bei einem Pferde- oder Streitwagen-Rennen das eigene Geschick getestet werden oder man hört sich Geschichten über die Kelten an.

STATEMENTS VON BARBARA TOBER,
MUSEUMS-LEITER FLORIAN KNOPP UND
MUSEUMS-DIREKTOR MARTIN HOCHLEITNER

Barbara Tober, Leiterin der Kultur-Vermittlung im Keltenmuseum: ,,Mit dieser Ausstellung wird der Familien-Schwerpunkt des Museums ausgebaut. Bereits in der Urgeschichte-Ausstellung begleitet ,,kURt‘‘, der Urgeschichte-Wurm die Kinder durch die Ausstellung und verweist auf Mitmach-Stationen, bei denen gebaut, sortiert, gestaltet und analysiert wird. Zukünftig soll es in allen Geschoßen des Keltenmuseums Hands-on und Minds-on-Stationen zum Entdecken geben. So wird das Museum für die ganze Familie noch attraktiver!‘‘ – Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseums, ergänzt: ,,Haupt-Zielgruppe der Ausstellung ,,Kelten für Kinder – Archäologie erleben‘ sind Kinder von zwei bis vierzehn Jahren. Alle Ausstellungs-Inhalte werden interaktiv vermittelt. Von der großen Ausgrabungs-Fläche gleich zu Beginn, über Zeichen-, Sortier- und Restaurierungs-Stationen, bis zum keltischen Haus samt Tastboxen. Die Stationen sind auch für die erwachsenen Familien-Mitglieder einladend und bieten reichlich spannende Informationen‘‘. – Schließlich noch ein Statement von Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum und ,,oberster Herr‘‘ des Keltenmuseums: ,,Wir freuen uns ganz besonders, dass die neue Sonder-Ausstellung im Keltenmuseum Hallein nun eröffnet werden kann. Besonders im Sommer 2020 ist diese für die ganze Familie ein tolles Kultur-Angebot, bei dem spielerisch wertvolles Wissen erworben werden kann. Wir hoffen auch, dass wir bereits ab Herbst wieder Schulklassen und Kindergarten-Gruppen begrüßen dürfen!‘‘

VON DER ARCHÄOLOGISCHEN AUSGRABUNG
ZU DEN ARBEITSINTENSIVEN BEREICHEN
DOKUMENTATION, RESTAURIERUNG, INTERPRETATION

Die Ausgrabungen sind nur ein kleiner Teil des Arbeitsbereiches Archäologie. Wesentlich arbeitsintensiver sind die Schritte Dokumentation, Restaurierung und Interpretation. Dies erfahren die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung, indem sie ihre entdeckten Funde beschriften, zählen und sortieren. Die Suche nach vergleichbaren Stücken in einem großen Bilderbuch und eine Kinder-Bibliothek bieten Einblick in die Methodik der wissenschaftlichen Recherche, die einen großen Teil der archäologischen Arbeit ausmacht und mit der Veröffentlichung eines Buches über die Ergebnisse der Ausgrabung endet. Alles in der neuen Sonder-Ausstellung für die ganze Familie lädt zum  Ausprobieren, Angreifen und Werken ein. Das Keltenmuseum Hallein will mit dieser Sonder-Ausstellung seinen Familien-Schwerpunkt weiter ausbauen. Bereits in der Urgeschichte-Ausstellung des Keltenmuseums begleitet ,,kURt‘‘ der Urgeschichte-Wurm KInder durch die Ausstellung und verweist auf Mitmach-Stationen, wo gebaut, sortiert, getestet und analysiert werden kann. Dies soll bei den geplanten Überarbeitungen im Dauer-Ausstellungsbereich ausgeweitet werden, so dass es künftig in allen Geschoßen des Museums Hands-on / Minds-on-Stationen geben wird. Die erkennbare Absicht: Das Keltenmuseum Hallein soll längerfristig für die ganze Familie attraktiver gestaltet werden. Auch wenn sich das Keltenmuseum verstärkt um die Familien bemüht, so sind dennoch auch alle Schulklassen der 1. bis 8. Schulstufe herzlich willkommen. Dabei wird um rechtzeitige Anmeldung gebeten, da für Gruppen jeweils die Betreuung durch einen/eine Kulturvermittler/in vorgesehen ist.

ÜBERSICHT AUF BEVORSTEHENDE
VERANSTALTUNGEN UND
WORKSHOPS IM KELTENMUSEUM

Am Samstag, den 4. Juli 2020 werden in zwei Workshops Einblicke in die Archäologie geboten. Von 10 bis 12 Uhr wird gemeinsam mit ,,kURt‘‘ dem Urgeschichte-Wurm erforscht, wie die Fundobjekte aus der Keltenzeit unter die Erde kamen. Von 14 bis 16 Uhr wird im Klanglabor die Frage erörtert, wie Geschichte ,,klingt‘‘. Geboten werden außerdem regelmäßige Workshops mit betreutem Stationenbetrieb. Die nächsten Termine: Freitag, 10. Juli, 14 Uhr, Mittwoch  15. Juli 10 Uhr und Dienstag, 21. Juli 14 Uhr. – Veranstaltungen zum Thema Archäologie: Am Samstag, den 1. August von 10 bis 12 Uhr, im  Freien, auf der Wiese des Gartens des Museums, (bitte Decken mitbringen, Sessel stehen bereit)), steht die Arbeit der Archäologen und Archäologinnen im Mittelpunkt. Am Samstag, den 5. September von 10 bis 12 Uhr, folgen, ebenfalls im Freien, spannende Details zur Anthropologie und auch Knochenfunde können unter fachkundiger Anleitung selbst interpretiert werden. Kosten: Museums-Eintritt. – Unter dem Titel ,,Kulturdialoge‘‘ sorgen die drei Themen Urgeschichte, Kelten und Salz der Erzbischöfe etc. für Spannung und Abwechslung. Ob zuhören, mitreden, Fragen stellen oder unter fachlicher Anleitung Dinge selbst entdecken … das Museumsteam freut sich jedenfalls schon auf Ihren Besuch! Am Freitag, den 3. Juli von 14 bis 16 Uhr, stehen die Natur und Umwelt der Bronzezeit im Mittelpunkt, am Freitag, den 17. Juli von 14 bis 16 Uhr stehen das Leben und die Rolle der Frauen in der Urgeschichte im Mittelpunkt. Kosten: Museums-Eintritt. – (Presse-Aussendung des Kelten-Museums).

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 bis 5:
Nur die Leser und Leserinnen des SALZSCHREIBER bekommen die kompletten keltischen Skelette zu Gesicht. Diese werden künftig mit Sand bedeckt sein, damit die jungen Wissenschaftler, wie in der archäologischen Praxis, sie vorsichtig mit Schaufel und Pinsel freilegen können. FOTO 6: Das Handwerkzeug für die jungen Archäologen steht schon bereit. FOTO 7: Zahlreiche, immer wieder gestellte Fragen, werden in der Ausstellung beantwortet. FOTO 8: Unterschiedlichste Informationen sorgen dafür, dass die Ausstellung auch für Erwachsene sehenswert ist. FOTOS 9 bis 11: Zahlreiche Informationen und Ausstellungs-Objekte machen die Ausstellung für die ganze Familie interessant. FOTOS 12 bis 14: Zwischendurch tritt immer wieder in der Ausstellung auch der kluge Druide Keltix in Erscheinung.

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Auf „Salzburg als Kulturland und Österreich als Kulturnation“ ging Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Mittwoch, 24. Juni 2020 bei der Eröffnung der Ausstellung „Abstraktion, Imagination, Konzeption“ im Schloss Wiespach ein. Zu sehen sind bis 25. Juli 2020, Werke von Reinhard Bachleitner, Christine Kaserer und Christian Steinwender. Ein starkes Zeichen, dass die Kunst- und Kulturszene auch in Hallein wieder erwacht.

 

LANDESHAUPTMANN DR. WILFRIED HASLAUER
SPRACH BEI DER ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG

 „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie sehr wir die Kunst vermissen“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Eröffnung der Ausstellung in Hallein. „Salzburg ist ein Kulturland. Wir alle sind mit der Kultur verwurzelte Menschen, finden darin nicht nur Zerstreuung und Schönheit, sondern auch Sinn, Orientierung und vielleicht sogar ein besseres Verständnis für Geschichte, Gegenwart und Orientierung für die Zukunft. Auch deshalb war es wichtig, gemeinsam mit der Bundesregierung Kultur wieder zu ermöglichen.“ Auch den Titel der Ausstellung, „Abstraktion, Imagination, Konzeption“ brachte der Landeshauptmann in Zusammenhang mit der Corona-Situation: „Das war eine abstrakte Krise, die uns voll getroffen hat. Mit Imagination und durch die Konzeption zielgerichteter Sicherheitskonzepte soll ein normales Leben ermöglicht werden. Dazu gehören ohne Zweifel auch Kulturveranstaltungen wie diese. „Derzeit sind Kultur-Veranstaltungen zwar wieder erlaubt, jedoch mit Einschränkungen. Gewisse Dinge werden nach wie vor anders sein müssen, wie zum Beispiel die Anzahl der Besucherinnen und Besucher, die Hygienemaßnahmen und weitere Sicherheitsvorkehrungen und auch die erhöhte Eigenverantwortung“, appellierte der Landeshauptmann.

 

EIN SPEZIELLES KÜNSTLER-DREIERLEI
AUS
SALZBURG
Die drei Positionen der Künstlerin und der beiden Künstler, die im Schloss Wiespach ausstellen, zeichnen sich durch eine jeweils konsequente Bildsprache und stilistische Eigenständigkeit aus. Reinhard Bachleitner widmet sich den abstrakten Strukturen und Farbformationen aus Wahrnehmungs-Erinnerungen von Meer, Licht und Wasser-Oberflächen. Christine Kaserer entwirft einen magischen Kosmos von Figuren und Szenen, die in einer imaginativen Sphäre, einem Terrain der Fantasie angesiedelt sind. Und Christian Steinwender entwickelt seine Bild- und Objekt-Entwürfe als Konzeptionen aus heterogenen Teilen, gefundenen Gegenständen und Fragmenten aus einer alltäglichen Bilderwelt. Ungewöhnlich ist der Werdegang der drei Salzburger Kunstschaffenden: ein Soziologe, eine Ärztin, ein Designer. – (Text und Foto: Salzburger Landes-Pressedienst).

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Stockdunkel und finster bleibt es während der Festspiel-Saison 2020 auf der Pernerinsel. Zum ersten Mal, seit Begründung der neuen Spielstätte der Salzburger Festspiele 1992 in Hallein durch Regisseur Peter Stein, bleiben auf der Pernerinsel Festspielbühne und Zuschauerraum während der Spielsaison 2020 leer. Schuld an dem unfassbaren Geschehen trägt ein für das menschliche Auge unsichtbares, 30 bis 50 Milliardstel-Millimeter winziges Ungeheuer – das mittlerweile rund um den Erdball verbreitete und bekämpfte Corona-Virus. Etwa 50.000 Exemplare dieser unter Umständen tödlichen Viren, finden gemütlich Platz auf der Spitze einer feinen Nähnadel. Die hohe Ansteckungsrate und massenhafte Vermehrung im Bereich der menschlichen Atemwege, die bis zum Tod führen kann, macht das Coronavirus zum großen Feind auch der Salzburger Festspiele – ausgerechnet in deren fantastischem Jubiläumsjahr des 100jährigen Bestehens. Der Not gehorchend, gibt es heuer nur in der Stadt Salzburg ein reduziertes Jubiläums-Programm der Festspiele. Es soll jedoch im nächsten Jahr zur Gänze nachgeholt werden, womit die Salzburger Festspiele ihr stolzes Jubiläum 2021 ein zweites Mal feiern dürfen – diesmal auch auf der Halleiner Pernerinsel.

Das Coronavirus stellt die Gesellschaft vor die größte Herausforderung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Noch nie zuvor wurde das Kulturleben in Friedenszeiten und in demokratischen Ländern so einschneidend eingeschränkt. Die Salzburger Festspiele wurden in einer Zeit größter Not als mutiges Projekt gegen die Krise gegründet. Max Reinhardt war davon überzeugt, dass nur die Kunst die im Krieg gegeneinander gehetzten Menschen, ja Völker, wieder versöhnen könnte – die Kunst nicht als Dekoration, sondern als Lebenstreibstoff und Lebenssinn. Dieser Gründungs-Gedanke lässt die Festspiele nun in modifizierter und verkürzter Form vom 1. bis 30. August 2020, aktueller denn je erscheinen.

 

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler betont dazu: ,,Ich habe keine Minute daran gezweifelt, dass wir in diesem Sommer spielen würden. Nikolaus Harnoncourt war fest davon überzeugt: Wenn wir, die Künstler, gut sind, dann gehen die Menschen anders aus der Vorstellung heraus, als sie hineingekommen sind. Genau dieses Erlebnis wollen wir unseren Besuchern auch dieses Jahr schenken.‘‘ Intendant Markus Hinterhäuser unterstreicht: ,,In einer Zeit, in der eine gewisse Orientierungslosigkeit herrschte, haben die Festspiele Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als hoffentlich richtig herausstellen. Dass wir mit der Entscheidung, ob es Festspiele geben kann, gewartet haben, war eine Mischung aus Hoffnung, Traum und vielleicht auch Intuition, dass sich die Fallzahlen der Pandemie doch in eine Richtung entwickeln könnten, die ein Zusammenfinden von Menschen möglich machen. Denn um nichts Anderes geht es bei Festspielen. In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass die Sehnsucht nach diesem Zusammenfinden übergroß geworden ist. Auch die virtuellen Angebote und Streaming, die jede Aura der Kunst ausschließen, können diese Sehnsucht nicht ganz erfüllen. Wir werden in diesem Jahr Festspiele erleben, die anders sind. Wir werden Festspiele erleben mit deutlich weniger Veranstaltungen an weniger Veranstaltungsorten, mit einem deutlich geringeren Kartenangebot und damit auch weniger Zuschauern. Und es werden Festspiele sein, die jedem Sicherheits-Anspruch gerecht werden‘‘.

Das 100jährige Bestehen der Salzburger Festspiele, findet seinen Widerhall auch in der Salzburger Landes-Ausstellung ,,Großes Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele.‘‘ Sie wird, in Kooperation mit den Salzburger Festspielen, im Salzburg Museum, in der Neuen Residenz, Mozartplatz 1 ausgerichtet. Termin: 25. Juli 2020 (Eröffnungstermin) bis 31. Oktober 2021. Für mehr als ein Jahr wird damit die Neue Residenz zu einem Ort der Begegnung mit der wechselvollen Geschichte der Salzburger Festspiele – hoffentlich auch mit Hinweis auf die Präsenz auf der Halleiner Pernerinsel – und ihrer Künstlerinnen und Künstler. Die Salzburger Festspiele erwecken ihr Archiv zum Leben, präsentieren künstlerische Interventionen, inszenierte Erzählungen, Filmvorführungen und vieles mehr. Die feierliche Eröffnung findet am 25. Juli 2020 statt. – (Presse-Aussendung Salzburger Festspiele, Odo Stierschneider, Bild: OST).

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In einer Gedenkfeier am Grubergrab in Hallein vor dem ,,Stille Nacht‘‘-Museum, wurde des ,,Stille Nacht‘‘-Komponisten Franz Xaver Gruber gedacht, der vor 157 Jahren hier verstarb – nach nahezu 30jähriger Tätigkeit als Komponist sowie als Organist und Chorregent, in der in unmittelbarer Nähe gelegenen Halleiner Stadtpfarrkirche. Auf Initiative des Leiters von Keltenmuseum und ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein, Florian Knopp, nahm eine Ehrenwache der Halleiner Bürgergarde Aufstellung und wurde eine Kranz-Niederlegung vollzogen. Die Kustodin des Stille Nacht Museum, Anna Holzner, erinnerte an die Tätigkeit Franz Xaver Grubers in Hallein von 1835 bis 1863. Sie hob hervor, Gruber habe selbst vor allem seine Tätigkeit als Komponist von etwa 200 Werken gesehen, er habe das musikalische und insbesondere kirchenmusikalische Leben in Hallein geprägt. Seine zahlreichen Bearbeitungen des Stille-Nacht-Lieds seien der Beleg dafür, dass er dessen wachsende Bedeutung erkannt habe.

 

Der emeritierte Präsident der Stille Nacht Gesellschaft, Michael Neureiter, der erst kürzlich seinen 70. Geburtstag im Kreise zahlreicher Gratulanten feierte, war im Gruberhaus aufgewachsen. Er betonte die Bedeutung der Organisten und Chorregenten in vergangenen Zeiten: Der letzte fix beschäftigte Organist war bis 1954 tätig und wohnte wie seine Vorgänger mit seiner Familie im 2. Stock des Mesnerhauses, das 1968 zum „Gruberhaus“ wurde. Auch Dechant Hans Schreilechner nahm an der Gedenkfeier teil. Von der Stadtpfarre wurde das Gruberhaus, das seit der Wiedereröffnung 2018 in allen Stockwerken für das ,,Stille Nacht‘‘- Museum verwendet wird, an die Stadt Hallein verpachtet. – Auf dem oben stehenden Foto das Gedenken an Franz Xaver Gruber mit der Kranzniederlegung an seinem Grabe. Im Bild von links Dechant Hans Schreilechner, Michael Neureiter und Anna Holzner mit der Ehrenwache der Halleiner Bürgergarde, die vom dienstführenden Hauptfeldwebel Martin Leitner (ganz rechts) kommandiert wurde. – (M.N., OST. Foto: Stille Nacht Gesellschaft).

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Es ist und bleibt die erfreulichste Meldung des Kultur-Jahres 2020: Helga Rabl-Stadler bekundete erfreulicher Weise ihre Bereitschaft, bis 31. Dezember 2021, Präsidentin der Salzburger Festspiele zu bleiben, verkündete Landeshauptmann Wilfried Haslauer als gesetzlicher Vertreter des Salzburger Festspielfonds, am 5. Mai 2020. Alle Mitglieder des Kuratoriums der Salzburger Festspiele begrüßen natürlich diese persönliche Entscheidung der Festspielpräsidentin. ,,Die Salzburger Festspiele sind mit Helga Rabl-Stadler als Präsidentin, Intendant Markus Hinterhäuser und dem kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz, auf besonders hervorragende Art und Weise aufgestellt. Eigentlich wollte Helga Rabl-Stadler mit Abschluss des 100-Jahr-Jubiläums der Salzburger Festspiele, mit Ende des heurigen Jahres 2020 ihre Funktion beenden. Dass ausgerechnet 2020 eine Pandemie die Reduzierung des Jubiläums-Programmes und dessen Verschiebung zum Großteil von 2020 auf das Jahr 2021 erforderlich macht, war für niemanden vorherzusehen. Helga Rabl-Stadler hat in den vergangenen 25 Jahren als Präsidentin die Salzburger Festspiele nachhaltig geprägt, ein Jubiläumsjahr ohne sie ist für mich kaum vorstellbar“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Auch Landtags-Abgeordneter Hans Scharfetter, derzeit Vorsitzender des Festspiel-Kuratoriums, zeigt sich sehr erfreut darüber, dass Helga Rabl-Stadler auch 2021 als Präsidentin zur Verfügung stehen möchte. „Das Vertrauen des Kuratoriums und die wunderbare Zusammenarbeit mit Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz machen es mir leicht, meine ursprünglichen Pläne zu ändern. Ich stehe gerne bereit, um das 100-Jahr-Jubiläum auch noch nächstes Jahr zu begleiten“, so Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Die Freunde der Festspielstadt Hallein mit Präsident Herbert Schallenberg an der Spitze, begrüßen natürlich den Verbleib der großartigen und fantastischen Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ganz besonders. Sie hatte während ihrer Präsidentschaft, in dankenswerter Weise, eine ganze Reihe wichtiger  Aktivitäten entfaltet, um die Präsenz der Salzburger Festspiele, auch unter schwierigen Bedingungen, auf der Halleiner Pernerinsel weiterhin zu sichern. Obwohl es in Salzburg lange Zeit deutlichen Widerstand gegen den Festspielort Halleiner Pernerinsl gegeben hatte. Ab Ende 2021 weht somit eine große symbolische Trauerfahne über der Pernerinsel. -- (Salzburger Landes-Korrespondenz, Odo Stierschneider. Foto: SLK).

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Als zwei herausragende journalistische Leistungsträger der ,,Salzburger Nachrichten‘‘ agieren Hedwig Kainberger, Ressortleiterin Kultur und Hermann Fröschl, Ressortleiter Salzburg-Lokal. Die Genannten informierten in einem ausführlichen, gemeinsam verfassten Bildbericht über die geplante Sanierung von Dachstuhl und Dachboden des Keltenmuseums Hallein mit dem Ziel, mehr Platz für Sonder-Ausstellungen und für ein Museums-Café zu gewinnen. Das absolut Sensationelle daran: Sogar Landeshauptmann Dr. Wilfrid Haslauer plädierte nachdrücklich, trotz der bestehenden Finanz-Probleme durch die Corona-Krise, für die Realisierung der erforderlichen Sanierungs- und Ausbaupläne im Dachgeschoß des Keltenmuseums.

Noch bevor die Corona-Pandemie auch über das Land Salzburg hereinbrach, hatte man einen Finanzierungsplan für die erforderlichen Maßnahmen im Keltenmuseum über 4 Jahre, von 2019 bis 2022, in Höhe von  2,7 Millionen Euro fixiert. Demnach waren im Vorjahr 2019, 212.000 Euro aufzubringen, heuer 2020 sind es 550.000 Euro, im kommenden Jahr 2021 steht der größte finanzielle Brocken mit 1,7 Millionen ins Haus. Der letzte, wieder deutlich niedrigere Betrag, erfordert im übernächsten Jahr 2022 den Einsatz von 250.000 Euro. Mit Einverständnis des Landeshauptmannes ist das Land Salzburg bereit, jeweils die Hälfte dieser vier Jahresraten zu übernehmen. Schließlich geht es gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Krise darum, mit Bauvorhaben der angeschlagenen Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

Es gibt einiges zu tun im Dachgeschoß des Keltenmuseums, wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer in einer Sitzung mit Vertretern des Landes Salzburg, der Stadt Hallein, des Salzburg Museums und des Keltenmuseums erläuterte. Die Tragfähigkeit des historischen Dachstuhls angesichts hoher Schneelasten ist nicht mehr gegeben. Ebenso wurde die Tragfähigkeit des Dachbodens von Landeshauptmann Wilfried Haslauer sarkastisch als ,,grenzwertig‘‘ eingestuft. ,,Grenzwertig‘‘ deshalb, weil der Dachboden bereits durch ein gemischtes Lager und durch das Sammlungs-Depot des Museums erheblich belastet wird. Eigentümer des großen historischen Museumsgebäudes ist die Stadt Hallein, das Keltenmuseum wird vom Salzburg Museum geführt.

Obwohl das Land Salzburg bereits die Hälfte der insgesamt für Sanierung und Ausbau des Dachgeschoßes erforderlichen 2,7 Millionen Euro übernimmt, sieht sich Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger außerstande, die auf Hallein entfallenden Summen für 2020 und 2021 aufzubringen. Durch die Auswirkungen der Corona-Krise hat sich Halleins finanzielle Lage deutlich verschlechtert. Im Bereich Kindergärten, Schulen, Brücken-Sanierungen und Hochwasser-Schutz stehen erhebliche, unbedingt erforderliche Investitionen ins Haus, so dass Hallein auch die Hälfte der jetzt anstehenden Kosten für das Keltenmuseums nicht aufbringen kann. Dazu der Halleiner Bürgermeister: ,,Wir stehen zum Keltenmuseum und wir stehen zum Ausbau. Aber ich kann nur ausgeben, was ich auch habe‘‘. Landeshauptmann Wilfried Haslauer sorgte auch hier für die Lösung des Problems. Einerseits bezahlt der Bund den Gemeinden die finanziellen Ausfälle, die durch die Corona-Krise entstanden sind. Hallein erhält daraus etwa die Hälfte des hohen Betrages, der heuer und im kommenden Jahr für die Stadt zu bezahlen wäre. Andererseits streckt das Land die zweite Hälfte dieses Betrages für die Jahre 2020 und 2021 der Stadt Hallein vor. Diese Summe ist bis 2023 von Hallein an das Land zurückzuzahlen. – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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In 5 Jahren kann das 100jährige Bestehen der vom Halleiner Bildhauer Jakob Adlhart dem Jüngeren, 1925 geschnitzten, weltweit einzigartigen Darstellung des Gekreuzigten gewürdigt werden. (Siehe Foto oben). Die unvergleichliche Dramatik, die packende Darstellung und manch verstörte Betrachter dieses Jahrhundert-Kunstwerkes, machten das monumentale Schnitzwerk innerhalb kürzester Zeit auch international berühmt. Meister Jakob Adlhart, der in Hallein eine Künstler-Werkstätte besaß, schuf im ganzen Bundesland und weit darüber hinaus, vorwiegend kirchliche Kunstwerke von bestechender Qualität. Der Bildhauer wurde am 1. April 1818 in München geboren und starb am 12. August 1985 in Hallein.

Jakob Adlhart der Jüngere, begann seine Ausbildung im väterlichen Werkstatt-Betrieb in St. Ulrich im Grödner Tal in Südtirol. Sein Vater, Jakob Adlhart der Ältere, war Vergolder und Fassmaler. Bereits vor seinem Eintritt in die Volksschule erkannte man des jungen Jakobs Talent. Er wurde von einem Bildschnitzer aus der Werkstatt seines Vaters in die Schnitzkunst eingeweiht.1908 richtete Jakob Adlhart d. Ä. im Cordon-Haus in Hallein seine ,,Werkstätte für christliche Kunst und Kunstgewerbe‘‘ ein. Nach Absolvierung der Bildhauerklasse an der Fachschule Hallein folgte Jakob Adlhart d. J. seinem Vater nach Dalmatien, der dort an der Renovierung von Altären arbeitete. Durch seinen ersten Lehrer Alois Zwerber lernte Jakob Adlhart d. J. die breite Stilpalette historisierenden Schaffens kennen, setzte sich aber auch mit der Secession auseinander.

Ab 1920 leitete Jakob Adlhart d. J. die ,,Halleiner Werkstätte für kirchliche Kunst und Kunstgewerbe‘‘ und studierte von 1921 bis 1923 bei Anton Hanak an der Wiener Kunstgewerbe-Schule. Er beendete sein Studium mit der Note ,,vorzüglich‘‘. Jakob Adlhart der Jüngere schuf vor allem Holzplastiken für Kirchen-Ausstattungen in Salzburg, Oberösterreich und im süddeutschen Raum. Die wichtigsten Werke gelangen ihm im Bereich der monumentalen Arbeiten für das Erzstift St. Peter mit dem oben abgebildete Kolossal-Kruzifix 1925, sowie in Zusammenarbeit mit Clemens Holzmeister für das Kleine Festspielhaus, mit dem berühmten Maskenblock aus weißem Marmor über dem Haupteingang 1926. Jakob Adlhart d. J. arbeitete auch an zahlreichen Chorgestühlen in den Domen von Salzburg (1957), Eisenstadt (1965) und Speyer, Deutschland, (1969) sowie an Kreuzwegen, Gnadenstühlen und Denkmälern mit. So befinden sich von ihm in Stadt und Land Salzburg rund 30 Werke, darunter auch der Zeiserlbrunnen von 1968 auf dem Halleiner Bayrhamerplatz. 1952 wurde dem Bildhauer der Professoren-Titel verliehen. – (Odo Stierschneider, Foto: Mayrhofer).

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Ab 30. Mai 2020 öffnet der Tennengauer Kunstkreis wieder den kunstraum pro arte für alle interessierten Besucherinnen und Besucher. Nach der, durch die Corona-Krise bedingten Pause, freut sich Helga Besl, Obfrau des Tennengauer Kunstkreises, nun mit einer besonders vielfältigen Ausstellung die traditionsreichen Ausstellungs-Räume wiederzueröffnen: ,,Über 50 Leihgeberinnen und Leihgeber haben jeweils ein Lieblingsstück aus ihrem Zuhause für unsere Ausstellung zur Verfügung gestellt. Was ein Lieblingsstück ist, hat dabei jeder und jede selbst entschieden, sodass es ganz Unterschiedliches zu entdecken gibt: vom Fundstück aus dem Wald bis hin zum Kunstwerk aus der privaten Sammlung.‘‘


Die Ausstellung ,,Lieblingsstücke und Objekte, die gefallen‘‘ versammelt sowohl Skulpturen, Malerei, Grafiken, Fotografien und filmische Beiträge, als auch Fundstücke und Erinnerungs-Objekte von Mitgliedern sowie Freundinnen und Freunden des Tennengauer Kunstkreises. Vielfältige Lieblings-Stücke aus privaten Räumen, übersiedeln für die Dauer der Ausstellung, in den kunstraum pro arte. Ein Satz zu jedem Lieblingsstück erzählt die Geschichte dahinter und lädt ein über eigene Lieblingsstücke nachzudenken.


Laila Huber, Leiterin des kunstraum pro arte, unterstreicht, warum es gerade in unruhigen Zeiten wie diesen umso wichtiger ist, Kunst und Kultur für alle zugänglich zu machen: ,,Kunsträume sind Orte der Begegnung und des Austauschs, etwas, das in den vergangenen Wochen und Monaten schmerzlich gefehlt hat. Über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen ist immer auch die Gelegenheit an einem größeren Ganzen teilzuhaben. Mit unserer Ausstellung zu den Lieblingsstücken, steht das, was jeder und jedem Einzelnen lieb ist und das Teilen dieser Geschichten, im Mittelpunkt.‘‘

 

Die Ausstellung eröffnet am 30. Mai 2020 von 10 bis 14 Uhr und ist bis 27. Juni 2020 zu den regulären Öffnungszeiten (Mittwoch – Freitag von 16 – 19 Uhr, Sa von 10 – 13 Uhr) zu sehen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen wird keine große Eröffnungs-Veranstaltung möglich sein. Es dürfen sich max. zehn Personen gleichzeitig in den Räumlichkeiten des kunstraum pro arte aufhalten. Besucherinnen und Besucher werden gebeten ihren eigenen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen.

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Jetzt wird die Kulturvermittlung im Keltenmuseum Hallein unter der Devise ,,Museum im Garten‘‘ nach draußen verlegt. Im angenehmen Ambiente des Museums-Gartens, mit Blick über die Salzach auf die Pernerinsel, erleben alle Interessierten Kultur auf der grünen Wiese, umgeben von Bäumen und Sträuchern. Auf mitgebrachten Decken und vorhandenen Sesseln, können Sie Vorträge, Lesungen, Musik, Workshops für Familien und vieles mehr genießen. Nutzen Sie einen anschließenden Museums-Besuch, um in die Welt der Kelten und in die Geschichte der einstigen Salzstadt Hallein einzutauchen. Sie finden nachstehend 8 Termine für ,,Museum im Garten‘‘ im Zeitraum vom 6. Juni bis 19. September 2020 und ebenfalls 8 Termine für ,,Kultur-Dialoge‘‘ vom 5. Juni bis 18. September. Die darauf folgenden Termine für die Monate Oktober bis Dezember 2020 werden auf der Website www.keltenmuseum.at veröffentlicht. Alle Veranstaltungen sind auch individuell buchbar für maximal 9 Personen. Die Durchführung erfolgt angesichts der Corona-Pandemie unter Beachtung der behördlichen Vorschreibungen wie Atemschutz-Masken und Abstands-Regelung.

DIE VERANSTALTUNGEN
FÜR ,,MUSEUM IM GARTEN‘‘
Termine: Jeder 1. und 3. Samstag im Monat, jeweils von 10 bis 12 Uhr.

Wegen der beschränkten Teilnehmerzahl (9) ist Anmeldung erforderlich entweder unter Tel. 06245 80 783 oder Mail keltenmuseum@keltenmuseum.at

Samstag, 6. Juni 2020:
Von der Pfleg zum Museum

Erfahren Sie die bewegte Geschichte des Gebäudes, in welchem seit 50 Jahren das Keltenmuseum untergebracht ist. Bereits die Salzburger Fürsterzbischöfe gingen hier ein und aus. Hier wurden Dokumente verfasst und der Salz-Reichtum des Landes aus dem Salzbergwerk Dürrnberg verwaltet.

Samstag, 20. Juni 2020:
Rätselhafte Kelten – Lesung für Kinder und Familien

Gemeinsam begeben wir uns auf die Spuren der Kelten und hören Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Anschließend gestalten große und kleine Besucher und Besucherinnen unter Anleitung einen keltischen Taschenbeutel mit einem Spiel zum Mitnehmen.

Samstag, 4. Juli 2020:
Hallein und das weisse Gold

Spannende Episoden der Halleiner Stadtgeschichte, geben Einblicke in die Geschichte der Salzproduktion von den Fürsterzbischöfen bis in die Gegenwart, als 19XX die Salzerzeugung eingestellt wurde. Entdecken Sie die Meilensteine der Halleiner Stadtentwicklung!

Samstag, 18. Juli 2020:
Kriegsende in Hallein – Lesung mit Musik

Vor 75 Jahren war in Österreich der verheerende 2. Weltkrieg zu Ende. In ihrem Buch beschreibt Autorin Helga Springer das Kriegsende in Hallein von den letzten Kriegstagen bis zur Wiedereröffnung der Schulen.

Samstag, 1. August 2020:
Archäologie – wie geht das?

Hier erfahren Sie, wie Archäologinnen und Archäologen arbeiten. Welche Techniken werden angewendet? Was passiert bei einer archäologischen Grabung?

Samstag, 15. August 2020:
Salzige Geschichten – Programm für Kinder und Familien

Kurzgeschichten und Märchen entführen in eine Zeit, in der das Salz so wertvoll war wie Gold. Danach töpfern die Familien kostbare, kleine  Salzgefäße für zu Hause!

Samstag, 5. September 2020:
Die Knochen der Kelten

Was erzählen die Knochen der Kelten über das Leben der Menschen vor 2.500 Jahren? Das erforschen Anthropologinnen und Anthropologen. Die Besucher und Besucherinnen werden über die Methodik dieser Forschungen informiert. Anschließend interpretieren sie selbst anhand von Bildmaterial keltische Skelette.

Samstag, 19. September 2020:
Klänge aus der Eisenzeit

Keltische Klänge entführen die Zuhörerinnen und Zuhörerinnen in eine längst vergangene Zeit und laden zum Träumen ein.

DIE VERANSTALTUNGEN
FÜR DIE ,,KULTUR-DIALOGE‘‘
Termine: Jeder 1. und 3. Freitag im Monat, jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Wegen beschränkter Teilnehmerzahl (9) ist Anmeldung erforderlich entweder unter Tel. 06245 80 783 oder Mail keltenmuseum@keltenmuseum.at

Freitag, 5. Juni 2020:
Ausgestorbene Berufe

Derzeit beschäftigen uns die aktuellen Veränderungen im Berufs- und Schul-Alltag. Welche Berufe gab es früher, die lange schon ausgestorben sind? Warum sind sie verschwunden? Entdecken Sie unter anderen die Kleitzer und die Salzgeherinnen!

Freitag, 19. Juni 2020:
Was hatten die Kelten mit den Griechen zu tun?

Die weit reichenden Verbindungen in der Antike brachten den Kelten neue Trinksitten und damit einhergehend neue Gefäßformen. Entdecken Sie die dazu passenden Objekte im Keltenmuseum!

Freitag, 3. Juli 2020:
Natur und Umwelt in der Bronzezeit

Das Kupfer-Bergbaugebiet am Mitterberg bei Bischofshofen war ein bronzezeitliches Industriegebiet, in dem der Kupferbergbau ein hochspezialisiertes, arbeitsteiliges Verfahren hervorbrachte, welches die Umwelt nachhaltig prägte. Aktuelle Umweltfragen im historischen Kontext!

Freitag, 17. Juli 2020:
Frauen in der Urgeschichte

Was verraten die archäologischen Funde über das Leben und die Rolle der Frauen in der Urgeschichte? Suchen und finden Sie die ,,weiblichen‘‘ Aspekte in der Ausstellung und diskutieren Sie die Interpretation dr Funde!

Freitag, 7. August 2020:
Arschleder, Gugl & Co – Bergmannssprache

In Zeiten von Corona steht viel Zeit zur Verfügung, um Sprachen zu lernen. Die Arbeiten in und um das Salzbergwerk und die Herstellung von Salz aus der Sole in den Salinen war so speziell, dass es viele Begriffe gibt, die nur von Bergwerks- und Salinenarbeitern verwendet wurden. Andere Wörter sind so alt, dass sie heute nicht mehr bekannt sind. Käppi-Pepi erklärt die Bedeutung all der rätselhaften Ausdrücke und Bezeichnungen und welche Geschichten dahinterstecken!
 

Freitag, 21. August 2020:
Protestanten-Vertreibungen vom Dürrnberg

Im Dürrnberger Salzbergbau waren zahlreiche Protestanten beschäftigt. Deren Vertreibung durch die Fürsterzbischöfe nicht nur harte persönliche Folgen für die betroffenen Familien hatte sondern auch negative wirtschaftliche Folgen im Land Salzburg. Die Besucher erfahren Einzelheiten von persönlichen Schicksalen und
über die Auswirkungen dieser brutalen Vertreibung.

Freitag, 4. September 2020:
Frauen im Salz- und Sud-Wesen

Während der Salzbergbau in Hallein bis weit ins 20. Jahrhundert eine männliche Domäne war, hatten die Frauen in Hallein und in den Sudhäusern einige Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Entdecken Sie die sehr speziellen Tätigkeiten der Frauen!

Freitag, 18. September 2020:
Keltische Gelage – Essen und Trinken einst auf dem Dürrnberg

Die Kelten waren bei den Römern bekannt für ihre ausgelassenen, feuchtfröhlichen Feiern. Doch welche Speisen und Getränke wurden von den Kelten auf dem Dürrnberg tatsächlich konsumiert? Stimmen die Vorurteile der Römer? Erforschen Sie gemeinsam die keltischen Tischsitten!

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Am Samstag, den 16. Mai 2020, öffnet das Keltenmuseum Hallein wieder den Ausstellungs-Bereich für Besucherinnen und Besucher. Die Öffnungs-Zeiten bleiben unverändert wie bisher: Montag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Unter Einhaltung der aktuell erforderlichen gesundheitlichen Sicherheits-Maßnahmen, bietet das auch international angesehene Keltenmuseum, wieder einen besonders attraktiven und anspruchsvollen Beitrag zu den in der Stadt Hallein sich bietenden Freizeit-Aktivitäten. Zusätzlich zum europaweit bekannten Bestand des Museums, wurden die neuen Veranstaltungs-Formate ,,Museum im Garten‘‘ und ,,Kultur-Dialoge‘‘ entwickelt. Sie ermöglichen Kultur-Erlebnisse und den persönlichen Austausch mit dem Museums-Team. Beachten Sie bitte: Bei allen Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl auf 9 Personen beschränkt, daher wird unbedingt um rechtzeitige Anmeldung gebeten: Tel. 06245 80 783 oder Mail keltenmuseum@keltenmuseum.at. Unter www.keltenmuseum.at ist das Museum im Internet präsent.

DREI AUSSTELLUNGS-BEREICHE
1.)  Zeitsprünge – Ursprünge. Reise in die Urgeschichte Salzburgs

Die Ausstellung im Erdgeschoß widmet sich der Urgeschichte des Landes Salzburg. Einzigartige Objekte wie der Helm vom Pass Lueg, die Funde aus den bronzezeitlichen Kupfer-Bergwerken vom Mitterberg bei Bischofshofen oder der keltische Gold-Torques von der Maschalm bei Rauris sind wieder zugänglich. Zahlreiche weitere Objekte aller urgeschichtlichen Epochen – vom Mesolithikum bis zum Ende der Eisenzeit – illustrieren eindrucksvolle die große Bedeutung, die das heutige Land Salzburg durch seine zentrale Lage und seinen Rohstoffreichtum, seit dem 9. Jahrtausend v. Chr. innehatte.

2.)  Die Kelten vom Dürrnberg
Hallein und der Dürrnberg blicken auf eine Jahrtausende alte Besiedlungs-Geschichte zurück. Das ,,weiße Gold‘‘ prägte das Leben in der Region und in den Städten Hallein und Salzburg – von der prähistorischen Salzgewinnung über den Salzabbau der Salzburger Fürsterzbischöfe bis in unsere Zeit. Schon in der Eisenzeit erschlossen keltische Bergleute das Salzvorkommen auf dem Dürrnberg. Kunstvolle Kannen, filigrane Fibeln und aufwendige Alltags-Gegenstände zeugen vom damaligen Wohlstand. Kostbarkeiten aus Bernstein, Gold. Koralle oder Glas erzählen von weitreichenden Handels-Beziehungen. Die Besucherinnen und Besucher des Keltenmuseums Hallein erleben die Highlights aus einer über 2.500 Jahre andauernden Siedlungs-Geschichte!

3.)  Hallein und die Salzburger Fürsterzbischöfe
Nachdem die keltische Salzgewinnung mit dem Einmarsch der Römer ihr Ende fand, wurden erst im 12. Jahrhundert die Salzvorkommen auf dem Dürrnberg durch die Salzburger Fürsterzbischöfe als Quelle des Reichtums wiederentdeckt. In der Blütezeit, unter Fürsterzbischof Wolf-Dietrich, wurden auf dem Dürrnberg bis zu 36.000 Tonnen Salz pro Jahr abgebaut. Die architektonische Schönheit der Stadt Salzburg, Sitz der auch weltlich regierenden Fürsterzbischöfe, ist ohne das Salz vom Dürrnberg undenkbar. Im 2. Stock des Keltenmuseums befinden sich die fürsterzbischöflichen Fürstenzimmer aus den Jahren 1756-1757. Der dort gezeigte, bekannte Bilderzyklus, stellt die älteste und umfangreichste Gemälde-Dokumentation des historischen Salzbergbaus dar. Sie dokumentiert erstmals die Arbeit unter Tage im Salzbergwerk oben auf dem Dürrnberg, aber auch die Tätigkeit in den Sudhäusern und an der Holzrechen-Anlage in Hallein. Die ausgestellten historischen Objekte verweisen auf den schwierigen Alltag in der Salzstadt und von den harten Lebensbedingungen der Salzarbeiter.

WEITERE VERANSTALTUNGEN
Halleiner Stadtführungen
am Tag der Heiligen Corona am 14. Mai

Am Donnerstag, 14. Mai 2020 um 18 Uhr, wird innerhalb von 60 Minuten in Kooperation mit den ,,Halleiner G‘schichten‘‘ eine rasante und spannende Stadtgeschichte von Hallein geboten. Am Tag der Heiligen Corona wird aus aktuellem Anlass auch die Geschichte der Pest in Hallein dargestellt. (Die Heilige Corona wurde im Alter von nur 16 [sechzehn] Jahren in der Spätantike grausam hingerichtet. Zwischen zwei niedergebogene Palmen gefesselt, erlitt sie einen grausamen Tod, als die Palmen wieder in die Höhe schnellten. Corona-Wallfahrten gibt es beispielsweise in St. Corona am Wechsel in Niederösterreich. Die Heilige Corona gilt auch als Schutzpatronin vor Seuchen.) Weitere Themen der Stadtführungen: Wie prägte die Salzproduktion die Halleiner Stadtgeschichte? Welche Frauen haben in Hallein Geschichte geschrieben? Was ereignete sich auf den Plätzen und in den Gassen der Stadt? Bei den kurzweiligen Stadtrundgängen reisen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die turbulente Vergangenheit der einstigen Salinenstadt Hallein. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.halleinergschichten.com. Treffpunkt: Keltenmuseum Hallein. Anmeldungen erforderlich unter Tel. 0664 210 38 05. 9 Personen je Führung. Mehrere Gruppen möglich. Das wird Sie besonders freuen: Die Stadtführungen am Tag der  Heiligen Corona sind kostenlos!

Wochenende zur Wieder-Eröffnung
des Keltenmuseums 16. und 17. Mai

Anlässlich der Wiedereröffnung des Halleiner Keltenmuseums wird das neue Format ,,Kultur-Dialoge‘‘ präsentiert. An ausgewählten Standorten in den Ausstellungs-Räumen des Keltenmuseums, werden interessierte Besucherinnen und Besucher in Kleingruppen bis 9 Personen über spezielle Objekte und deren Geschichte informiert. Die Veranstaltungen finden unter der Einhaltung der geltenden Sicherheits-Maßnahmen bezüglich der aktuellen Corona-Pandemie statt.

Samstag, 16. Mai 2020, 10 – 12 Uhr
KULTUR-DIALOGE: Schnabelkanne & Co – Highlights der Archäologie

Die Ausgrabungen auf dem Dürrnberg, faszinierende Funde und ausgefeilte Handwerkskunst der Kelten stehen im Mittelpunkt. Entdecken Sie anschließend Ihre persönlichen Highlights im Museum!

Sonntag, 17 Mai 2020, 14 – 16 Uhr
KULTUR-DIALOGE: Die Knochen der Kelten

Was erzählen die Knochen der Kelten über das Leben der Menschen vor 2.500 Jahren? Anhand von Abbildungen werden die Besucherinnen und Besucher selbst zu Anthropologen und erforschen die Knochen der Kelten unter fachkundiger Anleitung. – Am 5. Juni 2020 geht es weiter mit dem neuen Format ,,Kulturdialoge‘‘. Am 6. Juni startet das zweite neue Format ,,Museum im Garten‘‘. Nähere Details zu diesen beiden Veranstaltungs-Reihen folgen hier im SALZSCHREIBER-Ressort KULTUR als Teil 2 der Veröffentlichungen zur Wiedereröffnung des Keltenmuseums Hallein. –  (Presse-Aussendung: Keltenmuseum Hallein. Ergänzungen: OST. Foto: Odo Stierschneider).

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Die Halleiner Altstadt bietet seit 5. Mai 2020 und noch bis 12. Juni 2020, allen Kunst-Freunden und Kunst-Interessierten eine kleine, besonders reizvolle, jederzeit zugängliche  Gemäldegalerie – maybe the greatest artspace in austria – in der überdachten Auslagenfront am Beginn der Ruprechtgasse. Hier zeigt die deutsche kunstaffine Fotografin Anja Conrad unter dem Motto ,,Everything is always so perfekt when you are in it‘‘ zeitgenössische Kunst an drei sehr unterschiedlichen, optisch bestechenden und eindrucksvollen Beispielen.  Eine offizielle Ausstellungs-Eröffnung musste angesichts der Corona-Krise leider unterbleiben. Anja Conrad, geboren 1971, lebt und arbeitet in Oberursel. Sie erhielt ihren BFA von der School of Art Institute in Chicago und ihren MFA in Fotografie und verwandten Medien von der School of Visual Arts in Ney York City, wo sie bei Joel Sternfeld studierte. Anja Conrad ist international tätig und trat unter anderem auch in Paris und in Petersburg in Erscheinung.

 

Wenn Anja Conrad mit ihrer Mittelformat-Kamera durch die Straßen geht, fängt sie die Markierungen des Menschen in lebendigen Farben ein, in der Tradition der dokumentarischen Fotografie. Ihre großformatigen Fotografien einer Reflexion in einem Schaufenster, die eine Silhouette mit einem Roboterherz zeigt, oder das zerbrochene Leuchtkastenschild, welches sein Innenleben enthüllt, sind Dokumente der verwandelten Realität. Was passiert, wenn so etwas, so ernsthaft erfasst, als Porträt fixiert wird, und wie entfaltet es sich in dieser Größenordnung? Anja Conrad, geboren 1971, lebt und arbeitet in Oberursel. Sie erhielt ihren BFA von der School of Art Institute in Chicago und ihren MFA in Fotografie und verwandten Medien von der School of Visual Arts in New York City, wo sie bei Joel Sternfeld studierte. Ihr kürzlich erschienenes Fotobuch „Alles ist immer so perfekt, wenn man drin ist“ wurde 2019 im Kehrer Verlag veröffentlicht.

Die reizvolle Gemäldegalerie in der Ruprechtgasse, die aufgrund ihrer Überdachung auch bei Schlechtwetter ungetrübten Kunstgenuß ermöglicht, wird sich ganz bestimmt zu einem gerne besuchten Highlight des Halleiner Stadtzentrums entwickeln. Ihre Betreiber planen hier im Jahresablauf ein reges, attraktives und abwechslungsreiches Ausstellungs-Geschehen, welches die Kulturstadt Hallein auf sehr spezielle Art aufwertet. – Zu den oben stehenden Fotos: Das erste Foto zeigt die Gemäldegalerie bei abendlicher Beleuchtung, auf den Fotos 2 bis 4 sind die Werke einzeln dargestellt, das 5. und letzte Foto zeigt die Fotografin Anja Conrad. – (Odo Stierschneider unter Bezug auf MTGAIA-Veröffentlichungen. Fotos: Anja Conrad).

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Es war einmal eine bezaubernde Wasserbucht. Umgeben von einem mit Natursteinplatten belegten Gehweg. Dann folgten die Sitzreihen wie in einem historischen griechischen Theater. Bei der feierlichen Eröffnung fragte sich Festredner Kultur-Landesrat Othmar Raus noch sichtlich verärgert, wieso eine derart grandiose Attraktion ausgerechnet in Hallein und nicht in der Landeshauptstadt errichtet worden sei. Der damalige Festspiel-Intendant Gérard Mortier, als er gemeinsam mit Bürgermeister Franz Kurz und dem Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘ Odo Stierschneider, die eindrucksvolle Anlage besichtigte: ,,Meine Herren, hier wird es Aufführungen der Salzburger Festspiele geben, ich höre hier schon die Wiener Philharmoniker spielen!‘‘ Die Stadt Hallein, wohl von allen guten Geistern verlassen, wusste es natürlich besser. Sie ließ, absolut unfassbar, die schöne Wasserfläche, den rundum laufenden Gehweg sowie die ersten drei Sitzstufen einfach zuschütten. Seither ist das Desaster perfekt. Die Enden der beiden seitlich hinunter führenden Stufen verschwinden einfach im Schotter – solch einen Anblick gibt es in der gesamten zivilisierten Welt kein zweites Mal. (Siehe dazu das 1. und 2. Foto oben). In der Mitte des Sitzreigen-Halbrundes floss einst ein Bach hinunter zur Wasserfläche. Heute ist dieses Gerinne seit Jahren trockengelegt, baufällig, verwahrlost und widerwärtig verdreckt. (Dazu unser 3. Foto oben). Selbstverständlich würde der SALZSCHREIBER dieses Foto für die Titelseite von repräsentativen Werbeprospekten für die Stadt Hallein kostenlos zur Verfügung stellen. Dort, wo einst auf der Wasserfläche eine von den Salzburger Festspielen mitfinanzierte (!) Wasserbühne schwamm, herrscht heute grüner Wildwuchs. (4. und 5. Foto oben). Wenn es regnet, verwandelt sich das Ganze zur größten Schlammschüssel Österreichs. Dann rückt die Jugend mit ihren Drahteseln an und zieht tiefe Furchen durch das aufgeweichte Areal. (Dazu 6. und 7. Foto oben). Insgesamt also derzeit eine Situation, die einem den Magen umdreht. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Salzburger Festspiele als Leuchtfeuer bei der Suche nach der eigenen Identität, nach dem Sinn unseres Lebens, aber auch bei der Wiederherstellung der Identität ganzer Völker – das war der große Gedanke jener Künstler und Bürger, die die Salzburger Festspiele als ,,eines der ersten Friedenswerke‘‘ vor 100 Jahren gründeten. Allen voran der Theatermagier Max Reinhardt, der Poet Hugo von Hofmannsthal, der Komponist Richard Strauß, der Bühnenbildner Alfred Roller und der Dirigent Franz Schalk. 100 Jahre später führt ein glanzvolles Direktorium, bestehend aus Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser und Kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz, verstärkt durch Bettina Hering (Schauspiel) und Florian Wiegand (Konzert) die Salzburger Festspiele.

Wie konnte es passieren, dass die grafisch gestaltete Wortmarke ,,100 Jahre‘‘ für die Salzburger Festspiele ausgerechnet im glanzvollen Jubiläumsjahr 2020, zum bedauerlichen Fehlgriff wurde? Nachstehend ist der Begriff ,,100 Jahre‘‘ in zehn gängigen, auf jedem Computer verfügbaren Schriften wiedergegeben. Jede dieser gebräuchlichen Schriften bietet einen schöneren und eleganteren Eindruck als die unten wiedergegebene ,,grafische Lösung‘‘ des Begriffes ,,100 Jahre‘‘, so wie er bedauerlicher Weise für das Internationale Zentralgestirn der weltweiten Festspiele, zu dessen stolzem Bestands-Jubiläum vorgelegt wurde. Und mittlerweile auch in Verwendung steht.

 

Es hätte einen internationalen Gestaltungs-Wettbewerb für den Begriff ,,100 Jahre Salzburger Festspiele‘‘ geben müssen. Für jeden ernst zu nehmenden, etablierten Schrift-Grafiker eine einzigartige, traumhafte und begeisternde Herausforderung. So aber existiert derzeit – wie lange noch? – nur eine armselige, kindlich hingeschmierte, lächerliche Wortmarke, in dilettantisch-deprimierender Farbgebung Hellgrau-Schwarz. Alles andere als ein festliches, beschwingtes und stolzes Jubiläum-Symbol. Oh Gott!

100 Jahre Salzburger Festspiele ließen aus dem zarten Pflänzchen, welches vor 100 Jahren am 22. August 1920 mit dem ,,Jedermann‘‘ seine erste hinreißende Blüte öffnete, das mittlerweile größte Klassikfestival der Welt entstehen – mit mehr als 200 Vorstellungen auf 15 Spielstätten an 44 Tagen, mit Besuchern aus 80 Ländern, 40 davon außerhalb von Europa. Eine ,,Begeisterungs-Gemeinschaft‘‘ nannte Bazon Brock, Professor für Ästhetik, das Publikum der Salzburger Festspiele. Zitat: ,,Weil bei den Festspielen eine einzigartige Form des gemeinsamen Erlebens entsteht, welches Menschen verschiedener Herkunft, Sprache und Religion eint. Eine Begeisterungs-Gemeinschaft für die Kraft der Kunst!‘‘ – (Helga Rabl Stadler, Markus Hinterhäuser, Lukas Crepaz. Wortmarken-Kritik: Odo Stierschneider).

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Es ist in der Tat beeindruckend, mit welcher Zähigkeit / Verständnislosigkeit / Sturheit / Verbohrtheit / Interesselosigkeit, seit Jahren immer wieder verhindert wird, dass das bescheidene Schaugrab von ,,Stille-Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber (siehe 1. Foto oben, es entstand in der Osterwoche 2020), endlich in einen herzeigbaren Zustand versetzt wird. Man sollte glauben, dass diese wichtige und symbolträchtige, kleine Grabanlage vor dem ,,Stille-Nacht‘‘-Museum in einem Meer von Blumen versinkt und beeindruckendes Vorbild für die Gräber auf dem Städtischen Friedhof Hallein ist. Doch genau das unerfreuliche Gegenteil ist der Fall. Zahllose Gräber auf dem Friedhof verweisen die Gruber gewidmete, kleine Grabanlage, in den Bereich der Peinlichkeit und Lächerlichkeit. Warum ist die vorbildliche Pflege des Grabes nicht schon längst organisiert und liegt in festen Händen? Der Zustand des Grabes ist immer wieder bestürzend und schockierend. Man wagt gar nicht daran zu denken, wie in anderen Gemeinden ein derartiges Erinnerungsgrab aussehen würde.

EINE ZUFRIEDENSTELLENDE GESTALTUNG
DES GRUBER-PLATZES STEHT NOCH AUS

Auch das Umfeld des bescheidenen Ehrengrabes bietet Anlass zu Kritik. Der Platz rundum wurde schön gepflastert. Einige moderne Sitzobjekte wurden ziemlich planlos aufgestellt und gehen höchstens als rührende, aber vergebliche Möblierungs-Versuche durch. Und das war’s dann auch schon. Eine endgültige, zufriedenstellende Platzgestaltung fehlt noch immer. Grubers kleine Grabanlage, die eher einem Privatgrab als einer offiziell errichteten Gedenkstätte gleicht, entstand in der Notzeit der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In der allzu langen Zeitspanne seit damals, gab es nur zwei Initiativen, um das Erscheinungsbild des Schaugrabes zu verbessern. Erstens wurde das kleine Grab mit einem Ziergitter umgeben und zweitens sorgte Odo Stierschneider, damals Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, für die Anbringung der drei Grab-Laternen. Bis dahin konnte nicht einmal eine Kerze wettersicher an dem Grab entzündet werden! Sonst passierte in den etwa 90 Jahren seit Errichtung des allgemein als ,,Gruber-Grab‘‘ bezeichneten Schau-Grabes nichts, obwohl sich die wirtschaftlichen Verhältnisse seit den 30ern drastisch verbesserten.

VERGEBLICHE ANREGUNGEN FÜR DIE
VERBESSERUNG DES GRUBER-PLATZES

Aus der Kunstszene gab es gut gemeinte Vorschläge. In der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, präsentierte ein Architekten-Team den Vorschlag, vor Grubers Wohnhaus (in dem sich heute das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum befindet), einen Pavillion zu errichten, in dem das Leben Franz Xaver Grubers in Hallein dokumentiert werden sollte. Ein anderer Vorschlag regte die Aufstellung einer überlebensgroßen Statue Franz Xaver Grubers vor seinem Wohnhaus an. Im Rahmen der kürzlichen Neupflasterung des Gruber-Platzes war die Rede von einem Kunstobjekt, welches Grubers weltberühmte Komposition des Liedes ,,Stille Nacht‘‘, aber auch seine jahrzehntelange Tätigkeit in der Halleiner Stadtpfarrkirche würdigen sollte. Alle Vorschläge stießen bei den Verantwortlichen auf taube Ohren. So stehen wir noch immer vor dem geradezu rührend bescheidenen Gedenk-Grab aus dem vergangenen Jahrhundert, das sich auch noch den Vorwurf gefallen lassen muss, ein Lügen-Grab zu sein, da es ein reines Leer-Grab ist. Dennoch findet man hier die Aufschrift ,,Hier ruhet Franz Xaver Gruber…‘‘ Dessen tatsächliche Grabstätte ist unbekannt, sie dürfte sich aber in der Nähe des heutigen Leergrabes befinden.

MONSTRÖSE BRUTAL-STIEGE
ERSCHLÄGT GRUBERS GEDENK-GRAB

Noch ein letzter Kritikpunkt, der bei den Verantwortlichen in bewährter Weise auf taube Ohren stößt: In unmittelbarer Nähe des Schaugrabes führt vom Gruberplatz eine Treppe hinauf zur Ferchlstraße. Das Ganze ist eine perfekte Fehlkonstruktion. Die übermächtigen, geradezu martialischen Seitenmauern der Treppe wurden in völlig unpassendem, rötlichen Gestein errichtet. Das Ganze erinnert eher an eine mittelalterliche Festung als an ein Stiegengeländer. Dessen Konstruktion misslang indessen so nachhaltig, dass man gezwungen war, an der Innenseite ein eisernes Geländer zu montieren. Ein grandioser, peinlicher Schildbürgerstreich. Das alles erkennt man auf unserem 2. Foto oben und auch, dass die monströsen, funktionslosen seitlichen Stiegenmauern, Grubers Schaugrab völlig erschlagen. Daher gehören diese Brutal-Mauern endlich, endlich abgetragen und auf der zweiten Seite der Treppe gehört ebenfalls ein eisernes Geländer montiert. Damit verliert die Treppe ihren brutalen Charakter. Sie wäre deutlich zierlicher als heute und das kleine Erinnerungs-Grab Franz Xaver Grubers käme damit wesentlich besser zur Geltung als dies derzeit der Fall ist. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Angesichts der Bedrohungen durch die Corona-Krise, ist man für jede humorvolle Schandtat besonders dankbar. Wie in unserem Fall, als Unbekannte die Bronzefigur vor dem Halleiner Keltenmuseum mit einer Atemschutz-Maske ausrüsteten. (Dazu unser 1. Foto oben). Das Kunstwerk stammt bekanntlich vom angesehenen Gollinger Bildhauer-Altmeister Prof. Josef Zenzmaier. Der Künstler blickt auf ein umfangreiches Werk sowie auf zahlreiche offizielle Ehrungen und Auszeichnungen zurück. Die Bronzefigur ist noch immer der erste Beitrag zu einem geplanten Kunstwerke-Pfad durch die Halleiner Altstadt. Verschiedenste Künstlerinnen und Künstler sollten hier durch eine Arbeit vertreten sein – insgesamt ein besonders anspruchsvolles Vorhaben, um das Erscheinungsbild der Halleiner Altstadt auf niveauvolle Art und Weise aufzuwerten. Es blieb jedoch bisher beim ersten Kunstwerk. In Zeiten der Corona-Krise erscheint es geradezu frevelhaft, die Verantwortlichen daran zu erinnern, dass hier bereits seit Jahren ein dringender Handlungsbedarf besteht. Allen Hindernissen zum Trotz – der SALZSCHREIBER, dem alles am Herzen liegt, was für die Stadt Hallein von Vorteil ist, wird die säumigen Verantwortlichen nach Ende des Corona-Horrors wieder an dieses wichtige und erfreuliche Vorhaben erinnern. Abschließend noch eine wichtige Frage, die uns allen zu Herzen gehen muss: Warum trägt eigentlich das Haupt von Franz Xaver Gruber über dem Eingang zum Stille-Nacht-Museum (siehe 2. Foto oben) noch immer keine Atemschutz-Maske? – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Jetzt, im ersten Coronavirus-Halbjahr, ist es natürlich einigermaßen sinnlos, zu welchem Thema auch immer, Vorschläge, Anregungen oder Ideen zu unterbreiten. Angesichts des rundum wuchernden Coronavirus-Horrors ist das Interesse für alles andere, ohne Bezug zum heißen Dauerthema Corona, in nahezu hoffnungslose Tiefen abgestürzt. Der SALZSCHREIBER versucht es trotzdem. Es geht um die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel. Und da herrscht Hochspannung angesichts der Frage, die auch die fantastische und großartige Festspiel-Präsidentin derzeit nicht beantworten kann: Werden heuer, im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens, die Salzburger Festspiele trotz Corona-Krise stattfinden? Werden dazu in Hallein die erforderlichen Akzente gesetzt? Nicht nur der SALZSCHREIBER ist optimistisch, auch die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘. Trotz aller Unwägbarkeiten wurde von diesen, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Salzburger Festspiele, vorsorglich das nachfolgende Ideen-Paket geschnürt.

FEST IN HALLEIN VOR BEGINN
DER FESTSPIELE AUF DER PERNERINSEL

Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Salzburger Festspiele gilt es, nicht nur auf der Pernerinsel sondern auch in der Halleiner Altstadt (siehe Foto oben), Festspiel-Feeling zu verbreiten. Ein Fest künftig alljährlich im Vorfeld der Festspiele auf der Pernerinsel, könnte in der Altstadt auf die bevorstehende Festspiel-Saison einstimmen. Musikalische und theatralische Darbietungen, umrahmt von kulinarischen Angeboten, wären die Basis.

FESTSPIEL-FAHNEN
AUF DEN STADTPLÄTZEN

Ernst Kronreif hatte vor Jahren die glorreiche Idee, in Hallein Fahnen mit Großfotos von Halleiner Festspiel-Aufführungen zu hissen. Zur offiziellen Eröffnung dieses Fahnen-Ereignisses war auch Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler nach Hallein gekommen. Eine Wiederbelebung dieser Initiative auf Bayrhamerplatz, Kornsteinplatz und Schöndorferplatz wäre ein optisch wirksamer Beitrag für anspruchsvolles Festspiel-Feeling in der Altstadt.

ATTRAKTIVE GESTALTUNG
VON FESTSPIEL-SCHAUFENSTERN

Wenn die Corona-Krise rechtzeitig ihr Ende findet, dann haben die Halleiner Geschäfte noch vor Beginn der Festspiele auf der Pernerinsel wieder geöffnet.
Mit optisch wirksamen und anspruchsvollen Gestaltungs-Elementen, könnte in die Schaufenster der Halleiner Altstadt anspruchsvolle Festspiel-Atmosphäre einziehen.

KULINARISCHES BEISAMMENSEIN
MIT DEN FESTSPIEL-SCHAUSPIELERN

Kurz vor oder kurz nach Beginn der Festspielsaison auf der Pernerinsel, sollte wieder die während zahlreicher Jahre stattgefundene, festliche Bewirtung der Festspiel-Schauspieler stattfinden, so wie dies sehr erfolgreich Hohlwegwirt Ernst Kronreif und nach ihm Caroline Hubble in der Fußgängerzone praktizierten.

GESTALTUNGS-WETTBEWERB
FÜR DIE GROSSE FESTSPIELFASSADE

Die langgezogene Grau-in-Grau-Fassade des Festspielbereiches an der Alten Saline. Sie wartet nun schon seit fast 30 Jahren vergeblich auf eine attraktive, den Festspielen und der immer attraktiver werden Halleiner Altstadt entsprechende Gestaltung. Das 100jährige Bestehen der Salzburger Festspiele wäre der passende Anlass, um heuer, noch vor Beginn der Festspiele auf der Pernerinsel, durch den Halleiner Bürgermeister die Ergebnisse eines Gestaltungs-Wettbewerbes vorzulegen – als sinnvoller Beitrag der Stadt Hallein zum 100jährigen Bestand der Festspiele.

SCHAFFUNG
DES HALLEINER FESTSPIEL-PRESSEPREISES

Die Aufführungen der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel finden ein breites Echo in den Medien. Es müsste in Hallein eine Prominenten-Jury gebildet werden, die die verschiedenen Presse-Veröffentlichungen beurteilt und schließlich den besten Beitrag zum Sieger erklärt. Die gekürte Verfasserin bzw. der gekürte Verfasser müsste nach Hallein eingeladen werden, um im Halleiner Rathaus eine entsprechende Würdigung zu empfangen.

NUR EINIGE BÄUME
UM DEN GROSSEN PARKPLATZ OPTISCH ZU ENTSCHÄRFEN

Damit die entsetzliche Parkplatz-Blechlawine auf der Pernerinsel vor dem Festspiel-Bereich optisch etwas entschärft wird, sollten einige Bäume inmitten der Parkfläche gepflanzt werden. Wichtig: wenn sie genau auf der Trennlinie zwischen den Autoreihen gepflanzt werden, dann geht kein einziger Parkplatz verloren!

ABSCHIEDSGESCHENK
FÜR DIE FESTSPIEL-PRÄSIDENTIN

Die verdienstvolle Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, unterstützte während ihrer Amtszeit immer wieder nachhaltig den Verbleib der Salzburger Festspiel auf der Halleiner Pernerinsel. Mit Ende des heurigen Jahres, beendet sie ihre Tätigkeit als Festspiel-Präsidentin. Ein großer Anlass, sowohl für die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ als auch für die Stadt Hallein, um sich mit einem passenden Abschiedsgeschenk einzufinden. – (Odo Stierschneider, Foto: OST)

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Das allmächtige Coronavirus macht’s möglich. Es ist noch völlig unklar, ob und wie sich die Salzburger Festspiele im kommenden Sommer anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens entfalten werden. Ob das große Jubiläum wie geplant gefeiert wird oder ob es eine reduzierte Version geben wird steht noch in den Sternen, wie Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler in einem ausführlichen Fernseh-Interview bekannt gab. Zuverlässige Angaben sind derzeit angesichts der großen Verunsicherung rund um das Coronavirus nicht möglich. Der SALZSCHREIBER ist natürlich optimistisch und so sollen die beiden geplanten Jubiläums-Stücke auf der Halleiner Pernerinsel nochmals in Erinnerung gebracht werden.

RICHARD III.
VON WILLIAM SHAKESPEARE
8 Vorstellungen vom 28. Juli bis 7. August 2020
Pernerinsel Hallein

Ausgerechnet unter der stabilen Herrschaft von Elisabeth I. wählt William Shakespeare um das Jahr 1592 eines der dunkelsten Kapitel der englischen Geschichte, die Rosenkriege der Jahre 1455 bis 1485, um damit sein Publikum mit dem Verfall einer Adelsgesellschaft und den skrupellosen Machtkämpfen der Familien York und Lancaster im Kampf um den englischen Thron zu konfrontieren.
Mit Richard III., dessen Herrschaft den Endpunkt der Rosenkriege darstellt, betritt eine der vielschichtigsten Figuren der Theaterliteratur die Bühne: kaltblütig, hemmungslos, sadistisch und gleichzeitig hellsichtig, witzig und verführerisch. Er versteht es, die Menschen zu manipulieren und sich selbst zu inszenieren. Zum ersten Mal steht diese charismatische Figur von William Shakespeare bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne. Lina Beckmann, die als Rose Bernd 2017 bei den Salzburger Festspielen bereits einen riesigen Erfolg feierte, wird die Titelrolle übernehmen. Inszeniert wird das Stück von Karin Henkel, der Regisseurin von Gerhart Hauptmanns Rose Bernd. In weiteren Rollen sind unter anderen Kristof Van Boven, Elsie de Brauw und Kate Strong zu sehen. Die Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg feiert am 28. Juli 2020 Premiere auf der Halleiner Pernerinsel.

MARIA STUART
VON FRIEDRICH SCHILLER
8 Vorstellungen vom 16. August bis 27. August 2020
Pernerinsel Hallein

Friedrich Schillers Maria Stuart wurde in der 100-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele noch nie zuvor inszeniert, aber wie William Shakespeare war Friedrich Schiller ein zentraler Autor des Festspiel-Gründers Max Reinhardt. Maria Stuart ist ein Politthriller, eine historische Überhöhung, eine leidenschaftlich geführte Auseinandersetzung mit jenen Fragen, die Schiller sein Leben lang umtrieben: Was ist die Freiheit des Einzelnen? Was ist politische Macht und wo endet sie? Was ist Gerechtigkeit? Wie wird Recht gefertigt? In der Regie von Burgtheater-Direktor Martin Kusej kommt es nun zur ersten Inszenierung von Schillers Spätwerk in der Festspielgeschichte mit den Schauspielerinnen Bibiana Beglau als Elisabeth und Birgit Minichmayr als Maria Stuart. An deren Seite spielen Itay Tiran als Robert Dudley, Graf von Leicester; Oliver Nägele in der Rolle von Georg Talbot, Graf von Shrewsbury; Norman Hacker als Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh; und Franz Pätzold in der Rolle des Mortimer. Die Neuinszenierung ist eine Koproduktion mit dem Burgtheater Wien, die Premiere und findet am 16. August 2020 auf der Pernerinsel in Hallein statt. – (Odo Stierschneider, Foto: Man Ray).

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Die erste Ausstellung des Tennengauer Kunstkreises im Jahr 2020, widmet sich den grafischen Positionen der beiden Künstler Bernhard Lochmann und Stefan Kreiger. In der Ausstellung „Pictocluster“ werden vor allem Arbeiten aus den Bereichen Zeichnung und Collage gezeigt. Ausdrucksweisen, in denen beide Künstler in den vergangenen Jahren intensiv tätig waren, zu eigenen Formensprachen gefunden haben und die hier als Schnittstellen fungieren in der Zusammenstellung als szenischer Dialog. Die Künstler bedienen sich an den herkömmlichen wie auch absurden „Bildausstoßungen“ unserer Mediengesellschaft und werden bei verschiedenen Quellen fündig. Begleitet von der Erzählung, der Verdichtung und einem generell sehr spielerischen Zugang zeigen sich hier mehr Gemeinsamkeiten als auf den ersten Blick zu sehen sind. Die Lust, mit der hier dokumentiert, umgeformt, rekombiniert, hinterfragt, neu generiert und persifliert wird, ist ansteckend.

 

BERNHARD LOCHMANN, gebürtiger Tiroler, studierte an der Universität Mozarteum Grafik, an der er heute lehrt. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Zeichnung, Malerei und Druckgrafik. Im kunstraum pro arte zeigt Lochmann ältere und ganz neue Arbeiten – darunter Zeichnungen, die im Rahmen seines Stipendiums des Landes Salzburg in Lemberg/Ukraine im Herbst 2019 entstanden sind sowie großformatige Collagen auf Leinwand und dreidimensionale Buchobjekte. In seinen dokumentarischen Zeichnungen ist Lochmann Beobachter und Kommentator gesellschaftlicher Entwicklungen. In seinen Collagen und assoziativen Zeichnungen arbeitet er intuitiv und spontan. Im Zeichenfluss entwickeln formale Zusammenhänge ihr Eigenleben und Erzählfäden entspinnen sich über die Leinwand. Es ist der Rhythmus des Zeichnens selbst, der seine Formen und Figuren erschafft. Dabei geht es dem Künstler nicht um eindeutige Botschaften, sondern vielmehr um intuitive Landschaften, die Innen- und Außenwelt zu mehrdeutigen Erzählungen verflechten. (Dazu unser 1. Werkfoto oben).

 

STEFAN KREIGER, geboren in Salzburg, studierte Kunstpädagogik und Malerei an der Universität Mozarteum und ist heute freischaffender Künstler. In seinen Arbeiten beschäftigt sich Kreiger mit der bildzentrierten Medienwelt, die unser Unterbewusstes und Imaginäres bevölkert und strukturiert. Mit Humor und Witz greift er gesellschaftliche Themen auf, wie bspw. die kapitalistische Bilderwelt aus Werbung und Massenmedien oder die pop-kulturelle Heldenverehrung und hinterfragt kritisch Machtverhältnisse wie bspw. gängige Geschlechterrollen. Dabei schafft Kreiger poetische Bildwelten, die oftmals eine Irritation der Sehgewohnheiten anstreben und eine Einladung in eigensinnige und mehrdeutige Wunderwelten darstellen. Die Technik der Collage ist Herzstück seiner künstlerischen Arbeitsweise – selbst im Zeichnen ist ein collagierender Zugang unübersehbar: Zitate aus Bild- und Sprachwelt fügen sich zu mehrdeutigen Kompositionen zusammen. Für den kunstraum pro arte hat Stefan Kreiger sowohl neue Arbeiten produziert als auch eine Auswahl aus bestehenden Serien von Collagen, Zeichnungen und Ready-Made-Objekte zusammengestellt. (Dazu unser 2. Werkfoto oben).

 

Die gemeinsame Ausstellung von Bernhard Lochmann und Stefan Kreiger entstand auf Initiative von Leonhard Besl vom Tennengauer Kunstkreis und Martin Gredler, Leiter der Grafischen Werkstatt im Traklhaus. Martin Gredler, sieht trotz der sehr unterschiedlichen Bildwelten, Ähnlichkeiten in der Arbeitsweise der beiden Künstler - insbesondere in ihrer Obsession und bisweilen Akribie dem Zeichenstift gegenüber: „Der abenteuerliche Alltag des Zeichners, vom Dokumentieren über das Erfinden, vom Verfremden bis zum Ausführen, vom Analysieren bis zum Fabulieren entwirft im Ausstellungskonzept ein Spektrum der Möglichkeiten. Die Linie taucht als sinnliches Element der Verführung ebenso auf, wie als kühles Medium der Prognose. Kreiger und Lochmann arbeiten an einer umfangreichen Reise durch das Medium Zeichnung und ihrer Erlebniswelten - ein spannender Versuch, die Ausstellung als zeichnerischen Raum zu verstehen.“ – Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, 20. Februar 2020, um 19:30 Uhr statt. Zur Ausstellung spricht Tina Teufel, Kuratorin am Museum der Moderne Salzburg. Dauer der Ausstellung: 21. Februar bis 28. März 2020. Finissage am Samstag, 28. März, um 11 Uhr wird bei freiem Eintritt ein Künstlergespräch mit Stefan Kreiger und Bernhard Lochmann geboten. – (Presse-Aussendung des TKK).

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Derart markante und herausragende Ereignisse, wie das 50jährige Bestands-Jubiläum des Halleiner Keltenmuseums am 17. Oktober 2020,  werfen natürlich ihre Schatten voraus. So befasste sich der Vorstand des Museumsvereins ,,Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums Hallein‘‘ bereits im Rahmen seiner ersten Sitzung des Jahres 2020 am 13. Jänner, mit dem stolzen Museums-Jubiläum. Die Öffentlichkeit wird über den detaillierten Ablauf und die genauen Daten des großen Ereignisses, nach der Presse-Konferenz am 6. Mai 2020 umfassend durch die Medien informiert. Der Leiter des Keltenmuseums, Florian Knopp, informierte den Vereinsvorstand von ,,Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums‘‘ jedoch bereits über fünf Schwerpunkt-Wochenenden des Jubiläumsjahres.
 

Von Freitag, 12. Juni bis Sonntag, 14. Juni 2020, dreht sich alles um die Ressource Holz, dem als Baumaterial, als Werkstoff zur Herstellung von Gebrauchs-Gegenständen und als Material für künstlerische Betätigung schon zur Keltenzeit eine dominierende Rolle zukam. Das Wochenende Freitag, 10. Juli bis Sonntag 12. Juli 2020, steht ganz im Zeichen eines bunten Folk-Music-Festivals. Mehrere Veranstaltungen werden nicht nur im Keltenmuseum, sondern auch im Ziegelstadl und im Stadtkrug-Freisitz geboten. Am Samstag, 5. September 2020, steht alles im Zeichen der Highland-Games. Der Samstag, 19. September und Sonntag, 20. September 2020, sind auf das Thema Körperspuren ausgerichtet. Es werden hochkarätige Vorträge mit drei Tattoo-Künstlern aus England und Schottland geboten, die im Vorfeld und vor Ort von Interessierten auch gebucht werden können.

Der krönende Abschluss der Veranstaltungsreihe findet natürlich am Jubliäums-Wochenende Samstag, 16. Oktober und Sonntag, 17. Oktober (Gründungsdatum!) 2020 statt. Angesagt ist ein großes, öffentlich zugängliches Fest-Kolloquium, welches bereits am Samstag beginnt und am Sonntag auch eine Exkursion (Fahrt mit mehreren Bussen) bieten wird. Neben den hier angeführten Veranstaltungs-Wochenenden werden im Jubiläumsjahr des Keltenmuseums natürlich noch zahlreiche weitere Ereignisse geboten. Der SALZSCHREIBER wird darüber, spätestens nach der Pressekonferenz am 6. Mai 2020, noch ausführlich berichten und veröffentlicht zeitgerecht auch detaillierte Informationen zu den vorhin nur kurz dargestellten fünf Veranstaltungs-Wochenenden. Abschließend seien noch die Mitglieder des Vereinsvorstandes von ,,Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums‘‘ angeführt: Bruno Ölsböck, Präsident; Eveline Sampl-Schiestl, 1. Vize-Präsidentin; Odo Stierschneider, 2. Vize-Präsident; Benjamin Huber, Schriftführer; Elisabeth Deisl, Kassierin; Harald Deisl, Schriftführer-Stellvertreter. – (Harald Deisl, Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Premiere in der Halleiner Typografie-Szene. Zum ersten Mal schweben drei Wordclouds (Wortwolken) zu uns herein, um drei fundamentale Fragen zur Stadt Hallein zu thematisieren. Um eine Wortwolke zu einem bestimmten Thema typografisch zu gestalten, ist eine Vielzahl an passenden Ausdrücken, Begriffen und Wörtern erforderlich, die sich jeweils auf das eng begrenzte Wolken-Thema beziehen. Nun kann der SALZSCHREIBER als Hallein-Premiere drei Wordclouds zu einem fundamental wichtigen Themenkreis der Stadt Hallein präsentieren, welcher durch drei immer wieder aktuelle Fragen zum Ausdruck gebracht wird: Was gefällt Dir an Hallein? Was stört Dich an Hallein? Wovon träumt Hallein? Spätestens jetzt wird auch klar, in welchem Zusammenhang die drei auf Hallein bezogenen Wortwolken stehen. Sie wurden im Rahmen des Festivals frei_stadt_hallein geschaffen und von Leila Huber bei der Abschluss-Besprechung des Festivals im Kulturverein SUDHAUS präsentiert. Einen Bericht über das Festival frei_stadt_hallein finden Sie gleich unten anschließend hier im Ressort KULTUR. – (Odo Stierschneider. Wordclouds: Leila Huber).

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Im Büro des Halleiner Kulturvereines SUDHAUS hallein.kultur, präsentierte Laila Huber ein mit informativen Fotos versehenes, 19 Seiten umfassendes Schriftwerk, über die Mitte September 2019 in Hallein veranstaltete werk_stadt zum Thema frei_stadt_hallein. Die Konzeptidee zu dieser für die Stadt Hallein wertvollen Initiative, ist dem erfreulichen Zusammenwirken von Kuratorin Nikola Schellmann und Simone Seymer, Obfrau es Kulturvereines SUDHAUS hallein.kultur, zu danken. Die werk_stadt bot im Rahmen des Festivals frei_stadt_hallein die Möglichkeit, sich über das Leben in der Stadt Hallein Gedanken zu machen und die eigene Meinung sowie den eigenen Blick auf die Stadt, mit anderen zu teilen und ins Gespräch zu kommen.

Die werk_stadt wurde gemeinsam von SUDHAUS hallein.kultur und kunstraum pro arte als Format partizipativer Forschung erprobt, mit dem Ziel, längerfristig in Hallein Pop-up-Forschungs-Werkstätten zu initiieren, um den Dialog der Bewohner/innen über ihr Lebensumfeld als Ausgangspunkt für Prozesse der kulturellen Mitgestaltung zu nutzen. Das gemeinsame Erforschen des Lebens-Umfeldes sowie der Möglichkeiten der Mitgestaltung ist Teil einer partizipativen Kulturarbeit, die nachhaltige Prozesse kultureller Teilhabe initiieren will. Die gesammelten Daten werden (anonymisiert) in die Weiter-Entwicklung der werk_stadt Eingang finden. An verschiedenen Stationen waren die Besucher/innen eingeladen, subjektive Karten ihrer Stadt Hallein zu zeichnen, über Freiheit und Raum nachzudenken, transkulturelle Stadt-Erfahrungen sichtbar zu machen und über ihre Stadt-Wahrnehmung ins Gespräch zu kommen.
 

Anschließend folgen nun, aneinander gereiht, die bemerkenswerten und aufschlussreichen, spontan erfolgten Antworten auf insgesamt drei grundlegend wichtige Fragen, betreffend die Stadt Hallein. Sie wurden im Rahmen des Festivals frei_stadt_hallein beantwortet (siehe dazu die drei oben stehenden Fotos) und sind von hohem Informationswert für die Halleiner Stadtpolitik, für den Tourismusverband sowie für alle, die in Hallein etwas bewegen wollen und denen die Stadt Hallein am Herzen liegt.

 

1. WAS GEFÄLLT DIR AN HALLEIN?

Offene Menschen – Das altmodische Flair, in dem viele unterschiedliche Menschen verweilen und durch die Straßen ziehen. Der Kontrast macht das Flair aus: alt, modernder Geruch, junges, dynamisches Publikum. Kunst, Lifestyle, Natur… – Der Stadtpark – Das leckere Eis in Hallein ist schön! – Ich finde die zwei Eis-Geschäfte super! – Mein Zuhause – Vielfalt, mediterranes Flair – Die Kirchen sind schön und die Pfarre ist lebendig und offen. Ich bin auch in dieser Pfarrgemeinde daheim! – Das Freibad – Tolle Feste! – Die vielen alten Gebäude – Sauberkeit toll!!! Und luxuriös ausgebaute, schöne Alt-Geschäfte – Das Kino – Die Barmsteine, schöne alte Häuser, verwinkelte Gassen, Bahnhof, Bücherei! – Ich finde das Eis super! – Dass Hallein altmodisch und irgendwie modern ist  – Die wunderschöne Altstadt samt mittelalterlichen Gassen und großzügigen Plätzen.  – Die Fußgängerzone! – Die verkehrsberuhigte Zone – Das Kino – Die Blumen – Die Freundlichkeit eines Tennis-Lehrers und eines Fahrrad-Mechanikers – Die kleinen Gassen, die Cafés, das Reha Optima, die Jugendlichen, die mir begegnen und grüßen! – Das traditionell rege Kulturleben (von Kulturforum bis Sudhaus) die Kunstsinnigkeit auf Kunst-

geschichtsträchtigem Boden – Verwinkelte Gassen, Döner – Die Leute, die Halleiner, das Sudhaus, Plan B – Die Halleiner Altstadt, das Stadtkino, das Salz-Café, Döner-Laden – Die Bewohner (so entspannt…!!) – Kinder-Fußballclub – Das Eis – Der kleine Bach in der Stadt (Anmkg. d. SALZSCHREIBER: Wann wird die Stadt Hallein endlich ihren Kotbach in Salzbach umbenennen?) – Freibad. – Eisdielen – Gebäude die unter Denkmalschutz stehen – Es gibt hier mehr strahlende Gesichter und leuchtende Augen – In Hallein kann man Stadtarchitektur noch erleben, ohne Touristenmassen, tolle Geschäftsräume bewundern und eine behutsame Restaurierung gewachsener Strukturen wertschätzen. – Claudia (Crazy Lifestyle) und ihr kunterbuntes Lädchen – Der Forstgarten.


2. WAS STÖRT DICH IN HALLEIN?

Mich stört, dass am Bayrhamer-Platz die schönen Kastanienbäume weg sind! –

Die Menschen mit Kopftuch sollen sich besser integrieren – Tennisplätze vernichtet (2 Stück) für KFZ-Parkplätze: schade (Jetzt kommt Tennis zurück) – Islamophobie, Antimuslimischer Rassismus STOP IT! – Zu wenig Kanthölzer für Rollstuhl-Fahrer*innen – Der viele Schmutz! – Es gibt wenige Geschäfte – Die Wohnungen sind teuer! – Zu viele Leute im Stadtpark – Zu wenig Gasthäuser – Es gibt keinen Freizeitpark – Es gibt keine Konzerte – Es sollte mehr für die jungen Erwachsenen angeboten werden! – Mehr Bankerl und Bäume in der Altstadt wären schön! – Die

Autodurchfahrt in der Altstadt – Dass immer mehr individuelle Geschäfte mit tollen Sachen (Alfaré) schließen – Es gibt kein Einkaufscenter – Keine Imbissbuden –

Zu viele Events im Sommer in der Altstadt (Bin Altstadt-Bewohner!) – A bissal stad is es – Wir brauchen mehr Veranstaltungen in der Altstadt – Der Bürgermeister sollte im Rollstuhl durch Hallein fahren und sehen, was nicht zugänglich ist – Zu viele Tauben! – Die nicht strahlenden Gesichter und die nicht leuchtenden Augen – Fehlende Bäume, fehlende Bänke (!) in der Innenstadt. – Dass zu viele Hunde alles anpissen! – Kein Lebensmittelgeschäft in der Altstadt! (Anmkg. d. SALZSCHREIBER: Inzwischen hat die schöne ,,Greißlerei‘‘ in der Fußgängerzone neben der Café-Konditorei Braun eröffnet).  – Viele leerstehende Geschäftslokale – Gestank und Feinstaub von uralten defekten Heizungen in der Altstadt! Laubbläser!! – Mehr Pipistationen – Zu wenig Sitzmöglichkeiten – Ein Calisthenics Stangenpark ist längst fällig! – Mehr für die Jugend! – Zu wenig Pikantes!

 

3. WOVON TRÄUMT HALLEIN?

Tanzcafé – Zentrum für Begegnungen – Spiele – Skate Park – Europark –  Fitnesscenter – Freie Geschäftsflächen als Atelier nutzen – Ein Salzachufer zum Verweilen und Flanieren – Erhalt von tollen Geschäften, aber es sollen sich z. B. auch Schuster hier niederlassen – Ein Milchshake-Geschäft – Trampolin – Ein Süßigkeiten-Geschäft – Noch ein Spielplatz – Ein Shoppingcenter – Ein Café – Bessere Lehrstellen – Von strahlenden Gesichtern und leuchtenden Augen – Kunst und Kultur erhalten und weiterführen – Ein Tag im Jahr an dem eine Reinigungsaktion durchgeführt wird – Entspannungs-Raum mit vielen Pflanzen und Pool – Eine Spielhalle … Game Center, Videospielhalle – Ein zweites größeres Freibad – Eislaufbahn – Freizeitpark – Ein zweites Kino – Skate Park – Tret-Gokart-Strecke – Spielhaus – Popcornladen – Kartoffelstand – Schlittenbahn in der Fußgängerzone – Haus der Natur in Hallein – Großes Sportzentrum – Trampolinhalle.

Der Halleiner Poet Peter Kronreif brachte unter dem Titel ,,Was ich in meinem Städtchen wirklich vermisse‘‘ großzügig auf einem Din-A3-Blatt seine scharfsinnigen, scharfzüngigen, scharfwitzigen und scharfbrennenden Gedanken zu Papier. Wir zitieren: Giraffen im Park – Tänzer im Altenheim – Katzen im Schulhaus – Papagei im Gastgarten – Schampus im Stadtbrunnen – Schifferl im Fluss – Esprit im Café – Taubenschiss am Amtskappel – Applaus für Clowns – Ein Papamobil für die Lahmen – Baumhäuser für Verliebte – Sonne für alle – Sex im Pfarrhof – Leviten zum Lesen – Einen Freund zum Reden – Und eine Freundin zum … – Grätzelfest zum Feiern.

Man erkennt, der Stadt Hallein eröffnet sich eine ganze Reihe von spannenden Projekten und vielversprechenden Chancen für eine strahlende Zukunft… Der SALZSCHREIBER gratuliert abschließend den beiden rührigen, ideenreichen und engagierten Kultur-Ladies Obfrau Simone Seymer, Kuratorin Nikola Schellmann und Laila Huber zu ihrem intensiven und erfolgreichen werk_stadt-Engagement zugunsten der Stadt Hallein. Das 19 Seiten starke, illustrierte Schriftwerk über die werk_stadt zum Thema frei_stadt_hallein, müsste der Stadt Hallein unbedingt erhalten bleiben – vielleicht durch eine Überreichung an Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock. – (Laila Huber, Simone Seymer, Odo Stierschneider. Fotos: werk_stadt).

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Elementares aus dem Kulturbereich der Stadt Hallein steht bevor, denn jetzt geht es um die grundlegende Neu-Orientierung des Kulturvereines ,,Sudhaus hallein.kultur‘‘. Da gilt es eine ganze Reihe entscheidender Fakten zu klären, wie die aktive und engagierte Obfrau Simone Seymer des Kulturvereines betont. Der bisherige Kulturverein ,,Sudhaus hallein.kultur‘‘ wird auf eine vollkommen neue Basis gestellt. Mit Strukturen, die sowohl inhaltliche Neuerungen darstellen als auch die Weiterführung bewährter Elemente gewährleisten. Die Veränderungen werden auch zu einem neuen Vereinsnamen führen. Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten am Oberen Markt läuft heuer aus, die endgültige Entscheidung für den neuen Standort muss in wenigen Monaten fallen. Um den sich anbahnenden Wandel auch nach außen hin sichtbar zu machen, wurden am Montag, 27. Jänner 2020, die Glasfenster des Sudhaus-Vereinsraumes mit Zeitungspapier zugeklebt. Unsere beiden oben stehenden Fotos, zeigen Obfrau Simone Seymer im symbolträchtigen Arbeitseinsatz. 2020 wird also ein spannendes, aufregendes und entscheidendes Jahr – auch für die Kulturstadt Hallein.

Der Kulturverein ,,Sudhaus hallein.kultur‘‘ entfaltete seit seiner Gründung im Jahr 2015 wertvolle Initiativen, um die Stadt Hallein unter Mitwirkung von aktiven Gruppierungen aus der städtischen Kultur-Szene, mit wichtigen Kultur-Ereignissen zu bereichern. Als Anlaufstelle für Kunst und Kultur in Stadt und Bezirk Hallein, war die Sichtbarmachung der regionalen Kunst- und Kultur-Schaffenden eine besonders herausragende Aufgabe. Dabei erfuhren die Halleiner erstmals, dass in ihrer Stadt über 30 (!) heimische Kultur-Institutionen ihre wichtigen Aktivitäten entfalten. Im vergangenen Jahr feierte, als besondere Attraktion im September, das Festival ,,frei–stadt–hallein‘‘ mit Kuratorin Nikola Schellmann seine  Premiere – mit zeitgenössischen Performances, Installationen, Führungen, einem Konzert und einem Rahmenprogramm zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene an ungewohnten Orten der Altstadt. In Zukunft soll ,,frei–stadt–hallein‘‘ biennal unter jeweils verschiedenen Kurator*innen und mit anderen Themen stattfinden. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST.)

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Die Salzburger Festspiele feiern im Sommer 2020 ihr 100jähriges Bestehen. Seit immerhin 28 Jahren sind die Salzburger Festspiele auch auf der Halleiner Perner-Insel präsent – hier fand am 20. August 1992 die erste Festspiel-Aufführung mit Andrei Serbans unvergessener ,,Antiken-Trilogie‘‘ statt. Das Jubiläumsjahr ,,100 Jahre Salzburger Festspiele‘‘ startete mit der ersten Festlichkeit 21 Tage nach Beginn des Jahres 2020. Im Salzburger Festspielhaus wurden die Sonder-Silbermünze und die Sonder-Briefmarke, zwei kleine Kunstwerke, zum großen Festspiel-Jubiläum präsentiert. Eine Violine und Masken als Symbol für die Musik und die darstellenden Künste, zieren die Sonder-Silbermünze und die Sonder-Briefmarke. Eine stilisierte Friedenstaube unterstreicht den Charakter der Festspiele als Friedensprojekt und rundet den Grafikentwurf aus der Feder von Helmut Andexlinger ab. Münze und Marke wurden von Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, von Generaldirektor Gerhard Starsich von der Münze Österreich AG und von Stefan Nemeth, Leiter des Produkt-Managemente und der E-Business-Filialen der Österreichischen Post AG, feierlich präsentiert.

 

„Die Salzburger Festspiele freuen sich, dass zwei große österreichische Institutionen, die Münze Österreich und die Post, mit Fantasie und Freude die Jubiläums-Objekte gestaltet haben. Die Jubiläums-Silbermünze und die Jubiläums-Sonderbriefmarke haben einen großen Erinnerungswert und wie wir hören, ist das Kaufinteresse enorm“, betonte dazu Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler. „Die Salzburger Festspiele sind Leuchttürme der Innovation, aber auch der Selbstreflexion, ganz nach dem Gedanken der Gründungsväter und es war uns ein besonderes Anliegen, den Festspielen mit einer innovativen Jubiläums-Münze unsere Aufwartung zu machen“, erklärte Generaldirektor Gerhard Starsich. „Seit 100 Jahren sind die Salzburger Festspiele der kulturelle Höhepunkt des Sommers in Österreich und in Bezug auf die internationale Resonanz auch in der ganzen Welt. die Salzburger Festspiele. Die Österreichische Post freut sich mit einer eigenen Sondermarke zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen“, unterstrich Stefan Nemeth, Leitung Produkt-Management und E-Business-Filialen der Österreichische Post AG. 

 

Die Jubiläums-Sondermarke, die die Post mit einem Nennwert von je 2,70 Euro und einer Auflage von 180.000 Stück ausgibt, ist erhältlich in allen Filialen, im Online-Shop auf www.post.at/onlineshop  sowie beim Sammlerservice der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-service@post.at). – Die Wertseite der Jubiläums-Sondermünze zeichnet sich durch einen konkav gewölbten Rand aus, der mit einer strahlenförmigen Struktur versehen ist. Im Innenteil sind zwei Masken zu sehen, sie repräsentieren die beiden Grundformen des Dramas:  Die Maske auf der linken Seite ist stark stilisiert und spiegelt die Tragödie wider. Die Maske auf der rechten Seite verkörpert die Komödie. Die andere Seite der Münze setzt sich aus einem konvex gewölbten Rand und einem plan angelegten Innenteil zusammen. Manche Stellen sind mit roter Farbe bedruckt. Zu sehen sind stilisierte Masken, der Ausschnitt einer Violine sowie am rechten Münzrand eine Friedenstaube mit einem Olivenzweig im Schnabel. Die Silber-Jubiläumsmünze „100 Jahre Salzburger Festspiele“ mit einem Nominalwert von 20 Euro weist einen Silbergehalt von 2/3 Unze (20,74g) auf. Es gibt sie gibt es ausschließlich in der Prägequalität Polierte Platte/Proof. Die Jubiläums-Münze ist in Geldinstituten, Postfilialen, Filialen des Dorotheums, im Musikverein und bei der Münze Österreich AG erhältlich. Die Münze gilt als Zahlungsmittel in Österreich.

In 100 Jahren, im Jahr 2120, wird es zum 200jährigen Jubiläum der ,,Begeisterungs-Gemeinschaft Salzburger Festspiele‘‘ (Zitat von Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler), wieder eine Jubiläums-Münze und eine Jubiläums-Briefmarke geben, versicherten die zuständigen Persönlichkeiten bei der Festlichkeit im Festspielhaus. Da haben sie aber wohl darauf vergessen, dass es dazwischen auch das 125. Bestandsjahr, das 150. Bestandsjahr und das 175. Bestandsjahr der Salzburger Festspiele mit Jubiläums-Münzen und Jubiläums-Briefmarken zu feiern gilt. – Das oben stehende Foto zeigt Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler mit Generaldirektor Gerhard Starsich (links) von der Münze Österreich AG und mit Stefan Nemeth (rechts), Produkt-Management der Österreichischen Post AG. – (Presse-Aussendung der Salzburger Festspiele mit Foto. Ergänzungen: Odo Stierschneider).

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In der Halleiner Altstadt, an der Gebäude-Ecke Postgasse-Ruprechtgasse, tut sich offensichtlich ein erfreuliches, wichtiges, auf die Kunst gerichtetes Wunder auf. Die bisher unfreundlich und deprimierend zugeklebte, achteinhalb Meter lange Schaufenster-Front entlang der Ruprechtgasse, gibt plötzlich den Blick frei. So entstand eine großzügige, aus 5 Segmenten bestehende Schaufenster-Landschaft, hinter der sich durchgehend eine großzügige Fläche, knapp 1,5 Meter tief, und eine enorme durchgehende Rückwand, den Blicken öffnen. Eine Präsentations-Fläche, die in Hallein ohne Beispiel dasteht. Und das erfreulich-Sensationelle oder das sensationell-Erfreuliche daran: Diese grandiose Ausstellungs-Fläche ist künftig der Kunst gewidmet! Deshalb danken wir an dieser Stelle ausdrücklich dem verständnisvollen Auslagen-Vermieter, der erst durch seine Preisgestaltung dieses Wunder für Hallein ermöglichte.

HIER SOLLEN NOCH HEUER INSGESAMT
VIER KUNST-AUSSTELLUNGEN STATTFINDEN

Dieser erlesenen Schaufenster-Front, die, noch dazu vor Wetter geschützt, in einem Arkadengang verläuft, kommt auch aus Sicht der Kulturstadt Hallein, eine besonders herausragende Bedeutung zu. Hier sollen, so die beiden großartigen Initiatoren und Künstler Christian Zwerschina und Daniel Wind, künftig Kunstwerke aus den Bereichen Malerei und Fotografie gezeigt werden, wobei die großvolumige Ausstellungsfläche natürlich auch für Reliefs und Plastiken hervorragend geeignet wäre. Eine Initiative, die, bei geschickter Handhabung, diese überdachte Schaufenster-Landschaft, zu einem attraktiven, anspruchsvollen Anziehungspunkt für alle Kunst-Interessierten machen könnte.

DIE ERSTE AUSSTELLUNG IST DEM
KÜNSTLER DEJAN DUKIC GEWIDMET

Im laufenden Jahr 2020  sind hier insgesamt vier Ausstellungen unter dem erfreulich selbstbewussten Motto ,,Maybe the greatest Artspace in Austria‘‘ geplant. Die erste Ausstellung wird seit 18. Jänner 2020 gezeigt und läuft noch bis 5. April 2020. Sie ist dem Künstler Dejan Dukic (siehe 1. Foto oben) gewidmet, der zu einer sehr persönlichen künstlerischen Ausdrucksform gefunden hat: Er malt nicht auf Leinwand sondern presst von der Rückseite aus die Farbe durch die Leinwand, wodurch ein farblich und formal attraktives Relief aufgebaut wird – jedes davon ein Unikat. Es handelt sich um reizvolle Klein-Kunstwerke etwa im Format 20 x 25 Zentimeter (siehe 2. bis 6. Foto oben).

VIER WINZIGE KUNSTOBJEKTE TOTAL VERLOREN
IN DIESER GROSSVOLUMIGEN SCHAUFENSTER-FRONT

Freilich, jeder Anfang ist schwierig und riskant. Das Handling dieser eindrucksvollen Ausstellungs-Fläche will eben gelernt sein. Denn derzeit ist auf den ersten Blick diese ideale Präsentations-Möglichkeit – – vollkommen leer (siehe 7. und 8. Foto oben). Ganze vier, wir wiederholen: ganze vier der kleinformatigen Farbrelief-Objekte von Dejan Dukic, wurden auf der enorm großen Rückwand der gesamten  Auslagenfront angebracht. Sie wirken in der umgebenden, großvolumigen Leere völlig verloren und deplatziert, sie sind im Detail schwer zu erkennen und werden daher von kaum einem der vorbeikommenden Passanten wahrgenommen. Konkret: Am frequenzstarken Freitag, 24. Jänner 2020, legte sich DER SALZSCHREIBER auf die Lauer. Zwischen 10 und 10,30 Uhr passierten insgesamt 212 Personen Halleins künftige Kunst-Auslagenpassage. 184 Passanten gingen unbeeindruckt  ihres Weges und nur 28, also etwa 15 Prozent (!) schenkten den vergleichsweise winzigen 4 Ausstellungs-Objekten in der riesigen Leere (ohne jeden Begleittext!), erkennbar ratlos, kurz ihre Aufmerksamkeit. Dazu kommt, dass der Blick jedes Passanten, der von der Raiffeisenbank kommend, zum Kornsteinplatz geht, zuerst seitlich in die großzügige Schaufenster-Passage fällt. Sie wirkt aus dieser Perspektive vollkommen leer. Erschreckend leer. Deprimierend leer.

DIESER GROSSVOLUMIGE AUSLAGENRAUM
MUSS PROFESSIONELL GESTALTET WERDEN

Bei jedem Wettbewerb bezüglich wirkungsloser, nichtexistenter Auslagen-Gestaltung, ginge derzeit diese Auslagenfront als souveräner, unangefochtener Sieger hervor. Die vier kleinen Kunstwerke gehen in der Weite des zur Verfügung stehenden Ausstellungs-Raumes, hoffnungslos, auf geradezu absurde Art und Weise, verloren. Das Ganze ist schlicht und einfach lächerlich. Die Kunstobjekte gehören in der Mitte der Ausstellungsfläche konzentriert, am besten um 2 Objekte erweitert, so dass man die nun 6 kleinen Kostbarkeiten etwa als ins Auge fallendes Dreieck oder Sechseck anordnen könnte. Dazu gehört ein großes Foto des Künstlers. Dies hätte alles in der mittleren der fünf Auslagen Platz. In den jeweils beiden Auslagen links und rechts müssten Großfotos von den kleinen Kunstwerken die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Ebenso sollten Fotos den Künstler bei seiner Arbeit an den gezeigten Kunstwerken darstellen. Unbedingt gehört dazu eine informative, schriftliche Information. Einen gut gemeinten Ansatz dazu gibt es bereits, freilich in völlig ungenügender Form. An der einsehbaren schmalen Stirnseite des Auslagen-Komplexes am Beginn von Postgasse bzw. Ruprechtgasse, findet der ratlos Suchende den Namen des Künstlers, den (wenig hilfreichen) Ausstellungstitel ,,Reset 2.0‘‘ und – einen QR-Code! Wer das ernst nimmt und gerätemäßig passend hochgerüstet ist, gelangt so zu einer Website und schließlich zum Webshop, wo man eines (oder auch mehrere) der Kunstwerke erwerben kann.

DIE GEGENWÄRTIGE NICHT-PRÄSENTATION
IST SCHLICHT UND EINFACH UNZUMUTBAR

Die einzigartige Chance, in bester Halleiner Stadtlage eine grandiose 5-teilige Auslagenfront, im Interesse der Kunst gestalten zu können, wurde vorerst lässig und leichtfertig vertan. Auslagen sind dazu da, um mit einem reichhaltigen und vielfältigen  Angebot das Interesse möglichst vieler Käufer zu wecken. Umso unfassbarer steht man vor der 8,5 Meter langen Auslagenreihe, in der die vier kleinen, kaum erkennbaren  Kunstwerke offenbar völlig konzeptlos, lieblos und planlos angebracht wurden und den Eindruck erwecken, dass diese Auslagenfläche gerade in Arbeit ist und erst noch gestaltet werden muss. Eine derart lächerliche, armselige, erbarmungswürdige, nicht existente ,,Ausstellungs-Gestaltung‘‘ an so prominenter Stelle, sie schadet dem Künstler ebenso wie der Kulturstadt Hallein. Sie ist schlicht und einfach völlig misslungen und absolut unzumutbar. DER SALZSCHREIBER wird über jede positive Veränderung gerne und ausführlich berichten. (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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10 Vorschläge für die Stadt Hallein, das wären eigentlich 10 verschiedene Text- und Bild-Beiträge. Doch angesichts des 10jährigen Bestehens des SALZSCHREIBER, muten wir unseren Lesern die gesamte Fülle dieses Vorschläge-Paketes in einem einzigen Artikel zu. Damit entstand der längste Bildbericht der ersten 10 Jahre des SALZSCHREIBER. Versprochen: Solch ein bedrohliches schriftliches Ungetüm, servieren wir Ihnen erst wieder in 10 Jahren – zum 20-jährigen Jubiläum des SALZSCHREIBER.

HORROR SALZACHBUCHT:
VOM DERZEIT ABSTOSSENDEN ALBTRAUM
ZUR KÜNFIG HINREISSENDEN ATTRAKTION

Einst stellte die durch ihre Eleganz bestechende Salzachbucht, deren faszinierendes Erscheinungsbild an die altgriechische Theaterkultur erinnerte, eine hinreißende Sehenswürdigkeit und eine fantastische Bereicherung der Stadt Hallein dar. Doch dann kam es zum ungeheuerlichen Brachialakt, den es nirgendwo sonst in der zivilisierten und kultivierten Welt gegeben hätte. Durch die unfassbare, brutale Zuschüttung (!) der Wasserfläche und durch den brachialen Durchbruch einer Fahrwegsspur (!) hinunter zur neu geschaffenen Schotterfläche, wurde die einstige Schönheit dieses faszinierenden Bauwerkes rücksichtslos vernichtet. Nicht durch irgendwelche verrückt Gewordenen, oh nein, sondern ganz offiziell durch den Eigentümer Stadt Hallein. Es war völlig uninteressant, dass Festspiel-Intendant Gerard Mortiér die Absicht hatte, hier eine zweite Spielstätte der Salzburger Festspiele zu schaffen, es war völlig egal, dass die Festspiele bereits die schwimmende Plattform für die Aufführungen auf der Wasserfläche finanziert hatten, es war völlig egal, dass hier eine architektonische Attraktion ersten Ranges zerstört wurde. Heute zeigt sich die einst begeisternde Wasserfläche als völlig verwahrloster, verwilderter, verschlammter Albtraum. Die gesamte Anlage stellt eine einzige verheerende Anklage gegen die Kulturlosigkeit der Stadt Hallein dar. Die totale Verwahrlosung der früher strahlenden und hinreißenden Anlage, zeigt sich auch am Totalschaden der Wassertreppe in der Mitte der Anlage, über die einst auf hinreißende Weise das Wasser hinunter in die Salzachbucht plätscherte. Und jetzt? Solch einen widerwärtigen Anblick, unweit bewohnter Häuser, den kannten wir bisher nur aus den Elendsvierteln der vierten und fünften Welt. Das ganze Ausmaß der völlig unverständlichen Zuschüttung der Anlage: Drei komplette Sitzreihen rundum sind seit dem beispiellosen Zerstörungsakt begraben und zusätzlich der einst schöne, mit Platten belegte Gehweg unterhalb der letzten Stufe, der rund um die bezaubernde Wasserfläche führte. Das bedeutet aber auch, dass sechs Stufen der beiden seitlichen Treppen hier begraben liegen. Damit wurden die ganzen Proportionen der Anlage vernichtet. Zwei Möglichkeiten tun sich auf: Die komplette Zuschüttung der Anlage bis auf Höhe des umliegenden Salzachufer-Niveaus oder die Wiederherstellung des einstigen Salzachbucht-Wunders. Wofür werden sich die Stadtpolitiker entscheiden? Dazu das 1. FOTO oben: Der perfekte Wahnsinn: Dort wo einst auf einer reizvollen Wasserfläche auch die Salzburger Festspiele mit Aufführungen begeistert hätten, bietet sich heute nur noch eine widerwärtige und abstoßende Schlamm-Landschaft!

 

GESTALTUNG DER GRAUEN RIESEN-FASSADE
AUF DER PERNERINSEL
IST SEIT 50 JAHREN ÜBERFÄLLIG

Die Salzburger Festspiele rangieren weltweit in der Spitzengruppe der bedeutendsten Kultur-Veranstalter. Hallein hat das Glück, auf der Pernerinsel seit nahezu 30 Jahren einen festen Festspiel-Ort zu besitzen. Wo die Salzburger Festspiele aufgeführt werden, so sollte man meinen, wird den Besuchern ein besonders festliches Umfeld geboten. Nur in Hallein ist alles anders. Hier bietet sich als nördliche Schau-Fassade des Festspiel-Gebäude-Komplexes (siehe 2. Foto oben), eine in fantasielosem, deprimierendem Hellgrau gehaltene langgestreckte entsetzliche Fassade, die eher einem Rohbau als einem fertiggestellten Bauwerk gleicht. Als die Saline auf der Pernerinsel noch doppelt so groß war wie heute, brach am 15. November 1968, in ihrem nördlichen Gebäudeteil, ein Brand aus. Die dort untergebrachte Skifabrik Brenter hatte Feuer gefangen. Der Großbrand führte dazu, dass schließlich die gesamte Nord-Hälfte der Saline abgerissen werden musste. Auf einem Teil dieses Areals befindet sich heute der Pernerinsel-Parkplatz, (der noch immer darauf harrt, durch einfache Maßnahmen optisch erträglicher gestaltet zu werden.) Seit unfassbaren 51 Jahren (!) klafft also noch immer die große Gebäude-Wunde, die eigentlich ein Gebäude-Querschnitt ist. Dahinter finden die Salzburger Festspiele statt! Kein einziges Mal wurde in diesen 51 Jahren öffentlich darüber diskutiert, wie man diesen optischen Albtraum entschärfen konnte! Die einzige Veränderung bildete vor Jahrzehnten die grauenhafte und vergammelte Parkplatz-Überdachung am Fuß der schrecklichen Riesen-Fassade. Hier gehört endlich ein Gestaltungs-Wettbewerb her! Exakt im nächsten Jahr 2020, als Beitrag zum 100jährigen Bestehen der Salzburger Festspiele! Dazu das 2. FOTO oben: Die völlig reizlose ,,Festspiel-Fassade‘‘ und an ihrem Fuß entlang die entsetzliche Parkplatz-Überdachung, sind eine Schande für die Festspielstadt Hallein.

STATUE DES ,,STILLE-NACHT‘‘-KOMPONISTEN
FRANZ XAVER GRUBER
MÜSSTE LÄNGST SCHON ERRICHTET SEIN

Alljährlich versammelt sich am Heiligen Abend eine große Menschenmenge zwischen Stadtpfarrkirche und dem ,,Stille-Nacht‘‘-Museum (Grubers einstiges Wohnhaus) vor dem enttäuschend schlichten Symbolgrab Franz Xaver Grubers. Die Liedertafel trägt weihnachtliche Lieder vor, abschließend erklingt ,,Stille Nacht‘‘. Der Komponist des weltweit gesungenen Weihnachtsliedes ,,Stille Nacht‘‘, war nahezu 30 Jahre als Organist und Chorregent in der Stadtpfarrkirche Hallein tätig. Er wurde in Hallein auch von Pfarrer Joseph Mohr besucht, dem Textdichter von ,,Stille Nacht‘‘. Franz Xaver Gruber starb hochgeachtet am 7. Juni 1863 in Hallein. Es ist erstaunlich, dass die Stadt Hallein, Standort einer angesehenen Bildhauerschule, es bisher für unnötig erachtete, für den Komponist des berühmten Liedes ,,Stille Nacht‘‘ und den überaus geachteten Halleiner Mitbürger, eine Statue zu errichten. Das 200-Jahr-Jubiläum des Liedes ,,Stille Nacht‘‘, hätte sich als besonders markantes Ereignis, für die Errichtung einer Franz-Xaver-Gruber-Statue besonders geeignet. Wird die Kulturstadt Hallein, wohl 50 Jahre bis zum 250. Jubiläum des Weihnachtliedes, auf eine Statue Franz Xaver Grubers warten müssen? Dazu das 3. FOTO oben: Eine Statue des Stille-Nacht-Komponisten Franz Xaver Gruber wäre eine wichtige Attraktion für die ,,Stille Nacht‘‘-Stadt Hallein und damit längst überfällig.

DIE STADT SALZBURG MÜSSTE SICH FINANZIELL BETEILIGEN:
DAS DENKMAL DER HALLEINER SALZPRODUKTION
STEHT IN EINSTURZGEFÄHRDETEM TEIL DER ALTEN SALINE

Die letzte historische Sole-Siedepfanne Europas steht ausgerechnet in der Alten Saline auf der Pernerinsel – im 1. Stockwerk eines einsturzgefährdeten Gebäudetraktes. Die große Siedepfanne ist von einem Wald von Holzpfosten umgeben, die bisher den Gebäude-Einsturz verhinderten. Unten im Erdgeschoß, von dem aus einst die Sole-Siedepfanne beheizt wurde, zeigt sich ebenfalls ein Wald der absurden Holzstützen. Angesichts der ungeheuren Symbolkraft, die von der letzten historischen Sole-Siedepfanne ausgeht, ist es erstaunlich, dass offensichtlich niemand in Hallein daran interessiert ist, diesen peinlichen, unerfreulichen, rufschädigenden Zustand zu ändern. Nun ist ja bekannt, dass die Stadt Hallein 600 Jahre lang, unter den Salzburger Fürsterzbischöfen, von einer Nutzung ihrer Salzvorkommen völlig ausgesperrt war. Vom Halleiner Salz wurde die Weltkulturerbe-Stadt Salzburg errichtet, während Hallein nur eine rußgeschwärzte, vom Rauch und Dampf der zahlreichen Salinen eingehüllte Salzproduktionsstätte blieb. Nachdem nicht Hallein sondern nur die Stadt Salzburg vom Halleiner Salz profitierte, müsste diese größtes Interesse daran haben, das letzte Erinnerungsobjekt an die glorreiche Salzepoche zu erhalten. Wir erinnern uns: Als Franz Schubert Hallein besuchte, stellte er danach fest: ,,Es war, als ob ich vom Himmel, der Stadt Salzburg, auf einen Misthaufen, die Stadt Hallein gefallen wäre!‘‘ Es gilt also, Gespräche mit der Stadt Salzburg zu suchen. Sollten sie zu keinem Ergebnis führen, dann ist die historische Sudpfanne abzubauen und zu verschrotten. Einige Teile davon könnten für eine kleine Schausaline Verwendung finden. Ob sich an deren Errichtung die Stadt Salzburg, als einziger Nutznießer der Jahrhunderte währenden Halleiner Salzproduktion, beteiligen wird? Fragen kostet bekanntlich nichts. Dazu das 4. FOTO oben: Holzstützen bewahren jenen Teil der Alten Saline auf der Pernerinsel vor dem Einsturz, in dem sich Europas letzte historische Sudpfanne befindet. Die Stadt Salzburg, als einziger Nutznießer der 800 Jahre währenden Salzproduktion in Hallein, müsste sich unbedingt an der Sanierung finanziell beteiligen.

PASST DER WIDERWÄRTIGE NAME KOTBACH
NOCH ZUM SELBSTVERSTÄNDNIS DER IMMER
REIZVOLLER WERDENDEN STADT HALLEIN?

Vor Jahrzehnten, als es noch nicht das Sparkassengebäude gab, da existierte die legendäre ,,Affeninsel‘‘ am Bayrhamerplatz. Hier fanden sich Pensionisten ein und sie legten sich in den Sommermonaten auf die Lauer. Bis endlich ein Touristenpaar nach dem Weg zur Salzbergbahn fragte. Die Antwort war längst eingespielt: ,,Dort gehen Sie über den Kotbach und nach dem Kotbach… Weiter kamen die auskunftsfreudigen Pensionisten erwartungsgemäß nicht. ,,Huch, wie ekelig, ein Kotbach! Klaus-Dieter, dort gehen wir nicht hin! Wir streichen die Fahrt mit der Salzbergbahn!‘‘ Als das Paar außer Hörweite war, brach auf der Affeninsel stets ein höllisches Gelächter-Gebrüll los. Mittlerweile gibt es die Affeninsel und die Salzbergbahn längst nicht mehr. Nur der Kotbach, der existiert noch immer. Unangefochten fließt er anscheinend für immer durch den Kurort Bad Dürrnberg und durch die einstige Salzstadt Hallein. Weil in Hallein es allen völlig egal ist, ob der Kotbach eben Kotbach oder auch anders heißt. Bisher wurde das unerfreuliche Thema nur einst durch die ,,Halleiner Zeitung‘‘ und vor wenigen Jahren durch das Gratisblatt ,,Hallo Hallein‘‘ aufgegriffen. Das Echo derjenigen, welche die längst überfällige Namensänderung längst hätten durchführen könnten, war ablehnend: ,,Warum auf den schönen Namen Kotbach verzichten?‘‘ So freuen sich weiterhin die Kurgäste über den Kotbach in Bad Dürrnberg und den Halleinern ist es völlig egal, dass ihre immer reizvoller werdende Stadt von einem widerwärtigen Kotbach durchflossen wird. Trotz dieser unerfreulichen Dickfelligkeit unterbreitet der SALZSCHREIBER wieder seinen Vorschlag zur Namensänderung. Für den Kotbach, der vom Dürrnberger Salzberg herunterfließt, die einstige Salzstadt Hallein durchquert, um schließlich in die Salzach zu münden, kann es nur eine Bezeichnung geben: Salzbach und sonst gar nichts! Dazu das 5. FOTO oben: Der Kotbach ist längst ein sauberes Gewässer, keine Wildente würde hier sonst ihr Futter suchen. Was hindert also noch immer die Kotbach-Fans an einer Umbenennung zu Salzbach? Das Foto entstand an der Brücke zum Florianiplatz, unweit des Geschäftes von Fahrrad-Grundtner.

 

AUF DEN HÄNDEN VON SALZBURG NACH WIEN:
HALLEIN UNTERLIESS UNVERSTÄNDLICHER WEISE
JEDE ANERKENNUNG UND EHRUNG DIESER GROSSTAT

62 Jahre sind bereits seit der unglaublichen, weltmeisterlichen Sport-Großtat des Halleiners Siegfried Waslberger vergangen, die erhebliches internationales Aufsehen verursachte. Von der Stadt Hallein wurde sie nie durch irgendeine öffentliche Maßnahme gewürdigt. Siegfried Waslberger gelang eine weltweit einzigartige, nie wieder erreichte, sportliche Großtat. Am 15. Mai 1957 startete er von Salzburg aus, um auf seinen Händen, im Handgang also, die über 300 Kilometer bis nach Wien für einen guten Zweck zurückzulegen. Drei Monate später im August, nach exakt 327 Kilometern, erreichte Siegfried Waslberger, auf den Händen gehend, die Bundeshauptstadt Wien. Die Bevölkerung bereitete dem heldenhaften Sportler aus Hallein einen derart stürmischen Empfang, dass schon im Bereich von Schönbrunn der öffentliche Verkehr hoffnungslos zusammenbrach. Die Exekutive sah sich außerstande, Siegfried Waslberger, wie ursprünglich geplant, auf den Händen bis zum Stephansdom gehen zu lassen. So fand die Gewalt-Tour des Halleiners vor dem Schloss Schönbrunn, unter Anwesenheit höchster Politiker und unter dem Jubel der andrängenden Massen, ihr stolzes, triumphales Ende. Die ,,Halleiner Zeitung‘‘ unterbreitete den Vorschlag, Siegfried Waslbergers Großtat mit einer überlebensgroßen Statue in der Altstadt, die ihn im Handstand zeigt, für immer festzuhalten. In der Stadt Hallein des Jahres 1957 hatten jedoch solche Vorschläge keine Chance auf Verwirklichung. Und später auch nicht. Mittlerweile sind 62 Jahre vergangen. In 3 Jahren sind es also 65 Jahre her, dass Siegfried Waslberger seine weltweit einzigartige Leistung vollbrachte. Eine perfekte Chance und Gelegenheit, Siegfried Waslberger endlich, endlich mit einer Statue zu würdigen. Entweder in der Altstadt oder auf der Stadtbrücke, wo derzeit ein lächerlicher, sinnloser Ministeg, ohne jede Beziehung zu Hallein steht, der jetzt wieder für Monate gesperrt ist. Siegfried Waslberger selbst wird diese Ehrung nicht mehr erleben. Er starb im Jahr 1978. Einziges Erinnerungsstück in Hallein an den großartigen und willensstarken Sportler, ist im Keltenmuseum ein Paar seiner zahlreichen verschlissenen Handschuhe, die er zum Schutz seiner Hände während der Gewalt-Tour trug. Dazu das 6. FOTO oben: Es gibt bereits oben auf einem Dach in Hallein eine Figur, die auf ihren Händen steht – leider handelt es sich nicht um den glorreichen Siegfried Waslberger.

UNFASSBAR: DER BISHER GRÖSSTE EXISTIERENDE
GEMÄLDE-BESTAND GROSSFORMATIGER UND HINREISSENDER
SALZ-BILDER MUSSTE HALLEIN WIEDER VERLASSEN

Vom 21. Juni bis 24. August 2019, brach in der Alten Saline auf der Pernerinsel, ein noch nie dagewesenes Ausstellungs-Ereignis über die einstige Salzstadt Hallein herein. In abgedunkelten Räumlichkeiten präsentierte der chinesische, an der renommierten Central Academy of Fine Arts in Peking ausgebildete und nun in Salzburg ansässige Künstler Jixin Wang, überwältigende und begeisternde Gemälde über das einstige Halleiner Salzwesen. Die einzelnen Werke wurden randscharf ausgeleuchtet, so dass sie im Dunkeln zu schweben schienen. Auf diese Art wurde ein optisches Ereignis der Spitzenklasse zelebriert! Ein begeisternder und überwältigender Gesamteindruck, der in ganz Österreichs und weit über die Grenzen unseres Landes hinaus, bisher kein Gegenstück fand! Der traumhafte Reigen der großen Salz-Gemälde war der Alten Saline natürlich perfekt auf den Leib geschneidert. Schon während des zwei Monate dauernden Ausstellungs-Ereignisses mehrten sich die Stimmen prominenter Halleiner Persönlichkeiten, wonach diese prachtvolle, einzigartige Schau an Salzbildern, unbedingt in der Alten Saline verankert bleiben müsste. Im Interesse einer weiteren Aufwertung der Kulturstadt Hallein. Erste unverbindliche Gespräche des SALZSCHREIBER mit namhaften Persönlichkeiten in und um Hallein lassen die Hoffnung keimen, dass zumindest ein Teil der Gemälde wieder nach Hallein zurückkehren könnte. Dazu das 7. FOTO oben: Die randscharf beleuchteten Salz-Gemälde boten in den abgedunkelten Räumen der Alten Saline ein unvergessliches Kunst-Erlebnis. Es müsste unbedingt wieder hergestellt werden, als österreichweit einzigartige Kultur-Attraktion!

EINE KLEINE SCHAUSALINE GEHÖRT ENDLICH
IN DIE EINST ÜBER 800 JAHRE LANG
SALZ PRODUZIERENDE SALINENSTADT HALLEIN

Die Salzherren auf dem Dürrnberg wussten – im Gegensatz zur einstigen Salinenstadt Hallein – das unerfreuliche 30jährige Jubiläum des Endes der Salzproduktion 1989 in Hallein aktiv zu nützen. Sie ergänzten nun die Publikums-Attraktionen Salzbergwerk und Keltendorf Salina um einen weiteren Anziehungspunkt: um eine großzügig errichtete Schausaline. Auf dem Dürrnberg wird damit, so wie vor etwa 2500 Jahren durch die Kelten, wieder Salz gewonnen. Noch vor dem Jahr 1200 hielt im Halleiner Salzwesen eine völlig neue Art der Salzgewinnung ihren Einzug: Die Erzeugung von gesättigter Sole im Bergesinneren und deren Verdampfung unten in der Halleiner Altstadt in bis zu 11 Salinen. Als das Ende der Halleiner Salzproduktion hereinbrach, da gab es ein Angebot der Salineneigner, auf dem Dürrnberg, als Ausgleich für die eingestellte Salzherstellung in Hallein, eine Schausaline zu errichten. Der damalige Bürgermeister Franz Kurz, obwohl ein waschechter Dürrnberger, lehnte jedoch ab. Noch nie habe es, erklärte er korrekt, auf dem Dürrnberg eine Saline gegeben, Dies sei eine Verzerrung der historischen Tatsachen. Es kam zu keiner Einigung, das Projekt Schausaline wurde schließlich schubladiert. Nun ergriffen die cleveren Dürrnberger Salzherren, 30 Jahre nach Ende der Salzproduktion, unter einem verständnisvolleren Bürgermeister Stangassinger (ebenfalls ein Original-Dürrnberger) die Gelegenheit und errichteten Im Eingangs-Bereich zum Keltendorf eine Schausaline, in der die moderne Salzgewinnung aus Sole demonstriert wird. (Der SALSCHREIBER berichtete). Für die Stadt Hallein kann und darf dies kein Hindernis sein, ebenfalls eine Schausaline, einfacher gestaltet nach historischem Vorbild, zu errichten. In diesem Zusammenhang muss darauf verwiesen werden, dass der leider viel zu früh verstorbene Direktor des Keltenmuseums Hallein, Mag. Kurt Zeller, bereits eine kleine, handwerklich betriebene Schausaline, in seinem Museum eingeplant hatte. Drei Standorte drängen sich für eine Schausaline auf: das Keltenmuseum, die Alte Saline auf der Pernerinsel und das Colloredo-Sudhaus, das letzte historische Salinengebäude in der Halleiner Altstadt. Dazu unser 8. FOTO oben: Auf dem Dürrnberg wurde bereits auf handwerklicher Art die Verdampfung von Sole zu Salz in einem mit Holz befeuerten Metallbehälter praktiziert. Jetzt steht freilich die neue großzügige Schausaline im Mittelpunkt des Interesses.

DAS THEMA SALZBURGER FESTSPIELE
IN DER STADT HALLEIN
AUF MEHRERE SÄULEN STELLEN

Obwohl die Salzburger Festspiele nun schon bald eine erfolgreiche, 30jährige Präsenz auf der Halleiner Pernerinsel feiern können, eröffnet sich in der Stadt Hallein eine Reihe von Möglichkeiten, den Festspielgedanken zu vertiefen und sich markanter als Festspielstadt zu positionieren. Der gerade 10 Jahre alt gewordene SALZSCHREIBER, präsentiert hier dazu 10 Vorschläge.

FEST ZUR FESTSPIEL-ERÖFFNUNG. Auch in Hallein sollte, unbedingt im Vorfeld der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel, jeweils im Sommer ein Fest zur Festspiel-Eröffnung veranstaltet werden. Angedacht ist vorerst ein kleines, aber feines Fest, welches auch bei Schlechtwetter stattfinden müsste. Es sollte Auslöser dafür sein, dass in Hallein künftig jedes Jahr eine derartige Veranstaltung stattfindet. Eine kurze Anfrage dazu im Rahmen einer Pressekonferenz bei den Salzburger Festspielen durch Odo Stierschneider, hatte eine positive Reaktion von Festspiel-Präsidentin Dr. Rabl-Stadler zur Folge. – HALLEINER FESTSPIELPREIS. Es wäre wichtig, dass die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘, gemeinsam mit der Stadt Hallein, dem Kulturverein SUDHAUS und dem Tourismusverband, den ,,Halleiner Festspielpreis’’ begründen würden, um ihn an besonders verdienstvolle Persönlichkeiten rund um die Festspiele auf der Pernerinsel (Peter Stein? Festspielpräsidentin anlässlich ihres leider näher kommenden Rücktritts? Etc.) zu vergeben. – HALLEINER FESTSPIEL-PRESSE-PREIS. Die Festspiele auf der Pernerinsel sollten Anlass sein, einen Halleiner Kritiker-Preis zu begründen, der Kritiker auszeichnet, die sich mit Festspiel-Aufführungen in Hallein befassen. Die Preisvergabe müsste durch eine unabhängige Jury erfolgen. Der Kritiker-Preis sollte jährlich durch die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ vergeben werden, falls preiswürdige Kritiken vorliegen. – AUSLAGEN IM ZEICHEN DER FESTSPIELE. Die Halleiner Geschäfts-Inhaber könnten durch entsprechende Auslagen-Gestaltung mit Fotos, Broschüren, dem Festspielemblem etc. optisch wirksam auf die Festspiele auf der Pernerinsel verweisen. Es könnte damit während der Festspiel-Saison eine stilgerechte Stimmung in der Festspielstadt Hallein geschaffen werden. Ein Auslagen-Wettbewerb würde sicher Ansporn zu besonders attraktiven Festspiel-Auslagen ein. – GENERALPROBE FÜR GUTEN ZWECK IN HALLEIN. Falls der Ertrag der Generalproben auf der Pernerinsel einem guten Zweck gewidmet werden sollte, was schon einige Male der Fall war, müsste im Gespräch mit der Festspielleitung erreicht werden, dass dieser Betrag künftig für karitative Zwecke in Hallein verbleibt. – FESTSPIELE ALS OPEN-AIR KINO. Ähnlich wie in Salzburg müsste es möglich sein, auch in Hallein, natürlich in kleinerem Rahmen, Aufführungen der Salzburger Festspiele auf einer Filmleinwand unter freiem Himmel zu präsentieren. – PERNERINSEL MIT FESTSPIEL-SYMBOL. Längst schon hätte auf der Pernerinsel ein markanter, künstlerisch gestalteter Blickfang, mit Bezug sowohl auf die Festspiele als auch auf die große Salz- und Kelten-Tradition der Stadt Hallein, auf die Präsenz der Salzburger Festspiele verweisen müssen. Hallein müsste sich voll Stolz mit einem entsprechenden Objekt auf der Pernerinsel den Festspiel-Besuchern präsentieren. – BÄUME ODER STRÄUCHER GEGEN DIE BLECHLAWINE. Einige Bäume oder Sträucher würden den unattraktiven Anblick des Pernerinsel-Parkplatzes deutlich verbessern. Die enorme Blech-Ansammlung direkt vor dem Festspiel-Bereich ist äußerst unerfreulich und gehört durch Anpflanzung einiger Bäume oder Sträucher endlich ein wenig entschärft. – MEHR FARBE FÜR DIE ABSCHRECKENDE GRAU-FASSADE. Die riesige, in deprimierendem Grau gehaltene Nordfassade des jetzigen Festspiel- und einstigen Salinen-Objektes, direkt an der Durchzugsstraße gelegen, hätte längst schon eine anspruchsvolle Gestaltung verdient. Ein Ideen-Wettbewerb unter den Halleiner Künstlern, Architekten, Malermeister, Grafikern und allen Interessierten erbrächte sicherlich interessante Vorschläge, die auch noch abgeändert werden könnten. Jedenfalls wird mit der gegenwärtigen gigantischen Grau-Fläche direkt an der Bundesstraße nur Rufschädigung an der Festspielstadt Hallein betrieben. – WEG MIT DEN SCHRECKLICHEN ÜBERDACHTEN PARKPLÄTZEN. Die grässlichen überdachten Parkplätze entlang der Nord-Fassade des Festspiel-Objektes auf der Pernerinsel gehören, nicht nur weil sie immer wieder durch widerrechtliche Müllablagerung missbraucht werden, endlich entfernt. Die Überdachung ist optisch absolut unbefriedigend. Sie stellt eine höchst unerfreuliche, besser formuliert, eine unfassbare und schreckliche Verschandelung der großen, nach optischer Verbesserung geradezu um Hilfe schreienden Fassade des Festspiel-Objektes dar. Dazu unser 9. FOTO oben: Die Salzburger Festspiele starteten auf der Pernerinsel in einem rundum herabgekommenen Salinengebäude. Mittlerweile ist die Alte Saline an drei Seiten vorbildlich saniert. Nur noch die gegen Norden ausgerichtete Festspielfassade harrt seit Jahrzehnten ihrer Verschönerung.

DAS BESCHEIDENE SCHAUGRAB DES
,,STILLE NACHT‘‘-KOMPONISTEN FRANZ XAVER GRUBER
SCHOCKIERT IMMER WIEDER DURCH SEIN AUSSEHEN

Man sollte annehmen, dass das äußerst bescheidene Schaugrab des ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten Franz Xaver Gruber, zumindest seit dem 200-Jahre-Jubiläum seiner
weltberühmten Melodie, permanent mit überquellendem Blumenschmuck versehen ist. Gewissermaßen ein unerreichbares Vorbild für alle, die eine Grabstätte zu betreuen haben. Nun, die grausame Wirklichkeit sieht natürlich ganz anders aus, genau das Gegenteil ist brutale Realität. Das Grab vor dem einstigen Wohnhaus des Komponisten, in dem sich heute das ,,Stille Nacht‘‘-Museum befindet, düstert das ganze Jahr mehr oder weniger vor sich hin, normaler Weise wird der Blumen-Schmuck besser, wenn sich drohend das Weihnachtsfest nähert. Franz Xaver Gruber, nahezu 30 Jahre lang Organist und Chorregent in der Halleiner Stadtpfarrkirche, schuf Kompositionen für verschiedenste Anlässe, war ein angesehener Bürger der Stadt Hallein und hatte bereits, kurz vor seiner Halleiner Zeit, das Salzbergwerk besucht. Sein Schaugrab ist während des größten Teil eines Jahres eine Schande für Hallein. Seit dessen Errichtung von 85 Jahren, kam niemand auf die Idee, eine repräsentativere Grabstätte zu errichten. (Dass das Schaugrab überhaupt mit Laternen versehen ist, verdankt Hallein noch heute dem einstigen Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘). Dazu kommt, das dieses kleine, ärmliche Schaugrab – errichtet mitten in der wirtschaftlichen Notzeit der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, – zusätzlich optisch massiv bedrängt wird. Durch die geradezu bedrohlich wirkenden, brutalen Seitenmauern der kleinen Stiege hinauf zur Ferchl-Straße. Die mächtigen Seitenmauern besitzen überhaupt keine Funktion. Sie eignen sich nicht einmal als Stütze für ältere Leute. Deshalb war man gezwungen, zusätzlich ein eisernes Stützgeländer einzubauen – das Ganze kommt schon sehr bedenklich einem Schildbürger-Streich nahe. Daher: Die mächtigen, aus ortsfremdem, rotem Steinmaterial aufgetürmten Seitenmauern, gehören endlich entfernt. Die Stiege müsste auch auf der anderen Seite mit einem gleichartigen Metall-Stützgeländer versehen werden. Damit wäre die derzeit brutale Stiegen-Konstruktion wesentlich entschärft, sie wäre deutlich unauffälliger und würde auch nicht mehr Grubers Schaugrab optisch förmlich erschlagen. Dazu unser 10. FOTO oben: Das bestürzend ärmliche Schaugrab des ,,Stille Nacht‘‘-Komponisten vor der völlig unpassenden, übermächtig erscheinenden Treppe zur Ferchlstraße. – Zum letzten FOTO oben: Alle, denen die Stadt Hallein am Herzen liegt, sollten die Daumen halten. Damit im Lauf der Zeit alle hier dargelegten Anregungen und Vorschläge, im Interesse der Stadt, auch tatsächlich verwirklicht werden! – (Text und Fotos: Odo Stierschneider).

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In dankbarem Gedenken“ legte der langjährige ehemalige Präsident der ,,Stille Nacht‘‘- Gesellschaft, Mag. Michael Neureiter, zu ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Grubers Geburtstag, an dessen Gedenk-Grab vor dem Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Museum (vormals das Wohnhaus Franz Xaver Grubers) einen Kranz nieder. Der ,,Stille Nacht‘‘-Komponist wurde vor 232 Jahren am 25. November 1787 in Hochburg geboren. ,,Wir gedenken auch in diesem Jahr des Komponisten, der mit Joseph Mohr das Lied geschaffen hat, das heute ein Dreifaches bedeutet: Es ist Botschaft der Menschwerdung und des Ereignisses von Bethlehem; es ist ein unverzichtbarer Beitrag zur weihnachtlichen Festkultur; es ist ein weltweiter Baustein des Friedens!“ betonte Michael Neureiter, seit kurzem emeritierter Präsident der ,,Stille Nacht‘‘ Gesellschaft, der selbst im Halleiner Gruberhaus aufgewachsen ist. Neureiter: „Wo Gruber seine letzten 28 Jahre lebte, durfte ich meine ersten 24 Jahre verbringen!“ – Das oben stehende Foto zeigt Michael Neureiter an Grubers Gedenkgrab mit dem Kranz der ,,Stille Nacht‘‘- Gesellschaft „in dankbarem Gedenken“ an den Komponisten, der vor 156 Jahren 1863 im Gruberhaus verstarb. – (Foto: Stille Nacht Gesellschaft).

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Genau deshalb ist die Künstlergruppe Plan B für Hallein unverzichtbar: Ein halbes Jahrtausend war Hallein eine Wüste ohne Kunst und Kultur. Hallein war die ausgebeutete Salzkolonie der Salzburger Fürst-Erzbischöfe, die auch als weltliche Landesherren agierten. Sie plünderten die Halleiner Salz-Vorkommen und machten mit dem Erlös ihre Regierungsstadt Salzburg zu einer heute weltbekannten Attraktion. Und nahmen in Hallein keinen einzigen Ziegel in die Hand um hier wenigstens ein einziges herzeigbares Bauobjekt zu errichten. In Hallein wurde im Bergwerk und in den Salinen geschuftet, Für Kunst und Kultur war hier kein Platz. In der Stadt Salzburg wurden Kunst und Kultur gepflegt und hochgehalten. Kunst und Kultur in der historischen Salinenstadt? Absolut Null.

Franz Schubert, nach einem Besuch der Stadt Hallein, entsetzt in einem Brief an seinen Bruder: ,,Ich fiel vom Himmel, der Stadt Salzburg, auf einen Misthaufen, die Stadt Hallein!“ Krasser konnte man den Unterschied zwischen Hallein und Salzburg nicht darlegen. Doch die Fürst-Erzbischöfe verloren schließlich ihre weltliche Macht, Hallein wurde zur Industriestadt. Die zarten Pflänzchen Kunst und Kultur fanden in Hallein lange Zeit nur karge Entfaltungs-Möglichkeiten. Erst in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, konnten sich Kunst und Kultur immer mehr etablieren. Seit der Jahrtausend-Wende, erhält Hallein immer öfter die erfreuliche Bezeichnung Kulturstadt. Immer mehr Kunst- und Kultur-Schaffende entfalten hier ihre wichtige und unverzichtbare Arbeit. Zu den maßgeblichen Kunst-Gestaltern in Hallein zählt seit Oktober 2014 die Künstlergruppe Plan B in ihrer fantastischen Offenen Werkstätte am Kornsteinplatz.

Plan B ist eine Gruppe künstlerisch tätiger Personen, die ihre Kreativität in einem der schönsten, öffentlich zugänglichen Räumen der Stadt Hallein entfalten. Zwischen historischen Pfeilern (!) findet die Offene Werkstatt einen idealen Raum, um die Begeisterung für Kunst, sowie das erforderliche Wissen und Können, an alle Interessierten weiter zu vermitteln. Verständnisvoll versuchen die Künstlerinnen und Künstler, vorhandene Hemmschwellen vor künstlerischer Tätigkeit abzubauen. Jedem soll hier die Möglichkeit zu künstlerischem Tun geboten werden. Denn so lautet der erfreuliche und wichtige Leitspruch von Plan B: ,,Es kann gar nicht genug Kunst und Kultur in Hallein geben.‘‘

Das kreative Team von Plan B besteht aus den folgenden acht freundlichen, liebenswürdigen und sympathischen Künstler-Persönlichkeiten: Hannes Bernhofer (Drechseln, Metallskulpturen), Robert Bernhofer (Raku Keramik, Kleinskulpturen), Ulli Fritzl (Speckstein), Günther Reiter (Speckstein), Bernhard Fritzl (Monotypie, Aquarell, Raku Keramik), Raimund Weickl (Metall-Skulpturen, Polymer Clay), Gerold Pattis (Astro-Fotografie) und Eva M. Moser (Filzen). Die Genannten geben ihr Können und Wissen gerne in Form von Workshops weiter, wobei Interessierte vorerst anhand eines Rundganges durch die ausgestellten Werke, durch informative Gespräche oder gleich durch einen Selbstversuch feststellen können, auf welche Weise sie künstlerisch tätig werden wollen.

Die Künstlergruppe Plan B zeichnet sich durch verschiedenste Initiativen aus. So kann derzeit die vielseitig gestaltet Weihnachts-Ausstellung besichtigt werden. Sie bietet eine Fülle an Geschenk-Ideen und allen die Gelegenheit, ein schönes Kunstwerk für das eigene Heim zu erwerben. Ob Plastische Arbeiten aller Art, ob Gemälde oder Grafiken verschiedenster Stilrichtungen, ob aus Holz meisterhaft gefräste Kunstobjekte, ob künstlerisch gestaltete Wunschkarten für verschiedenste Anlässe – die Qualität und Vielfalt der gezeigten Werke ist beeindruckend. Auch während eines Jahresablaufes entfalten die Mitglieder von Plan B unterschiedlichste künstlerische Aktivitäten. So beispielweise das jährlich stattfindende Kunst-Symposion auf der Pernerinsel für größere Kunstaktionen oder auch eine spontane Kunst-Aktion direkt auf dem Kornsteinplatz. Das können Einzel- oder Gemeinschafts-Ausstellungen der Plan-B-Mitglieder sein oder spezielle Werkschauen. Von besonderer Bedeutung ist natürlich die Tatsache, dass die Kunst-Werkstätte von Plan B nicht irgendwo am Stadtrand in Grünen, sondern mitten im Stadtzentrum an einem der wichtigsten Halleiner Stadtplätze ihre Tätigkeit entfaltet. Ganz nach dem oben zitierten Motto: ,,Es kann gar nicht genug Kunst und Kultur in Hallein geben!“ – Die oben stehenden Fotos zeigen nur einige Beispiele aus der reichhaltigen und sehenswerten Weihnachts-Ausstellung 2019. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Der in Hallein geborene und in Wien lebende Künstler Heinrich Dunst stellt im kunstraum pro arte, gegenüber dem Halleiner Rathaus, mit seiner Ausstellung Boden/Boden/Boden ausdrücklich den Boden ins Zentrum der Kunst-Betrachtung und Raum-Erfahrung. Die Besucherinnen und Besucher betreten einen ungewohnten Boden – rosafarbene Dämmplatten lassen die Schritte im Raum federn und lenken den Blick von den weißen Wänden, über den rosafarbenen Boden bis zu den eigenen Füßen und zum eigenen Standort im Raum. Und weiter zu dem, mit raumspezifischen Arbeiten von Heinrich Dunst geschaffenen Kunstsystem im Kunstraum pro arte. 

 

Für die Ausstellung „Boden/Boden/Boden“ im kunstraum pro arte, kehrt Heinrich Dunst an seinen Geburtsort zurück und hinterfragt mit neuen Arbeiten den Standort als einen Standpunkt, der in Raum und Zeit verortet ist: „Worauf steht der Betrachter, wenn er das Bild an der Wand ansieht?‘‘ Künstler Heinrich Dunst gerät bei dieser Frage ins Philosophieren: ,,Der  Betrachter steht meist auf dem jeweiligen Boden. Auf einer dünnen Membran, des in die Tiefe hinunterreichenden Raums. Er steht. Mit seinen Schuhen auf einer dünnen Schicht Gegenwart. Auf der unmittelbaren Produktion von Gegenwart. Auf einer dünnen Schicht Isoliermaterials, die ihn von den dunklen Archiven der Vergangenheit trennt.‘‘ Heinrich Dunst zerlegt das Repräsentations-System ,,Kunst‘‘ in seine Einzelteile und baut es neu zusammen – Bild, Bildträger, Farbe, Linie, Objekt und Sprache erhalten ihre eigene Dringlichkeit. Wie und warum wird der Kunstraum zum Kunstraum, die Kunst zur Kunst, die Sprache zur Sprache? Und wie können wir von der Kunst aus elementare Fragen nach der Produktion, Reproduktion und Transformation von Gesellschaft stellen?

Heinrich Dunst, so die Kunstkritik, analysiere in seinen Arbeiten die Verflechtung von Bild, Sprache, Objekt und medialer Realität. Er stelle Diskursräume her, in denen das Repräsentations-System Kunst selbst hinterfragt werde und weise mit seinen Arbeiten auf einen Horizont, der über das Kunstsystem hinausreicht und gesellschaftliche Bedingungen in ihrer Beweglichkeit begreift. Und es wird noch komplizierter. Zitat: ,,Mit seinen raumspezifischen Arbeiten fragt Heinrich Dunst nach der (Un)-Übersetzbarkeit eines Mediums in ein anderes. Seine trans-, inter- und intramedialen Übersetzungen rekurrieren (beziehen sich) auf den Kanon (die Gesamtheit) der Konzeptkunst, der Konkreten Poesie, der Neodadaistischen Montage sowie auf einen erweiterten Skulptur-Begriff und eröffnen ein Verhandlungs- und Praxisfeld zwischen digitaler und analoger Welt. Die Infragestellung von Werk- und Medien-Formen sowie der sprechende und zeigende Körper nehmen eine wichtige Position ein.‘‘ 

 

Abschließend eine Kurzbiographie des Künstlers: Heinrich Dunst, geboren 1955 in Hallein, Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Peter Weibel und Bazon Brock, lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen (Auswahl): 2018 Publishing as an Artistic Toolbox: C,  2016 Things, not words, KOW, Berlin 2015 Schwaz, Galerie der Stadt Schwaz 2014 Dämmstoffe, KOW, Berlin; DA, Wiener Secession 2013 About A B order, Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien. – Die Ausstellung im Kunstraum pro arte ist noch bis Samstag, 7. Dezember 2019 zugänglich. Um 11 Uhr lädt an diesem Tag der Tennengauer Kunstkreis zu einem Künstlergespräch mit Heinrich Dunst, welches im Kunstraum pro arte von Martina Berger-Klingler moderiert wird. Bei Croissants und Kaffee haben die Besucher/innen die Möglichkeit, Näheres über die Zugänge und das Schaffen des Künstlers zu erfahren. –  Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr. Eintritt frei! – (Odo Stierschneider nach einer Presse-Aussendung von pro arte.FOTO 1: Porträtfoto Heinrich Dunst, Galerie nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder. FOTOS 2 bis 5: Ausstellungs-Ansichten von Sven Buchholzer).

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Der in Hallein geborene Schriftsteller, Kabarettist, Regisseur und Moderator Manfred Baumann, war 35 Jahre lang erfolgreich als Autor, Redakteur und Abteilungsleiter beim ORF. Er ist nun kreativ als freier Schriftsteller, Kabarettist und Moderator tätig und ist im Vorstand der ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ vertreten. 2010 erschien Manfred Baumanns erster Salzburg-Krimi „Jedermanntod“ mit dem erfolgreichen Ermittler Martin Merana. Seither hat er ein halbes Dutzend Kriminalromane mit Kommissar Merana geschrieben und verfasste zusätzlich Weihnachts-Krimis und Kräuter-Krimis. 2015 wurde Manfred Baumanns Krimi ,,Drachenjungfrau“ für die ORF-Landkrimi-Reihe verfilmt. Bei den Biberacher Filmfestspielen wurde der Film zum besten Fernsehfim des Jahres 2016 ausgezeichnet. Manfred Baumann tritt auch mit anregenden und fesselnden Lesungen aus seinen Werken in Erscheinung – am 27. November 2019 las er in der Halleiner Buchhandlung ,,Leseträume‘‘ aus seinem spannenden Kriminalroman ,,Marionetten-Verschwörung‘‘.

Lesungen mit Manfred Baumann sind keine ,,klassischen Lesungen‘‘, durch seine langjährige Radio- und Bühnen-Erfahrung versteht er es, sein Publikum im besten Sinne des Wortes zu unterhalten. Aufgelockert werden seine souveränen Darbietungen durch vorzügliches Harfenspiel der renommierten Harfenistin Stephanie Macheiner, Absolventin der Musikuniversität Mozarteum. Manfred Baumann ist auch gern gesehener Gast und Gesprächspartner bei Rundfunk- und Fernseh-Sendungen. Er ist auch als Kabarettist mit dem ,,Kultkabarett‘‘ unterwegs und veröffentlichte Hörspiele, Kabarett- und Literatur-Programme. 1994 wurde Manfred Baumann mit dem Halleiner Kulturpreis ausgezeichnet. Insgesamt verfasste er bisher folgende Kriminalromane: Wasserspiele - Zauberflötenrache - Drachenjungfrau - Maroni, Mord und Hallelujah -  Mozartkugelkomplott - Salbei, Dill und Totengrün - Glühwein, Mord und Gloria - Blutkraut, Wermut, Teufelskralle - Todesfontäne - Marionetten-Verschwörung.

Das letztgenannte Werk Marionetten-Verschwörung stand also am 27. November im Mittelpunkt einer Lesung von Manfred Baumann in der Halleiner Buchhandlung ,,Leseträume‘‘. Natürlich wurde er von Stephanie Macheiner mit ihrer Harfe musikalisch perfekt begleitet. Es herrschte ,,Full house‘‘, die Veranstaltung war schon im Vorverkauf ausverkauft. Und alle Besucherinnen und Besucher dieses Abends, fanden auf ihren Sitzen Weihrauch und Teelicht, in einem geschmackvollen Päckchen, als freundlichen Gruß der sympathischen und engagierten Büchhandlungs-Inhaberin Jaqueline Brabec. Wohltuend routiniert wandte sich Buchautor Manfred Baumann an sein Publikum und gestaltete seine Lesung über die Marionetten-Verschwörung souverän, spannend und charmant: Im berühmten Salzburger Marionettentheater, wo Abend für Abend die Puppen tanzen, schweben und lebendig werden, wird eine junge Marionetten-Spielerin inmitten der Puppen und Kulissen erdrosselt aufgefunden. Es bleibt nicht bei diesem Mord, in der Salzach wird eine männliche Leiche, der Bruder der Erdrosselten, entdeckt. Schließlich wird auch noch eine Kollegin der ermordeten Marionetten-Spielerin getötet. Es gibt also viel zu tun für Kommissar Merana, um diese rätselhaften Morde aufzuklären… – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Der ,,Schnee von gestern‘‘ lag auf der historischen Stadt Hallein, verträumt und aus heutiger Sicht durchaus romantisch. Doch je konkreter man in die Vergangenheit Halleins eintaucht, umso mehr wird man mit den Problemen der einstigen Salinenstadt konfrontiert. Während die Landeshauptstadt mit den über Jahrhunderte gewonnenen Erlösen aus dem Halleiner Salz mit aller Pracht und Herrlichkeit ausgestattet wurde, blieb Hallein unter dem permanenten Rauch- und Dampf-Gewölk der zahlreichen Salinen eine düstere, schmutzige und ausgebeutete Salzkolonie der Salzburger Erzbischöfe. Folgerichtig bezeichnete Franz Schubert die Stadt Salzburg als ,,Himmel‘‘ und die Stadt Hallein als ,,Misthaufen‘‘. Deutlicher geht es wohl nicht mehr. Kleine Kinder begannen noch in der Zwischenkriegszeit zu weinen, wenn ein Besuch der Stadt Hallein bevorstand, weil sie sich so sehr vor dieser schrecklichen Stadt fürchteten. Doch scharfsichtige Fotografen fanden auch im Elend der Stadt Hallein immer wieder gefällige Details, auch wenn sie dazu die Stadt oft aus ungewöhnlicher Perspektive ablichten mussten.

Erst ab der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts begann die Entfaltung der Stadt Hallein bis zur strahlenden und liebenswerten Kleinstadt des 21. Jahrhunderts. Aus dieser Perspektive heraus erläutert Barbara Tober, die Leiterin der Kultur-Vermittlung im Keltenmuseum: ,,Ich habe bei der Auswahl der Bilder aus dem Stadtarchiv darauf geachtet, dass wir nicht nur romantische Winterbilder zeigen, sondern auch die Phase der Halleiner Stadtentwicklung, in der die Häuser auf den Farbbildern nicht sehr ansprechend aussehen. Dadurch lässt sich gut erkennen, wie viel Bestand in den letzten Jahrzehnten in Hallein renoviert wurde.‘‘

Die Ausstellung ,,Schnee von gestern‘‘ im Keltenmuseum Hallein, besteht aus zwei markanten Themenbereichen. So werden sowohl Winterfotos aus der historischen Stadt Hallein gezeigt, als auch eine bunte Schau an Weihnachtskrippen, in deren Mitte die mehrere Meter lange, dicht mit Figuren und örtlichen Landschaftsmotiven ausgestattete, mehrere Meter lange Grubermühlkrippe vom Dürrnberg, ganz besonders beeindruckt. Die Krippe stellt eine der größten noch erhaltenen bergmännischen Weihnachtskrippen dar. Ursprünglich stand die Krippe in der Grubermühle im Raingraben und war im Besitz des Bergarbeiters Kilian Neureiter. Sie zeigt das Geschehen der Geburt Jesu in der unmittelbaren Umgebung des Salzbergwerks auf dem Dürrnberg. Die Szenen im Tal stellen Ausschnitte aus dem Stadtleben von Hallein dar. Die raumfordernde Krippe weist an die 500 Figuren auf, 1957 wurde diese ungemein sehenswerte Krippen-Attraktion vom Keltenmuseum angekauft.

Heuer werden in der traditionellen Krippen-Ausstellung auch Arbeiten vom Halleiner Krippen-Baumeister Christian Haipl gezeigt. Es gibt auch eine Dürrnberger Knappenkrippe und die barocken Krippenfiguren aus der Stadtpfarrkirche Hallein zu sehen. Für Kinder gibt es Stationen, an denen das Spielen mit Krippenfiguren ausdrücklich erlaubt ist. Die historischen Winterbilder aus der Stadt Hallein können nach Ende der Ausstellung erworben werden. Reservierungen sind bereits möglich. Bürgermeister Alexander Stangassinger zeigte sich erfreut: ,,Ich bin stolz auf die Arbeit des Keltenmuseums, denn Florian Knopp und sein Team tragen speziell mit derartigen Sonderausstellungen und den damit verbundenen emotionalen Geschichten zur Identität unserer Stadt bei.‘‘ Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock ergänzt: ,,Die gezeigten Winterbilder werden besonders bei älteren Besucherinnen und Besuchern viele Erinnerungen an den Alltag im verschneiten Hallein der letzten Jahrzehnte wecken.‘‘ – (Aus der Presse-Aussendung des Keltenmuseums).
 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Auf der langgezogenen, nordseitigen Innenwand des Keltenmuseums werden zahlreiche sehenswerte Winterbilder aus dem historischen Hallein gezeigt. FOTO 2: Die Klosterstiege führte zum Zeitpunkt dieser winterlichen Aufnahme noch hinauf zum einstigen Kloster. Heute steht dort bereits seit Jahrzehnten das Bundesgymnasium. FOTO 3: Die Halleiner Stadtpfarrkirche aus ungewohnter Perspektive. Damals stand noch der schöne romanische Kirchturm mit seiner Barock-Haube. FOTO 4: Der Kornsteinplatz zeigt sich in der Dämmerung düster und verschlafen. FOTO 5: Ein stattlicher Baum am Unteren Markt zwischen Raiffeisenbank und Sparkasse wäre heute völlig undenkbar. Links im Bild ein Teil des Gebäudes der Raiffeisenbank. FOTO 6: Nachdem wir nun den neuen schönen Salinensteg vom Keltenmuseum hinüber zur Pernerinsel besitzen, erscheint die an dieser Stelle einstige Eisenkonstruktion besonders lieblos und unschön. FOTOS 7 und 8: Zwei unterschiedliche Weihnachtskrippen aus der Krippenschau im Keltenmuseum. FOTO 9: Ein kleines Detail aus der großen, beeindruckenden Grubermühlkrippe, die insgesamt etwa 500 Figuren aufweist. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Österreichs Weltkunst-Zentrale, die Begeisterungs-Gemeinschaft ,,Salzburger Festspiele‘‘, feiert in der bevorstehenden Spielsaison 2020 ihr hundertjähriges Bestehen. Schon immer stieg in der Stadt Salzburg und seit über einem Viertel-Jahrhundert auch auf der Pernerinsel merkbar die Temperatur, wenn die Festspiele angesagt waren. (An der Aufhebung der Schwerkraft wird bis zum Jahrhundert-Jubiläum intensiv gearbeitet!) In der Jubiläums-Spielsaison 2020 werden an 44 Tagen 222 Aufführungen an 15 Spielstätten sowie 87 Aufführungen im Jugendprogramm an 48 Spielstätten sowie 50 weitere Fest-Veranstaltungen geboten. Im Bereich Oper gibt es 42 Vorstellungen, im Bereich Schauspiel 57 Vorstellungen und im Bereich Musik 91 Konzerte. Dieses umfangreiche Angebot verursacht eine neue Rekordmarke: Das Festspiel-Programmbuch für 2020 weist insgesamt 178 Seiten auf! Auf der Halleiner Pernerinsel werden ,,Richard III.‘‘ und ,,Maria Stuart‘‘ aufgeführt. Beide Stücke feiern Premiere bei den Salzburger Festspielen, denn sie wurden noch nie im Rahmen der Festspiele aufgeführt. Nachstehend kurze Darstellungen der beiden Stücken, ausführliche Inhaltsangaben folgen rechtzeitig im SALZSCHREIBER vor Beginn der Festspielsaison 2020 auf der Pernerinsel. Für die Halleiner Pernerinsel, die dem Schauspiel gewidmet ist, gab es im Rahmen der ersten Jubiläums-Pressekonferenz eine spezielle Aufwertung – dem Bereich Schauspiel wurde die ehrenvolle Bezeichnung ,,Zentralgestirn der Festspiele‘‘ zuteil.

 

DAS SCHAUSPIEL ,,RICHARD III.‘‘
VON WILLIAM SHAKESPEARE

Ausgerechnet unter der stabilen Herrschaft Elisabeths I. wählt William Shakespeare um das Jahr 1592 eines der dunkelsten Kapitel der englischen Geschichte, die Rosenkriege der Jahre 1455 bis 1485, um damit sein Publikum mit dem Verfall einer Adelsgesellschaft und den skrupellosen Machtkämpfen der Familien York und Lancaster im Kampf um den englischen Thron zu konfrontieren. Mit Richard III., dessen Herrschaft den Endpunkt der Rosenkriege darstellt, betritt eine der vielschichtigsten Figuren der Theaterliteratur die Bühne: kaltblütig, hemmungslos, sadistisch und gleichzeitig hellsichtig, witzig, und verführerisch. Er versteht es die Menschen zu manipulieren und sich selbst zu inszenieren. Zum ersten Mal steht diese charismatische Figur von William Shakespeare bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne. Lina Beckmann, die als Rose Bernd 2017 bei den Salzburger Festspielen bereits einen riesigen Erfolg feierte, wird die Titelrolle übernehmen. Inszeniert wird das Stück von Karin Henkel, der Regisseurin von Gerhart Hauptmanns Rose Bernd. In weiteren Rollen sind unter anderem Kristof Van Boven, Elsie de Brauw und Kate Strong zu sehen. Die Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg feiert am 28. Juli Premiere auf der Perner-Insel in Hallein.

 

DER POLITTHRILLER ,,MARIA STUART‘‘
VON FRIEDRICH SCHILLER

Friedrich Schillers Maria Stuart wurde in der 100-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele noch nie zuvor inszeniert, aber wie William Shakespeare war Friedrich Schiller ein zentraler Autor des Festspielgründers Max Reinhardt. Maria Stuart ist ein Politthriller, eine historische Überhöhung, eine leidenschaftlich geführte Auseinandersetzung mit jenen Fragen, die Schiller sein Lebtag umtrieben: Was ist die Freiheit des Einzelnen? Was ist politische Macht, und wo endet sie? Was ist Gerechtigkeit? Wie wird Recht gefertigt? In der Regie von Burgtheaterdirektor Martin Kušej kommt es nun zur ersten Inszenierung von Schillers Spätwerk in der Festspielgeschichte – mit den Schauspielerinnen Bibiana Beglau als Elisabeth und Birgit Minichmayr als Maria Stuart. An deren Seite spielen Itay Tiran als Robert Dudley, Graf von Leicester; Oliver Nägele in der Rolle von Georg Talbot, Graf von Shrewsbury; Norman Hacker als Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh und Franz Pätzold in der Rolle des Mortimer. Die Neuinszenierung ist eine Koproduktion mit dem Burgtheater Wien und findet am 16. August auf der Perner-Insel in Hallein statt. – Das oben stehende Foto zeigt das Direktorium der Salzburger Festspiele mit (von links) Kaufmännischem Direktor Lukas Crepaz, Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser, Bereichsleiter Konzerte Florian Wiegand und Bereichsleiterin Schauspiel Bettina Hering. – (Odo Stierschneider, Foto: Salzburger Festspiele / Anne Zeuner).

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Auf der Spitze der Alters-Pyramide der Halleiner Geschäfte, residiert ganz oben und sehr alleine, ohne irgendwelche Jubiläums-Kandidaten in Sichtweite, souverän das Spielwaren-Geschäft Oedl am Unteren Markt in der Halleiner Fußgängerzone. Das in seiner Reichhaltigkeit und Vielfalt ungemein imponierende und einzigartige Spielwaren-Paradies, feiert heuer sein unfassbares 225-jähriges Bestehen. Also alt und schwach? Irrtum! Genau das Gegenteil ist der Fall! Inhaber Alois Oedl IV. ist noch immer, wie schon seit Jahren, Vorbild für alle anderen Geschäfte, wenn es darum geht, in der Einkaufsstadt Hallein eine herrlich wundersame Atmosphäre zu erzeugen. Tag für Tag ist Alois Oedl bemüht, den Bereich vor seinem Geschäft in ein Kinder-Wunderland zu verwandeln, welches auch die Erwachsenen immer wieder begeistert. Ohne diese Pracht und Herrlichkeit möchte man sich die Fußgängerzone gar nicht mehr vorstellen. Womit hier, nur so nebenbei, die Anregung an alle anderen Geschäftsinhaber ergeht, sich ähnlich für ihre Einkaufsstadt Hallein einzusetzen. Doch zurück zum Thema: Das unglaubliche 225-jährige Bestands-Jubiläum des Hauses Oedl ist auch Gegenstand einer faszinierenden Ausstellung im Keltenmuseum. Unter dem Titel Holz.Spiel.Zeug wird eine Fülle an historischen, ungemein berührenden Spielsachen präsentiert, es fehlt auch nicht an aktuellen Spielen – alle die möchten, können sie auch ausprobieren.

PROMINENTE MITGLIEDER
AUS DER OEDL-AHNENREIHE

Vor 225 Jahren, am 20. Mai 1794, wurde Franz Josef Oedl Teilhaber eines Holzwarenverlags, der bereits 22 Jahre zuvor, 1772 gegründet worden war. An diesem bedeutungsvollen 20. Mai 1794 kam auch das Haus am Unteren Markt in Hallein in den Besitz der Familie Oedl. Hier führt nun Alois Oedl IV., der heuer sein 60. Lebensjahr vollendet, noch immer das weitum in der ganzen Region angesehene Spielwaren- und Lederwaren-Geschäft Oedl. Aus der Reihe der glorreichen Dynastie der Halleiner Spielwaren-Erzeuger und Spielwaren-Händler, ragen zwei Namen besonders heraus. Benedikt Oedl (1799-1871) war als angesehener Holzwarenfabrikant auch in der Gemeindevorstehung Halleins vertreten, war Oberleutnant des Halleiner Bürgercorps und errichtete 1843 das sog. Ökonomie-Zimmer im Rathaus, aus dem später das erste Halleiner Museum entstand. Sein Nachfolger Alois Oedl I. (1842-1892), etablierte zusätzlich zur Präsenz in Wien. eine Niederlassung des Unternehmens Oedl in  Pressburg/Bratislava. Er war von 1880-1886 Bürgermeister von Hallein und von 1881-1890 Landtags-Abgeordneter. In seiner Amtsperiode wurde unter anderem der Stadtpark und der Städtische Friedhof in Burgfried errichtet. Er trieb auch die Eingemeindung von Burgfried voran. Alois Oedl I. ließ in seinem Unternehmen Miniatur-Nachbildungen von Kutschen, Pferdewagen und Tramways herstellen, die auf der Weltausstellung 1851 in London prämiiert wurden. Sie sind auch in der aktuellen Ausstellung im Keltenmuseum zu bewundern.

SPIEL- UND HOLZWAREN
FÜR GANZ MITTELEUROPA

Die Firma Oedl hatte eine Produktions-Stätte in der Bräuerstraße in Hallein. Bis zum Ende der 1920er Jahre wurden dort Spiel- und Holzwaren hergestellt. Die historische Geschäfts-Korrespondenz des Hauses Oedl, dokumentiert nahezu 400 Kunden in 122 Orten im Gebiet der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Russland, Slowenien, Kroatien, Serbien, Rumänien, Italien, Schweiz, Deutschland und Frankreich. Die Halleiner Holzspielwaren wurden in ganz Mitteleuropa bis in die Levante verkauft. Einige dieser begeisternden und zutiefst berührenden historischen Holzspielwaren lassen sich auch benennen: Da sind die berühmten Hühnerkäfige. Die Köpfe der gefiederten Insassinnen bewegen sich bei geringster Berührung. Oder der Holzgaukler in der Mitte eines Holzreifens. Wie man den Reifen auch dreht, der Gaukler behält seine aufrechte Haltung. Oder die zahlreichen Kurbelkästchen mit Figuren, welche die verschiedensten Tätigkeiten bei Betätigung der Kurbel ausführen. Oder die schön bemalten Span-Schachteln. Oder schließlich er, der eigentlich Unaussprechliche, der in keinem der Presse- und Fernseh-Berichte zum Thema Oedl-Jubiläum unerwähnt blieb: Der köstliche Arschpfeifenreiter. Er thront auf einem Pferd, welches auf Rädern unterwegs ist. Aus dem Hinterteil des Vierbeiners ragt eine Holzpfeife hervor. Als Alois Oedl IV. im Rahmen der Pressekonferenz zur Ausstellung Holz.Spiel.Zeug das Instrument lautstark betätigte, erntete er spontanen Beifall der anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

DIE KONSEQUENZ DES OEDL-JUBILÄUMS:
EIN SPIELWAREN-MUSEUM FÜR HALLEIN

Wenn man die fantastische Ausstellung Holz.Spiel.Zeug. im Keltenmuseum durchwandert, dann sieht man sich auch mit den Fragen konfrontiert: ,,Was geschieht mit all der Pracht und Herrlichkeit nach dem Ende der Ausstellung? Wandern die fantastischen Objekte wieder in öffentlich nicht zugänglich Depots? Dagegen ist natürlich sofort entschiedener Einspruch zu erheben. Diese einzigartigen historischen Holzspielzeuge müssten unbedingt permanent ausgestellt werden! Ein kleines, reizvolles Holzspielwaren-Museum mit all diesen unersetzlichen Schaustücken wäre eine weitere spezielle Aufwertung der Stadt Hallein. Ob im Keltenmuseum, ob im derzeit leerstehenden Gebäude zwischen Keltenmuseum und Stadtkino, ob in der Alten Saline, ob im Colloredo-Sudhaus (falls dort Räumlichkeiten frei würden), oder im leerstehenden Raum der einstigen Palmers-Filiale in der Thunstraße – es gibt sicher noch andere in Frage kommenden Möglichkeiten. Die Vorstellung, dass die derzeit im Keltenmuseum ausgestellten Holzspielzeuge wieder aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit verschwinden ist jedenfalls absolut unerträglich. – Am 5. November 2019 tritt Alois Oedl IV. im Rahmen der feinen und ständigen Veranstaltungs-Reihe ,,Kaffee-Geschichten – Erinnern im Keltenmuseum‘‘, gemeinsam mit Spieleforscher Rainer Buland in Erscheinung. Beide Spielzeug-Heroen erzählen dabei ab 14 Uhr aus ihrem reichen, einschlägigen Erfahrungs-Schatz.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Von links Benjamin Huber vom Team des Keltenmuseums als kuscheliger und liebenswerter Benjamin Blümchen, Chefkurator des Salzburg-Museums Peter Husty, Alois Oedl IV., Ausstellungs-Mitgestalterin Barbara Tober und der Leiter des Keltenmuseums Florian Knopp informierten die Presse über die Ausstellung Holz.Spiel.Zeug. FOTO 2: Alois Oedl IV., Keltenmuseums-Leiter Florian Knopp und Chefkurator Peter Husty zeigen sich mit Ausstellungs-Objekten. Rechts im Bild auch die vierrädrige, unaussprechliche Holzpfeife, in ziemlich engen Kontakt mit einem Pferd. FOTO 3: Auch Halleins Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock (Bildmitte) war beim Pressetermin zur Ausstellung Holz.Spiel.Zeug. anwesend. FOTOS 4 bis 13: Reizvolle Einblicke in die überaus erfreuliche Ausstellung. FOTO 14: Auch zeitgemäße Spielwaren werden in einer großen Vitrine präsentiert. FOTO 15: Ein erfreuliches Bekenntnis der beiden Jungbären. – Auch die Fotos zeigen es deutlich, dass es wichtig wäre, für all diese Kostbarkeiten in Hallein ein Museum zu schaffen. – (Text und Fotos: Odo Stierschneider).

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Das Halleiner Stille-Nacht-Museum besticht durch die außergewöhnliche Darstellung seiner Inhalte. Deshalb trafen die Juroren der Auszeichnung ,,Museums-Schlüssel‘‘ unter Vorsitz von Thorsten Sadowsky und den Mitgliedern Sabine Fauland, Klaus Landa, Karin Rachbauer-Lehenauer und Ingrid Weydemann die Entscheidung, den Anerkennungspreis „Museums-Schlüssel 2019“ dem Stille-Nacht-Museum zu überreichen. Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock nahm, gemeinsam mit Kuratorin Barbara Tober, die Auszeichnung mit großer Freude in Empfang. Die Begründung ihrer Entscheidung fasste die Jury wie folgt zusammen: „Die Qualität in Gestaltung, Präsentation und Vermittlung von Inhalten, sowie die Bedachtsamkeit auf die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher ist ungemein hoch und das Museum darf ohne Einschränkung als Vorzeige-Beispiel zur Nachahmung angesehen werden. Mit einem (vor)weihnachtlichen Thema das ganze Jahr zu arbeiten, erscheint auf den ersten Blick schwierig und doch greift die Kultur-Vermittlung viele Themen aus der Ausstellung gekonnt auf, denn diese zeigt nicht nur die Geschichte eines Liedes, sondern vielmehr die Geschichte der Familie Gruber und ihrer Zeit. Besonders hervorheben möchten wir den barrierefreien Zugang vom Erdgeschoss und vor allem den ersten Stock: Dort findet sich eine spielerische Herangehens-Weise an das Thema und es wurde ein öffentlicher Raum geschaffen, der Kinder und Familien zum Verweilen und Entdecken einlädt – ohne Eintrittsbarriere, mit Einladung zum Wiederbesuch. Die Jury empfiehlt, das Stille-Nacht-Museum Hallein mit dem Anerkennungspreis ,,Salzburger Museumsschlüssel‘‘ auszuzeichnen.“


DER ,,SALZBURGER MUSEUMS-SCHLÜSSEL‘‘
IST ANERKENNUNG FÜR DAS MUSEUMS-TEAM

„Die Stadt Hallein war ein zentraler Ort des Lebens von Franz Xaver Gruber und ist dadurch mit dem weltweit berühmten Stille-Nacht-Lied eng verwoben. Die Geschichte aus dem Leben der Familie Grubers, die hier so einfühlsam erzählt wird, macht mich als Kultur-Stadträtin besonders stolz und für die Stadtgemeinde Hallein ist es eine Ehre, dafür den ,,Museumsschlüssel 2019‘‘ zu erhalten“, unterstreicht Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock angesichts dieser erfreulichen Auszeichnung. Für Museumsleiter Florian Knopp stellt die Auszeichnung eine Bestätigung der engagierten Arbeit aller Museums-Mitarbeiter dar: „Die Verleihung des Anerkennungs-Preises ,,Salzburger Museumsschlüssel 2019‘‘, ist eine Auszeichnung für das gesamte Museums-Team. Zudem ist sie großer Ansporn, konsequent unser Ziel – das Stille-Nacht-Museum Hallein mit einem engagierten Veranstaltungs- und Vermittlungs-Programm als Ganzjahres-Thema zu positionieren – weiter zu verfolgen. Die Themenpalette ist dabei sehr breit gefächert, von Musik-Veranstaltungen, insbesondere für Orgel, über Angebote zum Thema Achtsamkeit, bis zu stadt- und gesellschafts-geschichtlichen Aspekten.“


STILLE-NACHT-MUSEUM ERHIELT
AUCH DAS ,,MUSEUMS-GÜTESIEGEL‘‘

Das Stille-Nacht-Museum Hallein erhielt auch noch eine zweite wichtige Anerkennung, das ,,Österreichische Museums-Gütesiegel‘‘, welches auf Antrag der Museen jeweils auf fünf Jahre vergeben wird. Die Träger des Gütesiegels erfüllen die Qualitäts-Kriterien des Österreichischen Museums-Bundes für die Bezeichnung als Museum. Im Verleihungs-Schreiben heißt es: „Das Stille Nacht Museum besticht einerseits durch die Authentizität des Ortes – Wohnhaus von Franz Xaver Gruber – die Original-Dokumente und Objekte (Möbel, persönliche Gegenstände, Instrumente) und die Neugestaltung, die 2018 im Zuge der Landes-Ausstellung erfolgen konnte. Allgemein lässt sich festhalten, dass das kleine Museum durch seine feinen Ausstellungsstücke und die ansprechende Neugestaltung, aber auch das hohe Engagement aller Mitarbeitenden besticht.‘‘ Auch angesichts der Verleihung des ,,Museums-Gütesiegels‘‘, zeigt sich Museumsleiter Florian Knopp stolz auf die hervorragenden  Arbeit seines Teams: „Mit der Verleihung des ,,Museums-Gütesiegels‘‘ hat sich das neugestaltete Stille-Nacht-Museum Hallein in der Museums-Landschaft Österreichs etabliert. Die umfassende und höchst qualitative Sammlung, war Auftrag und Motivation zugleich, den Museums-Besucherinnen und Museums-Besuchern ein Stück Zeitgeschichte mit starken regionalen Wurzeln und internationaler Strahlkraft, zugänglich zu machen.“ – Das oben stehende Foto zeigt Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock mit den Museums-Mitarbeitern und Museums-Mitarbeiterinnen Tanja Golser, Dirk Böckmann, Barbara Tober, Benjamin Huber, Anna Holzner und Museumsleiter Florian Knopp. – (Text: Stadtgemeinde Hallein, Foto: STG HA / Aschauer).

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Die renommierte Kunstgalerie Schloss Wiespach wartet diesmal mit einer besonderen Attraktion auf – mit einer Gemeinschafts-Ausstellung der drei Künstler Herbert Flois, Franz Riedl und Werner Schnelle. Entsprechend groß war der Publikums-Andrang bei der Vernissage. Unter dem Titel ,,Black & White‘‘ präsentieren die drei Künstler bis 23. November 2019 ihre Objekte, Fotoarbeiten und Zeichnungen. Arbeiten in Schwarz-Weiß wirken in der Regel einprägsamer und dramatischer als solche, in denen das gesamte Farb-Spektrum Anwendung findet, Die Gips-, Karton- und Draht-Objekte von Herbert Flois zeichnen sich durch klare Formensprache aus. Franz Riedl ergänzt seine Fotografien (auch Landschafts-Motive rund um das Schloss Wiespach), mit zusätzlich eingefügten, zeichnerischen Architektur-Elementen und Werner Schnelles Fotogrammen und Fotografien liegt der fototypische Positiv-Negativ-Effekt wirkungsvoll zugrunde. Die Ausstellung ist Montag und Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr, am Freitag von 9 bis 12 und 16 bis 20 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung geöffnet.

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STEHENDEN
FOTOS 1 und 2: ,,
Fotogramm #38‘‘ und Kontaktprint ,,Ei und Löffel‘‘ von Werner Schnelle. FOTOS 3 und 4: ,,Schwarzer Rahmen III‘‘ und ,,Schwarzer Ring‘‘ von Herbert Flois. Die Arbeiten entstanden aus Stahlelementen, Gips, Mullbinden und Acrylfarbe. FOTOS 5 und 6: ,,Blick zum Untersberg‘‘ und ,,Blick aus dem Schloss Wiespach Richtung Tennengebirge‘‘. Beide Arbeiten wurden als Inkjet-Druck mit Tusche und Lackstift auf Papier gefertigt. FOTO 7: Herbert Flois gelang es, in die Ausstellung Black & White, das einzige farbige Objekt einzuschmuggeln: ,,Oranges Schild‘‘ aus Gips, Stahl, Aluminium, Jute, Mullbinden, Plakatfarbe, Acryl. FOTO 8: Die drei Künstler von links: Werner Schnelle, Franz Riedl und Herbert Flois bei der Vernissage ihrer gemeinsamen Ausstellung ,,Black & White‘‘ in der Galerie Schloss Wiespach. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Das hat es natürlich schon gegeben: Einladungskarten, geschmückt mit einem kleinen, reizvollen Kunstwerk. Dafür aber hat es das noch nie gegeben: Einladungskarten, von denen jede Einzelne völlig anders gestaltet wurde als alle anderen, die also mit einem absolut exklusiven Kunstwerk geschmückt sind. Das bedeutet: 10 Einladungskarten, 10 verschiedene exklusive Kunstwerke. 20 Einladungskarten, 20 verschiedene exklusive Kunstwerke. Und so weiter… Zu diesem künstlerischen Kraftakt entschloss sich Bernhard Fritzl, eine der tragenden Säulen der Künstlergruppe Plan B, die am Kornsteinplatz in Hallein ihre herrliche, wunderbare und sehenswerte Offene Kunstwerkstätte betreibt. Anlass für dieses staunenswerte künstlerische Arbeitspensum war ein unverzichtbarer Termin für alle Kunstfreunde: Die Werkschau der Künstlergruppe Plan B, in ihrer Werkstätte am Kornsteinplatz. Termin: Freitag, 25. Oktober, um 19 Uhr. Unbedingt vormerken! – Auf den obenstehenden Fotos ist eine Auswahl der völlig unterschiedlich gestalteten Einladungskarten zu sehen, weiters die 1. und 3. Seite einer dieser Einladungskarten. Übrigens: Gefällt Ihnen die fantastische Handschrift genauso gut wie uns? – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Spannend und abwechslungsreich gestaltet sich der Rückblick auf das begeisternde Festival frei-stadt-hallein. Es entstand auf Initiative des Kultur-Vereines SUDHAUS hallein.kultur mit Simone Seymer an der Spitze und der diesjährigen Kuratorin Nikola Schellmann – herzliche Gratulation an die beiden  Damen! Mitveranstalter waren kunstraum pro arte, die Schmiede Hallein, das Theater bodi end sole, das atelier III und die Super Initiative Salzburg. Das beeindruckend geglückte Anliegen des Festivals frei-stadt hallein: Freien Raum in Hallein für Austausch und Begegnung zu öffnen und regionale, zeitgenössische Kunst und Künstler*innen in die Stadt und zu ihren Bewohner*innen zu bringen. Über 30 Künstler*innen reichten dazu Bewerbungen ein. Dazu noch nachfolgend, in Ergänzung zu den bereits im SALZSCHREIBER erschienenen Berichten in den Ressorts KULTUR und AKTUELLES vier Beispiele, welche die große Vielfalt des Festivals frei-stadt-hallein unterstreichen. In Zukunft soll das Festival biennal, also alle 2 Jahre stattfinden.

 

1. ROOMS von HELLA LUX in den Räumen der Kunst-Gemeinschaft Freiräume. (FOTOS 1 und 2). Kopfhörer auf und sich dem faszinierenden, vielschichtigen Akustik-Erlebnis ROOMS hingeben. In der Architektur der Galerie Freiräume mit knarrenden Treppen, finsteren Gängen und teils urtümlichen Raumwelten, tasteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach den Grundrissen unserer Gesellschaft: Die Gemeinschaft ebenso wie die Einsamkeit, aber auch Grenzen wurden erlebbar und schufen, auch mit Sound-Collagen, einen Ort, der von den Teilnehmern gemeinsam erkundet wurde. Für das Festival frei-stadt-hallein 2019, wurde ROOMS, das 2018 für das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main entstanden war, in Zusammenarbeit mit der NMS Hallein-Stadt für das Halleiner Festival produziert.

2. DIE NEUEN BEWOHNER von TINA HAINSCHWANG am Schöndorferplatz 8. (FOTOS 3 bis 5). Die Installation ,,Die neuen Bewohner‘‘ war von der Tatsache inspiriert, dass leerstehende Räume nie gänzlich unbewohnt sind, sondern allen möglichen, mal faszinierenden, mal weniger beeindruckenden, jedenfalls aber nahezu unsichtbaren Lebewesen Unterschlupf bieten. In dieser Installation hatten sich ganz offensichtlich neue Bewohner den leeren  Raum angeeignet. Sie lebten in ihrem Bau, der offensichtlich aus Resten menschlicher Anwesenheit errichtet wurde: Alte Kleinmöbel, Kleidung und diverse Gebrauchs-Gegenstände. Künstlerin Tina Hainschwang, (FOTO 5), geboren in Salzburg, studierte Malerei und Grafik an der Kunst-Universität Linz. Inzwischen arbeitet sie bevorzugt dreidimensional an Skulpturen und Objekten. Sie lebt und arbeitet in Salzburg und Linz.

3. DU GRÜNST NICHT NUR von Ingrid Schreyer am Schöndorferplatz 8. (FOTOS 6 und 7). Dem Klimawandel, mit immer mehr Schnee im Winter und immer weniger Regen im Sommer, zum Opfer gefallene, abgerissene, halbdürre Fichten-Bäumchen, bringt Ingrid Schreyer (Salzburg) von ihren Bergtouren mit nach Hause. Und sie ist es schon gewohnt: Unterwegs mit ihren Baum-Gerippen auf der Straße, wird sie zuverlässig von Scherzbolden auf ihre ,,Christbäume‘‘ angesprochen. Die Künstlerin errichtete eine mahnende Installation mit sichtlich geschädigten Fichten-Bäumchen, dazwischen platzierte sie eine handwerklich perfekte Zeichnung zum kritischen Thema. Ingrid Schreyer, aufgewachsen in einer steirischen Alpen-Transitgemeinde, studierte bildnerische Erziehung und Philosophie / Psychologie / Pädagogik am Mozarteum und an der Universität Salzburg. Sie findet ihre Themen entlang der brennend aktuellen Bruchlinien und im ebenso aktuellen Ineinander von Natur und Zivilisation.

4. Atelier III:  Das größte und gewaltigste Einzel-Objekt des Festivals frei-stadt-hallein 2019. (FOTOS 8 und 9). Reichlich fassungslos stand man im atelier III am Bürgerspitalplatz vor dem Ehrfurcht gebietenden, mächtigen und größten 6-seitigen würfelförmigen Quader-Objekt, das jemals auf Halleiner Boden geschaffen wurde. Natürlich erhielt das gewaltige Objekt auch einen Namen: Surface 6. Katrin Froschauer, Valentin Backhaus und Christian Zwerschina aus dem Künstler-Kollektiv atelier III, schufen in perfekter Zusammenarbeit das faszinierende Riesenobjekt, das strafverschärfend, auch noch an den Spitzen oben am Plafond und unten am Boden, drehbar montiert wurde. Wenn sich der Gigant um seine senkrechte Achse dreht, dann scheint es, der Planet Erde wird aus seiner Bahn gedrängt! Am Samstag, 14. September, fand ab Nachmittag rund um die Räumlichkeiten von atelier III, ein Event mit lokalen Djs und Soundkünstlern, bei Getränken und Snacks, bis in den Abend hinein statt. – (Presse-Unterlagen: Kultur-Verein SUDHAUS, Bearbeitung: OST).

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Es war ein unfassbares Eintauchen in die wilde, aufregende und spannende Unterwelt des Frank-Hauses an der Ecke Bayrhamerplatz / Thunstraße. Dass sich ein markantes Gebäude mitten in der Halleiner Altstadt zum Teil in einem solchen Zustand befindet, wie die Fotos oben dokumentieren, ist natürlich in Glücksfall für einfallsreiche Kultur-Triebwerke. Die Springer Immobilien GmbH hatte das massiv renovierungsbedürftige Erdgeschoß des Frank-Haus-Anbaues für das kulturelle Großereignis ,,frei-stadt-hallein‘‘ zur Verfügung gestellt, So konnte das Theater bodi end sole Österreichs ungewöhnlichste Theaterräume mit Licht und Schatten, mit Tag und Nacht, mit Stimmen, Tönen und Geräuschen der Aufführung ,,walk in silence … hearing the sound of nothingness‘‘ zu faszinierendem Leben erwecken.

Mit respektablem Einsatz wurden die verschiedenen Auftrittsstationen originell gestaltet, so dass sich die Besucher in einer dämmrigen, dunklen Anderswelt wähnten. In der kleinräumigen Vielfalt wurden unterschiedliche Auftritte geboten, Geschichten erzählt und Musik dargebracht. Angesichts der herrlichen räumlichen Enge, waren die Grenzen zwischen Publikum und Performance aufgehoben. Mareike Tiede (Stimme), Yvonne Zehner (Gitarre), Nicole Baier (Video.Szenografie), Alois Ellmauer (Raum-Szenografie) und Helfried Hassfurther (Licht und elektronische Tongestaltung), boten in den geradezu unfassbaren Räumlichkeiten neue Wege der sinnlich-theatralischen Wahrnehmung. Inspiriert und angeleitet wurde das großartige Ensemble von Christa Hassfurther und Bashir Khordahji. – Eigentlich müssten diese herrlich verwilderten Gänge und Räume unverändert erhalten bleiben. So könnte das Theater bodi end sole auch in Zukunft hier geeignete Inszenierungen präsentieren. Die Räume könnten in ihrer Urwüchsigkeit auch dem Keltenmuseum für eine Präsentation ausgewählter Schauobjekte mitten in der Altstadt dienen. Diese dunkle Unterwelt wäre ideal für eine furchterregende Ausstellung vom Krampusmasken. Hier könnten Künstler ihre Werke, wie Bilder oder Plastiken, auf eindrucksvolle Weise präsentieren. Hier könnte die Dokumentation zum Thema ,,600 Jahre Salz-Raub der Erzbischöfe in Hallein zugunsten der Stadt Salzburg‘‘ entstehen und gleichzeitig die Frage in den Raum gestellt werden, wann sich endlich die Stadt Salzburg zu irgendeiner Wiedergutmachung aufrafft. – Wir kehren jedoch zurück in die Wirklichkeit und freuen uns auf eine zeitgemäße und für die Stadt Hallein positive Umgestaltung des Frank-Hauses.

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STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 bis 4:
Markante Blickpunkte aus dem erodierenden Erdgeschoß des Frank-Hauses. FOTOS 5 bis 9: In den einstigen Geschäftsräumen an der Thunstraße gibt sich die Urgewalt des Verfalls deutlich eingebremst. Hier traten Mareike Tiede (Foto 8) mit ausgesuchten, engagiert und fesselnd präsentierten Texten und Yvonne Zehner (Foto 9) mit souveränem, sowohl temperamentvoll als auch gefühlsbetont dargebotenem Gitarrenspiel, vor das sichtlich beeindruckte Publikum. Ein unvergesslicher Abend! – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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So wie seit Jahren schon, startete die SCHMIEDE auch 2019 wieder in Zusammenarbeit mit dem Tennengauer Kunstkreis. Dieser stellte bereits seit mehreren Jahren die Ausstellungsräume des kunstraumes pro arte für Künstler und Künstlerinnen aus dem Schmiede-Netzwerk zur Verfügung. Heuer geschah dies in Form einer durchinszenierten Zeitreise, in der die Projekte von gold extra aus den letzten zwanzig Jahren zu sehen sind, – aber aus Sicht des Jahres 2219! Aus diesem Blickwinkel betrachtet man die Arbeiten von gold extra in Form von historischen Ausgrabungen, die Artefakte aus einer vermeintlich längst vergessenen Epoche zeigen und an Hand derer rekonstruiert wird, was die Künstlergruppe aus Salzburg und Wien zum Beginn des 21. Jahrhunderts geschaffen hat.

 

Am Beginn der Vernissage stand – nach den einführenden Worten von Co-Schmiede-Organisatorin Kerstin Klimmer-Kettner – eine Videobotschaft der Bürgermeisterin von Salzburg aus dem Jahr 2219. Salzburg zählt zu diesem Zeitpunkt zu einer der weltoffensten Städte und natürlich hat diese „multi-kulti Stadt“ eine Bürgermeisterin mit Migrations-Hintergrund. In einen pinken Tschador gehüllt, schickte sie freundliche Grußworte  und freute sich sichtlich über die Funde der Zukunfts-Archäolog*innen und über die damit verbundene Ausstellung.

 

Anschließend hielt Dr. Markus Watzner, Koryphäe der Zukunftsarchäologie und Experte für den Zeitraum Ende des 20. Jahrhunderts / Anfang des 21. Jahrhunderts, einen Vortrag darüber, wie die Ausstellung zu Stande gekommen ist. Wortreich und mit vielen Seitenhieben auf aktuelle Ereignisse, gab er Auskunft über das Plastikzeitalter, das Dark Age, in dem ausgestorbene Spezies durch Hologramme ersetzt worden sind. Er sprach über Symbole, Sitten und Gebräuche dieser „längst vergangenen Periode, aus der kaum Schrift überliefert ist“ - was die Schlussfolgerung zulässt, dass die Alphabetisierung damals eher unterentwicklt war. Er nützte dabei auch ein Hilfsmittel dieser Zeit, „zerkautes Holz mit Schriftzeichen drauf“, wofür akademisch Gebildete  den Begriff „Spickzettel“ verwenden.   

 

Watzner dozierte in seinem Rückblick auf das 20. Und 21. Jahrhundert auch über die Bedeutung einer oft vorgefundenen, glänzenden dünnen Scheibe – einer CD-ROM –  die damals wohl gottgleich verehrt wurde, witzelte über Sex in der Archäologie und besprach die Bedeutung der Hacke, mit der Werke des angehenden 21. Jahrhunderts wohl immer wieder zerstört worden sind: „Die Menschen damals hat ein Satz massiv beschäftigt: Sie haben mich gehackt!“ Und Medienkunst war – wie könnte es anders sein? - für die Elite, die Adeligen, die Schönen und Reichen, die unter sich bleiben wollten. Am Ende motivierte Watzner die Besucher der Vernissage zum gemeinsamen Singen eines Früchte-Kanons: Mango, Kiwi und Banane wurden zu einem Lautgemälde. Die Gäste sangen zunächst zögerlich, dann aber dann mit seh- und hörbarer Begeisterung.

 

Die Projekte von gold extra, die bis 12. Oktober im kunstraum pro arte zu sehen sind, entstanden tatsächlich zwischen 1999 und 2019. Die Texte zu den – teilweise interaktiven – Ausstellungs-Stücken, erzählen Geschichten, sehr oft mit Augenzwinkern. Da steht die „Local Crisis Machine“ aus 2013, die Spiele „From Darkness“ aus 2016 und „The Fallen“ aus 2017 können sogar gespielt und die „Tools of Subversion“ aus 2018 können benützt werden.

 

Die Fiktion erweitert dann bis 2069: Beispielsweise mit „Nano Banano“, den „Hybrid Art Bananen“, die im gold extra Science-Lab von 2039 bis 2045 entwickelt worden sind. Mit diesem Projekt hat man sich laut den Zukunfts-Archäolog*innen 2046 den Traum von der Goldenen Nica beim Prix Ars Electronica erfüllt. Den Schlusspunkt setzt „Calexit“ aus 2069 – das letzte Projekt der Gruppe, „das den Aufstieg der südamerikanischen Union aus der Sicht der im Norden angrenzenden Entwicklungs-Gebiete beschreibt. Die Holografie wurde bei den Filmfestivals in Venedig, Sundance und Peking ausgezeichnet.“ Danach seien die Mitglieder von gold extra bei Dreharbeiten in Südamerika verschollen…

 

Wer sind gold extra? Aktuell gehören Reinhold Bidner, Tobias Hammerle, Georg Hobmeier, Sonja Prlić und Karl Zechenter zu dieser Künstler/innen-Gruppe, die in Salzburg und Wien beheimatet ist. Laut Eigendefinition arbeitet gold extra „an den Schnittstellen von Gesellschaft, Medien und Technologien und [...] produziert, kuratiert und initiiert Projekte in den Zwischenräumen von Bildender Kunst, Performance, Musik und Hybrid Media.“ Die Gruppe gold extra ist undenkbar ohne ein umfangreiches Netzwerk von bildenden KünstlerInnen, RegisseurInnen, ProgrammiererInnen und PerformerInnen, die mehr oder weniger eng mit der Gruppe kooperieren. Ein großes Plakat im kunstraum pro arte bedankt sich ausführlich bei allen, die das kreative Schaffen von gold extra unterstützen.

 

Am Dienstag, 17. September, im Anschluss an die öffentliche Führung der Schmiede 19 (ab 18.15 Uhr) besteht die Möglichkeit, noch einmal im kunstraum pro arte mit den Mitgliedern von gold extra ins Gespräch zu kommen. – Dauer der Ausstellung: 11. September bis 12.Oktober 2019. Geöffnet: Mittwoch bis Freitag 16:00 bis 19:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 13:00 Uhr.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 bis 3:
Der Start der SCHMIEDE auf der Pernerinsel erfolgte traditionsgemäß mit einer Ausstellung im kunstraum pro arte auf dem Schöndorferplatz. Das Interesse war rekordverdächtig. Die Besucher stauten sich bis vor den Eingang zum kunstraum pro arte. FOTO 4: Die KünstlerInnen-Gruppe gold extra. Von links: Tobias Hammerle, Sonja Prlic, Georg Hobmeier, Karl Zechenter und Reinhold Bidner. FOTO 5: Kuratorin Kerstin Klimmer-Kettner und ,,Zukunfts-Archäologe‘‘ Markus Watzner. FOTO 6: 200 Jahre alte archäologische Ausgrabungs-Objekte aus dem Jahr 2019. FOTO 7: Subversive Tools. FOTOS 8 und 9: Besucher aus der Zukunft. Was heute noch Attraktion ist, gehört im Jahre 2219 zum Alltag: Rundum nur noch Roboter für alle Arbeiten, Bedürfnisse und Situationen… – (Text sowie Fotos 4 und 5: Gabriele Krisch. Fotos 1 bis 3 und 6 bis 9: Odo Stierschneider).

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Für alle Leserinnen und Leser,  die es stets besonders eilig haben, die aber dennoch nichts versäumen wollen, gibt es gleich anschließend an diesen Beitrag, hier im Ressort KULTUR, eine kurze, konzentrierte Programm-Übersicht über das FESTIVAL FREI-STADT-HALLEIN. Für diejenigen jedoch, die sich mehr Zeit nehmen können, folgen hier anschließend kurze Erläuterungen zu den einzelnen Programmpunkten von FREI-STADT-HALLEIN. Dennoch wurde daraus der längste Artikel in der nun zehnjährigen Geschichte des SALZSCHREIBER. Insgesamt wird im Rahmen des dreitägigen Festivals vom Samstag, 13. September 2019 bis Sonntag, 15. September 2019, eine in Hallein noch nie dagewesene Veranstaltungsfülle geboten.

Kuratorin des Festivals FREI-STADT-HALLEIN ist Nikola Schellmann. Sie ist Theater-Wissenschaftlerin und arbeitete unter anderem an der Johannes-Gutenberg-Universität sowie in der Kunsthalle Mainz und veröffentlichte Publikationen zu Raumtheorie, Visualität und Gegenwarts-Theater. Seit September 2018 ist sie im Kinder- und Jugend-Theater-Zentrum in der Bundesrepublik Deutschland für Kommunikation und Fachdiskurs tätig und leitet verschiedene Projekte aus den Bereichen Festivals, Fachtagungen und Veranstaltungs-Reihen. Sie ist Absolventin des Universitäts-Lehrganges ,,Kuratieren in den Szenischen Künsten‘‘, einer Kooperation der Universität Salzburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München. – Die oben stehenden Fotos zeigen die zwei maßgeblichen Persönlichkeiten, denen das Festival FREI-STADT-HALLEIN, mit Unterstützung zahlreicher engagierter Mitwirkender, zu danken ist. Foto 1: Kuratorin Nikola Schellmann, Foto 2: SUDHAUS-Geschäftsführerin Simone Seymer.

BACH-WERK-VOKAL SALZBURG: STILL GELEGT
FREITAG, 13. September 2019, 23 Uhr
Ort: Ziegelstadel, Pernerweg 1

Ob dieses Nachtkonzert ,,Schlaflosigkeit‘‘ oder ,,Himmlische Ruh‘‘ bei den Zuhörer*innen hervorruft – in jedem Fall macht es das Repertoire des renommierten Salzburger Ensembles BachWerkVokal auf eine ganz andere Weise hör- und erlebbar. Es werden Werke verschiedener Epochen zu den Themen Abend, Nacht und Traum von Bach, Reger, Rheinberger nach einer Auswahl des Ensemble-Leiters Gordon Safari zu hören sein.

KINDER-BIB & LESE-ECKE
FREITAG,   13. September 2019, 16 – 18 Uhr und 20 – 22:30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Postgasse

In Kooperation mit der Stadtbücherei Hallein wird ein freistehender Raum für die Dauer des Festivals zur temporären Kinder-Bibliothek. – Zuhören: Vorleser/innen lesen aus ihren Lieblings-Kinderbüchern vor. – Schmöckern und selber lesen: Eine Bücherbox der Stadtbücherei Hallein steht zum Stöbern bereit. – Selbst eine Wimmelbuch-Seite gestalten: Die Halleiner Künstlerin Franziska Oerter stellt in einem Workshop (Samstag, 14. 9. von 15 bis 17 Uhr) ihr Wimmelbuch ,,Oskar entdeckt die Stadt Hallein‘‘ vor und leitet die teilnehmenden Kinder an, ihre eigene Wimmelbuch-Seite zu gestalten. In den Abendstunden sind auch Erwachsene eingeladen, die Lese-Ecke zu benützen. – Lesestunden für Kinder: Fr. 13. 9. 16 Uhr, Sa. 14. 9. 11 Uhr und 14 Uhr, So. 15. 9. 14 Uhr.

A-BCD: THE MOON LOOKS DIFFERENT TONIGHT
SAMSTAG, 14. September 2019, 22 – 0 Uhr
Ort:  Ziegelstadl, Pernerweg 1

Diese Performance der drei Künstler/innen Bernadette Laimbauer, Christa Wall und David Wittinghofer startet alle 20 Minuten! Ein Objekt wird gleichzeitig als Podest, Bühne, Projektionsfläche  und Klangerzeuger genutzt. Eine Einladung zu mehreren Kurzreisen für jeweils 8 Personen. Eine Performance in kleinen Kreis, oben und unten, Seite an Seite, schlaflos.

BODI END SOLE:
WALK IN SILENCE OR … HEARING THE SOUND OF NOTHINGNESS
FREITAG
,   13. September 2019, 20 Uhr (Premiere)
SAMSTAG, 14. September 2019, 20 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 15 Uhr
Offene Tür: Sa. 14. 9. von 10 – 14 Uhr, ist Besichtigung der Spielstätte möglich.
Ort: Frank-Haus Thunstraße / Bayrhamerplatz

Licht und Schatten, Tag und Nacht, Stimmen hören, Tönen lauschen, Geräusche erzeugen – Stille … Ein leerer Raum, der sich für kurze Zeit in einen Raum der Sinnlichkeit und Poesie verwandelt. Geschichten werden erfunden und gefunden, Musik wird hörbar und spürbar. Bilder erscheinen und verschwinden. Die Grenzen zwischen Publikum und Performance sind aufgehohen, ein gemeinsamer Akt der Kunst entsteht. – Wieder macht sich das Theater bodi end sole auf den Weg und erforscht gemeinsam mit Mareike Tiede (Stimme), Yvonne Zehner (Gitarre), Nicole Baier (Video-Szenografie), Alois Ellmauer (Raum-Szenografie) und Helfried Hassfurther neue Möglichkeiten (Licht und elektronische Tongestaltung) neue Wege der sinnlich theatralischen Wahrnehmung, inspiriert und angeleitet von Christa Hassfruther und Bashir Khordahji. (Dauer: Ca. 50 Minuten).

DIE NEUEN BEWOHNER
FREITAG,   13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr,
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 Uhr und 17 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Schöndorferplatz 8

Das Stück ,,Die neuen Bewohner‘‘ von Künstlerin Tina Hainschwang ist durch den Umstand inspiriert, dass leerstehende Räume nie gänzlich unbewohnt sind, sondern allen möglichen, beinahe unsichtbaren Lebewesen, Unterschlupf bieten. In dieser Arbeit haben sich neue Bewohner den leerstehenden Raum angeeignet. Sie leben in einem Bau, der aus Überbleibseln menschlicher Anwesenheit besteht: alte Möbel, Kleidung, Gebrauchs-Gegenstände etc. Die neuen Bewohner haben diesen von den Menschen verlassenen Raum übernommen und zu ihrem eigenen Lebensraum gemacht.

ROOMS (HALLEIN 2019)
FREITAG
,   13. September 2019, 20.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 11 und 18 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12.30 Uhr
Ort: KG Freiräume, Bürgerspitalplatz 2

Das ist mein Raum. Mein Ort. Mein Zuhause. – Wo verbringen wir eigentlich unser Leben? Das Kollektiv HELLA LUX hat Menschen allen Alters nach ihren Lebensräumen und Lieblingsorten befragt und dabei Geschichten, Bilder und Klänge gesammelt. Die einzelnen Räume und das Leben, welches sich in ihnen abspielt, bilden eine Architektur weitschweifiger Erzählungen, verbunden durch Hintertreppen, offene Portale und finstere Gänge. Von hier aus steigt man durchs Fenster zur Nachbarschaft, verschanzt sich in Zukunftsräumen, überschreitet Grenzen, skizziert Lagepläne und wischt sie wieder aus. Mit Soundcollagen entwickelt das Kollektiv spezielle Raumwelten und tastet nach den Grundrissen unserer Gesellschaft: Gemeinsamkeit, Einsamkeit und Grenzen werden erlebbar und erschaffen einen Ort, der gemeinsam erkundet wird.

DATA CENTER HALLEIN 2022
FREITAG,   13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 und 17 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Postgasse

Im Zentrum von Hallein gibt es plötzlich keinen Leerstand mehr. Geschäftsräume, die so lange leer standen, dass niemand mehr weiß, was sie einmal waren, sind plötzlich wieder vermietet! Sie wurden poliert, versiegelt und mit neu installierten Leitungen versehen. Nur die alte Fassade blieb erhalten. Heute erhascht man hier und da, durch Lücken in den vorgezogenen Gardinen, einen Blick auf blinkende Ungetüme, welche die Stadt mit viel Geld und noch mehr Macht versorgen. Das MeyerSchinkSeyerl-Entertainment eröffnet ein Büro zur Vermittlung digitaler Realitäten und lässt damit ein mögliches Zukunfts-Szenario der Stadt entstehen, in der freie Räume für die digitale und somit auch wirtschaftliche Zukunft von Hallein vermittelt werden.

FIELD
FREITAG,   13. September 2019, durchgehend offen
SAMSTAG, 14. September 2019, durchgehend offen
SONNTAG, 15. September 2019, durchgehend offen
Ort: Molnarplatz 15

FIELD ist eine Licht-Installation der Künstlerin Marlene Reischl, die Leuchtstoffröhren und Teslaspulen kombiniert. Die Hochspannungsfelder der Spulen bringen die Röhren zum Leuchten, ganz ohne Verwendung von Stromanschlüssen. Während sich die Spulen über die Skulptur bewegen, aktivieren ihre elektrischen Felder die Röhren und regen das eingeschlossene Gas dazu an, sanfte, fließende Lichtbewegungen zu erzeugen. Das Fehlen der Kabelverbindungen und die scheinbar organische Animation des Lichts schaffen eine surreale Landschaft. Durch die Anwendung eines physikalischen Grundprinzips erhält die Installation eine neue künstlerische Eigenständigkeit, die eine geheimnisvolle, poetische Situation erzeugt.

MIDCB GROUP
SAMSTAG, 14. September 2019, 13 und 17 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 14 Uhr
Ort: Postgasse

Die MIDCB Group (Mobile Immobilien Daten Center Beraterinnen) unterstützt das MSS Relitäten-Büro Hallein vor Ort. Als freie Mitarbeiter*in unterstützt sie die Vermittlung der zur Verfügung stehenden Immobilien mittels geführter Touren zu den Objekten. Von der Zentrale des MSS Realitäten-Büros ausgehend, nimmt die MIDCB Group Interessent*innen mit auf eine Besichtigungstour zu dfen Immobilien. Dabei werden ihnen, neben den noch zur Verfügung stehenden Leerständen, bereits erfolgreich vermittelte Objekte vorgestellt, um den potentiellen Miter*innen Anregungen für mögliche Nutzungen zu geben. Ein Projekt der Künstlerinnen Sophie Netzer und Kerstin Reyer.

KORPUS HALLEIN
FREITAG,   13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 und 17 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Bürgerspitalkirche

Der Korpus einer scheinbar schlafenden Stadt lebt und atmet genauso wie jedes lebende Wesen. Tonaufnahmen aus Hallein des Sounddesigners und Medienkünstlers Fabian Schober, werden zu einer Collage und setzen sich zusammen aus ihrem Atem, ihren Bewegungen, kurzem Seufzen und Zurechtrücken, Bewegungen des Komforts oder dem Starren an die Zimmerdecke in der Nacht.. Dieses Abbild wird verwoben in eine Installation, die sich auf ganz spezielle Weise, wie etwa durch das Gehör erfühlen lässt.

DU GRÜNST NICHT NUR
FREITAG,   13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 Uhr und 17 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Schöndorferplatz 8

Dem rauen Winter (dem Klimawandel) zum Opfer gefallene, abgerissene Fichtenbäumchen trägt Ingrid Schreyer von ihren Bergtouren heim. Wer immer sie auf die Baumgerippe anspricht, scherzt über Christbäume. Die Installation wird aus drei Ebenen bestehen: alte Fotos, die Weihnachten unter dem (immergrünen) Tannenbaum konservieren, abgestorbene Bäumchen als Fanal drohenden Verlusts und eine konzentrierte Wandzeichnung, die im Lauf von zwei Tagen als Performance entsteht.

VERWEILE (DOCH) – VERSUCH ÜBER DEN AUGENBLICK
SAMSTAG, 14. September 2019, 12 – 14 Uhr und 17 – 19 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 13 – 15 Uhr
Ort: Postgasse

Diese Eins-zu Eins Performances (1 Spielerin und 1 Zuseher*in oder besser Mitspieler*in), ist der Dritte Teil einer Performance-Reihe, die sich an 2015 im Zuge des internationalen Performance-Projektes ,,Hotel Obscura‘‘ in Linz und Wien entwickelte. Als Performance-Alter-Ego K., eine Menschen- und Begegnungs-Sammlerin, lässt sich Schauspielerin Katharina Wawrik in Mini-Performances auf ihr Gegenüber ein. Dabei ergibt sich ein reizvolles Spiel mit Authentizität – was ist wahr und was ist Spiel, was ist privat und was persönlich? Im Zentrum immer noch die Frage: Was passiert, wenn ein Mensch auf einen anderen trifft. Auf dessen Privatheit. Auf dessen Stille. Wann kommt uns jemand nahe? Was geht mir nahe? Was ist mir zu nah?

GENESE
FREITAG, 13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 Uhr und 17 – 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Thun-Straße 16

Stille. Nacht. Die erste Assoziation zu diesem Thema führt den Künstler Chjristoph Platzer sofort in die Berge. Große Momnte in der Natur, Momnte voll Freiheit. Auf der Bergspitze ganz im Jetzt auf gehen. Ruhig werden. Stille erfahren. In dieser Ausstellung werden die Besucher*innen zum Mittelpunkt des Geschehens. Di Fotos stehen in direktem Zusammenhang mit der Veränderung in der Natur und verändern sich beim Betrachten der Werke. So findet jede*r Platz für Eigen-Interpretation und Motivation für die kalte Jahreszeit, wird selbst zur Ausstellung und erlebt das Jetzt. Stille. Nacht. – Musik und Sound-Installation: Michael Hamel, Holzarbeiten: Manuel Platzer.

SURFACE 6
FREITAG,   13. September 2019, 20 – 22.30 Uhr
SAMSTAG, 14. September 2019, 10 – 14 und 17 bis 22 Uhr
SONNTAG, 15. September 2019, 12 – 15 Uhr
Ort: Bürgerspitalplatz 3

Das Objekt, die Oberfläche und deren Bezug zum Raum sind die zentralen Elemente der großen, interaktiven Skulptur, die unsere Position und unser Verhältnis zur Umwelt herausfordern soll. Im Fokus steht die Macht und der Einfluss von Dimensionen, Oberflächen und Atmosphäre auf unsere räumliche Wahrnehmung. Das atelier III zeigt im Rahmen des Festivals frei_stadt_Hallein die Installation ,,surface 6‘‘ von Katrin Froschauer, Valentin Backhaus und Christian Zwerschina. Am Samstag, 14. September 2019, findet zudem rund um die Räumlichkeiten des atelier III, ein Event mit lokalen Djs und Soundkünstlern statt, die ab Nachmittag bis spät abends bei Getränken und Snacks für ausreichend Stimmung sorgen werden.

WERK-STADT
FREITAG,   13. September 2019, ganztägig
SAMSTAG, 14. September 2019, ganztägig
SONNTAG, 15. September 2019, ganztägig
Ort: SUDHAUS Büro, Oberer Markt 1

Die ,,Werk-Stadt‘‘ bietet im Rahmen des dreitägigen Festivals, nach einem Konzept von Laila Huber und Simone Seymer, die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen über das Leben in der Stadt Hallein nachzudenken, die eigene Meinung sowie den eigenen Blick auf die Stadt mit anderen zu teilen und ins Gespräch zu kommen. – An der Station ,,Karten im Kopf‘‘ sind die Besucher*innen eingeladen, subjektive Karten (Mental Maps) der Stadt Hallein aufzuzeichnen. Mit der aus der Stadtforschung stammenden Methode der Mental Maps werden subjektive Stadtwahrnehmungen sichtbar gemacht. – An der Station ,,frei_stadt_Hallein‘‘ sind die Besucher*innen eingeladen, über Freiheit und Raum in der Stadt Hallein nachzudenken. – Die Station ,,Hallein und die Welt‘‘ lädt dazu ein, auf einer Weltkarte transkulturelle biografische Bezüge sichtbar zu machen. – Die ,,Werk-Stadt‘‘ wird gemeinsam von SUDHAUS und kunstraum pro arte als Format partizipativer Forschung erprobt und weiterentwickelt. Ziel ist, in Hallein längerfristig Pop-up-Forschungswerkstätten zu initiieren, um den Dialog der Bewohner*innen über ihr Lebensumfeld als Ausgangspunkt für Prozesse der kulturellen Mitgestaltung zu nutzen. Das gemeinsame Erforschen des Lebensumfeldes sowie der Möglichkeiten der Mitgestaltung, sind hier Teil einer partizipativen Kulturarbeit, die nachhaltige Prozesse kultureller Teilhabe initiieren will. Die gesammelten Daten werden (anonymisiert) in die Weiterentwicklung der Forschungswerkstätten Eingang finden.

SUPER-PODIUM
SONNTAG, 15. September 2019, 10 – 12 Uhr
Ort: Thun-Straße 16

Welches Potential liegt in der Nutzung von Leerständen? Welche Impulse können von einem Festival mit Leerstands-Nutzung für die Stadt Hallein und ihre Bevölkerung ausgehen? Welche Erwartungen gibt es? Was kann gelingen? Das Super-Podium möchte Einblicke über Erfahrungen mit den Leerstands-Projekten  des Festivals geben und von Good-Practice-Beispielen und Parallelprojekten erzählen. Beteiligte des Festivals kommen zu Wort und berichten von ihren Anliegen und Erfahrungen. Unter anderen mit Ackerl Konstantin, Stefan Heizinger/Super-Podium und Simone Seymer/SUDHAUS.

FENSTER-PLATZ
FREITAG,   13. September 2019, Uhrzeit und genauer Ort bei Anmeldung
SAMSTAG, 14. September 2019, Uhrzeit und genauer Ort bei Anmeldung
SONNTAG, 15. September 2019, Uhrzeit und genauer Ort bei Anmeldung
Ort: Die Altstadt von Hallein

Hallein aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Als Gast bei fremden Wohnungs-Eigentümern, soll den Interessierten die Möglichkeit geboten werden, einmal einen ganz neuen Fenster-Platz einzunehmen, um so einen anderen und neuen Blick auf die Stadt Hallein und ihre Bewohner*innen zu gewinnen. Als Gast bei einem Fremden, der für eine kurze Zeit seinen Fenster-Platz überlässt. – Wer möchte einen Fenster-Platz ergattern? Dafür ist unbedingt eine Anmeldung notwendig: Im Festival-Büro SUDHAUS, Oberer Markt 1, an allen drei Tagen des Festivals von Freitag bis Sonntag. – (Zitate aus den Presse-Unterlagen für das Festival frei_stadt_hallein und Fotos: Odo Stierschneider).

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Die 5. Vorstands-Sitzung im heurigen Jahr 2019 des Vereins ,,Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums Hallein‘‘, befasste sich mit einem besonders herausragenden und weitreichenden Thema, der Konzept-Vorstellung für das ,,Jubiläumsjahr 2020 – 50 Jahre Keltenmuseum Hallein‘‘. Den anwesenden Vorstands-Mitgliedern Präsident Dr. Bruno Ölsböck, 2. Vize-Präsident Odo Stierschneider, Schriftführer Benjamin Huber, Kassierin Elisabeth Deisl und Schriftführer-Stellvertreter Harald Deisl, berichtete der Leiter des Keltenmuseums Florian Knopp, bereits über geplante Aktivitäten und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2020.

Das ,,Jubiläumsjahr 2020 – 50 Jahre Keltenmuseum Hallein‘‘ beginnt im März 2020.
Für den 18. 3. 2020 ist bereits die Jahres-Pressekonferenz des Keltenmuseums fixiert. Als zwei wichtige Eckdaten für das Jubiläumsjahr gelten der 18. 3. 1967, als die Stadtgemeinde Hallein den Ankauf des künftigen Museumsgebäudes von der Republik Österreich um etwa 900.000 Schilling beschloss und der 17. 10. 1970, als das Keltenmuseum feierlich eröffnet wurde. Am 16. 10. 2020 findet ein groß angelegtes, öffentlich zugängliches Kolloquium statt. Dieses wird hochkarätige Vorträge bieten und auch eine Exkursion mit mehreren Bussen. Entsprechende Bemühungen sind im Gange, um für diese wertvolle Initiative eine Interreg-Förderung zu erhalten. Ein Schwerpunkt des Jubiläums-Jahres steht unter dem Motto ,,Kelten für Kinder‘‘ und ist speziell auf 8- bis 12-jährige ausgerichtet. Dafür werden zahlreiche interaktive Stationen entwickelt und experimentelle Erfahrungen vermittelt. Beim jungen Publikum besonders beliebte Stationen sollen über das Jubliäumsjahr hinaus Bestandteil der Dauerausstellung des Museums werden. Eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen steht noch in Planung, sie wird noch heuer fixiert und publiziert. Schließlich wird auch noch ein anspruchsvoll gestaltetes Festprogramm produziert. – (Harald Deisl, O.St. Foto: Odo Stierschneider.)

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Das Festival frei_stadt_hallein feiert vom 13. bis 15. September 2019 seine Premiere und bespielt mit zeitgenössischen Performances, Installationen, Führungen, einem Konzert und einem Rahmenprogramm zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene, ungewohnte Orte in der Altstadt. Das Festival ist auf Initiative von SUDHAUS hallein.kultur und der diesjährigen Kuratorin Nikola Schellmann entstanden und wird gemeinsam mit dem kunstraum pro arte, der schmiede hallein, dem atelier III, dem Theater bodi end sole und der SUPER Initiative Salzburg veranstaltet. Die frei_stadt_hallein soll freien Raum für Austausch und Begegnung öffnen und regionale zeitgenössische Kunst und Künstler*innen auch räumlich in die Stadt und zu ihren Bewohner*innen bringen.

Zukünftig soll die frei_stadt_hallein biennal unter jeweils verschiedenen Kurator*innen und mit anderen Themen stattfinden. Wiederkehrendes Element des Festivals wird das Bespielen freistehender Räumlichkeiten in Hallein sein.
In diesem Jahr wurden Beiträge zum Thema Stille. Nacht. The City Never Sleeps. von der Kuratorin Nikola Schellmann zusammengestellt. Das neue Festival in Hallein wird (Un-)Möglichkeiten und Visionen für die Stadt aufzeigen und dazu einladen, den Stadtraum anders zu erleben und darüber ins Gespräch zu kommen. Das diesjährige Thema greift die vielbesungene Stille Nacht auf eine andere Weise auf und fragt: Was passiert, wenn stille Orte (wieder)belebt werden? Wo hält man sich auf in Hallein? Wo ist es laut, wo leise? Wie verändert sich die Stadt durch den Tag-/Nachtrhythmus? In einer öffentlichen Ausschreibung waren Kunstschaffende eingeladen, diese Fragen künstlerisch aufzugreifen und zu beantworten. Über 30 Künstler*innen fanden Antworten und reichten abwechslungsreiche Bewerbungen ein. Sie umfassen Ausstellungen, Fotografien, Sound-/Video-Installationen, Stadtspaziergänge, Performances, partizipative Projekte, (Raum)Installationen und Konzerte.

DIE PROGRAMM-ÜBERSICHT
FESTIVAL FREI-STADT-HALLEIN

FREITAG, 13. 9. 2019 bis Sonntag, 15. 9. 2019
atel/ier///: surface 6 (2019)
| Ort: Bürgerspitalplatz 3
MeyerSchinkSeyerl Entertainment: Data Center Hallein 2022 | Ort: Postgasse
Tina Hainschwang: Die neuen Bewohner | Ort: tba
Marlene Reischl: Field | Ort: Molnarplatz 15 (ständig zu besichtigen)
Fabian Schober: Korpus Hallein | Ort: Bürgerspitalkirche, Bürgerspitalplatz 6
Ingrid Schreyer: du grünst nicht nur | Ort: Schöndorferplatz 8
Christoph Platzer: GENESE | Ort: S.-Thun-Straße 16
kinder-BIB | Ort: Postgasse (zzgl. Termine zum Vorlesen & 1 Workshop, tba)
werk-stadt | Ort: SUDHAUS Büro, Oberer Markt 1
Öffnungszeiten:
Freitag 13. 09. 2019 von 20:00 bis 22:30 Uhr
Samstag 14. 09. 2019 von 10:00 bis 14:00 Uhr und 17:00 bis 22:00 Uhr
Sonntag 15. 09. 2019 von 12:00 bis 15:00 Uhr
fenster-platz: Samstag 14. 09. 2019 bis Sonntag 15. 09. 2019 | Anmeldung im FESTIVALBÜRO Oberer Markt 1

FREITAG, 13. 09. 2019
Festivaleröffnung & Vernissage
| 19:30 Uhr | Ort: S.-Thun-Straße 16
bodi end sole: walk in silence or … hearing the sound of nothingness | 20:00 Uhr | Premiere | Ort: Frank-Haus, S.-Thun-Straße/Bayrhamer Platz
HELLA LUX: ROOMS (Hallein 2019) | 20:30 Uhr | Treffpunkt: KG Freiräume, Bürgerspitalplatz 2
BachWerkVokal Salzburg: Still gelegt | 23:00 Uhr | Ort: Ziegelstadl, Pernerweg 1

 

SAMSTAG, 14. 09. 2019
fenster-platz
| Uhrzeiten werden bei Anmeldung bekannt gegeben | Treffpunkt: Festivalbüro
Sophie Netzer/Kerstin Reyer: MIDCB Group | 11:00 und 17:00 Uhr | Treffpunkt: Büro Data Center Hallein, Postgasse
HELLA LUX: ROOMS (Hallein 2019) | Uhrzeit und Treffpunkt: wird noch bekannt gegeben
Katharina Wawrik: Verweile (Doch!) Versuch über den Augenblick | 12:00 – 14:00 Uhr und 17:00 – 19:00 Uhr | Ort: Postgasse
bodi end sole: walk in silence or … hearing the sound of nothingness | 10 – 14 Uhr (Offene Tür), 20:00 Uhr (Performance) | Ort: Frankhaus, S.-Thun-Straße/Bayrhamer Platz
a-bcd: the moon looks different tonight | 22:00 – 0:00 Uhr | Ort: Ziegelstadl, Pernerweg 1

 

SONNTAG, 15.09. 2019
fenster-platz
| Uhrzeiten werden bei Anmeldung bekannt gegeben | Treffpunkt: Festivalbüro
SUPER-Podium | 10:00 bis 12:00 Uhr | Ort: S.-Thun-Straße 16
Katharina Wawrik: Verweile (Doch!) Versuch über den Augenblick | 13:00 – 15:00 Uhr | Ort: Postgasse
Sophie Netzer/Kerstin Reyer: MIDCB Group | tba | Treffpunkt: Büro Data Center Hallein, Postgasse
HELLA LUX: ROOMS (Hallein 2019) | Uhrzeit und Treffpunkt: wird noch bekannt gegeben
bodi end sole: walk in silence or … hearing the sound of nothingness | 15:00 Uhr | Ort: Frank-Haus, S.-Thun-Straße / Bayrhamer Platz
Für den fenster-platz und die Performance von Katharina Wawrik ist eine Anmeldung vor Ort nötig.

Festivalbüro:
Oberer Markt 1, 5400 Hallein | +43 650 2302867 oder +43 677 62641101
Öffnungszeiten:
Freitag 13. 09. 2019 von 11:00 – 18:30 Uhr und 20:00 – 22:30 Uhr
Samstag 14. 09. 2019 von 09:00 – 21:30 Uhr
Sonntag 15. 09. 2019 von 12:30 – 15:00 Uhr

(Landes-Medienzentrum Salzburg. Foto: Stadtgemeinde Hallein)

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,,Einfach fantastisch!‘‘ – Unglaublich beeindruckend!‘‘ – ,,Ein unvergessliches Erlebnis!‘‘ – ,,Das stärkste Kunst-Erlebnis meines Lebens!‘‘ – ,,Die Präsentation dieser herrlichen Kunstwerke ist perfekt gelungen!‘‘ – ,,Unbeschreiblich schön!‘‘ –  ,,Das muss man gesehen haben!‘‘ – Das sind nur einige Zitate aus den schriftlichen Kommentaren, welche von Besuchern der Gemälde-Ausstellung ,,IM FLUSS‘‘ des Künstlers Wang Jixin in der Alten Saline auf der Halleiner Pernerinsel zu Papier gebracht wurden. Dieser hatte etwa 4 Monate lang, Tag für Tag an den 25 begeisternden, großformatigen Gemälden zum Thema Salz gearbeitet und dabei Motive sowohl aus der vor 30 Jahren beendeten Salzproduktion in Hallein als auch aus dem Salz-Schaubergwerk Dürrnberg thematisiert. Die Großgemälde wurden raffiniert in abgedunkelten Räumen präsentiert, in denen nur die Gemälde beleuchtet wurden. Ein elementarer optischer Gesamteindruck, zu dem in ganz Österreich kein Gegenstück existiert. Verständlich, dass alle Besucher der Gemäldeschau ,,IM FLUSS‘‘ restlos begeistert waren.

STADT HALLEIN UND LAND SALZBURG:
KEIN GELD FÜR DIE GRANDIOSE GEMÄLDESCHAU

Diese monumentale Schau an Ölgemälden müsste als einzigartiges Zeugnis der 700jährigen Salz-Geschichte der Stadt Hallein unbedingt in der Alten Saline erhalten bleiben. Folgerichtig kam es zur Vorsprache einer kleinen Gruppe rund um Künstler Wang Jixin bei Bürgermeister Alexander Stangassiger, um Möglichkeiten für einen ständigen Verbleib dieser unvergleichlichen Gemäldeschau auszuloten. Auch Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock nahm an dem Gespräch teil, in dem es vor allem darum ging, mögliche Geldquellen für den Ankauf der ,,Salzgemälde‘‘ zu erörtern. Das Ergebnis war leider vorhersehbar. Die Stadt Hallein, die das größte Interesse daran haben müsste, die Pernerinsel mit dieser hinreißenden Gemäldeschau als ständige Kultur-Attraktion aufzuwerten, winkte sogleich ab – es gibt zu viele andere Vorhaben, die finanziell noch gar nicht abgedeckt sind. Ein Vorstoß der Stadt Hallein bei Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Schellhorn ging gleichfalls ins Leere. Damit schwand auch vorläufig die Hoffnung aller Kunstfreunde in Hallein, die entschieden dafür eintreten, dass die
einzigartigen Salz-Gemälde weiterhin dort präsentiert werden, wo sie unbedingt hingehören: in der Alten Saline auf der Pernerinsel!

EIN KULTURELLES SCHAND-EREIGNIS
VON NOCH NIE GEKANNTER DIMENSION

Inzwischen war die Alte Saline Schauplatz einer unfassbaren Kultur-Katastrophe. Am 28. August 2019 wurden die 25 großformatigen Gemälde wieder abgebaut, um außerhalb von Hallein eingelagert zu werden. Das Ganze war ein historisch- kulturelles Schand-Ereignis von noch nie gekannter Dimension für die Stadt Hallein.
Verheerend und peinlich, unfassbar und katastrophal, eingebrannt für immer in das kulturelle Gewissen der Stadt Hallein. Doch wichtige Persönlichkeiten der Stadt Hallein schockierte der Abbau der Gemälde so sehr, dass sie fest entschlossen sind, alles zu unternehmen, um die fantastischen Gemälde wieder auf die Pernerinsel zurück zu holen. Denn die dauerhafte Präsentation der monumentalen Ölgemälde zum Thema Salz – das  wäre ein enorm wichtiger Schritt der Pernerinsel hin zur bedeutungsvollen, attraktiven, innovativen und inspirierenden Kultur-Insel und damit zu einer weiteren Aufwertung der Kulturstadt Hallein. Als erster Schritt dazu wurde, auch mit Unterstützung des SALZSCHREIBER, Fotograf Ulrich Ghezzi engagiert, um von allen Salzgemälden professionelle Fotos herzustellen. Sie sind unverzichtbar bei künftigen Finanzierungs-Gesprächen mit möglichen Spender-Persönlichkeiten.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 und 2:
Die beeindruckende Pracht und Herrlichkeit der unvergesslichen Salzgemälde-Schau. Ihre Wiedererstehung ist, im Interesse der Kulturstadt Hallein,
dringendst erforderlich und dafür muss finanzielle Mithilfe eingefordert werden. FOTOS 3, 4 und 5: Das ist die unfassbare Realität. Einige der abgebauten Bilder, sowie die zu Stoffballen zusammengelegten schwarzen Stoffbahnen, mit denen die fantastische Raum-Dunkelheit geschaffen wurde. FOTO 6: Mit einer Super-Kamera wurden die Bilder der Ausstellung vor ihrer Einlagerung von Fotograf Ulrich Ghezzi professionell fotografiert. FOTOS 7 und 8: Extreme Foto-Vergrößerungen auf dem Bildschirm zeigen auch das kleinste Detail in brillanter Schärfe. FOTO 9: Was bleibt vom fantastischen Ausstellungs-Wunder? Ein leerer Raum… – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Stadt Hallein darf sich rühmen, Standort der ältesten Brennerei des Landes zu sein. Seit 1928, also seit 91 Jahren ,,brennt‘‘  die Familie Vogl in Hallein, Davisstraße 13, erlesene Frucht- und Obstsorten zu qualitativ hochwertigen Destillaten – nunmehr in dritter Generation. Also nur noch achteinhalb Jahre, dann wird das glorreiche 100jährige Jubiläum  der Brennerei Vogl gefeiert! Das Guglhof-Gebäude ist ein ungemein traditionsreiches Bauwerk, das 1641 von einem Ratsherrn aus Hallein erbaut wurde. Erst vor wenigen Jahren wurde es von einem der drei Söhne des jetzigen Besitzers Anton Vogl, eines begabten jungen Architekten, entkernt und modernisiert – ohne den Charme des Historischen zu zerstören. Anton Vogel trat im Jahr 1980 in die Fußstapfen seiner Eltern und kann im nächsten Jahr sein 40jähriges Berufs-Jubiläum feiern. Getrieben vom Ehrgeiz, makellos destillierte Edelbrände in erstklassiger Qualität herzustellen, machte er die Brennerei Guglhof mit den aufwändig verarbeiteten Jahrgangs-Bränden zu einer der besten (für den SALZSCHREIBER zur Besten) ihrer Art in Österreich. Anton Vogel bietet auch alte Brände an, die in speziell angefertigten Fässern viele Jahre lang gelagert werden. Zahlreiche Produkte der Brennerei Guglhof wurden immer wieder mit internationalen Auszeichnungen bedacht. Jährlich zeichnet die österreichische Fachzeitschrift  ,,Vinaria‘‘ die besten Weine und Edelbrände aus. Im Jahr 2011 waren die Mitbewerber der Brennerei Guglhof schließlich total demoralisiert: Das Halleiner Unternehmen gewann, geradezu  unfassbar, insgesamt 11 Mal Gold und 8 Mal Silber! Jedes Jahr verkostet das österreichische Feinschmecker-Magazin „A la Carte“ die Produkte zahlreicher Brennereien. Auch hier werden die Guglhof-Erzeugnisse regelmäßig ausgezeichnet. Darüber hinaus ist die Brennerei Guglhof Mitglied der Feinschmecker-Vereinigung „Ordre Mondial“, deren Ziel es ist, die Qualität der Erzeugnisse von Küche und Keller zu heben. Genau dieses Ziel, diese Philosophie, verfolgt Anton Vogl auch persönlich, gemeinsam mit  seinen beiden Söhnen.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Brennerei Guglhof hin und wieder ihre traditionsreichen Pforten auch für die schönen Künste öffnet. Also wurde in dem unglaublich traditionsreichen und stimmungsvollen Guglhof-Gebäude am 23. August 2019, in Anwesenheit zahlreicher Besucher, die Ausstellung ,,Stille Wasser, dicke Haut‘‘ eröffnet. Die Ausstellung zeigt sowohl Arbeiten der Künstlerin Gabriele Chiari, als auch des Künstlers Johann Schwarz. Die Kunstwerke können noch bis 28. September 2019 in der Brennerei Guglhof besichtigt werden. Die Ausstellung ,,Stille Wasser, dicke Haut‘‘ ist jeweils von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12,00 Uhr und von 13,30 bis 18,00 Uhr geöffnet. An den Samstagen jeweils von 8.00 bis 12.00 Uhr. – Die Künstlerin Gabriele Chiari stammt aus der Schrannentisch-Gemeinde Oberalm und wurde vor 23 Jahren in Paris sesshaft. Sie beeindruckt mit formal und farblich in klarer Form gestalteten Bildern, die übrigens alle auf dem Boden gemalt werden. Die Bilder entstehen experimentell wobei das Prinzip des Zufalls als Gestaltungselement bewußt mit einbezogen ist. Der Künstler Johann Schwarz wuchs sogar in der Nähe des Guglhofes auf und wählte ein ungewöhnliches Material für seine malerisch-plastischen Arbeiten: Schweineleder. Er absolvierte in Hallein eine Ausbildung zum Bildhauer, dies wird auch erkenntlich, wenn er mit dem eigentlich zweidimensionalen Werkstoff, der gegerbten Schweinehaut, arbeitet. Diese weicht er jeweils in Wasser auf und bearbeitet sie anschließend mit einem Holzmodel. Die Ergebnisse der unterteilten Schweinehaut ähneln sich nur auf den ersten Blick. Doch die einzelnen Arbeiten unterscheiden sich sowohl in ihren Farbtönen als auch in ihrer plastischen Gestaltung. Seine fortlaufend nummerierten Werke tragen alle den Titel ,,Glättung‘‘. Womit der Künstler jedoch nicht generelle Kritik an der Schönheits-Chirurgie zum Ausdruck bringen möchte.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 und 2:
Die Fotos zeigen zwei Ausschnitte aus der Kunstausstellung ,,Stille Wasser, dicke Haut‘‘, im stimmungsvollen, historischen Gebäude der Brennerei Vogl. Sie entstanden mit Rücksicht auf die Ausstellungs-Besucher ohne Blitz-Einsatz und dokumentieren die erfreuliche Präsenz der Besucher. FOTOS 3 bis 5: Arbeiten der Künstlerin Gabriele Chiari. FOTOS 6 und 7: Arbeiten des Künstlers Johann Schwarz. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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SALZBURGER NACHRICHTEN
,,LILIOM‘‘ SCHEITERT AM HIMMLISCHEN
In Hallein treibt sich ein liebestoller Gauner herum. Er heißt Liliom, ist gewalttätig und befeuert dank schauspielerischer Glanzleistung die vorletzte Festspiel-Premiere.

Ein Mann verhaut seine besten Chancen. Da liebt ihn eine Ringelspiel-Besitzerin, die schon beim ersten Auftritt beeindruckt. Etwas Fesches, ja, fast sogar Elegantes verleiht Oda Thormeyer dieser Frau Muskat. Für Liliom, dem Ferenc Molnár im gleichnamigen Theaterstück als Ausbund von Strizzi, Hallodri und rabiatem Taugenichts ein Denkmal gesetzt hat, wäre Frau Muskat verlässliche Arbeitgeberin und hocherotisierte Liebhaberin – eigentlich das Beste, was diesem Tunichtgut widerfahren könnte. Aber er schaut einer anderen nach, die sich soeben beim Ringelspielfahren seine Grapschereien hat gefallen lassen. Diese Julie ist mit ihrer Freundin Marie gekommen. Dass die zwei Mädels nicht süß sondern ungehobelt sind und ordentlich was draufhaben, machen Maja Schöne und Yohanna Schwertfeger schnell klar. Erst legen sie ein furioses Simultan-Schnurspringen hin, dann besteht ihre vertrauensvolle Konversation nicht aus keuscher Mädchen-Plauderei, sondern aus einem kessen, ins Fauchen gesteigerten Schlagabtausch. Für Maja Schöne genügen ein paar Sätze und sie zeichnet diese Julie als unverfrorenes, freches, doch irgendwie unverdorbenes Mädel. In diesem rabiaten Milieu hat sie ihr Herz am rechten Fleck behalten, was derart bezaubernd ist, dass es sogar dem Rüpel Liliom nicht egal ist, dass diese Julie sich in ihn verschaut. Aber aus Trotz, Gier und Leichtsinn verhaut Liliom auch dieses Glück. Erst wird er bei einem missglückten Raubmord erwischt, dann bringt er sich um – lieber tot als im Zuchthaus. Liliom werden im Jenseits ein paar Jahre Fegefeuer verordnet, um ihn dann für einen Tag auf die Erde zurückzuholen, auf dass er vielleicht eine positive Geste zeige und in den Himmel Einlass fände. Diese Geste verweigert Liliom, dennoch darf er, sechszehn Jahre nach seinem Selbstmord, noch einen Tag lang zurück auf die Erde, um bei Julie und ihrer Tochter Luise vorbeizuschaun. Jörg Pohl in der Titelrolle saust als Liliom in der pausenlosen, zweistündigen Aufführung liebestoll, hemmungslos, ungebremst, kraftvoll und ohne Innehalten, durch seine Liebschaften und Gaunereien.
(Ausdrücklich hält DER SALZSCHREIBER fest, dass der Beitrag über die Festspiel-Aufführung ,,Liliom‘‘ in den ,,Salzburger Nachrichten‘‘ eine komplette Zeitungsseite umfasste. Eine derart eindrucksvolle Präsentation über eine Festspiel-Aufführung auf der Halleiner Pernerinsel, hat es bisher in keiner anderen Tageszeitung gegeben. Aufrichtigen Dank an Autorin Hedwig Kainberger, Ressortleiterin der ,,SN‘‘-Kulturredaktion.)

OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN
VERWÜSTUNG IN POESIE VERWANDELT
Wuchtig beklatschte Premiere von Molnárs ,,Liliom‘‘ bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel. Liliom ist ein Dreckskerl aus dem Vorstadt-Milieu.

Auf diese Bewertung sollte man sich verständigen können, denn wer seine Frau schlägt, hat keine bessere Bezeichnung verdient. Vielleicht hat gerade deshalb das von Ferenc Molnár (1878 bis 1952) geschaffene und 1909 in Budapest uraufgeführte Drama ,,Liliom‘‘ Karriere gemacht. Auf der Halleiner Perner-Insel hat der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó die einzig richtige Erkenntnis aus dem Stück gezogen: Er nimmt diesen Liliom und drischt mit ihm so lange auf das üble Patriarchat ein, bis der widerwärtige Held wie ein Äffchen über die von Frauen geführte Sprungschnur hüpft. Es sind jene Frauen, die unter ökonomischer Not, häuslicher Gewalt und der Abkanzelung durch den dummen Volksmund noch viel mehr gelitten und trotzdem nicht die Nerven verloren haben. Jörg Pohl rackert sich bis zur Erschöpfung durch seine großartige Liliom-Darstellung. Er trägt die zwei Stunden, in denen sich das Plädoyer gegen jede Art von gesellschaftlicher Verwüstung in Poesie verwandelt. Kornél Mundruczkó zeigt, welche Funktion Theater in der Gegenwart übernehmen muss – und mit welchen Mitteln die Bedeutung von Stoffen an Plausibilität gewinnt. Ein großer Abend!

DIE PRESSE
LILIOM IN JENSEITIGER SELBST-ERFAHRUNGSGRUPPE
Sensibel und kurzweilig inszenierte der Ungar Kornél Mundruczó das 110 Jahre alte Stück von Ferenc Molnár. Die Koproduktion mit dem Hamburger Thalia-Theater ist durchaus gelungen. Ein toller Abend.

Erst sieht man den so brutalen wie beliebten Hutschen-Schleuderer bei der Arbeit im Budapester Stadtwäldchen. Er lernt das Dienstmädchen Julie kennen, gerät in  Konflikt mit seiner eifersüchtigen Arbeitgeberin und öfters auch mit der Polizei. Bald ist er ein Arbeitsloser, der seine neue Partnerin prügelt. Ihr Verhältnis ist in sich zwiespältig, eine abgründige Passion. Als Liliom erfährt, daß Julie ein Kind bekommt, entschließt er sich, bei einem Raub mitzumachen. Der misslingt kläglich. Liliom bringt sich um. Erst in der sechsten Szene dieser ,,Vorstadt-Legende in sieben Bildern‘‘ landet Liliom also im Jenseits, in der Amtsstube für Selbstmörder, die eine zweite Chance kriegen: Einsichtige dürfen für einen Tag zurück auf die Erde, um zu beweisen, daß sie auch gut sein können. Es wäre nicht Molnár, wenn sein Protagonist im siebenten Bild nicht auch diese Gelegenheit zur Rehabilitierung jähzornig verpasste. Regisseur Mundruczó ist ein packendes, zwei Stunden dauerndes Kunststück gelungen. Dieser Abend ist fantasievoll und intelligent arrangiert, mit einem originellen Bühnenbild von Monika Pormales. Insgesamt eine fantastische Ensemble-Leistung: Schöne brilliert als herrlich eigenwillige Julie, Liliom wird von Pohl als facettenreicher Strizzi gespielt. Das Rabiate ist nur ein kleiner Teil davon. Erfindungsreich werden auch die Roboter eingesetzt. Sie entwickeln mit blinkenden Lichtern ein erstaunliches Eigenleben und bekommen am Ende, als sie sich auch noch artig verneigen, im lang anhaltenden und herzlichen Beifall sogar einen Sonderapplaus.

DER STANDARD
UNTER DEM MOND VON BUDAPEST
Konrád Mundruczkó inszeniert Ferenc Molnárs Vorstadtlegende ,,Liliom‘‘ bei den Salzburger Festspielen als berührendes Maschinenmärchen, aber mit lässlicher MeToo-Verulkung.

Im Himmel gibt es Erdbeereis und knackfrische Butterkekse, alle sind divers und gegen das repressive Patriarchat. Fantastisch! Doch Liliom, der gewaltbereite Ringelspiel-Ausrufer aus Ferenc Molnárs gleichnamigem Stück, hat keine Lust auf zuckersüße Lügen. Das Leben da unten auf Erden spielt nicht immer Himbeereis. Liliom, vor der Himmelstür mit der Aufschrift ,,Safe Space‘‘ wartend, will seine irdischen Taten nicht einfach so heuchlerisch bereuen. Schließlich war sein Verhalten nie grundlos, wie er sagt: Er hat sine Frauen geschlagen, weil er ,,nicht anders konnte‘‘. Er hat einen Raubüberfall verübt, weil er ,,nicht anders konnte‘‘. Weil er seine Frauen schlug, die Liebhaberin Frau Muskat ebenso wie die von ihm schwangere Julie, muss er zur Läuterung hundertmal ,,ich bin Teil des repressiven Patriarchats‘‘ an die Wand schreiben. MeToo-Verulkung? Die ist leider missraten. Die Besonderheit des Dramas ,,Liliom‘‘ besteht in der rätselhaften Tatsache, dass eine Frau den rabiaten und reuelosen Rummelplatz-Grapscher über alles liebt, so dass sie sehenden Auges die fatale Ehe eingeht. Sie findet den Mann attraktiv, interessiert sich für seine Heftigkeit, versteht ihn samt seiner stets auflodernden Gewalt und spürt, wie sie einbekannt, seine Schläge gar nicht. Mundruczkó drückt immer noch auf die Tube, auch wenn er vom Schocktheater, mit dem er vor knapp zehn Jahren bei den Wiener Festwochen erstmals vorstellig wurde, mittlerweile schon weit weg ist. Der Widerstreit von großen Gesten und feinen Tönen durchdringt auch diesen Halleiner ,,Liliom‘‘. Das ist seine Schwäche und Stärke zugleich.

KURIER
BEIM SCHNURSPRINGEN FLIEGEN LERNEN
Ein ungewöhnlicher, aufregender ,,Liliom‘‘ auf der Perner-Insel.

Da ist etwas, was diese ungewöhnliche, in jeder Hinsicht aufregende  Inszenierung schafft: Sie kann fliegen. Sie ist hoch poetisch. Sie hebt, trotz mancher Regietheater-Modegags ab, auch trotz manch schwächerer Szenen. Bei der Premiere gab es vom größeren Teil des Publikums demonstrativ Jubel, nicht wenige zogen es aber vor, still zu flüchten und ein paar Buhs gab es auch. ,,Liliom‘‘ von Ferenc Molnár erzält die Geschichte eines Ringelspiel-Ausrufers, der seine Gewalttätigkeit nicht in den Griff bekommt. Um Frau und Kind zu versorgen, begeht er einen Überfall, bei dem er sich so ungeschickt anstellt, dass alles schief läuft. Liliom tötet sich und darf nach 16 Jahren Fegefeuer ins Leben zurückkehren, um seine Familie zu sehen und ein positives Zeichen seiner Läuterung zu setzten. Bis heute wird ,,Liliom‘‘ immer wieder gespielt und verfilmt, kaum ein Stück ist, jedenfalls in Österreich und Ungarn, mit so vielen Schichten aus Tradition und Kitsch zugeschmiert. Den größten Jubel bekommen am Ende die beiden Roboter-Arme, die sich formvollendet verbeugen. Die Darsteller spielen großartig, allen voran Jörg Pohl als Liliom und Maja Schöne als Julie. Der merkwürdige Engelschor (darunter gestandene Männer im schneeweißen Ballettkleidchen) ist herrlich komisch. Fazit: Wer wildes, ungezähmtes, bei allem Furor sehr poetisches (Regie)-Theater mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Wer einen klassisch erzählten ,,Liliom‘‘ sehen will, sollte den Abend so großräumig wie möglich umfahren. (Kurier-Wertung für ,,Liliom‘‘: 4 von 5 möglichen Sternen).

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
TRÄUMEN ROBOTER BEIM SEX VON DER LIEBE?
,,Ich bin Teil des repressiven Patriarchats‘‘: Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczkó inszeniert bei den Salzburger Festspielen Ferenc Molnárs Sozialmärchen ,,Liliom‘‘ als überirdischen High-Tech-Beitrag zur ,,Me Too‘‘-Debatte.

Liliom blickt zwei Stunden lang von seinem Himmelsseminar immer wieder auf sein Leben zurück. Dann hebt sich eine weiße Wand und gibt den  Blick frei auf die düstere Bühne, die von zwei riesigen Sechsachs-Robotern beherrscht wird, den eigentlichen Stars des Abends. Sie sehen aus wie überdimensionale Armknochen-Gelenke und ersetzen mit ihrer künstlichen Intelligenz die Bühnenarbeiter. Sie hieven surrend die Requisiten herbei, bestücken die Szenerie mit Akaziensträuchern, Sperrholzwänden, Kulissenteilen und stellen für die Liebesszene mit Julie sogar eine Vollmondkugel bereit. Liliom erinnert sich, rekonstruiert bruchstückhaft seine Geschichte: Wie er, der halbseidene Hutschen-Schleuderer, mit dem Dienstmädchen Julie der Liebe seines Lebens begegnet und daraufhin von der eifersüchtigen Karrussell-Besitzerin Muskat entlassen wird. Fabelhaft, wie Oda Thormayer ihrer Frau Muskat eine stolze Restwürde und Wärme bewahrt. Intensiv sind die Szenen, die der Regisseur in Castorf-Manier live aus dem Inneren leerer Holzräume heraus filmt: die ganze Beengtheit und Armseligkeit des Milieus in einem Bild im Kasten. Dass die traumspielartige Inszenierung trotzdem nicht aufgeht, liegt an ihrer stilistischen Unausgegorenheit ebenso, wie an ihrer Bilderlastigkeit auf Kosten der Sprache. Der pulsierend energetische Jörg Pohl ist in der Rolle des Liliom weniger der harte, dummdreiste Schlägertyp als ein verhinderter Unterhaltungs-Künstler, eine Mischung aus Ben Becker und Oliver Pocher mit dem Zeug zum Entertainer. Mundruczó betont im Programmheft, dass ihn der Vorgang des Erinnerns interessiert habe, die selektierende, manipulative Funktion des Gedächtnisses bei der Rückschau Lilioms auf sein Leben. Daher wohl die symbolische, albtraumhafte, surrale Anmutung mancher Szenen: Die Blätter, die es regnet. Der Schnee, der fällt. Die feuergelben Nebel von Avalon. Das Plastikkrokodil, die Hühnerkopfmasken, die albernen Luft(ballon)gewehre der Stadtpolizei. Mundruczó hat Empathie für Molnárs Figuren, karikiert oder denunziert sie nicht sondern zeigt sie als selbstbewußte, moderne Menschen. – (Odo Stierschneider. Foto: SF/Matthias Horn).

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Heuer herrscht Hochstimmung bei allen Festspiel-Besuchern, denen die Halleiner Perner-Insel als Spielort der Salzburger Festspiele besonders am Herzen liegt. Schließlich beschert der Festspiel-Sommer 2019 erfreulicher Weise zwei Aufführungen auf der Festspiel-Insel. Wir sehen dies als Einstimmung auf das große 100jährige Bestands-Jubiläum 2020 der Salzburger Festspiele, welches das nächste Jahr entscheidend prägen wird. Nach dem Schauspiel ,,Sommergäste‘‘, fand auf der Pernerinsel am Samstag, 17. August 2019, die Premiere für das Stück ,,Liliom‘‘ statt. Insgesamt acht Aufführungen sind bis Ende August 2019 geplant: Am 17. (Premiere), 19., 21., 23., 24., 26., 27., und 28. DER SALZSCHREIBER veröffentlich dazu, so wie dies anlässlich des Stückes ,,Sommergäste‘‘ der Fall war, im nächsten Beitrag hier im Ressort ,,Kultur‘‘, Auszüge aus den Kritiken in fünf angesehenen Tageszeitungen.

Seit einem Vierteljahrhundert werden auf die Perner-Insel Fotografen und Fotografinnen eingeladen, um noch vor der Premiere eines Festspiel-Stückes, im Rahmen einer Foto-Probe, Gelegenheit zu bekommen, für die Presse Fotos bereitzustellen. Dies war auch heuer der Fall – allerdings verbunden mit einer völlig unverständlichen Maßnahme. Nach etwa einer dreiviertel Stunde, mitten im Stück, wurden völlig überraschend und ohne Angabe von Gründen, die nichts ahnenden Fotografen ersucht, den Zuschauerraum wieder zu verlassen. Zuerst herrschte durchgehend Verblüffung, dann machte sich allgemeine Verärgerung breit. Sollte dies zur Gewohnheit ausarten, dann werden immer mehr Fotografen überhaupt darauf verzichten, nochmals eine Foto-Probe auf der Perner-Insel zu besuchen. Als mögliches Motiv, warum man die Fotografen vorzeitig wieder los haben wollte, könnte die Absicht gelten, den zweiten Teil der Aufführung bis zur Premiere als besondere Überraschung unter Verschluss zu halten. Es ist auch tatsächlich so, dass die zweite Hälfte des Stückes ,,Liliom‘‘, optisch deutlich aufwendigere, attraktivere und abwechslungsreichere Szenen bietet, als die erste Hälfte des Stückes. Man erkennt dies augenfällig an den oben stehenden Fotos. Die FOTOS 1 bis 12 stammen aus der ersten Hälfte, die letzten vier Aufnahmen (FOTOS 13 bis 16) aus der zweiten Hälfte des Stückes, die den Fotografen nicht gezeigt wurde. Auch hier tut sich eine, wohl unfreiwillige, unerfreuliche Symbolik auf: Das letzte Bühnenbild, das den Fotografen gezeigt wurde, stellte (FOTOS 11 und 12) ausgerechnet unüberwindliche Mauer dar. Weiterer Kommentar überflüssig.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1
: Ausschnitt aus der Liliom-Werbetafel auf der Perner-Insel. FOTO 2: Die Illustration zum Stück ,,Liliom‘‘ im 170 Seiten starken Festspiel-Programm-Buch. Das gesamte Werk wird verunstaltet durch Grafiken von Joseph Beuys. Sie gehören überall hin, nur nicht in ein Festspiel-Programm. Die nichtssagenden Malübungen sind eine Beleidigung für Zuschauer und Darsteller gleichermaßen. Es wird sich doch wohl noch eine anspruchsvollere Gestaltung der Festspiel-Programme realisieren lassen… FOTOS 3 bis 13: Momentaufnahmen aus der ersten Hälfte des Stückes ,,Liliom‘‘. FOTOS 14 bis 17: Aufnahmen aus der zweiten Hälfte des Stückes ,,Liliom‘‘. – (Odo Stierschneider. Fotos 1 bis 13: O.ST., Fotos 14 bis 17: Salzburger Festspiele / Matthias Horn.)

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Eine historische ,,Premiere‘‘ auf der Halleiner Festspiel-Insel. Zum ersten Mal,  seit der Präsenz der Salzburger Festspiele vor mehr als einem Viertel-Jahrhundert auf der Perner-Insel, wurde hier im Vorfeld einer Festspiel-Aufführung, ein darauf abgestimmter Presse-Talk veranstaltet. Natürlich hoffen wir, dass dies auch in Zukunft für die Festspiel-Aufführungen in Hallein Gültigkeit besitzt. Doch jetzt zum eigentlichen Thema:  ,,Nein!‘‘ – lautete die unmissverständliche Antwort von Regisseur Kornél Mundruczó, als Schauspiel-Leiterin Bettina Hering ihn gefragt hatte, ob er LILIOM bei den Salzburger Festspielen inszenieren wolle. Als Ungar, der mit den Werken und Figuren Ferenc Molnárs aufgewachsen ist, sei er viel zu nah am Autor. Außerdem verhalte es sich mit LILIOM wie beim Fußball – jeder glaube, er wisse, wie es geht, betonte der Regisseur beim Presse-Talk auf der Perner-Insel in Hallein. Erfreulicher Weise blieb Bettina Hering jedoch hartnäckig. ,,Ich denke Kornél Mundruczó ist genau der Richtige, um LILIOM heute zu inszenieren, ohne plakativ zu werden‘‘, erklärt sie. Und die großartige Schauspiel-Chefin setzte sich durch. Die LILIOM-Inszenierung hat am Samstag, 17. August 2019, Premiere auf der Perner-Insel in Hallein.


In Zeiten von #MeToo-Debatten sei es besonders komplex, aber auch wichtig, ein Stück wie LILIOM zu zeigen, davon sind Bettina Hering und Kornél Mundruczó überzeugt: ,,LILIOM ist eine sehr provokante Figur, es ist ein extrem schwieriges, sehr bekanntes, radikales und provokantes Stück. Heute noch mehr als vor 20 Jahren‘‘, unterstreicht Kornél Mundruczó. LILIOM stehe als Sinnbild für die Frage, ob man geliebt werden könne, wenn man doch auf der anderen Seite gewalttätig sei und Missbrauch begehe. Es gebe keine schwarz-weiß-Antwort darauf: ,,Auch Molnár selbst gibt uns keine.‘‘ Es gehe viel um Vergebung und Verzeihung in diesem Stück. Die #MeToo-Debatte befürwortet Mundruczó und vergleicht sie mit der Feminismus-Bewegung der 1960er Jahre. ,,Das ist eine wichtige Kraft, um diese verrückte maskuline Welt zu verändern‘‘, betont der Regisseur.


Rasch habe man sich geeinigt, die Fassung von Alfred Polgar zu zeigen. Polgar habe stark ins Stück eingegriffen und ein österreichisches Stück daraus gemacht. „Wir haben seine Version genommen und wiederum an unsere heutige Zeit angepasst“, erklärt Mundruczó. „Wir haben zum Beispiel die Himmels-Szene umgeschrieben.“ LILIOM sei durchaus eine Figur, die Verantwortung übernehmen könnte, sagt Bettina Hering. Seine Sozialisation aber stehe dem entgegen. ,,Wie fatalistisch das am Ende sei?‘‘ fragt die Schauspielleiterin. ,,Niemand kann hier gewinnen‘‘ antwortet Mundruczó. Es sei zeitgenössisch, dass jeder ständig Entscheidungen treffe. Es gebe keine Rast und Ruhe mehr, in jeder Sekunde müsse man sich im modernen Leben entscheiden. LILIOM sei das klassischeste Stück, welches er je inszeniert habe, meint der Regisseur.

 

Dass er das Stück nicht mit österreichischen Schauspielern besetzt habe, sei keine Erschwernis, das gebe ihm im Gegenteil etwas mehr Freiheit, erläutert der Regisseur. Die Beziehung zwischen Julie und LILIOM sei der eigentliche Held der Ge­schichte. ,,Dabei haben wir die Schauspieler nicht typisierend ausgesucht‘‘, sagt er. ,,Jörg Pohl als LILIOM ist bei uns nicht nur dieser gefährliche Macho-Typ, sondern auch eine Art Clown‘‘, ergänzt Kornél Mundruczó. Und auch Julie (Maja Schöne) sei keine naive 20-Jährige, nein, man habe sich bewusst für eine etwa 40-Jährige entschieden. Auch die Dreiecks-Beziehung mit Frau Muskat (Oda Thormeyer) interessiere ihn sehr. Die Schauspieler seien am wichtigsten: ,,Das Stück kann nur mit richtig guten Schauspielern gelingen.‘‘ LILIOM in Armut darzustellen interessiere ihn weniger, als die Tatsache, dass LILIOM sich selbst als Künstler sehe. ,,Wir nutzen mehr diesen Hintergrund und den damit verbundenen Mangel an Grenzen, als eine fake-Darstellung von Armut auf der Bühne, vor der ich Angst habe.‘‘ Dass er nur wenig Deutsch spricht, sehe er nicht als Problem. ,,Ich verstehe Deutsch und ich verstehe den Text‘‘, sagt er. ,,Schauspieler sind Schauspieler, es ist wenig Unterschied, ob man in den USA, in Ungarn oder im deutschsprachigen Raum inszeniert.‘‘ Die Sprache sei überschätzt. Ein Schauspieler nutze ja auch Gefühle, Körpersprache und viele andere Aspekte, um seine Rolle anschaulich zu vermitteln.


LILIOM entstand aus einer Ko-Produktion mit dem Thalia Theater in Hamburg. Daher habe man beim Bühnenbild nach einem ,,Zauberkasten‘‘ suchen müssen, der in beiden Theatern funktioniert, obwohl sie so unterschiedlich sind. Zu sehen sind auch Roboterarme, die die Erinnerung, in die LILIOM hineintaucht, szenisch umsetzen können. Es sei im Proben-Verlauf unerwartet gewesen, dass diese Arme eine eigene Ästhetik und Poesie entwickelten, erklärt Kornél Mundruczó. ,,Es war von Anfang an meine Absicht, die Arme einzusetzen, aber ich habe mehr bekommen, als ich gedacht habe. Sie sind menschlich und göttlich zugleich, verfügen über eine Persönlichkeit, sind manchmal aggressiv und manchmal zart‘‘, betont er. ,,Am Beginn der Proben hießen die Arme nur Rechts und Links. Mittlerweile nennen wir sie Adam und Eva.‘‘

 

Ferenc Molnár (1878 - 1952)

Liliom
Vorstadtlegende in sieben Bildern
Für die deutsche Bühne bearbeitet von Alfred Polgar
Neuinszenierung

 

Premiere: 17. August 2019

Weitere Vorstellungen: 19., 21., 23., 24., 26., 27. und 28. August 2019

Perner-Insel, Hallein

 

Kornél Mundruczó Regie 
Monika Pormale Bühne 
Sophie Klenk-Wulff Kostüme 
Felice Ross Licht 
Martin Prinoth Live-Kamera 
Yohan Stegli Choreografie 
Xenia Wiener Musik 
Christina Bellingen, Soma Boronkay, Kata Wéber Dramaturgie

Jörg Pohl Liliom 
Maja Schöne Julie 
Oda Thormeyer Frau Muskat 
Yohanna Schwertfeger Marie 
Julian Greis Wolf Beifeld/Stadthauptmann 
Tilo Werner Ficsur 
Sandra Flubacher Frau Hollunder 
Mila Zoé Meier, Paula Karolina Stolze Luise
James Bleyer Der Drechsler/Chor der Engel
Jens Hoormann Der geschlagene Engel/Chor der Engel
Kathrin Klein, François Lallemand, Julia Nordholz, Aref Weikert, Joelle Westerfeld Chor der Engel
 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: In der Alten Schmiede auf der Perner-Insel fand der Presse-Talk für die Festspiel-Aufführung LILIOM statt. Im Bild von links: Schauspiel-Leiterin der Salzburger Festspiele, Bettina Hering; Regisseur Kornél Mundruczó; Dolmetscherin Friederike Schlegl. FOTO 2: Regisseur Kornél Mundruczó und Schauspiel-Leiterin Bettina Hering auf der ,,Festspieltreppe‘‘ der Perner-Insel. FOTO 3: Ein Motiv aus dem Festspiel-Schauspiel LILIOM. – (SF-Presse-Aussendung, Odo Stierschneider. Fotos 1 und 2: OST, Foto 3: Anne Zeuner).

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DER SALZSCHREIBER veröffentlicht nachstehend Auszüge aus den Kritiken zur Festspiel-Aufführung ,,Sommergäste“ auf der Halleiner Perner-Insel. Die Aufführung stößt in der Tagespresse weder auf totale Begeisterung noch auf komplette Ablehnung. Das Meinungsbild in Auszügen aus fünf bekannten Tageszeitungen, ist deshalb besonders reizvoll, interessant und lesenswert.

Salzburger Nachrichten:
Im Warteraum des Aufbruchs
EINE DRINGLICHKEIT WIRD ERKANNT.
WAS PASSIERT, WENN ALLE ABWARTEN UND SICH DERWEIL VERGNÜGEN?
Knirschend bewegt sich die Bühne in Evgeny Titovs Inszenierung der ,,Sommergäste‘‘. Während Maxim Gorkis Figuren über das Leben jammern, zieht die Zeit vorüber und mit ihr die Räume in Raimund Orfeo Voigts sommerlicher Datscha, die sich als noble Villa präsentiert. Hinter lamellenartigen Holzwänden betrügen gelangweilte Ehefrauen ihre Ehegatten, über die Treppen rennen junge hoffnungsfrohe Männer gleichsam um ihr Leben oder erstarren, weil sie keine Antwort auf ihr tristes Dasein finden. – – – Wie Zombies liegen die Sommergäste in den spektakulären und raffinierten Räumen, sie sind vom Drogenkonsum ausgehöhlt, erschöpft von den Exzessen. Evgeny Titov konterkariert den Small Talk und die stereotypen Konversationen der Gäste mit körperlichen Eruptionen. – – – Die Figuren sind gespenstische Kreaturen in einem düsteren Albtraum. Dem kann auch die elegante Warwara nichts entgegensetzen. Auch wenn sie in ihrem roten Kleid geradezu magnetische Anziehungskraft ausübt, bleibt auch sie eine verzweifelt Suchende. In der zweistündigen Inszenierung ist das Ende jedoch weitaus pessimistischer als in Gorkis Vorlage. Evgeny Titov lasst offen, ob Warwara ein neues Leben beginnt. Auch bleibt ungewiss, ob ihr Verehrer Rjumin den Selbstmordversuch überleben wird. Gleichgültig blicken die Sommergäste auf den Schwerverletzten, neben ihm sinkt Warwara zu Boden. Im Publikum gibt es viel Jubel und Applaus für eine Inszenierung von gesellschaftspolitischer Sprengkraft.

Oberösterreichische Nachrichten:
Die Kakophonie der Wehleidigkeit
HALLEIN: GORKIS ,,SOMMERGÄSTE‘‘ BLEIBEN
ZWISCHEN ZWEI KONZEPTEN IN DER LUFT HÄNGEN
In den Körpern steckt bloß Begehren, das letzte energetische Moment. Wer begehrt ist noch nicht tot, aber nicht einmal diese Sehnsucht nach Fleisch und intellektueller Durchdringung wird beglaubigt, sondern nur mit hohlen Worten erotisiert. Maxim Gorki hat in seinem 1904, am Vorabend der russischen Revolution, erschienenen Drama ,,Sommergäste‘‘ aus Rechtsanwälten, Ärzten, Schriftstellern und Ingenieuren ein Panorama besserer Leute zusammengetrommelt, das sich in jedem Streit, in jeder Debatte, in jeder Selbstentblößung als untauglich herausstellt, gerechtere Verhältnisse herzustellen. – – – Regisseur Titov füttert das Publikum aus diversen Richtungen der dramatischen Nahrungskette. Titov will auch, dass es knallt. So lässt er die mit zehn Statisten aufgeblähte Meute bei Gastgeber Bassow und dessen edler Frau Warwara durcheinander rennen. Figuren und Handlung bleiben dem Publikum lange merkwürdig fremd. – – Wenn sich am Ende der sympathische, vor allem aber plärrende Rjumin drei Schüsse in die Brust jagt, nehmen die Voyeure Aufstellung. Ohnehin  nicht lange, es hält ja auf, von Katastrophen zu lernen. Dass der Bub im rosa Anzug aus dem ersten Bild erneut dasteht und die einzig bekümmerte Warwara auffordert ,,kommen Sie mit uns‘‘, bleibt als dick aufgetragenes Indiz in der Luft hängen: Aha, auch die nächste Generation ist verrottet. Alles aus. Kräftiger, von Fans angeheizter Applaus.

Der Standard:
Wunschloses Unglück
EIN ABEND AUS ZWEI RICHTUNGEN:
,,SOMMERGÄSTE‘‘ BEI DEN SALZBURGER FESTSPIELEN
Die Probleme der ,,Sommergäste‘‘ sind so langweilig, dass es die Betroffenen selber ekelt: schlecht verheiratet, unglücklich verliebt, zukunftslose Sinnlosigkeits-Empfindungen. Die ,,soziale Notwendigkeit‘‘ ihrer Existenz, wie es Warwara defätistisch sagt, ist Überschaubar. Maxim Gorki hat diese Wohlstands-Depression, die sich heute weitgehend überholt hat, weil sich niemand mehr für sie interessiert, im Vorfeld der Revolution von 1905 geschrieben. Er wollte es der ,,bourgeoise-materialistischen Intelligenz‘‘ einmal so richtig zeigen. Diese Bourgeoisie ist in einer Zeit profunder Krisen (Rezession, russisch-japanischer Krieg, zaristische Autokratie) mit dem Bauchpinseln beschäftigt und hat nicht die geringste Idee, wie sie sich selbst, geschweige denn dem eigenen Land, wenn schon nicht helfen, zumindest aber nicht auf den Wecker gehen soll. Dementsprechend spart Gorki nicht mit Sarkasmus. Dieser Sarkasmus wird bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel im hohen Bogen über die Bühne gespien. Ekel, Hass, Trauer überall. Diese überschießende Ausbruchs-Sehnsucht geht in Gorkis Stück von den Frauen aus. Sie sind die starken Figuren mit der größten Wut auf sich selbst. – – – Evgeny Titov, der Regisseur, reisst den ,,Sommergästen‘‘ die Maske der Zivilisierung sofort herunter. In den ersten sieben Minuten drängelt mehr als ein Dutzend Sommerfrischler auf die Bühne und erhofft dort irgendetwas Erlösendes. Da stehen sie dann da und bombardieren einander mit unschönen Analysen ihrer gegenseitigen Ehen: Dein Mann ist wie… und Deine Frau ist soo… – – – Doch bleiben einem am Ende die Nöte der Sommergäste in ihrer Unstimmigkeit und Lachhaftigkeit auch herzlich egal. Man möchte ihnen zurufen: So geht doch und kümmert Euch um den Klimawandel oder tretet den ,,Omas gegen Rechts‘‘ bei! Aber da hat sich schon einer die Kugel gegeben und alle, bis auf Eine, wenden sich hilflos ab.

Die Presse:
Der globale Sommergast, ein Wüterich
TITOVS WOHLDURCHDACHTE INSZENIERUNG VON BÖSEN MÄNNERN UND GEILEN MÄDCHEN. DAS PUBLIKUM BEJUBELTE EINE NICHT NUR
SCHAUSPIELERISCH IMPOSANTE AUFFÜHRUNG
,,Schwängern, schwängern, schwängern, dann ist die Frau einem völlig ausgeliefert‘‘, empfiehlt der zynische Ingenieur Suslow. Die anderen Männer pflichten ihm bei. ,,Frauen sind eine niedere Rasse‘‘, sagt der Eine, ,,dem Tier näher als wir‘‘. Der Andere: ,,Frauen brauchen einen Despoten‘‘. So enden Gorkis ,,Sommergäste‘‘ bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel. Der russische Regisseur Evgeny Titov zeigt eine ekstatische Party, die sich immer mehr ins Abgründige steigert. – – – Diese Gorki-Figuren haben eine Viechswut, wobei sie kurioserweise wie entfesselte Charaktere von Botho Strauß wirken, die immer wieder ihren kultivierten Diskurs sprengen. Da reisst die hübsche Julia, Frau des Ingenieurs, plötztlich eine Pistole aus dem Clutch und versucht, den Gatten zum Selbstmord zu überreden: Schnell bitte, der Lover wartet! Das bunt gemischte Ensemble musiziert eine raue Sprachsymphonie über Sehnsüchte und Enttäuschungen. Mit deren Einstudierung hat Regisseur Titov etwas Einmaliges geschaffen. Die meisten Figuren sind typengerecht besetzt. Doch ist dies kein burlesker Film sondern eine Kreation, die über das Wort und die Dialoge funktioniert. – – – Von all den temperamentvollen Glücks-Handwerkern, die hier verzweifelt versuchen, ihr Schicksal neu zusammenzuschrauben, bleiben ein paar besonders in Erinnerung: die enttäuschte Idealistin Warwara, ihr Mann, der Anwalt, der so gern den guten und sanften Menschen beschwört, der er selbst jedoch am allerwenigsten ist, die schneidende Poetin und die Ärztin, die Einzige, die ernsthaft die Welt verbessern will, der ratlose Schriftsteller und der ehemalige Industrielle. Öfter scheint das Drama am Mord vorbeizuschrammen, schließ­lich gibt es einen Selbstmord. Übrigens: Auch Gorki versuchte sich zu erschießen…

Süddeutsche Zeitung:
Mit der Keule draufhauen!
EVGENY TITOV INSZENIERTE GORKIS ,,SOMMERGÄSTE‘‘
BEI DEN SALZBURGER FESTSPIELEN ALS PLUMPES PAMPHLET
Erst einmal kommt eine nach dem anderen hereingestolpert, meist angeschickert, Sekt- oder Schnaps-Glas in der Hand und sondert hysterisch nutzloses Zeug ab. Der dicke dumme Passow, sein dicker dummer Kumpel Suslow, der kleine dumme Arzt Dudakow. Nach Titovs Wunsch sind diese alle mit ihrem ersten Auftritt vollkommen uninteressant, erfahren aber insofern eine Entwicklung, als sie im Laufe der zweieinviertel Stunden zu grandiosen Widerlingen mutieren. – – – Auf der Habenseite flattern schwärmerische Jünglinge um die Frauen unter den Sommergästen herum, großartig ist Wlas, eher enervierend der todessehnsüchtige Rjumin. Mit diesen Beiden kommt das theoretische Plappern von einer besseren Welt herein, das seine Vollendung in den beiden zentralen Frauengestalten findet. Mit Präzision agiert die kluge Ärztin, die den Aufbruch in eine neue Zeit als berufstätige, alleinerziehende Mutter bereits vorlebt. Und dennoch greint, weil sie sich für die Liebe zu alt fühlt. Eine greint nicht: Warwara. Warum nur heiratete sie den versoffenen Fettsack? Warwara hat Würde, Ruhe, auch ihre Figur handelt nicht, aber sie durchschaut den Stillstand vollkommen. Wäre sie die neue Zeit, die Zukunft wäre warm, menschlich, empathisch und wunderschön. Aber eine Zukunft gibt es nicht. Der Dichter Schalimow, auf den Warwara viel Hoffnung setzte, entpuppt sich als hohles Wrack, Thomas Dannemann  stolziert auch nur mit leerer Arroganz herum, da weiß Warwara dann auch nicht mehr weiter. Mal tanzen alle Techno. Fürchterlich. Meist saufen, heulen, brüllen sie. Grässlich. Am Ende reden die größten Idioten darüber, dass eine Frau dem Tier nah sei, einen Despoten brauche und am besten unablässig zu schwängern sei. Das ist so blöd, dass eine moderne Frau wie Warwara sich darüber nicht einmal mehr aufregen kann. Keule drauf, klar.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 bis 3:
Wie jedes Jahr vor Beginn einer Festspiel-Premiere auf der Halleiner Perner-Insel, so trat auch heuer bei der Premiere für das Schauspiel ,,Sommergäste‘‘ die traditionsreiche Bürgerkorps-Musikkapelle Hallein mit einem halbstündigen Premieren-Konzert in Erscheinung. Es handelt sich dabei um eine Initiative der ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘. FOTOS 4 und 5: Ein Blick auf die Festspiel-Besucher im Halleiner Festspielbereich auf der Pernerinsel. FOTOS 5 bis 15: Aufnahmen aus dem Festspiel-Schauspiel ,,Sommergäste‘‘ auf der Perner-Insel. – (Fotos: Odo Stierschneider).

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Nun erhebt sich also in den verschiedensten Farbtönen Achim Freyers moderne, sechs Meter hohe Skulptur Ödipus-Komplex im Salzburger Festspielbezirk. Die Farbigkeit der über einem Holz- und Metallgerüst errichteten Skulptur, erklärt der Künstler als Mitte zwischen der unbunten Farbe Weiß als Symbol der Bewegung und der unbunten Farbe Schwarz als Symbol für Stillstand. Blickt man sehr genau hin, erblickt man eine große Holzschere, alte Stühle, einen Boxsack, durchbrochen mit Spiegeln und Köpfen und Torsi, Requisiten und Teile des Bühnenbildes, die nicht mehr benötigt wurden. Wie immer, wenn Sinn, Zweck und Aussage eines modernen Kunstwerkes sich dem Betrachter vorerst verschließen, gibt es dazu besonders markante und beeindruckende Interpretationen. Dazu Achim Freyer: ,,Die Skulptur vermittelt: Hier ist ein Ort der Energie, ein Ort des Denkens und der Auseinandersetzung mit den wichtigen Fragen des Lebens wie etwa Wo gehen wir hin? Was ist der Sinn des Lebens?‘‘ Ein rotes Band umschlingt Freyers bunte Skulptur und spannt sich bis hin zu dem berühmten Masken-Block des Halleiner Bildhauers Jakob Adlhart, deren Augen dadurch verdeckt sind. Oder haben sich die Masken selbst die Augen verbunden, angesichts ihres für den geheiligten Festspielbezirk doch recht ungewöhnlich erscheinenden Nachbarobjektes? Sie werden es für die Dauer der Oper Oedipe ertragen müssen, die unter Regie von Achim Freyer gezeigt wird. Der Künstler zeichnet auch für Bühne und Kostüme verantwortlich.

Grundsätzlich besticht natürlich die Idee ganz außerordentlich, eine Festspiel-Aufführung mit einem speziellen Kunstwerk zu begleiten. Das gilt für die Salzburger Festspiele in der Stadt Salzburg ebenso, wie für die Salzburger Festspiele auf der Halleiner Perner-Insel, auf der heuer zum ersten Mal –   anlässlich des Schauspiels Liliom – erfreulicher Weise ein Informations-Gespräch mit Schauspiel-Leiterin Bettina Hering und Regisseur Kornél Mundruczkó stattfand. Künstlerinnen und Künstler aus der Stadt Hallein und der umliegenden Region, könnten beispielsweise auf dem großen Parkplatz vor dem Festspiel-Bereich, alljährlich zu der einen oder manchmal auch zu den zwei Festspiel-Aufführungen pro Spielsaison, mit einem Kunstobjekt in Erscheinung treten. Jedes Jahr, noch vor Weihnachten, geben die Salzburger Festspiele im Rahmen einer Pressekonferenz, ihr Spiel-Programm für den bevorstehenden Festspiel-Sommer bekannt. Für interessierte heimische Künstlerinnen und Künstler steht also genügend Zeit zur Verfügung, um sich mit dem Inhalt der bevorstehenden Schauspiel-Aufführungen auf der Perner-Insel vertraut zu machen. Der Kultur-Verein SUDHAUS.hallein.kultur und der Kunstkreis Tennengau könnten in einem Rundschreiben an die heimischen Künstler feststellen, wie weit das Interesse besteht, für die Aufführungen der Salzburger Festspiele auf der Perner-Insel ein künstlerisches Begleitobjekt zu schaffen. Angesichts der oben beschriebenen Oedipus-Skulptur, müsste die Schaffung eines künstlerischen Objekts auf der Perner-Insel eine verlockende Herausforderung sein. – Die oben stehenden Fotos zeigen die Skulptur Ödipus-Komplex von Achim Freyer sowie eine Nahaufnahme des Masken-Blocks vor dem Festspielhaus, derzeit mit Augenbinde versehen. – (Odo Stierschneider, Fotos: SF / Anne Zeuner).

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,,Das hat es in Hallein noch nie gegeben‘‘, behauptete DER SALZSCHREIBER in der Ankündigung des ersten Kunst-Spazierganges, der am 3. August 2019, zu den sechs wichtigsten Kultur-Brennpunkten der Stadt Hallein führte. Gleich sechs maßgebliche Institutionen der Kultur-Stadt Hallein, luden am Samstag, 3. August, zu einem kostenlos geführten Kunst-Spaziergang durch die Stadt. In der Galerie Schloss Wiespach, in der Alten Saline, im Verdampferturm der Alten Saline und im kunstraum pro arte wurden qualitätsvolle Kunst-Austellungen geboten. In der Atelier-Gemeinschaft atelier III gab es schließlich Informationen über die Arbeit einer kreativen Foto-Designerin und von sechs kreativen Medienkünstlern.

In der Galerie Schloss Wiespach, als erste Station des Kunst-Spazierganges, konnte die Ausstellung ,,Other Days‘‘ von Künstler Bertram Hasenauer besichtigt werden. Der in Berlin geborene, gebürtige Saalfeldner, studierte an den Kunst-Akademien in Wien und London. Seine flächig gearbeiteten,  abstrakten Bildtafeln (das monochrom in Schwarz gehaltene Werk wirkt mutig, geisterte jedoch schon seit dem vergangenen Jahrhundert immer wieder in verschiedenen Kunst-Ausstellungen herum), seine glutvollen Gewand-Details, seine zarten, sich geradezu auflösenden Porträts in fein lasierenden Farben, zeigen anschaulich, dass Bertram Hasenauer eine vielseitig schöpferische Künstler-Persönlichkeit darstellt. – Wir bringen in Erinnerung, dass die schönen historischen Räumlichkeiten des Schlosses Wiespach auch für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Taufen, Firmen-, Weihnachts- und Geburtstags-Feiern, für Besprechungen und Team-Meetings gemietet werden können. Kontakt per Mail: office@schloss-wiespach.at oder per Telefon: +43 650 320 10 99.

Auf der Pernerinsel wurde zuerst im Verdampferturm der Alten Saline die Ausstellung des österreichischen Konzept-Künstlers Guido Kucsko aus Wien besucht. Seine meist ortsbezogenen Installationen sowie Foto- und Videoarbeiten wurden bereits in maßgeblichen Museen von Italien, Norwegen, Ungarn, Griechenland, Deutschland und Österreich präsentiert. Der Künstler porträtierte den mächtigen Verdampferturm mit seinen vielfältigen Strukturen und den verbliebenen Technologie-Details mit hinreißenden Fotos. Im großen, ebenerdigen Raum, baute er als Erinnerung an die vor 30 Jahren beendete Salzproduktion, eine symbolträchtige Installation mit leeren  Notenständern auf: So, als ob ein Orchester zu spielen aufhört und geht…

Ebenfalls in der Alten Saline wurde natürlich die fantastische und einzigartige Gemäldeschau ,,Im FLUSS, Hallein 30 Jahre nach dem Salzabbau‘‘ des chinesischen Künstlers Jixin Wang bestaunt. Das überwältigende Werk mit seinen übergroßen Bildern, begeisterte mit seiner raffinierten Beleuchtungs-Präsentation in den abgedunkelten Räumen, alle Teilnehmer am Kunst-Spaziergang. Die Gemälde entstanden anlässlich des Endes der Salzproduktion vor 30 Jahren. Der Künstler hielt Szenen sowohl aus dem einstigen Salzabbau im Bergwerk als auch aus dem heute noch beliebten Schaubergwerk fest. Diese Ausstellung ist der Alten Saline auf den Leib gemalt und sie müsste, darüber waren sich zahlreiche Teilnehmer am Kunst-Spaziergang spontan einig, unbedingt in ihrer grandiosen Hell-Dunkel-Präsentation für immer der Stadt Hallein erhalten bleiben.

Im Keltenmuseum wurden die Fürstenzimmer mit dem sich über 3 Räume erstreckenden, sensationellen historischen Bilderreigen aus dem Jahr 1756 zur Salzgewinnung besichtigt. Die Gewinnung der Salzsole und deren Weiterverarbeitung in den Salinen der Stadt Hallein sowie die notwendigen Nebenarbeiten wie die Sicherung des ungeheuren Holzbedarfes, wurden detailliert dargestellt. Auch Fürsterzbischöfe sind nur beinharte Geschäftemacher. In den Räumen des Fürsterzbischofs gab es keine kirchlichen Gemälde oder Utensilien, hier war alles der mächtigsten Cash-Cow des Landes unterworfen: Das Salz aus Hallein erhöhte die Einnahmen der weltlich regierenden Kirchenfürsten auf bis das Dreifache. Die Stadt Salzburg wurde architektonisch zum heutigen Kultur-Welterbe ausgestaltet, in der ausgebeuteten Salzkolonie Hallein nahmen die kirchlichen Landesherren keinen einzigen Ziegel in die Hand.

Die Ateliergemeinschaft atelier III, am Halleiner Bürgerspitalplatz 3, besteht seit 2017. Sieben Kreativ-Schaffende, – eine Medien-Künstlerin und sechs Medien-Künstler, – sind in den Räumlichkeiten künstlerisch tätig. In einer reizvoll gestalteten Broschüre, stellt sich das Kollektiv vor. Wir zitieren daraus. Erstens: Katrin Froschauer. Geboren 1992. Setzt sich seit ihrem Kunst- und Design-Studium speziell mit Fotografie und Design auseinander. Dokumentarisch und konzeptionell beeinflusst, sind ihre Arbeiten eine Reaktion auf den Optimismus, den Perfektionismus und die Frivolität der gängigen Gestaltungs-Normen. – Zweitens: Christian Zwerschina. Geboren 1979. Fokussiert sich auf Installationen und Fotografie mit speziellem Augenmerk auf die Wechselwirkung zwischen Kunstwerk, Architektur der Umgebung und implizierten Themenstellungen. Konzeptionelle Herangehensweisen und reduzierte Umsetzungen zeichnen seine Arbeiten aus. – Drittens: Valentin Backhaus. Geboren 1990. Ist ein deutscher Künstler mit Sitz in Salzburg. In seinen Arbeiten bewegt er sich im konzeptuellen Bereich der Fotografie und Installationskunst. Seit seinem Medienkunst-Studium an der Fachhochschule Salzburg, wurden seine Arbeiten in diversen Ausstellungen gezeigt. – Viertens: Paolo Schmidt. Geboren 1991. Ist Medienkünstler mit besonderem Schwerpunkt auf interaktive Installationen und codebasierte, generative Kunstwerke. Der Fokus der Arbeiten liegt sowohl auf analogen und digitalen, audiovisuellen Umgebungen, als auch auf der Rolle des Betrachters in Bezug auf das Kunstwerk. Dabei soll die Trennung der Wahrnehmung von Bild, Ton und Raum des Menschen aufgehoben werden. – Fünftens: Lukas Gwechenberger. Geboren 1994. Medienkünstler / Kurator mit besonderem Interesse an manipulierten Signalen und Experimental-Sound, sowie an räumlichen Auseinandersetzungen. Konzeptionell beschäftigt er sich in seinen Arbeiten mit der plastischen Verformung von teils greifbaren, teils weniger greifbaren Materialien und deren Wirkung. – Sechstens: Michael Perl. Geboren 1991. Beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Licht und Ton, mit Fokus auf Narration und der Wahrnehmung von Klang und Licht. Seine Praxis reicht von rein musikalischen Stücken und Audio- / Video-Aufführungen bis hin zu Installationen und Konzeptkunst, welche die Architektur des gegebenen Raumes beinhaltet. – Siebtens: Jan Leitner. Geboren 1989. Ist ein österreichischer Künstler, der auf dem Gebiet der Klang- und Konzept-Kunst arbeitet. Er schloss 2016 sein Studium in Kunst und Design ab und setzt derzeit seinen Master an der Fachhochschule Salzburg fort. Er ko-kuratiert zudem die Veranstaltungsreihe ,,Performing Sound‘‘ für experimentelle Musik in der Galerie 5020 Salzburg.

Mit dem kunstraum pro arte fand der erste Halleiner Kunst-Spaziergang seinen letzten Kultur-Brennpunkt. Hier wird die Foto-Ausstellung ,,Spirits of Contradiction‘‘, gestaltet von Margot Pilz, geboten. Margot Pilz, geboren in Haarlem (Niederlande), ist aufgewachsen in Indonesien und lebt in Wien. 1976 legte sie an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien die Meisterprüfung in Fotografie ab. Seither entfaltete sie eine rege Ausstellungstätigkeit und erhielt zahlreiche Preise, darunter 2011 den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst. Die Ausstellung ,,Spirits of Contradiction‘‘ legt den Schwerpunkt auf das fotografische Schaffen der Künstlerin. Die Realität in ihren Werken ist eindringlich, sie ist mutig, sie ist fesselnd, sie ist beklemmend und sie ist vielseitig. Die Projektionsfläche dieser Auseinandersetzung mit Spannung, Sichtbarkeit und Dominanz ist häufig der Körper der Künstlerin selbst. Unter den sich mit Fotografie beschäftigenden Persönlichkeiten zählt Margot Pilz zu den vielseitigsten und konsequentesten.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Das kulturträchtige Schloss Wiespach bildete die erste Station des Kunst-Spazierganges. FOTO 2: Ein Teil der Kunst-Spaziergänger und Kunst-Spaziergängerinnen in der Galerie des Schlosses Wiespach, in der Werke des Künstlers Bertram Hasenauer zu sehen waren. FOTOS 3 bis 5: Drei Beispiele aus den von Bertram Hasenauer gezeigten Werken. FOTO 6: Die Teilnehmer am Kunst-Spaziergang haben den Verdampferturm erreicht, in dem Guido Kucsco seine Fotografien und eine Installation zeigt. FOTO 7: Die intensive Installation mit den leeren Notenständern von Guide Kucsko anlässlich des Endes der Halleiner Salzproduktion vor 30 Jahren: So, als ob ein Orchester zu spielen aufgehört hätte und gegangen wäre. FOTO 8: Das einzigartige, salzträchtige Zauberreich der großen Gemälde von Jixin Wang, anlässlich der Einstellung der Salzproduktion vor 30 Jahren. Eine derartige Gemälde-Präsentation sucht man in ganz Österreich vergeblich! FOTO 9: Eines der Gemälde von Jixin Wang zeigt natürlich eine der berühmten Rutschen im Dürrnberger Schaubergwerk. FOTO 10: Das europaweit renommierte Keltenmuseum bildete die nächste Station  des Kunst-Spazierganges. FOTO 11: Die Kunst-Spaziergänger im Foyer des Museums. FOTO 12: In den Fürstenzimmern des Museums, in denen einst die weltlich regierenden Fürsterzbischöfe bei ihren Hallein-Besuchen logierten, konnte die einzigartige, historische und kunstvolle Gemälde-Dokumentation zu allen Bereichen des Halleiner Salzwesens bewundert werden. FOTO 13: Der Kunst-Spaziergang hat die Atelier-Gemeinschaft atelier III am Bürgerspitalplatz 3 erreicht. FOTOS 14 und 15: Zwei Ansichten des Arbeitsraumes, in dem eine Foto-Designerin und sechs Medienkünstler tätig sind. FOTO 16: Die letzte Station des Kunst-Spazierganges: Der kunstraum pro arte am Schöndorferplatz. Hier konnte die unglaublich vielfältige Foto-Ausstellung von Margot Pilz bewundert werden, die als Pionierin feministischer Fotografie gilt. FOTOS 17 bis 21: Beispiele aus der Foto-Ausstellung. Zu den drei letzten Fotos: Einen derartigen Umgang mit Frauen kann sich nur eine Fotografin leisten. Wäre ein Mann hinter der Kamera gestanden, hätte es für einen Skandal gereicht. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Mit Errichtung der Großsaline auf der Pernerinsel, brach auch die brutale Komplett-Verbauung durch die salzverarbeitende Industrie über die Insel herein. Dazu unser 1. FOTO oben. Es zeigt das schreckliche Ergebnis der totalen städtebaulichen Zerstörung auf der Pernerinsel. Mit dem vorsätzlichen Zurückschrauben der Halleiner Salzproduktion zugunsten der Salinen im Salzkammergut, standen immer mehr Räumlichkeiten in der Großsaline leer und wurden vermietet. So belegte die Skibobfabrik Brenter den gesamten Nord-Trakt der Groß-Saline. Das Gegenstück, der Süd-Trakt steht heute noch und bildet das längste Gebäude der Alten Saline. Am 19. November 1968 gab es auf der total verbauten Pernerinsel Feueralarm. Die Skibobfabrik Brenter stand in Flammen und brannte völlig nieder. 25 Feuerwehren und 200 Feuerwehrmänner konnten die Südhälfte des riesigen Salinenkomplexes und damit die Salzproduktion vor den Flammen bewahren. Die Nordhälfte der Großsaline wurde vollständig abgerissen. Die dadurch entstandene Freifläche dient heute als Pernerinsel-Parkplatz, den man durch Anpflanzung von nur einigen Bäumen optisch deutlich erträglicher gestalten könnte.  

Der komplette Abriss der nördlichen Hälfte der Großsaline hinterließ eine ausgedehnte Gebäude-Wunde. Sie ist bis heute, 51 Jahre danach, nicht verheilt und verunstaltet bis heute die nördliche Pernerinsel. (Dazu oben die FOTOS 2, 3 und 4). Abgesehen von der Peinlichkeit gegenüber den  Festspiel-Besuchern: Tausende Autos fahren täglich hier vorbei, was durchaus als rufschädigend für die Stadt Hallein anzusehen ist. Es geht also darum, diese ausgedehnte Gebäudefront optisch in den Griff zu bekommen und auf gefällige Art zu gestalten. Dazu ist sicher ein Gestaltungs-Wettbewerb erforderlich, zu dem Künstler, Grafiker, Designer und Architekten geladen werden sollten. Sinnvoller Weise und um Kosten zu sparen, sollte der Bewerb in zwei Etappen ablaufen: Bei der 1. Etappe sollten die Bewerb-Teilnehmer lediglich eine Skizze mit Beschreibung einreichen. Die Jury wählt die besten 3 Arbeiten aus und deren Schöpfer werden ersucht, ihren Entwurf möglichst realistisch auszuarbeiten. Daraus kürt die Jury den Sieger. Es wäre ideal, wenn  die Stadt Hallein bis 2022, dem 30jährigen Jubiläum der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel, die Neugestaltung der schrecklichen Salinen-Nord-Fassade realisieren könnte.

Weil die Nord-Fassade so entsetzlich ist, kam man auch noch auf die verhängnisvolle Idee, hier überdachte Auto-Unterstände zu errichten. Damit war der Horror komplett. Siehe dazu nochmals die Fassaden-Fotos 2 bis 4 sowie die erschreckenden FOTOS 5 bis 12, die unfassbare Details zeigen. So werden in Hallein die Festspiel-Besucher auf das bevorstehende Schauspiel-Erlebnis eingestimmt! Spätestens seit der Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel im Jahre 1992, hätte man die Auto-Unterstände beseitigen und die furchtbare Nord-Fassade sanieren müssen. In Hallein kam offenbar kein Entscheidungsträger auf die Idee, dass ein solches Szenario in keiner Weise mit den Salzburger Festspielen vereinbar ist. Das Ganze ist eine Bombe, die jederzeit hochgehen kann. Im Kuratorium der Salzburger Festspiele rennen die Vertreter der Stadt Salzburg und des Bundes immer wieder gegen die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel an. Wenn nur einer von ihnen damit argumentiert, dass Hallein seit nahezu 30 Jahren nicht gewillt war, vor dem Eingangsbereich zu den Festspiel-Aufführungen auch nur einigermaßen akzeptable Verhältnisse zu schaffen, (der Schotter-Parkplatz mit seinen Wasserlachen gehört mit dazu, aber da kann als Ausrede noch der Residenzplatz herhalten), dann kann man eine weitere Präsenz der Festspiele in Hallein vergessen. Abschließend noch Anmerkungen zu den Unterstands-Detailfotos oben. FOTOS 5 und 6: Festspiel-Atmosphäre made in Hallein. FOTO 7: Diese malerischen Bierdosen im Auto-Unterstand waren schon vor einem Monat da. FOTOS 8, 9 und 10: Festspiel-Atmosphäre  made in Hallein. FOTOS 11 und 12: Der ganze Krempel ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Steuergelder sind in Hallein auch dazu da, um, anstatt mit der Schubraupe aufzufahren, sinnlose morsche Unterstands-Dächer kostspielig zu reparieren. Reine Geld-Verschwendung? Richtig! Reine Geld-Verschwendung! – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Das hat es in Hallein noch nie gegeben: Gleich sechs maßgebliche Institutionen der Kultur-Stadt Hallein, laden am Samstag, 3. August, von 10 bis 13 Uhr, zu einem kostenlos geführten Kunst-Spaziergang durch die Stadt. Bei den glorreichen Sechs handelt es sich um den kunstraum pro arte, Galerie Schloss Wiespach, Keltenmuseum, Atelier-Gemeinschaft atelier III, SUDHAUS.hallein.kultur und Stadtgemeinde Hallein. Der Spaziergang startet um 10 Uhr im Schloss Wiespach mit der Ausstellung „Other Days“ von Bertram Hasenauer, anschließend führt die Route zur Alten Saline auf der Pernerinsel. Dort werden im Verdampferturm Arbeiten von Guido Kucsko vorgestellt sowie im Salzlager die Ausstellung ,,IM FLUSS. Hallein 30 Jahre nach dem Salzabbau‘‘, präsentiert – ein Projekt von SUDHAUS.hallein.kultur in Kooperation mit der Stadtgemeinde Hallein. Weiter geht es zum Keltenmuseum mit einer kurzweiligen Führung durch die Fürstenzimmer aus dem Jahr 1756, mit dem ältesten und umfangreichsten Bilderzyklus zum Thema Salzproduktion. Der Spaziergang führt anschließend zum atelier III, eine Ateliergemeinschaft junger Medienkünstler und Medienkünstlerinnen, die Einblicke in ihr Schaffen geben. Zum Abschluss führt der Spaziergang in den kunstraum pro arte, in dem die Ausstellung „Spirits of Contradiction“ von Margot Pilz zu sehen ist, mit einer kleinen Stärkung und Zeit zum Verweilen. – Der Kunst-Spaziergang richtet sich an alle Kunst- und Kultur-Interessierten und lädt dazu ein, in offener Atmosphäre Fragen zu stellen, über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und beim gemeinsamen Gehen die Stadt Hallein neu zu erkunden.


DIE STATIONEN DES
KUNST-SPAZIERGANGES

Schloss Wiespach: „Other Days“ von Bertram Hasenauer
Margit Zuckriegl spricht zur Ausstellung
Mit einer kleinen Stärkung zum Start des Spaziergangs.

Wiespachstraße 7, 5400 Hallein, www.schloss-wiespach.at

 

Pernerinsel, Alte Saline Verdampferturm:
Gemälde von Guido Kucsko

Margit Zuckriegl spricht zur Ausstellung

 

Pernerinsel. Alte Saline Salzlager:
Ausstellung „IM FLUSS. Hallein 30 Jahre nach dem Salzabbau“

mit Bildern von Jixin Wang und Musik von Matej Dzido
Doris Weißenberger spricht zur Ausstellung
Ein Projekt von SUDHAUS.hallein.kultur
in Kooperation mit der Stadtgemeinde Hallein, www.imfluss.art 
 

Keltenmuseum: Fürstenzimmer
Führung
mit Brigitte Winkler
Pflegerplatz 5, 5400 Hallein, www.keltenmuseum.at

 

atelier III (Atelier-Gemeinschaft junger Medienkünstler/innen):
Gespräch mit Mitgliedern der Atelier-Gemeinschaft

Bürgerspitalplatz 3, 5400 Hallein

 

kunstraum pro arte: „Spirits of Contradiction“ von Margot Pilz
Ausstellungsgespräch
mit Helga Besl und Laila Huber
Mit einer kleinen Stärkung zum Abschluss des Spaziergangs.
Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein 5400 Hallein, www.kunstraumproarte.com
 

Das oben stehende Foto zeigt eine Luftaufnahme der Halleiner Altstadt. Hier finden die Teilnehmer am Kunst-Spaziergang drei markante Ziele: Das Keltenmuseum, die Atelier-Gemeinschaft atelier III und den kunstraum pro arte. – (Presse-Aussendung, verfasst von Laila Huber).

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Eine der ehernen Grundregeln in der Stadt des ,,Stille Nacht‘‘-Komponisten Franz Xaver Gruber lautet: ,,Der Blumenschmuck für das, in den wirtschaftlich angespannten 30er Jahren, zu Grubers Ehren errichtete, kleine und ärmliche Leer-, Schau-, Symbol- oder Erinnerungs-Grab, sollte das Vorbild für alle sein, die ein Grab auf dem Halleiner Friedhof betreuen.‘‘ Eine Nachschau ergab freilich wieder einmal haargenau das Gegenteil: Die meisten Gräber auf dem Friedhof wären ein Vorbild für die Pflege des Gruber-Grabes. ,,Gruber-Grab‘‘ ist natürlich eine sehr gewagte Behauptung, denn die genaue Position von Grubers Originalgrab im seinerzeitigen Friedhof rund um die Stadtpfarrkirche ist unbekannt. Die Tatsache, dass eine kleine Metalltafel auf dem Grabkreuz mit den völlig unrichtigen Worten ,,Hier ruhet Franz Xaver Gruber…‘‘ beginnt, hat hämische Zeitgenossen sogar dazu veranlasst, von einem ,,Lügen-Grab‘‘ zu sprechen. Man weiß nur, dass sich das Originalgrab irgendwo vor Grubers einstigem Wohnhaus befinden muss. In dem Gebäude ist bekanntlich das sehenswerte ,,Stille-Nacht‘‘-Museum untergebracht.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

Die ersten 8 FOTOS liefern einen Eindruck von der Farbenpracht, die auf den Gräbern  des Halleiner Friedhofes anzutreffen ist. Die FOTOS 9 und 10 zeigen, dass auch großwüchsige Pflanzen erfolgreich auf den Gräbern angepflanzt werden. Allerdings: Auf dem FOTO 10 leidet die bewundernswerte Blütenpracht des mannshohen Strauches sichtlich an Wassermangel – von den vollen welken Blüten bis hin zu den welken Knospen. Doch jetzt kommt der Schock: Auf den FOTOS 11 und 12 (zum gleichen Zeitpunkt der übrigen Aufnahmen), der überaus deprimierende Anblick des sogenannten Gruber-Grabes. FOTO 11 zeigt eine ähnliche Nahaufnahme des sog. Gruber-Grabes wie die 8 farbenfrohen Fotos vom Friedhof. Das 12. FOTO zeigt das ganze empörende und skandalöse Elend des sog. Gruber-Grabes. Sie erinnern sich, geschätzte Leserinnen und Leser: Vor einem guten halben Jahr stand Franz Xaver Gruber noch im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, als das 200jährige Jubiläum seines weltbekannten Liedes ,,Stille Nacht‘‘ gefeiert wurde. Heute steht das armselige Gedenkgrab reichlich verloren auf dem neu gestalteten, verhältnismäßig großen, nun nahezu leeren Gruberplatz, nahezu erschlagen von der in unmittelbarer Nähe befindlichen Brutal-Treppe, die hinauf zur Ferchlstraße führt. (Dazu unser FOTO 13). Deren mächtige, rötliche Seitenmauern gehören, als störende Fremdkörper, endlich beseitigt. Sie haben keinerlei Funktion, deshalb musste auch ein Metallgeländer eingebaut werden. Der neugestaltete Platz ist in hellem Grau gehalten, da wirken die rötlichen Seitenmauern wie ein hässliches Blutmal. Das ziemlich armselige sog. Grubergrab steht, kaum zu glauben, unter Denkmalschutz. Da darf kein Nagel und keine Schraube verändert werden. Damit erhebt sich natürlich die Frage, ob auch die drei Grablaternen entfernt müssen, die erst in der zweiten Hälfte des zurückliegenden Jahrhunderts durch Odo Stierschneider angebracht wurden, weil er es als einziger Halleiner als unhaltbar empfand, dass man am sog. Gruber-Grab nicht einmal eine Kerze entzünden konnte… – (Johannes Gutenberg. Fotos: OST).

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Eine großartige und hinreißende Initiative stellt die Salzburger Berufsfotografen auf begeisternde Art ins Rampenlicht, mit der sie unter dem Titel ,,Die Vielfalt der Menschenbilder‘‘ bis Ende August durch das Land Salzburg touren. Sie präsentieren nicht nur sehenswerte Großfotos sondern liefern auch gleich die Bänke dazu, die zum Verweilen und Genießen der ausgestellten Fotowerke einladen. Präzise: Jeweils zwei Bänke sind durch eine Trennwand miteinander verbunden, auf der fotografische Meisterwerke zu bewundern sind. Die Fotopräsentation in Hallein fand freilich unter denkbar ungünstigen Verhältnissen statt. Ausgewählt wurde der Platz vor dem Keltenmuseum, der jedoch gerade die Baustelle für den neuen Salinen-Steg darstellt und teilweise durch die Baustellen-Einrichtung unzugänglich ist. Dennoch hoffen wir sehr, dass diese Wanderausstellung sich zur festen jährlichen Initiative entfalten wird. Sie könnte künftig in Dreier- oder Vierergruppen auf mehreren Plätzen der Halleiner Altstadt stattfinden. Aber Vorsicht! Die Aufstellung einer einzelnen Bank würde unweigerlich an einen Schildbürgerstreich erinnern, denn die auf der Bank Sitzenden wären die Einzigen, die nichts von den Großfotos zu sehen bekämen… Also noch einmal: Wir hoffen sehr, dass diese Wanderausstellung der Salzburger Berufsfotografen zu einem jährlichen Fixtermin wird, der das Halleiner Stadtbild auf ungemein reizvolle Art und Weise belebt. – Ein wenig abseits vom hier behandelten Thema, aber ebenso wichtig für die Belebung der Altstadt ist die Frage, wie es mit dem geplanten Skulpturen-Weg durch die Halleiner Altstadt weitergehen soll. Die erste Plastik, ein junges Mädchen, geschaffen von Bildhauer Josef Zenzmaier, wurde bereits vor dem Keltenmuseum aufgestellt. Aber seither hat sich nichts mehr getan. Warum eigentlich? Auf dem schönen Altstadtpflaster kämen künstlerische Plastiken besonders schön und wirksam zur Geltung, der bestechende Hauch von Kunst würde das Stadtzentrum bereichernd durchwehen. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Es sollte ein Festspiel-Terrassen-Talk werden. Doch der an den Mai erinnernde Juli, vertrieb mit seinem Regen die Agierenden mitsamt den Pressevertretern und Pressevertreterinnen dann doch unter schützendes Dach. In Gegenwart von Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl Stadler unterhielten sich fachgerecht und aus sehr persönlicher Sicht Schauspiel-Leiterin Bettina Hering (Foto oben links) Regisseur Evgeny Titov (Foto oben Mitte) und Dramaturgin Janine Ortiz (Foto oben rechts) über die auf der Halleiner Perner-Insel geplante Festspiel-Aufführung ,,Sommergäste‘‘.
 

Als Evgeny Titov im vergangenen Jahr mit dem Bus auf der Perner-Insel ankam, um als „ganz normaler Zuschauer“ die Generalprobe von Frank Castorfs Hunger zu sehen, ahnte er noch nicht, dass er im Jahr darauf im gleichen Bus sitzen werde – diesmal aber, um zu seiner eigenen Probe zu fahren und sein Debüt als Regisseur bei den Salzburger Festspielen zu geben. Evgeny Titov hatte heuer, fünf Wochen vor Probenbeginn für Maxim Gorkis ,,Sommergäste‘‘, von Bettina Hering, Leiterin des Schauspiels der Salzburger Festspiele, einen Anruf bekommen. Sie fragte an, ob er als Regisseur für das Stück ,,Sommergäste‘‘ einspringen könne, da die ursprüngliche Regisseurin erkrankt sei. „Das war eine riesige Überraschung für mich“, sagt der Regisseur, der sogleich zusagte und das Ensemble samt nahezu fertigem Bühnenbild übernahm. „Nur nicht daran denken, dass ich für die Salzburger Festspiele inszeniere“, habe er am Anfang immer wieder vor sich hingesagt. Mit seiner Dramaturgin, Janine Ortiz, fing er sofort an, eine Textfassung auf Basis der Übersetzung von Arina Nestieva zu erarbeiten.

Mittlerweile sind mehr als drei Probewochen vergangen. „Das allerwichtigste ist mir, dass das Ensemble trotz aller Unterschiede der 15 Schauspielerinnen und Schauspieler zusammenwächst“, sagt Regisseur Evgeny Titov. Das Bühnenbild, das er zusammen mit Bühnenbildner Raimund Orfeo Voigt durch einen „entscheidenden Kniff“ zu seinem eigenen gemacht habe, sehe er als wichtigen Faktor der Inszenierung. ,,Sommergäste‘‘ ist ein selten inszeniertes Stück – „vielleicht, weil man es immer in Zusammenhang mit der Revolution und mit 1904 sieht“, sagt Evgeny Titov. Er selbst glaube nicht, dass er, in Kasachstan geboren, in St. Petersburg zum Schauspieler ausgebildet, einen besseren Zugang zu dem russischen Autor habe als etwa ein deutscher Regisseur.


Dass das Leben oft Überraschungen bereithält, hat Regisseur Evgeny Titov immer wieder erlebt. Nachdem er seine Schauspiel-Ausbildung beendete, wurde er Mitglied im Ensemble in St. Petersburg. „Als ich in Kasachstan war, habe ich schnell gemerkt, ich will weiterkommen im Leben. Als ich dann in St. Petersburg war, ging es mir nach einiger Zeit genauso. Ich war seit 15 Jahren Schauspieler und wusste, ich will noch mehr erreichen“, betont er. Bereits mit 21 Jahren habe er nächtelang nur für sich selbst Anton Čechovs ,,Die Möwe‘‘ analysiert. Oft habe er das Gefühl gehabt: „Ich habe das Stück verstanden und keiner weiß das.“ Mit 30 Jahren intensivierte sich sein Drang nach Wissen und Ausbildung und so entschloss er sich, Regie am Max Reinhardt-Seminar in Wien zu studieren. Seit 2016 ist er auch als Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin tätig.
 

Gorki selbst schrieb über die Uraufführung seines Stückes ,,Sommergäste‘‘: „Die Aufführung war ein Skandal und ich bin zufrieden. Das Stück ist nicht besonders, aber ich habe getroffen, wohin ich gezielt habe!“ – Ob er das Stück ebenfalls als „nicht besonders“ betrachte, möchte Schauspiel-Leiterin Bettina Hering wissen und ob ein Theaterskandal mehr zähle als die Qualität eines Stückes. „Es ist eine gute Frage, ob das Stück nur dann relevant ist, wenn es einen Skandal hervorruft“, sagt Evgeny Titov und lässt die Frage offen. Ein größerer und schwierigerer Ansatz sei es, die ganze Gesellschaft zu betrachten. „Wir alle sind Sommergäste, solange wir nicht handeln. Viele reden nur und tun nichts, obwohl sie die Probleme der Zeit ganz genau kennen‘‘, sagt der Regisseur. „In der Zeit Gorkis hat es einen Vermittler gebraucht, zum Beispiel wie in ,,Sommergäste‘‘ einen Schriftsteller, um tätig werden zu können. Heute aber kann jeder Einzelne tätig werden.“ Er wolle das Publikum aktivieren, sich mit den individuell relevanten Weltproblemen auseinanderzusetzen.

Die Gesellschaft ertrinke heute in der Besprechung von Problemen. Gorki sei ein guter Spiegel, um zu untersuchen, was den Einzelnen einer Gesellschaft zurückhalte, tätig zu werden und etwas zu verändern, stimmt Dramaturgin Janine Ortiz ihm zu. „Bei sich selbst mit der Veränderung anzufangen ist das Schwierigste. Es ist einfacher auf eine Demonstration zu gehen und zu denken, ja, sie haben Recht“, sagt Evgeny Titov. „Ich möchte in meiner Inszenierung allerdings nicht den erhobenen Zeigefinger zeigen, ich möchte vielmehr jeden Einzelnen zum Nachdenken anstoßen.“


Interessant sei auch, dass die Sätze „Wir müssen uns alle ändern! Wir müssen uns ändern!“ im Stück von einer Frau, von der Ärztin Marja Lwowna ausgesprochen werden, sagt die Dramaturgin. Interessant deshalb, weil den meisten Frauen im Stück ,,Sommergäste‘‘ im Gegensatz zu den Männern kein Beruf zugeordnet ist, sie sind nur als „Frau von …“ betitelt. „Dass einige Frauen einfach ‚nur‘ Frau sind, ist nicht nur zu Gorkis Zeit, sondern auch heute noch ein durchaus legitimes und gültiges Familienbild, genauso wie die emanzipierten Frauen“, sagt Janine Ortiz. Bei Gorkis Sommergästen allerdings entgleite das Frauenbild in eine Art Frauenhass, der von den Männern ausgehe. Als selbstverständlich werde im Verlaufe des Stückes artikuliert, dass die Frau dem Mann untergeordnet sei und dass man sie nur schwängern müsse. Damit stelle man sicher, dass sie nicht nach zu viel Veränderung strebe. Evgeny Titov sagt, er wisse noch nicht, wie er mit diesen Sätzen umgehen solle. Er habe mit dem Ensemble bereits hitzige Diskussionen geführt und ließ beim ,,Sommergäste‘‘-Gespräch offen, welche Lösung er auf der Bühne schließlich präsentieren wird... – (Presse-Aussendung der Salzburger Festspiele, Odo Stierschneider).

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Das zweite Schauspiel, das im Festspiel-Sommer 2019 von den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel geboten wird, ist LILIOM, eine Vorstadtlegende in sieben Bildern von Ferenc Molnár (1878–1952). Eine Neuinszenierung und Ko-Produktion mit dem Thalia-Theater Hamburg. Die deutsche Version von LILIOM stammt von Alfred Polgar. Die Premiere findet am Samstag, 17. August 2019 um 19,30 Uhr statt. Weitere sieben Vorstellungen sind zwischen 19. und 28. August geplant. Mit der letzten Vorstellung endet der Festspielsommer 2019 auf der Perner-Insel. Unter Regie von Kornél Mundruczó ist Monika Pormale für die Bühne zuständig, Sophie Klenk-Wulff für den Bereich Kostüme, Oskars Paulins verantwortet die Lichtgestaltung und János Szemenyei ist für die Musik verantwortlich. Die Dramaturgie liegt in Händen von Soma Boronkay, Christina Bellingen und Kata Weber. Die Aufführung erfolgt in deutscher Sprache, es werden aber Übertitel in englischer Sprache eingeblendet. Im 165 Seiten umfassenden Programmbuch der Salzburger Festspiele 2019 verfasste Dramaturgin Christina Bellingen einen ausführlichen Beitrag zum Schauspiel LILIOM und stellte an dessen Beginn das folgende Zitat: ,,Angst hab‘ ich keine vor der Polizei dort oben, wenn man mich nur vorlassen wird bis zum Herrgott …‘‘

LILIOM, ein Strizzi, ein ungehobelter Karusselausrufer, ein ,,Hutschenschleuderer‘‘ im Budapester Stadtwäldchen, fasst die Dienstmädchen nicht nur ungefragt um die Taillen. Trinkgelage und Raufereien ziehen den Frauenschwarm an, der sich von der nicht ohne Grund eifersüchtigen Karusselbesitzerin Frau Muskat aushalten und durchfüttern lässt. Bis er seiner großen Liebe begegnet: Julie: Gemeinsam werfen Sie alles hin, brennen durch und finden Unterkunft bei der verwandten Fotografin Hollunder. Diese durchschaut und verachtet den arbeitslosen Draufgänger, der kein Geld nach Hause bringt und in seinem Frust begonnen hat, seine geliebte Julie zu schlagen. Die Not wird besonders bedrückend, als die Beiden ein Kind erwarten. Nichts gelingt LILIOM. Ein Raubüberfall, in den ihn die Unterweltgestalt Ficsur mit hineinzieht endet tödlich. ,,Ich mein´‘‘ hatte LILIOM zu Beginn optimistisch verkündet, ,,aus einem Hendlfanger und einem nichtsnutzigen Kerl … da kann auch noch ein Mensch werden.‘‘ In seinem Fall ein Irrtum. Auch als er nach 16 Jahren Fegefeuer in die Welt zurückkehren darf, ist keine Besserung in Sicht.

Regisseur Kornél Mundruczó rollt die ,,Vorstadtlegende in sieben Bildern‘‘, wie das Stück LILIOM im Untertitel heißt, von rückwärts auf: LILIOM ist bereits tot und muss vor dem Jüngsten Gericht zu seinen Taten Rede und Antwort stehen. Es ist eine Rückschau in eine andere, ferne Zeit. Weshalb konnte er die Spirale der Gewalt nicht durchbrechen? Wieso fehlt ihm bis zuletzt das Bewusstsein für die eigene Schuld? Bei Mundruczó ist es ein Chor der Nonkomformisten, vor dem sich der prügelnde Draufgänger, der glaubt, es stets gut gemeint zu haben, verantworten muss.

Der ungarische Schriftsteller und Journalist Ferenc Molnár soll seine Stücke in überfüllten Cafehäusern geschrieben haben und die Figuren begegneten ihm während seiner Reportage-Recherchen etwa im Budapester Stadtwäldchen. LILIOM, Molnárs meistgespieltes Stück, bekam nach der misslungenen Uraufführung 1909 in Budapest, eine zweite Chance in Wien. In seiner Übersetzung verlegt Alfred Polgar die Handlung in den Wiener Prater. So wurde das Stück zum Publikums- und mehrfach verfilmten Welt-Erfolg. ,,Die Gefühls-Ebene des Werkes ist durch eine Linie gekennzeichnet, auf der Brutalität und Zartheit einander begegnen. … Dieses Irrationale des Herzens – an einem einfachsten Menschentyp in einem einfachsten Beispiel aufgezeigt – gibt dem Spiel seine höhere Ratio.‘‘ (Alfred Polgar).

LILIOM-Regisseur Kornél Mundruczó, in Gödöllö in Ungarn geboren, zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Theater- und Film-Regisseuren Ungarns. Seine Kurz- und Spiel-Filme wurden mit zahlreichen internationalen Preisen prämiert und waren auch in deutschen Kinos zu sehen. 2014 gewann ,,Underdog (White God)‘‘ auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes den Hauptpreis in der Sektion ,,Un Certain Regard‘‘, bevor sein Film ,,Jupiters Moon‘‘ im offiziellen Wettbewerb gezeigt wurde. Seine Schauspiel-Inszenierungen ,,Das Eis von Vladimir Sorokin‘‘ (Gastspiel bei den Wiener Festwochen) und ,,Das Frankenstein – Projekt‘‘ machten Kornél Mundruczó auch im Theater bekannt. Seit 2009 ist die von ihm gegründete ,,Theaterkompanie Proton Theater‘‘ weltweit auf Festivals eingeladen. Mit dem ,,Thalia Theater‘‘ verbindet den LILIOM-Regisseur eine jahrelange Zusammenarbeit. Kornél Mundruczós erste Inszenierung in Deutschland ,,Judas-Evangelium‘‘, eröffnete die Intendanz von Joachim Lux 2009 im ,,Thalia-Theater‘‘. LILIOM ist – nach dem Stück ,,Judas-Evangelium‘‘, der Uraufführung von ,,Die Zeit der Besessenen‘‘ (nach Dostojewskij) und nach ,,Die Weber‘‘(nach Gerhart Hauptmann) – bereits die vierte Begegnung zwischen dem Regisseur und dem Ensemble des ,,Thalia Theaters‘‘.

Folgende Schauspielerinnen und Schauspieler gestalten das zweite Schauspiel LILIOM der Festspiel-Sommersaison 2019 auf der Halleiner Pernerinsel: Jörg Pohl Liliom, Maja Schöne Julie, Oda Thormeyer Frau Muskat, Marie Löckner Marie, Julian Greis Wolf Beifeld, Thilo Werner Ficsur, Sandra Flubacher Frau Hollunder, und andere. – Das Programmbuch 2019 der Salzburger Festspiele wurde durchgehend mit Arbeiten von Joseph Beuys illustriert. Das oben abgebildete Werk ,,Die Frau zeigt dem Mann ihr Bauwerk‘‘ entstand 1960 und wurde dem Beitrag über das Schauspiel LILIOM vorangestellt. – (Christina Bellingen, Odo Stierschneider. Foto: Stiftung Museum Moyland / Maurice Dorren).

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Das Schauspiel SOMMERGÄSTE von Maxim Gorki (1868 bis 1936) in einer Bearbeitung von Dramaturgin Sabrina Zwach, läutet die Spielsaison 2019 der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Perner-Insel ein. Premiere ist am Mittwoch, 31. Juli um 19,30 Uhr. Von Donnerstag, 1. August bis Donnerstag 8. August wurden täglich – mit einer Pause am Sonntag, 4. August – noch weitere 7 Vorstellungen angesetzt. Unter Regie von Mateja Kolecnik ist Raimund Orfeo Voigt für die Bühne zuständig, Ana Savic Gecan für die Kostüme und Tamas Banyai für den Bereich Licht. Die Choreografie liegt in Händen von Matija Ferlin, Philipp Haupt ist für den Bereich Vidoe zuständig und Sabrina Zwach für die Dramaturgie. Bei der Vorstellung werden auch Untertitel in englischer Sprache geboten. Im Programmheft, besser im Programmbuch 2019 der Salzburger Festspiele mit respektablen 165 Seiten, stellt Sabrina Zwach ihrem nun folgenden Beitrag über das Stück SOMMERGÄSTE folgendes Zitat an den Anfang: ,,Die Elite – das sind nicht wir! Wir sind Sommergäste in unserem Land … Wir sind ausschließlich damit beschäftigt, uns eine bequemen Platz im Leben zu suchen.‘‘

Eine Gruppe gebildeter, gut situierter, intelligenter Großstädter in den besten Jahren, verbringt den Sommer im gemieteten Ferienhaus des Rechtsanwalts Bassow auf dem Land und vertreibt die lähmende Langeweile des sie verbindenden kleinbürgerlichen Umfelds mit seichten Gesprächen und viel Alkohol. Ein Schriftsteller kommt zu Besuch. Warwara, die Frau des Gastgebers, fühlt sich zu ihm hingezogen und lässt dafür den Lebemann Rjumin abblitzen, der ihr verfallen zu sein scheint. Suslow, ein Bauingenieur aus der Gruppe, trinkt. Die mehrfache Mutter Olga schwankt zwischen Hass auf ihren erfolglosen Mann, den Arzt, und sich selbst während sich die Ärztin Marja in den wesentlich jüngeren Wlas verliebt. Der ehemalige Fabrikant beobachtet und genießt … Über alledem steht die Frage nach dem Sinn in einem selbstbezüglichen, narzisstischen, vollkommen unpolitischen Kosmos – und das macht Gorkis Szenen so aktuell.

Am 10. November 1904 kommt Gorkis Drama in Sankt Petersburg erstmals auf die Bühne. ,,Die Aufführung der >Sommergäste< war ein Skandal und ich bin zufrieden, schreibt Autor Gorki und ergänzt: ,,Das Stück ist nicht besonders, aber ich habe getroffen, wohin ich gezielt habe!‘‘ Das Werk erscheint in politisch angespannten Zeiten, am Vorabend zur Revolution 1905. Gorki, der am Streik der Arbeiter am 9. Jänner 1905 teilgenommen hat, wird verhaftet, das Stück daraufhin abgesetzt und – aufgrund des politischen Drucks – im Herbst desselben Jahres jedoch wieder freigegeben. Mehrfach waren Aufführungen zur politischen Demonstration genützt worden – Zuschauer verlasen etwa Aufrufe, die Regierung zu stürzen – weshalb Gorkis SOMMERGÄSTE aus dem gesellschaftlichen Kontext der Entstehung heraus auch immer vor einem politischen Hintergrund gelesen wurde.

,,Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele‘‘, so Gorki. Mateja Koleznik verfolgt diesen Gedanken generell in ihrer Arbeit und im Kontext der SOMMERGÄSTE einmal mehr, da sich die Begriffe ,,Gesellschaft‘‘ und ,,Kunst‘‘ seit der Entstehung des vieraktigen Dramas 1904 grundlegend verändert haben. Der Schriftsteller etwa, der auf die Sommerfrischler trifft, ist nicht mehr ins Heute übertragbar, da die Kunst als Gegenpol zur Gesellschaft verloren gegangen ist. Hat die Gesellschaft damit auch ihre Seele verloren? Und was bedeutet das für das Theater, das Kunst sein will? Das sind Fragen, die sich schon in der Entstehungszeit andeuteten.

Mateja Koleznik zählt zu den bedeutendsten Regisseurinnen Sloweniens. Ihr Debüt im deutschsprachigen Raum gab sie 2012 mit Witold Gombrowicz’s Yvonne, Prinzessin von Burgund. Eine Produktion, die zu zahlreichen internationalen Festivals eingeladen wurde. Unter anderem auch nach Maribor. Dort wurde ihre Produktion von Ibsens John Gabriel Borkman 2013 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. – Eine präzise Auseinandersetzung mit den Texten wie des Stückes SOMMERGÄSTE, die fast mikrochirurgische Sezierung der Psychologie der jeweiligen Figuren-Konstellationen und starke ästhetische bzw. formale Inszenierungs-Konzepte zeichnen Mateja Kolezniks Arbeiten aus. Sie sind mittlerweile im gesamten deutschsprachigen Raum zu sehen.

 

Folgende Schauspieler gestalten das Festspiel-Schauspiel SOMMERGÄSTE im August 2019 auf der Halleiner Perner-Insel: Primoz Pirnat Sergej Bassow, Rechtsanwalt. Genija Rykova Warwara Michajlowna, seine Frau. Gerti Drassl, Kalerija, Bassows Schwester. Paul Behren Wlas, Bruder von Warwara. Sascha Nathan Pjotr Suslow, Ingenieur. Aenne Schwarz Julija Filippowna, sein Frau. Jana Zupancic Olga Aleksejewna. Marko Mandic Pawel Rjumin. Marie-Lou Sellern Marja Lwowna, Ärztin. Maresi Riegner Sonja, ihre Tochter. Martin Schwab Doppelpunkt, Suslows Onkel. Till Firit Nikolaj Samyslow, Bassows Assistent. Felix Kammerer Simin, Student. Gunther Eckes Pustobajka, Wächter auf Bassows Datscha. Thomas Gräßle Kropilkin. Und andere Darsteller. – Das Programmbuch 2019 der Salzburger Festspiele wurde durchgehend mit Arbeiten von Joseph Beuys illustriert. Die oben abgebildete Arbeit, betitelt mit ,,Zwei Frauen‘‘, entstanden1958, wurde den Erläuterungen zum Schauspiel SOMMERGÄSTE vorangestellt. – (Sabrina Zwach, Odo Stierschneider. Foto: Stiftung Museum Moyland / Maurice Dorren).

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,,Ehret die Frauen, sie flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leben, sie sind der Strahl, der unser Leben erhellt‘‘ – mahnt Friedrich von Schiller. Eine dieser hinreißenden Persönlichkeiten, die uns himmlische Rosen ins irdische Leben flechten und weben und im wahrsten Sinne des Wortes unser Leben erhellen, ist – SIE. Denn SIE zählt längst schon zu den Unsterblichen, die im Kultur-Geschichtsbuch Salzburgs, Österreichs, Europas und der gesamten kulturell geprägten Welt, für immer verewigt sind. Auf besonders eindrucksvolle Art demonstriert SIE stets von Neuem, dass die Salzburger Festspiele der strahlende Mittelpunkt ihres Lebens sind. Seit Beginn ihrer von massivem Engagement geprägten Tätigkeit an der Spitze der Salzburger Festspiele, zeigte SIE sich als überzeugte Verfechterin des Festspiel-Spielortes Perner-Insel und verwies wiederholt darauf hin, dass die Perner-Insel mit ihrer einzigartigen Atmosphäre für viele Regisseure und Gäste zu einer Lieblingsstätte geworden ist. Der Stadt Hallein widmete SIE folgende Worte, die wir in Gedanken auf alle Dächer, auf alle Hausfassaden und auf das Pflaster aller Stadtplätze in Hallein schreiben: ,,Die Stadt Hallein hat das Talent zum Gesamtkunstwerk“. SIE – das ist natürlich unsere verehrte, erfolgreiche, geschätzte, strahlende, liebenswerte, herausragende, geistvolle, kompetente, engagierte, beeindruckende, glanzvolle und gefeierte Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler. Ihre überaus erfolgreiche Tätigkeit an der Spitze der Salzburger Festspiele kommt in einer ganzen Reihe höchster Auszeichnungen zum Ausdruck. 1998: Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg. 2003: ,,Silberne Rose‘‘ der Wiener Philharmoniker. 2006: Ritter der Französischen Ehrenlegion. 2007: Wappenmedaille in Gold, die höchste Auszeichnung der Stadt Hallein. 2015: Großoffizier des Sterns von Italien. 2018: Ehrenbürgerin der Stadt Salzburg. 2018: Österreicherin des Jahres, Kategorie Kulturerbe. 2018: Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark. 2019: Goldmedaille des Kennedy Center International Committee of the Arts. Die glorreiche Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl Stadler unterstützte stets die Bemühungen, die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Perner-Insel zu festigen. Sie bringt dankenswerter Weise immer wieder zum Ausdruck, dass die Perner-Insel längst zu einer unverzichtbaren Spielstätte der Salzburger Festspiele geworden ist. Dafür danken wir, dafür ehren wir und dafür lieben wir die unvergleichliche und einzigartige Präsidentin der Salzburger Festspiele Dr. Helga Rabl-Stadler. – (Odo Stierschneider. Foto: Salzburger Festspiele / Doris Wild. Dieser Beitrag wurde der ,,Halleiner Festspielbroschüre 2019‘‘ entnommen).

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Die monumentalen Ölgemälde des chinesischen Künstlers Wang Jixin in der Alten Saline auf der Perner-Insel zeigen unter dem Titel ,,Im Fluss‘‘ Markantes aus der vergangenen Salzproduktion in Hallein und aus dem Salzbergwerk auf dem Dürrnberg. Die beeindruckenden Werke sind nur noch bis 24. August 2019 zu sehen. Und was kommt dann? Gelangen die großformatigen Gemälde in ein Museum der Stadt Salzburg oder kommen sie gar nach Linz oder Wien? Derzeit werden die großdimensionierten Werke auf exzellente Weise präsentiert: In abgedunkelten Räumen und exakt in der jeweiligen Größe der einzelnen Bilder beleuchtet. Das ergibt einen raffinierten und sensationellen Gesamteindruck, zu dem sich in ganz Österreich kein Gegenstück findet. Die wichtige Erkenntnis daraus: Diese monumentale Schau an Ölgemälden müsste unter allen Umständen in der Alten Saline bestehen bleiben!

WICHTIGES THEMA: ENTWICKLUNG
DER PERNER-INSEL ZU EINER KULTUR-INSEL

Zu den großen Zukunfts-Strategien der Stadt Hallein zählt auch die kontinuierliche Entwicklung der Perner-Insel zu einer Kultur-Insel. Die Salzburger Festspiele, die ,,Schmiede‘‘, immer öfter Veranstaltungen auf der Festspiel-Bühne auch außerhalb der Festspielzeit, die Etablierung der Alten Schmiede als Aufführungsstätte, die jährliche Präsenz der Fachhochschule Salzburg in Puch-Urstein, die Kunst-Ausstellungen von Dr. Spruzina zur Festspielzeit im Verdampferturm und nun die dauerhafte Präsentation der monumentalen Ölgemälde zum Thema Salz – das sind wichtige, elementare Schritte hin zur bedeutungsvollen, attraktiven, innovativen und inspirierenden Kultur-Insel und damit zu einer weiteren Aufwertung der Kulturstadt Hallein.

DIESE BILDERSCHAU MUSS ZU EINER
PERMANENTEN ATTRAKTION IN HALLEIN WERDEN

Die Gemälde-Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ stellt ein bislang einzigartiges Kooperations-Projekt zwischen Stadtgemeinde Hallein, Sudhaus hallein.kultur, Keltenmuseum Hallein und ,,Halleiner G’schichten‘‘ dar und versteht sich als Impulsgeber für ein konzeptionelles Neudenken bezüglich der Perner-Insel als Ort visionärer künstlerischer Auseinandersetzungen in der Stadt Hallein. Die Ausstellung ist kostenlos jeweils Donnerstag von 17 bis 19.30 Uhr, Freitag von 14 bis 19.30 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr, sowie jeweils eine Stunde vor Beginn der Festspiel-Aufführungen auf der Perner-Insel, weiters auf Anfrage und bei speziellen Anlässen zugänglich. Aktuelle Informationen zum Rahmenprogramm der Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ finden sich auf www.imfluss.at. Abschließende Forderung: Es muss von der Halleiner Stadtpolitik alles unternommen werden, um die Gemälde-Ausstellung in der Alten Saline zu einer permanenten Attraktion der Kulturstadt Hallein zu machen.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Die verbrannte Baumskulptur des Künstlers Wang Jixin im Salzlager der Alten Saline symbolisiert die zentralen historischen Elemente des Salzabbaus: Salz, Holz, Feuer. Scheinbar unzerstörbar und für immer in Salz konserviert, empfängt der massive Stamm sein Publikum. Die weiteren Fotos zeigen Arbeiten aus der Gemälde-Ausstellung. FOTOS 2 und 3: Zwei grundlegende Elemente der historischen Salzproduktion in Hallein: Der Salzträger, der auch heute noch das Halleiner Stadtwappen ziert und Arbeiter, die aus einer Sudpfanne das Salz herausziehen. FOTOS 4 bis 6: Diverse Arbeiten im Salzbergwerk. FOTOS 7 bis 9: Drei Gemälde der berühmten Bergwerks-Rutschen. FOTO 10: Eine Besuchergruppe ist in den Stollen des Salzbergwerkes mit der Grubenbahn unterwegs. FOTO 11: Die oft gefährliche Brennholz-Bringung für die Saline Hallein. FOTO 12: Die verbrannte Baumskulptur im Salzlager, diesmal als Gemälde des Künstlers Wang Jixin. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST)

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Die Eröffnung der grandiosen Bilderschau ,,Im Fluss‘‘ in der Alten Saline wurde zu einem beeindruckenden Festakt. Noch nie zuvor waren derart raumgreifende Gemälde über das Halleiner Salzwesen zu bewundern, wie sie der aus China stammende und seit 2013 in Salzburg arbeitende Künstler Wang Jixin nun in der Alten Saline auf der Perner-Insel präsentiert. Bei der Ausstellungseröffnung vermissten wir Vertreter der Stadt Salzburg, die, im Gegensatz zur Stadt Hallein, 600 Jahre lang uneingeschränkt vom Halleiner Salz profitierte. Wichtig: Repräsentanten der Landeshauptstadt müssten zu allen heuer noch anstehenden Veranstaltungen zum Thema Salz eingeladen werden. Vielleicht dämmert es dann den Verantwortlichen in der Stadt Salzburg, daß endlich konstruktive Gespräche mit Hallein bezüglich einer Wiedergutmachung des 600 Jahre währenden Salzraubes in Hallein zugunsten der Stadt Salzburg zu führen sind.

DIESE GRANDIOSE, MONUMENTALE AUSSTELLUNG
MÜSSTE UNTER ALLEN UMSTÄNDEN FÜR IMMER
IN DER ALTEN SALINE BESTEHEN BLEIBEN

Die monumentale Bilderpräsentation in der Alten Saline geht auf eine erfreuliche Initiative der früheren, langjährigen Halleiner Kultur-Stadträtin und Vize-Bürgermeisterin Dr. Eveline Sampl zurück. Sie trat auch bei der Eröffnungsfeier auf beeindruckende Weise in Erscheinung (Foto 1). Zur Eröffnung sprach auch Künstler Wang Jixin (Foto 2), der den Ausstellungs-Titel ,,Im Fluss‘‘ sowohl von der Perner-Insel als auch vom Wandel Halleins seit Ende der Salz-Ära vor 30 Jahren ableitet. Multimedial wird die Ausstellung durch Mitwirkung von Musiker Matej Dzido (Foto 3). Er schuf für diese Ausstellung eine 30minütige Komposition, die in enger Zusammenarbeit beider Künstler entstand. Man erkennt: Die Zeit des Salzabbaues ist zwar beendet, aber der Geist dieser für die Stadt Salzburg traumhaften, für die Stadt Hallein schrecklichen Zeit, lebt weiter bis heute. Auch Bürgermeister Alexander Stangassinger (Foto 4) nahm an der Ausstellungs-Eröffnung teil. Sie ist für ihn persönlich von spezieller Bedeutung, wohnt er doch gewissermaßen oben auf dem Salzberg im Stadtteil Bad Dürrnberg. Halleins neue Vize-Bürgermeisterin und beauftragte Kultur-Stadträtin Rosa Bock (Foto 5) widmete sich ausführlich dieser Ausstellung, die, nicht nur aus Sicht des SALZSCHREIBER, selbstverständlich auf Dauer in der Alten Saline verankert bleiben müsste.

DIE AUFWERTUNG DER ALTEN SALINE UND
DER STADT HALLEIN DURCH DIESEN BEISPIELLOSEN
BILDERREIGEN, STEHT VÖLLIG AUSSER ZWEIFEL

Unsere beiden letzten Fotos 6 und 7 lassen nur erahnen, wie grandios sich diese Ausstellung der monumentalen Werke von Wang Jixin tatsächlich präsentiert. Aus den abgedunkelten Räumen der Alten Saline leuchten die perfekt angestrahlten Werke auf fantastische Weise hervor. Ein überwältigender, begeisternder Gesamt- Eindruck, der in der österreichischen Kunstszene kein Gegenstück findet! Die Dunkelheit erinnert an die Bergwerksstollen, die Alte Saline ist als Ausstellungsort dieser monumentalen ,,Salz‘‘-Bildwerke selbstverständlich perfekt. Und Perfektes sollte man der Stadt Hallein erhalten! Unter den Ausstellungs-Besuchern gab es zahlreiche  spontane Äußerungen, wonach Hallein sich bemühen müsste, diese Ausstellung als bleibende Attraktion zu erhalten. Für eine ständige Ausstellung wären nur jene Bilder der reichhaltigen Schau heranzuziehen, die sich klar erkennbar auf das Halleiner Salzwesen mit Bergwerk und Schaubergwerk beziehen. Damit fände man mit nur einem Ausstellungsraum das Auslangen. Die Aufwertung der Alten Saline und der Kulturstadt Hallein durch diese einzigartige Bilderpräsentation steht außer Zweifel. Wird der Ausstellungsraum für anderweitige Veranstaltungen benötigt, könnten die Bilder durch undurchsichtige Folien abgedeckt werden. Noch ein Hinweis: Unser nächster Bildbericht hier im Ressort ,,Kultur‘‘ präsentiert mit einem Dutzend Fotos jene Bilder, die sich auf das einstige Halleiner Salzwesen und das Schaubergwerk beziehen. Sie wären damit für eine dauerhafte Gemäldeschau besonders gut geeignet. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die Alte Saline auf der Pernerinsel ist Austragungsort und Impulsgeber für eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Salzstadt Hallein, in der vor 30 Jahren die Salzproduktion eingestellt wurde. Unter dem Titel ,,IM FLUSS‘‘ wird eine künstlerische und historische  Schau geboten, die sich mit der bewegten  Ge­schichte Halleins beschäftigt. Auch heute noch sind die Spuren, die das Salz in Hallein hinterließ, spürbar. Augenfällig in Form touristischer Attraktionen auf dem Dürrnberg mit dem Salz-Schaubergwerk ,,Salzwelten‘‘, dem Keltendorf ,,Salina‘‘, welches an die Salzgewinnung bereits vor 2500 Jahren auf dem Dürrnberg erinnert und ganz aktuell, die im Keltendorf in Bau befindliche Schausaline, die Anfang Herbst 2019 ihren Betrieb aufnehmen wird. Aber auch in der Altstadt von Hallein, wo das jüngste Salinen-Gebäude ,,Colloredo‘‘ erhalten ist und auf der Perner-Insel mit der historischen Sudpfanne in der Alten Saline, die vor 150 Jahren eine moderne Großsaline darstellte.

Erstaunlicher Weise fand das 800-jährige Salzgeschehen in der heimischen Kunst­szene keinen markanten Widerhall. Lediglich der akademische Maler Prof. Edmund Stierschneider (Gründer der ,,Halleiner Zeitung‘‘ und Treibsatz für die Gründung des Bundesgymnasium Hallein), suchte in den zurückliegenden 50er- und 60er-Jahren die Bergmänner im Salzbergwerk auf, um sie bei ihrer Arbeit zu zeichnen und zu malen. Doch nun treten zwei auswärtige Kunstschaffende, der chinesische Künstler Wang Jixin und der slowenische Komponist Matej Dzido ins Rampenlicht, um in Hall­ein der Rolle des Salzes und dessen Einfluss auf die Identität der Stadt einfühlsam nachzuspüren. Unter dem Ausstellungstitel ,,Im Fluss‘‘, wird gezeigt, dass massiver Wandel nicht nur Verlust bedeutet sondern auch positive Veränderung und neue Blickwinkel entstehen lässt. Dazu ein Zitat von Antoine Lavoisier (1743 bis 1794): ,,Nichts verschwindet – alles verändert sich‘‘.

Künstler Wang Jixin thematisiert in der Alten Saline die Rolle des Salzes und dessen Einfluss auf Halleins Identität. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der künstlerischen Darstellung von  sozialem Wandel und der Transformation nach wirtschaftlichen Brüchen. Seine aktuellen Werke, die er für die Perner-Insel schuf, sind eine einfühlsame Schau auf die Kultur und Tradition Halleins und der umliegenden Region. Mit seiner meisterlichen Fähigkeit, die Bedeutung hinter den Dingen erfahrbar zu machen, thematisiert er auch die sozialen Konflikte, die der jahrzehntelange Umbruch Halleins weg von einer Industriestadt  hin zu einer interkulturellen, künstlerisch ambitionierten Neupositionierung bringt. Die Eindrücke, die beim Betrachten seiner groß dimensionierten Ölbilder entstehen, sind so elementar und intensiv wie seine Werke. Mit der eigens für diese Ausstellung komponierten Musik des Komponisten Matej Dzido, die in enger Zusammenarbeit der beiden Künstler entstand, wird diese Ausstellung zu einem intensiven Gesamterlebnis.

Der Künstler Wang Jixin wurde 1966 in der chinesischen Provinz Shandong geboren. Er studierte an der renommierten Central Academy of Fine Arts in Peking. In seinem künstlerischen Werk beschäftigt er sich mit Geschichte und Geschichten von Kulturen und deren Vergänglichkeit. Von 2009 bis 2011 war er Artist in Residence im Gastatelier des Landes Salzburg im Salzburger Künstlerhaus und unterstützte bis 2018 das Land Salzburg bei seinem Auslands-Atelierprogramm für Salzburger Künstler/innen in Peking. Wang Jixin lebt und arbeitet seit 2013 in Salzburg.

Der Musiker Matej Dzido wurde 1993 in  Laibach (Slownien) geboren und ist als Pianist und Komponist tätig. Sein Klavierstudium am  Mozarteum Salzburg absolvierte er mit ausgezeichnetem Erfolg. Derzeit absolviert er sein Masterstudium in der Klasse von Stan Ford. Mit seinem 2015 gegründeten Ensemble ,,Lyeson‘‘, das virtuos Klassik mit lateinamerikanischen Rhythmen und Gipsy-jazzigen Einflüssen interpretiert, ist er über die Grenzen Österreichs hinaus erfolgreich unterwegs. Im Salzlager der Alten Saline auf der Pernerinsel geben Matej Dzido und sein Ensemble
,,Lyeson‘‘ am Montag, 24. Juni 2019 das Konzert ,,Limitless. Jazz – we can!‘‘

Auch das Keltenmuseum Hallein wird in der Alten Saline auf der Perner-Insel mit einer Sonder-Ausstellung präsent sein. Mit wichtigen Ausstellungsstücken der unvergessenen, schon legendären Ausstellung ,,SalzHOCHburg Hallein‘‘, wird die wechselhafte Geschichte von Salzgewinnung und Salzhandel beleuchtet. Mit dem Halleiner Salz formten die auch weltlich regierenden Fürsterzbischöfe innerhalb von 600 Jahren ihre Residenzstadt Salzburg zur weltberühmten Sehenswürdigkeit. Hall­ein blieb in dieser langen Zeit nur die ausgebeutete Salzkolonie, in der die kirchlichen Regenten keinen einzigen Ziegel in die Hand nahmen, um auch hier einen repräsentativen Bau zu errichten. Insgesamt 11 Salinengebäude behinderten eine aktive Stadtentwicklung, das Salzwesen war per erzbischöflichem Dekret der Steuerhoheit der Stadt Hallein völlig entzogen. Die kirchlichen Landesherren zahlten den Arbeitern im Salzbergwerk und in den Salinen nur Schandlöhne, so dass zeitgenössische Reisende sich immer wieder über das ausgemergelte Aussehen der Stadtbewohner und die aggressive Bettelei von Frauen und Kindern entsetzten.

Im Rahmen von geführten Rundgängen lädt die Initiative ,,Halleiner G’schichten‘‘ zu ,,Salzgeschichten – Von der Salzindustrie zum Geschichtserlebnis‘‘ ein die Industriegeschichte Halleins am historischen Ort – vor Europas ältester noch erhaltener Sudpfanne – zu erleben. So wird aus ersten Hand und auf fundierte, spannende Art Kulturvermittlung als Brückenenschlag in das Hier und Jetzt erlebbar gemacht. Die Rundgänge beginnen um 10 Uhr im Keltenmuseum in den Fürstenzimmern und führen weiter auf die Perner-Insel.
Termine: 22. 6. / 6. 7. / 20. 7. / 3. 8. / 17. 8.
Eintritt 6,50 Euro.

DIE TERMINE der Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ – Hallein 30 Jahre nach dem Salzabbau:
21. Juni – 24. August 2019
Jeweils Do: 17 – 19.30 | Fr: 14 – 19.30 | Sa: 10 – 14 Uhr

Zusätzlich geöffnet von 18.30-19.30 Uhr zu Festspielaufführungen
sowie zu Rahmenveranstaltungen und Aktionstagen.
Der Eintritt zur Ausstellung ,,Im Fluss“ ist frei.

WEITERE VERANSTALTUNGEN
zum Thema Hallein 30 Jahre nach Ende der Salzproduktion:

Donnerstag, 4.7., 18.30 Uhr,
Vortrag im Keltenmuseum Hallein
Salzgeschichte(n): Vom „Weißen Gold“ der Erzbischöfe bis zum Bau der Saline auf der Pernerinsel
Die Entwicklung der Salinenstadt von der Salzproduktion der Erzbischöfe bis zum Bau der Saline auf der Pernerinsel und den damit verbundenen Veränderungen in Hallein.
Eintritt: € 5,-

 

Samstag, 27.7. und Mittwoch, 31.7.
Alte Saline Salzlager, Pernerinsel:
Aktionstage in der Saline auf der Pernerinsel

Glück aus! 30 Jahre Schließung der Saline Pernerinsel

 

Samstag 27.7., 10-12.30 Uhr:
Zum Ende der Soleabgabe vom Dürrnberg
Führungen jeweils um 10.00/10.30/11.00/11.30/12.00 Uhr
Eintritt frei.

 

Mittwoch, 31.7., 8-10 Uhr:
Zur endgültigen Schließung der Saline
Führungen jeweils um 8.00/8.30/9.00/9.30/10.00 Uhr
Eintritt frei

 

Sonntag, 28.7.,
Salzwelten Hallein und Stille Nacht Museum Hallein
Aktionstag: 200 Jahre Gruber in der Grube

Am 28. Juli 1819 besuchte der Komponist von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ das Salzbergwerk auf dem Dürrnberg.
Programm unter stillenachtmuseumhallein.at

 

Donnerstag, 1.8., 17 Uhr:
Alte Saline Salzlager, Pernerinsel
Oral-History-Rundgang durch die Saline auf der Pernerinsel

Zeitzeugen berichten bei einem Rundgang durch das alte Salinengebäude von ihrem ehemaligen Arbeitsplatz und ihren persönlichen Erlebnissen. Der Rundgang ist ein Sonderprojekt des Oral History Projektes Kaffeegeschichte(n), das regelmäßig im Keltenmuseum Hallein stattfindet.
Eintritt: € 5,-

 

Samstag, 3.8., 10-13 Uhr in Hallein
Kunstspaziergang Schloss Wiespach, Pernerinsel, Keltenmuseum, atelier III, kunstraum pro arte
Treffpunkt: 10 Uhr, Schloss Wiespach, Wiespachstraße 7
Der Kunstspaziergang richtet sich an alle Kunst- und Kulturinteressierten und lädt dazu ein in offener Atmosphäre Fragen zu stellen, über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und beim gemeinsamen Gehen die Stadt Hallein neu zu erkunden.
Information und Organisation: kunstraum pro arte.
Eintritt frei.

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Schon die Kelten gruben vor 2500 Jahren Stollen in die salzhaltigen Hänge des Dürrnberges. Noch vor dem Jahr 1200 begann man auf dem Dürrnberg damit, im Salzgestein unterirdische Hohlräume anzulegen und mit Wasser zu füllen. War das Wasser mit Salz gesättigt, wurde es als Sole durch Leitungsrohre in die verschiedenen Salinen in der Halleiner Altstadt geleitet. Dort wurde die Sole in großen Metallpfannen zu Salz verdampft. Diese Technologie wurde im Prinzip 800 Jahre lang bis zum Ende der Halleiner Salzproduktion im Juli 1989 beibehalten. Nachdem jedoch im Salzkammergut mit Zentrum Ebensee massive Salzvorkommen zur Verfügung standen, galt Hallein nur noch als ein schlecht erreichbarer Außenposten für die Österreichische Salinen-AG. Als das Ende der Salzproduktion in Hallein absehbar war, boten die Salz-Manager an, als Ausgleich dafür, auf dem Dürrnberg in der Nähe des Schaubergwerkes, eine kleine Schausaline für den Tourismus zu errichten. Der damalige Bürgermeister Franz Kurz, ein echter Dürrnberger, lehnte dies ab. Er bestand auf einer Schausaline in Hallein, so wie dies den historischen Gegebenheiten auch entsprach. Denn: Auf dem Dürrnberg hatte es nie eine Saline gegeben. Die Meinungsverschiedenheiten konnten nicht ausgeräumt werden, es gab schließlich weder in Hallein noch auf dem Dürrnberg eine Schausaline. Doch dies ändert sich nun entscheidend. Durchaus eine Sensation: 30 Jahre nach Ende der Salzproduktion in Hallein, wird im Keltendorf Salina auf dem Dürrnberg gerade eines der bestehenden Gebäude grundlegend umgebaut. Darin wird im bevorstehenden Spätsommer oder Anfang Herbst, eine Schausaline ihren Betrieb aufnehmen. Ob Hallein, einst mit bis zu 11 Salinen in der Altstadt belastet, zum 50jährigen Jubiläum der Salinenschließung im Jahre 2039, mit einer ähnlichen Initiative in Erscheinung tritt?

In den vergangenen 30 Jahren seit Einstellung der Salzproduktion in Hallein, wurde das Thema Salz in Hallein nur einige Male öffentlich thematisiert. Aus Protest gegen das Ende der Salinenstadt Hallein, erschien die ,,Halleiner Zeitung‘‘ von 1989 bis zu ihrer Einstellung 1996 mit verändertem Zeitungskopf: Die Anfangssilbe ,,Hall‘‘ (,,Salz‘‘), wurde nur noch dünn umrandet als Zeichen des Salz-Verlustes für Hallein gedruckt. 25 Jahre nach Schließung der Saline Hallein, machte DER SALZSCHREIBER mit einer Kranz-Niederlegung bei der Salzträger-Statue an der Nordeinfahrt von Hallein, auf das zurückliegende dramatische Ereignis aufmerksam. Mit der unvergessenen Ausstellung ,,SalzHOCHburg Hallein – ein Rohstoff, der Land und Menschenprägte‘‘ wurde im Keltenmuseum Hallein im Rahmen der Landesausstellung 2016 und der 200jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich, das Halleiner Salzwesen umfassend und beeindruckend in Erinnerung gebracht. Ebenso mit der Herausgabe des dazugehörenden, prachtvollen Bildbandes ,,SalzHOCHburg Hallein – ein Rohstoff der Land und Menschen prägte‘‘ unter Herausgeberschaft von Barbara Tober. Ansonsten wurde in den vergangenen 30 Jahren keine größere Initiative bezüglich der Einstellung der Salzproduktion entfaltet. Heuer, im eher wenig erbaulichen Jubiläumsjahr des 30 Jahre zurückliegenden Endes der Salzproduktion, werden gleich mehrere Veranstaltungen zum Thema ,,Hallein 30 Jahre nach dem Salzabbau‘‘ unter dem Titel ,,Im Fluss‘‘ vom 21. Juni bis 24. August 2019 geboten. Im Mittelpunkt stehen die beiden auswärtigen (!) Künstler Wang Jixin und Matej Dzido. Initiatorin der Veranstaltung ,,Im Fluss‘‘ ist Eveline Sampl-Schiestl. DER SALZSCHREIBER wird darüber noch ausführlich berichten.

ZU DEN OBEN
STEHENDEDN FOTOS
FOTO 1:
Zum 25jährigen Jubiläum (kein Grund für Jubel!) des Endes der Salzproduktion in Hallein, veranlasste DER SALZSCHREIBER eine Kranz-Niederlegung bei der Salzträger-Statue an der nördlichen Stadteinfahrt. FOTOS 2 und 3: Die Blumen und die Kranz-Schleifen in Nahaufnahme. FOTO 4: Das Keltendorf Salina auf dem Dürrnberg. Rechts unten der Eingangsbereich. In der Bildmitte drei gelbe Schirme. Unmittelbar links daneben ein Holzhaus. An dessen Rückseite wurde bereits vor einigen Jahren eine kleine rechteckige Solesiedepfanne mit Rauchfang errichtet. Dazu die FOTOS 5 bis 7. Ein Stück hinter den drei gelben Schirmen steht quer ein großes auffälliges Gebäude. Es wird gerade umfassend renoviert, wie unsere FOTOS 8 bis 11 es anschaulich zeigen. In diesem Gebäude wird die Dürrnberger Schausaline errichtet und im Spätsommer oder Anfang Herbst 2019 öffentlich zugänglich sein. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Plan B! Ein echter Glücksfall für die Stadt Hallein. Plan B! Sorgt für künstlerische Atmosphäre  in der Halleiner Altstadt. Plan B! Eine spannende künstlerische Offene Werkstatt am Kornsteinplatz. Plan B! Sympathische und freundliche Künstler, die ihre Begeisterung für Kunst auch an Interessierte weitergeben wollen. Plan B! Deshalb gibt es keine Hemmschwelle vor künstlerischer Betätigung. Plan B! Neun künstlerisch tätige Persönlichkeiten, die immer wieder zu Ausstellungen ihrer von unglaublicher Vielfalt geprägten Werke einladen. Plan B! Das sind Hannes Bernhofer (Drechseln, Metallskulpturen). Robert Bernhofer (Raku-Keramik, Kleinskulpturen). Ulli Fritzl (Speckstein). Günther Reiter (Speckstein). Bernhard Fritzl (Monotypie, Aquarell, Raku-Keramik). Raimund Weickl (Metallskulpturen, Polymer Clay). Gerold Pattis (Astro- Fotografie) und Eva M. Moser (Filzen). Plan B! Die Mitglieder der Gruppe geben ihr Können und Wissen in Form von Workshops an alle Interesssenten weiter. Damit der Einstieg erleichtert wird, gibt es einführende Gespräche oder auch gleich einen Selbstversuch, mit dem man feststellen kann, wohin eine mögliche künstlerische Reise hingehen könnte. Plan B! Das sind die Sparten, in  denen sich die Mitglieder von Plan B meisterhaft entfalten:  Malerei, Grafik und Druck, Kunstdrechseln, Raku-Keramik, Polymer Clay, Filzen, Kleinskulpturen, Speckstein, Metallskulpturen, Astro-Fotografie. Plan B! Gegenwärtig ist wieder eine ungemein sehenswerte Ausstellung in der Offenen Werkstatt am Kornsteinplatz 10 zu bewundern. Unsere oben stehenden Fotos zeigen daraus einige Beispiele. Plan B! Kontakt unter Tel. 0681 814 09 864 oder Email: plan.b.hallein@gmail.com – alles klar? – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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„Das vom ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein entwickelte Programm für 2019 (der SALZSCHREIBER berichtet darüber weiter unten hier im Ressort KULTUR), ist eine vorbildliche Initiative, sie ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige ,,Stille-Nacht‘‘-Kultur mit Tiefgang, auch nach dem Jubiläumsjahr 2018!“ betonte Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft, bei den Veranstaltungen im ,,Stille-Nacht‘‘-Bezirk Hallein rund um den Todestag Franz Xaver Grubers.

 

Bei der Gedenk-Veranstaltung an Grubers-Gedenkgrab, wurde des 156. Todestags des Komponisten gedacht, der am 7. Juni 1863 in Hallein verstarb. Das ,,Stille-Nacht‘‘ Museum Hallein und die ,,Stille-Nacht‘‘- Gesellschaft ehrten Gruber mit einer Kranz-Niederlegung. Benjamin Huber trug einen Brief aus dem ,,Stille-Nacht‘‘-Archiv Hallein vor. Darin berichtet Felix Gruber, ein Sohn des Komponisten, seinem Freund Josef Peterlechner über das Ableben und die Beerdigung seines Vaters. Die Halleiner Bürgergarde stellte eine Ehrenwache, eine Bläsergruppe der Halleiner Bürgermusik sorgte für eine würdige musikalische Gestaltung.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Sichtbare Zeichen der Erinnerung und Wertschätzung für den ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten und sein 28jähriges Wirken in Hallein waren zwei Kränze, welche die ,,Stille-Nacht‘‘- Gesellschaft und das ,,Stille-Nacht‘‘- Museum Hallein an seiner Grab-Gedenkstätte niederlegten. Im Bild links die Abordnung der Halleiner Bürgergarde mit Dechant Hans Schreilechner, Präsident Michael Neureiter und Benjamin Huber, rechts der Leiter des ,,Stille-Nacht‘‘- Museums Florian Knopp mit der Bläsergruppe der Halleiner Bürgermusik. FOTO 2: Das Gedenkgrab Grubers befindet sich vor dem Gruberhaus, in dem Franz Xaver Gruber mit seiner Familie 28 Jahre wohnte. Im Bild von links Florian Knopp, Leiter des ,,Stille- Nacht‘‘-Museum, Benjamin Huber, der bei der Gedenk-Veranstaltung einen Brief Felix Grubers vortrug, und Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft, der in seiner Kindheit und Jugend im Gruberhaus lebte. – (Presse-Aussendung der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft. Fotos: Adi Aschauer)

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Unter dem Titel „Musik & Balance“ gab die grandiose Bergknappen-Musikkapelle Dürrnberg, in der ausverkauften (!) Halle der Festspielbühne auf der Pernerinsel, ihr alljährliches Frühjahrskonzert. Neben den zahlreichen, großartigen Solisten, bildete die hinreißende Einlage der Artistin Stefanie Millinger eine der fantastischen Attraktionen dieses begeisternden Abends. Zu den Konzert-Highlights zählten die Ouvertüre zur Operette Wiener Frauen, das Concertino für Klarinette mit der jungen Solistin Julia Stangassinger und das Stück „Bohemian Rhapsody“ als Hommage an Queen-Sänger Freddie Mercury.


Bürgermeister Alexander Stangassinger, in Bad Dürrnberg wohnhaft, zeigte sich begeistert: „Traditionelle Musik verbunden mit modernen Elementen – die Bergknappen-Musikkapelle hat wieder einmal gezeigt, dass sie Altes mit Neuem so verknüpfen kann, dass die Besucher und Besucherinnen regelrecht in ihren Bann gezogen werden. Auf so beeindruckende Botschafter der Stadt, kann man als Bürgermeister nur stolz sein.“


Dieses traditionsreiche Konzert wird auch immer wieder für erfreuliche Ehrungen genutzt. Heuer gratulierten Bürgermeister Alexander Stangassinger und die Bergknappen-Musikkapelle Melissa Deisl zum bronzenen Leistungs-Abzeichen und Hans Golser zu seiner 25-jährigen aktiven Tätigkeit. Rosmarie Fuchs und Verena Angerer beendeten ihre Mitgliedschaft und bekamen für ihre fünfjährige Tätigkeit bei der Musikkapelle die Marketenderinnen-Brosche verliehen. Zum ersten Mal beim Frühjahrskonzert mit dabei waren heuer Melissa Deisl, Katharina Streitfelder, Anna Iglseder, Michael Scheuringer und Elias Gradl. Besonders beeindruckend: Insgesamt besteht die Bergknappen-Musikkapelle Dürrnberg aus 82 Musikerinnen und Musikern inklusive vier Marketenderinnen! Das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre. – (Presse-Aussendung der Stadtgemeinde Hallein).

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Die auch optisch imposante Bergknappen-Musikkapelle auf der Festspielbühne der Pernerinsel. Sie umfasst imponierende 82 Mitglieder. Am 1. Jänner 2018 zählte Bad Dürrnberg 822 Einwohner. Das bedeutet, jeder 10. Dürrnberg-Bewohner ist Mitglied im musikalischen Aushängeschild des Dürrnberges und der Stadt Hallein! FOTO 2: Landes-Kapellmeister Johann Ebner dirigierte in gewohnt souveräner Art das fantastische Konzert, welches unter dem Titel ,,Musik und Balance‘‘ dargeboten wurde. FOTO 3: Artistin Stefanie Millinger in ihrem Element – hoch oben, knapp unter der Decken-Konstruktion der Festspielhalle. FOTO 4: Landes-Kapellmeister Johann Ebner schiebt zwei Dirigentenstäbe der Artistin Stefanie Millinger zwischen die Finger – pardon, natürlich zwischen die Zehen! Die Artistin muss elastische, biegsame und verformbare Rückenwirbel besitzen, anders ist diese sensationelle Körperhaltung nicht zu erklären. FOTO 5: Die atemberaubende Lady vollzog, noch dazu auf zwei Metallstäben balancierend, dieses Wunder an Beweglichkeit und dann brach mit elementarer Wucht über Festspielhalle noch nie Dagewesenes herein: Die Bergknappen-Musikkapelle Dürrnberg wurde zum ersten Mal in ihrer langjährigen Geschichte von einer Frau und noch dazu mit zwei Dirigentenstäben dirigiert! FOTO 6: Melissa Deisl, Bürgermeister Alexander Stangassinger, Hans Golser, Rosmarie Fuchs, Verena Angerer, Obmann Christian Brandner und Landesobmann Matthäus Rieger. – (Odo Stierschneider, Fotos: Adi Aschauer).

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Das Jubiläum 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘, ist in jeder Hinsicht erfreulich und erfolgreich abgelaufen. Nun ist es richtig und notwendig, das Lied und speziell dessen Komponist Franz Xaver Gruber, aus der engen zeitlichen Einschränkung rund um den 24. Dezember zu befreien. ,,Franz Xaver Gruber hat das ganze Jahr Saison‘‘, erklärt deshalb völlig richtig der Leiter des Keltenmuseums und des angeschlossenen Stille-Nacht-Museums, Florian Knopp. In einem nun aufgelegten Prospekt wird auf exakt 30 Seiten ein kompaktes Sommerprogramm mit Aktionstagen, Konzerten, Vorträgen, Lesungen, Führungen und Rundgängen geboten. Zeitliche Ausgangsbasis ist der 7. Juni 2019, der Todestag von ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber. Das Sommerprogramm, welches unter dem Titel ,,Dem Komponisten begegnen‘‘ abläuft, reicht von Anfang Juni bis Mitte September 2019.

Das diesjährige Sommerprogramm ,,Franz Xaver Gruber‘‘ gliedert sich in Termine für Schulen und Kindergärten, in die speziellen ,,Aktionstage‘‘, weiters in die Bereiche Konzerte und Gruber für Generationen sowie in das Paket Vorträge / Lesungen / Führungen / Rundgänge. Auch spezielle Packages ,,Dem Komponisten begegnen‘‘ stehen für alle Interessierten zu den Themen: Gruber persönlich, Gruber historisch, Orgelmusik im ,,Stille-Nacht‘‘-Bezirk und Gruber-Musikstunde, bereit. Packages bieten auch die Salzwelten Hallein (,,Mit Gruber in die Grube‘‘) und Hofbräu Kaltenhausen mit einer auf Gruber abgestimmten Brauerei-Führung.

Aus dem Prospekt zum Sommerprogramm ,,Franz Xaver Gruber‘‘ nachstehend einige Veranstaltungen. Freitag, 14. Juni 2019, 14 Uhr, Stille-Nacht‘‘-Museum: Briefe von Franz Xaver Gruber. Der Vortrag gibt Einblick in die Korrespondenz von Franz Xaver Gruber, die viel Persönliches vom Komponisten enthält und zeichnet dabei wichtige Stationen seines Lebens nach. –– Sonntag, 30. Juni 2019, 10,30 Uhr: Sonntags-Matinee im Keltenmuseum. Sektempfang mit Brötchen zur Einstimmung, anschließend um 11 Uhr Klavierkonzert mit Christian Bauschke (gründete gemeinsam mit dem Salzburg Museum die Konzertreihe Salzburger Clavier-Concerte). –– Sonntag, 28. Juli 2019: Gemeinsamer Aktionstag von ,,Stille-Nacht‘‘-Museum und den Salzwelten Hallein. Im ,,Stille-Nacht‘‘-Museum um 15 und 16 Uhr: Museumsführungen mit Gruber persönlich. 15 bis 17 Uhr: Orgelkonzert auf der Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche. 17 Uhr: Shuttle zur Marien-Wallfahrtskirche Bad Dürrnberg. !7,30 Uhr: Gruber persönlich und die Orgel der Dürrnberger Kirche. In den Salzwelten um 18 Uhr: Historische Jubiläumsführung ,,Mit Gruber in die Grube‘‘. Vor genau 200 Jahren, am 28. Juli 1819, besuchte Franz Xaver Gruber das Salzbergwerk von Hallein. –– Freitagsführung 12. Juli 2012 ,,Stille-Nacht‘‘-Museum: Gruber und das erste Jahrzehnt in Hallein. Franz Xaver Gruber lebte ab 1835 bis 1845 in Hallein. Die Führung beschreibt die ersten zehn Jahre in der Salinenstadt. –– Freitagsführung 9. August 2018 ,,Stille-Nacht‘‘-Museum: Gruber und das zweite Jahrzehnt in Hallein. Franz Xaver Gruber und seine Söhne förderten das musikalisch Leben in Hallein in besonderer Weise. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Halleiner Liedertafel, die bis heute besteht. ––  Freitagsführung 13. September 2019 ,,Stille-Nacht‘‘-Museum: Gruber und die letzten Jahre in Hallein. Die Führung zeichnet die letzten Jahre von Grubers Zeit in Hallein nach. Durch Tagebuchnotizen und Briefe sind diese Jahre besonders gut dokumentiert. – Das Foto oben zeigt das berühmte Porträt Franz Xaver Grubers, gemalt von Meister Sebastian Stief. – (Odo Stierschneider, Foto: ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein).

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Vom 20. bis 30. Juni 2019 heißt es in Hallein wieder ,,Die ganze Stadt ist Bühne‘‘. Gemeinsam mit dem Kulturforum Hallein, dem Theater bodi end sole, der Künstlergruppe Plan B, dem Jugend- und Kultur-Zentrum Zone 11, der Stadtbücherei, dem Musikum Tennengau, der KG Freiräume, der Jeunesse und der Stadtgemeinde, gestaltet der Kulturverein SUDHAUS die Halleiner Kulturtage 2019. Entstanden ist ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Kabaretts, Theater, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und Vorträgen für Groß und Klein. Die Mitwirkenden bilden einen gelungenen Mix aus lokalen, nationalen und internationalen Künstler/innen. An den 10 Veranstaltungs-Tagen werden insgesamt 33 verschiedene Programmpunkte geboten. Von kostenfreien Open Airs in der Altstadt über Einblicke in die Offene Künstler-Werkstatt von Plan B bis hin zu SUDHAUS, Ziegelstadl, Stadttheater, Pan Café und [theater:objekt] wird während der Halleiner Kulturtage 2019 ein Netz von mindestens 12 Spielstätten über die Stadt gespannt. Da es im Veranstaltungs-Reigen fast keine zeitlichen Überschneidungen gibt, ist das Kulturtage-Abo für Vielgenießer/innen besonders empfehlenswert.

ERÖFFNUNG MIT FEIERLICHER
PARADE DURCH DIE STADT

Die Halleiner Kulturtage 2019 werden mit einer feierlichen Prozession durch die Stadt eröffnet. Clownerie, Zirkus Walking-Acts und die Salzburger Rampant Lion Pipe Band mit schottischer Dudelsack-Musik sorgen für eine feierliche Stimmung in der Altstadt. Nach der offiziellen Eröffnung der Kulturtage durch das SUDHAUS und Kultur-Stadträtin Rosa Bock am Oberen Markt, zieht die Parade durch die Stadt. Ziel ist die Vernissage der Ausstellung ,,Im Fluss‘‘ in der Alten Saline. Dieses multimediale Projekt der Künstler Wang Jixin (Bilder) und Dzido Mate (Musik) ist, 30 Jahre nach dem Ende der Salzproduktion in Hallein, eine Spurensuche nach dem Salz-Erbe und wird bis 24. August 2019 zu sehen sein.

WORT UND WITZ AUS SATIRE,
LITERATUR, KABARETT UND THEATER

Das Kulturforum Hallein lädt zwei namhafte Kabarettist/innen zu den Halleiner Kulturtagen 2019 ein. Vitus Wieser präsentiert sein aktuelles Werk ,,Gangster‘‘ und Aida Loos kommt mit ihrem 3. Soloprogramm ,,Filterlos‘‘ in das Stadttheater. Hier wird auch am 27. 6. 2019 eine szenische Lesung aus dem Drehbuch der Satire ,,Berghof‘‘ von Wolfram Paulus stattfinden. Die Halleiner Stadtbücherei ersucht die Salzburger Schriftstellerin Gudrun Seidenauer um eine literarische Kostprobe aus ihrem aktuellen Roman ,,Was wir einander nicht erzählten‘‘. Das renommierte Theater bodi end sole widmet sich in dem neuen Stück ,,Fallen lassen‘‘ dem berühmten Autor Michael Ende, der heuer 90 Jahre alt geworden wäre. Zwei Sprechkünstlerinnen bringen mit Gesang, Geräusch und viel HIngabe dem Publikum näher, was Michael Ende neben seinen Werken ,,Momo‘‘ oder ,,Jim Knopf‘‘ noch alles erdacht und erschaffen hat.

KUNST UND KULTUR SPEZIELL
FÜR DAS JÜNGERE PUBLIKUM

Das jüngere Publikum steht bereits am 1. Wochenende der Halleiner Kulturtage im Mittelpunkt. Am schulautonomen Zwickeltag, dem 21. Juni, sind alle Jugendlichen eingeladen, in kostenfreien Workshops unter erstklassiger Leitung, die Disziplinen Beatboxen (Erzeugung von Schlagzeug- und Perkussions-Geräuschen mit dem  Mund), Poetry Slam und Trommeln auszuprobieren. Samstag und Sonntag erwartet vor allem die kleineren Gäste ein lustiges Programm mit Bonifazius und Michelino sowie mit dem Kasperl vom Kichererbsen Theater. Ein besonderes Highlight ist das Konzert für die ganze Familie der Jeunesse am 28. Juni 2019. Es nimmt die Zuhörer und Zuhörerinnen mit auf eine  Reise in den Orient – mit neuen und traditionellen Liedern sowie lustigen Geschichten aus dem ganz normalen  Leben.

REICHER KONZERTREIGEN
VON KLASSIK BIS HIN ZU ROCK

Musik spricht viele Sprachen, nicht ohne Grund wird deshalb nahezu die Hälfte der Veranstaltungen im Rahmen der Halleiner Kulturtage 2019 in Form von vielfältigen Konzerten dargeboten. Zum Auftakt spielt das Resetarits-Dialekt-Liedermacher-Trio Werke von Laube-Meik-Schubert, in den darauffolgenden Tagen erwartet das Publikum ein unterhaltsames Potpourrie. Es stehen der Cellist Wolfram Huschke, die Local Hereos Brothers van Yarns, Schüler/innen des Musikums, TriOlé aus Südtirol, das Ensemble Auricula, Lyeson mit feinem Klassik-Crossover, die Salzburger Band sunnasaitig, die legendären Bluespumpn mit Peter Ratzenbeck als Special Guest, die Irish Folk Band Ciunás und One Chair Missing mit Jazz- und Rockklängen auf der Bühne. Die beiden letztgenannten Konzerte finden am 29. 6. 2019 im Rahmen des Halleiner Stadtfestes statt, womit dieses, veranstaltet von Tourismusverband und Stadtgemeinde, in die Kulturtage eingebettet ist.

MUSIKALISCHE URAUFFÜHRUNG
ALS HINREISSENDES FINALE

Die Halleiner Kulturtage 2019 feiern ihr Finale am Sonntag, 30. Juli 2019 mit einer Uraufführung von  Manfred Wambacher & Band mit dem Halleiner Kammerorchester im Ziegelstadel. Dieses spezielle Konzerterlebnis wurde von Manfred Wambacher  speziell für die Halleiner Kulturtage komponiert und ist erstklassig besetzt. Manfred Warmbacher schafft mit seinem Klang-Konglomerat aus Filmmusik, chansonartigen Liedern, romantischen Melodien, Funk, Jazz und Klassik ein wahres Feuerwerk der Töne. Einen würdigeren Abschluss können sich die Halleiner Kulturtage 2019 nicht wünschen.

EINTRITTSPREISE
UND KARTENVERKAUF

Normalpreis: Vorverkauf 18 Euro, Abendkasse 20 Euro.
Ö1 / SN: Vorverkauf 16 Euro, Abendkasse 18 Euro
Ermäßigt: Vorverkauf 12 Euro, Abendkasse 14 Euro
Kulturtage-Abo: Normalpreis 70 Euro, ermäßigt Ö1 / SN 55 Euro.

SUDHAUS-Ermäßigung: Bis 26 Jahre, Senior/innen, Zivil- und Wehrdiener/innen, Menschen mit Behinderung, SUDHAUS-Mitglieder, Salzburger Familienpass, Kulturpass ,,Hunger auf Kunst und Kultur‘‘.

TICKETS: E-Mail: tickets@sudhaus-hallein.at.
Telefon: +43 (0)677 631 277 99
Vorverkauf online: www.sudhaus-hallein.at
Büro SUDHAUS: Oberer Markt 1, 5400 Hallein, geöffnet Mo bis FR. 11 – 15 Uhr.

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Der um das lokale Kunstgeschehen ungemein verdienstvolle Tennengauer Kunstkreis, feiert nun sein respektables 40-jähriges Bestehen. 1979 vom Gollinger Bildhauer Josef Zenzmaier und vom Halleiner Bildhauer Bernhard Prähauser gegründet, war dies ein mutiger und wichtiger Schritt in der damaligen Industrie-Stadt Hallein, in der es zuvor nach dem 2. Weltkrieg nur den wesentlich kurzlebigeren Kulturverein ,,Kunstgemeinschaft Tennengau“ gegeben hatte. Der Tennengauer Kunstkreis war lange Jahre die einzige Kultur-Institution und damit wichtiges Bollwerk für die Kunst in Hallein. Von Anbeginn an wurden regelmäßig Kunst-Ausstellungen und kunstbezogene Vorträge veranstaltet und auch Kunstfahrten, Lesungen und Akt-Zeichenkurse durchgeführt, womit man das allgemeine Kunstverständnis erfolgreich förderte. Gegenwärtig werden in der schönen Galerie ,,Pro Arte“, die sich im Laufe der Jahre zum fantastischen ,,Kunstraum Pro Arte“ am Schöndorferplatz gegenüber dem Halleiner Rathaus wandelte, vom Kunstkreis Tennengau unter seiner langjährigen Obfrau Helga Besl internationale Künstler ebenso wie lokale Kunstschaffende präsentiert.


Als erster Obmann stand Bildhauer Josef Zenzmaier 10 Jahre lang an der Spitze des rührigen Kunstvereins. Ihm folgte Bildhauer Peter Hartl, der nach zwei Jahren diese Funktion an Helga Besl weiterreichte. Obfrau Helga Besl steht nun seit 28 Jahren an der Spitze des Kunstkreises Tennengau. Helga Besl begleitete in diesem langen Zeitraum die Geschicke des Tennengauer Kunstkreises – erst als Kassierin und seit 1991 als Obfrau.  „Mir hat es sehr viel bedeutet, all die Jahre so viele interessante Künstlerinnen und Künstler kennenlernen zu dürfen und den Werdegang vieler von ihnen mitverfolgen zu können. Ich freue mich, dass wir kontinuierlich zeitgenössische Kunst in Hallein zeigen konnten und ich hoffe, dass wir diese Kontinuität auch in Zukunft fortsetzen können. Der Stadt Hallein bin ich sehr dankbar, dass sie uns so tolle Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und dass die Zusammenarbeit sich über all die Jahre so positiv gestaltet hat. Und auch bei allen ehrenamtlichen und nicht-ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit bedanken. Denn nur das Engagement und der Enthusiasmus vieler machen die spannenden Ausstellungen und Projekte des Tennengauer Kunstkreises möglich!“ Also dann – alles Gute für die nächsten 40 Jahre!‘‘


Zum Auftakt des Jubiläums wurde am 11. April eine Einzelausstellung des Bildhauers Peter Hartl eröffnet. Diese Ausstellung dokumentiert auf eindrucksvolle Weise die ungeheure künstlerische Vielfalt und Bandbreite des Künstlers. Hartls künstlerische Biografie ist eng verknüpft mit der Geschichte des Tennengauer Kunstkreises: Er war Schüler von Bernhard Prähauser, der ihn als Lehrer für Bildhauerei in der Bundesfachschule für Holz- Stein- und Metallbearbeitung in Hallein bereits in Jugendjahren prägte. Den Austausch mit Prähauser setzte Hartl während seines Studiums an der Akademie der bildenden Künste in München fort. 1989 übertrug Prof. Zenzmaier die Leitung des Tennengauer Kunstkreises an Peter Hartl, bevor schließlich 1991 Helga Besl Obfrau wurde. Diese Ausstellung, siehe auch Fotos oben, ist noch bis zum 25. Mai zu besichtigen. An die 300 Ausstellungen sind der Jubiläums-Ausstellung in den vergangenen 40 Jahren vorangegangen.


Unter dem Motto „40 Jahre Tennengauer Kunstkreis. Erinnerungen – Begegnungen – Visionen“ lud der Verein am 9. Mai zu einer Gesprächsrunde und im Anschluss zum Jubiläumsfest. An der Gesprächsrunde nahmen unter anderen Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Zitat: ,,Vergleichbares wie den Tennengauer Kunstkreis gibt es

in ganz Salzburg nicht!“), Vereinsgründer Josef Zenzmaier, Obfrau Helga Besl und Kultur-Stadträtin Rosa Bock teil. Diskutiert wurde über die Umstände der Gründung des Kulturkreises Tennengau, das Kunst- und Kulturschaffen in Hallein sowie seine Veränderungen in den zurückliegenden 40 Jahren. Als abschließende Jubiläums-Veranstaltung wurde im Halleiner Stadtkino der Dokumentarfilm „Josef Zenzmaier – den Menschen im Innersten begreifen“, von Tilman Urbach und Maria Anna Weidler geboten. Im Film erzählte der Bildhauer aus seinem Leben und erklärte seine künstlerischen Arbeitsprozesse.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Kultur-Stadträtin Rosa Bock, der ehemalige Obmann des Kunstkreises Tennengau Künstler Peter Hartl und Eveline Sampl-Schiestl, die als Kultur-Stadträtin den Kunstkreis Tennengau lange Jahre begleitet hatte. FOTO 2: Kavalier LH-Stv. Schellhorn überreichte den Damen Obfrau Helga Besl und der einstigen Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl als kleine Anerkennung ihrer langjährigen Tätigkeit im Kulturbereich der Stadt Hallein einen schönen Blumenstrauß. FOTO 3: Ein Teil der Besucher der TKK-Jubiläumsfeier im ersten Raum der Galerie Pro Arte. FOTO 4: Am Podium LH-Stv. Heinrich Schellhorn, der 1. TKK-Obmann und Bildhauer Josef Zenzmaier, TKK-Obfrau Helga Besl und die Damen Klimmer-Kettner und Berger-Klinger. FOTO 5: Künstler Peter Hartl (Bildmitte) gestaltete die Jubiläums-Ausstellung 40 Jahre Kunstkreis Tennengau. Links LH-Stv. Heinrich Schellhorn, rechts die langjährige Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl. FOTOS 6 bis 15: Einige Beispiele aus der Jubiläums-Ausstellung mit vielfältigen Kunstobjekte aus der Hand von Peter Hartl, die vor Augen führen, mit welch unterschiedlichen Materialien der Künstler arbeitet. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Die immer wieder atemberaubende Halleiner Kunstburg, das wundervolle Schloss Wiespach, wo es immer wieder hinreißende Kunst-Ausstellungen zu bewundern gibt, zeigt Bilder und dreidimensionale Objekte von Joseph Heer. Der Künstler wurde 1954 in Wien geboren, er studierte bei Fritz Wotruba und Max Weiler. Seit dem dritten Lebens-Jahrzehnt lebt Joseph Heer abwechselnd in Wien oder auf seiner Finca auf Mallorca. Unter dem Kunstwort-Titel Extrínseco werden in Hallein neue Arbeiten des Künstlers gezeigt. Intrínseco bedeutet ,,wirklich‘‘ oder ,,innewohnend‘‘. Mit Austausch der Vorsilbe ,,in‘‘ gegen ,,ex‘‘ wird Intrínseco zum Gegenteil Extrínseco, also zu ,,unwirklich‘‘ oder zu ,,von außen kommend‘‘. Unter diesen Begriffen eine Kunstausstellung zu inszenieren heißt wohl, eher als Fremdarbeiter im gängigen Kunstbetrieb aktiv zu sein. 2010 erschien im Salzburger Residenzverlag ein Werk über Joseph Heer, mit dem Titel ,,Mainly White‘‘(Hauptsächlich Weiß). In einer Kurz­beschreibung von Autorin Pilar Ribal heißt es unter anderem: ,,Malerei ist für Joseph Heer Farbdichtung, ohne zum Dickicht zuzuwachsen, zu schmieren oder zu deuten. Josef Heer schafft Räume, die man als Landschaften der Sinne bezeichnen kann.‘‘

Doch jetzt stehen wir in der Ausstellung Extrínseco, die noch bis 22. Juni 2019 in der Galerie Schloss Wiespach besichtigt werden kann. Die FOTOS 1 bis 4 sind weder unscharf aufgenommen, noch leiden Sie, geschätzte Leserinnen und Leser unter plötzlichen Sehproblemen. Josef Heer versteht es vorzüglich, monochrom und abstrakt bemalten Bildflächen, eine Aura brennender Unschärfe zu verleihen. Den beiden nächsten Bildern (FOTOS 5 und 6) ist durchaus noch eine verhaltene abstrakte Dynamik zuzubilligen. Doch dann erfolgt der Absturz ins gar zu Einfache, ins gar zu Billige. Solche Bilder (FOTOS 7 bis 11) mit derart reduzierter Formensprache haben den abstrakt malenden Künstlern immer wieder den unschönen und unausrottbaren Vorwurf eingetragen, dass sie auch nicht besser malen könnten als kleine Kinder. Nachdem Josef Heer nicht nur bei Maler Max Weiler sondern auch bei Bildhauer Fritz Wotruba studierte, präsentiert er zusätzlich dreidimensionale Objekte, sogenannte ,,Models‘‘ in der Galerie Schloss Wiespach. Unser 12. FOTO entstand genau dort und nicht, wie man annehmen könnte, im Spielraum eines Halleiner Kindergartens, in dem die Kleinen ihre Spielwürfel aufbauen. Das letzte FOTO 13 schließlich stellt den Betrachter vorerst vor die grundsätzliche Frage, was er hier bestaunen soll: Die exakt gearbeiteten und sauber weiß lackierten Holzstellagen oder die relativ klein dimensionierten Steinobjekte, deren Sinn oder Bedeutung auch dem ernsthaft bemühten und gutwilligen Ausstellungs-Besucher verschlossen bleibt. Daran ändert auch nichts die Tatsache, dass die Objekte meist in  zwei Teile gespalten und der obere kleinere Teil weiß bemalt wurde. – Die Ausstellung in der Galerie Schloss Wiespach ist geöffnet: Montag und Donnerstag 9 – 12 Uhr, Freitag 9 – 12 und 16 – 18 Uhr, Samstag 10 – 15 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Telefon: +43 650 320 10 99. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Der Salzburger Museumstag am Sonntag, 19. Mai 2019, ist auch für die Bezirkshauptstadt Hallein der Ausgangspunkt für einen Kultur- und Erlebnistag. Vom Brauerei-Rundgang bis hin zur Zeitreise in die Welt der Kelten im Keltenmuseum Hallein oder eine Reise in die Vergangenheit  im Keltendorf Salina auf dem Dürrnberg. In Hallein, in Kaltenhausen und auf dem Dürrnberg bieten die teilnehmenden Museen und Ausflugsziele ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und Erwachsene. In Verbindung mit einem Kaffeehausbesuch zwischendurch oder bei einem Mittagessen in einem der regionalen Genusswirtshäuser wird der Tag zu einem Vergnügen für alle. Sechs attraktive Ziele erwarten Sie.

 

KELTENMUSEUM HALLEIN

KeltenWelten – Archäologie einer geheimnisvollen Kultur. Die Kelten gelten als eine der ersten gesamteuropäischen Kulturen. Im Kern der keltischen Welt, in Süddeutschland und angrenzenden Regionen, finden sich unzählige Relikte keltischer Vergangenheit. Die Ausstellung zeigt bedeutende archäologische Stätten und liefert in Bild und ausgewählten Objekten einen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Kelten.

 

STILLE NACHT MUSEUM HALLEIN

Franz Xaver Gruber ist der Komponist des weltberühmten Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Er lebte 28 Jahre lang im Halleiner Mesner- und Chorregenten-Haus gegenüber der Stadtpfarrkirche Hallein, in dem sich heute das Museum befindet. Entdecken Sie die Originale aus dem Nachlass der Familie Gruber und begegnen Sie dem Komponisten Franz Xaver Gruber ganz persönlich!

 

HALLEINER ZELLULOSEFABRIK

In der Ausstellung wird ein geschichtlicher Überblick geboten, der die Wichtigkeit der Firma für die Stadt Hallein und deren Bewohner verdeutlicht. Mitten im Betriebsgelände kann in einer ehemaligen Werkshalle die Entwicklung der Zellulose- und Papierfabrik von der Gründung bis heute anhand von Objekten, Bildern, Fotos oder Grafiken erkundet werden. Ein Schwerpunkt widmet sich auch der Struktur und Produktionspalette des von 2011 bis 2017 zum ersten Mal in österreichischem Besitz gestandenen Betriebes.

 

SALZWELTEN HALLEIN & KELTENDORF SALINA

Seit rund 450 Jahren fahren Besucher aus aller Welt in den Halleiner Salzberg ein, den Dürrnberg. Das Schaubergwerk Hallein ist damit das älteste Schaubergwerk der Welt! Bis heute haben die Stollen, welche die keltischen Bergmänner vor über 2.500 Jahren Meter um Meter in den Berg geschlagen haben, nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. – Das Keltendorf auf dem Dürrnberg in unmittelbarer Nähe der Bergeinfahrt ermöglicht faszinierende Einblicke in die Welt vor 2500 Jahren.

 

BRAUEREI- UND BINDEREIMUSEUM HOFBRÄU KALTENHAUSEN

Ein ausgebildeter Biersommelier führt durch die Brauerei und weiht Sie in die Geheimnisse des Bierbrauens ein. Sie besichtigen die originale Fassbinder-Werkstatt, die Sudpfannen und den Gär- und Lagerkeller, in dem Tag für Tag  gebraut wird, und können die Spezialitätenbiere aus Kaltenhausen gleich vor Ort probieren.

Wichtig: Noch mehr Informationen zum Museums-Wochenende am Sonntag, 19. Mai 2019 und zu den einzelnen Programmpunkten gibt es auf www.keltenmuseum.at oder unter  +43 (0) 6245 80 783. Volles Programm zum Nulltarif: Im Rahmen des Salzburger Museumstags ist der Eintritt in alle teilnehmenden Museen und Attraktionen kostenlos. Achtung! Nur erhältlich im Keltenmuseum Hallein: Die Tennengauer Kultour-Zählkarte! Mit der Zählkarte erhält man freien Eintritt in die Salzwelten Hallein (pro Zählkarte eine Person frei)! Gratis Parken: In den Halleiner Parkgaragen können Sie am Veranstaltungstag von 9 bis 17 Uhr kostenlos parken. Ausfahrtstickets für den Parkplatz Pernerinsel oder die Altstadtgarage erhalten Sie im Keltenmuseum Hallein. – (Presse-Info Keltenmuseum).

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FOTO 1:
Das europaweit renommierte Keltenmuseum Hallein. FOTOS 2 bis 5: Einblicke in die aktuelle Ausstellung ,,KeltenWelten‘‘. FOTO 4: Der Oberteil der international berühmten Schnabelkanne. FOTO 5: Einige der einzigartigen Goldblech-Hohlkugeln, deren Hälften exakt aufeinander passen. Sie dienten einer hochgestellten Frau als Kopfschmuck. FOTOS 6 und 7: Untertags im Schaubergwerk Bad Dürrnberg. Das Begehen der Stollen sowie ein immer wieder atemberaubender Blick auf die beliebten Rutschen, die hinab in die Tiefe führen. – (Fotos: Keltenmuseum und Salzwelten Dürrnberg).

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Der Franz-Xaver-Gruber-Platz zwischen Stadtpfarrkirche und ,,Stille-Nacht‘‘-Museum wurde mustergültig mit einem Granit-Stöckelpflaster versehen. Jetzt aber ist endlich seine optische Gestaltung fällig. Falls sie ernsthaft angegangen wird, so gilt es im Vorfeld mehrere Probleme auszuräumen. Da erschlagen die mächtigen Brutal-Seitenmauern der Stiege hinauf zur Ferchlstraße, das ärmliche Scheingrab Franz Xaver Grubers. Diese übermächtigen Steingebilde ohne jede Funktion gehören ersatzlos abgetragen. Derzeit herrscht hier lächerliche und peinliche Schildbürger-Atmosphäre. Wer genau hinsieht, erkennt entlang der Innenseite der rechts aufgetürmten Seitenmauer eine Metall-Geländerstange. Sie ist unbedingt notwendig, weil die gewaltigen Steinmauern als Stütze absolut ungeeignet sind. Sie stellen eine perfekte Fehlkonstruktion dar, hingesetzt noch dazu aus rötlichem Gestein, das einen verheerender Fremdkörper auf dem renovierten Gruber-Platz darstellt. Diese entsetzlichen Mauern gehören rascheste entfernt. Dafür muss auf der anderen Seite der Stufen ein gleichartiges Metallgeländer errichtet werden. Die Treppe wäre damit optisch wesentlich zurückhaltender und unauffälliger. Das Ergebnis: das bescheidene Leergrab des ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten käme deutlich besser zur Geltung, der ganze Platz würde dadurch optisch aufgewertet.

Geometrisch einfache Quader und Würfel, rund um den Gruber-Platz verteilt, sind  noch neu und dienen als Sitzgelegenheiten. Grundsätzlich gilt, dass sie auf unseren Fotos wesentlich dominanter wirken als in der Realität am Rande des noch immer völlig leer und inhaltslos wirkenden Gruber-Platzes. Die beiden langgezogenen Steinquader aus hellem Marmor neben der Brutal-Stiege, wurden entlang der Mauer aufgestellt, welche die erhöhte Ferchlstraße abstützt. Neben diesen glatt polierten Sitzmöbeln springt der ganze Wahnsinn dieser Straßenmauer besonders brutal ins Auge. Sie wurde aus allem möglichen und unmöglichem Steinmaterial ohne System hochgezogen und bietet einen entsprechend erschreckenden Anblick. Dass die groben, offenen Zwischenräume zwischen den oft unschönen Gesteinstrümmern längst überwuchert sind, ist als Gnade des Schicksals anzusehen. Sonst wäre der Anblick dieser Mauer noch schrecklicher. Das bedeutet: diese entsetzliche Mauer gehört unbedingt mit schönen Steinplatten verkleidet, der gesamte Gruber-Platz würde dadurch optisch deutlich gewinnen.

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FOTO 1: Das Stiegen-Monster erschlägt mit seinen Brachial-Mauern das vergleichsweise zerbrechlich wirkende Leergrab des ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten. Die mächtigen Seitenmauern der Stiege gehören entfernt, links müsste ein zweites Metallgeländer errichtet werden. FOTO 2: Der völlig unzureichende Blumenschmuck für das sogenannte Gruber-Grab ist seit Jahren Dauerthema im ,,Salzschreiber‘‘. Angesichts dessen, dass allen auswärtigen Besuchern des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums dieses karge Schaugrab als letzte Ruhestätte Grubers angedient wird (im Gegensatz zur Realität heißt es auf der Kupfertafel des Grabkreuzes: ,,Hier ruhet Franz Xaver Gruber…‘‘), ist der Blumenschmuck nur als armselig und peinlich zu bezeichnen. Dieses ,,Grab‘‘ müsste ständig mit farbenprächigem, sensationellem und unvergleichlich prachtvollem Blumenschmuck ausgestattet sein, um dem ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten einigermaßen gerecht zu werden. Die deprimierende Wirklichkeit sieht freilich ganz anders aus – äußerst peinlich für die Stadt Hallein! FOTO 3: Die glatten, hellen Steinquader entlang der Mauer für die Ferchlstraße machen die miserable Ausführung der Mauer besonders auffällig. FOTO 4: Erfreulich, dass ein Teil dieser entsetzlichen Mauer durch ungehemmten Wildwuchs verdeckt wird. Diese Schandmauer gehört unbedingt durch passende Steinplatten verdeckt. FOTO 5: Von der Stadt kommend, wird man am Beginn des Gruber-Platzes von dieser steinernen ,,Sitzgarnitur‘‘ erwartet. Die verhüllten Fahnen hätte man bereits spätestens zu Ostern wieder freilegen müssen. FOTO 6: Diese Sitzwürfel vor der Kirchenmauer wirken in Wirklichkeit wesentlich verlorener, gewissermaßen wie zufällig abgestellt. Das schwarze düstere Regenwasser-Abflussrohr gehört unbedingt an seine farblich wesentlich freundlichere Umgebung angepasst. FOTO 7: Auch an der Fassade des großartig renovierten ,,Stille Nacht‘‘-Museums gehören insgesamt zwei schwarze Regenwasser-Abflussrohre (eines davon im Bild) ihrer farblich deutlich helleren Umgebung angepasst. FOTOS 8 und 9: Die aufgrund der neuen Pflasterung entstandene helle Leere des Gruber-Platzes könnte sich bald in eine Rasenfläche verwandeln. Das hoffnungsvolle grüne Sprießen, vorerst im Bereich vor dem Kircheneingang, liefert für diese Annahme begründeten Anlass. Ist der Platz erst einmal völlig grün geworden, dann  wird der ,,Salzschreiber‘‘, so wie in den zurückliegenden Jahren, wieder für einige bunte Blumenhügel auf dem Gruberplatz sorgen. Versprochen! – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Die Kelten gelten als eine der ersten gesamteuropäischen Kulturen. Waffen und Schmuck mit typisch keltischen Motiven, Formen und Verzierungen finden sich in weit voneinander entfernten Gebieten. Die sehenswerte Sonderausstellung informiert über bedeutende archäologische Fundstätten und liefert mit faszinierenden Objekten einen spannenden Einblick in die geheimnisvolle Welt der Kelten. Der Verein KeltenWelten e.V. bildet einen Zusammenschluss von 55 herausragenden Fundstätten bzw. Museen zur keltischen Geschichte. 54 Mitglieder – von Aschaffenburg bis Würzburg – sind in Deutschland positioniert, seit 2018 stammt das 55. Mitglied aus Österreich: das Keltenmuseum Hallein. Die keltische Salzmetropole auf dem Dürrnberg reiht sich so in eine prominente Riege archäologischer Fundorte ein – vom Oppidum in Manching über das Fürstengrab vom Glauberg bis zur Keltenstadt auf der Heuneburg.

In der von vom Verein KeltenWelten e. V. entwickelten Ausstellung, bietet sich angesichts von einzigartigen Originalen vom Dürrnberg und erstklassigen Kopien von Leihgebern aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen ein einmaliger Blick auf Reichtum und Leben vergangener Zeiten. Das Keltenmuseum wird durch diese Ausstellung zur Schatzkammer keltischer Sensationsfunde. Neben meisterhaften Repliken der ältesten großformatigen Steinplastiken nördlich der Alpen, finden sich Kopien aus dem Hochdorfer Prunkgrab und dem Grab einer hochgestellten Frau (einer ,,Fürstin‘‘?) von der Heuneburg. Die Fundobjekte verweisen auf intensive Kontakte mit der Dürrnberger Salzmetropole, die mit einzigartigen Originalfunden glänzt. Aus einem Dürrnberger Frauengrab der Hallstattzeit stammt ein sensationeller und einzigartiger Kopfschmuck aus hauchdünnen, verzierten Goldkugeln.

Die Fundorte Dürrnberg und Glauberg in Hessen verbindet eine ganz spezielle Beziehung, die sich am eindrucksvollsten in zwei besonderen Prunkstücken der keltischen Kunst zeigt. In der Ausstellung KeltenWelten bietet sich die seltene und einzigartige Gelegenheit, die mittlerweile weltberühmte Schnabelkanne vom Dürrnberg im Original, gemeinsam mit einer Master-Kopie der Glauberger Schnabelkanne, bewundern zu können. Die Ähnlichkeit der beiden Prachtobjekte verführt zur Annahme, dass beide Objekte aus der gleichen Kunstwerkstätte stammen, dagegen spricht die, speziell aus damaliger keltischer Sicht, doch erhebliche Entfernung zwischen den beiden Fundorten.

Schließlich gelingt es mit dem bekannten Nachbau eines keltischen Streitwagens, in die Vergangenheit einzutauchen und die Kultur der Kelten hautnah zu erleben. Die spektakuläre Szenerie von in den Kampf drängenden Kriegern verknüpft Klischee und Realität der antiken Kelten. Griechische und römische Zeitgenossen verbreiteten Schauergeschichten über Raserei und Zorn der Kelten. Sie lobten aber auch den Mut und die Tapferkeit der Kelten-Krieger, bewunderten das Können keltischer Sänger und das Wissen keltischer Druiden. Bis heute umgibt die Kelten eine mythische Aura, der die Archäologie ihre konkreten Erkenntnisse aus den wissenschaftlichen Forschungen entgegenstellt. Die Ausstellung KeltenWelten versucht, ein realistisches Bild der geheimnisvollen Kultur der eisenzeitlichen Bevölkerung zu zeichnen und die Tatsachen hinter Schädelkult, Mistelkronen, ,,Fürsten‘‘ und den ältesten Städten jenseits der Alpen freizulegen.

Von der iberischen Halbinsel bis nach Rumänien, von den britischen Inseln bis nach Italien und Griechenlang, sogar in Kleinasien oder Ägypten stößt man auf Spuren der Kelten, Gallier und Galater. Spätestens seit der sogenannten Latènezeit (ab etwa 450 v. Chr.), entwickelten sich in mehreren Regionen Mitteleuropas charakteristische Kunst- und Formstile, die sich untereinander ähneln und gegenseitig beeinflussten. Der Halleiner Dürrnberg lieferte in weite Gebiete dieses geografischen Bereiches den lebensnotwendigen Rohstoff Salz. Durch die dabei entstehenden Kontakte wurde die alpine Salzmetropole zum Knotenpunkt zwischen den Kulturen des Mittelmeers und der keltischen Bevölkerung Mitteleuropas.

Im Zentrum des europäischen Kontinents, dem Zentrum der antiken ,,keltike‘‘, ballen sich geradezu die archäologischen Belege der keltischen Vergangenheit. Große Namen – vom Oppidum in Manching über die ,,Fürstengräber‘‘ in Hochdorf und vom Glauberg bis zur Keltenstadt auf der Heuneburg – sind jedem Keltenforscher ein Begriff. Seit einigen Jahren haben sich diese Orte mit zahlreichen weiteren Fundstätten und Museen zum Verein KeltenWelten e.V. zusammengeschlossen. Dessen insgesamt 55 Mitglieder sind Kommunen, auf deren Gebiet Fundorte der keltischen Epoche liegen, aber auch Museen, Forschungs-Einrichtungen, Landesämter für Denkmalpflege oder Tourismusverbände, die einen wichtigen Bezug zur regionalen keltischen Vergangenheit herstellen. Seit 2018 ist das Keltenmuseum Hallein der erste Partner der KeltenWelten e. V. außerhalb von Deutschland.

Die Ausstellung ,,KeltenWelten – Archäologie einer geheimnisvollen Kultur‘‘ im Keltenmuseum Hallein ist vom 26. April 2019 bis 6. Oktober 2019 geöffnet. – (Presse-Aussendung Keltenmuseum Hallein, Odo Stierschneider).

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FOTOS 1 bis 4:
Martin Hochleitner, Direktor Salzburg Museum. Alexander Stangassinger, Bürgermeister der Stadt Hallein. Florian Knopp, Leiter Keltenmuseum Hallein. Eveline Sampl-Schiestl, Kuratoriums-Vorsitzende des Keltenmuseums. (Nicht im Bild: Holger Wendling, Leiter Dürrnberg-Forschung & Archäologie Salzburg Museum und Keltenmuseum). Alle Genannten traten anlässlich der Ausstellungs-Eröffnung vor das Mikrophon. FOTO 5: Den ausführlichen Eröffnungsvortrag ,,Tiere in der Welt der Kelten‘‘ hielt Susanne Sievers aus Aschaffenburg. FOTO 6: Zum Unterschied von seinen Vorgängern, tritt Bürgermeister Alexander Stangassinger (Bildmitte vorne) auch bei Veranstaltungen des Keltenmuseums in Erscheinung. FOTO 7: Grafische Darstellung der 55 Mitglieder-Standorte des Vereins KeltenWelten e. V. von Ostercappeln ganz im Norden bis Hallein ganz im Süden. FOTOS 8 bis 10: Die Ausstellung ,,KeltenWelten‘‘ im Keltenmuseum aus verschiedenen Blickwinkeln. FOTO 11: Sensation pur: Die beiden prachtvollen Schnabelkannen vom Dürrnberg (links) und die Glauberger Schnabelkanne kann man gemeinsam bewundern. FOTO 12: Die allseits bekannte kleine Keltenmaske könnte von einem modernen Künstler stammen. Sie diente, neben anderem Beiwerk, als Verzierung für einen größeren Flüssigkeitsbehälter. FOTO 13: Eine der wundervollen Goldkugeln, aus dünnem Goldblech gefertigt. Bei ihrer Auffindung waren die Kugeln plattgedrückt, so dass man vorerst an Zierscheiben aus Gold dachte. Erst bei ihrer genauen Untersuchung vor der Restaurierung stellte sich heraus, dass es sich um kugelförmige Schmuckobjekte handelte. FOTO 14: Von links: Der Leiter des Keltenmuseums Florian Knopp. Holger Wendling, Leiter Dürrnberg-Forschung & Archäologie Salzburg Museum und Keltenmuseum, Bürgermeister Alexander Stangassinger und Eröffnungs-Vortragende Susanne Sievers vor der keltischen Sandstein-Skulptur vom Glauberg. FOTO 15: Die Besucher und Besucherinnen der Ausstellungs-Eröffnung wurden anschließend zu einer Weinverkostung mit kaltem Büffet durch den Lions-Club Salina-Tennengau geladen. Für die musikalische Umrahmung sorgten Martina Mathur (vocals/drums/guitar) & Sarah Mayr (vocals/fidel). Hier herrschte noch bis in die Nacht hinein beste Stimmung. – (Odo Stierschneider, Fotos 1, 5, 11, 14: Adi Aschauer. Alles anderen Fotos: OST).

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Allzu gerne (und leichtsinnig) überließ die ÖVP Hallein nun das Kultur-Ressort dem Wahlgewinner SPÖ – vermutlich deshalb, weil sich in der Politik hartnäckig das Gerücht hält, dass mit Kultur keine Stimmen zu gewinnen seien. (Eher schon mit Sport, so das Gerücht, aber auch der Sportausschuss wird nicht mehr von der ÖVP sondern künftig von der SPÖ geführt.) ,,Man kann Kultur dadurch enthaupten, dass man ihre fähigsten Köpfe daran hindert, sich zu entfalten‘‘ lautet ein vielzitierter Ausspruch. Dies wurde nun in Hallein Realität, wo die langjährige und erfolgreiche Kulturstadträtin (seit Jahresbeginn auch 1. Vizebürgermeisterin) Eveline Sampl-Schiestl nun das Kultur-Ressort an die SPÖ verlor und sich aus der Gemeindepolitik völlig zurückzog. Ein schwer wiegender Verlust für die Kulturstadt Hallein. Dessen hätten sich SPÖ und ÖVP klar sein müssen. Beide Parteien hätten, das Wohl der Kulturstadt Hallein vor die eigenen Partei-Interessen stellen und alles unternehmen müssen, um Eveline Sampl-Schiestl der Halleiner Kultur-Politik zu erhalten. Doch kurzsichtige Politik-Spekulationen machten derartige Überlegungen zunichte. Mit den Schlagworten wie Neuaufstellung, Generationswechsel und Neubeginn, machte die ÖVP Hallein unter ihrem neuen 1. Vizebürgermeister Florian Scheicher mobil. Sie wollte künftig Alt-Bürgermeister Maximilian Klappacher (knapp 3 Monate Stadtoberhaupt) und die ebenso kurzzeitige 1. Vize-Bürgermeisterin Eveline Sampl-Schiestl, wenn überhaupt, dann nur noch funktionslos in den hinteren Reihen sehen.

Als Kultur-Ressortführerin und Vorsitzende im Kultur-Ausschuss formte und unterstützte Eveline Sampl-Schiestl in den vergangenen 10 Jahren engagiert und nachhaltig das kulturelle Geschehen in der Stadt Hallein. Einer der zahlreichen Höhepunkte liegt erst kurz zurück: Mit Eröffnung der Landesausstellung ,,200 Jahre Stille Nacht‘‘ im völlig neu adaptierten und umgestalteten ,,Stille Nacht‘‘-Museum, mit dem entsprechenden Festakt in der Stadtpfarrkirche, in der gerade die neue Kirchenorgel eingeweiht worden war, trat die Halleiner Kultur-Lady mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bürgermeister Maximilian Klappacher strahlend in Erscheinung. (Siehe dazu unsere oben stehenden Fotos). In aller Kürze: Eveline Sampl-Schiestl war nicht nur Vorsitzende des Kultur-Ausschusses, sie ist unter anderem im Kuratorium des Keltenmuseums präsent, förderte die Gründung des Kulturvereines ,,Sudhaus‘‘, ist Mitglied im Vorstand der Freunde des Keltenmuseums Hallein und gehört auch dem Vorstand des privaten Spendenvereines ,,Gruber-Orgel Hallein‘‘ an. Ihr persönliches Netzwerk reicht zu maßgeblichen kulturellen Institutionen nicht nur in Österreich sondern auch im benachbarten Bayern. Bei den Sitzungen der Stadtgemeindevertretung Hallein beeindruckte sie stets durch ihre fundierten Wortmeldungen und Statements. An die Adresse von SPÖ und ÖVP: Man kann Kultur dadurch hinterhältig enthaupten, dass man ihre fähigsten Köpfe daran hindert, sich weiter zu entfalten. Der deutsche Bundespräsident Theodor Heuss betonte: ,,Mit Politik kann man keine Kultur schaffen, aber mit Kultur vielleicht Politik‘‘. Die Halleiner Politik nimmt es also gelassen hin, dass Eveline Sampl-Schiestl ihre Tätigkeit beendet. In empörten und scharf formulierten E-Mails an den SALZSCHREIBER (die Verfasser sind der Redaktion bekannt) heisst es unter anderem recht deftig: ,,Viecher und Menschen fressen und saufen. Nur Kultur und Wissenschaft erheben den Menschen über die Vierbeiner. Wenn ich derzeit das Wort Kultur aus der Halleiner Stadtpolitik höre, dann entsichert sich meine Pistole von selbst!‘‘

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Ungezählt sind die kulturellen Initiativen von Eveline Sampl-Schiestl, die sie in den vergangenen 10 Jahren in der Stadt Hallein entfaltete. Unsere Fotos entstanden vor wenigen Monaten im Zuge der Errichtung der neuen Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche, am Gruber-Grab und bei Eröffnung der dezentralen Landesausstellung ,,200 Jahre Stille Nacht‘‘ im völlig neu gestalteten ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein. FOTO 1: Halleins Kultur-Lady Eveline Sampl-Schiestl packte herzhaft mit an, als es galt, die per LKW angelieferten Einzelteile der neuen Orgel
in die Stadtpfarrkirche zu schleppen. FOTO 2: Kranzniederlegung am Grabe von Franz Xaver Gruber. Im Bild von links Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille Nacht-Gesellschaft und Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl. FOTO 3: Eröffnung der Landesausstellung ,,200 Jahre Stille Nacht‘‘ vor dem Eingang des ,,Stille Nacht‘‘-Museums, im Bild von links: Keltenmuseums-Leiter Mag. Florian Knopp, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Landtags-Präsidentin Brigitta Pallauf und Bürgermeister Maximilian Klappacher. FOTO 4: Gemeinsam mit Bürgermeister Maximilian Klappacher überreichte Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl an Landeshauptmann Wilfried Haslauer die repräsenative, von der Stadt Hallein herausgegebene Broschüre ,,Franz Xaver Gruber‘‘. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST.)

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MMag. Michael Neureiter: Im einstigen Wohnhaus des ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten Franz Xaver Gruber in Hallein aufgewachsen. Folgerichtig überaus engagierter Präsident der ,,Stille Nacht-Gesellschaft‘‘, die im vergangenen ,,Stille-Nacht‘‘-Jubiläumsjahr geradezu unfassbare Aktivitäten entfaltete. Begnadeter Spezialist für historische Kirchturm-Uhrwerke, dessen Fachpublikationen als österreichischer Beitrag für das ,,Europäische Kulturjahr 2018‘‘ ausgewählt wurden. Einstiger Landespolitiker, der schließlich Zweiter Präsident des Salzburger Landtages wurde. Eine Persönlichkeit, nun im 69. Lebensjahr, die eine respekteinflößende Anzahl anspruchsvollster Funktionen und Tätigkeiten ausübte. Ein überzeugter Kunstfreund, der vor kurzem dem Keltenmuseum Hallein, in Begleitung seiner Gattin, ein historisches Hallein-Gemälde als Geschenk überreichte. Nun übermittelte MMag. Michael Neureiter an die Presse den nachfolgenden Beitrag.
 

„Bei der Eröffnung der Stille-Nacht-Ausstellung im Schlossmuseum in Linz habe ich im Dezember 2018 ein weitgehend unbekanntes Hallein-Aquarell von Rudolf von Alt gefunden. Nun hat man mir ein Faksimile davon geschenkt,“ freut sich Michael Neureiter. Es handelt sich um ein ganz frühes Werk aus 1829. Der Künstler war gerade 17 Jahre alt, ein Jahr später gab es seine erste Ausstellung in Wien. Rudolf von Alt, Wiener Maler und bedeutendster österreichischer Aquarellist, wurde 1812 in Wien geboren, 1817 erlebte er im Hause Alt einen ersten geschmückten Christbaum. Er starb 1905 und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.

 

Auf einer frühen Studienreise nach Gastein mit seinem Vater Jakob Alt schuf der junge Künstler sein erstes Hallein-Blatt „Die Stadt Hallein“. Es entstand wohl am Standort des heutigen Ziegelstadels, zeigt links die Kühbrücke aus Holz, die Pernerinsel und dahinter die Altstadt mit dem Bürgerspital mit Turm sowie ganz rechts das Colloredo-Sudhaus. Oben führt Alt seinen Geburtsort Wien und seinen Geburtstag, den 28. August 1812, an, unten den Tag der Entstehung und seine Signatur: „Hallein am 9ten August 1829. Rudolph Alt“. Ein zweites bekannteres (und auch in Google auffindbares) Aquarell „Hallein bei Salzburg, mit Blick auf die Feste Salzburg“ stammt aus 1849/50 und wurde von Alt vermutlich nach einer Reise nach Gastein 1848 ausgearbeitet. Es zeigt den Blick vom Süden auf den Georgsberg mit dem Kloster, die Stadtpfarrkirche und die Altstadt und befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Michael Neureiter hat bereits das Keltenmuseum informiert: „Vielleicht ist einmal Gelegenheit, die beiden Hallein-Aquarelle aus Linz und München gemeinsam zu präsentieren?“

 

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FOTO 1: Das erste der beiden Hallein-Aquarelle „Die Stadt Hallein“ aus 1829 mit Blick auf die Pernerinsel, die Altstadt und den Dürrnberg. FOTO 2: Michael Neureiter mit dem „Linzer Aquarell“ das vor 190 Jahren 1829 entstand (links) und dem „Münchner Aquarell“ das vor 170 Jahren 1849/50 gemalt wurde. – (Fotos: Michael Neureiter.)

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Am Freitag, 1. März 2019, war es wieder soweit. Wenn Kinderaugen strahlen und die Herzen der Eltern vor Stolz und Angespanntheit schneller schlagen, dann ist der Kindergarten Burgfried wieder zu Gast im Halleiner Stadtkino|Stadttheater. Die kleinen Stars und jungen Talente brachten eine sensationelle Mega-Show auf die Bühne. Heuer konnte man grandiose Mini-Fußballer bewundern, Cordula Grün live in concert und bei mitreißenden Acts war DJ Bobo zum Greifen nahe erlebbar. Die Kinder des Kindergartens Burgfried um Leiterin Johanna Kobald und ihr Team begeisterten mehr als 300 Eltern, Verwandte und Gäste mit großartigen Musik-Darbietungen. Unter dem Titel „WHAT A FEELING“ sorgten 75 Kinder mit 18 Pädagoginnen für mitreißende Musikeinlagen, Tanzeinlagen, Showeinlagen und vor allem für grenzenloses Popkonzert-Feeling.


BÜRGERMEISTER MAXIMILIAN KLAPPASCHER

LOBTE IDEEN, ÜBERZEUGUNGSKRAFT UND UMSETZUNG

,,Diese Aufführung beweist in vielschichtiger Weise die Qualität und die Leistungen in unseren Kinderbetreuungs-Einrichtungen‘‘, stellte Halleins Bürgermeister Maximilian Klappacher stolz fest und lobte: ,,Wir haben engagierte Leiterinnen mit zündenden Ideen, Überzeugungskraft und Umsetzungsstärke. Wir haben motivierte Pädagoginnen, die ihren Beruf mit Leidenschaft erfüllen und unsere fürsorglichen Pflegekräfte zeigen mit welch hohem Maßstab wir Inklusion leben. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Leiterin Johanna Kobald und ihrem beeindruckenden Team. Nicht nur für diesen mitreißenden, imposanten Nachmittag, sondern auch für die intensive Vorbereitung des Musikfestes und für die hochwertige pädagogische Arbeit während der gesamten Kindergartenjahres.‘‘

 

GROSSER PLANUNGS- UND LOGISTIK-AUFWAND:
INTENSIV-PHASE ZWEI MONATE VOR DEM MUSIKFEST

Nach dem Musikfest ist vor dem Musikfest. Bereits während des Jahres planen Johanna Kobald und ihr Team das fantastische Musikfest. Sie greifen aktuelle Themen aus dem Jahreskreis auf, nehmen Hits oder hitverdächtige Songs auf und proben diese „bühnentauglich“ mit den Kindern. ,,Die letzten beiden Monate vor dem Musikfest sind durch die Intensiv-Phase geprägt‘‘ berichtete Johanna Kobald. Um die organisatorischen Abläufe auf, vor und hinter der Bühne bewältigen zu können, holen sich Johanna Kobald und ihr Team Unterstützung bei den Bildungsanstalten für Elementar-Pädagogik in Salzburg und Bischofshofen. 14 Schülerinnen helfen beim Ankleiden, Umkleiden und bei der Vorbereitung auf die großen Auftritte. Sie betreuen die 75 Kinder, darunter 12 Integrations-Kinder – alle waren an diesem Tag Bühnenstars – bestens im Backstage-Bereich.

 

PÄDAGOGINNEN SCHUFEN BEEINDRUCKENDE
BÜHNENBILDER UND KOSTÜME

Alle Utensilien für dieses Musikfest, vom Bühnenbild über die Kostüme bis hin zu den Requisiten, stellten die Pädagoginnen mit viel Einsatz, Kreativität und „Herzblut“ in Eigenregie her. Viele aufwendige Arbeiten laufen im Hintergrund ab, so als Beispiel die große technische Herausforderung um die Bereiche Licht und Ton. Professionelle Lichteffekte und glasklare, eindrucksvolle Tontechnik sorgen immer wieder für ein facettenreiches Bühnenbild. Damit diese Veranstaltung auch bildlich in Erinnerung bleibt, wird jedes Jahr Star-Fotograf Adi Aschauer engagiert, der das Musikfest immer wieder auf eindrucksvollen Fotos festhält.

 

ABSCHIED VOM LANGJÄHRIGEN
HAUSMEISTER KARL STOCKER

Einen beeindruckenden Abschied erlebte Karl Stocker, langjähriger Hausmeister in den Kinderbetreuungs-Einrichtungen. Die Pädagoginnen texteten für ihn ein berührendes Lied, holten Karl Stocker auf die Bühne, sagten so gemeinsam mit den Kindern rhythmisch und klanglich ein herzliches Dankeschön und wünschten ihm alles Gute für die Pension. – Damit diese Veranstaltung auch bildlich in Erinnerung bleibt, wird jedes Jahr Star-Fotograf Adi Aschauer engagiert, der das Musikfest immer wieder auf eindrucksvollen Fotos festhält. – (Presse-Aussendung der Stadtgemeinde Hallein, OST).

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FOTOS 1 bis 6: Die Kinder des Kindergartens Burgfried in voller Aktion. FOTO 7: Die Kinder und die Kindergarten-Leiterin Johanna Kobald brachten dem langjährigen Hausmeister Karl Stocker ihren Dank dar. FOTO 8: Von links Stadtrat Florian Scheicher, Bürgermeister Maximilian Klappacher, Leiterin Johanna Kobald und Stadtrat Marco Sampl nach der gelungenen Aufführung. – (Fotos: Adi Aschauer).

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Die Jahres-Pressekonferenz des großartigen Keltenmuseums Hallein gestaltete sich auch heuer zu einem faszinierenden Ereignis im Bereich der musealen Kultur-Information. Gleich fünf prominente Persönlichkeiten, Repräsentanten von Stadtgemeinde Hallein und aus der Führungsebene des Keltenmuseums, präsentierten die wichtigsten Geschehnisse des vor uns liegenden Museums-Jahres: Martin Hochleitner, Direktor Salzburg Museum; Florian Knopp, Leiter Keltenmuseum Hallein; Eveline Sampl-Schiestl, Vizebürgermeisterin der Stadt Hallein und Kuratoriums-Vorsitzende Keltenmuseum Hallein; Barbara Tober, Leitung Kulturvermittlung Keltenmuseum Hallein; Holger Wendling, Leiter Dürrnbergforschung und Archäologie Salzburg Museum / Keltenmuseum Hallein. (Auch zum neu geschaffenen Stille-Nacht-Museum Hallein und zum Jubiläum 200 Jahre ,,Stille Nacht‘‘ wurde ein umfangreicher Rück- und Ausblick geboten. DER SALZSCHREIBER berichtet darüber in einem gesonderten Beitrag hier im Ressort KULTUR.)

24.305 BESUCHER IM KELTENMUSEUM 2018,
EINE STEIGERUNG VON FAST 30% GEGENÜBER 2017

Ein spannendes Jahr steht im Keltenmuseum bevor. Hier werden 2019 zwei neue Sonder-Ausstellungen geboten. Ab 25. April liefert die Sonder-Ausstellung KELTENWELTEN einen spannenden Einblick in die faszinierende und geheimnisvolle Welt der Kelten. Im November wird die Ausstellung SCHNEE VON GESTERN eröffnet, bei der die Besucherinnen und Besucher auf historische Winterbilder aus Hallein und auf eine beeindruckende Krippen-Tradition treffen. (Mehr zu den beiden Ausstellungen weiter unten). Im vergangenen Jahr 2018 verzeichnete das Keltenmuseum 24.305 Besucherinnen und Besucher, das entspricht einer Steigerung von fast 30 Prozent gegenüber 2017, als 18.717 Personen das Museum besuchten. 61% der Museumsbesucher kamen aus Österreich, 25% aus Deutschland, 1% aus der Schweiz und 13% aus 60 weiteren Nationen. Besonderen Anklang fand natürlich die großartige Ausstellung über die Himmelsscheibe von Nebra, ablesbar an der Besucher-Steigerung in den Monaten Februar bis September. Etablierte und neue Veranstaltungs- und Vermittlungs-Angebote wie die Halleiner Kaffeegeschichten, die Kinderwochen oder Kasperlvorführungen für die Kleinsten, haben zusätzlich zum erfolgreichen Museumsjahr 2018 beigetragen. 2.900 Schülerinnen und Schüler, das sind 12% der gesamten Museumsbesucher, kamen im Klassenverband ins Keltenmuseum. 32% der Museumsbesucher waren Teilnehmer und Teilnehmerinnen an den
Vermittlungs- und Veranstaltungs-Angeboten.

DÜRRNBERG-FORSCHUNG ENTFALTET
EINE REIHE BEDEUTENDER AKTIVITÄTEN

Die Dürrnberg-Forschung wird künftig noch enger mit dem Fachbereich Archäologie des Salzburg Museum zusammenarbeiten. Durch die Verschränkung der Arbeitsbereiche wird der Dürrnberg noch stärker in den Fokus der Salzburger Archäologie gerückt, aber auch mit Fundplätzen in anderen Regionen verknüpft. Die Dürrnberg-Forschung treibt weiterhin die Aufarbeitung und wissenschaftliche Analyse der Gräberfelder der vorgeschichtlichen Salzmetropole voran. Nachdem im vergangenen Jahr mit der Vorlage der Nekropole im ,,Eislfeld‘‘ ein Meilenstein der Forschung gesetzt wurde, widmen sich nun mehrere Projekte anderen Gräberarealen. Mit den Gräbern der Nekropole ,,Hallersbichl‘‘ steht die nächste Publikation in der wissenschaftlichen Buchreihe ,,Dürrnberg-Forschungen‘‘ noch in diesem Jahr, bevor. Im Mai 2019 veranstaltet die Dürrnberg-Forschung gemeinsam mit dem Salzburg Museum die ,,23. Österreichische Tagung der Restauratorinnen und Restauratoren für archäologische Bodenfunde‘‘ im Keltenmuseum Hallein. Das internationale Fachtreffen zieht Konservatorinnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an, die über neueste Forschungen und Methoden zur Restaurierung von unterschiedlichsten Funden wie Bronzegefäßen, ägyptischen Mumien oder prähistorischem Holz berichten.

ZU DEN BEIDEN AUSSTELLUNGEN
,,KELTENWELTEN‘‘ UND ,,SCHNEE VON GESTERN‘‘

Die Ausstellung ,,KeltenWelten – Archäologie einer geheimnisvollen Kultur‘‘ findet vom 25. April bis 6. Oktober 2019 statt. Im Kern der keltischen Welt, in Süddeutschland und in den angrenzenden Regionen, finden sich unzählige Relikte keltischer Vergangenheit: Siedlungen, Gräber und Kultplätze zeugen vom Alltag, von Religion und Wirtschaft, von Leben und Tod der vorrömischen Bevölkerung. Die Ausstellung zeigt bedeutende archäologische Stätten und liefert mit Bildern und ausgewählten Objekten einen faszinierenden Einblick in die geheimnisvolle Welt der Kelten. Die Ausstellung entwickelte der Verein KeltenWelten e. V., ein Zusammenschluss von Stätten mit keltischer Geschichte in Deutschland und dem benachbarten Ausland. Seit 2018 ist das Keltenmuseum Hallein der erste Partner von KeltenWelten außerhalb Deutschlands. – Die Ausstellung ,,Schnee von gestern – Krippentradition und historische Winterbilder‘‘ findet vom 16. November 2019 bis 2. Februar 2020 statt. Traditionelle Krippen werden mit historischen Fotografien der verschneiten Stadt Hallein zu einer sehenswerten winterlichen Ausstellung kombiniert. Anhand von Winteransichten aus den letzten Jahrzehnten wird auch ein Stück Stadtgeschichte nachgezeichnet. Als Rahmenprogramm werden Krippenbau- und Foto-Workshops angeboten. Ein Aufruf an die Bevölkerung soll die Winterbilder aus privaten Fotoarchiven zugänglich machen. Am 10. und 15. März 2019 können die Bilder zum Scannen im Keltenmuseum abgegeben werden!

VORTRAGSREIHE ,,ARCHÄOLOGIE GLOBAL‘‘
WEITET DEN BLICK AUF ALLE KONTINENTE

Die Archäologie forscht weltweit! Seit sich der Mensch über alle Kontinente verbreitet hat, hinterließ er unzählige vielfältige Spuren, die die moderne Altertums-Wissenschaft aufspürt und analysiert. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geben in spannenden Vorträgen Einblicke in ihre Forschungen, welche die globale Vielfalt der Kulturen in Vergangenheit und Gegenwart beleuchten. Sie laden die Zuhörerinnen und Zuhörer ein zu einer faszinierenden Zeitreise zu fremden Kulturen, exotischen Orten und geheimnisvollen Funden. Die Vortragsreihe ,,Archäologie global‘‘ lässt Weltgeschichte erleben!

IM JAHR 2020 FEIERT DAS KELTENMUSEUM
SEIN 50-JÄHRIGES MUSEUMS-JUBILÄUM

Im kommenden Jahr 2020 feiert das Keltenmuseum Hallein sein 50-jähriges Bestehen. Dabei wird ein Schwerpunkt für Familien geschaffen. Geplant sind sowohl eine große Kinderausstellung als auch verstärkt die Integration von kindergerechten Ausstellungs-Elementen im gesamten Museumsbereich. Zudem ist ein Nutzungskonzept für den Garten angedacht, welches dem Museum ein zusätzliches neues Flair verleihen könnte. Ein umfangreiches Vermittlungsangebot wird die verschiedenen Facetten des Museums ergänzen. So soll vor allem für Einheimische ein Anreiz geschaffen werden, das europaweit geschätzte und anerkannte Keltenmuseum öfter zu besuchen. Zum 50-jährigen Museums-Jubiläum wird ein wissenschaftliches Werk über den Dürrnberg und über die eisenzeitliche Archäologie im Land Salzburg erscheinen, um diese Verflechtung noch weiter zu manifestieren. – (Odo Stierschneider, Foto: OST).

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Vor 10 Jahren, am 7. Jänner des Jahres 2009, verstarb nach schwerer Krankheit, viel zu früh, im Alter von 64 Jahren, der verdienstvolle und unvergessene Direktor des Keltenmuseums sowie des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums, Mag. Kurt Zeller. Geboren 1945, studierte Kurt Zeller Vor- und Frühgeschichte in Wien und München. 1980 war er mitverantwortlicher Organisator der großartigen 1. Salzburger Landesausstellung ,,Die Kelten in Mitteleuropa‘‘. Im gleichen Jahr heiratete er seine fantastische und liebenswerte Helga. Der Ehe entstammen die drei prächtigen Söhne Andreas, Bernhard und Thomas, die mittlerweile in Graz tätig sind. 1985 wurde Mag. Kurt Zeller zum Direktor des Halleiner Keltenmuseums ernannt. 1988 fungierte er als wissenschaftlicher Leiter und Ideengeber für die grenzüberschreitende Landesausstellung ,,Die Bajuwaren‘‘ in Mattsee und im bayrischen Rosenheim. 1994 war Mag. Kurt Zeller wissenschaftlicher Leiter der Landesausstellung ,,Salz‘‘, die im Keltenmuseums und in der Alten Saline auf der Halleiner Perner-Insel stattfand. Im Vorfeld der Errichtung der Straße auf den Dürrnberg, leitete Mag. Kurt Zeller die zu diesem Zeitpunkt umfangreichsten prähistorischen Ausgrabungen in ganz Europa.

Mag. Kurt Zeller war auch Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und hielt Vorträge in allen maßgeblichen Ländern Europas von Irland bis Italien und von Ungarn bis Spanien. 2005 wurde ihm, aufgrund einer Initiative der ,,Freunde der Kultur- und Festspielstadt Hallein‘‘, der Kultur-Preis der Halleiner Industrie in Höhe von 10.000 Euro zuerkannt. Die festliche Verleihung erfolgte im Rahmen einer festlichen Veranstaltung im Keltenmuseum, an der unter anderen Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die den Preis überreichte, Landeshauptmann-Stv. Dr. Wilfried Haslauer und die Repräsentanten der fünf diesen  Preis finanzierenden Industriebetriebe – Bosch, Emco, m-real, Erdal und Tana professional – teilnahmen. Mag. Kurt Zeller wurde schon zuvor 1999 das Verdienstzeichen des Landes Salzburg in Silber und 2006 die Salzburger Tourismusmedaille des Landes Salzburg in Gold verliehen. 2012 wurde im Halleiner Stadtteil Burgfried, im Beisein von Helga Zeller, eine Straße nach Mag. Kurt Zeller benannt.


In seiner Laudatio für den Empfänger des Kultur-Preises der Halleiner Industrie, wies Odo Stierschneider, mit Mag. Kurt Zeller eng befreundet, auch darauf hin, dass der Direktor des Keltenmuseums einer Reihe unfassbarer Hindernisse seitens der Stadtgemeinde Hallein konfrontiert war. Die Probleme ergaben sich anhand der Persönlichkeit des Halleiner Bürgermeisters, mit dem Mag. Kurt Zeller seine Museums-Angelegenheiten zu verhandeln hatte. Bürgermeister Dr. Christian Stöckl war begnadeter Finanzspezialist, der einst die verschuldete Stadt Hallein und danach als Landeshauptmann-Stv. und Landes-Finanzreferent das große Schuldenproblem des Landes Salzburg souverän unter Kontrolle brachte und entschärfte. Für seine Willenskraft spricht, dass er sich für eine der anstrengendsten Sportarten entschieden hatte – den kräfteraubenden Berglauf. Nur hinsichtlich der kulturellen Einrichtungen seiner Stadt hatte der heutige Landeshauptmann-Stv. seine Probleme. Wie er offen erklärte, sei der Kulturbereich für Hallein zwar wichtig, doch für ihn persönlich habe er nur wenig Bedeutung. Aus dieser Position heraus fand Mag. Kurt Zeller nur wenig Verständnis für sein international verankertes Keltenmuseum bei der Stadt Hallein, denn der Halleiner Bürgermeister ist auch Finanzreferent seiner Stadt.
 

Dazu ein markantes Beispiel: Im Rahmen einer großen Museums-Initiative wurden das Museum der Moderne auf dem Mönchsberg, das Salzburg-Museum und das Haus der Natur großzügig erweitert und ausgebaut. Die Museums-Direktoren teilten ihren Finanzbedarf mit und das Land sowie die Stadt Salzburg übernahmen jeweils 50 Prozent der Kosten. Auch das Keltenmuseum war in diese große Museums-Initiative mit eingebunden. Museumsdirektor Mag. Kurt Zeller wurde ebenfalls vom Land Salzburg eingeladen, seinen Finanzbedarf bekannt zu geben. Schließlich wurden die drei wichtigen Salzburger Museen mit den erforderlichen Finanzmitteln durch das Land und die Stadt Salzburg ausgestattet. Mag. Kurt Zeller erhielt die 50 Prozent vom Land. Doch die Stadt Hallein weigerte sich, ihren Anteil zu leisten und bezahlte keinen Cent. Dies stellte natürlich eine ungeheuerliche Brüskierung des Keltenmuseums dar. Museumsdirektor Mag. Kurt Zeller war damit gezwungen, nur mit der Hälfte des vorgesehenen Betrags sein Museum auszubauen und auszugestalten! Man kann sich vorstellen, wie das Keltenmuseum heute dastehen wurde, wenn Mag. Kurt Zeller die volle Summe zur Verfügung gestanden wäre. Deshalb war es auch so wichtig, die Geschäftsführung des Museums der Stadt Hallein zu entziehen und das Keltenmuseum an das Salzburg Museum anzugliedern. Eine Maßnahme, die dem Keltenmuseum immer wieder erkennbar zugutekommt. – (Odo Stierschneider, Foto: Keltenmuseum).

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Die erste Ausstellung des Tennengauer Kunstkreises in diesem Jahr widmet sich den grafischen Positionen der beiden Künstlerinnen Judith Auer und Doris Moser. „Knautschen“ bedeutet ursprünglich „zusammendrücken, quetschen, knittern; schmatzend essen, leise weinen“ und stellt, laut Duden, die verhochdeutschte Form von „knutschen“ dar. Aber was ist eine Knautschzone? Ein Kissen zwischen Dir und der Welt? Ein technisch konstruierter Zwischenraum, um Sicherheit zu gewährleisten? Eine Begegnungszone, um Nähe und Distanz zwischen Innen- und Außen-Welt zu vermessen? In der Ausstellung KNAUTSCHZONE geben die beiden Künstlerinnen Judith Auer und Doris Moser Einblicke in ihre individuellen Verständnisse des Knautschigen und zugleich bildet die Ausstellung eine Kontaktzone zwischen ihren Arbeiten und eröffnet neue Blickwinkel auf das Zusammenspiel von Farbe, Form und Materialität.

 

ZU DEN ARBEITEN
DER KÜNSTLERIN JUDITH AUER

Von der in Hallein geborenen Künstlerin und Illustratorin Judith Auer wird eine Reihe von großflächigen Zeichnungen ihres ersten Bilderbuchs zur alten griechischen Fabel „Der Fuchs und der Rabe“ gezeigt, die im Frühjahr 2019 in englischer Sprache im Verlag Helbling erscheinen wird. Bei weiteren Bildern der Ausstellung handelt es sich zum Teil um Auftragsarbeiten für Verlage und Magazine sowie um freie Arbeiten, in denen sich die Künstlerin u.a. mit den Themen Sexualität, Liebe und Lust befasst. Für ihre Bilder verwendet Judith Auer eine schlichte, grafische Formensprache sowie eine intensive Farbskala. Sie arbeitet sowohl mit Farb- und Bleistiften, als auch mit Aquarell- und Drucktechniken. Inspirationen findet sie für ihre bunten Illustrationen beim Spazieren und Wandern durch die Natur, beim Reisen durch die Welt und beim Kochen mit Freunden.

 

ZU DEN ARBEITEN
DER KÜNSTLERIN DORIS MOSER

Die von der Südtiroler Künstlerin Doris Moser gezeigten Arbeiten befassen sich mit Themen wie Frau-Sein und Körperlichkeit. Ihre teils großformatigen Malereien zeichnen sich vor allem durch Vielseitigkeit, Sinnlichkeit sowie eine auffällige Farbigkeit aus. Ihren Zugang für die Ausstellung KNAUTSCHZONE beschreibt sie wie folgt als: „Bauschig, buschig, faltig, flauschig, fleischig, glitschig, kitschig, rutschig, wuschig, KNAUTSCHIG... Meine Malerei umkreist das wohlige Gefühl einer knautschigen Erfahrung. Mit meinem Handy in der Hand beobachte ich knautschige Zonen am Körper und halte diese fotografisch fest. Die dabei entstandenen Nahaufnahmen übersetze ich anschließend in eine von grafischen Elementen und auffälliger Farbigkeit geprägte Malerei. Der Körper wird zur irrealen Landschaft, durch die sich die Betrachtenden tasten können.“

AUSSTELLUNGS-TERMINE
ZUR KNAUTSCHZONE

Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, den 21. Februar um 19:30 Uhr und dauert bis 30. März 2019. Einführend zur Ausstellung spricht Ingrid Schreyer, Künstlerin und Lehrende für Malerei an der Universität Mozarteum. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr. Sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.

VERANSTALTUNGEN
ZUR AUSSTELLUNG:

SONNTAG, 24. Februar 2019, 10:00 bis 16:00 Uhr
Workshop Pop-Up-Karten mit Judith Auer
Für Erwachsene und Jugendliche. In diesem Workshop werden bunte Collagen durch selbst bedruckte Papiere gestaltet. Durch ein experimentelles Zusammenfügen der entstandenen Farbflächen ergeben sich figurative bis hin zu abstrakten Kompositionen, aus denen aufklappbare Grußkarten – so genannte „Pop-Up-Karten“ – und kleine Kunstwerke hergestellt werden. Der Workshop richtet sich an alle die Freude am eigenen künstlerischen Gestalten haben! Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Unkostenbeitrag: 35 € inklusive Material, kostenfrei für Mitglieder TKK (max.10 Teilnehmer*innen); Anmeldung: office@kunstraumproarte.com

SAMSTAG, 30. März 2019, 11:00 Uhr
Finissage mit Künstler*innengespräch
Bei Croissants und Kaffee geben die Künstlerinnen Judith Auer und Doris Moser im Rahmen der Finissage tiefere Einblicke in ihre gemeinsame Ausstellung KNAUTSCHZONE.

 

KURZBIOGRAFIE
DER KÜNSTLERIN JUDITH AUER

Judith Auer, geboren 1991 in Hallein, studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Bildnerische Erziehung, Technisches Werken und Textiles Gestalten auf Lehramt. Im Anschluss absolvierte sie im Jahr 2016/17 ein Masterstudium für Bilderbuch-Illustration an der Accademia di Belle Arti di Macerata in Italien. 2017 arbeitete Judith als Kunstlehrerin in Wien und illustrierte ihr erstes Bilderbuch „The Fox and the Crow“. Mittlerweile lebt sie in Linz, wo sie an der Kunstuniversität, an der Abteilung für bildnerische Erziehung, als Universitäts-Assistentin tätig ist. Parallel dazu geht sie ihrer Leidenschaft der Illustration nach. Zu ihren Kunden zählen Verlage wie Rizzoli, Kunstanstifter, Helbling, Portrait Magazin, etc. Inspirieren lässt sich Judith von der Natur, vom Reisen, Tanzen und Kochen. Für ihre Illustrationen verwendet sie Farbstifte und Aquarellfarben und experimentiert mit diversen Druckverfahren. www.judithauer.com

KURZBIOGRAFIE
DER KÜNSTLERIN DORIS MOSER

Doris Moser, geboren 1987 in Sterzing/Vipiteno Südtirol-Italien. 2009 Studium am Mozarteum, Salzburg - Bildnerische Erziehung (Malerei) und Textiles Gestalten; 2008 Malereikurse an der „Libera Accademia di belle Arti“, Firenze; 2007 Lehranstalt für Werbegrafik, Brixen/Bressanone. Künstlerische Tätigkeit: 2015 European Young Artist Event Artefatto 10 Reset, Trieste; 2014 artists in residence Budapest; 2012 Mitarbeit im off-space Periscope, Salzburg; Mitglied der Künstlerinnengruppe BOCKSTUHLPLATTE. Ausstellungen/ Beteiligungen (Auswahl): 2017 Start, Galerie Prisma, Künstlerbund, Bozen; 2015 Artefatto, Trieste; goldilocks effects, Rauchmühle, Salzburg; 2014 Bockstuhlplatte II, Schlossgalerie, Landeck; Galerie Massolit, Budapest; Lehrende Tätigkeit (Auswahl): 2018 Universität Mozarteum, Bildnerische Innsbruck, Lektorin Malerei; 2017 Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation, Brixen. www.dorismoser.it

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Porträtfoto der Künstlerin Judith Auer von Anna Heppberger. FOTO 2: Porträtfoto der Künstlerin Doris Moser von Doris Moser. – (Presse-Aussendung des Tennengauer Kunstkreises).

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Im Verhältnis zwischen den beiden Städten Hallein und Salzburg profitierte die Landeshauptstadt über Jahrhunderte hinweg einseitig und auf extremste Weise. Präzise: Exakt zu 100 Prozent. Was da noch übrig blieb, kam der Stadt Hallein zugute. Nämlich genau 0 Prozent. 600 Jahre lang war die Halleiner Salzproduktion fest in der Hand der auch weltlich regierenden Salzburger Fürsterzbischöfe. Ihre geldgierige Hallein-Feindlichkeit ging so weit, dass sie per Erlass das gesamte Salzwesen der Steuerhoheit der Stadt Hallein entzogen – sie bezahlten über Jahrhunderte in Hallein keinen Heller an Steuern für die enormen finanziellen Erträge aus der Salzgewinnung. Im Bergwerk und in den Salinen bezahlten die unfeinen kirchlichen Landesregenten nur Schandlöhne. Franz Schubert beschrieb Hallein im Jahr 1825 mit folgenden Worten: ,,Wir kamen in die äußerst schmutzige und grausliche Stadt Hallein. Die Einwohner sahen alle wie Gespenster aus, blaß, hohläugig und mager. Es ist, als ob man vom Himmel, der Stadt Salzburg, auf einen Misthaufen, die Stadt Hallein, fiele!“ Bislang gab es in der Stadt Salzburg noch keinen einzigen Versuch, dieser unfassbaren historischen Benachteiligung Halleins, endlich mit einer gutnachbarlichen Initiative entgegen zu treten. Dafür tritt nun der großartige, prominente Halleiner Notar und Kunstfreund Dr. Claus Spruzina an (1. Foto oben), um gemeinsam mit Anton Santner (2. Foto oben), Chef der an mehreren österreichischen Standorten erfolgreich agierenden Marketing-Agentur P8 und einstiger Landesgeschäftsführer der ÖVP in Salzburg, das Weiterbestehen des berühmten Salzburger Marionettentheaters auch in Zukunft zu sichern!

 

ALS KINDER AUS ANGST
VOR HALLEIN ZU WEINEN BEGANNEN

Noch einmal den Blick zurück, um das Unfassbare noch deutlicher zu machen: In guten Jahren betrug der Anteil aus dem Verkauf des Halleiner Salzes bis zu zwei Drittel (!) des Landesbudgets der Salzburger Fürsterzbischöfe. Nur so konnte die Stadt Salzburg zum strahlenden Juwel und Weltkulturerbe ausgebaut werden. Mit dem Dom und Kirchen, mit Residenzen, mit Mirabellschloß samt Garten, mit der Luxus-Immobile Lustschloß Hellbrunn samt großem Park, mit großzügigen Verteidigungsanlagen und mit der, in unfassbar pompösem Ausmaß zu einer der größten Burgen Europas ausgebauten Festung Hohensalzburg. In Hallein hingegen nahmen die Fürsterzbischöfe keinen einzigen Ziegel in die Hand, um hier auch nur ein einziges Objekt zu errichten. Hallein war von Anfang an und blieb bis zum Ende der Regentschaft der Fürsterzbischöfe nur eine ausgebeutete Salzkolonie. Der Ruß aus den Rauchfahnen der befeuerten Salzpfannen und das Dampfgewölk der erhitzten Salzsole aus den bis zu 12 gleichzeitig in Hallein in Betrieb stehenden Salinen verdunkelte permanent den Himmel über der Stadt Hallein. Die rußgeschwärzten Hausfassaden führten zum Schlagwort ,,Das schwarze Hallein‘‘. Mehrere Leserinnen der ,,Halleiner Zeitung‘‘ (1952 – 1996) aus dem Tennengau erzählten ,,HZ‘‘-Herausgeber Odo Stierschneider, dass sie in ihrer Kindheit vor Angst zu weinen begannen, wenn es galt, die abschreckende und unheimliche Stadt Hallein zu besuchen.

KEINER GETRAUT SICH
SALZBURGS BRINGSCHULD ANZUSPRECHEN

In der Stadt Salzburg geht man angesichts dieser unglaublichen Tatsachen in volle Deckung. Kein Politiker der Landeshauptstadt kommt auf die Idee, Kontakte mit der Stadt Hallein herzustellen, um die ungeheure Bringschuld der Stadt Salzburg gegenüber Hallein auch nur anzusprechen. Die Salzburger Medien scheuen solch heiße Themen aus gutem Grunde. So köchelt das ungelöste, für die Stadt Salzburg so ungeheuer peinliche Thema, einer auch nur symbolischen Wiedergutmachung gegenüber Hallein, weiter vor sich hin. Dabei bietet sich etwa die dringende Renovierung des alten Salinengebäudes auf der Pernerinsel (siehe dazu das 3. Foto oben) im Bereich der letzten noch erhaltenen historischen Salzsiedepfanne, für eine Hilfestellung aus der Stadt Salzburg besonders an. Nur zahllose Holzstützen in zwei Geschossen des Salinengebäudes verhindern noch den Zusammenbruch des Gemäuers – eine unfassbare Kulturschande für Stadt und Land Salzburg!

NOTAR AUS HALLEIN & CO RETTEN
SALZBURGER MARIONETTENTHEATER

Trotz des unakzeptablen Verhaltens der Stadt Salzburg gegenüber Hallein, gibt es in der einstigen Salinenstadt eine fantastische und weitblickende Persönlichkeit, die sich tatkräftig dafür einsetzt, eine herausragende, aber gefährdete Kulturinstitution der Stadt Salzburg zu retten und zu bewahren. Der weitblickende Notar Dr. Claus Spruzina und der erfolgreiche Marketing-Experte Anton Santner von der Marketing-Agentur P8 (beeindruckende Präsenz im Internet!) gründeten einen gemeinnützigen Verein, in den die Geschäftsanteile des Salzburger Marionettentheaters eingebracht wurden. Vor eineinhalb Jahren lernte Dr. Claus Spruzina bei einer Puppenvorführung Frau Heuberger kennen, die ihm später in seinem Schloss Wiespach die schwierige Lage des Marionettentheaters schilderte. Die Mitarbeiter des Marionettentheaters waren bereits zur Kündigung angemeldet. Dr. Claus Spuzina bot seine Hilfe an und kontaktierte Stadt und Land Salzburg. Der gemeinnützige Verein rund um das Marionettentheater wird ein wirtschaftliches und künstlerisches Konzept für die Weiterführung entwickeln. Das finanzielle Aus für das Marionettentheater wurde mit 300.000 Euro durch die Salzburger Politik vorläufig beseitigt. Schlussbilanz: Sportlich gesehen stand es bislang mit Blick auf die vergangenen Salz-Jahrhunderte zwischen Salzburg und Hallein zumindest 1.000.000.000:0 für Salzburg. Jetzt müssen wir dieses Ergebnis auf 1.000.000.001:0 für Salzburg hochkorrigieren. Frage: Wann schießt Salzburg endlich zugunsten Halleins sein Ehrentor? – (Odo Stierschneider. Foto 1: Fotostudio Graf, Foto 2: SalzburgWiki. Foto 3: OST).

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Das Festivalteam ,,gruber and more‘‘ überreichte am 23. Jänner 2019 an Stadtpfarrer Dechant Johann Schreilechner eine respektable Spende in Höhe von nahezu 15.000 Euro – exakt 14.758 Euro! Auf dem Foto oben von links nach rechts: Helmut Zeilner, Direktor des BG/BRG Hallein Matthias Meisl, Odo Stierschneider (,,Der Salzschreiber“), Markus Stepanek, Stadtpfarrer Johann Schreilechner, Herbert Struber (Begründer des Halleiner Kulturforums, des Stadtfestes Hallein und des Festivals ,,gruber and more) sowie Walter Müller. Der stolze Zweck dieser Spende: Sie soll helfen, die Anschaffung einer zusätzlichen Chororgel und eines Generalspieltisches zu ermöglichen.

 

Während der Wirkungszeit von Franz Xaver Gruber gab es eine zweite Orgel, eine Chororgel, in der Stadtpfarrkirche Hallein. Wann und warum diese entfernt wurde, ist nicht bekannt. Wie es der Zufall will, wurden nun in Saalfelden alte Orgelteile aus der Werkstatt des Orgelbauers Johann Nepomuk Mauracher um 1860, zu dem Franz Xaver Gruber stets einen guten persönlichen Kontakt pflegte, entdeckt. Aktuell besteht die Möglichkeit, diesen Mauracher-Bestand für Hallein zu erwerben, zu adaptieren und somit ein kleines Mauracher-Orgelwerk mit 5 Registern und 250 Pfeifen zu erstellen. Nach gründlicher Instandsetzung könnte ein weitgehend authentischer Mauracherklang, wie Gruber ihn selbst kannte, erreicht werden. Diese Chororgel kann von einem noch zu errichtenden General-Spieltisch auch gemeinsam mit der Hauptorgel bespielt werden.

AUSBLICK AUF DAS FESTIVAL

gruber and more“ 2019/2020

Fortgeführt werden die beiden bisherigen Festival-Formate: einerseits die Auseinandersetzung mit geistlicher Musik, andererseits die Renaissance des ,,Halleiner Puppentheaters‘‘. So werden weitere Werke von Franz Xaver Gruber aus dem ,,Stille-Nacht‘‘-Archiv transkribiert bzw. bearbeitet. Diese Werke werden daraufhin durch Aufführungen in Gottesdiensten einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Das Ziel ist, auf diesen nahezu vergessenen Schatz der Salzburger Musikgeschichte aufmerksam zu machen. Die neue prachtvolle Gruber-Orgel soll die Erinnerung an Komponist und Organist Franz Xaver Gruber mit Orgelkonzerten, über das Jubiläumsjahr ,,200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ hinaus, hochhalten und zu einem identitätsstiftenden Halleiner Juwel werden. Die Renaissance des ,,Halleiner Puppentheaters‘‘ wird mit einer Reprise des erfolgreichen Singspiels ,,Gruber & Mohr‘‘ und einem weiteren neuen Stück fortgeführt. – (HST, OST).

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Im Zeitalter des Steuern-Verweigerers Amazon, der alle Geschäftsinhaber für blöd verkauft, die im Interesse der Allgemeinheit korrekt ihre Steuern zahlen, ist es besonders erfreulich, dass die Existenz von zwei Buchhandlungen in Hallein den Bewohnern der Stadt ein erfreuliches Zeugnis hinsichtlich ihrer geistigen Ansprüche und Interessen ausstellt. Lesen gehört zu den anspruchsvollsten geistigen Tätigkeiten. Angesichts des eben vorübergegangenen Weihnachtsfestes, hatte Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, unter deren Führung heuer auf der Pernerinsel die 26. Festspiel-Saison erfolgreich über die Bühne ging, betont, dass sie prinzipiell nur Bücher verschenke. Großartig! So hoffen wir, dass alle vernünftigen Halleiner und Halleinerinnen ihr gutes Geld nicht einem ausländischen Todfeind unser heimischen Geschäftswelt sinnlos in den Rachen werfen. Sondern auch künftig vor Ort ihren Bedarf decken und damit auch jene Steuerleistungen sicherstellen, die es der Stadt ermöglichen, weiterhin Wohnungen zu errichten und ihre Infrastruktur wie etwa Straßen, das Altstadt-Pflaster, Computer-, Strom- und Kanal-Leitungen, Brücken, Museen, Theater u.s.w. in einwandfreiem Zustand zu erhalten. Von Amazon ist noch kein einziger Cent nach Hallein geflossen! Amazon trägt nichts dazu bei, dass in Hallein ein Adventmarkt oder andere Veranstaltungen stattfinden können. Deshalb ein großes Lob für unsere Halleiner Geschäftswelt und speziell für die schöne Buchhandlung ,,Leseträume‘‘ am Bayrhamerplatz.

Denn diese war wieder kürzlich Schauplatz der schon traditionellen Karikaturen-Versteigerung durch Caroline Hubble, Herausgeberin von ,,Halleiner Stadtzeitung‘‘, ,,Halleiner Festspielbroschüre‘‘ und ,,Halleiner Stadt-Kalender‘‘. Nur wer vom Zeichenstift eines Karikaturisten aufgespießt wird, kann von sich behaupten, bekannt und prominent zu sein. Dies gilt natürlich in besonderem Maß für die beiden angesehenen Karikaturen-Opfer, Halleins Bürgermeister Maximilian Klappacher und Halleins 1. Vizebürgermeisterin Eveline Sampl-Schiestl. Sie bildeten die Spitze einer Gruppe prominenter Halleinerinnen und Halleiner, von denen Karikaturist Gerhard Koller (,,Geronimo‘‘) mit großer Meisterschaft farbige Karikaturen zu Papier gebracht hatte. Der Erlös des Abends in Höhe von beinahe 1.000 Euro, wurde wie immer von Caroline Hubble einem sozialen Hilfsprojekt zugeführt – diesmal einer hilfsbedürftigen, alleinstehenden Mutter von drei Kindern. – (Odo Stierschneider).

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
In der gut sortierten Buchhandlung ,,Leseträume‘‘ fand die gelungene Karikaturen-Versteigerung statt. FOTO 2: Die rührige, stets liebenswürdige und sachkundige, bei Kundinnen und Kunden äußerst beliebte Inhaberin der Buchhandlung ,,Leseträume‘‘: Jaqueline Brabec. FOTOS 3 und 4: Bürgermeister Maximilian Klappacher und Caroline Hubble präsentieren die Karikaturen ,,Klappacher‘‘ und ,,Sampl-Schiestl‘‘. FOTOS 5 und 6: Hier sind die beiden Karikaturen vergrößert dargestellt. FOTOS 7 und 8: Bilder von der Versteigerung. FOTO 9: Drei Ladies, drei Generationen auf einem Foto: Großmutter/Mutter Caroline Hubble, Tochter/Mutter Jaqueline Brabec und Tochter/Enkelin Amelie. – (Fotos: Adi Aschauer).

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Für Christian Haipl ist jetzt Hochsaison. Denn als Krippen-Baumeister ist er jetzt in der Weihnachtszeit ganz besonders gefragt. Beinahe täglich tüftelt der 79-jährige Halleiner in seiner etwa fünf Quadratmeter großen Werkstatt, wo er auch nach einem Foto die verschollene Franz-Xaver-Gruber-Krippe aus dem 19. Jahrhundert nachgebaut hat. „Wir hatten früher nicht viel, es gab weder Handy noch Fernsehen. Wir waren also erfinderisch und haben in unserer Freizeit aus Stofffetzen, Mehl und Wachs Krippen gebaut“, erinnert sich der gelernte Maler- und Anstreicher an seine frühe Jugend zurück und ergänzt: „Einmal im Jahr habe ich mir dann eine Figur gewünscht. Und ich weiß noch ganz genau, wie stolz ich jedes Mal war.“ Erst 50 Jahre später machte der ehemalige Bademeister sein Hobby zum Beruf.

„Zum 60. Geburtstag schenkten mir meine „Bergspezl“ einen Krippenbaukurs. Dort habe ich dann gelernt, welche Werkstoffe man sonst auch noch verwenden kann“, schmunzelt er. Seine Bauelemente wie Wurzeln, Steine und Tannenzapfen findet er für gewöhnlich am Berg oder im Wald. Vor Aufträgen kann sich der ehemalige Bademeister kaum retten. Mehr als 100 Krippen hat er bereits kreiert. Eines ist für ihn aber klar: Verdienen will er dabei nichts. „Einmal habe ich für ein Seniorenwohnheim eine Krippe gebaut, am Heiligen Abend hatten dann alle Tränen in den Augen. Das alleine war es schon wert“, erinnert sich Christian Haipl. Der wohl größte Auftrag des Halleiners: die Mitte des 19. Jahrhunderts verschollene Franz-Xaver-Gruber-Krippe nachzubauen. Vier Monate werkte er anhand einer Bildvorlage und einigen Beschreibungen aus Tagebucheinträgen an der 150 Jahre alten Krippe. „Die Herausforderung waren die Farbgebung sowie die Materialien. Gruber hat beispielsweise aus Watte einen Wasserfall gebaut. Auf die Idee wäre ich nie gekommen“, erzählt der Krippenbaumeister sichtlich stolz. Zu sehen ist sein Nachbau im Salzbergwerk Hallein. – (Salzburger Landes-Medienzentrum.)

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1:
Historische Aufnahme der Gruber-Krippe. Diese wurde in den 80er-Jahren in der ,,Halleiner Zeitung‘‘ veröffentlicht. ,,HZ‘‘-Herausgeber Odo Stierschneider bot damals 10.000 Schilling für Hinweise zu ihrer Auffindung. Doch Grubers Original-Krippe blieb bis heute verschollen. FOTO 2: Die von Krippenbauer Christian Haipl nachgebaute Gruber-Krippe. FOTOS 2 und 3: Der 75-jährige Krippenbauer aus Hallein hatte auch heuer wieder bis in den Advent hinein Hochsaison. – (Fotos: Julia Schrammel (SLMZ).

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Oberstudienrat Mag. Herbert Struber unterrichtete am Wirtschaftskundlichen Gymnasium in Salzburg und am Bundesgymnasium / Bundesrealgymnasium in Hallein in den Fächern Mathematik und Physik. 1988 bis 1999 entfaltete er eine rege Tätigkeit als Bürgermeister von Oberalm. Zuvor schon demonstrierte er intensives Interesse im kulturellen Bereich. So gründete er das Halleiner Kulturforum und das Halleiner Stadtfest, das unter seiner Führung mit kulturellen Höhepunkten zum Aushängeschild der Stadt Hallein wurde. Herbert Struber gab dazu auch einen informativen Bildband heraus, in dem er einen anschaulichen und fesselnden Rückblick auf die glorreichen Jahre ,,seines‘‘ Halleiner Stadtfestes darstellt. Doch für Herbert Struber gab es erfreulicher Weise keinerlei Ruhepausen und so entwickelte er schließlich die Idee zur Wiederbelebung der Halleiner Puppenspiele. Diese hatten es, gegründet von Prof. Edmund Stierschneider, in den Nachkriegsjahren auf über 700 Aufführungen in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich, Tirol sowie im angrenzenden Bayern gebracht und erfreuten sich größter Beliebtheit. Herbert Struber gelang es, einen letzten Bestand an Handpuppen der Halleiner Puppenspiele sicherzustellen und heuer gründete er den Verein ,,Halleiner Puppentheater‘‘. Am 25. November 2018 konnte mit den neu eingekleideten Puppen erfolgreich die Premiere des Stückes ,,Gruber & Mohr‘‘  gefeiert werden. DER SALZSCHREIBER berichtete darüber hier im Ressort ,,Kultur‘‘. (Dazu einfach nur um vier weitere Beiträge weiter hinunterscrollen.)

Doch der umtriebige Herbert Struber sah sich keineswegs ausgelastet. Er leistete nach einem konstruktiven Gespräch mit Walter Müller und Helmut Zeilner auch einen markanten Beitrag zur Vorweihnachtszeit 2018 in Hallein und wurde zum Herausgeber des umfangreichsten Druckwerkes, das heuer im Umfeld des Jubiläums 200 Jahre ,,Stille Nacht‘‘ in Hallein aufgelegt wurde. Im Impressum des Werkes ist zwar das Halleiner Puppentheater als Herausgeber angeführt, allerdings unter einer der prominentesten Adressen, die Oberalm aufzuweisen hat: Albinaweg 7. Alles klar? Der Magazintitel lautet ,,Gruber & Mohr – Festival 2018‘‘, der Untertitel: ,,Festschrift & Programmheft‘‘. (Siehe dazu auch das Foto oben). In vier Inhalts-Blöcken ist zusammengefasst, was auf 100 (!) Seiten für die Leserinnen und Leser ausgebreitet wird. Gedruckt wurde das beeindruckende Werk in der Halleiner Druckerei Colordruck La Linea am Kalkofenweg 6.

Inhalts-Block 1: Einerseits Entstehung, Verbreitung und Wirkung des Liedes ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘, andererseits Auseinandersetzung mit der christlichen Botschaft, der geistlichen Musik und der Begeisterung von Franz Xaver Gruber für Orgelkunst auf seiner Halleiner Orgel – alles dargeboten durch anerkannte Fachautorinnen und Fachautoren. Insgesamt acht hinreißende Beiträge. Außerordentlich beeindruckend! In seinem Beitrag über die neue Orgel stellt Dr. Philipp Pelster abschließend fest: ,,Hallein kann sich somit rühmen, die mit Abstand modernste Orgel Salzburgs zu besitzen.‘‘ Geradezu visionär erscheint ein weiterer Beitrag, in dem eine zusätzliche Chororgel, so wie es sie schon zu Grubers Zeiten gab, unter Einsatz einer perfekten Fotomontage, angeregt wird. Inhalts-Block 2: Der Überblick auf die Grubermessen in der Halleiner Stadtpfarrkirche, beginnend mit der Orgelweihe am 25. November, bis hin zum 23. Dezember, an dem die Halleiner Liedertafel und der Kirchenchor in Erscheinung treten. Alle Beiträge zu den insgesamt sechs Grubermessen sind reich illustriert und mit informativen Texten versehen. Inhalts-Block 3: Hier werden die sieben Konzerte auf der neuen Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche aufgelistet. Das erste Konzert fand am 25. November statt, das letzte ist für 23. Dezember vorgesehen. Auch hier beeindrucken das reiche  Bild- und Textmaterial. Inhalts-Block 4 schließlich ist dem neuen Halleiner Puppentheater und seinem Stück ,,Gruber & Mohr‘‘ gewidmet. Dieses feierte am 25. November 2018 seine Premiere. Bis einschließlich 22. Dezember sind insgesamt fünf Vorstellungen vorgesehen. Das Stück ist ein musikalisches Spiel über die Entstehung, Verbreitung und Wirkung des Liedes ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘, gespielt von Handpuppen und kommentiert von – Wolfgang Amadeus Mozart, John Lennon, Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber! Möglich wird dies durch eine raffinierte Vervielfachung der Auftrittsflächen. Walter Müller ist Autor und Helmut Zeilner Komponist des musikalischen Spiels ,,Gruber & Mohr.‘‘ Auf den Seiten 80 bis 95 dieses großartigen Magazins finden die Leser den gesamten Stücktext zu ,,Gruber & Mohr‘‘ abgedruckt.

Schließlich ist auf Seite 96 noch ein ausführlicher Beitrag von Else Primetzhofer über das 50jährige Bestehen der insgesamt sechs Glocken auf dem Turm der Stadtpfarrkirche Hallein zu entdecken. Im Zweiten Weltkrieg wurden alle Halleiner Kirchenglocken eingeschmolzen. Der stattliche spätromanische Kirchturm stürzte nach einem Dachstuhlbrand der Kirche im September 1945 ein. Nach Wiederherstellung des Kirchendaches fehlte das Geld für den Turm und die Glocken. In der zweitgrößten Stadt des Landes wurden 25 Jahre lang ohne Kirchturm, mit Lautsprechern auf dem Dach der Kirche, Tonbandaufnahmen von Glocken ausgestrahlt. Erst mit der Weihe des modernen Sichtbeton-Turmes 1966 konnte an neue Glocken gedacht werden. Am 8. Dezember 1968, erfolgte die feierliche Weihe der neuen Glocken durch Erzbischof Andreas Rohracher und Dechant Johann Rasp. Die größte Glocke wiegt 3.109 Kilogramm und ist die ,,Stille-Nacht-und-Friedens-Glocke‘‘. Ihren Glockenmantel zieren eine Krippe mit langstrahligem Stern sowie die Anfangstakte des Weihnachtsliedes ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘ – Abschließende Feststellung: dem Magazin  ,,Gruber & Mohr‘‘ (Übersetzung phonetisch gleichklingend auf Englisch: Gruber and more), kommt mit seinen unzähligen Details in Wort und Bild eine Bedeutung zu, die weit über das heurige Jubiläum 200 Jahre ,,Stille Nacht‘‘ hinausreicht und eine echte Bereicherung für jede gut sortierte Hallein-Bibliothek darstellt. Beeilt Euch Leute, Restexemplare sind noch an Brennpunkten des Halleiner Kulturgeschehens zu haben. Noch dazu kostenlos! – (Odo Stierschneider. Foto: OST. Die Titelseiten-Grafik stammt von Iris Moosleitner.)

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MMag. Michael Neureiter, aufgewachsen im einstigen Wohnhaus des ,,Stille Nacht‘‘- Komponisten Franz Xaver Gruber neben der Halleiner Stadtpfarrkirche, (,,Gruber hat es hier auf 28 Jahre gebracht, ich nur auf 24!‘‘) zählt zu den herausragenden und vielseitigsten Persönlichkeiten des Tennengaus. Er studierte an der Universität Salzburg (Mag. theol. 1975 und Mag. phil. 1976), war Zweiter Präsident des Salzburger Landtages, ist in seiner Heimatgemeinde Bad Vigaun politisch tätig und in der ÖVP verankert, war Lehrer am Akademischen Gymnasium Salzburg, ist Spezialist für alte schmiedeeiserne Kirchturm-Uhrwerke und leitete jahrelang den privaten Spendenkreis für die neue Halleiner Gruber-Orgel, der immerhin 150.000 Euro für deren Finanzierung sammeln konnte – und sich damit in eine Reihe mit dem Land Salzburg und der Stadtgemeinde Hallein stellte, die jeweils einen gleich hohen Beitrag zur Verfügung stellten. Mag. Michael Neureiter ist auch Präsident der ,,Stille Nacht‘‘-Gesellschaft und wird heuer, angesichts des Jubiläums 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘, natürlich in besonderem Maße in Anspruch genommen. Dazu gehören unter zahllosen anderen Aktivitäten die Teilnahme an der Generalaudienz von Papst Franziskus in Rom, die Herausgabe des Buches ,,Stille Nacht. Das Buch zum Lied‘‘ gemeinsam mit Thomas Hochradner und ganz aktuell, ein bemerkenswertes Schreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen, an Bundeskanzler Sebastian Kurz und an den Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Nachstehend dessen Wortlaut.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,


diese Woche war ich mit einer Salzburger Gruppe und einer österreichischen Parlamentarier-Delegation in Rom. Bei der Generalaudienz von Papst Franziskus sprach dieser von der „tiefen Schlichtheit“ des Stille-Nacht-Lieds, wir konnten mit ihm zwei Strophen von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ singen. Zum Abschied bat er uns: „Bringt Frieden! Und betet für mich!“ Die Stille Nacht Gesellschaft hat vor einer Woche in Oberndorf bei Salzburg ihr neues Arbeitsprogramm beschlossen, darin heißt es u.a.: „Sie nimmt die Idee eines Friedensappells aus Salzburg und Österreich zum Weltfriedenstag am 1. Jänner 2019 auf: Der Stille-Nacht-Friedensappell soll zum Abschluss der EU-Präsidentschaft Österreichs das weltweite Vermächtnis des Liedes aus Österreich aufgreifen und verstärken.“ Der Weltfriedenstag wird von der katholischen Kirche 2019 zum 50. Mal begangen.


Wir möchten Sie, sehr geehrter Herr Bundespräsident, einladen, diesen Stille-Nacht-Friedensappell zu unterstützen und ihn zu Ihrem Anliegen zu machen! Der Friedensappell wird erst durch Friedensinitiativen, die persönlich, gesellschaftlich und international gesetzt werden, konkret! Wir bitten sehr um Ihre Friedensinitiative(n)! Wir tragen unser Anliegen auch an den Herrn Bundeskanzler und an den Herrn Landeshauptmann von Salzburg heran. Wir dürfen uns Ende 2019 wieder melden – vielleicht geht sich eine Einladung zum Austausch auf einem der Stille-Nacht-Friedenswege in Hochburg-Ach oder rund um Oberndorf aus? Als Vermächtnis am Ende der EU-Präsidentschaft Österreichs können Stille-Nacht-Friedensinitiativen ein Zeichen Österreichs für die Welt sein: Das Lied aus Österreich ist ja Botschaft der Menschwerdung, Beitrag der Festkultur und auch Baustein des Friedens!


Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für 2019!

MMag. Michael Neureiter, Präsident

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STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Das Porträtfoto zeigt MMag. Michael Neureiter. FOTO 2: Kranz-Niederlegung an der Gedenk-Grabstätte Grubers vor dem Halleiner ,,Stille-Nacht‘‘-Museum anlässlich Grubers 155. Geburtstag am 7. Juni 2019 durch den Präsident der ,,Stille Nacht‘‘-Gesellschaft MMag. Michael Neureiter, im Beisein von Bürgermeister Gerhard Anzengruber und Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl. FOTO 3: MMag.Michael Neureiter überreicht als Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft an Papst Franziskus das Buch ,,Stille Nacht. Das Buch zum Lied‘‘. Außerdem übergab MMag.Michael Neureiter dem Papst ein Faksimile von Franz Xaver Grubers ,,Authentischer Veranlassung‘‘ aus dem Halleiner ,,Stille- Nacht‘‘-Museum in welcher der Komponist das Entstehen des weltberühmten Liedes schildert. FOTO 4: Anschließend an die Generalaudienz bei Papst Johannes folgte ein Adventempfang in der Österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Vorne sitzend Martina Mathur, stehend von links Botschaftsrätin Elisabeth Schrammel, Erich Hinterwirth, Botschafterin Franziska Honsowitz-Friessnigg, Christina Standler-Kahlenbach (SLT), Huberta Bertolini-Pott, Assistentin der Botschafterin. Schließlich ganz rechts MMag. Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft. FOTO 5: MMag. Michael Neureiter gelingt es wie niemandem sonst, historische Möbel aus dem Hause Grubers zu indentifizieren und für das Halleiner ,,Stille-Nacht‘‘-Museum zu sichern. FOTO 6: Die Herausgeber des Buches ,,Stille Nacht. Das Buch zum Lied‘‘, Thomas Hochradner und MMag. Michael Neureiter. In der Mitte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. Das Werk entstand in vierjähriger Vorbereitungszeit und enthält Beiträge von 31 Autorinnen und Autoren. Kein Wunder, dass Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer erklärte, dieses Standardwerk rage aus den erfreulicher Weise zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema ,,Stille Nacht‘‘ besonders markant hervor. FOTO 7: Das Ehepaar Neureiter zeigte sich großzügig und spendete dem Keltenmuseum Hallein eine ausgezeichnete, in Öl gemalte Ansicht der Stadt Hallein des Oberbergmeisters Romed Plank vom Salzbergbau Dürrnberg aus dem Jahre 1944. Dieser war vielseitig begabt, er malte, zeichnete, musizierte und komponierte. – (Odo Stierschneider. Fotos: Adi Aschauer, ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft, Manula Hinterwirt, Franz Neumayr, Hermann Hermeter, Keltenmuseum Hallein / Golser.)

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Unter dem Titel ,,Den Gruber tät´s freuen!‘‘ wird am Mittwoch, 19. Dezember 2018, um 19,30 Uhr in der Evangelischen Kirche Hallein, Virtuoses aus dem Biedermeier, verbunden mit spannenden Gedanken zum Weihnachtslied ,,Stille Nacht‘‘, dargeboten. Es wirken mit: Martina Mathur – Gesang, Gitarre; David Gruber – Flöte; Georg Winkler – Klarinette und Wolfgang Guttmann – Gitarre, Moderation und Konzeption. Dieser Abend bietet erlesene Kostbarkeiten von Zeitgenossen Grubers wie Schubert und Diabelli sowie die Uraufführung des Auftragswerkes „Variationen über Stille Nacht“ des international renommierten Komponisten Alexander Müllenbach zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!“ in Kooperation mit dem Stille Nacht Museum Hallein.

 

Franz Xaver Gruber war eingebettet in die lebendige Musiklandschaft seiner Zeit. Er war wohl informiert, was im österreichischen Biedermeier oder auf italienischen Opernbühnen gerade populär war und gerne arrangierte er große und kleine Meisterwerke von Musikerkollegen für seinen beruflichen Alltag. Mit seiner Liebe zum Gesang und mit dem Einsatz von Flöte, Klarinette und Gitarre traf er auch den Geschmack der damaligen Zeit. Es werden an diesem Abend virtuose Kostbarkeiten von Zeitgenossen Grubers wie Schubert und Diabelli zu Gehör gebracht, der musikalische Bogen spannt sich jedoch bis in die Gegenwart. Der international renommierte Komponist Alexander Müllenbach, langjähriger Leiter der Sommerakademie am Salzburger Mozarteum, konnte dafür gewonnen werden, sich einer großen künstlerischen Herausforderung zu stellen. Die Uraufführung seiner Variationen über Stille Nacht, ein Auftragswerk zum Jubiläumsjahr, darf mit großer Neugierde erwartet werden. Dass an diesem Abend auch die gelungene Kopie der „Mohr-Gitarre“ zum Klingen gebracht wird, erhöht sicherlich die Attraktivität dieses außergewöhnlichen Programms. – Auf dem 1. FOTO oben Wolfgang Guttmann, Martina Mathur, David Gruber und Georg Winkler. Das 2. FOTO zeigt Komponist Alexander Müllenbach. – (Presseinformation aus dem Stille-Nacht-Museum Hallein).

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Mit der Uraufführung des Theaterstücks „Franz Xaver Gruber. Dem Schicksal zum Trotz“ von Andrea Sobieszek, verknüpft die Künstlergruppe „ELtheater“ die Tradition des Halleiner Weihnachtsspiels mit dem Jubiläumsjahr Stille Nacht. Premiere ist am 6. Dezember um 19.30 Uhr in der Alten Schmiede auf der Pernerinsel Hallein. Das Stück ist eines der Siegerprojekte einer landesweiten Ausschreibung der Stille Nacht 2018 GmbH.   

 

Aus der Perspektive des älteren Franz Xaver Gruber, der es in Hallein zum Chorleiter und Organisten und damit zu einem gut situierten bürgerlichen Leben gebracht hat, wird sein Werdegang erzählt. Zentrale Weichenstellungen für ihn waren die Begegnung mit seinem Musiklehrer und Förderer Georg Hartdobler ebenso wie die Freundschaft zu Joseph Mohr in Oberndorf. Auch dessen Weg zur Priesterlaufbahn war alles andere als vorgegeben. Auch Mohr verdankte einem Förderer, seinem Talent und seinem Fleiß das Entkommen aus der sozialen Unterschicht.

 

Für die musikalische Umrahmung des Theaterstücks konnte der junge Salzburger Komponist Jakob Gruchmann gewonnen werden. Er schrieb neun Miniaturen auf Basis von Motiven des Liedes Stille Nacht, die eingebettet zwischen der „Halleiner Fassung“ aus dem Jahr 1836 und der Urfassung zu hören sind. Regie führt Christa Hassfurther vom Theater „Bodi end sole“. Franz Xaver Gruber wird von Heimo Thiel verkörpert. „Dieses Theaterstück lässt ein neues Netzwerk aus Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen in und um Hallein entstehen. Gespannt darf man auch auf die musikalischen Beiträge von Jakob Gruchmann sein“, freut sich Paul Estrela, Geschäftsführer der Stille Nacht 2018 GmbH auf die Uraufführung. Weitere Vorstellungen gibt es am 7., 8., 9. und eine gesonderte Schülervorstellung am 10. Dezember 2018. --- (Salzburger Landeskorrespondenz, Foto: EL-Theater).

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Hallein hat wieder eine Puppenbühne! Diese feierte mit dem musikalischen Puppenspiel ,,Gruber & Mohr‘‘ (phonetisch gleichlautender Untertitel: Gruber and more) von Walter Müller und Helmut Zeilner, am 25. November 2018 im Pfarrsaal Hallein ihre vom Publikum mit reichem Beifall belohnte Premiere. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hallein agierten engagiert als Puppenspielerinnen und Puppenspieler, in der Vorbereitungs-Phase fachgerecht von Anna Travaglia (Puppenspielerin am Marionettentheater), Sybille Walser und Regisseurin Anita Köchl unterstützt. Die einzelnen Szenen der Puppenbühne wurden vom Knaben- und Mädchen-Kinderchor des Musikum Salzburg, von Pianist Helmut Zeilner, von Gitarrist Helmut Guttmann und Geigenspieler, Musikum-Lehrer Mag. Balacs Moldiz, musikalisch eindrucksvoll umrahmt. Direkt neben der großzügig gestalteten Puppenbühne hatte man den Kinderchor positioniert. Zu beiden Seiten der Puppenbühne waren kleine Podeste aufgebaut. Auf ihnen gestalteten, zwischen den einzelnen Szenen des Puppentheaters, jeweils zwei blutjunge Schauspielerinnen und Schauspieler mit großem Engagement ihren Auftritt als Wolfgang Amadeus Mozart, John Lennon, Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber. Dieses raffinierte Gesamt-Arrangement sicherte eine abwechslungsreiche und spannende Aufführung über Entstehung, Verbreitung und Wirkung des unsterblichen Liedes ,,Stille Nacht‘‘.

Die überaus erfreuliche Existenz einer Handpuppen-Bühne in Hallein, ist den dankenswerten und zielstrebigen Bemühungen von Herbert Struber zu danken. Er unterrichtete seinerzeit am Gymnasium Hallein, begründete das Kulturforum Hallein mit dem Halleiner Stadtfest, welches sich damals – im Gegensatz zu den letzten Jahren – als großartige, kulturell anspruchsvolle Veranstaltung präsentierte. Später wurde Herbert Struber Bürgermeister von Oberalm. Mittlerweile im Unruhestand und im Besitz mehrerer Handpuppen der einstigen ,,Halleiner Puppenspiele‘‘, die inzwischen von der Modeschule Hallein neu eingekleidet wurden, entwickelte er die Idee zur Gründung eines Vereines, der das Handpuppenspiel in Hallein wieder zu neuem Leben erwecken sollte. Wie engagiert Herbert Struber diese Idee verfolgte,
zeigte sich höchst erfreulich bei der begeisternden Premiere am 25. November 2018. Die Bühnenbilder stammen von Iris Moosleitner, Elfriede Vitzthum sowie von Maturantinnen und Maturanten des Gymnasiums Hallein.

Die ,,Halleiner Puppenspiele‘‘, gegründet von Prof. Edmund Stierschneider und mitgetragen von dessen Gattin, traten in den Nachkriegsjahren bis Anfang der 1950-er Jahre in Erscheinung – mit insgesamt über 700 Aufführungen in den Nachkriegsjahren in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich, Steiermark, Tirol und im benachbarten Bayern. Eines der zahlreichen Stücke, die aufgeführt wurden, behandelte auch die Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘. Die Puppenspiele mussten schließlich eingestellt werden, weil Prof. Stierschneider mittlerweile die ,,Halleiner Zeitung‘‘ gegründet hatte, um mit ihrer Hilfe die Gründung des Halleiner Gymnasiums durchzusetzen. Da blieb leider keine Zeit mehr für das Puppenspiel. Bühne und Puppen wurden am Dachboden des Gymnasiums gelagert. In den folgenden Jahrzehnten erodierte der Bestand an Puppen, Kulissen, Scheinwerfern, Bühnenteilen immer mehr, so dass man Herbert Struber besonders dankbar dafür sein muss, dass er die allerletzten Puppen in seine Obhut genommen hat, mit dem Ziel, in Hallein wieder ein Puppentheater auf die Beine zu stellen. Dass ihm dies nun so vortrefflich gelungen ist, dafür gratuliert und dankt ihm auch DER SALZSCHREIBER sehr herzlich.

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STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Die beiden Hauptfiguren des Puppenspiels ,,Gruber und Mohr‘‘. FOTO 2: Der Musikum-Kinderchor neben der Puppenbühne. FOTO 3: Pianist Helmut Zeilern. FOTO 4: Gitarrist Wolfgang Guttmann und Geiger Mag. Balacs Moldiz. FOTOS 5 und 6: Die jungen Schauspieler/innen auf den Podesten zu beiden Seiten der Puppenbühne. FOTOS 7 bis 10: Nach der Vorstellung präsentierten sich unter herzlichem Applaus, die Puppenspieler und Puppenspielerinnen mit ihren Puppen vor der Puppenbühne dem begeisterten Publikum. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Es begann im Jänner 2017 mit einem Verkauf in ebay: Michael Neureiter, Präsident der Stille Nacht Gesellschaft, erkannte den bereits verkauften, schadhaften Kanzleischrank als Möbel aus der Pfarrkanzlei, denn er hatte selbst in den Siebzigerjahren daran gearbeitet. Seine Vermutung, dass das gute Stück aus der Zeit Franz Xaver Grubers stamme, wurde durch ein Gutachten bestätigt, das Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseums und des Stille Nacht Museums Hallein, vom Dorotheum in Salzburg erbat. Das Möbel wurde mit „etwa 1830“ datiert. Damit war auch klar: Franz Xaver Gruber hat in seiner Halleiner Zeit (1835-1863) wohl immer wieder an diesem Schrank gearbeitet. Ein Teil seiner Anstellung umfasste schließlich auch Verwaltungsaufgaben.
 

Im Auftrag des Stille Nacht Museums Hallein, restaurierte Georg Seyer mit seiner Tochter Isabell in seiner Werkstätte in Mauthausen, das ziemlich ramponierte Möbelstück aus Weichholz, in Kirsche furniert, und brachte es nun nach Hallein zurück. Hier soll es eine neue Verwendung im Stille-Nacht-Bezirk bekommen. „Ich freue mich über die Heimkehr des Kanzleischranks und die Initiative des Stille Nacht Museums: Ohne sie wäre das kostbare Stück verloren gewesen!“ meint Michael Neureiter, der bekanntlich 24 Jahre im Halleiner Mesnerhaus aufwuchs, wo vor ihm Franz Xaver Gruber, Organist und Chorregent in der Stadtpfarrkirche Hallein, mit seiner Familie 28 Jahre lang gewohnt hatte. – (Michael Neureiter).
 

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STEHENDEN FOTOS:

FOTO 1: Der ramponierte Kanzleischrank im Lager des Möbelrestaurators Georg Seyer in Mauthausen mit Michael Neureiter und Georg Seyer. FOTO 2: Der restaurierte Schrank nach der Rückkehr im Keltenmuseum Hallein: von links Isabell Seyer, Georg Seyer, Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Michael Neureiter und Florian Knopp. – (Foto 1: Isabell Seyer, Foto 2: Dirk Böckmann, KMH).

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Alle Pfeifen wurden durchgestimmt, die Trakturen kontrolliert, fertig intoniert, jetzt können alle Register gezogen werden: Die neue Grober-Orgel in der Stadtpfarrkirche Hallein ist fertig. „200 Jahre Stille Nacht Heilige Nacht haben wir zum Anlass genommen, die desolate Orgel in Hallein komplett zu erneuern. So kann sie am 24. Dezember, also genau 200 Jahre nach dem Tag, an dem ,,Stille Nacht Heilige Nacht‘‘ in Oberndorf zum ersten Mal gesungen wurde, mit diesem weltbekannten Lied erklingen“, freute sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der lange ersehnten Einweihungsfeier für die neue Gruber-Orgel.

 

Die so genannte „Gruber-Orgel“ – benannt nach Franz Xaver Gruber, dem Komponisten von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ – wurde 1870 errichtet. 1962/1963 wurde sie abgebaut und durch ein Instrument mit damals neuartiger elektromagnetischer Pfeifensteuerung ersetzt. Doch schon bald versagte sie ihren Dienst und wurde 2011 schließlich stillgelegt. Sieben lange Jahre ertönte die Orgel nicht mehr. Nun wurden das historische Gehäuse und die Ziergitter saniert, beziehungsweise fehlende Teile ergänzt. Anschließend wurde darin die neue Orgel aufgebaut. „Das Zusammenfügen von Alt und Neu ist immer wieder eine Herausforderung“, so Georg Pfeifer von Rieger Orgelbau GmbH. Die Firma aus Schwarzach in Vorarlberg wurde mit den Arbeiten beauftragt. Das Kircheninstrument weist nun 27 Register auf, zwei Manuale (Klaviaturen) und ein Pedal auf. Die Ausführung erfolgte auch im Einklang mit dem Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg und dem Bundesdenkmalamt. „Wir sind sehr froh, dass die Orgel nun wieder ‚alle Stückel‘ spielt und sie auch genau den Vorstellungen von Stille-Nacht-Komponist Franz Xaver Gruber entspricht, der hier in Hallein 30 Jahre lang Organist war“, betont Dechant Johann Schreilechner. Die Weihe der nun fertiggestellten Orgel nahm Altbischof Alois Kothgasser am 25. November 2018 ab 9 Uhr in Gegenwart zahlreicher prominenter Gäste vor, an ihrer Spitze Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Mit der Orgelweihe wurde auch eine neue Orgelkonzert-Reihe begründet. Deren Besucher erhalten zu den Orgel-Konzerttickets künftig auch kostenlose Eintrittskarten in das ,,Stille Nacht‘‘- Museum. Die neue Gruber-Orgel wird jedenfalls zu einem neuen Kultur-Mittelpunkt in Hallein. Das wurde schon beim ersten öffentlichen Orgelkonzert am Sonntag, 25. November um 14 Uhr mit Musikwissenschafter und Organist Philip Pelster bestätigt. Der Spitzenkönner, der offensichtlich über 10 Finger an jeder Hand verfügt, demonstrierte meisterhaft und eindrucksvoll die ungeheure Klangvielfalt der neuen Orgel von zarten, klaren Tönen bis zum machtvoll hereinbrechenden, gewaltigen, musikalischen Elementarereignis.

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STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Alterzbischof Alois Kothgasser nahm die Weihe der neuen Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche Hallein vor. FOTO 2: Alterzbischof Alois Kothgasser mit Dechant Johann Schreilechner. FOTO 3: Die Orgelweihe durch Alterzbischof Alois Kothgasser. FOTO 4: In der Kirche Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher, Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Alterzbischof Alois Kothgasser und Bürgermeister Gerhard Anzengruber. Im Hintergrund die neue Orgel. FOTO 5: Organist Philip Pelster vom Kirchenmusik-Referat, Stefan Brandauer, Obmann des Pfarrgemeinderates und Obmann der privaten Orgel-Spendenintiative, die für die Errichtung der neuen Gruber-Orgel 150.000 Euro bereitstellte, Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher. FOTO 6: Organist Philip Pelster und Landeshauptmann Haslauer an der neuen Orgel. FOTO 7: Das erste öffentliche Orgelkonzert bestritt auf glänzende Art Organist Philip Pelster. Nach dem Konzert informierte er Interessierte über die Details der neuen Gruber-Orgel. – (Odo Stierschneider, Salzburger Landeskorrespondenz. Fotos 1 bis 5: SLK / Franz Mayrhofer, Foto 6: OST.)

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In dankbarem Gedenken“ legte die Stille Nacht Gesellschaft, anlässlich des 231. Geburtstages von ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber, am Halleiner Gruber-Gedenk-Grab einen Kranz nieder. Gruber wurde vor 231 Jahren am 25. November 1787 in Hochburg geboren. „Wir gedenken in diesem ganz besonderen ,,Stille-Nacht‘‘-Jahr des Komponisten, der mit Joseph Mohr das Lied geschaffen hat, das heute ein Dreifaches bedeutet: Es ist Botschaft der Menschwerdung und des Ereignisses von Bethlehem; es ist ein unverzichtbarer Beitrag zur weihnachtlichen Festkultur; es ist ein weltweiter Baustein des Friedens!“ betonte Michael Neureiter, Präsident der Stille Nacht Gesellschaft, der selbst im Halleiner Gruberhaus aufgewachsen ist: „Wo Gruber seine letzten 28 Jahre lebte, durfte ich meine ersten 24 Jahre verbringen!“ Gemeinsam mit Neureiter legte Ingrid Zöttl den Kranz nieder. Sie ist Urururenkelin des Komponisten und engagiert sich in der Stille Nacht Gesellschaft vor allem in der Erforschung ihrer Familiengeschichte. – Das oben stehende Foto zeigt Ingrid Zöttl und Michael Neureiter am Gruber-Gedenk-Grab vor dem Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Museum mit dem Kranz der Stille Nacht Gesellschaft „In dankbarem Gedenken“ an den Komponisten, der vor 155 Jahren im Gruberhaus verstarb. – (Foto: Stille Nacht Gesellschaft)

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25 Jahre stellen ein stolzes Jubiläum dar. Vor allem für eine Kultur-Institution. Speziell für ein kleines, stets große Ansprüche an sich stellendes Theater wie das Halleiner Theater bodi end sole. Nachdem zwangsläufig der Routine am Feiern solcher Jubiläen eher marginale Größenordnungen zukommen, gab es auch hier eine charmante zeitliche Fehleinschätzung, über die sich das Jubiläums-Publikum richtig freuen durfte. So kündigte etwa, so wie andere Medien auch, DER SALZSCHREIBER im Kultur-Ressort an, das Jubiläum stünde unter der Devise ,,25 Jahre – 25 Minuten‘‘. Den Besuchern der Jubiläumsfeier leuchtete jedoch auf der Bühnenfläche im Theaterobjekt bereits die Plakataufschrift ,,25 Jahre – 2 x 25 Minuten‘‘ entgegen. Tatsächlich aber wurden es, unter dem begeisterten Beifall der Besucher, wohl mindestens ,,25 Jahre – 5 x 25 Minuten‘‘. Zielgerichtet und selbstbewusst ereignete sich das respektable Jubiläum des Theaters bodi end sole in der ,,Europäischen Theaternacht 2018‘‘ von Samstag, 17. auf Sonntag, 18. November 2018 auf der Bühne des Theaterobjektes.

Das Theater bodi end sole wurde 1993 von Christa Hassfurther gegründet und agiert im Theaterobjekt in der Davisstraße. Hier finden die Proben statt und hier kommen auch immer wieder Produktionen zur Aufführung. Man legt aber großen Wert darauf, immer wieder neue, zu den jeweiligen Stücken passende Orte in der Stadt Hallein und darüber hinaus aufzuspüren und zu bespielen. So wurden je nach Inszenierung, Industriehallen, Gasthöfe wie Stadtkrug-Freysitz, der Ziegelstadel, die Alte Schmiede oder auch Bergwerks-Stollen auf dem Dürrnberg zu Orten oft ungewöhnlicher Theaterabende. Zur Aufführung gelangen sowohl Werke zeitgenössischer, oft unbekannter Autoren, als auch Eigenproduktionen. Der Themenbogen spannt sich von der lokalen Geschichte bis zu aktuellen Themen der Gegenwart. Wo auch immer und was auch immer gespielt wird, das Theater bodi end sole will mit poetischen Mitteln einen zeitgemäßen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Themen leisten. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl aus dem künstlerischen als auch aus dem technischen Bereich, gehören zum Team von bodi end sole. Darüber hinaus werden immer wieder professionelle Schauspieler und Schauspielerinnen der freien Szene für Projekte engagiert.

Im Rahmen der 25-Jahre-Feier gab es beeindruckende Lese-Darstellungen aus den Produktionen der vergangenen Jahre. Jede Minute der zumindest 5 x 25 Minuten (siehe oben) präsentierte sich entweder berührend und unterhaltend oder spannend und bezaubernd, entweder humorvoll und mitreißend oder staunenswert und begeisternd – souverän gestaltet von Christa Hassfurther und den Schauspielerinnen Ilse Lackenbauer, Astrid Fürhapter-Royer und Esther Rauch sowie von den Schauspielern Wolfgang Oliver und Bashir Khordahji, alle vom Theater bodi end sole. Da vernahm man derart schöne und einprägsame Sätze, so unvergesslich, dass sie mit Lichtkanonen auf die Felswände von Großem und Kleinem Barmstein projiziert werden müssten! Der Bühnenraum im Theaterobjekt war zusätzlich mit verschiedensten Theater-Erinnerungsstücken aus den vergangenen 25 Jahren dekoriert, auf den Seitenwänden verwiesen Plakate auf die rege Produktions-Tätigkeit bei bodi end sole in den zurückliegenden 25 Jahren. Wir wollen hier alle Produktionen noch einmal in Erinnerung rufen.

DIE CHRONOLOGIE DER PRODUKTIONEN
DES THEATERS BODI END SOLE
IN DEN VERGANGENEN 25 JAHREN

1993 Bahnhofskathedrale.
1994 Auf hoher See. Von Slavomir Mrozek
1995 Biografie. Ein Spiel, Max Frisch
1995 Tschikweiber.
1996 Rosemarie Nitribitt. Uraufführung von Werner Kließ
1996 Tschikweiber. Wiederaufnahme
1997 Salinenstadt 0. (nicht öffentliche Lesung)
1998 Fürstin Manka Dunka isst was sie ist. Texte von Danijil Charms
1998 Salinenstadt 1.
1999 Salinenstadt 2.
2001 Tschikweiber. Neuauflage
2002 Tschikweiber. Neuauflage
2003 Café Kosmos. Texte von Jura Soyfer
2004 Eine wundersame Nacht. Von Slawomir Mrozek
2005 Eine wundersame Nacht. Von Slawomir Mrozek
2006 Eine wundersame Nacht. Von Slawomir Mrozek
2004 sünden-fälle. unddaslebengehtweiter
2005 Leben mit dem Wurm. Von Marinko Slakeski, Österr. Erstaufführung
2005 Volpone. Von Stefan Zweig
2006 Push Up. Von Robert Schimmelpfennig
2006 Strings – A Play. Stück für 1 Gitarristin und 1 Schauspieler.
         Musik von Augustin Castilla-Avila
2007 Ein Abend mit Zarah Leander. Lieder und kritische Texte
2007 Lysistrate. Nach Aristophanes
2008 M wie Medea. Von Constanze Posauz
2008 Push Up. Wiederaufnahme
2008 Eine wundersame Nacht. Wiederaufnahme
2009 Volpone. Wiederaufnahme im Stefan-Zweig-Centre Salzburg
2009 Zwei alte Damen tanzen Walzer. Nach dem Roman ,,Liebe Schwestern‘‘
         von Renate Welsh
2010 Zaira. Nach dem Roman von Catalin D. Florescu
2011 Zweig.Stellen.
2011 sie haben heut abend gesellschaft. Von Andri Beyeler
2012 sie haben heut abend gesellschaft. Von Andri Beyeler
2012 Piano Nobile.
2013 Wittgenstein! Selbstmord ist immer eine Schweinerei
2014 Don Qu. die unmögliche möglichkeit, in die welt zu passen.
2015 Wittgenstein! Selbstmord ist immer eine Schweinerei. Wiederaufnahme
2016 Überall Nirgends lauert die Zukunft. Von Vladimir Vertlib
2017 Blinde Kuh oder Kafkas Labyrinth.
2017 Enigma. Vom Geheimnis der Freundschaft
2018 Gilgamesh 21.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1:
Christa Hassfurter, Gründerin des Theaters bodi end sole, im Bühnenbereich des Theaterobjektes. Hier waren auch verschiedene Erinnerungsstücke aus den Aufführungen der vergangenen 25 Jahre zu bewundern. FOTOS 2, 4, 7 und 9: Christa Hassfurter wob den Rahmen und gestaltete den größten Anteil der Lese-Darstellungen immer wieder als fesselnde Sprecherin, die sich routiniert auf verschiedene Stücke der letzten 25 Jahre, auch durch einfache aber wirkungsvolle Veränderungen ihrer Kleidung, einzustellen wusste. FOTO 3: Ilse Lackenbauer, FOTO 5: Wolfgang Oliver, FOTO 6: Astrid Fürhapter-Royer, FOTO 8: Bashir Khordahji. Die vier abgebildeten Schauspielerinnen und Schauspieler beeindruckten durch ihr großes Engagement und durch die hohe Gestaltungskraft ihrer Lese-Darbietungen. FOTOS 10 und 11: An den seitlichen Begrenzungen des Bühnenraumes waren auch Plakate von Aufführungen während der letzten 25 Jahre angebracht. FOTO 12: Interessierte konnten in alten Programmen des Theaters bodi end sole stöbern und reizvolle Nachschau halten. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die alljährliche Jahres-Pressekonferenz der Salzburger Festspiele am 14. November 2018 lieferte einen ausführlichen Überblick auf die bevorstehende Spielsaison 2019. Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser, Schauspiel-Leiterin Bettina Hering und Konzert-Leiter Florian Wiegand gaben einen faszinierenden und bestechenden Einblick auf das grandiose Programm des Jahres 2019. Für die Halleiner Festspiel-Insel ergibt sich ein besonders erfreulicher Ausblick, denn nach mehreren Jahren, werden im Festspielsommer 2019 auf der Perner-Insel, wieder zwei verschiedene Schauspiel-Aufführungen geboten: ,,Sommergäste‘‘ von Maxim Gorki und ,,Liliom‘‘ von Ferenc Molnár. Untenstehend ein gestraffter Blick auf die beiden Stücke. Die Spieldauer von ,,Sommergäste‘‘ beginnt auf der Perner-Insel am 31. Juli mit der Premiere und verläuft durchgehend bis 8. August. Die nächsten 9 Tage sind spielfrei. Am 17. August ist die Premiere von ,,Liliom‘‘. Vom 19. bis 28. August folgen noch 7 weitere Vorstellungen. Es werden hier im SALZSCHREIBER noch zwei weitere Beiträge veröffentlicht, die sich jeweils ausführlich mit einem der beiden Stücke auseinandersetzen.


MAXIM GORKI: SOMMERGÄSTE
EINE BESTECHENDE ÄSTHETISCHE KONZEPTION

Maxim Gorki schrieb sein Stück SOMMERGÄSTE im Jahr 1904, am Vorabend der Russischen Revolution, in einem ideologischen Vakuum. Über dem darin beschriebenen Gesellschaftspanorama steht die Frage nach dem Sinn in einem selbstbezüglichen, narzisstischen, vollkommen unpolitischen Kosmos, die heute aktueller denn je erscheint. Mateja Koležnik inszeniert das Stück auf der Perner-Insel. Ihre Arbeiten sind bekannt für eine präzise textliche Auseinandersetzung, eine fast mikrochirurgische Sezierung der psychologischen Figurenkonstellationen und eine bestechende ästhetische bzw. formale Konzeption. Es spielen unter anderem: Martin Schwab, Primož Pirnat, Genija Rykova, Gerti Drassl und Aenne Schwarz. Premiere auf der Perner-Insel am 31. Juli 2019.


FERENC MOLNÁR: LILIOM

DIE GESCHICHTE EINES UNVERBESSERLICHEN

Nach 16 Jahren im Fegefeuer darf Liliom in die Welt zurückkehren, doch er hat sich kein bisschen gebessert. – An diesem Punkt setzt Regisseur Kornél Mundruczó mit seiner Neuinszenierung von Ferenc Molnárs Liliom auf der Halleiner Perner-Insel in Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg an: Er rollt die Geschichte von hinten auf. Der Strizzi Liliom muss in einer Rückschau vor dem Jüngsten Gericht zu seinen Taten Rede und Antwort stehen. Kornél Mundruczó, 1975 geboren, zählt zu den wichtigsten und vielfach ausgezeichneten zeitgenössischen Theater- und Film-Regisseuren Ungarns. Seine Filme, wie zuletzt Jupiter’s Moon, waren mehrfach bei den Filmfestspielen in Cannes zu sehen. Es spielen: Jörg Pohl (Liliom), Maja Schöne (Julie), Oda Thormeyer (Frau Muskat), Marie Löcker (Marie), Julian Greis (Wolf Beifeld), Tilo Werner (Ficsur) und Sandra Flubacher (Frau Hollunder). Premiere ist am 17. August 2019. Das oben stehende Foto zeigt Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser. (Presseaussendung der Salzburger Festspiele, Odo Stierschneider. Foto: Franz Neumayr).

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Das einstige Halleiner Kultur-Café Kurkuma wandelt sich unter seinen neuen Betreibern Lea und Günther zum Pan Café. Präzise: Zum neuen Halleiner Kulturtempel Pan Café, denn die eingeführte und bewährte Kulturschiene wird weitergeführt! Das kulturelle Geschehen im Pan Café wird am Sonntag, 1. Dezember 2018 um 19 Uhr, mit einer prominenten Persönlichkeit eröffnet – mit dem begnadeten Gitarren-Artist Peter Ratzenböck! Der ungemein sympathische ,,Mann mit den schnellen Fingern‘‘ verfügt über eine spezielle und langjährige Beziehung zur Kulturstadt Hallein. Er stand nicht nur beim einstigen glorreichen ,,Folkfestival‘‘ mehrmals auf er Bühne, er hielt vor Ort auch mehrere Gitarrenkurse und präsentierte zahlreiche Konzerte vor einem stets begeisterten Publikum. Es verwundert nicht, dass sich die enge Beziehung zu Hallein auch in der künstlerischen Arbeit von Peter Ratzenbeck ausdrückt. So gibt es eine von ihm arrangierte Version von Franz Xaver Grubers ,,Stille Nacht, heilige Nacht‘‘ (CD Spheres 2012) und eine von ihm komponierte Hommage an die Stadt Hallein: ,,Ich denke oft an Hallein‘‘ (CD Outremer 1995). Eintrittskarten für den 1. Dezember sind um 20 Euro erhältlich, im Vorverkauf um 16/18 Euro. Dieser beginnt im Pan Café ab 17. November 2018. Tickets gibt es auch online und spesenfrei unter www.forum-hallein.at

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In der EUROPÄISCHEN THEATERNACHT 2018, am Samstag, 17. November um 20 Uhr, wird in der Stadt Hallein ein besonderes Fest geboten: Die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Theaters ,,bodi end sole‘‘ im theater/objekt, Davisstraße 7. Das Theater-Jubiläum wird unter dem Titel ,,25 JAHRE IN 25 MINUTEN‘‘ präsentiert. Bilder, Kostüme, Erinnerungsstücke, alles zusammengetragen aus 25 Jahren, werden zu einer bunten Ausstellung. Die Zuschauer*innen sind Teil der Installation und werden mit besonderen Erinnerungsstücken überrascht. Beispiel: Die letzte Zigarre, die in Hallein gedreht wurde. (Anmerkung von bodi end sole: Agnes Primocic, die ehemalige Zigarrenfabriks-Arbeiterin, die 104 Jahre alt wurde, hat uns 1995 gezeigt, wie das Zigarren-Drehen geht). Weiters wird beim Jubiläums-Fest von bodi end sole Musik geboten, die für Produktionen des Theaters komponiert worden war, die Zuschauer*innen werden durch Stücke, Orte und Situationen der ersten 25 Jahre von bodi end sole geführt. Die Gestaltung liegt in Händen von Christa Hassfurther, Bashir Khordahji und Wolfgang Oliver. Es kocht an diesem Abend Christiane Rußegger. Also: Theater und Fest, Performance und Quiz, Installation und Gespräch im Theater bodi end sole, am 17. November, Einlass bereits ab 19 Uhr. Anmeldung: tickets@bodiendsole.at oder Mobil: +43 699 10070705. – Eine Woche später, am Samstag, 24. November 2018, wird im theater/objekt von bodi end sole, Davisstraße 7, eine tragikomische Performance, das Erfolgsstück ,,Ich will noch nicht sterben‘‘ von kollektivKOLLINSKI dargeboten. Konzeptidee und Organisation: Susanne Lipinski. Drei Menschen spielen lustvoll gegen den Tod an. Anmeldung: susannelipinski@gmx.at oder Mobil: +43 650 9806344. – (bodi end sole, Odo Stierschneider. Foto: bodi end sole).

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Noch Franz Xaver Gruber, Komponist des heuer besonders im Mittelpunkt stehenden Liedes ,,Stille Nacht‘‘, hatte als langjähriger Organist in Hallein, die alte Orgel für die Halleiner Stadtpfarrkirche konzipiert. Der bekannte Salzburger Orgelbauer Johann Nepomuk Carl Mauracher vollendete sie um 1870, sieben Jahre nach Grubers Tod in Hallein. 100 Jahre später, 1962, wurde aus damals zeitbedingter, heute freilich unverständlicher Begeisterung, das Instrument abgebaut, um einer modernen, elektromagnetischen und preisgünstigen Pfeifensteuerung Platz zu machen. Doch schon 30 Jahre später wurde das Instrument zunehmend unbrauchbar. Tasten, Pfeifen und Register funktionierten vielfach nicht mehr, das Innere des Orgelgehäuses befand sich in ruinösem Zustand. Die Holzkonstruktion war vom Wurm zerfressen, der Zustand der Orgelpfeifen desolat. Die Magnetsteuerung galt längst als überholt und musikalisch unbefriedigend, das dafür verwendete Material war minderwertig. Schließlich konnte zuletzt die Orgel nur noch mit besonders artistischem Geschick bespielt werden und kam immer seltener zum Einsatz. 2011 wurde sie schließlich endgültig stillgelegt.

Von einer Reparatur der Orgel mit ihrer mangelhaften elektromagnetischen Pfeifensteuerung, haben in den vergangenen Jahren insgesamt drei Gutachten der diözesanen Orgel-Kommission dringend abgeraten. So wurde ein neues Instrument in Auftrag gegeben, für das die private Halleiner Orgel-Spendeninitiative, die Stadt Hallein und das Land Salzburg als die drei größten Beitragszahler außerhalb der Stadtpfarre Hallein, jeweils 150.000 Euro, insgesamt also 450.000 Euro bereitstellten. Zu den aktiven Mitarbeitern der privaten Halleiner Orgel-Spendeninitiative gehören neben Dechant Hans Schreilechner derzeit als Obmann Pfarrgemeinderats-Obmann Stefan Brandauer, Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl als Obmann- Stellvertreterin, Friedl Bahner, Odo Stierschneider, Sepp Grabner, Markus Stepanek, Peter Hofrichter, und Jonathan Werner.

Die Errichtung der neuen Orgel erfolgte planmäßig. Vier Wochen vor der Weihe des Instruments am Sonntag, 25. November 2018, durch Alterzbischof Dr. Alois Kothgasser,
wird sie bereits in vollem Umfang bespielt. Intonateur Ekkehard Fehl ist bereits intensiv mit der Feinabstimmung der neuen Orgel beschäftigt. Diese Tätigkeit erfolgt sowohl oben an der Klaviatur der Orgel, als auch von unten in der Kirche mit Hilfe einer mobilen Test-Klaviatur, die per Kabel mit der Orgelklaviatur verbunden ist. Sie ermöglicht die Ansteuerung der Orgel aus verschiedensten Positionen in der Kirche – und gleichzeitig die alles entscheidenden Hörproben. Erster Eindruck: Die Orgel bietet eine begeisternde Klangfülle, die Töne zeichnen sich durch besonders volles, angenehmes Volumen aus, auch die zartesten Töne kommen unten bei den Kirchenbesuchern hervorragend an. Schwärmte ein Mitglied aus der mehrköpfigen Orgelbau-Mannschaft: ,,Die Halleiner Orgel wird eine neue Attraktion in der gesamten Erzdiözese!‘‘

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Bereits Geschichte: Monatelang stand das Orgel-Gehäuse leer. FOTO 2: Das Innere des Orgel-Gehäuses bildete einen großen Leerraum. FOTOS 3 und 4: Die ersten Bestandteile der neuen Orgel wurden per LKW bis vor die Stadtpfarrkirche transportiert und von Halleins Kultur-Stadträtin und Helfern in die Stadtpfarrkirche gebracht. FOTOS 5 und 6: Alsbald stapelten sich die Orgel-Bestandteile im rückwärtigen Teil der Stadtpfarrkirche. FOTOS 7 bis 9: Die ersten fotografischen Kostproben zeigen, dass das Innere der neuen Orgel durch die neue Technologie und die meisterhafte Holzverarbeitung mit großartigem optischen Auftritt begeistert. FOTOS 10 und 11: Intonateur Ekkehard Fehl testet das neue Instrument sowohl oben an der Orgel-Klaviatur als auch unten in der Kirche mit der mobilen Test-Klaviatur. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Eröffnungstermin: Donnerstag, 8. November 2018 um 19.30 Uhr.

Eröffnung durch Heinrich Schellhorn, Landeshauptmann-Stellvertreter.

Zur Ausstellung spricht Peter Husty, Chefkurator Salzburg Museum.

Dauer der Ausstellung: 9. November bis 22. Dezember 2018.

Geöffnet: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr.
Das Ausstellungsprojekt wird unterstützt von der ,,Stille Nacht‘‘ GmbH.


Der Tennengauer Kunstkreis präsentiert in seiner letzten Ausstellung des Jahres 2018 Arbeiten der Tiroler Künstlerin Maria Peters. Gezeigt wird ein Auszug aus dem Projektzyklus Lost to regain, in dem sich die Künstlerin mit der technischen Optimierung des Menschen und der Frage der Überschreitung des Menschseins durch die Verbindung mit neuen Technologien befasst. Für dieses 2016 begonnene Buchprojekt hat die Künstlerin eine neue Erzählform entwickelt, die sie Novelle Montage nennt – ein Erzählen in Raum und Zeit zwischen Kunst, Science Fiction und Fantasy. Ihre Romanfiguren werden lebendig und begegnen mitunter dem Publikum in Ausstellungen, Performances und einem Blog (www.novelle-montage.com).

 

Im Kunstraum pro arte wird die Episode 4 des Zyklus erzählt, in dessen Zentrum die historische Figur Maria Wolkonskaja und ihre besondere Beziehung zum Lied „Stille Nacht“ stehen. Im 19. Jahrhundert folgte Maria Wolkonskaja ihrem Ehemann in die Verbannung nach Sibirien, wo ihr Haus zum kulturellen und gesellschaftlichen Zentrum in Irkutsk wurde. Wie aber kam das Lied „Stille Nacht“ bis nach Irkutsk am Baikalsee? Anhand des Lebenswegs der Maria Wolkonskaja erzählt die Künstlerin Maria Peters eine Geschichte über das Weitergeben von Erinnerungen, über Visionen möglicher Zukünfte aus fragmentierten oder verloren geglaubten Vergangenheiten und über das Wünschen als magische Fähigkeit. Sie öffnet dabei einen Raum zum Innehalten und Nachdenken - über das was uns in dieser Welt als weitergebenswert erscheint, welche Fähigkeiten für eine glückliche Zukunft wertvoll erscheinen und welche Gefahren im Traum nach Unsterblichkeit enthalten sind. Dieser Traum von Unsterblichkeit wurde schon von Wolkonskaja thematisiert, und nun, mit seiner nahenden Einlösung durch Neurowissenschaften und Genforschung, zu einer immer realeren Möglichkeit.

 

Kurzbiografie Maria Peters:
1966 in Tirol/Austria geboren.
1984 - 2007 freischaffende Restauratorin für Wandmalerei
1996 - 2002 Studium in Wien, Univ. für Angewandte Kunst (Prof. Bernhard Leitner) und Akademie der Bildenden Künste (Renée Green)
Lebt und arbeitet seit 2017 wieder in Wien.

 

Zu den oben stehenden Fotos:
FOTO 1: Portraitfoto Maria Peters. (Foto: Dr. Gunther Bakay).
FOTO 2: IchHörteDenKlangDerSterne, Collage, Maria Peters.

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Plan B – das ist eine engagierte Gruppe künstlerisch begeisterter Menschen, die ihrer Kreativität in der gemeinsamen „Offenen Werkstatt“ in Hallein, Kornsteinplatz 10, freien Lauf lassen. Das Erfreuliche dabei: Die Mitglieder von Plan B wollen ihre Begeisterung für die Kunst, das dazu nötige Wissen und Können an alle Interessierten weitergeben. In der einzigartigen, stimmungsvollen, von Säulen getragenen, für alle Neugierigen Offenen Gewölbe-Kunstwerkstatt, können alle, die künstlerisch tätig sein wollen, ihre eventuell vorhandene Hemmschwelle vor einer künstlerischen Betätigung abbauen. Anhand der ständig ausgestellten, vielfältigen künstlerischen Arbeiten in der Offenen Werkstatt, findet jede Besucherin und jeder Besucher reichliche Möglichkeiten vor, den Künstler in sich zu entdecken.

 

Die freundlichen, sympathischen und von der Kunst begeisterten Künstlerinnen und Künstler der Gruppe Plan B, bieten anhand der ausgestellten Werke, erklärende Gespräche und laden Interessierte ein, gleich durch einen Selbstversuch festzustellen, wohin die faszinierende und aufregende künstlerische Reise hingehen könnte. Das hilfreiche Team von Plan B mit Namen und künstlerischer Ausrichtung: Hannes Bernhofer (Drechseln, Metallskulpturen), Robert Bernhofer (Raku-Keramik, Klein-Skulpturen), Ulli Fritzl (Speckstein), Günther Reiter (Speckstein), Bernhard Fritzl (Monotypie, Aquarell, Raku-Keramik), Raimund Weickl (Metall-Skulpturen, Polymer Clay), Gerold Pattis (Astro-Fotografie) und Eva M. Moser (Filzen). Außerdem werden Kindertage veranstaltet.

Regelmäßig veranstaltet die rührige Künstler/innen-Gruppe Plan B öffentliche Ausstellungen in ihrem herrlichen Kunst-Tempel am Kornsteinplatz. Die oben stehenden Fotos entstanden bei der letzten, ungemein erfreulichen Werkschau der Plan-B-Mitglieder. Die Situierung von Plan B am Kornsteinplatz stellt einen echten Glücksfall für die Stadt Hallein dar – eine so fantastische und aktive Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern ist unbezahlbar für die Stadt Hallein, die sich immer noch gerne als Kulturstadt bezeichnet. Und dieser Glückfall gilt natürlich in besonderem Maße für die Bewohner und Besucher der Stadt Hallein. Die Ausstrahlung des Offenen Kunstraumes von Plan B kommt der gesamten Altstadt zugute.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1:
Anlässlich der Werkschau der Plan-B-Mitglieder wurde die Eingangsfront zur Offenen Werkstatt fantasievoll gestaltet. Kunstobjekte erstrahlten abwechselnd in den verschiedensten Farben. FOTOS 2 und 3: Zwei Details aus der großartigen Eingangs-Gestaltung. FOTO 4: Bernhard Fritzl begrüßte die Ausstellungsgäste, ein Teil der Anwesenden ist auf den FOTOS 5 und 6 festgehalten. Auf den nachfolgenden 11 Fotos (FOTOS 7 bis 17) ist natürlich nur ein Bruchteil der ausgestellten Arbeiten zu sehen – aber man erkennt die ungeheure künstlerische Vielfalt, die immer wieder bei den Plan-B-Ausstellungen zu bewundern ist und die uns immer wieder begeistert. Genau hinsehen lohnt sich: Haben Sie die Käfer auf der Fress-Station (Foto 11) oder Augen und Schnabel des Gefiederten (FOTO 12) schon entdeckt? – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Das Halleiner Stadtfest soll wieder stattfinden. Darüber waren sich alle politischen Parteien in der öffentlichen Oktober-Sitzung der Gemeindevertretung Hallein einig. Nicht zur Sprache kam, warum überhaupt das Stadtfest dem langjährigen Veranstalter entzogen wurde: Das Halleiner Stadtfest entartete immer mehr zur reinen Gastronomie-Veranstaltung, bei der die Teilnehmer nur noch darauf fixiert waren, möglichst hohe Einnahmen durch Speisen und Getränke zu lukrieren. Brutal formuliert: das Stadtfest geriet zum Schluss zur noch zur berüchtigten ,,Fress- und Sauf-Meile‘‘. Deshalb wurde auch die Durchführung des Stadtfestes dem langjährigen Betreiber entzogen. Nun aber soll er doch wieder mit der Veranstaltung des Stadtfestes betraut werden. Das kann nur gutgehen, wenn das Halleiner Stadtfest unter völlig neuen Bedingungen stattfindet. Die Stadtgemeinde müsste also vorerst versuchen, im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung, einen geeigneten Stadtfest-Veranstalter zu finden. Ganz entscheidend: Für das neue Stadtfest sind bindende Vorgaben festzulegen, nach denen sich das Konzept der Veranstalter zu orientieren hat. Eine Entartung des Stadtfestes in Form einer Aneinanderreihung von Bewirtungs-Ständen darf es nicht mehr geben. Stadtfest-Teilnehmer, die lediglich als bloße Speise- und Getränkebuden-Betreiber ihre Kasse auffetten wollen, gehören aus dem Stadtfest entfernt. Alle Teilnehmer des Stadtfestes müssen künftig das Stadtfest aktiv mitgestalten. Daher sind konstruktive Auflagen für den künftigen Veranstalter unverzichtbar. Damit das Stadtfest endlich wieder zu einem echten Halleiner Stadtfest wird.

JEDER STADTFEST-TEILNEHMER MUSS
ZUM GESAMT_PROGRAMM BEITRAGEN

Das ideale Halleiner Stadtfest sollte Facetten der Stadt widerspiegeln. Jeder, der beim Stadtfest mitmacht, muss sich verpflichten, durch eine spezielle Präsentation aktiv zum Gesamtprogramm des Stadtfestes beizutragen. Wenn beispielweise der Halleiner Turnverein teilnimmt, dann sollte er auf Matten das Bodenturnen demonstrieren oder zeigen, wie man auf Pferd oder Barren turnt. Ein Kulturverein könnte beim Stadtfest Maler oder Bildhauer bei ihrer Arbeit präsentieren. Das Keltenmuseum sollte mit großen, optisch wirksam nebeneinander und übereinander aufgestellten Würfeln, deren Seitenflächen Großfotos von spektakulären keltischen Funden zeigen, die Besucher auf sich aufmerksam machen. Auch die Stadtgemeinde Hallein müsste mit interessanten Informationstafeln in Erscheinung treten. Das Gleiche gilt für die Bezirkshauptmannschaft. Das Dürrnberger Salzbergwerk könnte gleich zweifach in Erscheinung treten: Einmal mit einem Verkaufsstand von Salz-Spezialitäten, so wie sie leider nur oben im Eingangsbereich zum Bergwerk angeboten werden und dann mit dem Nachbau einer funktionstüchtigen Holzrutsche aus dem Bergwerk. Dies war schon vor Jahrzehnten, in den glorreichen Anfangsjahren des Stadtfestes, eine echte Attraktion – sogar Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer sen. ließ es sich nicht nehmen, diese Rutsche zu benützen. (Das entsprechende Foto dazu erschien in der ,,Halleiner Zeitung‘‘.) Diese beeindruckende Rutsche, bergmännisch genannt ,,Rolle‘‘, wurde unter Leitung von Ing. Anton Kurz von Schülern und Schülerinnen der HTL Hallein erbaut. Natürlich müssten beim Halleiner Stadtfest auch verstärkt Musikanten und Musikgruppen mit ihren Darbietungen in Erscheinung treten. Und wer wagt sich wohl wieder an die Wiederbelebung des historischen Schifferstechens durch die Halleiner Bürgergarde auf der Salzach?

PFLICHTLEKTÜRE: DER LEHRREICHE
BILDBAND VON HERBERT STRUBER

Was das Halleiner Stadtfest aber wirklich sein könnte, und auch schon in seinen ersten Jahren bereits war, das schildert eindringlich der Bildband ,,Kulturstadt Hallein – Zur Geschichte der Kultur- und Stadtfeste 1985 bis 1990‘‘ von Herbert Struber. Struber unterrichtete 40 Jahre lang Mathematik und Physik an Gymnasien in Salzburg und Hallein und war 11 Jahre lang Bürgermeister von Oberalm. Seiner drängenden Energie waren die Gründung des Kulturforums Hallein, der Stadtfestwoche und des Halleiner Stadtfestes zu danken. In seinem Bildband beschreibt Struber ausführlich als Insider die ersten sechs Stadtfeste – ein unverzichtbares Anregungs- und Nachschlagewerk für alle, die an einer sinnvollen, umfassenden, gehaltreichen und anspruchsvollen Wiederbelebung des Halleiner Stadtfestes interessiert sind. Zahlreiche Persönlichkeiten kommen zu Wort, sinngebend für das neue Halleiner Stadtfest wollen wir aus Strubers Bildband Manfred Baumann zitieren: ,,Das war damals ein unheimlicher Sog, der da entstanden ist. Mit Beginn des 1. Halleiner Stadtfestes explodierte etwas, ein vielgestaltiges Spektrum an Möglichkeiten tat sich auf. Auf den Plätzen wurde gespielt und gefeiert. In den Gaststätten erlebte man Musik, Kabarett, Literatur, Performance. Neue Spielstätten in der Stadt wurden gefunden, zum Leben erweckt, vor allem durch kreative Menschen aus der Stadt, der Region, aber auch durch Künstler, die von außen kamen. Kulturelle Begegnung und das Gemeinschaftsgefühl des miteinander Feierns wurden zu einem Motor für die positive Stimmung in der Stadt.‘‘ Die Lektüre des Bildbandes von Herbert Struber müsste eine unerlässliche Pflichtlektüre für alle sein, die sich maßgeblich mit der Neuausrichtung des Halleiner Stadtfestes befassen. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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In der Stadtpfarrkirche Hallein wurde am 29. September 2018 in festlichem Rahmen eine ungewöhnliche, zweifache Eröffnung zum Thema ,,Stille Nacht‘‘ gefeiert: Sie galt sowohl für den Halleiner Beitrag zur überregionalen Landesausstellung 200 Jahre ,,Stille Nacht‘‘ als auch für das völlig neu gestalteten ,,Stille Nacht‘‘-Museum. Im Museumsgebäude hatte ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber 28 Jahre verbracht, da er in der gegenüber liegenden Stadtpfarrkirche als Organist und Chorleiter tätig war. Im Anschluss an den feierlichen Doppel-Eröffnungsakt, in dessen Verlauf Erzbischof Dr. Franz Lackner das ,,Stille Nacht‘‘-Museum segnete und Landeshauptmann die Eröffnungsrede hielt (,,Das Lied Stille Nacht ist Bestandteil unserer DNA‘‘), wartete auf die prominenten Protagonisten dieses Festtages eine besonders schöne und reizvolle Aufgabe: Der gemeinsame, feierliche Durchschnitt des Eröffnungsbandes am Eingang zum ,,Stille Nacht‘‘-Museum und die Besichtigung dieses neuen Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Zentrums.

Draußen auf dem Franz Xaver Gruber-Platz zwischen dem ,,Stille Nacht‘‘-Museum und der Stadtpfarrkirche wurde ein buntes Programm geboten. Ein Konzert mit der Bürgerkorpskapelle und der Bergknappen-Musikkapelle Dürrnberg, ein Chorkonzert mit dem Männerchor Hochburg/Ach, der Halleiner Liedertafel und dem Kirchenchor Hallein und schließlich bot Melanie Eichhorn mit ihrem reizvollen Figurenthater das Stück ,,Lug oder Betrug‘‘. Natürlich trat auch die Familie Gruber persönlich in Erscheinung: Elisabeth Gruber (Martina Mathur), Felix Gruber (Benjamin Huber), Katharina Gruber (Brigitte Winkler) und Franz Xaver Gruber (Heimo Thiel). Auf dem gesamten Gruberplatz herrschte dichtes Gedränge, denn er wurde sowohl von den Festgästen als auch von den Mitwirkenden, die wir hier gerne gemeinsam aufzählen, in Beschlag genommen: Hia & Do Brass der Bürgerkorpskapelle Hallein, Organist Martin Hofinger, Männerchor Hochburg/Ach, Halleiner Liedertafel 1849, Kirchenchor Hallein, Schulchor des Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium Hallein, Instrumental-Ensemble des Musikum Hallein, Bürgerkorpskapelle der Stadt Hallein, Bergknappen-Musikkapelle Dürrnberg, Goldhaubenfrauen der Stadt Hallein, Bürgerkorps der Stadt Hallein, Dürrnberger Weihnachtsschützen und Gamper Weihnachtsschützen. Auf der Zechnerstraße zwischen Stadtpfarrkirche und Stadtpfarre wurden Tische und Bänke aufgestellt, hier konnten sich alle mit Speise und Trank stärken. – Bestechend ist die Abschlussbilanz für das neue ,,Stille Nacht‘‘-Zentrum Hallein: Der Gruber-Platz wurde völlig neu gestaltet (Details wie bunte Blumenschüsseln im Grau-in-Grau-Ambiente fehlen noch), das Museumsgebäude wurde umfassend renoviert und mit einem Aufzug ausgestattet, das ,,Stille Nacht‘‘-Museum zeigt sich räumlich vergrößert und völlig neu gestaltet und glänzt mit einer Reihe von Alleinstellungs-Merkmalen, von denen sich auch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer beeindruckt zeigte. Insgesamt war dazu ein finanzieller Aufwand von 1,7 Millionen Euro erforderlich.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Im Arbeitseinsatz am Eröffnungsband: Museumsleiter Mag. Florian Knopp, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl, Landtags-Präsidentin Dr. Brigitta Pallauf, Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl. FOTO 2: Unter dem Beifall der Anwesenden, erhält Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl für ihren enormen persönlichen Einsatz im Vorfeld der ,,Stille Nacht‘‘-Feierlichkeiten einen prächtigen Blumenstrauß überreicht. FOTO 3: Bereits im ,,Stille Nacht‘‘-Museum, führen Landeshauptmann und Museumsleiter Mag. Florian Knopp ein intensives Gespräch. FOTO 4: Der Landeshauptmann und seine Begleitung beginnen mit dem Besichtigungs-Rundgang durch das neue Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Museum. FOTO 5: Nach dem Museums-Rundgang folgte noch eine traditionsreiche Pflichtübung: Der Bierfass-Anstich durch Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher. FOTO 6: Die prominenten Protagonisten des Festtages konnten sich schließlich an dem köstlichen Trank aus Kaltenhausen erfreuen. Links im Bild Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Heinrich Schellhorn. FOTOS 7 bis 9: Die Zechner-Straße vor dem Pfarramt Hallein bot einen ungewöhnlichen Anblick: Hier konnten die Festgäste Speisen und Getränke genießen. Die feierliche, beeindruckend gestaltete Doppel-Eröffnung im Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Bezirk bleibt jedenfalls im kulturellen Gedächtnis der Stadt Hallein unvergessen. DER SALZSCHREIBER lieferte dazu drei Bild-Berichte mit insgesamt 22 Fotos. Ein konkurrenzloser journalistischer Service. – (Text und Fotos: Odo Stierschneider).

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Der 29. September 2018 bleibt im kulturellen Gedächtnis der Stadt Hallein unvergessen. Zwei bedeutsame Ereignisse kennzeichneten diesen großartigen und unvergesslichen Samstag, der auf der Homepage der Stadt Hallein mit den Worten ,,Hallein war heute ein Epizentrum von Stille Nacht: 2 Eröffnungen an 1 Tag!‘‘ gefeiert wurde. Das Geschehen begann mit dem Festakt zur Eröffnung der überregionalen Landesausstellung 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht, Heilige Nacht‘‘ in der Stadtpfarrkirche. Die Landesausstellung findet an insgesamt 9 Orten in Oberösterreich, Salzburg und Tirol statt. Hallein bietet in diesem Reigen eine besonders repräsentative Plattform mit einer respektablen Anzahl von Alleinstellungs-Merkmalen. (Näheres dazu im Bild-Bericht zum Thema ,,Stille Nacht‘‘ 1, gleich hier im Ressort KULTUR, anschließend an diesen Beitrag). Schließlich wurde auch das völlig neu gestaltete ,,Stille Nacht‘‘-Museum im grundlegend renovierten Wohnhaus von ,,Stille Nacht‘‘ Komponist Franz Xaver Gruber präsentiert, das mit seiner Eröffnung auch zum Träger der Landesausstellung in Hallein wurde. Die zwei prominentesten Persönlichkeiten an diesem großen ,,Stille Nacht‘‘-Festtag in Hallein: Erzbischof Dr. Franz Lackner und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer.

Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl agierte, glücklich nach den intensiven Monaten der Gebäude-Renovierung und der völligen Neugestaltung des ,,Stille Nacht‘‘-Museums, als Moderatorin der vielseitig angelegten Eröffnung der Landesausstellung 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘. Zu Beginn sorgte Martin Hofinger für die Begrüßungsmusik an der Orgel. Es folgte eine Darbietung des Bläser-Ensembles Hia & Do Brass der Bürgerkorpskaplle Hallein. Daraufhin nahm Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl die Begrüßung der Anwesenden in der vollbesetzten Stadtpfarrkirche vor. Anschließend wurde vom Schulchor Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium Hallein das populäre Halleiner ,,Zeiserl-Lied‘‘ von Josef Göttlicher (Melodie) und Max Gmachl (Text) unter Leitung von Martina Seiwald-Reiter dargeboten.

Eine Gesprächsrunde, geleitet von Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl, bot mit Spitzenvertretern aus der lokalen Politik sowie mit leitenden Persönlichkeiten aus der Salzburger und Halleiner Museums-Landschaft, wichtige Einblicke in das vielfältige Hintergrund-Geschehen, welches schließlich zum stolzen Festtag der Eröffnung der Landesausstellung auch in Hallein sowie zur Eröffnung des neuen ,,Stille Nacht‘‘-Museums in Hallein führte. Musikalisch ging es weiter mit einem musikalischen Werk von Franz Xaver Gruber, in einer Transkription von Johannes Forster: ,,Kyrie und Communio‘‘ aus der Deutschen Messe in D-Dur ,,Sieh Gott! Vom Himmel nieder‘‘.

Zu einem besonderen Ereignis gestaltete sich natürlich die eloquente Eröffnungsrede von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. Ohne Manuskript behandelte er umfassend und auf beeindruckende Weise eine spannende Vielfalt von Sichtweisen auf das Thema ,,Stille Nacht‘‘ und sparte auch nicht mit Lob für die zahlreichen Mitwirkenden am immer wieder wundersam berührenden Thema ,,Stille Nacht‘‘.
Natürlich wurden im Vorfeld des großen ,,Stille Nacht‘‘-Ereignisses immer wieder aus einer der 9 ,,Stille Nacht‘‘-Gemeinden spezielle Wünschen an ihn heran getragen. Bezüglich Hallein hatte er für Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl dazu ein spezielles Lob bereit: Sie habe stets ,,mit beharrlicher Freundlichkeit‘‘ und ,,mit freundlicher Beharrlichkeit‘‘ argumentiert. Unter Leitung von Gunther Hinterdobler boten danach der Männerchor Hochburg/Ach, die Halleiner Liedertafel 1849 und der Kirchenchor Hallein das ,,Stille Nacht Friedenslied‘‘ von Gunther Hinterdobler (Melodie) und Hubert Starflinger (Text) dar.

Zu einem weiteren herausragenden Höhepunkt des Festtages gestaltete sich die Segnung des ,,Stille Nacht‘‘-Museums durch Erzbischof Dr. Franz Lackner. Daraufhin trat der Schulchor BG/BRG Hallein unter Leitung von Martina Seiwald-Reiter in Aktion und bot ,,Aandgesang – Traditional Afrikaans Hymn‘‘ von Chris Lampert (Musik) und Andreas Lamken (Text), im Arrangement von Martin Fabian dar. Es folgte ,,Frieden‘‘ von Gotthilf Fischer (Musik und Text), arrangiert von Martin Fabian, unter Mitwirkung der Chöre Männerchor Hochburg/Ach, Halleiner Liedertafel 1849, Kirchenchor Hallein, Schulchor BG/BRG Hallein. Es spielte die Hia & Do Brass Hallein. Die Leitung lag in Händen von Martina Seiwald-Reiter. Den machtvollen musikalischen Schlusspunkt setzte schließlich das exzellente Bläserensemble Hia & Do der Bürgerkorpskapelle der Stadt Hallein.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl führte durch den Festakt in der Stadtpfarrkirche. FOTO 2: Prominente Gäste im Publikum: Erzbischof Dr. Franz Lackner, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl, 1. Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher, Keltenmuseums-Leiter Mag. Florian Knopp und Direktor des Salzburg Museums Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner. Dahinter 2. Vize-Bürgermeister Alexander Stangassinger und Mag. Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille Nacht‘‘-Gesellschaft. FOTO 3: Die Prominenten-Gesprächsrunde, geleitet von Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl. FOTOS 4 und 5: Die mitwirkenden Jugend- und Erwachsenen-Chöre boten beeindruckenden Gesang und einen optisch beeindruckenden Anblick. FOTO 6: Erzbischof Dr. Franz Lackner. FOTO 7: Prominente Festgäste nach dem Festakt in der Stadtpfarrkirche auf dem Gruber-Platz: Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landtags-Präsidentin Dr. Brigitta Pallauf, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl, 1. Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher und 2. Vize-Bürgermeister Alexander Stangassinger. – (Text und Fotos: Odo Stierschneider).

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Den Beginn setzte am unvergesslichen ,,Stille Nacht‘‘-Samstag, 29. September 2018, ein Festzug, angeführt von der Bürgerkorps-Musikkapelle Hallein, der von der Stadtbrücke durch die Altstadt hinauf bis zum ,,Stille Nacht‘‘-Bezirk führte. Dort ging das bedeutendste Kulturereignis des Jahres 2018 für die Stadt Hallein eindrucksvoll über die Bühne: Die Eröffnung der überregionalen Salzburger Landesausstellung ,,200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ (an 9 verschiedenen Orten) in der Stadtpfarrkirche Hallein und die Eröffnung des völlig neu gestalteten ,,Stille Nacht‘‘-Museums. Die prominentesten Mitwirkenden: Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Erzbischof Dr. Franz Lackner, Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher und Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl. Hallein wurde damit als herausragende ,,Stille Nacht‘‘-Stadt neu positioniert. Denn die Stadt zeichnet sich in Bezug auf das Weihnachts- und Weltfriedens-Lied ,,Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘, jetzt erst recht als spezieller Museums- und Geschichts-Standort mit einer ganzen Reihe markanter Alleinstellungs-Merkmale aus. Die wichtigsten sind nachfolgend angeführt.
 

O ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber lebte 28 Jahre, von 1835 bis zu seinem Tod 1863, in der Stadt Hallein. Er starb im Alter von 83 Jahren.

O Durch die Anstellung als Chorregent und Organist in der Stadtpfarrkirche Hallein und durch seine Tätigkeit als Komponist konnte Gruber ganz für die Musik leben und war nicht mehr gezwungen, aus wirtschaftlichen Gründen als Lehrer zusätzlich Geld zu verdienen.

O In Hallein entstanden durch Gruber weitere Versionen seines Weihnachtsliedes ,,Stille Nacht‘‘ für unterschiedliche Besetzungen.

O 1854 verfasste Franz Xaver Gruber in Hallein die sogenannte ,,Authentische Veranlassung‘‘, jenes Dokument, das die Schaffung des Weihnachtsliedes ,,Stille Nacht‘‘ durch Textdichter Joseph Mohr und Komponist Franz Xaver Gruber dokumentiert.

O Über den Enkel Grubers gelangte der umfangreiche Nachlass des ,,Stille Nacht‘‘- Komponisten an Originalobjekten, Schriftstücken und Kompositionen in die Halleiner Museumssammlung.

O Franz Xaver Gruber war Gründungsmitglied der Halleiner Liedertafel, die bis heute eine lebendige Musiktradition bewahrt.

O Im neuen Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Museum werden herausragende Einzelstücke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Die einstige Mohr-Gitarre, auf der zum ersten Mal 1818 als Abschluss der Christmette in Oberndorf das Lied ,,Stille Nacht‘‘ erklang, die ,,Stille Nacht‘‘ Autographen II, IV und V, die drei Versionen der Authentischen Veranlassung, die sich nur minimal voneinander unterscheiden und alle das gleiche Datum tragen, das Gruber-Porträt von Sebastian Stief etc.

O ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber ist in Hallein begraben. Zwischen dem ,,Stille Nacht‘‘-Museum in Grubers einstigem Wohnhaus und der gegenüber liegenden Stadtpfarrkirche befindet sich eine, in den wirtschaftlich angespannten 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtete bescheidene Gedenkstätte in Form eines einfachen Privatgrabes.

O Tagebuch-Notizen Grubers ermöglichen wichtige persönliche Eindrücke und Perspektiven auf die Lebensumstände des Komponisten in Hallein.

O Grubers zwei Söhne prägten nach dem Tod des Vaters die Musikgeschichte in Hallein. So wird etwa noch immer am 24. Dezember das Weihnachtslied ,,Stille Nacht‘‘ in Originalbesetzung vor dem ehemaligen Wohnhaus und gleichzeitig vor dem Gedenkgrab gesungen. In Hallein geht diese Tradition auf den Enkel Felix Gruber zurück, der 1923 dieses weihnachtliche Singen begründete. Zu diesem Zeitpunkt war vom einstigen Friedhof rund um die Stadtpfarrkirche nichts mehr zu sehen, der neue Städtische Friedhof war schon seit vier Jahrzehnten benützt worden. Auch Grubers einfaches Gedenkgrab vor seinem einstigen Wohnhaus, wurde erst 1936, also 13 Jahre nach Beginn dieses weihnachtlichen Singens, errichtet.

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTOS 1 und 2: Die Halleiner Bürgerkorps-Musikkapelle bei ihrem Marsch durch die Halleiner Altstadt. Fotografiert, als die Musiker aus der beschatteten Thunstraße auf den sonnigen Bayrhamerplatz marschierten und als sie am Ende der Pfarrgasse die Stadtpfarrkirche erreicht hatten. FOTOS 3 und 4: Auf dem Gruberplatz hatte neben anderen Vereinen auch die Halleiner Bürgergarde Aufstellung genommen. Ihr oblag es an diesem außerordentlichen Feststag, gekonnt und auf einen Schlag, die Ehrensalve abzufeuern. FOTO 5: Unter den zahlreichen Gruppierungen war auch die Dürrnberger Bergknappen-Musikkapelle vertreten. FOTO 6: Die prominentesten Protagonisten an diesem herausragenden ,,Stille Nacht‘‘-Festtag, im Bild von links nach rechts: Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseums Hallein, dem das Halleiner ,,Stille Nacht‘‘ Museum angegliedert ist, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl. – (Odo Stierschneider, Infos des Keltenmuseums. Fotos: OST). Es folgen noch drei weitere Bildberichte über das Geschehen rund um die Eröffnung des neu gestalteten Halleiner ,,Stille Nacht‘‘-Museums.

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Ein herausragendes, kulturelles Ereignis in Hallein von weitreichender, elementarer Bedeutung wurde den Vertretern von Presse, Rundfunk und Fernsehen bereits präsentiert: Das neue ,,Stille Nacht‘‘-Museum in Hallein wird am Samstag, 29. September 2018, im Rahmen eines Auftakt-Festaktes der Landesausstellung 200 Jahre ,,Stille Nacht‘‘ gemeinsam mit der Sonder-Ausstellung STILLE NACHT 200 – Geschichte. Botschaft. Gegenwart im Salzburg Museum eröffnet. Die Landesausstellung umfasst neun ,,Stille Nacht‘‘-Gemeinden im Land Salzburg, Oberösterreich und Tirol. Beginn ist am Samstag um 11 Uhr im Salzburg Museum, die Ausstellung dauert an allen Orten bis 3. Februar 2019. Die Feierlichkeiten in Hallein starten um 13:40 Uhr mit einem Festzug von der Stadtbrücke zur Stadtpfarrkirche Hallein. Von 14 bis 15 Uhr findet der Festakt in der Stadtpfarrkirche Hallein statt. Von 15:30 bis 18 Uhr erwartet die Besucher ein Rahmenprogramm im ,,Stille Nacht‘‘-Bezirk. Um 16 Uhr findet schließlich die Preisverleihung im Schulbewerb statt. Im ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein werden Schaffen und Wirken von ,,Stille Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber in völlig neuer Atmosphäre präsentiert. Im ehemaligen, grundlegend renovierten Mesner- und Chorregenten-Haus gegenüber der Stadtpfarrkirche, in dem Gruber 28 Jahre lebte und arbeitete, sind einzigartige Original-Objekte zu bewundern. Unter anderem drei der insgesamt nur vier erhaltenen ,,Stille Nacht‘‘-Autographen (Original-Niederschriften Grubers) von unschätzbarem kulturellem Stellenwert, die ,,Authentische Veranlassung‘‘ in mehreren Versionen, in der Gruber die Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ am 24. Dezember 1818 in Oberndorf dokumentiert, die Original-Gitarre, auf der Joseph Mohr in der Weihnachtsmette 1818 spielte, als er (der Textdichter) und Franz Xaver Gruber (der Komponist) in der Oberndorfer Kirche erstmals das heute unsterbliche Lied zu Gehör brachten und schließlich persönliche Gegenstände Grubers und originale Einrichtungs-Gegenstände aus seiner Wohnung.

GRUBER UND MOHR WAREN DURCH
LEBENSLANGE FREUNDSCHAFT VERBUNDEN

Franz Xaver Gruber wurde am 25. November 1787 als fünftes Kind einer Leinenweber-Familie in Hochburg-Ach im oberösterreichischen Innviertel geboren. Auf Wunsch des Vaters erlernte er das Handwerk des Leinenwebers, fiel jedoch schon in der Schule durch sein großes musikalisches Talent auf. Gefördert wurde er von seinem Lehrer Andreas Peterlechner, der ihm auch Orgel-Unterricht erteilte. Mit 11 Jahren erhielt der Bub die Erlaubnis des Vaters für das Orgelspiel. Seine musikalischen Fähigkeiten verfeinerte der junge Franz Xaver Gruber bei dem bekannten Chorregenten Georg Hartdobler im benachbarten Burghausen. 1805/1806 absolvierte Gruber seine Lehrerausbildung in Ried im Innkreis und trat 1807 seine erste selbständige Stelle als Lehrer in Arnsdorf an, wo er seine erste Frau kennenlernte und heiratete. 1816 nahm Gruber zusätzlich den Kantoren- und Organistendienst in der nur 4 Kilometer entfernten St. Nikola Kirche in Oberndorf an, wo er auf Joseph Mohr traf. Mit dem jungen Hilfspriester verband ihn vor allem die gemeinsame Liebe zur Musik und ihre Freundschaft sollte ein Leben lang Bestand haben. Am Weihnachtstag 1818 übereichte Joseph Mohr seinem Freund Gruber das zwei Jahre zuvor von ihm verfasste Gedicht ,,Stille Nacht‘‘ mit der Bitte, dieses für die am gleichen Tag stattfindende Christmette zu vertonen. So entstand das beliebteste Weihnachtslied der Welt. Zum ersten Mal erklang es in der Oberndorfer St. Nikola Kirche nach der Christmette am 24. Dezember 1818, gesungen von Gruber und Mohr und zusätzlich von Mohr auf der Gitarre begleitet.

FRANZ XAVER GRUBER
WIRKTE 28 JAHRE IN HALLEIN

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Gruber seine ehemalige Schülerin Maria Breitfuß. Der Ehe entstammen zehn Kinder, aber nur vier erreichten das Erwachsenenalter: Franz Xaver, Elisabeth, Amelie und Felix. 1829 wechselte Gruber als Lehrer und Mesner von Arnsdorf nach Berndorf und übersiedelte schließlich 1835 mit seiner Familie nach Hallein. Hallein war mit rund 3.500 Einwohnern (heute über 21.000) bereits zweitgrößter Ort des Landes Salzburg. Bis zu seinem Tod nach 27 Jahren in Hallein war Gruber Leiter des Kirchenchores, Organist und Stiftungsverwalter in der Pfarrkanzlei Hallein. Seine Dienstwohnung lag im oberen Stock des Mesner- und Chorregenten-Hauses gegenüber der Stadtpfarrkirche Hallein. Voller Elan widmete sich Gruber der Ausbildung von Sängern und Musikern für den Kirchenchor, aber auch den beiden Orgeln in Hallein und auf dem Dürrnberg. Er komponierte unter anderem über 90 Messen und wirkte an zahlreichen musikalischen Veranstaltungen, auch außerhalb von Hallein, mit. Die kontinuierliche Beschäftigung Grubers mit dem Lied ,,Stille Nacht, heilige Nacht‘‘ belegen weitere in Hallein entstandene Kompositionen des Liedes für unterschiedliche Besetzungen. Etwas mehr als ein Jahr nach seiner Ankunft in Hallein am 12. Dezember 1836, komponierte Gruber die sogenannte Halleiner Fassung von ,,Stille Nacht, heilige Nacht‘‘, die er von da an immer am 24. Dezember in der Halleiner Stadtpfarrkirche auf der Orgel spielte. 1841 starb Grubers zweite Frau. Seine dritte Ehe schloss Gruber ein Jahr später mit der Schuhmacher-Witwe Katharina Rieser aus Böckstein. Grubers Söhne traten in die musikalischen Fußstapfen des Vaters. Der Ältere, Franz, gründete 1847 einen Gesangsverein und 1849 die noch heute existierende Halleiner Liedertafel. Der Zweitgeborene, Felix, folgte seinem Vater als Chorregent nach. Kontakt zu Joseph Mohr hatte Gruber auch in Hallein, Mohr hat nachweislich seinen Freund Franz Xaver Gruber, von Wagrain aus, mehrere Male besucht. Im Gegensatz zu Mohr, der schon 1848 starb, hat Gruber die ersten Erfolge des Weihnachtsliedes in Deutschland noch miterlebt. Franz Xaver Gruber starb als angesehene Persönlichkeit am 7. Juni 1863 in Hallein an Altersschwäche. Er wurde auf dem alten Friedhof bei der Stadtpfarrkirche bestattet. Mit Auflösung des Friedhofes zugunsten einer größeren Anlage außerhalb der Altstadt, verlor sich die Spur zum Grabe Franz Xaver Grubers. Das heutige Gedenkgrab Grubers vor dem Gruber-Haus wurde in den wirtschaftlichen Notzeiten der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, exakt im Jahr 1936, in Form eines bescheidenen Privat-Grabes errichtet. Die Aufschrift auf der Metalltafel des Grabkreuzes ,,Hier ruhet Franz Xaver Gruber…‘‘ ist also genau besehen unrichtig. Großzügig interpretiert könnte man mit ,,hier‘‘ den gesamten Bereich zwischen Stadtpfarrkirche und Grubers Wohnhaus benennen. Dann stimmt die Aufschrift schon eher. Es sei denn, Gruber wurde doch an der gegenüber liegenden Seite der Stadtpfarrkirche begraben…

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Mit Landeshauptmann Dr. Wilfrid Haslauer an der Spitze, präsentierten Repräsentanten der Stadt Hallein, des Salzburg Museums und des Keltenmuseums der Presse die Fakten zur überregionalen Landesausstellung 200 Jahre Lied Stille Nacht, die an insgesamt 9 verschiedenen Orten stattfindet. FOTOS 2 bis 4: Das ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein präsentiert sich nach der umfassenden Renovierung in völlig neuer Form den Besuchern. – (Pressetext: Keltenmuseum Hallein. Fotos: Odo Stierschneider).

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Kürzlich erhielt der historische Kornmess-Stein (auch Kornstein oder Kornmaß), das historische Zierobjekt neben dem prächtigen Altstadt-Brunnen auf dem Kornsteinplatz, eine kleine Infotafel mit Objekt-Beschreibung. Diese enthält neben der Bezeichnung auch geschichtlich Wissenswertes. Stadtrat Florian Scheicher und Vizebürgermeister Mag. Maximilian Klappacher griffen die entsprechende Anregung von Augenoptikermeister Joe Schauer auf und sorgten für eine rasche Umsetzung. Die Objekt-Beschriftung wurde nach den Vorgaben der Ortsbildschutz-Kommission gestaltet und am Marmorsockel des Kornmess-Steines montiert. Korn bzw. Getreide war seit schon seit dem 13. Jahrhundert das wohl lebenswichtigste Frachtgut, das mit Schiffen auf der Salzach, gegen den Strom, Richtung Süden transportiert wurde. Das Grundnahrungsmittel Getreide war in der Stadt Hallein ebenso wie im gesamten Bereich ,,Innergebirg‘‘ lebensnotwendig. Gegen 1560 hatte man in der Salinenstadt Hallein sogar eine Getreide-Schranne (Getreidemarkt) errichtet. Das Getreide wurde, in zuvor am Kornmess-Stein geeichten Holzgefäßen, in den Getreidekasten im Haus Kornsteinplatz Nr. 9 transportiert. – (Presse-Aussendung Stadtamt Hallein).

Kommentar
Der historische Kornmess-Stein fand jahrelang, da sein eigentlicher Zweck längst in Vergessenheit geraten war, beim letzten noch bestehenden Halleiner Altstadttor (Griestor) als Pflanzengefäß Verwendung. Dies erscheint auch verständlich, da der große Marmortrog unten seitlich am Boden eine sauber herausgearbeitete Abflussöffnung aufweist. Wie eben bei einem großen Pflanzentopf. Als der Irrtum ruchbar wurde, verschwand das große Marmorgefäß im damaligen Stadtmuseum. (Das Keltenmuseum wurde erst viel später gegründet). Als der imposante Topf schließlich vor Jahren auf dem Kornsteinplatz landete, wurde er auf eine neu angefertigte, direkt am Boden aufliegende Marmorplatte gestellt. Diese Platte wies eine Rinne auf, die bei der ,,Abflussöffnung‘‘ des Kornmaßes begann. Diese Rinne kann keinem jemals durchgeführten historischen Arbeitsvorgang zugeordnet werden. Sie soll vermutlich das aus dem Marmortrog herausrinnende Regenwasser von der Unterlagsplatte ableiten. Wichtig: Der innere Boden des Marmortroges ist in schlechter Verfassung. Auch gibt es Haarrisse an den inneren Trogwänden. Der Trog gehört unbedingt noch vor dem kommenden Winter fachmännisch saniert. Der kurze neue Infotext des Kornmess-Steines sollte jedenfalls Anlass dafür sein, um auch weitere historische Objekte in Hallein zu beschriften.(Odo Stierschneider).

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Vize-Bürgermeister Maximilian Klappacher und Stadtrat Florian Scheicher mit dem Kornmess-Stein. FOTO 2: Der Kornmess-Stein auf der alten (nicht historischen) Unterlagsplatte und auf dem neuen, an allen vier Seiten optisch geschickt zurückgenommenen Betonsockel. Damit steht der Marmorbehälter höher und kommt noch besser zur Geltung. FOTO 3: Die neue Inschrift. FOTO 4: Nur wer körperlich beweglich ist, dem gelingt es auch, die senkrechte Inschrift zu entziffern, da sie zu weit unten angebracht wurde. Es wäre wohl besser und für alle Interessierten angenehmer gewesen, wenn man die Tafel an der Oberseite einer der Ecken der Unterlagsplatte montiert hätte. FOTOS 5 und 6: Die Ausgussöffnung des Marmortroges ist sowohl außen wie auch innen handwerklich perfekt gestaltet. FOTO 7: Nahaufnahme des Trogbodens. Durch Verwitterung wurde der einst völlig glatte Boden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Angesichts des herankommenden Winters müsste hier, um noch stärkere Schäden zu vermeiden, unbedingt eine sachgerechte Sanierung durchgeführt werden. – (OST. - Foto 1: Stadtgemeinde Hallein. Fotos 2 bis 7: Odo Stierschneider).

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Der 1. Streich des Rainer Candido – Sie wissen, es handelt sich um den initiativen und umtriebigen Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg – war die in jeder Hinsicht gelungene Etablierung des Braukunst-Marktes in der Stadt Hallein. Der 2. Streich ließ nicht lange auf sich warten: Rainer Candido bescherte der Altstadt von Hallein ausgewählte Straßenkunst und Musik. Dabei beeindruckten die nationalen und internationalen Künstler und Künstlerinnen mit großartigen Leistungen in den Bereichen Akrobatik, Artistik, Musik und Tanz ihr begeistertes Publikum. Dieses ,,StraßenKUNST- und Musik-Festival‘‘ wurde, so wie der wenige Wochen zuvor veranstaltete 1. Biermarkt, heuer zum ersten Mal in der Stadt Hallein dargeboten. Erfreulicher Weise werden beide Veranstaltungen, wie Rainer Candido versichert, künftig als Fixpunkte in den jährlichen Veranstaltungsablauf der Stadt Hallein integriert.

 

ZU UNSEREN
OBEN STEHENDEN FOTOS
FOTOS 1 bis 3:
Die Spitzenattraktion unter den Straßenkunst-Vorführungen bildete ein absolut sehenswerter Balanceakt auf unseren ersten drei Fotos. Die Lady schaffte es ohne Unterbrechung, auf Zehenspitzen über sechs aufgestellte Flaschen hinweg zu balancieren. FOTO 4: Eine Nahaufnahme vom aufregenden Geschehen. FOTOS 5 bis 8: Es blieb nicht nur beim spannenden Balanceakt, die Darstellerin und ihr Kollege vollzogen weitere sehenswerte Auftritte. FOTOS 9 und 10: Das Publikum kam bei den verschiedenen Vorführungen auf dem Kornsteinplatz voll und ganz auf seine Rechnung. – (Odo Stierschneider. Fotos 1, 2, 3, 6 bis 9, 10: OST. Fotos 4 bis 8: Adi Aschauer).

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Immer, wenn die Salzach rund um die Pernerinsel stromaufwärts fließt, wenn ihre Wellenkämme im Dunkel der Nacht zu leuchten beginnen und ihre Temperatur echtes Warmbaden möglich macht, wenn die 14 unterschiedlich großen, künstlerisch gestalteten Fensteröffnungen des Verdampferturmes der Alten Saline die Blicke auf sich ziehen, dann ist in Hallein die glorreiche SCHMIEDE angesagt. Die SCHMIEDE ist ein Produzenten-Festival. Jährlich treffen sich hier für 10 Tage etwa 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen – die ,,Smiths‘‘ – und Gäste aus der ganzen Welt plus etwa 2000 Besucher. Daraus resultiert ein Netzwerk mit derzeit über 650 kreativ Schaffenden aus über 20 Nationen. Die Akteure und Teilnehmer der Schmiede agieren im Spannungsfeld Kunst, Neue Medien und Kultur. Das kreative Umfeld reicht von Bildender Kunst, Grafik, Musik, Internet Development, Programmierung, Bloggen, Fotografie bis zu Film, Tanz, Mode, Möbel- und Eventdesign.

SCHMIEDE HALLEIN GILT ALS KULTURINITIATIVE
IM REGIONALEN RAUM MIT INTERNATIONALEM NIVEAU

Auch heuer wurde wieder mit faszinierendem Engagement aller Beteiligten, vom 29. August bis zum 7. September, ein spannendes, informatives, aufregendes und lehrreiches SCHMIEDE-Programm bewältigt. Neu für den langjährigen Beobachter der fantastischen SCHMIEDE-Initiative war die Ausweitung der eingesetzten Materialien von anspruchsvoller Computer-Technologie hin zu herkömmlichen Materialien wie Papier und Farbe, Holz und Metall oder Kunststoff und Textilien. Das umfangreiche öffentliche Programm startete mit der SCHMIEDE-Eröffnung im kunstraum pro arte und ging nach über 20 anspruchsvollen Programmpunkten am 7. September mit der hinreißenden Werkschau zu Ende. Die SCHMIEDE Hallein gilt als Kulturinitiative im regionalen Raum mit internationalem Niveau. Jährlich bietet die SCHMIEDE für 10 Tage Unterstützung, Raum und Zeit, um sich auf unter-schiedlichste Art niveauvoll zu entfalten. Der gesamte SCHMIEDE-Prozess ist gemeinsam gelebte, selbst bestimmte Entwicklung im künstlerischen und kulturellen Kreativ-Bereich.


DIE SCHMIEDE-ERÖFFNUNG MIT
KULTUR-LANDESRAT SCHELLHORN

Begleitend zum Medienkunst-Festival SCHMIEDE Hallein, stellte der Tennengauer Kunstkreis, wie schon seit mehreren Jahren, die Ausstellungsräume des Kunstraum pro arte für Künstlerinnen und Künstler aus dem ,,SCHMIEDE-Netzwerk‘‘ und für die Überreichung des Jahres-Stipendiums für Medienkunst des Landes Salzburg durch Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn an hervorragende ,,Smiths‘‘ zur Verfügung. Das Medienkunst-Stipendium wird jährlich ausgeschrieben und in Zusammenarbeit mit der SCHMIEDE verliehen. Gesucht werden dabei Konzepte für Projekte, die traditionelle Medien wie Fotografie, Film, Performance, mit neuen Medien wie Audio, Video, Videoskulptur, Computergrafik, Animationstechniken oder 3-D-Simulation (Virtual Reality) miteinander kombinieren. Wer auch immer das Stipendium gewinnt ist eingeladen, im Rahmen der SCHMIEDE an der Umsetzung des Projektes zu arbeiten und das fertige Projekt zu präsentieren. Das Medienkunst-Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert. – „Wir freuen uns besonders, die SCHMIEDE 2018 heuer auch mit der Einzelausstellung eines aufstrebenden bildenden Künstlers aus der Region zu eröffnen,“ so Kerstin Klimmer-Kettner, Leiterin des Kunstraum pro arte. Passend zum SCHMIEDE-Thema NO PLAN präsentierte Johannes Löberbauer (Giovi) in diesem Jahr einen Querschnitt aus seinem reichhaltigen Œuvre. Die Arbeiten entstanden durch genaue Beobachtung der Natur und ihrer Strukturen. Es formen sich Wechselspiele von Zerstörung und Erschaffung, immer in starkem Bezug zu den natürlichen Eigenheiten der Materialien. Ausgehend von den Ansätzen der klassischen Malerei bearbeitet der Künstler die Leinwände mit Gips und Chrom-Spraydosen und schafft dadurch starke Bewegungen und aufregende Ornamentmuster. Johannes Löberbauer wurde 1979 in Vöcklabruck, Oberösterreich geboren. Ausbildung an der FH Salzburg Multi Media Art mit Schwerpunkt Illustration, Photographie und Film. Diverse Lehrtätigkeiten an Schulen und Fachhochschulen. Aufbau des Strukt Visual Network. Herausgeber des Design-Magazines STRUKT (2002 bis 2004). Der Künstler lebt und arbeitet in Salzburg und in Grünau im Almtal.

DIE ENORME PROGRAMM-VIELFALT
DER SCHMIEDE WAR BEEINDRUCKEND

Umfangreich und fantastisch präsentierte sich das öffentlich zugängliche Programm der SCHMIEDE 18 No Plan. Daraus einige attraktive Beispiele. Den Beginn setzten die Jugendlichen in der Mini-Schmiede (Motto:,,Wir spielen Zukunft‘‘), in welcher es keine elektronischen Arbeitsgeräte, dafür aber ein herrliches Durcheinander von Technik-Teilen gab, aus denen aktionsfähige Roboter zu fertigen waren. (DER SALZSCHREIBER berichtete darüber im Ressort AKTUELLES, vier Beiträge weit zurückscrollen). Besonders herausragend: Die Überreichung des Jahres-Stipendiums für Medienkunst des Landes Salzburg durch Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn an SCHMIEDE-Teilnehmer. Als Premiere gab es heuer die Eröffnung eines neben der Alten Saline errichteten ,,fliegenden‘‘ Tee-Hauses, in dem nicht nur statt Tee Kaffee serviert wurde. Die Akademie Hallein stellte ihre Inselgespräche unter das heurige SCHMIEDE-Motto ,,No Plan‘‘ mit Beiträgen wie ,,Warum machen wir Pläne?‘‘ und ,,Wann und wo sind Pläne hilfreich?‘‘ oder ,,Die Zukunft plant nicht!‘‘ Die Akademie Hallein ist auch ,,Think Island‘‘ und Spielwiese des interdisziplinären Denkens. Eine Vielzahl von Protagonisten verbindet Menschen und trägt Innovationen, Ideen und Impulse an Interessierte heran. Die Akademie Hallein ist ein Platz für Inspiration, Austausch, Dialog, Produktion und Präsentation. Die Labore (Jamisland, Tinkerlab, StudioDREYLab, Nase, adhocLAB und SUDHAUS) lieferten in Form einer moderierten Podiums-Diskussion rasch einen Überblick auf das jeweilige Thema. Es folgten Dialogrunden und Einzelgespräche. Es ging um künstlerisch-wissenschaftliche Experimente, um Vernetzung von Technologie und Menschen, von Wissenschaft und Kunst. Neu war heuer das Labor Sudhaus. Das Ziel ist hier der Aufbau von Brücken zwischen den Kultur-Institutionen und ihren Protagonisten. Gemeinsam soll an zahlreich vorhandenen und auflebenden Synergien gearbeitet werden. Das Labor Sudhaus wurde von Simone Seyrer und Christopher Habersatter geleitet. Projekt SilentAIR: Eine Koperation von SCHMIEDE und ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein. Ein ,,Artist-in-Residence‘‘-Programm, bei dem Künstlerinnen und Künstler einen frischen Blick auf das Lied, seine Geschichte, die vorhandenen Artefakte und Rituale werfen. (Siehe dazu auch DER SALZSCHREIBER, gleich am Beginn des Ressorts KULTUR). Die SCHMIEDE 18 bot zusätzlich FÜHRUNGEN zum Kennenlernen der SCHMIEDE an, im Projekt ARTIST TALK stellten sich die SILENTAIR Künstler/innen vor. Performance: And thematisierte die Systeme der Konfliktvermeidung in unserer Gesellschaft, subnet TALK informierte zum Thema ,,Über das Material‘‘ und über ,,Prozess als Material‘‘.

DIE ABSCHLUSS-WERKSCHAU
BEGEISTERTE DIE BESUCHER/INNEN

Den krönenden Abschluss von 10 intensiven SCHMIEDE-Arbeitstagen bildete die beeindruckende, großflächig angelegte WERKSCHAU der SCHMIEDE in der Alten Saline. Die anspruchsvolle Vielfalt der präsentierten Ergebnisse, bestehend aus Arbeiten am Computer bis hin zum meisterlichen Objekten der Handwerkskunst, stellte den ,,Smiths‘‘ ein hervorragendes Zeugnis aus. Die Werkschau machte das enorme Niveau deutlich, das in den unterschiedlichsten Disziplinen der SCHMIEDE alljährlich hochgehalten wird. Die Eröffnung der Werkschau erfolgte durch SCHMIEDE-Leiter Rüdiger Wassibauer, die Führung durch die Werkschau durch SCHMIEDE-Urgestein Michael Hackl. Heuer leider zum letzten Mal.
 

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
SCHMIEDE-Leiter Rüdiger Wassibauer während des Werkschau-Interviews mit dem ORF. FOTO 2: Ein schmerzlicher Moment: SCHMIEDE-Urgestein Michael Hackl verkündete seinen Abschied. Das Publikum dankte ihm mit stehendem Applaus. FOTO 3: Die Aufnahme entstand im Verlauf der Überreichung des Jahres-Stipendiums für Medienkunst des Landes Salzburg. Zweiter von rechts Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, ganz links Rüdiger Wassibauer. FOTO 4: Das Werk ,,Mr. Rabbit and the downgoing planet‘‘ von Künstler Giovi aus der SCHMIEDE-Eröffnungs-Ausstellung NO PLAN im Kunstraum pro arte. FOTOS 5 bis 17: Die unglaubliche schöpferische Vielfalt der SCHMIEDE 18 lässt sich anhand unserer Fotos erahnen. FOTO 18: Die künstlerisch gestaltete Fensterfront des Verdampferturmes der Alten Saline verkündet weithin sichtbar: ,,It’s SCHMIEDE-Time!‘‘ – (Text: Gabriele Krisch, Odo Stierschneider. Fotos: 1, 2, 4, 8 bis 17 OST, Fotos: 3, 5 bis 7 und 18 Gabriele Krisch).

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Die öffentliche Initiative ,,SilentAIR‘‘ der Schmiede Hallein 2018 No Plan widmete sich dem ,,Stille Nacht‘‘- Gedenkjahr 2018: Die Schmiede Hallein lud in Kooperation mit dem ,,Stille-Nacht‘‘- Museum Hallein zu einem ,,Artist in Residence‘‘-Programm, bei dem Künstlerinnen und Künstler „einen frischen Blick auf das Lied, die Geschichte sowie die vorhandenen Artefakte und Rituale werfen können.“ so die Ausschreibung. Im artistTALK SilentAIR wurden die Projektideen vorgestellt. Aus über 20 Einreichungen hatte die Jury, bestehend aus Florian Knopp (Leiter Keltenmuseum), Martin Murer (Center for Human-Computer Interaction) und Rüdiger Wassibauer (Künstlerischer Leiter der Schmiede) drei Projekte ausgewählt. Die Artists in Residence – Kurzfassung AIR – Eni Brandner, Vera Drebusch & Florian Egermann sowie Richard Eigner kamen zum Zug und beschäftigen sich ab sofort mit dem weltweit bekannten Salzburger Weihnachtslied „Stille Nacht“. Die umgesetzten Projekte werden im November 2018 im ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Für Filmemacherin Eni Brandner besitzt das Lied ,,Stille Nacht‘‘ eine zutiefst persönliche Bedeutung: in ihrer Familie war es der jährlich wiederkehrende Auftakt zum Familien-Weihnachtsfest. Sie denkt bei ihrem Projekt an eine bewegte Weihnachtskarte, die aus animierten Einzelbildern besteht. Sie möchte die Verbindung zwischen der Bedeutung des Liedes, dessen Kontext und seiner Interpretation in der heutigen Zeit mit dem Stilmittel Trickfilm vermitteln. Dafür plant sie, einen Blick in das Archiv des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums zu werfen und mit den Artefakten einen Weg der Darstellung zu suchen, der sich über das Gewohnte hinausbewegt.

Den beiden Medienkünstlern Vera Drebusch und Florian Egermann aus Köln schwebt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Entstehungsmythos des Weihnachtsliedes vor: das Duo interessiert vor allem die Inszenierung der Artefakte von Franz Xaver Gruber als touristisch aufbereitete Erlebniswelt. Durch die intensive Recherche im Archiv des Stille Nacht Museums und der Analyse der neu renovierten Gitarre von Joseph Mohr und ihrer Geschichte wird das Projekt nun Bezug auf dieses Detail nehmen. Geplant ist eine Aneinanderreihung aus unzähligen, handgefertigten Plektren (Plättchen aus Holz, Schildpatt, Horn, Elfenbein, Metall oder Kunststoff zum Anreißen oder Schlagen der Saiten von Zupfinstrumenten). Die konkrete Umsetzung ist dabei noch offen. Wird es ein riesiger unantastbarer Vorhang und dadurch selber zum Artefakt? Können die Besucher aktiv eingreifen und Plektren entfernen, mitnehmen und dadurch die Stille Nacht selber weiter verbreiten? Wir werden es Anfang November im Stille Nacht Museum Hallein erleben.

 

Das dritte Projekt stammt vom Linzer Komponist, Klangkünstler und Schlagwerker Richard Eigner. Auf Grund einer Erkrankung konnte er seine Projektidee „Stille Nacht ASLSP (As Slow As Possible)“ nicht persönlich vorstellen. Ihm geht es um eine musikalisch radikal entschleunigte Bearbeitung von Franz Xaver Grubers Komposition. Dafür möchte er das Original-Instrumentarium verwenden, die Saiten mit Elektromagneten in einen obertonreichen Zustand versetzen und die so gewonnenen Aufnahmen weiter verarbeiten – z.B. als Mehrkanal-Audio-Installation oder in Form einer Live Performance. Sein Ziel ist es, durch die Verlangsamung völlig neue Aspekte des Weihnachtsliedes zum Vorschein zu bringen, das Resultat soll eine „höchst friedvolle musikalische Erfahrung der Langsamkeit werden“. Ein Ansatz der in Anbetracht der üblichen Weihnachtshektik sehr vielversprechend klingt... Das Projekt wird unterstützt von der ,,Stille Nacht‘‘ 2018 GmbH und ist eine Kooperation der Schmiede mit dem Stille Nacht Museum Hallein. – Auf den oben stehenden Fotos Filmemacherin Eni Brandner und Medienkünstler Florian Egermann. – (Text & Fotos: Gabriele Krisch).

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Die kleine Marmorstiege neben dem ,,Stille-Nacht‘‘-Museum, die zur Ferchl-Straße hinaufführt, wurde heuer renoviert. Ärgerlich war, dass die beiden Stiegen-Seitenmauern monatelang in halbfertigem Zustand belassen wurden. Die Abdeckplatten wurden aus unverständlichen Gründen nicht angebracht. Somit hinterließ dass das Ganze einen eher ruinösen Eindruck bei den Besuchern des knapp daneben befindlichen, kleinen Gruber-Gedenkgrabes, die anlässlich des Jubiläumsjahres 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ nach Hallein gekommen waren. (Dazu das 1. FOTO oben). Aber es geschah doch noch Erstaunliches und die Abdeckplatten sind nun einwandfrei montiert. (Dazu FOTO 2 und FOTO 3 oben). Dennoch bleiben die seitlichen Stiegenmauern eine verhängnisvolle Fehlkonstruktion.

Die pompösen seitlichen Mauern bieten dem Stiegenbenützer keinen Halt. Unten müsste man auf einen Schemel steigen, um die zu hohe Mauer zu erreichen. Dafür müsste man die letzten oberen Stufen auf den Knien bezwingen, da die seitlichen Mauern viel zu niedrig sind. Deshalb musste extra ein Stiegengeländer aus Schmiedeeisen montiert werden, welches der Neigung der Stiege angepasst ist. Die seitlichen Mauern würden nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie die gleiche Neigung wie das Eisengeländer hätten. Also oben höher und unten niedriger, womit das Ganze endgültig zu einem optischen Albtraum verkommen würde. Eigentlich ist der Albtraum durch die neuen Abdeckpatten ohnehin schon jetzt perfekt. Das rote Material der Stiegenmauern bildet einen unschönen, brutalen Fremdkörper im Gesamtensemble des neu gestalteten Gruberplatzes. Das unweit davon entfernte bescheidene Gruber-Gedenkgrab wird durch die Masse des Stiegenaufganges förmlich erschlagen, wie unsere FOTOS 4 und 5 es dokumentieren. Doch die allgemeine Ablenkung vom bescheidenen Gruber-Gedenkgrab ist zur Zeit wesentlich weniger dramatisch, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Denn seit Wochen wird das ärmliche Gruber-Gedenkgrab durch eine skandalöse Blumen-Verschandelung (letztes Foto oben) wirkungsvoll zum Spott-Objekt degradiert. Daher: Je weniger es beachtet wird, desto besser.

Um trotz alledem das Gruber-Gedenkgrab wirkungsvoller in Szene zu setzen, gibt es nur eine Möglichkeit. Die brutale Masse der Stiege hinauf zur Ferchlstraße gehört deutlich reduziert. Das ist nur möglich, indem man die beiden mächtigen Seitenmauern der Stiege entfernt und statt dessen auch auf der zweiten Seite ein gleichartig gestaltetes Eisengeländer montiert. Die Seitenflächen der Stufen gehören hell gestaltet und unter den Handläufen der beiden Eisengeländer gehören noch zwei weitere Eisenstangen angebracht, um Kindern eine sichere Benützung der Treppe zu ermöglichen. Das derzeit gewaltige Volumen des Stiegenaufganges wäre damit deutlich reduziert und die beiden Eisengeländer würden das Ganze deutlich leichter und zierlicher, also wesentlich weniger störend erscheinen lassen. Man wird sehen, ob bei den Verantwortlichen genügend Weitblick und ausreichendes Wollen vorhanden ist, um diesen einzig richtigen Weg zu beschreiten. Vielleicht macht ja das Jubiläumsjahr 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ ein kleines, aber für Hallein ungeheuer wichtiges Wunder, doch noch möglich. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Es gibt sie noch, die erfolgreichen und zutiefst beeindruckenden Unternehmer-Persönlichkeiten, die bereit sind, dem Gemeinwesen neue kulturelle Impulse durch Förderung herausragender Kultur-Institutionen zu verleihen. Die Kühne-Stiftung mit Präsident Prof. Dr. h. c. Michael Kühne engagiert sich ab 2019 als Hauptsponsor der Salzburger Festspiele. Dr. Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, und Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne, verkündeten den Vertragsabschluss im Rahmen einer Pressekonferenz am 24. 8. 2018 in Salzburg. Der Kooperations-Vertrag gilt zunächst für drei Jahre, also bis zum 31. 12. 2021. Auch in Hallein, wo die Salzburger Festspiele ihre erfolgreiche Spielstätte auf der Perner-Insel betreiben, zeigten sich Stadtpolitiker und die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ sichtlich erfreut und beeindruckt von dieser wichtigen neuen Partnerschaft. Die Salzburger Festspiele und die Kühne-Stiftung erweitern damit ihre bereits seit vielen Jahren erfolgreiche Partnerschaft erheblich. Seit dem Jahr 2013 fördert die Kühne-Stiftung das „Young Singers Project“, eine hochkarätige Plattform zur Förderung des internationalen Sänger- Nachwuchses.

 

„Für die Festspiele ist es eine große Ehre und Freude, erstmals mit einer Stiftung als Hauptsponsor zusammenzuarbeiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Partnerschaft für beide Seiten neue Impulse bringen wird“, erklärt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Prof. Dr. h. c. Klaus-Michael Kühne fügt hinzu: „Unternehmerischer Erfolg sollte stets mit einer Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft verbunden sein. Es geht meiner Auffassung nach nicht nur darum, Geld zu spenden, sondern mit gut durchdachten Projekten in die Zukunft des Gemeinwesens zu investieren und ihm neue Impulse zu verleihen.“

 

Kunst und Kultur, Philanthropie und gesellschaftliches Engagement – im Pressegespräch tauschen sich die Festspielpräsidentin und der Stiftungs-Präsident über verschiedene Themen aus: Ob es eine Pflicht sei als erfolgreicher Unternehmer, etwas zurückzugeben? – „Ja!“, sagt Klaus-Michael Kühne, „ich habe im Leben sehr viel Glück gehabt, mein Geschäft hat sich sehr gut entwickelt.“ Er wolle sich erkenntlich zeigen und die Menschheit an dem Erfolg partizipieren lassen. „Jeder erfolgreiche Unternehmer sollte sich erkenntlich zeigen“, sagt er. Natürlich verbinde er mit den Schwerpunkten seiner Förderung auch seine persönlichen Interessen. Seine Frau und er seien etwa große Opernliebhaber und daher bereits seit 20 Jahren Gäste der Salzburger Festspiele. Wenn große Kulturereignisse wie die Salzburger Festspiele erfolgreich seien, können sie innovative und inspirierende Wirkung haben und durch diese Strahlkraft das Leben Einzelner bereichern. Natürlich, so sagt der Stiftungspräsident, sei ihm bewusst, dass nur ein Teil der Bevölkerung Interesse an Kultur habe, aber er sehe es gerne, wenn dieser Teil immer größer werde. Die anderen beiden Schwerpunkte der Stiftungsarbeit liegen im Bereich der Logistik – hier hat die Kühne-Stiftung eine weltweit einzigartige Universität in Hamburg ins Leben gerufen und fördert seit vielen Jahren Lehrstühle auf diesem Gebiet – und der zweite Schwerpunkt liegt auf der Medizin, im Speziellen die Erforschung von Allergien in einem medizinischen Forschungszentrum in Davos.

 

Die Entwicklung des Budgetpostens Sponsoring bei den Salzburger Festspielen ist vom Jahr 1995 mit 4 Prozent auf 18 Prozent im Jahr 2018 gewachsen. Als die Festspielpräsidentin im Jahr 1995 mit ihrer Tätigkeit begann, gab es Nestlé als Hauptsponsor und den damals gerade neu gewonnenen Hauptsponsor Audi. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir diese privaten Gelder brauchen, wenn wir viele Neuinszenierungen und Jugendprojekte machen wollen“, sagt die Festspielpräsidentin. 21 Prozent der Unterstützung komme von Bund, Land und Stadt, 5 Prozent aus dem Tourismus-Förderungsfonds, durch Sponsoren, Mäzene, Förderer und Freunde der Salzburger Festspiele kommen 18 Prozent hinzu, das sei ein gutes Verhältnis zueinander. „Es muss Stadt, Land und Bund ein Anliegen sein, die Kunst und Kultur zu fördern“, sagt Helga Rabl-Stadler „aber auch Kulturschaffende müssen sich um private Gelder kümmern“. Die Valorisierung der Zuschüsse sei nötig, damit beim Programm nicht gespart werden müsse.

 

Ob sich ein Kultursponsoring aus ökonomischer Sicht eigentlich rechne? – „Solche Überlegungen sind für mich nicht maßgeblich“, sagt Klaus-Michael Kühne. Aber natürlich gehe er bewusst mit Geldern um, und wenn das Geld erfolgreich eingesetzt werde, berechne man natürlich nicht den „return on investment“. In seiner Stiftung gebe es einen Stiftungsrat, der vorher sehr genau überlege, wo das Geld gut angelegt sei. Der Vorteil einer Stiftung sei ja eben genau dieser, dass es kein Sponsoring – sprich: eine Gegenleistungsvereinbarung – gibt. Nein, der Stiftung sei es ein Anliegen, der Menschheit etwas zurückzugeben und zu sehen, dass das Geld gut angelegt sei. So werde er sich als Hauptsponsor auch nicht in die Inhalte der Salzburger Festspiele einmischen. Das Geld sei nicht etikettiert, es lande im allgemeinen Budget der Salzburger Festspiele, aber er dürfe doch allgemeine Wünsche äußern, etwa dass das Young Singers Project, das ihm sehr am Herzen liege, weitergeführt werde, sagt Klaus-Michael Kühne.

 

Dass die Festspiele nun erstmals eine Stiftung als Hauptsponsor gewinnen konnten, habe gleich zwei riesige Vorteile, sagt die Festspielpräsidentin. Einerseits beruhe es nicht auf Geschäft und Gegengeschäft, andererseits gebe die Stiftungsstruktur im Gegensatz zum Mäzenatentum eine größere Sicherheit. „Ich hoffe, dass der Schritt der Kühne-Stiftung auch andere Stiftungen inspiriert, enger mit den Salzburger Festspielen zusammenzuarbeiten, denn nur dann ist es möglich, dass die Festspiele zu einem Epizentrum des Besonderen werden, wie es unser Intendant Markus Hinterhäuser immer so schön ausdrückt“, sagt Helga Rabl-Stadler.

 

„Im Übrigen sind wir uns sehr schnell einig gewesen, dass wir beide als Partner sehr gut zueinander passen“, sagt Klaus-Michael Kühne. Er und seine Frau mögen die Atmosphäre bei den Festspielen und sie haben mit Freude beobachtet, wie sich die ehemaligen Teilnehmer des Young Singers Project zu erfolgreichen Karrieren in die Welt aufgemacht haben. Auch die Festspielpräsidentin zeigt sich begeistert von dieser Art der Zusammenarbeit – angefangen im Kleinen mit einem Projektsponsoring hin zum Hauptsponsor. „Es geht um ein Vertrauensverhältnis bei der Arbeit mit Sponsoren und Mäzenen“, sagt sie.

Die gemeinnützige Kühne-Stiftung mit Sitz in Schindellegi wurde im Jahr 1976 von der Familie Kühne gegründet. Sie ist eine operative Stiftung, deren Präsident Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne ist. Aufgabe der Stiftung ist in erster Linie die Förderung der Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung und Wissenschaft auf den Gebieten Verkehrswirtschaft und Logistik. Darüber hinaus unterstützt die Kühne-Stiftung Projekte und Vorhaben auf den Gebieten Medizin (Allergieforschung, Therapie und Edukation), Kultur sowie im humanitären Bereich. Die Kühne-Stiftung verfolgt ihre ehrgeizigen Ziele mit einem Fördervolumen von 20 bis 30 Millionen CHF jährlich. Klaus-Michael Kühne: „Stiftungen haben eine lange Tradition und für die Gesellschaft viel geleistet sowie Anstöße zu deren Weiterentwicklung gegeben. So gehen Universitäten, medizinische Einrichtungen und Kulturveranstaltungen wie Festspiele und Museen auf Stiftungsinitiativen zurück. Solche Initiativen sollten nicht nur finanzielle Leistungen umfassen, sondern auch zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität beitragen." – Auf unseren beiden Fotos jeweils Dr. Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele und Prof. Dr. h. c. Klaus- Michael Kühne. – (OST, Aussendung der Salzburger Festspiele. Fotos: SF/Anne Zeuner).

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Die Künstlergruppe Plan B betreibt seit Herbst 2014 am Halleiner Kornsteinplatz ihre fantastische, jeden Freitag und Samstag öffentlich zugängliche Kunst-Werkstätte in einem hinreißenden Säulen-Raum – ein echter Glücksfall für die Stadt Hallein. Jedes Jahr veranstalten die Künstler und Künstlerinnen von Plan B zusätzlich auf der Perner-Insel ein mehrwöchiges Kunst-Symposium. In dessen Verlauf wird täglich in mehreren Sparten der Kunst, von Malerei bis zur Töpferei oder von Holzdrechslerei bis zur Bildhauerei, intensiv gearbeitet. Eine höchst erfreuliche Initiative heimischer Künstler, die immer wieder von Interessierten besucht wird. Auch heuer gestaltete sich das Kunst-Symposium der Künstlergruppe Plan B auf der Perner-Insel wieder sehr erfolgreich. Es entstanden zahlreiche reizvolle Kunstwerke, einige von ihnen wurden vom SALZSCHREIBER fotografiert. Dazu die ersten acht der oben stehenden Fotos.

Die bezaubernde Kunst-Werkstätte am Kornsteinplatz wird von Plan B als ,,Offene Werkstatt‘‘ betrieben. Kunst soll für alle offen und zugänglich sein, deshalb erhalten alle Interessierten hier die Möglichkeit, begleitet von Fachleuten, sich künstlerisch zu betätigen. Das Team von Plan B umfasst folgende acht Persönlichkeiten: Hannes Bernhofer (Drechseln, Metall-Skulpturen); Robert Bernhofer (Raku-Keramik, Klein-Skulpturen); Ulli Fritzl (Speckstein); Bernhard Fritzl (Monotypie, Aquarell, Raku-Keramik); Günther Reiter (Speckstein); Raimund Weikl (Metall-Skulpturen, Polymer Clay); Gerold Pattis (Astro-Fotografie) und Eva M. Moser (Filzen). Die Mitglieder des Plan-B-Teams geben gerne ihr Wissen und Können in Form von Workshops an alle Interessierten weiter. Hier nochmals zusammengefasst die künstlerischen Bereiche, die von der Künstlergruppe Plan B aktiv ausgeführt werden: Malerei, Grafik, Druck, Kunstdrechseln, Raku-Keramik, Polymer Clay, Filzen, Kleinskulpturen, Speckstein, Metall-Skulpturen und Astro-Fotografie. Übrigens: In der Traum-Werkstätte von Plan B werden auch Kindertage veranstaltet. Ein Besuch bei Plan B am Kornsteinplatz 10 lohnt sich auf alle Fälle, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gilt. So wie auf unseren letzten vier Fotos oben. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Frank Castorf präsentiert im August 2018, in der 26. Festspielsaison auf der Halleiner Pernerinsel, wieder ein herausforderndes Langzeit-Schauspiel, das unter Einrechnung der Pause, immerhin nahezu 6 Stunden dauert. Trotz des auf 18:30 Uhr vorverlegten Spielbeginnes, verlassen die Zuschauer somit erst nach Mitternacht die Festspielstätte auf der Pernerinsel. Eine enorme Heraus-forderung für die Schauspieler, aber auch ein Prüfstein für die Kondition der Zuschauer. Nahezu 6 Stunden! Was sind im Vergleich dazu gerade mal 95 Sekunden? Oder eineinhalb Minuten plus 5 Sekunden? Richtig – einfach nur ein Klacks. So lange dauert es, wenn Sie die hier anschließend platzierten, im Bereich der SALZSCHREIBER-Berichterstattung einen Rekord darstellenden 19 Fotos aus Frank Castorfs Langzeit-Schauspiel ,,Hunger‘‘ betrachten. Wenn Sie das Zeitlimit von 95 Sekunden einhalten wollen, stehen Ihnen pro Foto 5 Sekunden zur Verfügung. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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DER SALZSCHREIBER veröffentlicht anlässlich der Festspiel-Saison 2018 wieder auszugsweise die Kritiken wichtiger Zeitungen zum dargebotenen Schauspiel auf der Halleiner Pernerinsel. Es trägt heuer den Titel ,,Hunger‘‘, abgeleitet vom ersten Roman des norwegischen Schriftstellers und Literatur-Nobel-Preisträgers Knut Hamsun. Diesem folgte der zweite Roman ,,Mysterien‘‘, der ebenfalls von Regisseur Frank Castorf (auf dem Archiv-Foto oben) für das Stück ,,Hunger‘‘ verwendet wurde. Deshalb wäre der Titel ,,Hunger-Mysterien‘‘ für das Stück aus Sicht der Besucher wohl zutreffender und informativer gewesen.

 

 

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
Masochisten, seid willkommen!

 

Pünktlich zum 159. Geburtstag Knut Hamsuns am 4. August, fand bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel die Premiere von ,,Hunger‘‘, benannt nach dessen erstem Roman aus dem Jahre 1890 statt. Auch an diesem, etwa sechsstündigen Abend, das sei schon jetzt gesagt, spürt man jede einzelne Minute vor allem in den Sitzmuskeln. Neben ,,Hunger‘‘, dem autobiographischen Debüt Hamsuns über seine Jahre als unterbezahlter, meist arbeitsloser Journalist und Lohnschreiber, rekurriert* Castorf auch noch auf dessen zweiten Romanerfolg ,,Mysterien‘‘ (1892). Und wie so oft bei Castorf ist es nicht entscheidend, die Vorlage selbst gelesen zu haben, um die Vorgänge auf der Drehbühne auch nur halbwegs einordnen zu können. Bleibt die Frage, was hier eigentlich vorgeht. Ins Zentrum der ansonsten kahlen Szene hat Aleksander Denic ein eindrucksvolles Gebilde gestellt. Zu drei Vierteln gleicht es einem nordischen Holzhaus, inklusive grasbewachsenem Schrägdach und Werkstatt, zu einem Viertel ist es einer McDonalds Imbiss-Stube nachempfunden. Mal vor, oft aber auch innerhalb der Wände geschehen die seltsamsten Dinge, wobei die sich drinnen abspielenden Szenen auf zwei Videowänden an der Fassade des nordischen Holzhauses fürs Publikum übertragen werden.

Damit das Publikum nicht vergisst, dass Herr Hamsun kein Guter war, der sich besonders von Hitler und dem Nationalsozialismus beinahe bis zum bitteren Ende begeistert zeigte, kleben überall Werbeplakat aus der Weltkriegszeit. Ach ja, und wie lautet wohl die Hausnummer des Imbisses? ,,88‘‘ (,,Heil Hitler‘‘) wie auch sonst! Das ist in seiner Penetranz vielleicht noch lustig, aber nicht mehr aufklärerisch.

Wie so oft, gäbe es vermutlich auch an diesem Abend Geistreiches zu entdecken, aber die platte Brachialität überwiegt bei weitem. Gleich zu Beginn beklagt sich Hungerleider Ostendorf drastisch über das ungerechte Schicksal: ,,Gott hat seinen Finger in mich gesteckt!‘‘ und streckt dazu den Mittelfinger aus. Damit ist die Richtung des Abends vorgegeben. Zwischen den einzelnen Blöcken werden Filme verschiedener Genres (darunter auch Mafiafilme) etwa durch Musikuntermalung aus eben diesen Filmen parodiert. Das erinnert derart stark an einzelne Inszenierungen von Rene Polesch, dass man sich unweigerlich fragt, wer da nun bei wem abgekupfert hat. Und wenn man schon einen Burger-Grill auf der Bühne hat, kann man ja auch ohne weiteres Rocco Mylord als Hotdog und Ostendorf als Pommes-frites-Portion verkleiden.

Wahrlich satt wird man von diesem irrsinnigen Abend sicher nicht. Der Publikums-schwund hielt sich zwar in Grenzen, begann allerdings schon lange vor der Pause, nämlich nach einer knappen Dreiviertelstunde. Am Ensemble mag es, trotz teils mediokrer** schauspielerischer Leistung nicht gelegen haben. Denn das kann man immerhin nicht leugnen: Die Texttreue nötigt Respekt ab. Überprüfen ließ sich das an den, unnötiger Weise fürs Publikum auf zwei links und rechts der Bühne angebrachten Bildschirmen, mit in englischer Sprache als Untertitel eingeblendeten Zeilen. Dennoch sei gewarnt: Es lohnt nur für Castorf-Masochisten, den weiten Weg nach Hallein und die langen Stunden des wirren Zitatenreigens auf sich zu nehmen.

 

Anmerkungen des SALZSCHREIBER:
* Rekurrieren bedeutet in Österreich Einspruch oder Beschwerde gegen gerichtliche
Entscheidungen zu erheben. In Deutschland bedeutet es auf etwas Bezug nehmen.


** Medioker bedeutet mittelmäßig.
Mediok
rer so wie oben im Text ist daher falsch.

 

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Als der moderne Mensch entstand

,,Hunger‘‘ und ,,Mysterien‘‘. Zwei Hamsun-Romane für den Eintritt von einem. Aber man muss dafür auch schon einiges ertragen. Sechs Stunden dauert das Festspiel-Stück auf der Perner-Insel, das der Berliner Langstrecken-Regisseur Frank Castorf herausgebracht hat. Castorfs uferloses, auf jegliche Erzählökonomie verzichtendes Exzesstheater, stellt an diesem überlangen Abend das Publikum auf eine harte Geduldsprobe. Die Formulierung unter ,,Hunger‘‘ leiden, bekommt hier für die Zuschauer eine ganz eigene Bedeutung. Viele gehen. Die anderen bekommen: Hamsun satt. Übersatt. Es ist eine ausschweifende, szenisch vielgängige Castorf-Völlerei.

Mit Hamsuns erschütterndem Roman ,,Hunger‘‘, einer Art Selbstporträt des Dichters als armer junger Mann, hebt die literarische Moderne an. Getrieben von Hunger und den Auswüchsen seiner fiebrigen Gedanken, Visionen und Halluzinationen, irrt der namenlose Ich-Erzähler, ein erfolgloser Schriftsteller, durch Kristiana, das heutige Oslo, ein Mann zwischen Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn. Noch im größten Elend versucht er, seine Würde zu wahren, lügt lieber, als eine Verelendung einzugestehen. Mal ist er demütig, mal überheblich, tut irrationale Dinge, vermasselt sich auch vieles selbst. Nahe am Verhungern, kaut er auf Holzspänen oder lutscht Steine, am schlimmsten ist die Stelle, als er in seinen Finger beißt und Blut zu fließen beginnt.

,,Hunger‘‘ ist keine soziale Anklage, kein revolutionärer Appell sondern eine Nervenfreilegung. Kann das seltsame Verhalten des Protagonisten in ,,Hunger‘‘ noch der Unterernährung und Erschöpfung zugeschrieben werden, fehlt in ,,Mysterien‘‘, wo ein Fremder eine Kleinstadt aufmischt, jegliche Erklärung für die Motivation der Figuren. Die sind einfach so, wie sie sind: wahnsinnig, lügnerisch, großspurig, dumm, täppisch – Menschen ohne Ziel und Klarheit.

In seinen späten Jahren verehrte Hamsun Hitler und traf ihn sogar einmal auf dem Obersalzberg. Auf Aleksandar Denics großartigem Drehbühnen-Konstrukt in Hallein in der Grundform eines norwegischen Holzhauses, herrscht auch gleich mal Hakenkreuz-Alarm. ,,Swastika! Swastika!‘‘ brüllt Marc Hosemann wie von der Tarantel gestochen und versucht das Hakenkreuz von einem Kneipenschild abzukratzen. Vergeblich. Es wäre auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wimmelt es in dieser gigantischen Holzburg doch nur so von Nazi-Symbolen.

Der Held des zweiten Romans ,,Mysterien‘‘, ein gewisser Johan Nilsen Nagel, ein Bohemien, Freigeist, Frauenverehrer, Trixer, wird von allen, außer Hosemann, reihum mal gespielt. Sein Erkennungszeichen ist ein karariengelber Anzug, weshalb zwischendurch alle außer Hosemann in kanariengelben Anzügen stecken. So kann der Zuschauer wenigstens optisch die beiden Romanstränge auseinanderhalten, die Castorf wild verschneidet und verquickt. So dass oftmals kein Durchblick möglich ist. Ein üppiger Abend, ja. Aber satt macht er nicht.

 


DIE PRESSE (Wien):
Totales Chaos in Knut Hamsuns Kopf

 

Knut Hamsun war ein unangenehmer Zeitgenosse, ein Ruhestörer, so böse wie genial. Mit seinem Debütroman ,,Hunger‘‘ fügt er sich 1890 radikal in die Moderne ein, die den damals herrschenden Realismus zu überwinden suchte. Da war der Autor Anfang 30. Her mit der Säge! Die Literatur wird zerstückelt in Moment-Aufnahmen aus ständig wechselnder, unzuverlässiger Erzählperspektive. Wir irren mit dem Protagonisten, einem nach Anerkennung gierenden, werdenden Schriftsteller durch Kristina, heute Oslo. Er ist eine von ständigem Hunger geplagte Existenz am Rande der Gesellschaft. Seine herausragende Eigenschaft: Stolz. Sein Manko neben der Armut: das Gefühl der Minderwertigkeit. Der Text ist auch autobiografisch. Bitterarm versuchte Hamsun zweimal in den USA Fuß zu fassen, ehe er durch sein erstes Werk ,,Hunger‘‘ berühmt wurde. Selbst Erlebtes scheint auch sein zweites Buch zu prägen. In ,,Mysterien‘‘ treibt er das literarische Experiment bis zum Absurden. Die Hauptfigur Johan Nilsen Nagel, auf der Bühne völlig in Gelb gekleidet, ist wohlhabend und großzügig bis skurril.

Dieses Frühwerk ist atemberaubend. 1920 erhielt Hamsun den Nobelpreis. Aber die Rezeption von Werken Hamsuns wird dadurch heikel, dass der Autor später ein Bewunderer Hitlers wurde. NS-Größen hofierten den Literatur-Star. Es riecht beim alten Hamsun streng nach Nazi-Schweiß und Blut und Tränen. Für Norwegen war Hamsun bis zu seinem Tod 1952 furchtbar peinlich. Eine Dramatisierung seiner beiden ersten Romane wurde bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel aufgeführt. Musste das sein? Ja. Allein wegen des, leider vergeblichen Versuchs, das Endspiel nach dem Ende einer Ära zu verstehen: Regisseur Frank Castorf ist ein unangepasster älterer Herr aus Ostdeutschland, ein Ruhestörer, der sich kraftgenialisch wähnt. Bei ihm riecht es noch immer leicht nach Klassenkampf. Ein Vierteljahrhundert hat er bis 2017 Aufsehen erregend die Volksbühne geführt. Vorwiegend mit ehemaligen Stars dieses Hauses zelebriert er nun in Hallein exzessiv ein Hamsun-Potpourri, fast sechs Stunden lang.

Den Darstellern Respekt: Sie schreien, flüstern, schreien, rennen, schreien, gestikulieren und schreien brav durch Unmengen an Text. Marc Hosemann und Lars Rudolph machen das als Protagonisten abgebrüht. Kathrin Angerer und Daniel Zillmann lustvoll bis übertrieben. Sophie Rois steuert zudem ein bisschen Spaß bei, Josef Ostendorf setzt auf Musikalität. Der ist fast zu seriös für diesen Abend. Und die Jungen? Gut gebrüllt, Castorf-Löwinnen! Rocco Mylord und Lilith Stangenberg zeigen bei ihrem Einsatz in dieser Volksbühnen-Folklore, dass sie noch richtig hungrig sind. Am Ende aber wird es unheimlich leise. Schuberts Todessehnsucht klingt an. Endlich Schluss!

 

SALZBURGER NACHRICHTEN:
Theatermarathon hinterlässt Spuren

Der Theatermarathon bei den Salzburger Festspielen ist um ein Kapitel reicher. Knapp sechs Stunden lässt sich Regie-Großmeister Frank Castorf Zeit, um tief in die Geisteswelt eines Autors einzutauchen, der sich selbst ,,einen lebenden Widerspruch‘‘ nannte: Knut Hamsun (1859–1952), visionärer Autor, der mit seinen Romanen ,,Hunger und ,,Mysterien‘‘ kühn den Weg in die Moderne ebnete. Aber auch Knut Hamsun, Anhänger brauner Ideologie, der für ein Norwegen unter nationalsozialistischer Führung eintrat.

Castorf zeigt beide Seiten. Seine Theaterfassung der beiden Romane lässt keinen Zweifel an der literarischen Meisterschaft Hamsuns offen. Auf der Halleiner Perner-Insel sieht man jedoch auch den anderen Hamsun, der sich auf Schwarz-Weiß-Filmaufnahmen im Kreise von NS-Größen präsentiert. ,,Es ist so vieles und von so vielen über unsere Zukunft geschrieben worden‘‘, wird Hamsun zitiert, ,,aber von allen allein hat Hitler zu meinem Herzen gesprochen‘‘. Keine zehn Sekunden dauert es und das erste Hakenkreuz ist auf der Bühne zu erspähen. ,,Swastika! Swastika!‘‘ schreit Schauspieler Marc Hosemann. Er verkörpert den jungen Dichter und Journalisten, der im Jahr 1890 durch Norwegens Hauptstadt irrlichtert. In seinem Roman ,,Hunger‘‘ schickt Hamsun diesen Grenzgänger auf die winterliche Reise durch Norwegens Hauptstadt. Er hat nichts zu essen, aber er hat Talent. Seine Gedankenwelt lässt Hamsun als soghaften Bewusstseinsstrom auf den Leser los. ,,Der Hunger betäubt mich‘‘ sagt er. Und: ,,Der Hunger berauscht mich.‘‘ Hosemann spielt diesen Widerständigen mit Haut und Haaren.

Castorf lässt Szenen aus den beiden Romanen ,,Hunger‘‘ und ,,Mysterium‘‘ mit Fortdauer des Abends immer stärker ineinander verschmelzen, bleibt aber werktreu. Abwechslung bereiten die Live-Filme aus dem Inneren des Bühnenbauwerks. Im zweiten Teil setzt der Regisseur vorrangig auf den Blick durch die Kamera. Wenn sich Hosemann vor Hunger fast den Finger abbeißt, wenn er sich einer freigebigen ,,Dame‘‘ verweigert, ist der Zusehen ganz nahe dabei. Frank Castorf gelingt eine sehr fokussierte, zielgerichtete Arbeit. Vor allem aber durchfährt die Rückkehr des deutschen Regietitanen mit seinem fulminanten Ensemble nach 14 Jahren Festspiel-Abwesenheit den Körper wie ein Energieschub. Der formstrengen ,,Penthesilea‘‘ im Landestheater wird nun ein dröhnender, überwältigender Gewaltakt gegenüber gestellt. Die Darsteller spielen konsequent am Limit. Kaum Nuancen, nur eine Stoßrichtung: Attacke! Das verbliebene Publikum spendet erschöpft, aber begeistert Applaus – um halb ein Uhr früh.

 

DER STANDARD (Wien):
Hungerkunst mit Sesamlaibchen

In der Salinenhalle der Perner-Insel dreht sich Norwegens alte Hauptstadt wie eine Gralsburg aus skandinavischer Lärche im Kreis. Frank Castorf hat wieder die alte Volksbühnen-Mannschaft um sich versammelt, ein bewährtes Abriss-Kommando der Moderne, dessen Mitglieder jedes Romangebirge zuverlässig in scharfkantige Brocken verwandeln. An Hamsun muss sich jeder schneiden. Dieser Prosaartist diente sich und seine Schreibkunst noch im hohen Alter bereitwillig Hitler und den Nazi-Besatzern Norwegens an. Und so sieht man auf Aleksandar Denics Bühne (beinahe) Skandinaviens Wald vor lauter NS-Runen nicht mehr.

Der Schauspieler Hosemann wird während der nächsten fünf, sechs Stunden in die Rolle eines Hungerkünstlers schlüpfen. Er ist der fieberäugige Agent der Auflehnung. Wie ein Marder umkreist er die satte Gesellschaft. Castorf, der kluge Anarchist vom Prenzlauer Berg, gibt wiederum zu verstehen: Wie den Kläffer und Antisemiten Celine, so muss man auch den Empörer Hamsun genau betrachten, um dessen antizivilisatorische Polemik neu zu entdecken. Und um den unverzichtbaren Gehalt von der braunen Schlacke zu scheiden. Ein Bild bringt die entsetzliche Daseinsnot des hungernden Helden von ,,Hunger‘‘ zum Ausdruck. Im Delirium der Entbehrung geht er dazu über, Fleischstücke vom eigenen Zeigefinger zu vertilgen.

Die Tachonadeln der Erregung hüpfen hin und her, denn ein ganzer Schwarm skandinavischer Frauen reißt sich um den mysteriösen Heimkehrer Johan Nagel, Hauptfigur in Hamsuns zweitem von Castorf aufbereiteten Roman ,,Mysterien‘‘. Er trägt zitronengelbe Anzüge, verdreht allen die Köpfe und rettet verhöhnte Außenseiter der Gesellschaft vor rohen Gewaltausbrüchen. Doch zu fortgeschrittener Stunde klinkt man sich schließlich von all den Irrungen und Wirrungen aus.

Mag ,,Hunger‘‘ auch nicht zu den raren Spitzenerzeugnissen der Roman-Verwertungs-Gesellschaft Castorf zählen: Die Festspiele können sich glücklich schätzen, diesen schwer verdaulichen Brocken im Angebot zu haben. Die stark gelichteten Reihen der Festspielgäste auf der Halleiner Perner-Insel spendeten herzlichen Beifall. Frank Castorfs Archäologie der Moderne ist für das Gegenwarts-Theater bis auf weiteres unverzichtbar. Da nimmt man auch das leidlich Geglückte gerne hin und hält es für großartig.



OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN:
Bebildern von Romanen ist noch kein Theater

 

Wenn der unbezähmbare Regie-Tiger Frank Castorf (67) in die Salzburger Festspiel-Voliere gelassen wird, dann zieht er sein Ding durch. Die Frage, ob er sein Publikum auch tatsächlich erreicht, ist ihm egal. Seine zur sechsstündigen Operation schmerz-haft aufgeblähte Beschäftigung mit den Romanen ,,Hunger‘‘ und ,,Mysterien‘‘ des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun, bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel, spannt den Bogen nicht zu neuen Erkenntnissen, sondern sie feiert ein Schauspieler-Fest in prächtigen Bildern. Jene zwei Drittel des Publikums, die bis zum Ende ausharrten, bejubelten die Darsteller.

Castorf muss sich Buh-Rufe gefallen lassen, genau so wie den Vorwurf, als Wiederholungstäter zu verblassen. Zwei Leinwände, zwei Kamerateams und leicht entflammbare Hysterie sind bei ihm Standard. Zum Glück auch der wunderbare Bühnen-Zauberer Aleksandar Denic, der ein 360-Grad-Norweger-Holzhaus auf die Drehbühne stellt, das alle Stückerln spielt: Es ist Pfandleiher-Büro, McDonalds-Filiale, Fahrradstall, Gefängnis, Auffangbecken für gefallene Frauen und Schreibkammer des ausgemergelten Journalisten, des Helden aus ,,Hunger‘‘. Und es muss Castorf ein Vergnügen gewesen sein, mit Akribie Nazi-Symbole anbringen zu lassen, hier die Hausnummer 88 (Kürzel für ,,Heil Hitler!‘‘) für den Fastfood-Imbiss, dort SS-Runen auf einem Wikinger-Boot, da noch ein Hakenkreuz samt Werbung für Schokolade der Soldaten des Dritten Reiches. Alles vom braunen Mief durchtränkt.

Schauspieler Marc Hosemann ist der ,,Hunger‘‘-Held, der mit knurrendem Magen wie ein heruntergekommener Wolf durch die Straßen trottet. Die Not wird so groß, dass er vom eigenen Finger abbeißt. ,,Hunger‘‘ vermischt sich mit dem Buch ,,Mysterien‘‘, bei dem der Sonderling Johan Nagel die Hauptfigur im gelben Anzug und mit Blausäure in der Tasche ist. Er zerzaust die Regeln eines verschlafenen Städtchens und nimmt sich nach unerfüllten Verliebtheitsphasen das Leben. Die Spirale dreht sich in den Untergang, aber Castorf mag sie dort nicht ankommen lassen, weil er Idee um Idee einflicht, die das Ende zur nervenden Strapaze ausdehnen. Vor lauter Bebilderung vergisst er auf das Erzählen. Ein Hunger, der mit Kubikmetern heißer Luft nicht gestillt wurde.

 

 

KURIER (Wien)
Hamsun – Mysterien – Theater

Die in der Tat überbordende, sehr typische Castorf-Inszenierung (mit viel Live-Videos auf zwei Bildschirmen) beginnt wie das Buch ,,Hunger‘‘, wenn auch ironisch gebrochen: ,,Es war zu jener Zeit, als ich in Kristina umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, ehe er von ihr gezeichnet ist…‘‘ Nahtlos geht Josef Ostendorf, der große Marthaler-Schauspieler, als zurückblickender Erzähler, zu einer weiteren Passage aus dem Buch weiter: ,,Hatte der Finger des Herrn auf mich gezeigt? Aber warum gerade auf mich? … Ein Schwarm von Ungeziefer war in mein Inneres eingedrungen und hatte mich ausgehöhlt. Was, wenn Gott geradezu im Sinnhatte, mich ganz zu vernichten?‘‘ Dieser packende Monolog leitet aber nicht zur ,,Geschichte‘‘ ein, die Hamsun in seinem autobiografischen Buch ,,Hunger‘‘ erzählt. Denn Castorf weigert sich wieder einmal, eine durchgehende Handlung aufzubereiten. Castorf wählte nur einige Motive aus und kontrastiert oder ergänzt sie mit auf Hamsuns ,,Hunger‘‘ nachfolgenden Roman ,,Mysterien‘‘, der als Variation von ,,Hunger‘‘ mit verkehrten Vorzeichen gilt. Erzählt wird von einem Mann namens Nagel, der gelbe Anzüge trägt. Was dann passiert ist verworren, mysteriös, bizarr. Nicht ohne Grund heißt der zweite Roman ,,Mysterien‘‘.

Immer chaotischer wird die Abfolge: Einige Szenen sind definitiv zu lang, andere unerheblich, dann liefert Schauspieler Ostendorf eine absurde Hitler-Nummer ab (inklusive Wienerisch), Buster Keaton verschlingt auf einem der Bildschirme Spaghetti. Kathrin Angerer macht große Augen und Lilith Stangenberg lässt sich auf ein Abenteuer mit dem heruntergekommenen Helden ein. Sehr körperlich das Ganze, wie eben immer bei Castorf. Zum Schluss überlagern sich die beiden Romane. Denn Schauspieler Hosemann taucht in einer Szene von ,,Mysterien‘‘ auf, einem gewaltigen Free-Jazz-Duell zwischen den Darstellern Stangenberg und Lars Rudolf. Spätestens da hätte Schluss sein müssen. Doch Regisseur Castorf wollte und wollte kein Ende finden. Wer nicht geflüchtet war, bejubelte schließlich die allgemeine Verausgabung.

 


KLEINE ZEITUNG (Graz):
Kräftemessen zwischen Publikum und Theaterbetrieb

 

Der drehbaren Kulissenlandschaft aus Holzhäusern und Hinterhöfen, Baracken, Geschäften und Dachkammern, die Aleksandar Denic in die weitläufige ehemalige Salinenhalle gestellt hat, haftet diesmal etwas Western-Style-artiges an. Doch statt eines Saloons wartet ein McDonalds-Schnellimbiss auf das durstige und hungrige Ensemble von "Hunger". Fleischlaibchen werden gebraten, Würstchen gereicht, Hamburger garniert und Coladosen geöffnet. Es ist nicht der einzige Regie-Gag, der sich über die Grundsituation des 1890 erschienenen Romans lustig macht, in dem der über bloß unregelmäßiges Einkommen als Feuilletonist verfügende Protagonist ob des ständigen Hungers buchstäblich in den Wahnsinn getrieben wird.

Chefkoch Frank Castorf selbst hingegen verlässt sich auf sein altbewährtes Rezept, verquirlt die neuen Zutaten mit alten Ingredienzien wie Brüll-Lautstärke und Live-Video bis zur Unkenntlichkeit, bringt sie mit hoher Energiezufuhr zum Überkochen, garniert sie mit ein paar gefälligen optischen und ideologischen Anreizen und serviert sie brennheiß. Innerhalb der 5 Stunden und 45 Minuten dauernden Menüfolge, der nach der Pause deutlich weniger Premierenbesucher folgen wollten, kühlt das Aufgekochte allerdings deutlich ab und schmeckt rund um Mitternacht nur mehr lau und schal. Castorf-Produktionen sind immer auch ein Kräftemessen mit dem Publikum und dem Theaterbetrieb: Wer hält länger durch?

Bis zum bitteren Ende wird Castorf die beiden Romane ,,Hunger‘‘ und ,,Mysterien‘‘ immer wieder parallel führen, und wer sie nicht gelesen hat, dem bleiben sie ein Rätsel. Und so hinterlässt dieser ,,Hunger‘‘ paradoxerweise ein Leere- wie ein Völle-Gefühl gleichermaßen: Man fühlt sich abgefüllt mit viel heißer Luft ohne Nährwert. Dennoch gaben sich nicht wenige Premierenbesucher am Ende satt und zufrieden: Kräftiger Applaus für das Ensemble, nur vereinzelte Buhs für den Regisseur.



TIROLER TAGESZEITUNG:
,,Salzburger Festspiele – Kräftiger Applaus nach langem Hunger

 

Mit sechsminütigem Applaus und Bravos für das Ensemble, aber auch mit vereinzelten Buhrufen für Regisseur Frank Castorf ist Sonntagfrüh die Premiere der Hamsun-Dramatisierung „Hunger“ auf der Halleiner Perner-Insel zu Ende gegangen. Wie häufig bei Castorf wurde es auch ein Kräftemessen mit dem zur Pause dezimierten Publikum: Statt der angekündigten viereinhalb Stunden wurden es 5:45 Stunden.

Deutlich mehr als der Inhalt des Romans „Hunger“, den Castorf mit dem Folgeroman „Mysterien“ mischt, interessieren den Regisseur die Verstrickungen des Autors Knut Hamsun sowie der Norweger insgesamt in die nationalsozialistische Herrschafts-Ideologie. Die Bühne von Aleksandar Denic, eine drehbare Filmkulisse aus Holzhäusern, Hinterhöfen, Geschäften und Dachkammern, die gut auch Schauplatz eines Westerns sein könnte, strotzt vor Anspielungen an die NS-Zeit. Als besonderen Kontrapunkt zum Romantitel bringt Denic einen veritablen McDonald‘s-Schnellimbiss auf die Bühne.

Aus dem Volksbühnen-geeichten Ensemble stechen Marc Hosemann, Kathrin Angerer und Sophie Rois hervor. Bekannte Ingredienzien des Castorf-Theaters wie hoher Erregungspegel, Brüll-Lautstärke und Live-Video kommen extensiv zum Einsatz.

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Die Halleiner Galerie Freiräume wartet derzeit mit einer besonders sehenswerten Ausstellung auf. Die vier Mitglieder eines Künstler-Kollektivs, die alle schon seit Jahrzehnten erfolgreich künstlerisch tätig sind, halten Rückschau auf ihr Bildhauer-Lebenswerk und präsentieren ausgewählte Werke aus ihrem fantastischen Schaffen. Dabei geht es durchwegs um die Darstellung des Menschen, die mit Abstand schwierigste und anspruchsvollste künstlerische Disziplin. Gewissermaßen die höchste Liga, in die nur die besten Künstlerinnen und Künstler aufsteigen. Und die härteste und brutalste. Denn: jeder Betrachter eines Porträts oder einer menschlichen Figur, auch wenn er keinen Bezug zur Kunst hat, kann sofort feststellen, ob der Künstler die entsprechenden Proportionen des menschlichen Erscheinungsbildes beherrscht oder nicht. Welch hohes Können sich die vier Künstler – drei Bildhauerinnen und ein Bildhauer – im Laufe ihres langen Lebens errungen haben, davon vermitteln unsere oben stehenden Fotos einen ersten Eindruck. Dieser sollte unbedingt zu einem Besuch der sehenswerten Ausstellung in der Galerie Freiräume am Bürgerspital-Platz anregen.

Die vier großartigen Künstler-Persönlichkeiten in alphabetischer Reihenfolge: Jana Büttner, Anna-Lena Cäcilia, Hubert Josef Malterer und Ange Smird. Sie alle stellen die Darstellung des Menschen in den Mittelpunkt und unterscheiden sich dennoch voneinander ganz erheblich durch ihren jeweils sehr persönlichen Stil, durch ihre reizvolle und unterschiedliche Formensprache und durch die sensible Oberflächen-Gestaltung ihrer meisterhaften Werke. Jetzt aber heißt es für den SALZSCHREIBER erst einmal zu bereuen, Buße zu tun, Abbitte zu leisten und um Gnade zu bitten. Der Bildhauer und die drei Bildhauerinnen wurden aufgrund ihrer perfekten Werke als ältere, lebenserfahrene Künstler dargestellt, die auf Jahrzehnte langes Kunstschaffen zurückblicken. Und das ist nicht ganz korrekt. Denn: Die vier zutiefst beeindrucken-den Bildhauer-Persönlichkeiten sind noch keine 50 Jahre alt, auch nicht 40, ja nicht einmal 30, sie zählen auch keine 25 Jahre. Erst zwischen 20 und 23 Jahre jung sind unsere bewundernswerten Jung-Stars! Einfach unglaublich! Grundlegende Kenntnisse und Erfahrungen wurden ihnen in der Bildhauer-Abteilung der HTL Hallein vermittelt, mittlerweile studieren einige von ihnen an der Kunstakademie in Florenz. – Die sehenswerte Ausstellung ist noch am kommenden Wochenende zugänglich: Am Samstag von 10 bis 14 Uhr und am Sonntag von 16 bis 18 Uhr. – Die Fotos oben zeigen einige der Ausstellungs-Objekte in der Galerie Freiräume. Fotos unten: In alphabetischer Reihenfolge die talentierten, großartigen, vielversprechenden und beeindruckenden jungen Bildhauer/innen Jana Büttner, Anna-Lena Cäcilia, Hubert Josef Malter und Ange Smird. – (Odo Stierschneider. Die oben stehenden Fotos aus der Galerie Freiräume: OST).

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Herausragende Unternehmer-Persönlichkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben ihrer verantwortungsvollen und intensiv fordernden Tätigkeit an der Spitze ihres Unternehmens, auch die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kunst und Kultur sich entfalten können. So tat der weitblickende Inhaber Michael Angerer der Creativ Werkstatt (Küchenstudio mit Küchen nach Maß, eigene Tischlerei, Thomas Verwangers Kochstudio mit Schauküche und Veranstaltungsort) im historischen Colloredo-Sudhaus, jenen fundamentalen Ausspruch, der am 19. Juli 2018 in der großzügig angelegten Gründungsfeier für den neuen Halleiner Kulturverein JUST IN ART seine glanzvolle Erfüllung fand: ,,Ich wollte aufgrund der Größe unserer Räumlichkeiten kein reines Küchenstudio machen, sondern auch Platz für die Kultur lassen!‘‘ Obmann von JUST IN ART ist Michael Angerer, Obmann-Stellvertreter und künstlerischer Leiter ist Markus Scherfler, Karin Angerer fungiert als Kassierin, als Schriftführerin ist Christina Hasenbichler tätig.

Die Gründungsfeier für den neuen Halleiner Kulturverein JUST IN ART wurde zu einem glanzvollen gesellschaftlichen Ereignis. Die allgemeine Wertschätzung, die dieser so ungemein erfreulichen Veranstaltung entgegen gebracht wurde, zeigte sich auch darin, dass nicht nur Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl sondern auch Bürgermeister Gerhard Anzengruber im Colloredo-Sudhaus anwesend war. Vor der Eingangsfassade des historischen Gebäudes war eine kleine Plattform aufgebaut, auf der Creativ-Werkstatt-Inhaber und Obmann von JUST IN ART Michael Angerer, Kulturstadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl und Obmann-Stellvertreter von JUST IN ART Markus Scherfler zum Mikrophon griffen. Eine beeindruckend stattliche Anzahl von Besuchern hatte sich eingefunden und scharte sich um die Redner, um ihnen herzlichen Beifall zu spenden – anders ausgedrückt, vor dem Colloredo-Haus drängten sich Kultur- und Kunst-Interessierte in absolut rekordverdächtigem Ausmaß. (Über die anspruchsvollen Ziele des Kulturvereins JUST IN ART berichtete DER SALZSCHREIBER bereits hier im Ressort Kultur. Einfach zwei Artikel weiter nach unten scrollen und Sie sind am Ziel.)

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Michael Angerer, Inhaber der Creativ Werkstatt und Obmann des neuen Kulturvereines JUST IN ART. Seiner Weitsicht ist zu danken, dass die Stadt Hallein nun einen weiteren Kulturverein aufweist. FOTO 2: Auf dem Redner-Podest von links Obmann-Stellvertreter und künstlerischer Leiter von JUST IN ART Markus Scherfler, Obmann von JUST IN ART Michael Angerer und Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl. FOTOS 3, 4 und 5: Besucherinnen und Besucher der Eröffnungsfeier für JUST IN ART. Auf dem 3. FOTO Michael Angerer am Mikrophon und auf dem 5. FOTO in der Bildmitte Karin Angerer und Meisterkoch Thomas Verwanger. FOTO 6: Michael Angerer vor dem Eingang zu seiner Creativ Werkstatt, rechts Markus Scherfler. FOTO 7: Von links: Karin Angerer, Hellmut Lumpi, Eigentümer des Colloredo-Hauses und Michael Angerer. FOTOS 8 bis 11: Den musikalischen Rahmen für die Gründungsfeier lieferten nicht nur tolle Schellacks sondern auch eine ganze Reihe besonders origineller Musikinstrumente. FOTO 12: Natürlich wurde an diesem festlichen Abend auch Kulinarisches geboten und da war Meister-Koch Thomas Verwanger selbstverständlich ganz in seinem Element. FOTO 13: Obmann-Stellvertreter und künstlerischer Leiter von JUST IN ART Markus Scherfler, stilgerecht im JUST-IN-ART-T-SHIRT. – (Odo Stierschneider. Fotos: Karin Angerer / Salzburg.)

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Wie in diesem Sommer üblich, fand am Samstag, 4. August um 18:30 Uhr, bei strahlendem Wetter und üppigen Temperaturen, auf der Halleiner Perner-Insel die Festspiel-Premiere mit dem Schauspiel HUNGER statt. Regisseur Frank Castorf gestaltete das Stück nach Knut Hamsuns beiden Romanen Hunger und Mysterien. Es ist schon langjährige Tradition, dass eine halbe Stunde vor Premierenbeginn, die eindrucksvolle Halleiner Bürgerkorpskapelle die Premierengäste mit einem Konzert neben dem Eingang in den Festspielbereich willkommen heißt. Es ist dies eine Initiative der ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘, die bei den Premieren-Besuchern immer wieder großen Beifall findet.

Das Ensemble der Schauspielerinnen und Schauspieler im Stück HUNGER besteht aus Kathrin Angerer, Marc Hosemann, Rocco Mylord, Josef Ostendorf, Sophie Rois, Lars Rudolph, Lilith Stangenberg und Daniel Zillmann. Frank Castorf führt Regie, für Bühne, Ausstattung, Produktion und Dramaturgie sind verantwortlich: Alexander Denic (Bühne), Adriana Braga Peretzki (Kostüme), Lothar Baumgarte (Licht), William Minke (Soundtrack), Andreas Deinert, Kathrin Krottenthaler (Kamera), Jens Crull, Maryvonne Riedelsheimer (Videoschnitt), Dario Brinkmann, William Minke (Tonangel), Sebastian Klink (Künstlerische Produktionsleitung) und Carl Hegemann (Dramaturgie). Das Schauspiel HUNGER dauert nicht viereinhalb Stunden, so wie im Programmheft angegeben, es werden vielmehr knapp sechs Stunden – exakt fünf Stunden und fünfundvierzig Minuten. Durchaus eine konditionelle Prüfung für Zuschauer und Darsteller, letztere zeigen bewundernswerten Einsatz bei ihren stimmlich und körperlich immer wieder extrem fordernden Auftritten. Dagegen gibt es unter den Zuschauern Schwächlinge, die angesichts des anstrengenden und schwierigen Geschehens auf der Bühne ohne erkennbaren Handlungsablauf sowie mit Rücksicht auf ihre malträtierte Sitzfläche, vorzeitig den Ort des Geschehens verlassen.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

Das 1. FOTO oben zeigt die Bürgerkorpskapelle Hallein bei ihrem Premierenkonzert auf der Pernerinsel. Auf dem 2. FOTO sind die prachtvollen Uniformen zusehen, welche die Musiker trotz sommerlicher Hochtemperaturen trugen. Auf dem 3. FOTO Kapellmeister Mag. Hermann Seywald, der engagiert und schwungvoll den Dirigentenstab führte. Das 4. FOTO zeigt das Publikums-Gedränge vor dem Eingang in den Festspielbereich. Die FOTOS 5 bis 8 zeigen die Besucher vor Premierenbeginn im Innenhof des Festspielbereiches. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Die fantastische, hinreißende und unvergleichliche Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, verfasst jedes Jahr in der ,,Halleiner Festspiel-Broschüre‘‘ einen beeindruckenden Beitrag über die Salzburger Festspiele auf der Halleiner Perner-Insel. Wir zitieren daraus einige Kernsätze: ,,Vor 26 Jahren eroberte Peter Stein die Halleiner Perner-Insel für die Salzburger Festspiele. Die Alte Saline wurde zu dem Ort, der den Salzburger Festspielen über viele Jahre gefehlt hatte. Heute ist die Perner-Insel für die Salzburger Festspiele längst ein unverzichtbarer Aufführungsort geworden. Die Festspiele bringen mit der Spielstätte Perner-Insel der Kulturstadt Hallein alljährlich internationale Aufmerksamkeit. Die Perner-Insel wiederum wurde für die Festspiele zum Wallfahrtsort für all jene, die mehr Neugier als Altgier ins Theater treibt. Das heißt, Hallein braucht die Festspiele und die Festspiele brauchen Hallein und die Pernerinsel. Ich freue mich über die vielen kulturellen Initiativen, die in den letzten Jahren in Hallein Wurzeln geschlagen haben. Und ich ermutige die Halleiner Politiker, aus dem magischen Ort Pernerinsel eine ganzjährig bespielbare Theaterstätte zu machen. Ich lege unseren Gästen immer wieder einen Besuch in Hallein ans Herz, besitzt diese kleine Stadt doch die schönsten alten Häuser und Plätze und eine freundliche Gastronomie, die man sich für ein besonderes Kulturerlebnis wünscht. Für viele Regisseure und Gäste ist die Perner-Insel mit ihrer einzigartigen Atmosphäre eine Lieblings-Spielstätte. In diesem Sommer wird die Perner-Insel mit Knut Hamsuns ,,Hunger‘‘ Schauplatz eines außergewöhnlichen Theaterprojekts.‘‘ – Diese begeisternden Sätze aus der Feder der engagierten, erfolgreichen und glanzvollen Salzburger Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler sollen einstimmen auf die hohe Auszeichnung, mit der die Festspiel-Präsidentin nun geehrt wurde und zu der ihr alle Festspiel-Begeisterten aus Hallein und Umgebung herzlich gratulieren.


Am 30. Juli 2018 wurde Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler mit der Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg im Rahmen eines Festaktes im Karl-Böhm-Saal im Festspielhaus ausgezeichnet. Die Ehrung wurde in Würdigung der Verdienste von Helga Rabl-Stadler um die Salzburger Festspiele und damit um die Stadt Salzburg verliehen. Unter den von Salzburgs Bürgermeister Dipl.-Ing. Harald Preuner begrüßten Ehrengästen waren unter anderen der Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner, Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Mitglieder der Bundesregierung, der Landesregierung, der Stadtregierung und Präsident Hofrat Marko Feingold. Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser gestaltete den Abend unter Einbindung der Wiener Philharmoniker, deren Fanfarenbläser und des Philharmonia Chores. Dazu Bürgermeister Dipl.-Ing. Harald Preuner: ,,Unsere Präsidentin pflegt immer zu sagen: ,,Ohne die Wiener Philharmoniker gäbe es zwar Festspiele, aber nicht DIE SALZBURGER FESTSPIELE.“ Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer betonte: ,,Niemand lebt die Weltmarke Salzburger Festspiele so sehr wie Helga Rabl-Stadler. Durch ihr Wirken und ihren unermüdlichen Einsatz als Festspielpräsidentin, trägt sie seit vielen Jahren dazu bei, die unverwechselbare Identität der Salzburger Festspiele und der Stadt Salzburg zu prägen". – Unser Foto (Franz Neumayr) zeigt Festspiel-Präsidentin Helga Rabl Stadler mit Bürgermeister Harald Preuner und der imposanten Ehrenbürgerschafts-Urkunde. Nachstehend der volle Wortlaut der begeisternden Laudatio von Bürgermeister Harald Preuner.

Die Laudatio
von Bürgermeister Dipl.-Ing. Harald Preuner
anlässlich der Ehrenbürgerschaft
für Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl Stadler


Liebe Freunde und Weggefährten unserer Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, geschätzte Damen und Herren!

 

Das ist heute ein besonderer Tag zu einem besonderen Anlass, natürlich dazu passend auch an einem besonderen Ort. Die Verleihung einer Ehrenbürgerschaft ist nichts Alltägliches und wird in der Regel im Schloss Mirabell vorgenommen. Dem ausdrücklichen Wunsch unserer Präsidentin folgend, haben wir die Verleihung gerne hierher in den Karl-Böhm-Saal verlegt.

 

Warum eine Persönlichkeit die Ehrenbürgerschaft verliehen bekommt, kann mehrere Gründe haben: Die erste Ehrenbürgerschaft wurde im Jahr 1829 – also vor fast 190 Jahren – an den Landschaftsmaler Johann Michael Sattler verliehen. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kamen bis 1931 so bekannte Namen wie Kardinal Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg, Richard Strauss, Max Ott oder Dr. Otto und Dr. Rudolf Spängler hinzu. Als einzige Frau in dieser Zeitspanne wurde Lilli Lehmann 1920 zur Ehrenbürgerin ernannt.

 

Das könnte damit schon ein erster Hinweis sein: 1920 Lilli Lehmann als erste Frau Ehrenbürgerin, im gleichen Jahr rief Max Reinhardt die Salzburger Festspiele ins Leben. Lilli Lehmann, die als Sängerin und Regisseurin begeisterte und sich als Mäzenin den Beinamen „Mutter des Mozarteums“ verdiente, hatte wesentlichen Anteil an der stetigen kulturellen Blüte Salzburgs am Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie war eine tatkräftige Unterstützerin des Mozarteums im Jahr 1914 – der Idee der Festspiele stand sie aber äußerst reserviert gegenüber. Ihre Befürchtung war, dass durch diese Festspielidee der Mozartgedanke zu stark verwässert würde.

 

Nach dem II. Weltkrieg erfolgte 1957 die erste Verleihung einer Ehrenbürgerschaft. Diese wurde Festspielpräsident Heinrich Puthon zuerkannt. Es folgten unvergessene Persönlichkeiten, die mit unserer Stadt stets in Verbindung bleiben werden, wie Herbert von Karajan, Karl Böhm oder Clemens Holzmeister. Die bisher letzte Ehrenbürgerschaft wurde 2008 an HR Marko Feingold verliehen. Es gab übrigens nur drei Festspielpräsidenten, die diese Ehre erhalten haben. Von 1957 bis 2008 war nur eine Frau unter diesen Ehrungen vertreten, nämlich Hertha Firnberg.

 

Dies wäre also eine Form einer möglichen Begründung: Unsere Festspielpräsidentin wäre die dritte Frau seit 1829, die der Verleihung der Ehrenbürgerschaft für würdig befunden wurde. Allerdings passt diese Begründung, wenn man Dich kennt, so gar nicht zu Dir. Schließlich hast Du selbst einmal anlässlich Deiner Wahl zur Wirtschaftskammer-Präsidentin gesagt, dass Du das nicht geworden bist „weil“, sondern „obwohl“ Du eine Frau bist. Daher passt diese Begründung, erst die dritte Frau zu sein, der solch eine Ehrung zuteil wird, überhaupt nicht zu Deinem Selbstverständnis.

 

Die zweite mögliche Begründung könnte in Deiner Tätigkeit als Festspielpräsidentin gefunden werden. Deine Bestellung erfolgte am 19. Dezember 1994 in einer Kuratoriumssitzung. Daraufhin hast Du alle bisherigen politischen und standespolitischen Funktionen zurückgelegt. Somit bist Du seit 26. Jänner 1995 Präsidentin der Salzburger Festspiele.

 

Wie hat diese Ära Helga Rabl-Stadler bei den Festspielen eigentlich begonnen? Relativ unerwartet kann man wahrscheinlich sagen – aber der Reihe nach: Dein Vorgänger Dr. Heinrich Wiesmüller konnte auf Grund von Umstrukturierungen des Bankhauses Spängler, das Mitte der 90er Jahre in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und deren Vorstandssprecher er 1994 wurde, sein Amt nicht mehr weiter bekleiden. Die Suche nach einem Nachfolger ging los, an der kurioserweise Du zu Beginn als Kuratoriumsmitglied beteiligt warst. Unverhofft kommt oft – die Wahl ist dann unerwarteter Weise auf Dich gefallen, der Rest ist wie man so schön sagt Geschichte.

 

23 Jahre ist das nun her und Du, geschätzte Frau Präsidentin, kannst bereits jetzt auf eine Ära bei dieser für unsere Stadt so wichtigen Institution zurückblicken, welche allein jede Ehrung für Dein Lebenswerk rechtfertigt: 4.838 Vorstellungen ohne Generalproben mit 6 Intendanten und 8 Schauspielchefs, 997 Vorstellungstage mit 356 Premieren und 5.306.275 Besuchern an insgesamt 45 Spielstätten.

 

Auf Dein Konto geht die Lukrierung von fast 17 Millionen Euro allein an privaten Spenden, die das Haus für Mozart, die Sanierung der Felsenreitschule oder die Außenorgel im Toscaninihof ermöglicht haben. Du waltest mit viel Klugheit, Charme, Durchsetzungsvermögen und Energie über diese „Geld und Spiele“ in der Hofstallgasse. Die Verantwortung ist groß: In dem Unternehmen Festspiele arbeiten während des Jahres rund 210 Menschen, im Sommer sind es bis zu 5000 inkl. aller Festspielkünstler.

 

Du hast es immer verstanden, mit großem Gespür um die Gründungsidee der Festspiele zu agieren. Du hast einmal in einem Zeitungsinterview festgehalten: „Wir werden uns sicher nicht bequem auf die Salzburger Hausgötter Mozart und Richard Strauss zurückziehen. Das würde nämlich, so logisch es auf den ersten Blick vielleicht wirken möge, der viel breiteren Gründungsidee der Festspiele zuwiderlaufen. Die lautete nämlich: Oper und Theater – von beidem das Höchste. Die künstlerische Qualität war die eigentliche Festspielidee der Gründer.

 

Du warst immer schon eine Garantin für den Ausgleich. Ich weiß jetzt noch um die Episode, als eine Gruppe innerhalb der Salzburger Kaufmannschaft massiv gegen die Bestellung von Intendant Gerard Mortier arbeiten wollte. Dir ist es mit Deiner ruhigen und ausgleichenden Art gelungen, als Kammerpräsidentin und damals schon Mitglied des Festspielkuratoriums, diesen Konflikt, der beträchtliches Eskalationspotential gehabt hätte, erfolgreich zu entschärfen. Obwohl Du in Deiner Amtszeit diesem Haus so unübersehbar Deinen Stempel aufgedrückt hast – trotz allem kann und darf man Dich nicht auf Deine Tätigkeit als Festspielpräsidentin reduzieren.

 

Ich habe Dich, liebe Helga, Mitte der 80er-Jahre als junge Abgeordnete zum Nationalrat kennen und schätzen gelernt. Gut kann ich mich noch an die Zeit in der Kammer-Vollversammlung erinnern, heute nennt man das Wirtschafts-Parlament: Ich wurde 1993 der Vorsitzende meiner Fachgruppe und war fortan auch Mitglied der Kammer-Vollversammlung. Du warst von 1985-1988 Vizepräsidentin und von 1988 bis 1994 Präsidentin und Finanzreferentin. Mir hat damals Dein forsches und selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Riege der meist wesentlich älteren Herren immer sehr gut gefallen.

 

Dein Name fiel immer öfter, wenn es um sogenannte „Höhere Weihen“ ging. So dauerte es nicht lange, bis Du gefragt wurdest, ob Du Dir vorstellen könntest, als Mitglied der Salzburger Landesregierung für die Menschen zu arbeiten. Das wurde vor allem von familiärer Seite sehr, sehr kritisch gesehen und Dir eigentlich davon abgeraten. Du bist dem Rat Deiner Mutter gefolgt und nicht in die Landesregierung eingetreten. Deiner politischen Überzeugung folgend, hast Du die Funktion der Vizeparteiobfrau der ÖVP erfolgreich bekleidet. Du konntest auch die väterlichen Gene nicht ganz verleugnen und hast Dir beim „Kurier“ und in „Der Presse“ journalistische Meriten verdient. Das wäre ein dritter Ansatzpunkt um Dein Wirken in dieser Stadt zu würdigen und dieses – bei allem Respekt – nicht nur auf die Festspiele zu reduzieren.

 

Für mich persönlich gibt es noch eine vierte Form der Begründung: Du bist in dieser Stadt geboren und aufgewachsen. Du hast hier eine großartige Karriere als Unternehmerin begonnen, warst für Stadt und Land politisch als Nationalrätin und standespolitisch als Wirtschaftskammer-Präsidentin tätig und bist seit Jahrzehnten international die führende Persönlichkeit, die Salzburg mit seinen Festspielen auf hervorragende Art und Weise präsentiert.

 

Geschätzte Präsidentin, liebe Helga! Du stehst wie keine andere Vertreterin für das alteingesessene Salzburger Bildungsbürgertum, für das die Umarmung von Kunst und Geld keine Berührungsängste bereitet, wie es in einer Pressemitteilung der APA zu Deinem heurigen 70. Geburtstag treffend formuliert wurde. Das ganze Jahr über bist Du als Botschafterin der Salzburger Festspiele zu Programmpräsentationen und Vorträgen zwischen Peking und New York anzutreffen, Du lukrierst Sponsorengelder, verhandelst, kommentierst um es auch so zu sagen, teilweise kommandierst, immer mit einem Lächeln und einem Scherz dabei. Du stehst in diesem Karussell der Eitelkeiten mit beiden Beinen fest auf dem Boden.

 

Du bist die beste Botschafterin für unsere wunderschöne Kulturstadt Salzburg – auf allen Kontinenten dieser Erde. Dein Einsatz und dein Engagement für die Festspiele sind auch ein Einsatz für Deine geliebte Stadt Salzburg. Unlängst hast Du in einem Presseinterview gesagt: „Ich habe kein Talent zum Müßiggang." Diese Feststellung kann man nur unterstreichen Du warst und Du bist wirklich unermüdlich für die Festspiele und unsere Stadt im Einsatz.

 

Für mich ist es daher heute eine große Auszeichnung und Ehre Dir nun offiziell mitzuteilen, dass der Gemeinderat am 11. April 2018 einstimmig beschlossen hat, Dir die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg zu verleihen. Ich und wir alle gratulieren Dir von ganzem Herzen!

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Im Zentrum von Knut Hamsuns 1890 erschienenem Roman HUNGER, steht ein junger Mann jenseits jeder festen Bindung und offenbar ohne Freunde und Familie; ein junger Mann mit hohen Ansprüchen an sich selbst, auf der Suche nach Erfolg, nach zündenden Ideen, die man zu Geld machen kann. Hamsun verarbeitet darin Erfahrungen, die er selbst als junger Auswanderer in Amerika gemacht hat, auch wenn die Geschichte nicht in New York, sondern in Kristiana, dem heutigen Oslo, spielt. Der Hauptakteur, der sich selbst wechselnde Namen gibt, beginnt wie der junge Hamsun, mit feuilletonistisch-literarischen Gelegenheitsarbeiten. Und wie Hamsun, scheitert er spektakulär. Seine Texte werden abgelehnt: zu abgehoben, zu unverständlich. Das Geld bleibt aus. Er muss buchstäblich seinen letzten Jackenknopf verpfänden und gleichzeitig den Schein einer normalbürgerlichen Existenz wahren. Statt Erfolg und Karriere stellt sich Hunger ein, buchstäblicher, realer Hunger. Ohne Geld zu leben, ist für ein auf sich allein gestelltes Individuum unmöglich. Und der nagende Hunger, von dem niemand wissen darf, obwohl er die ganze Existenz bestimmt, macht es immer schwieriger, etwas Verwertbares zu produzieren.

Das Verhalten des jungen Mannes wird sonderbar und wahnhaft, die Umwelt verwandelt sich auf gespenstische Weise, wird zusammenhanglos, unberechenbar. Der Unterschied von Realität und Fantasie beginnt sich aufzulösen. Ein Leben auf der Kante. Ein widersprüchlicher, maßloser Bewusstseins-Strom und eine extreme, aber kunstvolle Selbst- und Welt-Beschreibung aus der Perspektive verborgener materieller Not, das findet sich in diesem Roman, in dem Hamsun sein eigenes Elend auf eine Weise zum Thema machte, wie es das in der Literatur vorher nicht gegeben hatte. So wurde HUNGER sein erster großer Erfolg, der den Schriftsteller mit einem Schlag berühmt machte – und ihn ein für alle Mal vom Hunger befreite. Sein nächster Roman, Mysterien (1892), handelt nicht mehr vom Hunger und vom Überleben, sondern von einem reichen Mann, der sich das Leben nimmt. Es ist die gleiche Figur wie in HUNGER, nur befindet sie sich in einer anderen Situation: An die Stelle des Kampfes ums Überleben tritt die Sinnkrise.

Der norwegische Autor Karl Ove Knausgard sieht im Gegensatz von Überlebenskampf und Todessehnsucht in diesen frühen Romanen ,,das Amerika der Seele‘‘ beschrieben. ,,Die Welt, die sie schildern, ist unsere eigene, wie sie war, als sie erschaffen wurde‘‘. Hamsun beobachtete das Entstehen des westlichen Menschen, des atomisierten Individuums, wie es sich in Amerika des späten 19. Jahrhunderts prototypisch für die weltweite kapitalistische Entwicklung herausbildete und zeigte dessen fundamentalen Widerspruch in sich. Das macht diese Romane bis heute so frisch und gegenwärtig. Hamsun wurde zu einem weltweit rezipierten Romancier und schrieb bis ins hohe Alter. 1920 erhielt er den Nobelpreis.

Als die deutsche Wehrmacht Norwegen besetzte, feierte Hamsun sie als Befreier und unterstützte sie publizistisch. Seine Nobelpreis-Plakette schenkte er seinem Freund und Verehrer Joseph Goebbels. 1943 änderte Hamsun seine Meinung über die deutsche Besatzung in Norwegen, die er nun als brutale Gewaltherrschaft durchschaut hatte. Bei einer Begegnung auf dem Obersalzberg zeigte Hamsun großen Mut und beschimpfte Hitler heftig. Dennoch wurde Hamsun später wegen Kollaboration in Norwegen zu einer derart hohen Geldstrafe verurteilt, dass seine Familie in den finanziellen Ruin getrieben wurde. Auch sein Ruf als norwegischer Nationaldichter war dauerhaft beschädigt. (Carl Hegemann im 156 Seiten starken Programmbuch der Salzburger Festspiele 2018).

Frank Castorf inszeniert HUNGER in einer eigenen Textfassung mit Teilen seines früheren Ensembles der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz für die Salzburger Festspiele auf der Halleiner Perner-Insel. Regie: Frank Castorf, Bühne: Aleksander Denic, Kostüme: Adriana Braga Peretzki, Licht: Lothar Baumgarte, Dramaturgie: Carl Hegemann, mit Marc Hosemann, Sophie Rois, Lars Rudolph und anderen. Die Premiere findet am Samstag, 4. August 2018 um 18:30 Uhr statt. Ab 18 Uhr spielt traditionell die Bürgerkorpskapelle Hallein vor dem Eingang in den Festspiel-Bereich – eine Initiative der ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘, finanziell unterstützt vom Herausgeber des Halleiner Internet-Magazins ,,Salzschreiber‘‘, Odo Stierschneider. Das Schauspiel HUNGER wird insgesamt achtmal, jeweils um 18:30 Uhr geboten: am 4. August (Premiere), am Montag, 6. August, am Freitag, 10. August, am Samstag, 11. August, am Montag, 13. August, am Mittwoch, 15. August, am Freitag, 17. August und zum letzten Mal am Montag, 20. August. – (Odo Stierschneider, Foto: OST).

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In dem für die Geschichte der Stadt Hallein wichtigen, historischen Colloredo-Haus, brodelt nicht mehr die Salzsole, aber es brodelt hier nachhaltig an der kulturell-wirtschaftlichen Front. Michael und Karin Angerer gründeten hier die CREATIV WERKSTATT. Diese präsentiert auf 360 m² Ausstellungsfläche die neuesten Trends im Bereich Küchen und Küchengeräte. Besonderes Highlight ist eine voll funktionsfähige Schauküche, die derzeit von Meisterkoch Thomas Verwanger souverän bespielt wird. Mit Hilfe der angeschlossenen Tischlerei lassen sich die vielfältigsten Ideen umsetzen. Die großzügigen Raumreserven ermöglichten es dem Ehepaar Michael und Karin Angerer schon bisher, dass hier auch Kunst und Kultur auf vielfältige Weise in Form von Vernissagen, Theater, Kabarett, Konzerten, Lesungen, Produkt-Präsentationen oder Themen-Ausstellungen etwa zu Ostern oder im Advent, geboten werden konnten. Nun werden diese erfreulichen Initiativen in Gestalt des neuen Kulturvereines JUST IN ART gebündelt, der sich erstmals am 19. Juli 2018 in der CREATIV WERKSTATT im Colloredo-Haus öffentlich präsentierte. Die künstlerische Leitung von JUST IN ART liegt in Händen von Lichtkünstler Markus Scherfler, der auch stellvertretender Obmann des Kulturvereines ist.

,,JUST IN ART‘‘ PLANT EIN
REICHHALTIGES PROGRAMM

Die Gründung eines neuen Kulturvereines hebt auch das Image der Kulturstadt Hallein weiter an. Jede ernsthafte neue Kultur-Aktivität kommt der gesamten Halleiner Kulturszene zugute. Erfreulich realitätsbezogen sieht der künstlerische Leiter Markus Scherfler ein tragfähiges Konzept für den Verein JUST IN ART in der Formel ,,Zwei Drittel Kunst, ein Drittel Marketing‘‘, die das wichtige, beidseitige Miteinander von Kunst und Wirtschaft sichern soll. Schon jetzt liegen ambitionierte Vorhaben von JUST In ART auf dem Tisch. Monatlich soll es zumindest eine Veranstaltung geben, alle zwei Monate ist eine Vernissage geplant, bei der auch andere Künstler des Vereines JUST IN ART, begleitend zum Hauptthema, mitwirken können. Für den Sommer des nächsten Jahres 2019 ist in Hallein ein Bildbelichter-Festival geplant, bei dem etwa 30 Fotografen Menschen in Hallein ablichten werden. Dazu wird die Schriftstellerin Julia Füreder zu jedem Foto ein eigenes Gedicht verfassen. Der Verein JUST IN ART plant auch die Herausgabe eines jährlich erscheinenden Magazins. Besonders erfreulich: DER SALZSCHREIBER regte schon wiederholt an, dass leerstehende Geschäftslokale in Hallein von den Vereinen der Stadt genützt werden sollten um das Stadtbild zu beleben – der Kulturverein JUST IN ART wird in geeigneten Geschäftsflächen mit Ausstellungen in Erscheinung treten! Eine wahrhaft vorbildliche Initiative! Schließlich plant JUST IN ART zu Weihnachten Werke von 46 Künstlern bei ,,Art am Verdampferturm‘‘. Im Rahmen der Italienischen Nacht, heuer vom 3. bis 5. August in Hallein, startet das Highlight des Sommers. Dazu Markus Scherfler: ,,Bei der Italienischen Nacht werden wir mit etwa 150 Personen – Künstler und Künstlerinnen mit Begleitpersonen – durch die Stadt spazieren und in einer Wandergalerie die Bilder der Künstler präsentieren. Eine Art ,,Flashmob‘‘ also. Derartige Veranstaltungen wird es bei JUST IN ART öfter geben.‘‘

 

KUNST BRAUCHT DIE WIRTSCHAFT –
DIE WIRTSCHAFT BRAUCHT DIE KUNST

Auch für die Wirtschaft bietet JUST IN ART Interessantes. Jeder Firma wird die Möglichkeit geboten, zu fairen Preisen Fördermitglied zu werden. Fördermitglieder erhalten die Gelegenheit, in die Aktivitäten von JUST IN ART eingebunden zu werden. Außerdem erhalten Fördermitglieder die Möglichkeit, sich im Jahresmagazin von JUST IN ART zu präsentieren. Der künstlerische Leiter von JUST In ART: ,,Die Kunst braucht die Wirtschaft und die Wirtschaft braucht die Kunst. Gemeinsam können beide einen Mehrwert für einander schaffen.‘‘ Auch die Stadt Hallein profitiert vom neuen Kulturverein JUST IN ART, denn Markus Scherfler, er ist auch stellvertretender Obmann betont: ,,Die Liebe zur Stadt Hallein ist ein wichtiger Motor für unseren Verein. Wir möchten Hallein einen neuen bunten Stempel aufdrücken und der Stadt im Bereich von Kunst und Kultur einen spannenden neuen Ruf verschaffen! Ich wünsche mir, dass in einem Jahr in der Öffentlichkeit das Bild entsteht, dass in Hallein bezüglich Kunst und Kultur laufend etwas zu erwarten ist und dass man jederzeit von einer mitreißenden Veranstaltung überrascht werden kann!‘‘

 

MARC STIEGLER PRÄSENTIERT
HINREISSENDE GROSS-FOTOS

Seit Donnerstag, 19. Juli, können die begeisternden, großformatigen Fotografien von Leica-Fotograf Marc Stickler an den Wänden der CREATIV WERKSTATT im Colloredo-Haus besichtigt werden. Marc Stickler ist Biologe, der während seiner zahlreichen wissenschaftlichen Projekte über Haie, Berggorillas und Bärenpaviane seine Leidenschaft für die Wildtier- und Unterwasser-Fotografie entdeckte. Seine Arbeiten liefern Einblicke in die unberührtesten Gegenden der Erde und zeigen Tiere in noch nie dagewesener Eleganz und Schönheit. Sein grandioses Können führt zu atemberaubenden Fotografien, wobei seine enorme Vielseitigkeit besonders beeindruckt. Stickler ist Leica-Fotograf und Referent für die ,,Global Leica Academy‘‘, für die er Workshops und Fotosafaris durchführt. Als Biologe ist es sein oberstes Ziel, Tiere und deren Umwelt mit Respekt zu begegnen und sich für den Schutz der Tiere und der Natur einzusetzen. Die Foto-Ausstellung präsentiert eine Zusammenstellung der besten Werke Sticklers der vergangenen Jahre und führt uns von Afrika bis nach Patagonien. Die großformatigen Bilder können auch gekauft werden, mit dem Erlös unterstützt Stickler seit Jahren den Verein ,,JoJo – Kindheit im Schatten‘‘, der Kinder unterstützt, deren Eltern psychiatrisch erkrankt sind.

DÉROULEMENT: DIE BEEINDRUCKENDE ARBEIT
DER JUNGEN BILDHAUERIN
MICHAELA PRIEWASSER
In der CREATIV WERKSTATT ist zur Zeit auch ein Werk der jungen,19-jährigen Bildhauerin Michaela Priewasser ausgestellt. Dessen Titel ,,Déroulement‘‘ kommt aus dem Französischen und bedeutet ,,Verlauf‘‘ oder ,,Ablauf‘‘. Etwas konkreter wäre es wohl so zu formulieren: Vier Steine, vier Jahre. Noch deutlicher: Vier Gesteinsobjekte symbolisieren vier Jahre der jungen Künstlerin an der HTL Hallein, präziser an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt, Fachschule Bildhauerei, in Hallein. Die drei Würfel, ihre unterschiedlichen Materialien und Bearbeitungs-Techniken, sind Symbol für die ersten drei Jahre an der HTL Hallein, das große, grob gerundete, konvexe Serpentin-Objekt steht für das vierte und letzte Jahr an der Bildhauer-Schule. Eine minimalistisch-kubistische Arbeit, die auch Ansätze der Konzeptkunst zeigt. Die massive Dimension des Kunstwerkes fordert für sich alleine schon Respekt für die noch so junge Künstlerin. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST.)

ZU DEN OBEN
STEHENDEN ABBILDUNGEN

FOTOS 1 bis 4: Beispiele aus den großformatigen Tierfotografien von Marc Stiegler. FOTO 5: Bilder von Marc Stiegler gibt es auch in handlichem Format. FOTO 6: Die imposante Bildhauer-Arbeit ,,Déroulement‘‘ von Bildhauerin Michaela Priewasser. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Der Kornsteinplatz als schönster und einziger exakt rechteckiger Platz der Stadt Hallein, bildete den idealen ,,Theatersaal‘‘ für die erfolgreiche Aufführung des Salzburger Straßentheaters. Die Bühne wurde unmittelbar vor der imposanten, platzprägenden Fassade des Modehauses Ganzer aufgebaut, das Publikum nahm auf Bänken und Stühlen den halben Kornsteinplatz in Beschlag. Der Kornsteinplatz ohne Autos! Für gelernte Halleiner, welche den Kornsteinplatz nur als täglich missbrauchten, vollgerammelten Autoabstell-Platz kennen, ein geradezu unfassbares Erlebnis! Wenn den Halleiner Stadt-Politikerinnen und Stadt-Politikern ihre Stadt wirklich am Herzen liegt, dann müssten sie schleunigst dafür sorgen, dass der Kornsteinplatz endlich von den, die Luft verpestenden, lärmenden Blechkübeln befreit wird, die immer wieder mit Ölabscheidungen das (wie lange noch?) schöne neue Pflaster des Platzes markieren und ruinieren. Es gibt bekanntlich die einen Autofahrer, die endlose Runden durch die Altstadt drehen, auf der Suche nach einer Parklücke. Sie würden am liebsten mit ihrer Karre mitten hinein in die Geschäfte fahren, nur um sich noch einige Meter des zu Fuß Gehens zu ersparen. Und es gibt die anderen. Sie fahren aus Respekt vor der mittelalterlichen Altstadt von vornherein auf die Pernerinsel oder in die Tiefgaragen. Und damit können wir uns auch schon dem gelungenen Gastspiel des Salzburger Straßentheaters am 20. Juli 2018 auf dem Kornsteinplatz widmen.

Zum 49. Mal tourt das Straßentheater der Salzburger Kulturvereinigung mit seinem Theaterwagen und dem Stück ,,König der Herzen‘‘ durch Stadt und Land. Nach der Premiere am 20. Juli 2018 in Stiegls Brauwelt, folgte noch am gleichen Tag die Aufführung in der Stadt Hallein. Nach dem großen Erfolg von ,,Der Vorname‘‘ im
letzten Jahr, stellt das Straßentheater heuer die heikle Frage, wie würden westliche Regierungen reagieren, wenn das repräsentative Oberhaupt ihres Landes laut darüber nachdenkt, zum Islam zu konvertieren, weil es sich in eine Muslimin verliebt hat? Wie wären die Reaktionen wohl in Frankreich, in Deutschland oder Österreich? In seinem aktuellen Stück ,,König der Herzen‘‘ zeigte das Straßentheater in Hallein, wie die britische Regierung reagieren würde. – Der König liegt im Sterben und der Thronerbe beabsichtigt, ein muslimisches Mädchen zu heiraten. Der karrieregeile Premier-Minister und die nicht minder machtgierige Oppositions-Führerin überbieten sich in Strategien, diese Eheschließung zu verhindern oder sie für sich zu nutzen. Die menschlichste Position in diesem Machtmonopoly vertritt ausgerechnet der Erzbischof, der von niemandem mehr so recht ernst genommen wird. Die Halleinerinnen und Halleiner genossen die mit großem Engagement von allen Schauspielerinnen und Schauspielern dargebotene Aufführung und dankten mit herzlichem Beifall. Wie alle guten politischen Satiren entlässt ,,König der Herzen‘‘ den Zuschauer mit einem Gefühl des ,,wie schön, dass wir nicht so sind‘‘ und bietet fantastische, anspruchsvolle Unterhaltung.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Die Aufführung des Straßentheaters begann an einem herrlichen Sommer-Abend auf dem schönen Kornsteinplatz. FOTOS 2, 3, 4: Zahlreiche Besucher waren gekommen um die Aufführung zu genießen. FOTOS 5, 6: Von der Bühne führte ein roter Teppich mitten hinein ins Publikum, so dass die Schauspielerinnen und Schauspieler oftmals direkt unter den Zuschauern agierten. FOTOS 7 bis 11: Aufnahmen vom Geschehen auf der Bühne, auf dem 11. Foto der Thronfolger mit seiner geliebten Muslimin. FOTOS 12, 13: Zwei Beispiele dafür, wie sich Schauspielerinnen und Schauspieler unter das Publikum mischten. FOTO 14: Als das Stück schließlich zu Ende war und vom Publikum mit herzlichem Applaus bedankt wurde, war es schon Nacht auf dem schönen Kornsteinplatz geworden. – (Odo Stierschneider. Fotos: 1, 6, 9 bis 14 Adi Aschauer, Fotos 2 bis 5, 7 und 8 OST).

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Die Halleiner Kunstgalerie Pro Arte präsentiert die Ausstellung ,,Ist Eros der eben jetzt von mir beobachtete Planet?‘‘ mit Arbeiten der 14 Künstlerinnen und Künstler Josef Dabernig, Martin Ebner, Andreas Fogarasi, Bernhard Frue, Kathi Hofer, Roland Kollnitz, Ingo Nussbaumer, Wendelin Pressl und Markus Hofer, Anja Ronacher, Simon Wachsmuth, Anita Witek, Otto Zitko, Heimo Zobernig. Die Zusammenstellung wurde von Gregor Schmoll vorgenommen, der auch ein ungemein informatives, mit reichhaltigem Bildmaterial ausgestattetes Begleitbuch zu dieser herausragenden Ausstellung herausgab.

 

Im Sommer 1918 verbringt Ludwig Wittgenstein (1889–1953) den Fronturlaub in der Villa seines Onkels Paul Wittgenstein in Oberalm bei Hallein und vollendet dort das wohl bekannteste philosophische Werk des 20. Jahrhunderts: die „Logisch-philosophische Abhandlung“, die ab ihrer Erstveröffentlichung 1921 unter dem Titel „Tractatus logico-philosophicus“ in die Geschichte eingeht. Noch in einem ersten handschriftlichen Vorwort, das später geändert wurde, dankt Wittgenstein seinem „Onkel Herrn Paul Wittgenstein für die liebevolle Aufmunterung“. (Versuche, in der Villa Wittgenstein in Oberalm Gedenkräume und darin ein lebendiges intellektuelles Zentrum zu schaffen, scheiterten an der Verständnislosigkeit der Besitzerin der Villa. Das für die Geisteswelt wichtige Gebäude wurde abgerissen, um einem Wohnblock zu weichen.) Bereits 1959 weist Elizabeth Anscombe, eine der literarischen NachlassverwalterInnen von Wittgenstein, darauf hin, dass das Verständnis des „Tractatus“ auf den Werken von Gottlob Frege (1848–1925) aufbaut. Gottlob Frege war einer der brillantesten Logiker des ausgehenden 19.Jahrhunderts, und doch konnte er Wittgensteins „Abhandlung“ nicht verstehen, wie die von Frege erhaltenen und in der Ausstellung gezeigten Briefe eindrücklich aufzeigen. Wittgenstein, der den Kontakt zu Frege 1920 abbrach, sah in ihm aber bis in seine späten Jahre eine Persönlichkeit, die maßgeblichste Einflüsse auf sein Denken ausübte.

 

Die Ausstellung Ist Eros der eben jetzt von mir beobachtete Planet? – der Titel ist dem letzten Brief Gottlob Freges an Ludwig Wittgenstein vom 03. April 1920 entnommen – thematisiert das Verhältnis von Wahrnehmung, Zeichen (Sprache), Form und „Wirklichkeit“. Angelehnt an die briefliche Auseinandersetzung der beiden Philosophen nimmt sie das 100-jährige Jubiläum der „Logisch-philosophischen Abhandlung“ zum Anlass und zeigt herausragende Arbeiten aus den Genres Film, Video, Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Malerei und Grafik von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern der jungen und jüngeren Generation, die sich konzeptionell innerhalb der Tradition dieser analytischen Fragestellungen verorten lassen. Die Frage nach der Abbildbarkeit der „Wirklichkeit“, nach „Sinn“ und „Bedeutung“ des Gezeigten und den daraus resultierenden Folgen bzw. Widersprüchen steht im Fokus der Ausstellung, wobei nicht versucht wird, eine Antwort zu finden, sondern vielmehr der Blick auf die Vielschichtigkeit der Fragestellung gerichtet bleibt. – Unsere Abbildungen oben zeigen Werke von Ingo Nussbaumer (Fotos 1 und 2), Roland Kollnitz (Foto 3), Kathi Hofer (Foto 4), Andreas Fogarsi (Foto 5), Otto Zitko (Foto 6) und Heimo Zobernig (Foto 7). – (Gregor Schmoll, Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Eine hochrangige und verdiente Auszeichnung für die Stille Nacht Gesellschaft im Jubiläumsjahr ,,200 Jahre Friedenslied Stille Nacht‘‘, die wohl als Ansporn für die weitere Zukunft anzusehen ist. Beim „Europäischen Kulturerbe-Gipfel“ in Berlin wurde am Freitag der Stille Nacht Gesellschaft ein Kulturerbe-Preis 2018 der Europäischen Union überreicht: Sie erhielt einen der 12 Sonderpreise („Special Mention“) des „Europa Nostra Award“. Am Festakt nahmen der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, EU-Kulturkommissar Tibor Navracics und Europa-Nostra-Präsident Placido Domingo teil. Die Überreichung der Urkunde erfolgte durch den Jury-Vorsitzenden Alvaro Santa Cruz an Michael Neureiter, den Präsidenten der Stille Nacht Gesellschaft.

Bundespräsident Steinmeier nahm in seiner Grußadresse auf Goethe Bezug und erläuterte das Faust-Zitat „Was du ererbt von deinen Vätern: Erwirb es, um es zu besitzen!“ Er würdigte im „Europäischen Jahr des kulturellen Erbes“ die Arbeit von Europa Nostra: „Unsere Kultur ist unser Schatz! Der Respekt vor der kulturellen Vielfalt ist uns Verpflichtung!“ Die 12 Sonderpreise 2018 gingen u.a. an die Nationalbibliothek Helsinki, an die polnische Dokumentation jüdischer Friedhöfe und an eine Initiative für gotische Architektur in Spanien. In der Kategorie „Herausragende Leistungen von Organisationen“ gab es nur zwei Sonderpreise: einen für die „Freunde des UNESCO-Welterbes Dubrovnik“ und den für die Stille Nacht Gesellschaft.

Der Europa Nostra-Sonderpreis für die Stille Nacht Gesellschaft ist die einzige Auszeichnung, die heuer nach Österreich geht: „Ihre erfolgreiche Darstellung und Dokumentation der Ursprünge dieses in ganz Europa so beliebten Liedes wurde von der Jury anerkannt und besonders geschätzt", heißt es in der Würdigung. Der Vorsitzende der Jury, Alvaro Santa Cruz, Vorsitzender des Nationalen Heritage Spaniens, überreichte die Urkunde. „Ich sehe den Kulturerbe-Preis der Europäischen Union als Würdigung der durchwegs ehrenamtlichen Arbeit der Stille Nacht Gesellschaft im Forschen, Vermitteln und Vernetzen seit ihrer Gründung 1972. Die Auszeichnung ist uns auch eine nachhaltige Verpflichtung!“ freut sich Michael Neureiter, Präsident der Stille Nacht Gesellschaft. Er überreichte dem Jury-Vorsitzenden die soeben erschienene englische Ausgabe des „Silent Night Travel Guide“ und lud ihn zu einem Besuch der Stille-Nacht-Region im Jubiläumsjahr „200 Jahre Stille Nacht“ ein.

Die Nominierung der Stille Nacht Gesellschaft für den Europa Nostra Award erfolgte durch die Stille Nacht 2018 GmbH des Landes Salzburg, die Koordination besorgte Gerhard Spitz. Von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Dir. Martin Hochleitner und UNESCO-Lehrstuhlinhaber Kurt Luger wurde die Nominierung durch Referenzschreiben unterstützt. Eva Maria Stöckler erstellte dazu im Auftrag von Europa Nostra ein Gutachten. – Das von der Stille Nacht Gesellschaft bereits drei Mal durchgeführte Qualifikationsprojekt „Stille Nacht vermitteln“ ist übrigens auch ein ausgewähltes Projekt im „Europäischen Kulturerbejahr 2018“!

 

ZU DEN OBEN
STEHENDEM FOTOS

FOTO 1: Die Überreichung der Ehrenurkunde durch den Juryvorsitzenden Alvaro Santa Cruz an Michael Neureiter beim Festabend im Berliner Congress Center. FOTO 2: Michael Neureiter mit der Ehrenurkunde für die Stille Nacht Gesellschaft. FOTO 3: Bundespräsident Frank Walter Steinmeier beim Appell zur Erhaltung des Kulturerbes: „Erwirb es, um es zu besitzen!“ FOTO 4: Das Kernteam der Stille Nacht Gesellschaft: von links Vizepräsident Josef Standl, Schriftführerin Renate Schaffenberger, Sekretärin Anita Renzl, Finanzreferent-Stv. Christa Pritz, Finanzreferent Andreas Kinzl, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Thomas Hochradner und Präsident Michael Neureiter in Oberndorf mit der Stille-Nacht-Kapelle (1937) und dem Relief Mohr-Gruber von Josef Mühlbacher (1928). Nicht im Bild Schriftführer-Stv. Irmgard Delpos. (Stille Nacht Gesellschaft, Hermann Hermeter) – (Fotos 1 und 2: Franziska Neureiter STNG, FOTO 3: Michael Neureiter STNG, FOTO 4: Hermann Hermeter STNG).

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Wie ein hässliches Feuermal auf hellem Teint, so wirkt die kurze rötliche Marmortreppe, die von der Stadtpfarrkirche und vom ,,Stille-Nacht‘‘-Museum hinauf zur Ferchl-Straße führt. Das Problem sind nicht die nun sanierten Stufen sondern die in groben, rötlichen Marmorsteinen ausgeführten Seitenwände des Treppenkörpers, die nun überhaupt nicht mehr in das Ensemble des Gruber-Platzes passen. Das Gruber-Haus wurde im Rahmen seiner Renovierung nun farblich an die helle Stadtpfarrkirche angepasst, die Fläche des Gruber-Platzes zwischen diesen beiden Bauwerken erscheint nach der Neupflasterung in hellem Granit-Grau. Also alles sehr hell und kühl und stimmungslos. Nur zwei Objekte fallen ins Auge. Erstens: Das auf der Fläche des Gruber-Platzes reichlich verloren wirkende, in den Notzeiten der 30er-Jahre in der Art eines Privat-Grabes errichtete, doch recht dürftige Schein-Grab (!) des ,,Stille-Nacht‘‘-Komponisten Franz Xaver Gruber. (Es hätte schon längst durch ein künstlerisch gestaltetes und Gruber gewidmetes Kunstobjekt ersetzt werden müssen). Zweitens: Die Treppe hinauf zur Ferchl-Straße. Die ,,Gestaltung‘‘ der Oberseite der beiden Treppen-Seitenwände ist skandalös und muss als absoluter Albtraum bezeichnet werden.

Dazu unsere oben stehenden Fotos vom Tatort. Das 1. Foto zeigt den ersten Teil der linken Treppen-Seitenwand von unten gesehen. Zwei größere und zwei kleinere Platten bilden die einzigen, etwa 40 Oberflächen-Zentimeter, die man akzeptieren könnte. Alles andere ist grandioser Pfusch. Eigentlich sollten die Oberflächen der beiden Seitenwände die gleiche Schräge bilden wie ein Brett, das über alle Stufen der Treppe gelegt wird. Tatsächlich aber wurde nur herumgepfuscht und eine wahre Verschmierungsorgie mit Betonbrei durchgezogen. Die Fotos 2 und 3 zeigen etappenweise, wie unfassbar hier vorgegangen wurde. Auf dem 4. Foto der höchste Punkt der linken Treppen-Seitenwand von der Seite, man erkennt, wie mit Beton lässig ,,modelliert‘‘ wurde. Auf dem 5. Foto nochmals der oberste Teil der linken Treppen-Seitenwand, man erkennt, wie grob und schlampig hier herumgewerkt wurde. Der Albtraum wiederholt sich bei der rechten Treppen-Seitenwand von ihrem Anfang bis hinauf zu ihrem Ende. Dazu die Fotos 6, 7, und 8. Im Interesse des guten Rufes der Stadt Hallein ist hier schleunigst dieser Pfusch, diese Zumutung, dieser Wahnsinn, dieser Horror zu beseitigen. Entweder werden die Steine der Treppen-Seitenwände sauber und fachmännisch verputzt und die schräge Oberfläche einwandfrei gestaltet, oder man reißt die Seitenwände komplett ab und ersetzt sie durch ein Eisengeländer, so wie dies bereits auf der rechten Seite angebracht ist. Dies hätte den großen Vorteil, dass die Treppe deutlich leichter wirken und das Ensemble des Gruber-Platzes wesentlich weniger beeinträchtigen würde. Natürlich würde der Gruber-Platz deutlich gewinnen, wenn man sich dazu entscheiden könnte, die unpassende Treppe überhaupt hinter die Kirche zu verlegen. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Tatortfoto: Siehe oben, das Foto Nummer 1. Tatort: Der letzte Salzhügel Halleins in der Alten Saline auf der Pernerinsel. Tatzeit: 6. Juni bis 10. Juni 2018. Tatumfeld: Die spannenden, aufregenden und faszinierenden ,,Creativity Rules‘‘ der Fachhochschule Salzburg. Tatobjekte: Ein großer schwarzer Skelettwürfel, vier kleine Worttafeln, die zu “Think outside the box“ auffordern und schließlich noch ein stilisiertes Bildschirm-Objekt. Tataufklärung: Mit box, also Kiste, war angesichts der rundum in der Alten Saline aufglühenden ,,Creativity Rules‘‘ wohl der allgegenwärtige Computer gemeint. Demnach bedeutete die Botschaft ‘‘Think outside the box‘‘, wir sollten auch ohne unsere ,,Kiste‘‘ die Gehirnmühle anwerfen und auf Touren bringen. Das taten wir und besuchten gleich nebenan den kleinen reizvollen Designmarkt im Rahmen der ,,Creativity Rules‘‘.

Der Designmarkt wurde das erste Mal im vergangenen Jahr abgehalten und festigte mit der heurigen Präsenz wohl endgültig seine erfreuliche Position innerhalb der ,,Creativity Rules‘‘. Junge Designerinnen und Designer, sowie Kunst-Handwerkerinnen und Kunst-Handwerker aus der Region präsentierten Schmuck, Accessoires, Keramik, Taschen, Porzellan, Arbeiten in Holz und zahlreiche weitere schöne Dinge – unter dem Motto ,,Individuelle Produkte statt Industrieware‘‘. Besonders ins Auge stach ein umfangreiches Angebot an Tischaufsätzen (ein Beispiel daraus auf dem 2. Foto oben), die jedem festlich gedeckten Tisch eine ganz spezielle Note verleihen. Diese Tischaufsätze (Etageren) wurden sowohl in klassisch-traditionellem Design als auch in moderner Farb- und Formgebung angeboten. Die Fotos 3 bis 6 zeigen einige Ausschnitte aus dem Designmarkt. Auf dem 6. Foto ist die Präsenz von Minerva Records Salzburg am Designmarkt festgehalten. Dem Unternehmen ist auch ein Music-Café angegliedert und damit löst sich auch das Rätsel unseres letzten Fotos oben: Bei Minerva Records gab es kürzlich eine sehr spezielle In-Store Session mit Bezug auf Hallein. Das Alpine Roots Massive Kollektiv aus Hallein (auf dem Foto) sorgte dabei für originalgetreue Reggae-Vibes. – (Odo Stierschneider. Fotos 1 bis 6: OST, Foto 7: Minerva Records Salzburg).

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Gleich von zwei bedeutsamen Aktionsorten aus, befeuerten heuer die ,,Creativity Rules‘‘ unter Festivaldirektor Till Fuhrmann, die Stadt Hallein. Hauptquartier war die Alte Saline auf der Pernerinsel, aber auch die traditionsreiche Galerie ,,Pro Arte‘‘ war Schauplatz beeindruckender Aktivitäten. Hier wurden gleichzeitig drei anspruchsvolle Ausstellungen geboten. Im Raum 1 schuf Samuel Hinterholzer eine totale Schriften-Landschaft, im Raum 2 kämpften Christina Eder, Svenja Spiegl und Rebecca Weis für die Anerkennung intergeschlechtlicher Personen, die weder als Mann noch als Frau geboren werden. Im Raum 3 befasste sich Künstlerin Christina Sieberer mit der Herausforderung, Schmerz-Empfindungen malerisch sichtbar zu machen.

Samuel Hinterholzer verwandelte seinen Ausstellungsraum komplett in einen Schriften-Tempel, in einen Schriften-Weiheraum, in eine Schriften-Arena. Den Ausstellungstitel ,,Neue Schriften – New Typefaces‘‘ konfrontierte er sogleich mit der Frage ,,Wozu neue Schriften? – New Typefaces what for?‘‘ Dazu wurden zahlreiche Schriften aus den letzten zehn Jahren auf Wände und Boden tapeziert um anschaulich vor Augen zu führen, welchen schriftgrafischen Ausdruck die Sprache unserer Zeit hat. Die Fülle der gezeigten Schriften machte den Besuchern die Vielfältigkeit unserer verwendeten Schriften nachdrücklich klar. Wir verwenden heute magere, fette, geradlinige, kursive, schmale, breite, klar gestaltete und bis zur Unleserlichkeit verschnörkelte Schriften. Und dennoch werden immer wieder neue Schriften entworfen, vor allem Titelschriften, die auf ein epochales Ereignis schon optisch einstimmen sollen. Der Absturz eines Passagier-Flugzeuges erfordert eine andere Schrift als der Bericht über eine Hochzeit im englischen Königshaus. Und wenn der Mensch einst andere Planeten besiedelt, dann wird es typische, auf den ersten Blick klar unterscheidbare Mars-Schriften oder Venus-Schriften geben…

Mit wirksam gestalteten Plakaten und Videos, mit typografisch gestylten Postkarten und dem exzellenten Inter-Fachmagazin ,,fe_male‘‘, zogen die großartigen Ladies Christina Eder, Svenja Spiegl und Rebecca Weis als engagierte Kämpferinnen für die Interessen der weder als Mann noch als Frau geltenden Inter-Geborenen, in die Schlacht. Mit gutem Grund. Jährlich werden in Österreich zahlreiche intergeschlechtliche und wehrlose Kleinkinder aus rein kosmetischen Gründen einer geschlechts-anpassenden Operation unterzogen. Die drei, vorhin namentlich genannten Studentinnen, wollen mit ihrer Kampagne aufklären und ein Verbot von unnötigen Operationen an intergeschlechtlichen Säuglingen und unmündigen Kindern durchsetzen. Über die ganze Seite 2 des ,,fe_male‘‘-Magazins breitet sich folgendes Statement aus: ,,Wir wollen Inter sichtbar machen und fordern den Stopp der nicht-konsensuellen und irreversiblen kosmetischen und sterilisierenden Operationen an Intersex-Personen, sowie einen positiven, nicht-pathologisierenden Umgang mit Inter.‘‘

Ein schwieriges und ungewöhnliches Unterfangen hatte sich schließlich Christina Sieberer auserwählt. Mit ihrer Malkunst gedachte sie, Schmerzen sichtbar zu machen. Doch vorerst sind unsere Leserinnen und Leser dran: Schließen Sie Ihre Augen und erinnern Sie sich an ein Ereignis, bei dem Sie besonders große Schmerzen empfunden haben. Schmerzen – vom Körper erzeugte Empfindungen, bio-elektrische Impulse, die nur schwer nachvollziehbar, aber jedem geläufig sind. Egal ob auf physischer oder psychischer Ebene, wohl jeder und jede war schon einmal massiven Schmerzen ausgesetzt. Unter der Bezeichnung ,,Larme‘‘ (französisch: Träne) schuf Christine Sieberer eine anspruchsvolle Ausstellung, deren Werke sich überzeugend mit dem Thema Schmerz auseinandersetzten.

ZU UNSEREN
OBEN STEHENDEN FOTOS

FOTOS 1 bis 6: Eindrücke von den zahllosen Schriften in Samuel Hinterholzers ,,Schriften-Zentrum‘‘. FOTOS 7 bis 10: Beispiele der niveauvollen Plakatkunst des Trios Christina Eder, Svenja Spiegl und Rebecca Weis. FOTO 11: Einige der Postkarten des Trios, die mit markanten Sprüchen auf den noch immer nicht zufriedenstellend gelösten Umgang mit Inter-Kleinkindern verweisen. FOTOS 12 und 13: Wenn unerträglicher Schmerz gewissermaßen den Kopf zerreißt und ihn mit einer quälenden Glutfahne umhüllt… Christine Sieberer gelang es überzeugend, mit ihrer Malkunst diese Situation darzustellen. – (FHS, Odo Stierschneider, Fotos OST).

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Unter dem Motto ,,Die ganz Stadt ist Bühne‘‘ lädt der Halleiner Kulturverein SUDHAUS zu den Halleiner Kulturtagen 2018, die vom 7. bis 17. Juni 2018 stattfinden. Das handliche Programmheft informiert ausführlich über die insgesamt 22 bunt gemischten Veranstaltungen, die an 9 verschiedenen Veranstaltungsorten stattfinden und Theater, Konzerte, Tanz-Performance, Lesungen, Kabarett, Clownerie u.a. bieten. Die Eintrittspreise betragen regulär 18 Euro, ermäßigt 10 Euro. Der Festivalpass (ermöglicht Sonder-Ermäßigungen) kostet 20 Euro. Kartenbestellung und Vorverkauf: www.sudhaus-hallein.at; Kartenreservierung und Infos: office@sudhaus-hallein.at. Nachstehend bieten wir einen Überblick über die einzelnen Veranstaltungen, so wie sie im Programmheft aufscheinen.

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Das heuer zu feiernde Jubiläum ,,200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!‘‘ entfaltet sich in Hallein zum kulturellen Großereignis, dem, auch zahlreiche Jahre zurückgerechnet, nichts Vergleichbares gegenüber steht. Schon das zu diesem Anlass von der Stadtgemeinde Hallein herausgegebene festliche Jubiläums-Magazin, das sich schlicht ,,Programmheft Stille Nacht Hallein‘‘ nennt, weist für Hallein-Magazine einen Allzeit-Rekord von 72 Seiten auf. Ein derart umfangreiches Druckwerk wurde noch nie für eine Kulturoffensive in Hallein aufgelegt. Den Text gestalteten Florian Knopp und Barbara Tober vom Keltenmuseum. Das Halleiner Magazin zum Stille-Nacht-Jubiläum (Foto oben) führt in einem Kalendarium, das von Juni 2018 bis Februar 2019 reicht, insgesamt 178 Veranstaltungen auf, die an 24 verschiedenen Veranstaltungs-Orten stattfinden. 107 namentlich angeführte Mitwirkende und 34 Veranstalter und Kooperationspartner sind in das Veranstaltungs-Geschehen eingebunden.

Die Total-Renovierung des Gruber-Hauses, welches am 7. Juni 2018 im Rahmen eines Tages der Offenen Tür besichtigt werden kann (das ausführliche Programm dazu finden Sie in einem weiteren Beitrag gleich hier im Ressort Kultur weiter unten), ermöglicht bis zum 29. September die Einrichtung des neuen, auf 170 Quadratmeter vergrößerten Stille-Nacht-Museums. Mit der Neugestaltung des Gruber-Platzes zwischen Gruber-Haus und Stadtpfarrkirche wurde ein wichtiger städtebaulicher Akzent gesetzt. Schließlich darf nicht auf die neue Stille-Nacht-Orgel vergessen werden, die heuer erstmals zu Weihnachten in der Stadtpfarrkirche erklingen wird. Dieser Schub an positiven Ereignissen rund um das Thema Stille Nacht, veranlasste sechs prominente, in das Stille-Nacht-Geschehen eingebundene Persönlichkeiten, dazu ein persönliches Statement abzugeben.

GERHARD ANZENGRUBER
Bürgermeister der Stadt Hallein

,,Hallein nutzt dieses besondere Jahr, um seinen Stadtbürger Franz Xaver Gruber mit der Neugestaltung des Stille-Nacht-Bezirkes und einem abwechslungsreichen Programmangebot zum würdigen und das Thema Stille Nacht nachhaltig zu positionieren. Hallein möchte damit seinen Beitrag zur Bekanntheit und geschichtlichen Aufbereitung hinsichtlich der Entstehung des Liedes Stille Nacht! Heilige Nacht! leisten. Das war für uns Auftrag und Chance zugleich, die Attraktivität unserer Stadt zu steigern.‘‘

EVELINE SAMPL-SCHIESTL
Kulturstadträtin der Stadt Hallein
Kuratoriums-Vorsitzende Keltenmuseum Hallein / Stille-Nacht-Museum Hallein

,,Der in Hallein verbliebene Nachlass von Franz Xaver Gruber bildet den Grundstock der umfangreichsten Sammlung zu Stille Nacht! Heilige Nacht! Diese bedeutende Sammlung bekommt durch die Neugestaltung des Museums eine adäquate Plattform und wird, eingebettet in den revitalisierten Stille-Nacht-Bezirk, auch in völlig neuen Dimensionen barrierefrei zugänglich gemacht. Weitere Ziele waren, zukünftig das gesamte Gebäude zu nutzen, die Ausstellungsfläche zu erweitern und dem Stille-Nacht-Archiv Hallein neue Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.‘‘

FLORIAN KNOPP
Leiter Stille-Nacht-Museum Hallein und Keltenmuseum Hallein

,,Stille Nacht! Heilige Nacht! ist untrennbar mit dem 24. Dezember verbunden. Franz Xaver Gruber hat aber das ganze Jahr Saison und bietet darüber hinaus zahlreiche Geschichten und Musikerlebnisse in der Stadt Hallein. Die Einbeziehung zahlreicher Vereine, Institutionen und Kulturschaffender beim Rahmenprogramm war uns ein besonderes Anliegen. Mit Freude sehen wir der Wiedereröffnung des Stille-Nacht-Museums im Herbst entgegen. Der Tag der Offenen Tür am 7. Juni 2018, bietet eine erste Gelegenheit, sich von dem umfassend renovierten Gruber-Haus einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.‘‘

FRANZ PÖLZLEITNER
Gästeservice Tennengau

,,Das Projekt Stille Nacht Hallein stellt aus touristischer Sicht eine große Bereicherung für das Angebot in Hallein und im Tennengau insgesamt dar. Besonders reizvoll sind der forcierte kulturtouristische Ansatz und die Perspektive, das Projekt mit einem Fünf-Jahres-Plan auch nachhaltig anzulegen. Die Verleihung des Zipfer-Tourismus-Jurypreises an Hallein für das Angebot Gruber-Persönlich ist ein sehr erfreuliches Feedback.‘‘

GERLINDE LERCH
Stellvertretende Leiterin Bundesdenkmalamt – Abteilung für Salzburg

,,Die bereits umgesetzten Adaptierungs-Maßnahmen dienen den öffentlichen Nutzungs-Erfordernissen und sind so gewählt, dass der Grundriss und die Baustruktur des Gebäudes weitestgehend erhalten blieben. Insgesamt handelt es sich um eine gelungene und nachhaltige Restaurierung dieses Baudenkmals, bei dem durch die Umsetzung des Museumskonzeptes einerseits das Leben der Familie Gruber und andererseits die Baugeschichte des Hauses dokumentiert wurde.‘‘

HEINZ LANG
Architekturbüro Halle 1

,,Alle nötigen Eingriffe in die Bausubstanz des Gruber-Hauses wurden mit einer besonderen Behutsamkeit umgesetzt. Neue Elemente setzen sich durch das Baumaterial und die Ästhetik klar vom Bestand ab, ohne sich den Besuchern und Besucherinnen aufzudrängen. Insgesamt standen die Erhaltung und die Betonung der vorhandenen Gebäudestruktur im Vordergrund. Das war auch unser Leitmotiv in der Zusammenarbeit mit der Museumsleitung und dem Denkmalamt.‘‘

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Der Raum als Protagonist? Der Raum also als Hauptdarsteller? Wie funktioniert denn das? Da muss natürlich wieder ein Künstler her. Einer mit der Vielseitigkeit eines Bernd Oppl. Sein Thema ist der Raum. Egal ob es sich um ein großes Zimmer oder um einen kleinen Guckkasten handelt. Erst durch die Intervention des Künstlers wandelt sich der leere, kahle Raum zum fantasti-schen Protagonisten. Bernd Oppl kreiert Raum-Modelle, Video-Skulpturen und fotografische Objektkästen, in denen immer dem 3-dimensionalen Erlebnis die Hauptrolle zukommt. Am 29. Mai 2018 fand in der Galerie Schloss Wiespach die Vernissage zur Ausstellung ,,Bernd Oppl – der Raum als Protagonist‘‘ statt. Galerie-Gründer Notar Dr. Claus Spruzina begrüßte, in Anwesenheit des Künstlers, Kuratorin Margit Zuckriegl sowie die Gäste und hielt die einführende Rede. Kuratorin Margit Zuckriegl informierte ausführlich über den Künstler und seine Ausstellung, die bis 7. Juli 2018 geöffnet ist. Bernd Oppl, 1980 in Innsbruck geboren, lebt und arbeitet in Wien. Zur Zeit ist er als Artist in Residence in Brüssel tätig. Sein Thema ist der Raum, der durch künstlerische Intervention als Protagonist fungiert. Die Oppl-Ausstellung hält viel Sehens-wertes bereit, von dem hier aus Platzgründen nur einige Beispiele gezeigt werden können. Die Öffnungszeiten: Montag 9 – 12 Uhr, Donnerstag 9 – 12 Uhr, Freitag 9 – 12 und 16 – 20 Uhr, Samstag 10 – 15 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.

Unser 1. Foto oben zeigt von links Hausherrn Notar Dr. Claus Spruzina, daneben Kuratorin Margit Zuckriegl und Künstler Bernd Oppl bei der Ausstellungs-Eröffnung. Die Fotos 2 und 3 dokumentieren fotografische Arbeiten des Künstlers. Mit moderne städtische Architektur zitierendem Einsatz von unterschiedlichem Rollen-Material bei kontrastreicher Beleuchtung, wandeln sich zwei ursprünglich leere und inaktive Räume zu fesselnden Protagonisten. Ein ähnlicher Vorgang ist auf den Fotos 4 und 5 festgehalten, die beiden Räume mutieren unter einer dynamischen, nur in Schwarz gehaltenen Pinselführung, zu wirkungsstarken Protagonisten. Auch Schaukästen und Miniatur-Kinos laden die Besucher der Ausstellung zur intensiven Betrachtung ein. Auf unserem 6. Foto ein Schaukasten, der auf recht hinterhältige Weise auf seiner winzigen Bildfläche als Film alles wiedergibt, was sich in seinem Blickwinkel abspielt. Hinterhältig, weil mit vorerst nicht erkennbarer, deutlicher Zeitverzögerung. Wenn man hineinblickt, dann erlebt man immer nur bereits vergangene Sequenzen, immer nur ein Stück Vergangenheit, aber nie die echte Gegenwart. Nur wer die Nervenstärke mitbringt, eine erhebliche Zeitspanne aus der Nähe unbeweglich auf den kleinen Bildschirm zu blicken, kann sich schließlich selbst fotografieren, so wie unser Fotograf. Auf den Fotos 7 bis 11 entfaltet sich auf einem größeren Bildschirm eine spannende Video-Sequenz, die zeigt, wie sich aus drei Türen, in einen leeren Raum hinein, eine schwarze dicke Flüssigkeit ergießt, bis es für den halben Raum heißt ,,Land unter!‘‘. DER SALZSCHREIBER hält dazu eine Ergänzung bereit: Ein dünnes Rinnsal in der Bildmitte müsste abschließend bis zur unteren Kante des Bildschirms reichen. Unterhalb dieses Punktes gehört ein Glas aufgehängt. Gefüllt mit der offensichtlich aus dem Bildschirmgerät geronnenen, schwarzen Farbe… – (Odo Stierschneider, Fotos: OST.)

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Es sind die drei bedeutendsten Kulturschübe für die Stadt Hallein. Erstens: Die Schaffung des Keltenmuseums. Zweitens: Die Etablierung der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel. Drittens: Der großzügige Ausbau des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums am Gruber-Platz mit Eröffnung am 29. September 2018. Hier wurde nun mit dem Abschluss der Sanierungs- und Adaptierungs-Arbeiten im gesamten Gruber-Haus – nach der Neugestaltung des Franz-Xaver-Gruber-Platzes – der zweite große Meilenstein des Projektes ,,Stille Nacht‘‘ in Hallein bewältigt. Der dritte Meilenstein zum Thema ,,Stille Nacht‘‘ wird im Herbst errichtet, mit der Eröffnung des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums und der Einweihung der neuen ,,Stille-Nacht‘‘-Orgel in der Stadtpfarrkirche. Doch schon jetzt, am Donnerstag, 7. Juni 2018, dem Todestag von ,,Stille-Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Gruber, wird dessen einstiges Wohn- und Sterbehaus erstmals nach vollendetem Umbau der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bei Führungen werden Erkenntnisse aus der Bauforschung im Gruber-Haus präsentiert. Eine einmalige Gelegenheit, das Sanierungs- und Neugestaltungs-Konzept in dem noch leer stehenden Haus kennen zu lernen. Das bunte Rahmenprogramm am 7. Juni 2018 beginnt um 6,30 Uhr, bietet die Gelegenheit der Besichtigung des nun barrierefrei sanierten Gebäudes, weiters Auszüge aus Vermittlungs-Angeboten, Theater-Produktionen und Konzert-Programmen. Zur Todesstunde des Komponisten wird seiner um 16 Uhr an der Grab-Gedenkstätte gedacht. Nachstehend das komplette Programm.

DAS PROGRAMM ZUM
TAG DER OFFENEN TÜR AM 7. JUNI 2018


6.30–7.30 UHR:
ACHTSAMKEITSÜBUNG ,,STILLE NACHT‘‘

Bequeme Kleidung / Keine Vorkenntnisse erforderlich / Nur mit Anmeldung unter
06245-80783 oder t.golser@keltenmuseum.at

10 –13 UHR:
VERMITTLUNGSANGEBOT FÜR SCHULKLASSEN
,,DAS GRUBER-HAUS UND SEINE HAUS- UND BAUGESCHICHTE

Thema der Vermittlung: Die Geschichte rund um das Gruber-Haus sowie
der Umbau zum neuen ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein.

13–19 UHR:
FÜHRUNGEN – GRUBER PERSÖNLICH

Rundgänge mit Heimo Thiel (Darsteller von Franz Xaver Gruber), mit Brigitte Winkler (Darstellerin von Grubers Ehefrau Katharina), mit Benjamin Huber (Darsteller von Grubers Sohn Felix) und Martina Mathur (Darstellerin von Grubers Tochter Elisabeth).

PROGRAMMBEREICH THEATER UND MUSIK
Bauchladen-Figurentheater
mit Melanie Eichhorn
Theaterperformance mit dem Trio Venerdi und Lisbeth Ebner
Musik am historischen Hammerklavier und Christian Bauschke
Gitarre und Gesang mit Martina Mathur

16 – 16.30 UHR:
EHRUNG GRUBERS AN SEINEM GEDENK-GRAB

Halleiner Liedertafel 1849, Kirchenchor Hallein, Ensemble der Bürgerkorpskapelle
der Stadt Hallein, Bürgerkorps der Stadt Hallein.

AB 16,45 UHR:
RUNDGÄNGE ZUR
BAU- UND NUTZUNGS-GESCHICHTE DES GRUBER-HAUSES
Gesprächsrunden-Moderation:

Eveline Sampl-Schiestl, Kultur-Stadträtin der Stadt Hallein

17.30–18 UHR:
GESCHICHTE UND ZUKUNFT DES GRUBER-HAUSES
Gerhard Anzengruber,
Bürgermeister der Stadt Hallein
Dechant Johann Schreilechner, Stadtpfarre
Wolfgang Strasser, Restaurator
Holger Wendling, Archäologe Keltenmuseum Hallein
Michael Neureiter, Präsident ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft
Thomas Rußegger, Liegenschafts-Verwaltung Hallein

19–19,30 UHR:
MODERNE INFRASTRUKTUR IM DENKMALGESCHÜTZTEN GRUBER-HAUS
Eva Hody,
Martin Hochleitner,
Direktor Salzburg Museum
March Gut, Aussstellungsleiter
MOOI, Grafikbüro
Florian Knopp, Leiter ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN
OBEN STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Bis knapp vor dem Tag der Offenen Tür am 7. Juni wurde innen und außen intensiv am Gruber-Haus gearbeitet. Im Bild der Einsatz von schwerem Gerät an der Fassade, die zur Ferchl-Straße weist. – FOTO 2: In den künftigen Museumsräumen fand bereits eine Presse-Konferenz statt, in der über die vollbrachten Sanierungs-Maßnahmen und über den Tag der Offenen Tür informiert wurde. – FOTOS 3 und 4: Das nahezu gleiche Motiv im Gruber-Haus vor und nach der Renovierung. – FOTO 5: Eine Glanzleistung wurde mit dem Einbau eines Liftes vorgelegt. Die schwierige Bausubstanz stand einem derartigen Vorhaben massiv im Wege, doch man schaffte den Lifteinbau ohne die Fassade des Hauses zu beeinträchtigen. Das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum präsentiert sich damit absolut barrierefrei. – FOTO 6: Der ursprüngliche Zustand des Gebäudes war stellenweise wenig erfreulich. – FOTOS 7 bis 10: Wohin man jetzt auch blickt, durch die Renovierung bietet jeder Winkel des Gruber-Hauses einen erfreulichen Anblick. – (Presse-Aussendung des Keltenmuseums, Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Für das Jubiläumsjahr ,,25 Jahre Theater Bodi end Sole‘‘ wurde ein außerordentliches  Projekt entwickelt: ,,GILGAMESH 21“. Das älteste Epos der Welt wird zum Ereignis eines sinnlich intensiven Theaterabends. Viele Gespräche, der Austausch von Ideen und Materialien in der Planungsphase haben es möglich gemacht, dass in der kollektiven Auseinandersetzung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler aus den verschiedenen Bereichen (Performance, Musik, Video, Szenografie, Licht- und Tongestaltung) ein unverwechselbares Gesamtwerk entstanden ist. ,,GILGAMESH 21‘‘: Eine Geschichte, über 4.000 Jahre alt. Spielt sie im Heute, spielt sie im Morgen? Zeit und Raum scheinen aufgelöst. Bühne und Figuren verschmelzen in Reflexio-nen und Projektionen, tauchen ein in Musik und formen sich immer wieder neu. – Auf der Suche nach Selbsterkenntnis, nach dem Kern des Menschseins, das erst in der Spiegelung mit dem Du möglich wird, durchschreitet Gilgamesh alle Höhen und Tiefen seines Daseins. Vom unbeherrschten Despoten wandelt er sich zum weisen König. Auf dem Weg dorthin wird er von Allmachts-Phanta-sien beherrscht, von Ängsten geplagt, mit der Vergänglichkeit konfrontiert. Seine Welt ist eine Welt des gesellschaft-lichen Umbruchs. Seine Sehnsucht gilt der ewigen Jugend und Unsterblichkeit.

INHALT: Gilgamesh, der König von Uruk, ist maßlos, seine Herrschaft willkürlich. Da erschaffen die Götter Enkidu, ein Wesen, das aus der Steppe kommt. Enkidu soll ausgleichend auf den egomanischen König einwirken. Ganz im Sinne der Götter werden die beiden Freunde, aber anstatt für die Menschen von Uruk als "guter Hirte" zu sorgen, machen sich die beiden auf den Weg in den Zedernwald, um Humbaba, den Hüter des Waldes zu töten. Sie beginnen den Wald abzuholzen…

THEMEN: Die Themen unserer Zeit, wie Umweltzerstörung, Raubbau an der Natur, Suche nach dem ewigen Leben durch Antiagingmittel aber auch Fragen nach der Existenz Gottes, nach dem Wesen des Weiblichen werden in diesem alten Werk bereits angesprochen und abgehandelt. "GILGAMESH 21" ist die zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem ältesten, in einem Epos überlieferten Mythos der Welt, gespiegelt ins 21. Jahrhundert. 

UMSETZUNG: Die performative Umsetzung des Epos vollzieht sich einerseits in der Form des herkömmlichen Bühnengeschehens, andererseits verbindet die Erzählerin die einzelnen Erzählstränge und Motive und ermöglicht damit perspektivisch einen vielschichtigen Zugang auf die Sicht der Geschichte. Sarkasmus, Witz, und Ironie, wie sie bereits im Epos enthalten sind, dürfen auch an diesem Abend nicht fehlen. 

MITWIRKENDE: Auf der Bühne –  Wolfgang Kandler, Mareike Tiede, Wolfgang Oliver (Performance); Gertraud Steinkogler-Wurzinger (Gesang); Astrid Fürhapter-Royer, Ilse Lackenbauer, Valerie Schöberl, Markus Stangl, (Objektspiel); Agustín Castilla-Ávila, Sophie Hassfurther (Livemusik)
Szenografie – Alois Ellmauer
Videoinstallation – Nicole Baïer
Komposition – Agustín Castilla Ávila, Gertraud Steinkogler-Wurzinger
Kostüme – Pablo Alarcón
Bühnen und Figurenbau – Alois Ellmauer
Tonmontagen und Lichtdesign – Helfried Hassfurther
Stimmen – Alaa Dyab, Wolfgang Kandler, Mareike Tiede, Wolfgang Oliver, Michel Widmer
Regie – Christa Hassfurther, Bashir Khordaji
Bühnenfassung – Christa Hassfurther, Mareike Tiede, unter Verwendung der Textübertragungen des Epos von Stefan Maul und sumerischer Kurzepen von Raoul Schrott
Gesamtleitung – Christa Hassfurther
Aufführungstermine – Premiere am Sonntag, 27. Mai 2018, 19,30 Uhr. Weitere Termine: Mittwoch, 30. Mai, Samstag, 2. Juni, Sonntag, 3. Juni, jeweils 19,30 Uhr. – (Text & Foto: Bodi end Sole.)

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Das in Hallein realisierte Projekt „Gruber persönlich“ wurde am 16. Mai 2018 mit dem Jurypreis des Zipfer-Tourismus-Preises ausgezeichnet. Beim Vermittlungsprogramm „Gruber persönlich“ kann man Mitgliedern der Familie Gruber höchstpersönlich begegnen. Bei darstellerischen Rundgängen erzählen VermittlerInnen im historischen Kostüm die Geschichte von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ und berichten über das Leben und Wirken der Familie Gruber in Hallein. Franz Xaver Grubers Leben ist nicht nur eng verknüpft mit dem Weihnachtslied, sondern auch mit der Stadtgeschichte der Salzstadt Hallein, schließlich verbrachte er nahezu 30 Jahre in Hallein als Organist und Chorregent in der Stadtpfarrkirche. Das Angebot „Gruber persönlich“ ist als Führung, als Musikwanderung und Musikstunde in einer Halleiner Gaststätte das ganze Jahr buchbar! Das Führungsangebot ist Teil des Projektes „Stille Nacht Hallein“. Zur Auszeichnung mit dem Jurypreis erklärte der Leiter von Stille-Nacht-Museum & Keltenmuseum Hallein, Florian Knopp: ,,Der Jurypreis des Zipfer-Tourismus-Preises 2018 für das Vermittlungsangebot Gruber persönlich ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich. Bestätigung für den in Hallein eingeschlagenen Weg Stille Nacht als kulturtouristisches Angebot zu entwickeln. Und als Ansporn weiterhin kreative Ideen mit einem engagierten Team umzusetzen. Die Auszeichnung war nur durch die überzeugenden DarstellerInnen von Gruber persönlich möglich.“

 

,,GRUBER PERSÖNLICH‘‘ BEDEUTET
DEM ,,STILLE-NACHT‘‘-KOMPONIST ZU BEGEGNEN

Das Stille Nacht Museum Hallein birgt eine Vielzahl an Objekten aus dem Nachlass des Komponisten Franz Xaver Gruber, darunter Original-Niederschriften des Liedes ,,Stille Nacht‘‘. Die einzigartigen Originale geben interessante Details rund um die Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ preis. Die Tagebücher Franz Xaver Grubers und zahlreiche weitere schriftliche Zeugnisse lassen uns in die Geschichte eintauchen. Der Alltag der Menschen in der Mitte des 19. Jahrhunderts lässt sich so detailreich rekonstruieren. Die TeilnehmerInnen erwartet der authentische Ort und bereits ab Juni kann man Mitgliedern der Familie Gruber höchstpersönlich begegnen. Bei darstellerischen Rundgängen erzählen VermittlerInnen im historischen Kostüm die Geschichte von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ und berichten über das Leben und Wirken der Familie Gruber in Hallein. Fachkundig und humorvoll geben die DarstellerInnen einen Einblick in die Zeit Franz Xaver Grubers. Franz Xaver Grubers Leben ist nicht nur eng verknüpft mit dem Weihnachtslied, sondern auch mit der Stadtgeschichte der Salzstadt Hallein. Das Angebot „Gruber persönlich“ ist als Führung, als Musikwanderung und Musikstunde in einer Halleiner Gaststätte das ganze Jahr buchbar! Das Führungsangebot ist Teil des Projektes „Stille Nacht Hallein“. Bereits umgesetzt sind die barrierefreie Erschließung des Franz-Xaver-Gruber-Platzes und die Adaptierung des Gruber-Hauses, das am Donnerstag, den 7. Juni 2018 zu einem Tag der offenen Tür einlädt. Am 29. September 2018 eröffnet das Stille Nacht Museum Hallein zum Auftakt der Landesausstellung „200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Im November folgt die Einweihung der renovierten Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche, die künftig bei zahlreichen Orgelkonzerten erklingen wird. Darüber hinaus werden auch in den folgenden Jahren Programmschwerpunkte über das ganze Jahr den Franz-Xaver-Gruber-Platz und das Stille-Nacht-Museum in Hallein beleben.

DIE VIER DARSTELLER/INNEN
DER FAMILIE GRUBER
Heimo Thiel als
Franz Xaver Gruber 1787-1863. Der Komponist des Liedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ und langjährige Chorregent lebte von 1835 bis zu seinem Tod 1863 in Hallein. 1 Ölgemälde, 2 Selbstporträts und 3 Fotos gibt es von F. X. Gruber. Brigitte Winkler als Katharina Gruber 1789-1871. Die dritte Ehefrau Grubers hat ihren Mann um zehn Jahre überlebt und sorgte liebevoll für ihre Stiefkinder. Auch von Katharina fertigte der bekannte Salzburger Maler Sebastian Stief 1846 ein Ölporträt.
Benjamin Huber als Felix Gruber 1840-1884. Der jüngste Sohn von Franz Xaver Gruber erbte sein Talent, folgte ihm als Chorregent in Hallein nach und wohnte auch im Gruber-Haus. Er war Kapellmeister der Bürgerkorps-Musikkapelle Hallein und prägte genau so wie sein Vater das musikalische Leben in der Stadt Hallein.
Martina Mathur als Elisabeth Gruber 1832-1902. Eine der beiden erwachsenen Töchter, die Franz Xaver Gruber selbst für den Chor ausgebildet hat. Sie begleitete den Komponisten bei Ausflügen zu Opernvorstellungen in die Stadt Salzburg und starb als verwitwete Elisabeth Löschinger auch im Gruber-Haus. – Auf dem oben stehenden FOTO 1 ist die Freude spürbar, die die Zuerkennung des Jurypreises des Zipfer-Tourismus-Preises für das Vermittlungsprogramm ,,Gruber persönlich‘‘ bei allen Beteiligten auslöste. Auf dem FOTO 2 von links Heimo Thiel als Komponist Franz Xaver Gruber, Bernhard Huber als Felix Gruber und Brigitte Winkler als Katharina Gruber. – (Presse-Aussendung des Keltenmuseums / Bernhard Huber. Fotos: Stille-Nacht-Museum Hallein.)

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Mit der Festspielsaison 2018 wird das 26. Jahr der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel eingeläutet. Zwischen Samstag, 4. August 2018 und Montag, 20. August 2018, wird das Stück ,,Hunger‘‘ insgesamt acht Mal aufgeführt. Regisseur Frank Castorf, immer auf der Suche nach einer Novität für seine ausufernden Produktionen, nimmt sich gerne der Werke extremer Dichter an. In diesem Jahr ist auf der Halleiner Pernerinsel ein norwegischer Außenseiter dran, um von Frank Castorf dargeboten zu werden: Knut Hamsun, geboren 1859, mit seinem Debütroman ,,Hunger‘‘, der ihn 1890 mit einem Schlag berühmt gemacht hat. Zuvor hatte Hamsun Jahre in Armut verbracht und beklemmend beschrieben, was Hunger bedeutet: Er schluckt den eigenen Speichel runter um ein Sättigungsgefühl zu haben, er saugt an Steinen oder Holzspänen. Aber dann: 1920 wird Hamsun mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

HAMSUNS DRAMATISCHER LEBENSBOGEN:
ARMUT, RUHM, WOHLSTAND, ARMUT

Hamsun stand nach dem 2. Weltkrieg am Zenit und fand weltweit Anerkennung. Doch als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, zollte Hamsun ihnen seine Anerkennung und als die deutsche Wehrmacht in Norwegen eindrang, reagierte er positiv. Seinem Freund Joseph Goebbels, dem NS-Propaganda-Minister, schenkte Hamsun 1943 seine Nobelpreis-Medaille. Doch Hamsun betrachtete den Nationalsozialismus immer kritischer. 1943 empfing Adolf Hitler Hamsun auf dem Obersalzberg wobei es zu einem Streitgespräch kam. Dennoch wurde Hamsun nach dem Krieg wegen Kollaboration zu einer derart hohen Geldstrafe verurteilt, dass er 1952, im hohen Alter von 93 Jahren, in tiefer Armut starb. Ein dramatischer Lebensbogen: Von der anfänglichen Armut zum international erfolgreichen Autor und schließlich wieder der Absturz zurück in die Armut.

FÜR DEN REGIE-BERSERKER FRANK CASTORF
IST ,,HUNGER‘‘ WOHL EINE GROSSE VERSUCHUNG

Im Mittelpunkt von Knut Hamsuns Roman ,,Hunger‘‘ steht ein junger Mann ohne feste Bindung an Familie oder Freunde. Mit hohen Ansprüchen an sich selbst, auf der Suche nach Erfolg als Schriftsteller. Doch seine Arbeiten werden abgelehnt: zu unverständlich, zu abgehoben. Er leidet unter Geldmangel, statt des erhofften Erfolges stellt sich Hunger ein, grausamer Hunger von dem natürlich niemand erfahren soll. Unter solchen Umständen wird es immer schwieriger, sich dem langersehnten Erfolg zu nähern. Sein Verhalten wird sonderbar und wahnhaft, die Umwelt erscheint auf gespenstisch-unheimliche Weise immer mehr ohne logische Zusammenhänge und völlig unberechenbar. Der Unterschied von Realität und Phantasie schwindet, beide Begriffe verschmelzen ineinander. Eine extreme, aber kunstvolle Selbst- und Weltbeschreibung aus der Perspektive verborgen gehaltener materieller Not, das findet sich in diesem Roman, in dem Knut Hamsun sein eigenes Elend auf eine Weise zum Thema machte, wie dies zuvor in der Literatur noch nie der Fall war. Für einen dramatischen Berserker vom Format Frank Castorfs, muss das wohl die große Versuchung darstellen. Welche Überraschung dürfen wir von ihm in Hallein erwarten?– (Carl Hegemann, Norbert Mayer, Odo Stierschneider.)

ZUR OBEN STEHENDEN
ABBILDUNG

Das 152 Seiten starke Programmheft zur Spielsaison 2018 der Salzburger Festspiele, liefert einen umfassenden und kompetenten Überblick auf das vielfältige künstlerische Angebot der drei großen Bereiche Oper, Schauspiel und Konzert, informiert aber auch über die Bereiche Kinder & Jugend, Service, Sitzpläne, Preise und Spielpläne. Das verwendete Bildmaterial (das Beispiel oben aus dem Jahre 1982 steht im Programmheft neben den Darlegungen zur Aufführung ,,Hunger‘‘: Ohne Titel, gefertigt in Ölfarbe, Ölkreide und Bleistift), dokumentiert heuer nicht den künstlerischen Bereich der Salzburger Festspiele sondern es zeigt insgesamt 19 ganzseitige Arbeiten des US-Künstlers Cy Twombly (1928 – 2011). Der Maler, Fotograf und Objektkünstler zählt in der Fachliteratur zu den wichtigsten Vertretern des abstrakten Expressionismus. Seine ,,Werke‘‘ erzielten teilweise provokant hohe Preise, ein Beweis dafür, dass Reichtum durchaus den Verstand ruinieren kann. Cy Twombly genoss eine vielseitige künstlerische Ausbildung, bereiste ganz Europa, speziell den Mittelmeerraum und die griechischen Inseln und erhielt mehrere internationale Auszeichnungen, in Texas wurde für ihn ein spezielles Museum errichtet. Als er in New York ausstellte, schrieb ein Kritiker: ,,Es gibt ein paar Kleckse und ein paar Spritzer und hier und da einen Bleistiftstrich‘‘. Womit wir auch schon beim heiklen Thema sind.

Die 19 im aktuellen Programmheft 2018 der Salzburger Festspiele gezeigten ,,Arbeiten‘‘ Cy Twomblys schockieren durch ihre Anspruchslosigkeit. Daran ändert auch nichts der gewalttätig wohlwollende Beitrag ,,Die Macht der Bilder und der Poesie‘‘ auf Seite 5 des Programmheftes. Autor Heiner Bastian zieht als begnadeter Formulierungs-Artist alle Register einer angestrengt positiven Betrachtung der äußerst dürftigen, teilweise beleidigend anspruchslosen ,,Kunstwerke‘‘. Angesichts der lächerlichen Schmierereien und des peinlichen Gekritzels entfaltet Heiner Bastian gekonnt poetische Verzweiflungs-Kraftakte. Zitat: ,,Bei der Betrachtung des Werkes von Cy Twombly weiß ich, dass es ein grenzenloses poetisches Bewußtsein ist, mit dem der Künstler ein anhaltendes Zwiegespräch führt. Es ist ein stets suchendes und sich wandelndes Werk, in dem die Metaphysik der Poesie als einzige Wahrheit existiert. In der Persistenz dieser auflodernden, leuchtenden Formen erscheint die bacchantische Psyche als mythopoetisches Zeichen, ein dissonanter, lauter, ungezähmter Widerhall. Es ist, als wollte der Künstler nur den subversiven, entfesselten Ausdruck des magischen Augenblicks eines höheren mythischen Grundelements zulassen‘‘. (Zitat-Ende). Schon vor Jahren schockierten die Salzburger Festspiele mit fragwürdigen abstrakten Machwerken in ihrem Programmheft. Dieser Entgleisung folgten in den folgenden Jahren beeindruckende Fotos aus dem Festspiel-Geschehen. Somit wünschen wir schon jetzt den Programmheft-Machern für 2019 ein deutlich besseres Gespür bei der Auswahl des Bildmaterials. – (Odo Stierschneider. Foto: OST).

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Ab sofort steigt die Temperatur der Salzach rund um die Pernerinsel von Monat zu Monat kontinuierlich an, bis sie schließlich in der ersten Oktoberwoche 2018 nur noch dampft und brodelt. Denn: Es kündigt sich ein groß angelegtes, fantastisches, ergreifendes, liebenswertes und romantisches Opern-Ereignis für die ganze Familie auf der Festspielbühne der Pernerinsel an. Mit einem außerhalb der Salzburger Festspiele noch nie dagewesenen Einsatz von nahezu 150 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne, wird das gigantische Musikprojekt ,,Der kleine Prinz‘‘ nach Saint-Exupérys unglaublichem internationalen Bucherfolg, der bis heute ungebrochen ist, auf der Pernerinsel realisiert. In Deutschland erschien das Buch ,,Der kleine Prinz‘‘ bereits in einer Auflage von 11 Millionen Exemplaren, in der Schweiz und in Österreich wurden 10 Millionen Exemplare gedruckt. Nicht nur in allen großen europäischen Ländern sondern auch in Japan fand das Buch mehrere Millionen Leserinnen und Leser. Weltweit wurden bereits über 140 Millionen Bücher verkauft. Damit steht ,,Der kleine Prinz‘‘ weltweit in der Reihe der erfolgreichsten Werke.

DIE MÄRCHENHAFTE WELT
DES KLEINEN PRINZEN

Die Idee zur Realisierung der romantischen Oper ,,Der kleine Prinz‘‘ entstand im Gespräch zwischen dem Präsident des Vereines Innovative Musikprojekte Salzburg Dirigent Hans-Josef Knaust und dem Komponist Nikolaus Schapfl. Diesem wurde eine ganz besondere Auszeichnung zuteil: Nachdem sich bereits mehr als 70 (siebzig!) Komponisten in der Vergangenheit vergeblich bemüht hatten, die Vertonungs-Rechte für ,,Der kleine Prinz‘‘ von der Familie Exupéry zu erhalten, erhielt Nikolaus Schapfl 1998 die Rechte zur musikalischen Umsetzung dieser märchenhaften Geschichte. Eine Hörprobe im Rahmen der Pressekonferenz in Hallein vermittelte ein ergreifendes, berührendes und einfühlsames Musikerlebnis.
Mit großer Orchesterbesetzung, opulentem Chor, herausragenden Solisten und einer phantasievollen Inszenierung unter der musikalischen Leitung von Hans-Josef Knaust und unter Regie von Konstantin Paul, wird das Publikum auf hinreißende Art und Weise in die mythisch-märchenhafte Welt des ,,Kleinen Prinzen‘‘ geführt.

PREMIEREN-VORSTELLUNG
AM 4. OKTOBER 2018

Auf der Halleiner Pernerinsel gewährleisten ein professionelles Sängerensemble von Absolventen des Mozarteums, Musikerinnen und Musiker des Mozarteum-Orchesters, der Camerata Salzburg und des Musikum Salzburg, Solistinnen und Solisten vom Mozarteum Salzburg sowie talentierte Musikschülerinnen und Musikschüler aus Gymnasien in Stadt und Land Salzburg ein hinreißendes Zusammenwirken von besonders talentierten jungen Musikern mit professionellen Künstlern. In Deutschland wurde die Oper ,,Der kleine Prinz‘‘ bereits mehrere Male aufgeführt, am Donnerstag, 4. Oktober 2018 findet auf der Halleiner Festspielbühne die Österreich-Premiere statt. Es folgen zwei weitere Aufführungen am Samstag, 6. Oktober und am Sonntag, 7. Oktober. Alle drei Aufführungen beginnen um 19 Uhr. Nun ist ja noch etwas Zeit bis dahin. Erfreulicher Weise wurden bei der Halleiner Pressepräsentation umfangreiche schriftliche Unterlagen übermittelt. DER SALZSCHREIBER wird sie nützen, um noch mehrere Male an das kulturelle Großereignis ,,Der kleine Prinz‘‘ auf der Pernerinsel hinzuweisen. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

ZU DEN OBEN
GEZEIGTEN FOTOS

FOTO 1: Blick auf die Presse-Präsentation der romantischen Oper ,,Der kleine Prinz‘‘ für die lokale Presse im Büro des Halleiner Kulturvereines SUDHAUS. FOTO 2: Präsentatoren und prominente Teilnehmer an der Presse-Präsentation. Vorne von links: Nikolaus Schapfl, Komponist sowie Hans-Josef Knaust, musikalische Leitung. 2. Reihe von links: Halleins Kultur-Baumeister Friedl Bahner; Willi Grundtner, Obmann Tourismusverband Hallein / Bad Dürrnberg; Eveline Sampl-Schiestl, Kultur-Stadträtin; Konstantin Paul, Regie; Karin Sophie Pfliegler, Schriftführerin des Vereins Innovative Projekte Salzburg und Konzert-Veranstalterin (In Hallein trat sie zuletzt mit dem Benefizkonzert des Lions-Clubs Salina-Tennengau zugunsten der neuen ,,Stille Nacht‘‘-Orgel in der Stadtpfarrkirche in Erscheinung;. Simone Seymer, Geschäftsführerin des Halleiner Kulturvereins SUDHAUS. FOTO 3: Komponist Nikolaus Schapfl. FOTO 4: Musikalischer Leiter Hans-Josef Knaust. FOTO 5: Regisseur Konstantin Paul. – (OST)

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Der Tennengauer Kunstkreis eröffnete im kunstraum pro arte am Schöndorferplatz in Hallein, unter dem Titel ,,Immer in Sicht‘‘, eine weitere Ausstellung seiner Reihe zeitgenössischer zeichnerischer/graphischer Positionen, erweitert durch faszinierendes und raffiniertes bildhauerisches Objekt-Design. Dazu Martin Gredler, selbst hervorragender Künstler und Leiter der grafischen Werkstatt im Salzburger Traklhaus, als Kurator: ,,Den Zeichner und Maler Thomas Nemec und den Bildhauer Egon Straszer verbindet eine intensive Auseinandersetzung mit Hallein. Ihre Werke waren hier jedoch schon lange nicht mehr zu sehen und vor allem noch nie gemeinsam. Gerade der enorme Gegensatz der beiden Künstler hat mich bei der Auswahl der Arbeiten für diese Ausstellung fasziniert.‘‘ Egon Straszer, der Bildhauer aus Kärnten und Thomas Nemec, der Maler und Grafiker aus Wien: Der Eine reduziert in seiner Arbeitsweise das Gestein und legt das Werk frei, der Andere fügt Farben hinzu und lässt so auf Papier seine Werke entstehen. Der Wiener Künstler Nemec beobachtet die gesellschaftspolitischen Ereignisse mit einem wachen Blick und durchaus kritisch. Er arbeitet auf Papier beeindruckend dynamisch gegen das etablierte System, gegen das Perfekte und gegen die Schönheit im Absoluten. Im starken Kontrast dazu, die Arbeiten des Bildhauers Egon Straszer. Ausgehend von klaren Linien, schafft er überzeugende Kunstobjekte aus dem dreidimensionalen Stein. Aber nicht nur im Material stehen die Arbeiten von Bildhauer Egon Straszer im starken Gegensatz zu denen von Zeichner und Maler Thomas Nemec. Seine spannenden Objekte, vorwiegend aus Stein, sind klar, streng strukturiert, ohne Schnörksel und Wirrungen. Erfolgreich auf der Suche nach der perfekten Form, bergen sie ein faszinierendes und apartes Geheimnis.

 

So setzt die Ausstellung ,,Immer in Sicht‘‘ zwei völlig unterschiedliche künstlerische Positionen auf spannende Art zueinander in Beziehung, die auf den ersten Blick betrachtet, eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Der Besucher wird an den Bilder-Wänden mit viel Fleisch, Wollust, Körperlichkeit und Gewalt konfrontiert. Verstärkt wird die, den Raum beherrschende Schwere zusätzlich durch das Dominieren von düsteren Farben. Dicke, schwarze Farbstriche und Farbflächen bei Thomas Nemec und massive, meist dunkel gemaserte Steine bei Egon Straszer. Diese fantastischen Skulpturen muss der Besucher von allen Seiten betrachten. Er soll ihnen schließlich ihr spannendes Geheimnis entlocken. ,,Die Ausstellung öffnet den Zugang zur Auseinandersetzung mit Fragen nach gängigen Idealen, Schönheit, Perfektion und Form.” So Kerstin Klimmer-Kettner, die fachkundige und engagierte Leiterin der Galerie kunstraum pro arte.

 

Kurzbiografien:

THOMAS NEMEC, 1958 in Wien geboren. 1987-97 Studium an der Wiener Kunstschule bei Prof. Eisler, 1988 als dessen Assistent; zwischen 1988 und 1994 Lehrtätigkeit an der einst in Hallein aktiven internationalen Sommerakademie Salzburg, Studienaufenthalte in Salzburg und Berlin. – EGON STRASZER wurde 1966 in Malta / Kärnten geboren und absolvierte in den 1980er Jahren die Ausbildungen zum Kunstschmied und zum Holz und Steinbildhauer. Seit 2007 hat er seine Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in St. Pölten. Anfang der 1990er Jahre Teilnahme an experimentellen Bildhauersymposien in Adnet. Gründung der Künstlergruppe „EUG“. Assistenz an der Internationalen Sommerakademie Salzburg bei Prof. Zenzmaier. Seit 1999 Engagement für Infrastruktur, Organisation von Symposien und Vorstandstätigkeit im Verein Kunstwerk Krastal.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN ABBILDUNGEN

FOTOS 1 bis 4: Die durchaus exzessiven Bilder von Thomas Nemec gewinnen durch ihre vorwiegend in dokumentarischem Schwarz-Weiß gehaltenen Darstellungen sichtbar und spürbar an zusätzlicher fulminanter Brisanz. Mit beneidenswert sicherem Pinselstrich präsentiert er uns seine üppig geformte Weiblichkeit (im Zeichen der Gleichberechtigung werden von ihm auch Männerkörper in ähnlicher Ausprägung geschaffen). FOTO 5: Dem aufmerksamen Betrachter offenbart sich dieses Kunstobjekt alsbald als ein Paar auf einem stolzen Pferd. FOTO 6: Meisterhaftes Design kennzeichnet die künstlerischen, formschönen und edlen Objekte von Egon Straszer, der mittlerweile mit Marmor, Serpentin und Granit arbeitet. FOTO 7: Ein weiteres Objekt, an dem wir erst durch eine Nahaufnahme im richtigen Winkel (FOTO 8) ein aufregendes Geheimnis enthüllen: Egon Straszer präsentiert uns unter der Oberfläche seiner Arbeiten, aber nur unter dem richtigen Blickwinkel, die Formenwelt der vierten Dimension! Eine völlig neue Kreation im Kunstgeschehen, Egon Straszer hat gewissermaßen eine neue Kunstgattung geschaffen, zukunftslastig, da sie ohne High-Tech nicht realisierbar ist. FOTO 9: In einer mannshohen Metallkonstruktion (Egon Straszer ist auch Kunstschmied) hängen dunkle Gesteinsobjekte. Auch hier: unter einem ganz bestimmten Blickwinkel öffnet sich der Blick in die geheimnisvolle vierte Dimension.– (Odo Stierschneider, Presseaussendung pro arte. Foto: OST.

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In den Jahren 2008 bis 2016 präsentierte die Herausgeberin der Halleiner Stadtzeitung, Caroline Hubble, im Rahmen der Radiofabrik Salzburg, jeden Donnerstag auch das Radio-Magazin der Halleiner Stadtzeitung. Interviews mit Repräsentanten aus Politik, Kultur und Wirtschaft, Berichte über wichtige Ereignisse in Hallein, aktuelle Kurzmeldungen und Veranstaltungs-Hinweise wurden durch Musikeinspielungen aufgewertet. Ab Herbst 2016 herrschte schließlich Funkstille. Erfreulicher Weise fand sie am Freitag, 6. April 2018 um 18 Uhr ihr Ende. Alcin Hassan aus Syrien, seit 2 Jahren in Hallein und Simone Seymer, Geschäftsführerin des Halleiner Kulturvereines SUDHAUS, präsentierten die neue Rundfunksendung Jukebox Hallein – das Kulturradio aus Hallein und werkten mit hörbarem Engagement eine Stunde lang an den Hebeln des Aufnahme- und Mischpultes in der Radiofabrik.

Die neue Radiosendung aus Hallein ist jeden ersten Freitag im Monat ab 18 Uhr bei der Radiofabrik auf 107,5 oder 97,3 zu hören. Die beiden Radio-Ladies Alcin Hassan und Simone Seymer (auf unserem Foto oben am Tatort in der Radiofabrik) zuständig für Redaktion und Moderation, haben sich vorgenommen, unter anderem ,,Überraschungen, Nebensächliches und Wunderbares‘‘, vorwiegend aus dem Halleiner Kulturbereich, zu präsentieren. Auszüge aus der ersten Radiosendung am Freitag, 6. April: Das Internationale Halleiner Schlagzeug-Festival 2018, mit Hörproben und Gesprächen mit Mitwirkenden, bildete einen wichtigen Programmpunkt. So war sogar Nachwuchsmusiker Markus Angerer zu hören, der zu den ,,Salzschlümpfen‘‘ der Dürrnberger Bergknappenmusik zählt. Auf gleiche Art wurde die Night Music präsentiert, ein erlesener Jazz-Abend im Café Kurkuma. Ein Gespräch mit Christa Hassfurther, die sich mit dem ältesten Epos der Welt, dem über 4.000 Jahre alten Gilgamesch-Epos befasst (Aufführung Ende Mai in der Alten Schmiede), die Frage an Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl: ;;Was ist Kultur?‘‘ waren weitere Programmpunkte. Daraus einige Feststellungen: ,,Kultur wärmt unsere Seele, Kultur trägt zur Herzensbildung bei. Kultur ist im Wesentlichen von Kunst und Musik getragen, Kultur bedeutet Aufbruch, Spannung, Kreativität.‘‘ Radio-Moderatorin Alcin Hassan brachte einen Text über das Glück in Deutsch und Arabisch zu Gehör, die Musik steuerte Rim Banna bei. – Die nächste Sendung des neuen Kulturradios aus Hallein wird am Freitag, 4. Mai 2018 von 18 bis 19 Uhr geboten. Die beiden Radio-Ladies freuen sich über Reaktionen, Ideen und Anregungen unter radio@sudhaus-hallein.at. Auch wer noch mitmachen will, sollte sich unbedingt melden. – (Odo Stierschneider. Foto: Radiofabrik).

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Der klinisch saubere, wahrscheinlich sogar keimfreie Guberplatz (siehe 1. Foto oben) zwischen der schneeweißen (!) Stadtpfarrkirche und der neu gestrichenen Fassade des Stille-Nacht-Museums (Komponist F. X. Grubers einstiges Wohnhaus) die hier auch bereits die künftige Bezeichnung ,,Stille Nacht Museum Hallein‘‘ trägt – ist ganz offensichtlich eine Computer-Installation, die es mit der Realität nicht so genau nimmt: siehe das schneeweiße Gebäude entlang der anschließenden Ferchlstraße. Wir wissen also, wie wir das 1. Foto oben einzuschätzen haben: Eine Orientierungshilfe, die offenbar in vielen Bereichen mit der Realität gar nicht übereinstimmen will. Das schenkt Hoffnung und liefert Zuversicht, dass es sich mit dem 2. Foto oben, einer Computer-Installation vom künftigen, völlig neu gestalteten Stille Nacht Museum, genauso verhält: die schneeweiße, schreckliche technologisch-nüchterne, seelenlose Ausstrahlung lässt alles vermuten, nur nicht einen Ausstellungsraum rund um das weltweit bekannteste Weihnachtslied ,,Stille Nacht‘‘. Es ist dringend zu hoffen, dass im neuen Stille-Nacht-Museums dem Besucher mehr an heimeliger Atmosphäre und mehr an Wärme geboten wird, als hier erkennbar ist. Es muss ja nicht gleich wieder eine möglichst originalgetreue Nachbildung von Komponist Franz Xaver Grubers Arbeitszimmer sein, so wie sie, siehe 3. Foto oben, über Jahrzehnte im Halleiner Stille-Nacht-Museum dargeboten wurde.

Sechs in verschiedenen Weißtönen gehaltene Farbversuche an der Wand von Grubers einstigem Wohnhaus, zum Zeitpunkt der Aufnahme noch keusch unter einer Planen-Abdeckung verdeckt (4. Foto oben), zeigen, wohin die Reise geht. Der Gruberplatz wird also künftiger heller als bisher in Erscheinung treten. Freilich gibt es in der Branche der Fassaden-Einfärber folgende Erkenntnis: Wer sich nicht für eine bunte Gebäudefarbe zu entscheiden getraut, der wählt zur Sicherheit die Farbe Weiß. Denn das neutrale Weiß passt nahezu immer. Außerdem hält in diesem Fall das Argument der Wiederbelebung der historischen Farbe von Grubers Wohnhaus. Dazu unsere historische Aufnahme von Grubers Schein-, Symbol- oder Leer-Grab, dahinter die weiße Fassade des Gruber-Hauses, siehe 5. Foto oben. Übrigens: die Alten wussten ganz genau, wie man ein Schein-Grab mit üppigem Blumenschmuck schmückt. So etwas war nur in den drückenden Notzeiten der 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts möglich. Heute, in Zeiten grassierenden Wohlstandes, zeigt das irreführende Symbol-Grab in der Regel einen dürftigen Blumenschmuck, welcher der Bedeutung des Stille-Nacht-Komponisten F. X. Gruber überhaupt nicht entspricht. Und die Alten wussten auch ganz genau, wie man den Eingangsbereich zu Grubers Wohnhaus mit Weihnachtsgirlanden schmückt: Es genügt eine Umrahmung des Gebäude-Einganges und eine Umrahmung von Grubers Porträt-Haupt über dem Gebäude-Eingang. In den letzten 15 Jahren verunstaltete eine wirre und planlose Girlanden-Verschlingung die Gebäudefassade zur Weihnachtszeit. Hoffentlich ändert sich dies im kommenden Stille-Nacht-Jubiläums-Advent zugunsten des historischen Vorbildes, das man sicher noch verbessern kann. – Einen weiteren Blick in die Zukunft vermittelt das von Bildhauer Hans Baier geschaffene Porträt-Haupt Grubers über dem Eingang zum künftigen Stille-Nacht-Museum: die Fassadenfarbe ist auf dem 6. Foto oben bereits in Weiß gehalten. – (Odo Stierschneider. Fotos 1, 2, 3, 5 und 6: Keltenmuseum Hallein, Foto 4: OST).

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Von solchen Tagen kann die Halleiner Kulturszene nie genug bekommen, sie verewigen sich als strahlende, elementare Kultur-Ereignisse im Geschichtsbuch der Kulturstadt Hallein. Dies gilt auch für den 26. Februar 2018, als die Kleinkunst-Bühne Alte Schmiede auf der Halleiner Pernerinsel in festlicher Form ihrer Bestimmung übergeben wurde. Es entstand eine reizvolle multifunktionelle Veranstaltungsstätte, die künftig von Halleiner Kultur-Initiativen auf vielfältige Art für ein breit gefächertes Programm genutzt werden kann. Der Halleiner Bürgermeister Gerhard Anzengruber und Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl begrüßen die Eröffnungsgäste im Namen der Stadt Hallein, die immerhin an die 300.000 Euro für die Adaptierung der Alten Schmiede bereitgestellt hatte. Der Kulturverein SUDHAUS hallein.kultur übernahm die künstlerische Gestaltung des Eröffnungsabends.

Vier völlig unterschiedliche künstlerische Darbietungen prägten die festliche Eröffnung der neuen Kleinkunst-Bühne Alte Schmiede. Mit einer skurrilen, aberwitzigen, durchaus poetischen Momentaufnahme aus der letztjährigen Produktion – geprägt durch behördliche Amtswege, Umwege, Sackgassen, verschlungene Pfade – lieferte das Theater Bodi end sole mit Anna Russegger, Michel Widmer und Rachid Zinaladin, unter Regie von Christa Hassfurther und Bashir Khordahji, den ersten Beitrag des Eröffnungsabends. Es folgte eine beeindruckende Improvisation von Franziska Berger (Tanz) und Jovica Ivanovic (Akkordeon). Franziska Berger, freischaffende Tänzerin, Musik- und Tanzpädagogin, war schon bei den Halleiner Kulturtagen 2016 und 2017 zu bewundern. Im Rahmen des dritten Beitrages trat der großartige Marimba-Meister Ivan Mancinelli in Erscheinung, der sein Instrument souverän beherrscht und zwei temperamentvollle Mexikanische Tänze, komponiert von Gordon Stout, zu Gehör brachte. Schließlich kam auch der Humor nicht zu kurz. Das Clown-Duo Bonifazius & Michelino (Heimo Thiel und Michel Widmer) legte los – mit einer aufs Zwerchfell zielenden musikalischen Gratulation zur Eröffnung der Kleinkunstbühne Alte Schmiede.

Nahezu 300.000 Euro nahm die Stadtgemeinde für den Umbau der Alten Schmiede in die Hand, für Lärmisolierung innen und außen, einen Theaterboden, Theatervorhänge, Grundausstattung für Licht und Ton, Garderoben mit Toiletten und Duschen sowie flexible Tribünenelemente. Damit soll maximale Einsetzbarkeit und Verwendbarkeit der Räumlichkeiten gewährleistet werden: Je nach Bedarf kann der Raum verkleinert oder vergrößert werden, Bühne selbst gibt es keine, die Darsteller agieren direkt vor dem Publikum. Die Alte Schmiede wurde gewissermaßen eine Blackbox, die man für Theater, Ausstellungen, Lesungen, Filmabende, Konzerte, eigentlich für jedes Genre, verwenden kann. Bis zu über100 Besucher sollen Platz finden, der Zugang wird vom Innenhof der Salzburger Festspiele her ermöglicht. Auch Christa Hassfurther, Leiterin der Theatergruppe Bodi end sole, war in die Planung eingebunden, und lobt das Projekt: "Ich finde es toll, dass vieles berücksichtigt wurde, dass es wieder einen Saal mit einer technischen Grundausstattung für Kultur-Veranstaltungen gibt." Sie hofft auch, dass dies ein erster Schritt zu einem vollwertigen Kulturzentrum sein könnte, mit Proberäumen, Arbeitsräumen, Werkstätten usw. Im besten Fall verwaltet durch den Verein Sudhaus oder einen eigenen Verein, wie es in der ARGE oder auch im Rockhouse in der Stadt Salzburg der Fall ist. – Der Verein SUDHAUS hallein.kultur nützte den Eröffnungsabend, um den Anwesenden seine neue Geschäftsführerin Simone Seymer und seinen neuen Obmann Christopher Patrick Habersatter vorzustellen. Der übrige Vereinsvorstand umfasst Obmann-Stellvertreter Michel Widmer, Schriftführerin Christina Schorn-Mancinelli, Schriftführerin-Stellvertreter Ivan Mancinelli, Kassier Peter Strobl und Kassier-Stellvertreter Herbert Struber.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1:
Repräsentanten der Stadt Hallein und des Kulturvereins SUDHAUS hallein.kultur nahmen die Eröffnung der neuen Kleinkunstbühne Alte Schmiede vor. Von links im Bild: 1. Bürgermeister Gerhard Anzengruber, 3. Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, 4. Christopher Patrick Habersatter, Obmann des Kulturvereines SUDHAUS hallein.kultur, 6. Die neue Geschäftsführerin des Kulturvereines SUDHAUS hallein.kultur, Simone Seymer. FOTO 2: Simone Seymer, deutlich ins Bild gesetzt. Auf den FOTOS 3 bis 8 die künstlerischen Gestalter des Eröffnungsabends: Anna Russegger und Rachid Zinaladin von der Theatergruppe Bodi end sole, am Akkordeon Jovica Ivanovic, Tänzerin Franziska Berger, Marimba-Solist Ivan Mancinelli und schließlich das Clown-Duo Bonifazius & Michelino, dargestellt von Heimo Thiel und Michel Widmer. FOTO 9: Blick auf die kleine Zuschauertribüne. Ihre 6 Reihen fassen vollbesetzt über 100 Zuschauer. FOTO 10: Im Publikum herrschte beste Stimmung, unser Foto entstand beim Auftritt des Clown-Duos Bonifazius & Michelino. – (Odo Stierschneider, Fotos 1, 2, 4, 5, 6, 10: Adi Aschauer, Fotos 3, 7, 8, 9: OST.)

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Rund um die Präsentation der spektakulären Himmelsscheibe von Nebra im Keltenmuseum Hallein gilt es den dafür verantwortlichen ,,Täterinnen‘‘ und ,,Tätern‘‘ ausgiebig Dank, Respekt und Anerkennung zu zollen. Es handelt sich um die Ausstellungs-Kuratorin Bettina Pfaff M.A., Geschäftsführerin des Ausstellungs-Zentrums Arche Nebra, die, angereist zur Ausstellungs-Eröffnung im Keltenmuseum, mit Charme und Sachkenntnis beeindruckte, um Ausstellungs-Kurator Dr. Holger Wendling M.A. (Archäologie-Leiter Salzburg-Museum und Keltenmuseum), der atemberaubend potenziertes Ärchäologie-Wissen jederzeit abrufbar bereit hält, um den fantastischen Leiter des Keltenmuseums Mag. Florian Knopp, um die strahlende Kultur-Stadträtin der Stadt Hallein Dr. Eveline Sampl-Schiestl, um Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums, der die Kooperation mit dem Keltenmuseum zu einem Erfolgsmodell gestaltete, um Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, der als Mitglied des Kuratoriums des Keltenmuseum stets großes Interesse an dieser europaweit ausstrahlenden Institution zeigt und um Dr. Bruno Ölsböck, Präsident des Vereins Celtic Heritage – die Freunde des Keltenmuseums, der sichtlich erfreut darauf hinweisen konnte, dass der Verein nun 10.000 Euro dem Keltenmuseum zur Verfügung stellen kann.

EINE GLANZVOLLE
AUSSTELLUNGS-ERÖFFNUNG

Die Ausstellungs-Eröffnung gestaltete sich zu einem unvergesslichen Ereignis. Vor den zahlreich erschienenen Besuchern traten die vorhin erwähnten Persönlichkeiten an das Rednerpult und brachten ihre Genugtuung über die erfolgreiche Zusammenarbeit im Vorfeld und bei den perfekten Aufbauarbeiten für die Ausstellung zum Ausdruck. Dr. Holger Wendling, der 2016 erstmals eine Präsentation der Himmelsscheibe von Nebra ins Auge gefasst hatte, bezeichnete das Keltenmuseum als ,,Salzburgs Zentralmuseum der Urgeschichte‘‘, das zum ,,erlauchten Kreis‘‘ jener zähle, ,,welche die Himmelsscheibe von Nebra zeigen dürfen‘‘. Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl bracht ihre Freude über die ,,Internationale Vernetzung des Keltenmuseums‘‘ zum Ausdruck, man werde sich auch künftig mit dem Ausstellungs-Zentrum Arche Nebra freundschaftlich austauschen. Museums-Leiter Mag. Florian Knopp verwies auf das 48. Bestandsjahr des Keltenmuseums, betonte das große Entgegenkommen von Arche-Nebra-Geschäftsführerin Bettina Pfaff M.A. und dankte dem Direktor des Salzburg-Museums Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner für die unkomplizierte, erfolgreiche Zusammenarbeit. Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn verwies auch darauf, dass die erfolgreiche Kooperation zwischen Salzburg Museum und Keltenmuseum bereits sieben Jahre andauere. Auch er dankte dem Museumsverein Celtic Heritage für seine tatkräftige finanzielle Unterstützung.

LIONS-CLUB SALINA LUD ZU
BRÖTCHEN UND WEINVERKOSTUNG

Nach Besichtigung der fantastischen Ausstellung rund um die spektakuläre Himmelsscheibe von Nebra standen noch eine Bewirtung mit Brötchen und eine Weinverkostung der Produkte eines Weinbauern durch den Lions-Club Salina-Tennengau im Foyer des Keltenmuseums auf dem Programm. Die einmal jährlich im Keltenmuseum stattfindende Weinverkostung des Lions-Club Salina, der heuer von Präsident Ferdinand Waldmann und Sekretär Peter Mlakar geführt wird, geht noch auf den seinerzeitigen Direktor des Keltenmuseums, Mag. Kurt Zeller zurück, der einst den Lions-Club Salina mitbegründet hatte. Diesmal war der Besucherandrang absolut rekordverdächtig, es herrschte über Stunden hinweg hervorragende Stimmung. Schließlich zeigte sich auch der Weinbauer hochzufrieden mit dem regen Zuspruch den seine Erzeugnisse fanden und die etwa 200 Brötchen verzeichneten reißenden Absatz. Auch die Spendenboxen, die der Lions-Club Salina aufgestellt hatte, erfüllten ihren Zweck, so dass der Lions-Club Salina seine wertvollen Hilfeleistungen für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche im Tennengau weiter fortsetzen kann.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS

FOTO 1: Auch die abgelegenste Ecke der großen Veranstaltungshalle des Keltenmuseums war bei Eröffnung der Ausstellung ,,Die Himmelsscheibe von Nebra‘‘ dicht besetzt. FOTO 2: Sensationsgast Kuratorin Bettina Pfaff M.A., Geschäftsführerin des Veranstaltungs-Zentrums Arche Nebra. FOTO 3: Von links Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner, Kultur-Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, Halleins Kultur-Stadträtin Dr. Eveline Sampl-Schiestl, Kuratorin Bettina Pfaff M.A. von der Arche Nebra und Kurator Dr. Holger Wendling vor der Himmelsscheibe von Nebra. FOTOS 4, 5 und 6: Kuratorin Bettina Pfaff M.A., Kurator Dr. Holger Wendling und Hausherr Museums-Leiter Florian Knopp am Rednerpult. FOTOS 7 und 8: Rekordverdächtiger Andrang der Ausstellungs-Besucher im Museums-Foyer. Hier lockten (FOTO 9) Weinverkostung und (FOTO 10) Brötchenbewirtung des Lions-Club Salina. – (Odo Stierschneider. Fotos 1, 6, 7: OST, Fotos 2 bis 5, 8, 9: Adi Aschauer.)

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Die aus Kupfer mit Goldauflagen gefertigte, stattliche 32 Zentimeter im Durchmesser aufweisende Himmelsscheibe von Nebra, 1999 im Zentrum von Sachsen-Anhalt gefunden, nachdem sie 3500 Jahre lang gemeinsam mit anderen Gegenständen in der Erde vergraben lag, stellt eines der spektakulärsten Objekte der europäischen Urgeschichte dar. Sie wurde paradoxerweise nicht von Archäologen, sondern von Raubgräbern entdeckt. Spannende Details dazu berichtet der DER SALZSCHREIBER in dem unmittelbar an diesen Beitrag anschließenden Artikel hier im Ressort KULTUR. Nun kann seit 1. Februar 2018 (bis 12. August 2018) eine absolut originalgetreue Masterkopie dieses sensationellen Objektes im Keltenmuseum Hallein bestaunt werden. Auflagen in Gold zeigen die Sonnenscheibe, die Mondsichel und Sterne mit dem klar erkennbaren Sternbild der Plejaden. Zwei Bogensegmente links und rechts am Außenrand der Scheibe, ebenfalls in Gold, ermöglichten unter anderem die Bestimmung der Winter- und Sommer-Sonnenwende und markante dazwischenliegende Zeitpunkte und damit die Erfassung wichtiger Kalenderdaten im Jahresablauf. Die Himmelsscheibe von Nebra ist das bislang einzige Beweisstück dafür, dass sich der Mensch in Mitteleuropa bereits vor über 3500 Jahren intensiv mit den Gestirnen befasste.

KUPFER-BERGBAU, KUPFER-AUFBEREITUNG
UND KUPFER-TRANSPORT VOR 3500 JAHREN

Das mittlerweile weltberühmte Objekt, von einem Buchautor treffend als ,,Der geschmiedete Himmel‘‘ bezeichnet, besteht aus Kupfer aus dem Bergbaurevier um Mitterberghütten im Pinzgau. Wie das Kupfer vor über 3500 Jahren 600 Kilometer weit vom Salzburger Land bis Sachsen-Anhalt gelangen konnte, auch damit beschäftigt sich ausführlich die äußerst sehenswerte Ausstellung im Keltenmuseum. Ebenso wird die technisch anspruchsvolle, vor über 3500 Jahren erfolgte Kupfergewinnung, im Keltenmuseum anschaulich dargelegt: Beginnend mit dem Erzabbau im Bergesinneren mit Pickeln, Hämmern, Eintreibekeilen, Spatel und Schaufeln. Meist war das Erz mit Nebengestein verwachsen und musste auf Aufbereitungsplätzen außerhalb der Bergwerksstollen zerkleinert und getrennt werden. In Trögen wurde das fein aufgemahlene Erz schließlich ausgewaschen und endgültig vom tauben Gestein getrennt. Das Erz wurde daraufhin auf offenem Feuer geröstet, um den Schwefel herauszubrennen. Danach wurde es zum Schmelzen in Schachtöfen gefüllt. Ein mehrstufiger Prozess war nötig, um ungewollte Beimengungen herauszulösen und um das vorläufige Endprodukt, den Gusskuchen aus Rohkupfer, zu erhalten. All dies wird im Keltenmuseum mit eindrucksvollen Großbildern und Original-Fund-Materialien einprägsam dargestellt. – Über die glanzvolle Eröffnung der grandiosen Ausstellung vor zahlreich andrängendem Publikum und die anschließende Bewirtung durch den Lions-Club Salina im rekordverdächtig gefüllten Foyer des Museums erscheint ein weiterer Bericht hier im SALZSCHREIBER.

ZU DEN OBEN
STEHENDEN ABBILDUNGEN

FOTO 1: Eine moderne Grafik verbindet symbolisch das erzträchtige Hochkönig-Gebiet mit den Gestirnen auf der Himmelsscheibe von Nebra: Sonne, Mondsichel und Sterne mit dem Sternbild der Plejaden. FOTOS 2 bis 5: Große, beeindruckende Fotos sowie Jahrtausende alte, historische Fundobjekte informieren über den einstigen Erz-Abbau und über die aufwendige Erz-Aufbereitung. FOTO 6: Nach aufwendiger Aufbereitung verließ das begehrte Kupfer als Guß-Kuchen den Pinzgau und fand in ganz Europa und sogar in Skandinavien seine Abnehmer. FOTO 7: Die Himmelsscheibe von Nebra. Der linke der beiden mit Gold ausgelegten Horizontbögen ist verloren gegangen. Verbindet man die Enden der beiden Bögen kreuzweise miteinander, so erkennt man, dass die beiden Horizontbögen jeweils 82° umfassen – der für Nebra exakte Winkel zwischen Winter- und Sommer-Sonnenwende. FOTO 8: Im Keltenmuseum wird ausführlich über die Himmelsscheibe von Nebra informiert, die ihre endgültige Ausstattung in mehreren Phasen erhielt. FOTO 9: Auch der Tennengau kann ein bestechendes Fundobjekt aus dem Zeithorizont der Himmelsscheibe von Nebra vorweisen: Den fantastischen Helm vom Paß Lueg, etwa 3200 Jahre alt, dessen originalgetreue Nachbildung zeigt, wie großartig der Helm einst im Goldglanz der Bronze erstrahlte und von imponierendem Federschmuck gekrönt wurde. FOTO 10: Das Ausstellungszentrum Arche Nebra, 60 Meter lang und bis zu 15 Meter breit, erbaut am Fundort der Himmelsscheibe. Es dient der ausführlichen Dokumentation der Himmelsscheibe von Nebra. FOTO 11: Im Inneren des Ausstellungszentrums Arche Nebra werden die Elemente der Himmelsscheibe aus verschiedenen Perspektiven hraus großzügig präsentiert. – (Odo Stierschneider, Fotos 1 bis 9: OST, Fotos 10 und 11: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.)

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Während der Bronzezeit, im 2. Jahrtausend v. Chr. war die Region Salzburg ein Zentrum der Welt. Die Kupfer-Lagerstätten des Mitterberg-Reviers um Bischofshofen versorgten große Teile Mitteleuropas mit dem wertvollen Rohstoff und führten die Region zu wirtschaftlicher Blüte. Auch die weltberühmte „Himmelsscheibe von Nebra“, der älteste Nachweis dafür, dass sich Menschen in Europa mit Astronomie befassten, besteht aus Mitterberger Kupfer. ,,Der geschmiedete Himmel‘‘ wurde um 1500 v. Chr. im 600 Kilometer entfernten Sachsen-Anhalt im Boden deponiert. In einer Sonder-Ausstellung in Kooperation von Salzburg Museum, Keltenmuseum Hallein und Ausstellungs-Zentrum „Arche Nebra“, vom 2. Februar bis 12. August 2018, wird der Weg des Kupfers von der Lagerstätte bis in den Norden, vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt, im Keltenmuseum Hallein nachgezeichnet. Die Ausstellung schildert die faszinierende Welt des bronzezeitlichen Bergbaus mit Originalfunden aus den Stollen des Kupferreviers und präsentiert die astronomischen und kultischen Geheimnisse der Himmelsscheibe, deren ‚Masterkopie‘ das Prunkstück der Ausstellung ist. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, 1. Februar 2018, um 18 Uhr statt. Die Ausstellungs-Kuratierung liegt in Händen von Bettina Pfaff M.A. (Nebra) und Dr. Holger Wendling M.A. (Salzburg/Hallein). Nach Besichtigung der Ausstellung haben die Besucher und Besucherinnen Gelegenheit, die Weinverkostung des Lions-Clubs Salina im Foyer des Museums aufzusuchen, wo auch Brötchen und alkoholfreie Getränke konsumiert werden können. Kostenlos – der Lions-Club Salina freut sich aber über Spenden, die Bedürftigen im Tennengau zugute kommen.

 

DIE BRONZESCHEIBE ZEIGT
DEN HIMMEL VOR 3500 JAHREN

Die berühmte Himmelsscheibe von Nebra, wurde 1999 von kriminellen Raubgräbern auf dem Mitterberg, im Zentrum des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalts, gefunden. Die Freude über den Raubfund, immerhin eines der spektakulärsten Objekte der europäischen Urgeschichte, wurde freilich schon bald erheblich getrübt. Die Raubgräber sahen sich mit der unerwarteten Gesetzeslage in Sachsen-Anhalt konfrontiert, wonach jeder Bodenfund ins Eigentum des Staates übergeht. An einen Verkauf in Deutschland war nicht zu denken. Schließlich wurde ein Treffen mit Hehlern in der Schweiz fixiert. Dort freilich wartete schon die Polizei. Mittlerweile beträgt die Versicherungs-Summe für das einstige Beutestück der Raubgräber stattliche 100 Millionen Euro. Die leicht konische Kupferscheibe, in der Mitte nahezu 5 Millimeter und am Rand 1,7 Millimeter stark, ist mit Goldauflagen verziert, die Gestirne, Sonne und Mond sowie drei gekrümmte Objekte darstellen. Form und Position dieser Auflagen legen nahe, dass es sich um eine genaue Wiedergabe des nächtlichen Sternenhimmels der Zeit um 3500 v. Chr. handelt. Die Mondsichel, ihr Bezug zur Sonnenscheibe, vor allem aber das Sternbild der Plejaden zeigen, dass die Himmelsscheibe als astronomisches Instrument zur Bestimmung von Kalenderdaten eingesetzt wurde. Schließlich wurde sie zusammen mit weiteren Objekten in der Erde deponiert.


DAS NETZWERK BRONZEZEITLICHER ELITEN
REICHTE ÜBER EINDRUCKSVOLLE DISTANZEN

Die modernen archäologischen und naturwissenschaftlichen Analysen der Himmelsscheibe erbrachten den Nachweis, dass sie aus Kupfer vom Bergbaurevier um Bischofshofen hergestellt worden war. Seit Beginn der Bronzezeit um 2000 v. Chr. förderte man in Mitterberghütten bei Bischofshofen den in ganz Europa begehrten Rohstoff zur Herstellung von Waffen, Werkzeugen, Geräten und Schmuck. Das Mitterbergrevier gilt daher als eines der wichtigsten europäischen Bergbauzentren, indem sich Wirtschaftskraft, politische Macht und militärische Stärke konzentrierten. Die Kombination dieser sozio-ökonomischen Faktoren spiegelt sich sinnfällig im Depotfund vom Pass Lueg, in dem der weltberühmte Helm, Bergbauwerkzeuge und Rohstoffe an einem wichtigen Verkehrsweg vereint sind. Der Fundort der Himmelsscheibe und die Herkunft ihrer Rohstoffe zeigen, dass sich das Netzwerk der bronzezeitlichen Eliten über eindrucksvolle Distanzen spannte und vermutlich auch der Verbreitung technologischer Impulse, mentaler Konzepte und Ideen diente.

DURCH PROMINENTE SPRECHERINNEN UND SPRECHER
WIRD DIE AUSSTELLUNGS-ERÖFFNUNG ZUM EREIGNIS

Die Ausstellung im Keltenmuseum Hallein will diesen überregionalen Kontakten nachgehen und präsentieren, wie der wirtschaftliche, soziale und ideelle Austausch zwischen weit entfernten Gesellschaften während der europäischen Bronzezeit stattfand. So soll der Weg des Kupfers von den Lagerstätten der Inneralpen bis zum fertigen Kultobjekt und Instrument nachvollzogen werden. Der hohe Stand der damaligen Technik zeichnet sich sowohl in den komplexen Abbau- und Aufbereitungs-Mechanismen des Mitterberger Montanreviers, als auch in den erstaunlichen mathematisch-astronomischen Inhalten der Himmelsscheibe ab. Beide Komponenten dienten der Macht und Kontrolle bronzezeitlicher Eliten. – Zur Eröffnung der Ausstellung am 1. Februar 2018 im Keltenmuseum sprechen: Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseums; Holger Wendling, Leiter Dürrnbergforschung und Archäologe im Keltenmuseum; Bettina Pfaff, Geschäftsführerin Arche Nebra; Eveline Sampl-Schiestl, Kultur-Stadträtin Stadt Hallein; Bruno Ölsböck, Präsident Museumsverein Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums; Heinrich Schellhorn, Kultur-Landesrat der Salzburger Landesregierung. Für die stilgerechte musikalische Umrahmung sorgt die Halleiner Formation ,,Keltic Grounds‘‘ mit Martina Mathur, Sarah Mayer und Peter Immanuel Kraft.

ZU DEN OBEN STEHENDEN FOTOS
FOTO 1: Der eindrucksvolle Gebäudekomplex des Keltenmuseums Hallein, unmittelbar am Ufer der Salzach gelegen. FOTO 2: Die Himmelsscheibe von Nebra. Im Schmiedefeuer entstanden, aus der Tiefe gebor(g)en. FOTO 3: Die grüne Farbe entstand als Oxidationsprodukt des Kupfers der Scheibe, die etwa 3500 Jahre lang unter der Erde lag. Ursprünglich war sie kupfer-braun. Erst später wurden die beiden seitlichen, sogenannten Horizontbögen in Gold aufgebracht (der linksseitige Bogen fehlt) und noch später erhielt die Scheibe ein schiffchenartiges bogenförmiges Objekt, ebenfalls in Gold, dessen Bedeutung noch nicht endgültig geklärt ist. – (SM, KMH, AR. Foto 1: Keltenmuseum Hallein, Fotos 2 und 3: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták.)

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Als ob es gelte, einen hinterhältigen Feind abzuwehren, so bieten sich seit Gründung des Halleiner Adventmarktes auf dem Bayrhamerplatz, die kahlen, nach außen gerichteten Rückseiten der kreisförmig aufgestellten Verkaufshütten dar. Wenn man den Adventmarkt vom Bereich der Sparkasse bis hinüber zum längst schon sanierungsbedürftigen Frank-Gebäude mit der Kamera umrundet, dann ergeben sich die ersten drei der oben stehenden Fotos. So wenig einladend, so zurückweisend zeigt sich entlang einer so ausgedehnten Wegstrecke kein anderer Adventmarkt weder in unserem Bundesland, noch sonst irgendwo. Völlig klar – diese unerfreuliche ,,Attraktion‘‘ gehört so rasch wie möglich wirkungsvoll entschärft.

Die einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten wäre die Dekoration der Hüttenrückwände entweder mit schönen, großen Strohsternen oder mit weißen Schneekristallen (Beispiele auf den Fotos 6 bis 8), deren vielfältiges Formenspiel am einfachsten durch Scherenschnitte herstellbar sind. Wenn diese Schnitte an den Hütten-Rückwänden angebracht werden, können sie mit weißer Farbe übersprüht werden. Entfernt man die Schnitte, so erhält man inmitten einer nach außen immer mehr verlaufenden weißen Scheibe, den Schneekristall in der Farbe der Hüttenrückwand. Oder man verwendet für die Schneekristall-Scherenschnitte selbstklebende Goldfolie, die dann auf die Hütten-Rückwand aufgeklebt wird. Das wären die allereinfachsten Möglichkeiten, um die Hütten-Rückwände etwas zu beleben. Die Mega-Lösung wäre natürlich, wenn sich heimische Künstlerinnen und Künstler zusammenfänden, um die Hütten-Rückwände mit winterlichen Hallein-Motiven zu schmücken. Also, ihr tüchtigen, ihr großartigen, ihr fantastischen Kunstschaffenden – die Hoffnung stirbt erst ganz zuletzt. Denn wir nehmen an, dass für den herausragenden Advent 2018 (Jubiläum 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘) alle, denen es möglich ist, etwas Besonderes dazu beitragen werden, damit sich die Advent- und Weihnachtsstadt Hallein von ihrer besten Seite zeigt.

ZU UNSEREN FOTOS
FOTOS 1, 2 und 3
: Deprimierender zeigt sich kein anderer Weihnachtsmarkt weit und breit, mitten in einem Stadtzentrum. Nachdem es gelungen ist, den Adventmarkt in seinem Innenbereich stimmungsvoll und sehenswert zu gestalten, so sollte es wohl möglich sein, nach so vielen Bestandsjahren endlich die erschreckende Außenfront des Halleiner Adventmarktes zu entschärfen. FOTOS 4 und 5: Einzige ,,Sehenswürdigkeit‘‘ entlang dieser unfassbaren Abwehrfront sind die manchmal allzu deutlich wuchernden Elektrokabel-Anschlüsse. FOTOS 6, 7 und 8: Drei Beispiele für die unendlichen Variationsmöglichkeiten von Schneekristallen, so wie sie durch die Scherenschnitt-Technik entstehen. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Anfang Dezember 2017 wurde, im Beisein von Bürgermeister Gerhard Anzengruber, von Dr. Claus Spruzina als Vertreter einer Sponsoren-Gruppe und von Künstler Prof. Josef Zenzmaier, der erste Schritt einer neuen, epochalen Kultur-Initiative für die Stadt Hallein gesetzt. Auf dem Pfannhauserplatz, vor dem Keltenmuseum, wurde die Skulptur eines Mädchens aufgestellt, die vom bekannten Tennengauer Kunstschaffenden Prof. Josef Zenzmaier als überlebensgroße Bronzeplastik geschaffen wurde. Das Kunstwerk wurde von einer Halleiner Bürgergruppe rund um Notar Dr. Claus Spruzina (Inhaber der Halleiner Kunstgalerie Schloss Wiespach) erworben und der Stadt Hallein zur Präsentation im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt. Das Beste kommt noch: Mit der Skulptur von Prof, Josef Zenzmaier wird der erste Grundstein für hochwertige Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Hallein gelegt, dem weitere Beispiele folgen sollen! Eine fantastische Zukunfts-Perspektive für die Stadt Hallein, die durch ihre gelungene, schöne Neupflasterung der Altstadt, nun über zahlreiche fantastische Präsentations-Örtlichkeiten für Kunst im öffentlichen Raum verfügt. Wir hoffen aber doch, dass sich in der Kunstszene auch ein Bildhauer findet, der ein keltisches Kunstwerk schafft. Denn langfristig sollte auf dem Pfannhauserplatz natürlich der europaweiten Bedeutung des Keltenmuseums künstlerisch Ausdruck verliehen werden. Der künftige Skulpturen-Pfad durch Hallein ist jedenfalls eine hinreißende Vision, die nicht nur die Kunstfreunde in der Stadt in Begeisterung versetzt. Wie schön, noch immer werden Wunder wahr! – (Odo Stierschneider, Fotos: OST.)

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Die Präsentation des ORF-Filmes ,,Stille Nacht, Heilige Nacht – Die Geschichte des weltberühmten Liedes und seiner Schöpfer‘‘ am 13. Dezember 2017 im Stadtkino Hallein, der am 23. Dezember 2017, um 17,50 Uhr erstmals in ORF III gesendet wird, gestaltete sich zu einem glanzvollen Ereignis. Denn alle Jahre wieder rückt im Advent das weltbekannte Weihnachtslied in den Blickpunkt. Das schlichte Lied von der Stillen und Heiligen Nacht, welches am Heiligen Abend weltweit von der Christenheit zelebriert wird. In 300 Sprachen wurde mittlerweile der Liedtext übersetzt – diese enorme Verbreitung schaffte bisher kein anderes Lied auf unserem Planeten.

Der 6 Strophen umfassende Liedtext stammt von Joseph Mohr und wurde von diesem im Jahr 1816 verfasst. Zwei Jahre später, am 24. Dezember 1818, überreichte Joseph Mohr seinem Freund Franz Xaver Gruber diesen Text und ersuchte ihn, dazu bis zum Abend eine Melodie zu komponieren, damit die Beiden, nach der Christmette, in der Oberndorfer St. Nicola-Kirche das Lied zu Gehör bringen könnten. Gruber machte sich erfolgreich an die Arbeit, die Uraufführung des Weihnachtsliedes konnte stattfinden: Joseph Mohr sang die Tenorstimme und spielte dazu auf seiner Gitarre, Franz Xaver Gruber steuerte die Bass-Stimme bei.

Franz Xaver Gruber war Lehrer und Organist, malte und komponierte. Er war dreimal verheiratet und Vater von 12 Kindern. Er lebte im Salzburgischen Arnsdorf und kam 15 Jahre nach der Uraufführung von ,,Stille Nacht‘‘ nach Hallein als Organist und Kirchenchor-Leiter. Hier schuf er auch ein reiches kompositorisches Werk, darunter auch verschiedene Kompositions-Varianten des Liedes ,,Stille Nacht‘‘, so etwa für ein 12köpfiges Orchester ebenso wie für ein Quartett. Er konnte es sich leisten, von sich ein vorzügliches Porträt durch den Maler Sebastian Stief anfertigen zu lassen und starb als hochgeachtete Persönlichkeit.

Joseph Mohr, der Priester, war in insgesamt 15 Pfarren im Land Salzburg als Hilfspriester oder Pfarrvikar tätig. Er war von großer Hilfsbereitschaft und spielte auf seiner Gitarre nicht nur züchtige Kirchenlieder, was ihm manche Rüge seiner kirchlichen Vorgesetzten eintrug. Im Tennengau war Mohr unter anderen in den Pfarren Vigaun, Kuchl und Golling tätig. Aber nicht in Hallein, wie es im gelungenen und sehenswerten ORF-Film fälschlich heißt. Mohr war jedoch zumindest einmal privat in Hallein und besuchte dort seinen Freund Franz Xaver Gruber. Dieses einzige verbürgte Treffen der beiden ,,Stille Nacht‘‘-Schöpfer in Hallein müsste wesentlich deutlicher und prägnanter Erwähnung finden und dokumentiert werden als bisher!

Die ORF-Dokumentation zum Lied ,,Stille Nacht‘‘ beleuchtet, wie es in einer schriftlichen Darstellung des ORF heisst, auch die Hintergründe des Liedes und das Leben und Wirken der beiden Lied-Schöpfer. Dabei soll es nicht eine beliebige Aufzählung von Daten sein, so sollen vielmehr auch die entsprechenden Hintergrund-Informationen geliefert werden. So werden auch die zur damaligen Zeit herrschenden sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und die daraus resultierenden Handlungen der beiden Protagonisten dargestellt. Die Dokumentation wurde von wokafilm produziert, Regie führte Herbert Kafka. Der Film dauert 50 Minuten. Das im Halleiner Stadtkino anwesende, durchwegs bezüglich des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ fachlich versierte Publikum, spendete nach der Vorführung der Dokumentation herzlichen Beifall. (Schade, dass im stimmungsvollen Schluss-Chor vom ,,hochheiligen‘‘ Paar gesungen wird, obwohl in der Originalfassung vom ,,heiligen‘‘ Paar die Rede ist).

ZU UNSEREN FOTOS
FOTO 1:
Ausschnitt aus der Filmpräsentation. Die beiden Schöpfer des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ bei dessen Uraufführung in der Kirche von Oberndorf. FOTO 2: Auch Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf war bei der ORF-Präsentation im Halleiner Stadtkino anwesend. Unser Foto zeigt sie links im Bild auf der Stadtkino-Bühne mit Gabi Kafka, Regisseur Herbert Kafka und Moderatorin Halleins Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl. FOTO 3: Links im Bild Halleins ,,Stille-Nacht‘‘-Spezialistin Anna Holzner vom Keltenmuseum und vom Stille-Nacht-Museum Hallein. FOTO 4: Links im Bild Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft. FOTO 5: Innerhalb kürzester Zeit fülllte sich die Bühne des Stadtkinos mit Bürgermeistern und ,,Stille-Nacht‘‘-Experten aus den verschiedenen Salzburger ,,Stille-Nacht‘‘-Gemeinden. Erfreulich, dass sich alle diese Persönlickeiten intensiv mit dem Lied ,,Stille-Nacht‘‘ und seinen Schöpfern auseinandersetzen. – (Odo Stierschneider, Fotos: Adi Aschauer.)

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Die Stadt Hallein ist eines der Haupt-Triebwerke im Geschehen rund um das Jubiläum 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘. Denn 17 Jahre nach der Uraufführung des heute weltweit verankerten Weihnachts- und Friedensliedes ,,Stille Nacht‘‘, am 24. Dezember 1818, in der Oberndorfer Kirche St. Nicolaus, wurde dessen Komponist, der Lehrer Franz Xaver Gruber, 1835 nach Hallein als Chorregent und Organist in der Stadtpfarrkirche berufen. Damit besitzt Hallein zwei eindrucksvolle Baudenkmäler, die an den ,,Stille Nacht‘‘-Komponist erinnern: Sein Wohn- und Sterbehaus sowie gleich daneben die Stadtpfarrkirche, in der Gruber 28 Jahre lang musikalisch tätig war. Gruber entfaltete in Hallein auch ein reges kompositorisches Schaffen. Über 100 Werke sind erhalten, der Großteil widmet sich kirchlichen Anlässen. Auch in Hallein schuf Franz Xaver Gruber Kompositionen des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ für unterschiedliche Instrumentarien, einige dieser kostbaren Niederschriften, die sogenannten Autographen, sind erhalten. Sie stellen neben der Original-Gitarre, auf der ,,Stille Nacht‘‘ uraufgeführt wurde sowie der ,,Authentischen Veranlassung‘‘, in der Gruber am 30. Dezember 1854 die Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ festgehalten hat, unschätzbare und einzigartige Kostbarkeiten dar. Durch diese herausragenden Zeugnisse wird Hallein gleich hinter Oberndorf zur wichtigsten ,,Stille-Nacht‘‘-Stadt mit den bedeutendsten noch existierenden Original-Zeugnissen zur Dokumentation des Liedes ,,Stille Nacht‘‘.

STILLE-NACHT-MUSEUM WIRD NEU GESTALTET
WEIHNACHTS-AUSSTELLUNG IM KELTENMUSEUM

In Franz Xaver Grubers Wohn- und Sterbehaus neben der Halleiner Stadtpfarrkirche wurde das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum eingerichtet. Es wird gegenwärtig völlig neu gestaltet, das Gebäude wird komplett renoviert und saniert. Am 7. Juni 2018, dem Todestag Grubers, soll das Raumkonzept des neu gestalteten Gebäudes, noch ohne Museums-Einrichtung, im Rahmen eines Tages der Offenen Tür vorgestellt werden. Die derzeitige Sperre des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums ist auch der Grund dafür, dass heuer im Keltenmuseum Hallein die ,,Stille-Nacht‘‘-Ausstellung ,,Weihnachten mit Franz und Katharina – aus dem Nachlass der Familie Gruber‘‘ am 25. November 2017 (Geburtstag Grubers und Namenstag seiner Frau) eröffnet wurde. (Bild-Bericht dazu hier im SALZSCHREIBER-Ressort Kultur.) Die reizvolle Ausstellung läuft nur bis 7. Jänner 2018 und bietet neben den kostbaren Originalen rund um die Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ auch eine sehenswerte Schau von Weihnachtskrippen. Diese zeigen sich in unterschiedlichster Ausführung, es gibt sie etwa als handtellergroße Faltkrippen ebenso wie als mehrere Meter breite Krippenanlage, wie die einstige Grubermühlkrippe vom Dürrnberg, eine der größten privaten Weihnachtskrippen im alpinen Raum überhaupt. Mehrere Krippen stammen auch aus der Privatsammlung von Roman Anlanger.

FRANZ-XAVER-GRUBER-PLATZ IST NUN
VÖLLIG MIT STÖCKELPFLASTER BELEGT

Der ,,Gruber-Platz‘‘ zwischen Stadtpfarrkirche und Grubers Wohn- und Sterbehaus wurde im Rahmen der umfassenden Neupflasterung der Halleiner Altstadt ebenfalls neu gestaltet. Der gesamte Platz wurde mit kleinformatigem Stöckelpflaster belegt, die Stufen hinauf zum Platz wurden neu angelegt und weisen auch eine barrierefreie Passage auf. Der Platz war einst Teil des Friedhofes, der rund um die Stadtpfarrkirche angelegt war. Nach Eröffnung des neuen städtischen Halleiner Friedhofes, wurden die Gräber rund um die Stadtpfarrkirche eingeebnet. Auf dem heutigen Gruber-Platz existierte sogar jahrelang ein Obstgarten. Der genaue Ort, wo Franz Xaver Gruber 1863 begraben wurde, geriet in Vergessenheit. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in der Nähe des Hauseinganges zum einstigen Gruber-Haus ein bescheidenes, nur mit Marmor-Natursteinen teilweise eingerahmtes Gedenkgrab errichtet, das in den wirtschaftlichen Notzeiten des Jahres 1936 sein heutiges Aussehen erhielt. Die kleine Metalltafel am Grabkreuz ,,Hier ruhet Franz Xaver Gruber…‘‘ stellt jedoch eine kaltblütige Falschbehauptung dar. Denn das Grab ist natürlich leer.

GRUBERS LEER-GRAB STELLT EIN
DÜRFTIGES ZEUGNIS FÜR HALLEIN DAR

Angesichts der weltweiten Verbreitung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘, stellt das einfache Schau-Grab für den Lied-Komponist aus den Notzeiten der 30er-Jahre der heutigen Stadt Hallein ein doch recht dürftiges Zeugnis aus. Dieser Ansicht waren auch die Planer der Neugestaltung des Gruber-Platzes. Deshalb war ursprünglich völlig richtig vorgesehen, das ärmliche Leer-Grab endlich zu entfernen und stattdessen eine künstlerisch gestaltete, die Bedeutung Grubers vermittelnde Gedenkstätte zu errichten. Aus unverständlichen Gründen kam es dazu nicht, das äußerst bescheidene, leere Schaugrab mitsamt der in Metall getriebenen Falschbehauptung bleibt offensichtlich weiter bestehen. Das Grab wies übrigens ein halbes Jahrhundert lang keine einzige Grab-Laterne auf. Erst Odo Stierschneider, damals Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, ließ auf seine Kosten zwei Laternen anbringen. Als das Grab nach der Jahrtausendwende saniert wurde, regte er die Anbringung der dritten Laterne an. Odo Stierschneider war es auch, der, freundlich unterstützt vom Blumengeschäft Tannenberger, viele Jahre hindurch mit zwei prächtigen Blumenhügeln für optische Lichtblicke auf dem ansonsten farblosen Gruber-Platz sorgte.

DECHANT SCHREILECHNER SEGNETE
NEUGESTALTETEN GRUBER-PLATZ

Die Segnung des neu gestalteten Gruber-Platzes erfolgte in feierlicher Form. Den Anfang setzte eine Theater-Performance in der Stadtpfarrkirche. Lisbeth Ebner agierte als Grubers Frau Katharina und ,,plauderte aus dem Nähkästchen‘‘ – musikalisch umrahmt vom Trio Venerdi: Roswitha Breinlinger (Oboe), Gerda Winkler (Blockflöte) und Ingeborg Weber (Harfe). Es folgte unter Moderation von Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl eine Prominenten-Gesprächsrunde mit Landeshauptmann-Stv. Christian Stöckl, Bürgermeister Gerhard Anzengruber, Florian Knopp (Leiter des Keltenmuseums) und Michael Neureiter aus Vigaun, Präsident der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft. Schließlich kam es zum Höhepunkt, der Segnung des neuen Gruber-Platzes durch Dechant Johann Schreilechner, verbunden mit einer dreifachen Kranzniederlegung durch die Bürgergarde Hallein. Die drei großen, prachtvollen Blumenkränze, hergestellt von Blumen Ruhnau, wurden von der Stadt Hallein, vom ,,Stille Nacht‘‘-Museum Hallein und von der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft gespendet. Bis zum späten Nachmittag sorgten die Halleiner Liedertafel, der Halleiner Kirchenchor und ein Ensemble der Bürgerkorps-Musikkapelle für musikalische Unterhaltung. (Bild-Bericht dazu hier im SALZSCHREIBER-Ressort Kultur.)

ERÖFFNUNG DES NEUEN ,,STILLE-NACHT‘‘-MUSEUMS
EINWEIHUNG DER NEUEN ,,STILLE-NACHT-ORGEL

Hallein, als eines der Haupt-Triebwerke rund um das Geschehen 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘, wartet im Herbst 2018 noch mit zwei großen Ereignissen von enormer Bedeutung auf: Mit der Eröffnung des neu gestalteten ,,Stille-Nacht‘‘-Museums am 29. September 2018 und mit der Einweihung der neuen ,,Stille-Nacht‘‘-Orgel am 29. September 2018 in der Stadtpfarrkirche. Die neue Orgel kostet über 600.000 Euro, jeweils 150.000 Euro kommen von der privaten Spenden-Initiative Neue ,,Stille Nacht‘‘-Orgel Hallein, von der Stadt Hallein, vom Land Salzburg und von der Pfarre Hallein, die den Restbetrag, also über 150.000 Euro, begleichen wird. Mit der neuen Orgel vollendet sich der glanzvolle Halleiner Reigen rund um das Jubiläum 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ auf beeindruckende Weise.

WER GRÜNDET IN HALLEIN DIE
FRANZ-XAVER-GRUBER-GESELLSCHAFT?

Im ,,Stille-Nacht‘‘-Jubiläumsjahr würde man erwarten, dass in Hallein Interessierte die Halleiner Franz-Xaver-Gruber– Gesellschaft oder den Förderverein des ,,Stille-Nacht‘‘-Museums Hallein oder eine ähnliche Institution begründen. Eine Musiker-Gruppe könnte als Franz-Xaver-Gruber-Quartett (oder -Quintett oder –Sextett) Grubers kompositorischen Nachlass durchforsten und geeignete Werke zur Aufführung bringen. – Auf unseren oben stehenden Fotos drei Bild-Dokumente, die Franz Xaver Gruber darstellen. FOTO 1: Gruber als Porträt von Maler Sebastian Stief im Jahr 1846. FOTO 2: Grubers Haupt in Stein gearbeitet 1937 von Prof. Hans Baier, Leiter der Bildhauerabteilung der HTBLA Hallein von 1946 bis 1977. FOTO 3: Eine Fotografie von Franz Xaver Gruber, entstanden um das Jahr 1860. – (Odo Stierschneider, Fotos 1 und 3: Keltenmuseum, Foto 2: OST).

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Das Jubiläumsjahr 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ startet in wenigen Wochen am 1. Jänner 2018. So entfaltete sich ,,Stille-Nacht‘‘-Komponist Franz Xaver Grubers 230. Geburtstag (gleichzeitig der Namenstag seiner Frau Katharina), am 25. November 2017, zu einem wahren Geburtstag der Superlative. Um 11 Uhr stand im Keltenmuseum die Eröffnung der stimmungsvollen Ausstellung ,,Weihnachten mit Katharina und Franz Xaver – aus dem ,Stille-Nacht‘-Nachlass der Familie Gruber‘‘ auf dem Programm. Ein Ausweichmanöver gewisser-maßen, denn das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum wird noch umfassend umgebaut, vergrößert und neu gestaltet, deshalb wird es erst im September 2018 wieder zugänglich. DER SALZSCHREIBER veröffentlichte zur Ausstellungs-Eröffnung, an der unter anderen auch die Salzburger Landtags-Präsidentin Brigitta Pallauf und Landesrat Hans Mayr teilnahmen, einen gesonderten Bild-Bericht, er ist ebenfalls hier im Ressort KULTUR abrufbar. – Um 13 Uhr bildete die feierliche Segnung des neu gestalteten Franz-Xaver-Gruber-Platzes vor der Stadtpfarrkirche durch Dechant Johann Schreilechner, den zweiten Höhepunkt dieses ,,Stille-Nacht‘‘-Festtages. Dieser klang schließlich mit einem bunt gemischten, musikalisch und gesanglich gestalteten Rahmenprogramm aus.

Den Anfang bildete eine halbstündige Theater-Performance in der Stadtpfarrkirche. Grubers Frau Katharina, dargestellt von Lisbeth Ebner, plauderte ,,aus dem Nähkästchen‘‘, die musikalische Umrahmung besorgte das Trio Venerdi mit Roswitha Breinlinger (Oboe), Gerda Winkler (Blockflöte) und Ingeborg Weber (Harfe). Die musikalische Einlage eines Ensembles der Bürgerkorps-Musikkapelle Hallein leitete über in eine kurze aber hochkarätige Gesprächsrunde, ebenfalls in der Stadtpfarrkirche. Die prominenten Gesprächsteilnehmer (Landeshauptmann-Stv. Christian Stöckl; Bürgermeister Gerhard Anzengruber; der Leiter des Kelten-museums Florian Knopp, dem auch das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum untersteht; Zweiter Landtags-Präsident a.D. Michael Neureiter, Präsident der ,,Stille Nacht‘‘-Gesell-schaft;) nahmen unter Moderatorin Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl Stellung zu Franz Xaver Gruber in Hallein, zu seinem weltberühmten Weihnachtslied, zum eben vollendeten Gruber-Platz, zum Jubiläum 200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ und zu den laufenden, umfassenden Bauarbeiten im Halleiner ,,Stille-Nacht‘‘-Museum.

Daraufhin erfolgte durch Dechant Johann Schreilechner die Segnung des neu gestalteten Franz-Xaver-Gruber-Platzes. Eine Abordnung des Bürgerkorps Hallein nahm bei Grubers Ehrengrab die Niederlegung von drei großen prachtvollen Blumenkränzen vor, in beeindruckenden Farben gestaltet von Blumen Ruhnau. Die Kränze wurden von der Stadt Hallein, vom ,,Stille-Nacht‘‘-Museum Hallein und von der ,,Stille-Nacht‘‘-Gesellschaft gespendet. Eine Ehrensalve der Bürgergarde setzte den Schlusspunkt des offiziellen Geschehens. Es folgte auf dem Franz-Xaver-Gruber-Platz ein bunt gemischtes musikalisches Rahmenprogramm, engagiert dargeboten vom Halleiner Kirchenchor, von einem Ensemble der Bürgerkorps-Musikkapelle und natürlich von der Halleiner Liedertafel 1849. Diese wurde von Franz, einem Sohn von Franz Xaver Gruber, (der Gründungsmitglied der Halleiner Liedertafel war), 1849 gegründet. Die Liedertafel erinnert seit vielen Jahrzehnten, dankenswerter Weise jeweils am 24 Dezember um 17 Uhr, im Rahmen eines Gedenkkonzertes, an Grubers Ehrengrab, an den Komponist des weltberühmten Liedes ,,Stille Nacht‘‘. Komponist Franz Xaver Gruber wirkte in Hallein nahezu drei Jahrzehnte lang hochgeachtet als Chorregent und Organist in der Stadtpfarrkirche.
 

ZU UNSEREN FOTOS:
FOTO 1: Lisbeth Ebner überzeugte als Franz Xaver Grubers Gattin Katharina. FOTO 2: Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl moderierte souverän die Prominenten-Gesprächsrunde (FOTO 3) in der Stadtpfarrkirche. FOTOS 4 und 5: Das Halleiner Bürgerkorps hat auf dem Franz-Xaver-Gruber-Platz Aufstellung genommen. FOTOS 6 bis 8: Die Kranzniederlegung bei Grubers Ehrengrab. FOTO 9: Dechant Johann Schreilechner segnete den neugestalteten Franz-Xaver-Gruber-Platz. FOTO 10: Die Ehrensalve einer Schützen-Abordnung des Bürgerkorps. FOTOS 11 und 12: Einige Sängerinnen und Sänger der verdienstvollen Halleiner Liedertafel 1849 bei ihren Gesangs-Darbietungen. FOTO 13: Prominenten-Runde unter anderen mit Landes-hauptmann-Stv. Christian Stöckl, Bürgermeister Gerhard Anzengruber, Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Keltenmuseums-Leiter Florian Knopp und Michael Neureiter, Präsident Stille-Nacht-Gesellschaft. – (Odo Stierschneider. Fotos 1, 2, 5, 11 bis 14: Adi Aschauer, siehe auch dessen Homepage. Fotos 3, 4, 6 bis 10: OST).

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Im nächsten Jahr, zu Weihnachten 2018, steht das große Jubiläum ,,200 Jahre Lied ,,Stille Nacht‘‘ ins Haus. Kein Wunder also, dass es bereits ein Jahr zuvor in der bedeutungsvollen ,,Stille Nacht‘‘-Stadt Hallein themenbezogen zu brodeln beginnt. Den Beginn setzte das Keltenmuseum mit der feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung ,,Weihnachten mit Katharina und Franz Xaver‘‘ am 25. November 2017. Ein ganz spezielles Datum: Der Namenstag von Katharina Gruber und der Geburtstag von Komponist Franz Xaver Gruber – heuer konnte dessen 230. Geburtstag gefeiert werden. Diese weihnachtliche Sonderausstellung im Keltenmuseum entstand, weil das ,,Stille-Nacht‘‘-Museum derzeit umfassend renoviert und neu gestaltet wird und erst ab 29. September neu gestaltet zugänglich sein wird. Begrüßt wurden die Besucher im Keltenmuseum von Franz Xaver Gruber persönlich – überzeugend dargestellt von Heimo Thiel. Für die musikalische Einbegleitung sorgte Martina Mathur auf einer sehr speziellen Gitarre: der perfekten Kopie der Original ,,Stille-Nacht‘‘-Gitarre, geschaffen von Michael Höflmayr.

PROMINENTE PERSÖNLICHKEITEN
TRATEN ANS REDNERPULT

Speziell zur Sonderausstellung ,,Weihnachten mit Katharina und Franz Xaver‘‘ sowie allgemein zum Thema ,,Stille Nacht‘‘, referierten bei der Ausstellung-Eröffnung am Rednerpult: Brigitta Pallauf, beeindruckende Salzburger Landtagspräsidentin; Hausherr Florian Knopp, der stets engagierte, liebenswürdige Leiter des Keltenmuseums, welches auch das gerade in umfassendem Umbau befindliche ,,Stille-Nacht‘‘-Museum, in Franz Xaver Grubers Wohnhaus, führt; Eveline Sampl-Schiestl, die dankenswert stets bemühte Kultur-Stadträtin von Hallein; Anna Holzner, Archivarin, Archäologin und wandelndes Gruber-Lexikon; Roman Anlanger, der aus seiner Privatsammlung mehrere bezaubernde Weihnachtskrippen für die Sonder-ausstellung zur Verfügung stellte. Diese weihnachtliche Sonderschau im Kelten-museum entstand, weil das Gruber-Wohnhaus und das darin untergebrachte ,,Stille-Nacht‘‘-Museum derzeit umfassend renoviert und neu gestaltetet werden. Die Eröffnung ist am 29. September des nächsten Jahres, Franz Xaver Grubers 155. Todestag, geplant.

MARKANTE UND EINZIGARTIGE OBJEKTE
ZUM THEMA ,,STILLE NACHT‘‘

Die ungemein reizvolle Sonderausstellung ,,Weihnachten mit Katharina und Franz Xaver‘‘ schließt bereits am 7. Jänner 2018 wieder ihre Pforten. Sie zeigt markante und einzigartige Objekte aus dem ,,Stille-Nacht‘‘-Nachlass der Familie Gruber.
So ist die unersetzliche Original-Gitarre zu sehen, auf der 1818 zum ersten Mal in der St. Nikolauskirche in Oberndorf, gespielt von Lied-Textdichter Joseph Mohr, gesungen gemeinsam mit Komponist Franz Xaver Gruber, die Melodie von ,,Stille Nacht‘‘ erklang. So ist das Lied ,,Stille Nacht‘‘ als kostbare Original-Niederschrift (Autograph IV) von Franz Xaver Gruber zu bewundern. So wird auch die unschätzbar wichtige ,,Authentische Veranlassung‘‘ aus dem Jahr 1854 präsentiert, in der Franz Xaver Gruber detailliert die Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ festgehalten hat. Weiters sind die Porträts von Franz Xaver Gruber und seiner Frau Katharina zu sehen, meisterhaft angefertigt im Jahr 1846 von Porträtmaler Sebastian Stief. Das Keltenmuseum präsentiert aus seinen Beständen reizvolle Weihnachtskrippen. Darunter die in Hallein legendäre Grubermühlkrippe vom Dürnberg, eine der größten alpenländischen Weihnachskrippen. Ältere Bewohner Halleins werden sich noch erinnern, dass sie gegen ein geringes Entgelt zu besichtigen war. 1957 wurde sie von der Stadt Hallein angekauft. Auch aus der Privatsammlung von Roman Anlanger sind besonders sehenswerte Weihnachtskrippen zu bewundern, darunter eine besonders sehenswerte Krippe, die vorwiegend aus Glas gefertigt wurde.

MELODIE ,,STILLE NACHT WURDE
UNTER ZEITDRUCK KOMPONIERT

Franz Xaver Gruber wurde am 25. November 1787, im Anwesen Steinpoldsölde bei Hochburg-Ach geboren. Ursprünglich sollte er Leinenweber werden, so wie sein Vater, doch ein väterlicher Freund Grubers erreichte es, dass der junge Franz Xaver zum Lehrer ausgebildet wurde. Er unterrichtete an der Volksschule in Arnsdorf, Österreichs älteste Volksschule, an der heute noch zwei Klassen geführt werden. 1816 wurde Gruber auch Organist an der St. Nikolaus Kirche in Oberndorf.
(Das gleiche Jahr, in welchem Joseph Mohr in Mariapfarr im Lungau den Text des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ schrieb.) Am 24. Dezember 1818 überreichte Joseph Mohr an Franz Xaver Gruber den Liedtext mit der Bitte, dieses sogleich zu vertonen, damit es noch am gleichen Tag zur Christmette in der St. Nikolaus Kirche vorgetragen werden könnte. So erklang in Oberndorf zum ersten Mal das Lied ,,Stille Nacht‘‘, gesungen von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr. Dieser spielte dazu die Melodie auch auf seiner Gitarre, die nun im Keltenmuseum zu besichtigen ist.

WANN HATTE FRANZ XAVER GRUBER
DANN EINE STILLE NACHT?

15 Jahre später kam Franz Xaver Gruber nach Hallein als Chorregent und Organist. Er komponierte hier noch über hundert vorwiegend kirchliche Werke. Franz Xaver Gruber starb in Hallein als angesehene Persönlichkeit am 7. Juni 1863.
Er war dreimal verheiratet, nur vier seiner 12 Kinder überlebten.
(Die Kinderzahl beeindruckte einen Besucher des Halleiner ,,Stille-Nacht‘‘-Museums ganz besonders: ,,Wie bitte?? 12 Kinder?? Wann hatte Gruber dann eine stille Nacht??) Franz Xaver Gruber wurde in Hallein auch einmal von Joseph Mohr besucht, der in seiner umtriebigen Art mehrere Jahre auch an Pfarren im Tennengau tätig war: Als Koadjutor in Kuchl, Golling und Vigaun, sowie als Aushilfe in Adnet und Krispl. Dieses Treffen müsste eigentlich mit einer Gedenktafel an Grubers Wohnhaus oder an der Stadtpfarrkirche dokumentiert werden. Es ist undenkbar, dass die beiden an Pfarren Tätigen, nicht der Stadtpfarrkirche Hallein einen Besuch abstatteten. Vielleicht spielte Franz Xaver Gruber sogar an seiner Kirchenorgel ihr gemeinsames Lied ,,Stille Nacht‘‘, für das er in Hallein eine eigene Orgel-Version komponiert hatte.

ZU UNSEREN FOTOS
FOTO 1: In der ersten Publikumsreihe von links: Anna Holzner, Gruber-Spezialistin des ,Stille-Nacht‘‘-Museums, Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseums, Eveline Sampl-Schiestl, Halleins Kultur-Stadträtin, Brigitta Pallauf, Präsidentin des Salzburger Landtages, Landesrat Hans Mayr. FOTO 2: Martina Mathur mit der originalgetreu nachgebauten ,,Stille-Nacht‘‘-Gitarre und Heimo Thiel als Franz Xaver Gruber. FOTO 3: Von links Martin Hofstätter, Direktor des Salzburg Museums,
Barbara Tober vom Keltenmuseum und Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl bewundern zwei unersetzliche ,,Stille-Nacht‘‘-Ikonen: Die ,,Authentische Veranlassung‘‘ Grubers zur Entstehung des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ sowie eine
Niederschrift des Liedes ,,Stille Nacht‘‘ aus der Hand des Komponisten Franz Xaver Gruber. FOTO 4: Das Porträt Franz Xaver Grubers, gemalt von Sebastian Stief. FOTO 5: Das Porträt von Grubers Frau Katharina, ebenfalls von Sebastian Stief geschaffen. FOTOS 6 bis 9: Vier Beispiele aus den gezeigten Weihnachtskrippen. FOTOS 10 bis 12: Die imposante Grubermühlkrippe lässt sich in ihrer Gesamtheit nicht zufriedenstellend fotografieren, da die schützenden Glasscheiben verschiedenste Lichtquellen reflektieren. Deshalb drei Ausschnitte daraus: eine Aufnahme aus dem Zentrum der Weihnachtskrippe mit der Heiligen Familie, weiters ein Bild mit Bergwerksstollen sowie der Schwerttanz der Dürrnberger Bergknappen. FOTO 13: Die einzige Ansicht jener Krippe, die einst Franz Xaver Gruber persönlich angefertigt hatte. Um sie vor Kriegswirren zu schützen, wurde sie gemeinsam mit anderen wichtigen Objekten in einem Stollen des Salzbergwerkes Dürrnberg in Sicherheit gebracht. Als Ruhe einkehrte und der Stollen wieder geräumt wurde, konnte die Gruber-Krippe nicht mehr aufgefunden werden und blieb verschollen. Die ,,Halleiner Zeitung‘‘ (1952 – 1996), bot mehrere Male, jeweils in ihrer Weihnachts-Neujahrs-Ausgabe, 10.000 Schilling für einen Hinweis, der die Auffindung der Krippe ermöglichen würde. Doch die 10.000 S fanden keinen Abnehmer. FOTO 14: Eine bestechende Idee der Gestalter und Gestalterinnen der Sonderausstellung im Keltenmuseum: Mehrere Auszüge aus Franz Xavers Tagebuch werden hintereinander an eine Wand projiziert. Es wäre erfreulich, wenn jemand das Tagebuch (oder die Tagebücher) mit der Absicht durchforsten würde, um für die Öffentlichkeit interessante und wichtige Passagen in Form einer Broschüre zu publizieren. – (Odo Stierschneider. Fotos: 1 bis 3 Adi Aschauer, Fotos 4 bis 14: OST).

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Bis zum 25. November 2017 loderte in der Galerie Schloss Wiespach farbenprächtig das Feuer der Ausstellung ,,Glas aus Feuer geboren‘‘. 12 deutsche Glaskünstlerinnen und Glaskünstler zeigten unterschiedlichste, ungemein beeindruckende Glas-Kunstobjekte. Glas als erhitzter, zähflüssiger Werkstoff, eignet sich in den Händen des Könners vorzüglich dazu, um auch den komplexen und anspruchsvollen Vorstellungen eines Künstlers den Weg zur begeisternden Realität zu ebnen. Die Leuchtkraft gläserner Objekte ist unerreicht und fasziniert ungemein. Respekt gebührt grundsätzlich allen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit dem Werkstoff Glas aus-einandersetzen, denn die schöpferischen Phasen müssen angesichts des abkühlenden und damit härter werdenden Glases immer wieder unterbrochen werden. Aber solches war an den hinreißenden, meisterhaften Arbeiten natürlich in keiner Weise ablesbar, die beeindruckenden Werke schienen aus einem einzigen Guss entstanden zu sein, ,,Glas aus Feuer geboren‘‘, dieser verlockende Ausstellungs-Titel wurde dem gläsernen Kunst-Ereignis in der Galerie Schloss Wiespach in jeder Hinsicht gerecht. Kunst als Erlebnis: in der Ausstellung ,,Glas aus Feuer geboren‘‘ wurde dieser Begriff zum elementaren Ereignis. – Die oben stehenden Fotos entstanden bei der Ausstellungs-Eröffnung. FOTO 1 zeigt den Inhaber der Galerie Schloss Wiespach, Notar Carl Spruzina, bei seiner Eröffnungs-Rede zur Ausstellung ,,Glas aus Feuer geboren‘‘. Auf dem FOTO 2 ein Blick auf einen Teil der anwesenden Eröffnungsgäste im südöstlichen Segment der prachtvollen und herrlichen Pfeilerhalle des Schlosses Wiespach. Wie unter-schiedlich und reizvoll die gezeigten Glaskunst-Objekte in Erscheinung traten, ist auf den FOTOS 3 bis 7 dokumentiert. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Buch-Präsentationen zum Thema Hallein stellen herausragende, viel zu seltene Kultur-Highlights dar – so bildete heuer die Präsentation des prachtvollen Bildbandes ,,SalzHOCHburg Hallein‘‘ einen besonders erfreulichen, strahlenden Glanzpunkt im Halleiner Kulturjahr 2017. Ein markanter Beitrag zum historischen Stellenwert der Stadt Hallein, der Hochburg des Salzes, die es etwa 650 Jahre lang den Salz-Fürsterzbischöfen ermöglichte, ihre Residenzstadt Salzburg mit Pracht und Herrlichkeit auszustatten. Hallein indessen blieb eine ausgebeutete Salzkolonie, in der die Erzbischöfe weder Steuern bezahlten noch auch nur einen einzigen Prachtbau errichteten. Der fantastische Bildband erschien in den letzten Tagen der großartigen Ausstellung ,,SalzHOCHburg Hallein – ein Rohstoff, der Land und Menschen prägte‘‘ im Keltenmuseum und zeigt zahlreiche bislang unveröffentlichte Fotos, Grafiken und Stiche aus dem Fundus des Keltenmuseums, hat einen Umfang von 223 Seiten und wurde im repräsentativen Hochformat von 30 x 22 cm hergestellt. Das Werk ist in den Halleiner Buchhandlungen und im Keltenmuseum um 19,90 Euro erhältlich. In wenigen Wochen steht Weihnachten ins Haus. Für alle historisch und kulturell Interessierten ein anspruchsvolles und intelligentes Weihnachtsgeschenk!

Als Herausgeberin des empfehlenswerten Bildbandes ,,SalzHOCHburg‘‘ fungiert Archäologin Barbara Tober vom Keltenmuseum. Von ihr stammt die beeindruckende Konzeption des Bildbandes, sie verfasste auch ein Vorwort und war Mitglied der Bild- und Text-Redaktion. Autoren und Autorinnen des Buches waren in alphabetischer Reihenfolge Jutta Baumgartner (Historikerin, Universität Salzburg), Johann F. Schatteiner (Orts-Chronist Bad Dürrnberg), Anton Strobl (Historiker) und Wolfgang Wintersteller (Historiker und freier Mitarbeiter Keltenmuseum Hallein). Der Bildband enthält zwei Vorworte (Keltenmuseums-Leiter Florian Knopp und Barbara Tober) und gliedert sich in die Kapitel 1.) Hallein vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit 7 Beiträgen, 2.) Das Halleiner Bergwerk und die Saline vom Ende des 19. bis zur Schließung im 20. Jahrhundert mit 4 Beiträgen, 3.) Die Holzrechen-Anlagen in Hallein: der Griesrechen und der Almrechen mit 8 Beiträgen und 4.) Das Salzburger Jubiläums-Tarock 1816-1916 mit 1 Beitrag.

Die öffentliche Präsentation des großartigen Bildbandes ,,SalzHOCHburg‘‘ fand im Keltenmuseum mit Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Hausgeberin Barbara Tober und mit den Autoren und Autorinnen vor einem interessierten Publikum statt. Dabei entstanden auch unsere oben stehenden Fotos: Das 1. FOTO präsentiert den fantastischen Bildband ,,SalzHOCHburg‘‘. Auf dem Foto auf der 1. Umschlagseite Salinenarbeiter Anfang 1938 beim Abfüllen des getrockneten Salzes in Leinensäcke. Das 2. FOTO zeigt von links nach rechts Letitia Lehner (Mooi Design, Graphische Gestaltung des Bildbandes), Wolfgang Wintersteller (Mit-Autor), Jutta Baumgartner (Mit-Autorin), Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, Barbara Tober (Herausgeberin), Johann F. Schatteiner (Mit-Autor) und Florian Knopp (Leiter des Keltenmuseums). Auf dem 3. FOTO die zu Recht strahlende Herausgeberin Barbara Tober, das 4. FOTO zeigt Kultur-Stadträtin Eveline Sampl-Schiestl, die ihrer verständlichen Begeisterung mit herzlichen Worten Ausdruck verlieh. – (Odo Stierschneider, Fotos: OST).

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Im Rahmen der traditionellen Programm-Pressekonferenz der Salzburger Festspiele im November, die im Beisein von Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser und Schauspiel-Leiterin Bettina Hering stattfand, wurde bekanntgegeben, dass die Spielsaison 2018 auf der Halleiner Pernerinsel im Zeichen des Stückes HUNGER, eine Neuinszenierung nach dem gleichnamigen Roman von Knut Hamsun, stehen wird. Die Premiere ist für Samstag, 4. August 2018 angesetzt, es folgen noch sieben weitere Aufführungen. Deren Letzte geht am Montag, 20. August 2018 in Szene. Frank Castorf führt Regie, er inszeniert HUNGER mit Teilen seines früheren Ensembles der Volksbühne in Berlin. Aleksandar Denic ist für das Bühnenbild, Adriana Braga Peretzki für die Kostüme, Lothar Baumgarte für die Lichtgestaltung und Carl Hegemann für die Dramaturgie verantwortlich. Es spielen neben anderen Marc Hosermann, Sophie Rois und Lars Rudolph.

Im Zentrum von Knut Hamsuns im Jahr 1890 erschienenen Roman HUNGER, steht ein junger Mann, jenseits jeder festen Bindung und offenbar ohne Freunde und Familie. Ein junger Mann also, mit hohen Ansprüchen an sich selbst, auf der Suche nach Erfolg, nach zündenden Ideen, die sich in Geld verwandeln. Hamsun verarbeitet in seinem Roman Erfahrungen, mit denen er selbst als junger Auswanderer in Amerika konfrontiert worden war, obwohl sein Roman HUNGER nicht in New York sondern in Kristiania, dem heutigen Oslo, angesiedelt ist. Der Hauptakteur, der sich selbst unterschiedliche Namen gibt, beginnt wie der junge Knut Hamsun, mit feuilletonisch-literarischen Gelegenheitsarbeiten. Und wie Hamsun, scheitert auch er spektakulär. Statt Erfolg und Karriere stellt sich Hunger ein, buchstäblicher, realer Hunger. Zitat: ,,Ich fühlte den Wahnsinn im meinem Blut, fühlte seine Hatz durchs Hirn!‘‘ Der Roman HUNGER wurde der erste große Erfolg für Knut Hamsun, er gehört zu den bedeutendsten, radikalsten Texten der Moderne, der den Schriftsteller mit einem Schlag berühmt machte. (Und ihn für immer vom Hunger befreite). 1920 erhielt Knut Hamsun den Nobelpreis. Als Hitlers Streitkräfte Norwegen besetzten, feierte er sie vorerst als Befreier. 1943 änderte er seine Meinung und kritisierte die brutale Gewaltherrschaft der deutschen Besatzung. – Die oben stehenden Fotos zeigen von oben nach unten Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser und Schauspiel-Leiterin Bettina Hering. – (Text: Carl Hegemann, Odo Stierschneider. Fotos: Salzburger Festspiele).

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Das wichtigste Kultur-Ereignis des Jahres 2017 in Hallein: Das Jubiläum ,,25 Jahre Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel‘‘. Dazu wurde mit großer Erleichterung und Begeisterung in Hallein registriert, dass die fantastische, verdienstvolle und unvergleichliche Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler für eine weitere Funktionsperiode zur Verfügung stehen wird. Denn Dr. Helga Rabl-Stadler war stets die große und entscheidende Befürworterin der Pernerinsel als Spielstätte der Salzburger Festspiele – weiter unten zitieren wir dazu einige ihrer herrlichen, begeisternden und markanten Aussagen.

HALLEINER SALZARBEITER SICHERTEN
DEN REICHTUM DER STADT SALZBURG

Vor 25 Jahren begründeten die Salzburger Festspiele als glanzvollste und wichtigste Kultur-Institution unseres Bundeslandes, in der Alten Saline auf der Halleiner Pernerinsel eine neue Spielstätte. Die Kultur-Hochburg Festspiele trat damit an die Stelle der einst über Jahrhunderte wichtigsten wirtschaftlichen Institution Salzburgs, der Halleiner Salzproduktion. Ein Schritt, der von den Vertretern des Bundes und der Stadt Salzburg im Festspiel-Kuratorium unverständlicher Weise stets kritisiert wird. Da ist wohl eine klärende Erinnerung überfällig. Ein halbes Jahrtausend schufteten die Halleiner im Salzbergwerk und in den Salinen zu Schandlöhnen für die Salzburger Erzbischöfe, in deren Hand sich die Halleiner Salzproduktion befand. Die erlesenen historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Salzburg wie etwa Schloss und Garten Mirabell, Alte und Neue Residenz, der Dom und die Kirchen, die Anlage in Hellbrunn oder die Festung Hohensalzburg wären ohne die Gewinne aus dem Salzverkauf in dieser Form niemals zu finanzieren gewesen. Heute ist die Salzburger Altstadt Weltkulturerbe – dank des Salzes aus Hallein. Hallein dagegen war nur eine ausgebeutet Salzkolonie, in der kein einziges Prachtbauwerk errichtet wurde. Zusätzlich hatten die Erzbischöfe kaltblütig eine Verfügung erlassen, dass sämtliche Erlöse aus dem Salzwesen dem Steuerzugriff der Stadt Hallein entzogen wurden! Welche Verhältnisse damals in Hallein herrschten, zeigt ein Schreiben von Franz Schubert an seinen Bruder, der einmal in Hallein Station machte. Die Bewohner der Stadt unter dem mächtigen Rauch- und Dampfgewölk der bis zu 12 großen Salz-Sudhäuser in der kleinen Halleiner Altstadt, waren mager, blassäugig und bettelten aggressiv alle Fremden an. Wörtliches Schubert-Zitat: ,,Ich bin mir vorgekommen, als wenn ich aus dem Himmel (die Stadt Salzburg) auf einen Misthaufen (Hallein) gefallen wäre!‘‘ – Vor solchem Hintergrund wäre längst eine Wiedergutmachung der Stadt Salzburg gegenüber Hallein fällig. Daran denkt natürlich niemand. Dafür kritisieren Repräsentanten der Stadt Salzburg im Festspiel-Kuratorium immer wieder die Präsenz der Salzburger Festspiele in Hallein…

DER SCHÖPFUNGSAKT PETER STEINS
AUF DER HALLEINER PERNERINSEL

Den Festspiel-Schöpfungsakt von Peter Stein formulierte Odo Stierschneider in der vom ihm nahezu 40 Jahre lang herausgegebenen ,,Halleiner Zeitung‘‘ einst folgendermaßen: ,,Am Anfang stand die Absicht von Star-Regisseur Peter Stein, auf der Halleiner Pernerinsel eine neue Spielstätte zu schaffen. Die Pernerinsel aber war wüst und wirr. Finsternis ruhte über den einstigen Salinenanlagen. Doch Peter Steins Geist schwebte schon auf den Wassern der Salzach rund um die Pernerinsel. Und Peter Stein sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Peter Stein sah, dass das Licht gut war. Und er nannte es FESTSPIELORT PERNERINSEL.So also beginnt die Genesis der Festspielstadt Hallein‘‘. Am denkwürdigen 20. August 1992 zündete Peter Stein, Star-Regisseur und Schauspiel-Leiter der Salzburger Festspiele von 1992 bis 1997, den strahlenden Festspiel-Urknall auf der Pernerinsel mit der 4 Stunden dauernden ,,Antiken-Trilogie‘‘ von Andrei Serban, Regisseur aus dem rumänischen Nationaltheater in Bukarest. Auf die Frage, wie es eigentlich zur Eroberung der Pernerinsel als neue Spielstätte für die Salzburger Festspiele kam, antwortete einst Peter Stein: ,,Das war wirklich Schritt für Schritt eine Eroberung! Aber nach einem genauen Plan. Die Pernerinsel wurde ja zuerst von der Szene Salzburg bespielt, aber das war ein reines Provisorium. Ich hab‘ die Spielstätte in einzelnen Etappen aus meinen Bühnenbild-Etats entwickelt und eingerichtet. Mein erster Plan war das Gastspiel Andrei Serbans. Da haben Bühnenarbeiter vom Nationaltheater Bukarest in der Sudhalle der einstigen Saline von Hallein die Betonsockel entfernt und einen Holzboden gelegt. Das war die erste Aktion, bezahlt aus dem Bühnenbild-Etat der Produktion. Dann wurde nach und nach immer weitergearbeitet. Es wurden Tribünen gebaut, zuerst aus grobem Holz, dann wurden die ganzen notwendigen Infrastruktur-Maßnahmen wie Toiletten, Garderoben etc. in die Wege geleitet und zum Schluss eine richtige Beleuchtungs- und Tonanlage installiert. So ist auf der Pernerinsel schließlich eine neue Spielstätte entstanden, die vom Festspiel-Publikum mit Begeisterung angenommen wurde und die auch erfreulich viele zusätzliche Besucher für die Salzburger Festspiele in Hallein gewinnen konnte.‘‘

ANDREI SERBANS ,,ANTIKEN-TRILOGIE‘‘
ALS MEILENSTEIN DER THEATERKULTUR

Dabei hatte es Peter Stein keineswegs leicht, seine neue Spielstätte auf der Halleiner Pernerinsel zu realisieren. Die verschiedenen Diskussionen mit der damaligen Festspiel-Leitung endeten schließlich damit, dass Peter Stein seinen weiteren Verbleib bei den Festspielen davon abhängig machte, dass auf der Pernerinsel eine neue Festspielstätte geschaffen werde. Er erhielt also volle Handlungsfreiheit – nur zusätzliche Kosten durften nicht entstehen. Peter Stein schaffte das unmöglich Scheinende und Andrei Serban konnte seine epochale Aufführung auf der Pernerinsel zelebrieren. Dieses unvergessliche Ereignis, welches die Besucher durch unterschiedliche Etagen des Gebäudes und immer wieder mitten in das Geschehen hinein trieb, markierte einen herausragenden Meilenstein innerhalb der europäischen Theaterkultur. Zitat aus der damals noch existierenden ,,Halleiner Zeitung‘‘: ,,Die Aufführung des rumänischen Regisseurs Andrei Serban brach mit der Wucht eines Elementar-Ereignisses über die Pernerinsel herein‘‘. Ebenfalls in der ,,Halleiner Zeitung‘‘ erschienen die folgenden Zeilen von Catarina Carsten aus Puch zur Antiken-Trilogie: ,,Medeas Rache. Feuer und Dolch. Verhängnis und Nacht. – Überleben in Ketten. Triumphschrei der Sieger. Nackte Gewalt. – Hoffnung in Asche. Anmut der Taube. Bekränztes Glück. – Die Steine atmen den salzigen Schweiß der Zeiten.‘‘ Doch die naheliegende Hoffnung, es würden die Räumlichkeiten, die Andrei Serban in seine Aufführung mit einbezogen hatte, weiterhin von den Festspiel-Regisseuren genützt, erfüllte sich nicht. Zu sehr war die internationale Regie- und Schauspiel-Branche traditionell auf die Inszenierung auf einer einzigen Bühne festgelegt. Damit wurde die Chance vertan, auf der Pernerinsel ein weltweit einzigartiges Theater-Raumkonzept zu etablieren.

DIE HALLEINER PERNERINSEL STIESS
IMMER WIEDER AUF HOHE ZUSTIMMUNG

Dennoch waren die ersten 25 Jahre der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel durch mitreißende, unvergessliche Aufführungen auf internationalem Schauspieler-Niveau der Spitzenklasse geprägt. Immer zahlreicher wurden die begeisterten Stellungnahmen zur Festspielstätte in Hallein. Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler betont dankenswerter Weise schon seit Jahren, dass die Pernerinsel für die Salzburger Festspiele längst ein unverzichtbarer Aufführungsort geworden ist und dass die Pernerinsel mit ihrer einzigartigen Atmosphäre für viele Regisseure, Schauspieler und Besucher zur Lieblings-Spielstätte wurde. Die Festspiel-Präsidentin wörtlich: ,,Die Festspielgeschichte lehrt, dass von einem Ort selbst auch eine Magie ausgehen kann, die dem Stück noch zusätzliche Schubkraft verleiht. Das Stück ,Libussa‘ im Salzburger Landestheater wäre vielleicht einer der nicht sonderlich beliebten Grillparzer-Klassiker gewesen. ,Libussa‘ von Peter Stein auf der Pernerinsel wurde ein Erlebnis, das den Klassiker ins Heute hob‘‘.

GERARD MORTIER VON BEGEISTERUNG
FÜR DIE PERNERINSEL MITGERISSEN

Auch Gerard Mortier äußerte sich immer wieder von der Pernerinsel äußerst angetan. Als Beispiel dafür mögen Auszüge aus einer Mail-Botschaft von Gerard Mortier zum Thema Pernerinsel an den Obmann des Kulturforum Hallein, Friedl Bahner, vom 27. April 2012 gelten. Zitat: ,,Das Einbeziehen der Pernerinsel in die Salzburger Festspiele war eine der wichtigsten Entscheidungen zur Modernisierung der Festspiele und sie hat sehr geholfen, diese ins 21. Jahrhundert zu bringen. Percevals ,,Schlachten‘‘, Steins ,,Libussa‘‘ und ,,Ödipus auf Kolonnos‘‘, die Konzerte zeitgenössischer Musik, Hartleys total unverstandenes Musical, sie waren Höhepunkte der Festspiele – dank der Pernerinsel. Entdeckt von der Szene Salzburg, aufgenommen von Peter Stein und mir, war dies ein besonders großer Wurf. Heute sind die Salzburger Festspiele ohne Pernerinsel nicht mehr denkbar. Die Möglichkeiten dort sind unerschöpflich, das Ambiente ist einmalig. Hallein bietet alles, was Salzburg durch den rapide zunehmenden Tourismus verloren hat. Hofmannsthal würde jetzt Hallein in seiner Beschaulichkeit vor Salzburg den Vorzug geben. Für mich war jede Fahrt nach Hallein weg aus dem Sodom und Gomorrha Salzburgs. Nach dem nicht ganz gelungenen Umbau des Kleinen Festspielhauses bietet die Pernerinsel ein Aufatmen weg von der Anmaßung hin zur Wahrheit der Musik und des Theaters. Die Pernerinsel ist auch der einzige Ort, wo jeder noch die Eintrittskarte bezahlen kann, wo Klasse keine Rolle spielt sondern nur die intellektuelle Neugier und die Freude über das gemeinsame Kunsterlebnis. Heute könnte ich mir sehr gut einen Festspielsommer der Salzburger Festspiele vorstellen ohne Salzburg und nur mit Hallein‘‘. (Ende des Zitats). Gerard Mortier war von 1991 bis 2001 Intendant der Salzburger Festspiele und war bemüht, ein jüngeres Publikum zu gewinnen und die Salzburger Festspiele auf das 21. Jahrhundert vorzubereiten.

ZU UNSEREN FOTOS
FOTO 1: Anlässlich des Jubiläums ,,15 Jahre Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel‘‘ widmete das von Odo Stierschneider gestaltete und für die ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘ allein‘‘herausgegebene ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘ Peter Stein einen ausführlichen Beitrag. FOTOS 2 und 3: Zwei markante Aufnahmen von Peter Stein. FOTO 4: Peter Stein im Jahre 2012 bei seiner Ehrung anlässlich des Jubiläums ,,20 Jahre Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel‘‘ in den Fürstenzimmern des Keltenmuseums. 1996 verabschiedete sich Peter Stein aus Salzburg als Intendant der Festspiele mit der gefeierten Aufführung von ,,Libussa‘‘ auf ,,seiner‘‘ Pernerinsel. Bei der ,,Libussa‘‘-Premierenfeier überreichte ihm Odo Stierschneider eine Luftaufnahme in Plakatgröße, auf der die Festspiel-Spielstätte Pernerinsel und die Halleiner Altstadt zu sehen sind (FOTO 5). Zusätzlich ersuchte Odo Stierschneider Peter Stein, sich auf zwei ungebrannten Tonziegeln zu verewigen. Einmal mit seinem Handabdruck (FOTO 6) und einmal mit seinem Namenszug (FOTO 7). Diese beiden wertvollen, mittlerweile gebrannten Tondokumente sollen in naher Zukunft, möglichst unter Anwesenheit von Peter Stein, in einem Schaukasten auf der Pernerinsel präsentiert werden. – (Odo Stierschneider, Fotos 1, 2, 3, 4: Archiv ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘. Fotos 5, 6, 7: Caroline Hubble).

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Die Halleiner Künstlergruppe Plan B, die ihre wertvolle künstlerische Tätigkeit im prachtvollen Pfeilergewölbe am Kornsteinplatz entfaltet, veranstaltete auch heuer wieder eine sehenswerte und eindrucksvolle Werkschau. Die Mitglieder von Plan B präsentierten ihre während des Jahres 2017 entstandenen Werke – es war eine begeisternde Präsentation an unterschiedlichsten Kunstobjekten und Gemälden, die sich den Interessierten darbot. Die Veranstalter konnten sich über zahlreiche Besucher/innen freuen und wiederum wurde vor Augen geführt, von welch großer Bedeutung die Präsenz der Künstlergruppe Plan B für die Stadt Hallein ist. Denn: Mitten in der Altstadt, in einem faszinierenden historischen Gewölberaum, wird Kunst in den Sparten Malerei, Grafik, Druck, Kunstdrechseln, Raku-Keramik, Polymer Clay, Filzen, Kleinskulpturen, Speckstein, Metallskulpturen und Astro-Fotografie geschaffen. Eine Initiative, die dem intellektuellen Erscheinungsbild der Stadt Hallein eine erfreulichen Aufwertung verleiht. Zusätzlich wird als spezielle Initiative allen Interessierten die Möglichkeit geboten, in der ,,Offenen Werkstatt‘‘ ihre eigene Kreativität frei auszuleben. So werden regelmäßig Kurse veranstaltet, in denen Interessierte verschiedenste Kunstdisziplinen erlernen können. Das Team der Künstlergruppe Plan B umfasst Hannes Bernhofer (Drechseln, Metallskulpturen), Robert Bernhofer (Raku-Keramik, Kleinskulpturen), Ulli Fritzl (Specksein), Bernhard Fritzl (Monotypie, Aquarell, Raku-Keramik), Raimund Weickl (Metallskulpturen, Polymer Clay), Gerold Pattis (Astro-Fotografie und Eva M. Moser (Filzen). Unter der E-Mail-Adresse: plan.b.hallein@gmail.com ist die Künstlerruppe Plan B erreichbar.

ZU UNSEREN FOTOS
FOTO 1:
Der Obmann der Künstlergruppe Plan B, Bernhard Fritzl, begrüßte die zahlreichen Anwesenden (FOTOS 2 und 3) bei der Eröffnung der Herbst-Werkschau 2017. FOTOS 4 bis 10: Eine Fülle unterschiedlicher, ungemein reizvoller Kleinkunst-Werke, meisterhaft gefertigte Kunstdrechslerei-Objekte sowie Gemälde naturalistischer und abstrakter Art beeindruckten die Besucherinnen und Besucher der gelungenen Werkschau. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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Mit dem Ausstellungs-Projekt ,,Behind‘‘ wurde von der Kunstgalerie Schloss Wiespach auf der Halleiner Kunstinsel ein neuer kultureller Meilenstein in der Festspielstadt Hallein aufgerichtet. Im Verdampferturm in der Alten Saline, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Spielstätte der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel, wurde, mit auf die Besucher der Festspiel-Aufführungen abgestimmten Öffnungszeiten, die Ausstellung von Skulpturen des Künstlers Grzegorz Gwiazda geboten. In der 25jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele in Hallein ein bisher einzigartiges und beispielloses Kunstereignis. Die Skulpturen-Schau ,,Behind‘‘ könnte der Initialzünder für weitere Aktivitäten aus dem Halleiner Kulturbereich mit Blick auf die Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel werden. Der SALZSCHREIBER veröffentlichte im Ressort VISIONEN 12 Ideen rund um die Festspiele in Hallein. (An letzter Position des Ressorts.) Vielleicht wird durch das Ausstellungs-Projekt ,,Behind‘‘ der einen oder anderen Vision der Weg hin zur Realisierung geebnet.

Im Inneren des Verdampferturms wurde ein in sich abgeschlossener Ausstellungsraum für die Skulpturen-Schau errichtet, der den Besucherinnen und Besuchern es ermöglichte, sich völlig auf die Ausstellungs-Objekte zu konzentrieren, ohne durch die mächtige Industrie-Architektur des Verdampferturms abgelenkt zu werden. Als physische und visuelle Objekte zeichnen Grzegorz Gwiazdas Skulpturen Übergänge nach, zwischen verschiedenen Formensprachen und Ausdrucksweisem. Das Figürliche ist der dominierende Aspekt seines künstlerischen Schaffens. Die eingehende Betrachtung fördert den Eindruck zutage, dass seine menschlichen Figuren nicht nur naturalistisch gestaltet sind, sondern durchaus auch abstrakte, expressionistische, ja sogar surreale Formelemente enthalten. Grzegorz Gwiazda ist zweifellos ein begabter, großer Künstler, seine Werke eigneten sich hervorragend dazu, um dem Festspielpublikum auf der Pernerinsel ein beindruckendes, zusätzliches Kunst-Erlebnis zu vermitteln. Dem Initiator dieses Ausstellungs-Projektes für die Besucher der Festspiele auf der Pernerinsel, Notar Dr. Claus Spruzina und allen seinen Helferinnen und Helfern, sei auch an dieser Stelle ein ganz großer Dank ausgesprochen.

ZU UNSEREN FOTOS
FOTO 1: Die Eingangsfront der fantastischen Skulpturen-Ausstellung ,,Behind‘‘. FOTO 2: Blick in den neu geschaffenen, in sich geschlossenen Ausstellungs-Raum, der in Abstimmung zu den Aufführungszeiten der Festspiele auf der Pernerinsel für deren Besucher göffnet war. FOTOS 3 bis 6: In dem neuen ,,Kunst-Mini-Kosmos‘‘ waren Grzegorz Gwiazdas in Bronzefarbe gehaltenen Skulpturen zu sehen. FOTOS 7 bis 10: Auch im Bereich des ,,Elektro-Raumes‘‘ waren beeindruckende Skulpturen zu bewundern. FOTO 11: Im Freien vor dem Verdampferturm wurde auf dem Baum eine kugelförmige Konstruktion, bestehend aus hölzernen sechseckigen Elementen, publikumswirksam präsentiert. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).

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