Alois Frauenhuber sorgt dankenswerter Weise schon seit vielen Jahren immer wieder dafür, dass die Stadt Hallein und eine ganze Reihe anderer Städte in Österreich, mit seinen sehenswerten Märkten belebt werden und allen Interessierten großartige Einkaufsmöglichkeiten bieten. So ging auch in den vergangenen Tagen sein fantastischer Kunsthandwerksmarkt auf der Pernerinsel, wieder erfolgreich über die Bühne. Das Angebot der Marktteilnehmer war für die Marktbesucher auch diesmal wieder vielseitig und attraktiv -- also unbedingt sehenswert und eine wichtige Gelegenheit, um verschiedenste und schön gestaltete Objekte zu erwerben. Unsere obenstehenden Fotos zeigen dazu einige Beispiele, die Marktbesucher konnten jedenfalls aus einer enormen Angebotsvielfalt ihre Auswahl treffen. Man muss Alois Frauenhuber immer wieder dafür dankbar sein, dass er unermüdlich die große, wichtige und mühevolle Aufgabe auf sich nimmt, auch den Halleinerinnen und Halleinern seine vielfältigen Märkte zu bieten. Auf unseren obenstehenden Fotos erahnt man ein wenig die enorme und bunte Vielfalt an Angeboten, die auch heuer wieder am Kunsthandwerksmarkt für die Halleinerinnen und Halleiner geboten wurde. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Diese abstoßenden, widerwärtigen und grauenvollen Schlick-Schlamm-Stufen befinden sich inmitten der Zuschauerreihen der einstigen Salzachbucht, in der sogar Aufführungen der Salzburger Festspiele hätten stattfinden sollen. Damals war das heute total verkommene Gerinne noch völlig sauber und hier floss einst glasklares Wasser. Drei Sitzstufen unterhalb der heutigen Schotterfläche stand das Salzachwassser, gerahmt von einem schönen Gehweg. Die auf dem Wasser schwimmende Plattform, auf der Schauspieler und Musikanten hätten agieren sollen, war bereits von den Salzburger Festspielen (!) finanziert worden! Diese grandiose und einzigartige Kulturstätte, über deren Positionierung im vergleichsweise unbedeutenden Hallein anstatt in der international strahlenden Landeshauptstadt sich zahlreiche Persönlichkeiten aufregten, sie fand ein plötzliches und schandvolles Ende.
Durch unglückliche Strömungsverhältnisse, versandete die Salzachbucht immer wieder und musste deshalb regelmäßig gereinigt werden. Es folgte schließlich ein komödienhaftes Trauerspiel. Die mit den Reinigungsarbeiten beschäftigten Arbeiter beschwerten sich bei dem damaligen Bürgermeister der Stadt Hallein über diese wiederkehrenden Sand-Entfernungsarbeiten. Dieser überlegte nicht lange und ließ die prachtvolle Salzachbucht einfach mit Schotter- und Erdmaterial zuschütten und somit trockenlegen. Die schöne Wasserfläche, der Gehweg rund um diese, sowie drei Sitzstufenreihen, wurden so für immer begraben. Die eleganten Proportionen der ursprünglichen Salzachbucht waren damit für immer zerstört. Es gab noch einige Versuche, in der geschändeten Salzachbucht Veranstaltungen durchzuführen, doch mittlerweile verkommt die längst nicht mehr genützte, einst stolze Anlage, immer mehr.
Heute ist die einst prachtvolle Salzachbucht nur noch ein Schandfleck. Zigarettenstummel, Plastikflaschen, faustgroße Steine, Abfall, sich immer weiter ausdehnender Wildwuchs und dergleichen ,,schmücken‘‘ inzwischen die Sitzreihen, auf denen einst Festspielbesucher Platz nehmen hätten sollen. Immer mehr Sitzplatten weisen Beschädigungen auf. Was also tun, um die drohende, endgültige Zerstörung der vormals sensationellen Anlage zu verhindern? Die Rettung der Salzachbucht ist nur dadurch möglich, wenn sie wieder ihre ursprüngliche Aufgabe, Ort kultureller Veranstaltungen zu sein, erfüllen kann. Dies wird jedoch nur möglich, wenn der faszinierende ursprüngliche Zustand der Salzachbucht, mit der Bühnen-Plattform auf der Wasserfläche, wieder hergestellt wird. Das aufgeschüttete Schottermaterial gehört wieder entfernt, damit werden die letzten drei Sitzstufen und der Gehweg rund um die einstige Wasserfläche wieder freigelegt. Der ursprüngliche Zustand der großartigen und fantastischen Wasserbucht ist damit wieder gesichert. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
In der Ausstellung „Poker Face!?“ im kunstraum pro arte werden die Ergebnisse eines Fotografie-Workshops von Schülern und Schülerinnen der 3. Klasse der HAK Hallein gezeigt, welche im Ethikunterricht gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Annelies Senfter im Rahmen einer Projektförderung von Culture Connected erarbeitet wurden. Im Zentrum des Projektes stand das Porträtfoto als Medium der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Ausgehend von der jugendkulturellen Praxis des Fotografierens mit dem eigenen Handy ging es im Projekt darum, das Medium Fotografie als künstlerische Praxis zu erproben und zu reflektieren. Die Schüler und Schülerinnen verwendeten ihre eigenen Handys, um gegenseitig voneinander Porträtfotografien anzufertigen.
Die bildende Künstlerin und Fotografin Annelies Senfter erarbeitete mit den Schülern und Schülerinnen je zwei Selbstporträts unter den Gesichtspunkten „privat“ und „beruflich“, mit besonderem Augenmerk auf die Lücke zwischen dem wie andere uns sehen und wie wir selbst uns sehen, sowie einer Reflexion der perfekten Porträts aus Werbung und Medien. Die Schüler und Schülerinnen schlüpften dabei abwechselnd in die Rollen des Modells und des Fotografen. Unter Anleitung der Künstlerin Annelies Senfter lernten die Schüler und Schülerinnen ihre individuelle Medienkompetenz zu reflektieren sowie ihre Beobachtungsgabe zu schulen und die Bilder der Klassen-Kollegen und -Kolleginnen hinsichtlich Licht, Gestaltung und Ausdruck differenziert zu betrachten.
Die in den Workshoptagen entstandenen Porträtfotografien werden nun als A3-Prints in den Ausstellungs-Räumlichkeiten des Tennengauer Kunstkreises, kunstraum pro arte in Hallein, im Rahmen einer einwöchigen Ausstellung gezeigt. Zur Eröffnung am Samstag, 3. Juni, um 11 Uhr, schlüpfen die Schüler und Schülerinnen in die Rolle von Kunstvermittlern und geben eine Einführung zur Ausstellung und Einblicke in den künstlerischen Entstehungsprozess. Das Projekt der HAK Hallein wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Die an der Ausstellung beteiligten Schüler und Schülerinnen: Daniel Brunauer, Aleyna Dikici, Fabian Fuschlberger, Tea Jusic, Alexander Kostic, Matej Kozarevic, Borka Lazarevic, Gloria Malesevic, Branko Marjanovic, Leon Marovic, Liviu Rosea, Arline Teufl und Hannah Überreich. Die beteiligten Lehrerinnen: Brigitte Jakob und Alexandra Kriechhammer.
Eröffnung: Samstag, 3. Juni 2023 um 11:00 Uhr
Zur Ausstellung sprechen Schüler:innen gemeinsam mit Annelies Senfter
Dauer der Ausstellung: 3. bis 10. Juni 2023
Öffnungszeiten: Mittwoch-Freitag, 16:00-19:00 Uhr und Samstag, 10:00-13:00 Uhr
Donnerstag, 8. Juni geschlossen. (Presseaussendung HAK/HAS Hallein).
,,Eduardo Vega de Seoane ist ein Vertreter der abstrakten Malerei in Spanien. „Encuentros“ umfaßt etwa 25 Werke, hauptsächlich der Jahre 2020-2022, die von einem expressiven Kolorit und formaler Leichtigkeit geprägt sind. Alle Arbeiten sind in einer eigenen, pastosen, offenen Malweise in Acryl und Öl gefertigt, jeweils auf Leinwand oder Papier – und damit nicht in die klassischen Kategorien „Malerei“ oder „Zeichnung“ zu unterteilen. Das Zusammentreffen von heftigem Lineament, von transparenter Flächigkeit mit drastischem Kolorit und vehementer Formensetzung macht die Spannung in seinen Werken aus.‘‘ -- So würdigt unter anderem die Galerie Schloss Wiespach ihre gegenwärtig gezeigte Ausstellung des abstrakt malenden Eduardo Vega de Seoane.
Abstrakte Malerei kennt wie keine andere Kunstrichtung zwei Extreme. Einerseits formal und farblich durchaus beeindruckende Arbeiten, andererseits wilde und lächerlich wirkende Schmierereien. Personen, die über keinerlei künstlerische Fähigkeiten verfügen, sind immer wieder in den Bereich der gegenstandslosen Malerei abgeglitten, da diese keine realistischen Darstellungen, sondern eben nur ein Gewirr wilder bunter Linien und Flächen präsentiert. Ihre Wirkung entfaltet sie vom formalen Verhältnis der Linien und Flächen zueinander sowie von deren farblicher Gestaltung. Dies ergibt immer wieder, neben fragwürdigen Darstellungen, durch welche die abstrakte Malerei mehr als jede andere Kunstrichtung in Misskredit geraten ist, manchmal auch durchaus reizvolle Arbeiten. Die Preise der oben gezeigten abstrakten Arbeiten schwanken zwischen 1.350 und 5.700 Euro. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Zwei völlig unterschiedliche Fassaden auf der Halleiner Pernerinsel: Rechts im Bild oben, die mustergültig gestaltete Westfassade des historischen Salinen-Komplexes entlang der Salzach. Links im Bild zeigt die, in deprimierend fadem und schrecklichem Grau gehaltene nördliche Eingangsfassade -- sie führt unter anderem zu den Salzburger Festspielen! -- eine unfassbare optische Entwertung durch die grässlichen und schrecklichen überdachten Parkplätze entlang der Fassade. Der reine Wahnsinn. Diese Fassade hätte schon längst, spätestens mit Beginn der Festspiel-Aufführungen, vorbildlich gestaltet werden müssen. Abgesehen davon, wie lange sich die Festspiele diesen unglaublichen Horror überhaupt noch bieten lassen werden, ist es ein Armutszeugnis für die Kultur- und Festspielstadt Hallein, dass eine der wichtigsten Gebäudefassaden in Hallein, sich in einem derart peinlichen und abschreckenden Zustand befindet. Hier müsste ein hochkarätiges Gestalter-Team Vorschläge unterbreiten, wie diese wichtige Fassade endlich in passender Form gestaltet werden kann. Wenn man heute, angesichts der Schreckensfassade, 100.000 Menschen außerhalb unseres Bundeslandes befragt, was sich hinter dieser entsetzlichen Gebäudefassade befinden könnte, so erhält man 100.000 falsche Antworten. Denn niemand würde auf die Idee kommen, dass die weltberühmten Salzburger Festspiele hinter einer derart deprimierenden Gebäudefassade ihre wertvolle Tätigkeit entfalten müssen. In diesem Zusammenhang muss auch darauf verwiesen werden, dass der große, schreckliche Parkplatz vor dem Festspielgebäude, wenigstens durch einen schmalen Rasenstreifen vom Zugangsweg aus Richtung Salzach getrennt werden sollte. Vielleicht könnte man hier auch Blumen und schöne Sträucher anpflanzen um die Blicke von den abgestellten Autos etwas abzulenken. Ob sich entlang der Festspielfassade tatsächlich etwas Sinnvolles entfalten wird? Die lange schon strapazierte und geschundene Hoffnung stirbt zuletzt! -- (Odo Stierschneider. Fotos OSt.)
Das Keltenmuseum in Hallein, auf dem Foto oben – eines der größten in Europa – präsentiert Schätze aus der Keltenzeit für große und kleine Gäste. Die Besonderheit: Die Funde stammen alle vom nahegelegenen Halleiner Dürrnberg und es ist damit zu rechnen, dass auch in Zukunft weitere Kostbarkeiten aus der Keltenzeit ans Tageslicht treten werden. Im Bundesland Salzburg stellt bezüglich Funde aus der Keltenzeit, der Halleiner Dürrnberg das herausragende und dominierende Zentrum dar. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt hat das Keltenmuseum Hallein es sich zur Aufgabe gemacht, die großartige und faszinierende keltische Kultur und die keltischen Fundobjekte vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich einzigartige und sensationelle Objekte wie die berühmte „Schnabelkanne“ und überraschend modern wirkender Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung in Hallein, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das großartige Museum, in dem die beeindruckenden Schätze aus der Zeit der Kelten präsentiert werden. Dieser Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, welche bereits die Salzvorkommen auf dem Dürrnberg erschlossen hatten.
Benjamin Huber, engagierter Kulturvermittler im Keltenmuseum, betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung, usw. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“ Die Stadt Hallein verwahrt mit der materiellen Hinterlassenschaft der Kelten vom Dürrnberg einen Schatz von großer Seltenheit, dessen kulturelle Tragweite längst schon einen europäischen Stellenwert erhalten hat. Die einstigen Salzherren der Keltenzeit begründeten hier ein Wirtschaftszentrum mit weit gespannten Handelskontakten, die nach West- wie Osteuropa reichten.
Eine große Aufgabe besteht heute darin, das Keltenmuseum Hallein als Museum und Forschungseinrichtung von europäischer Dimension weiterhin zu etablieren, internationalen Austausch und Begegnungen zum Thema Kelten zu fördern. Das Keltendorf auf dem Dürrnberg bietet spannende Einblicke in das Alltagsleben der prähistorischen Bergleute, die hier bereits vor mehr als 2500 Jahren nach dem „Weißen Gold“ gegraben haben. Die Nachbauten von Wohnhäusern und Werkstätten einer Latènezeit-Siedlung wurden immer wieder auf den neuesten Stand der faszinierenden Forschung und der wichtigen Vermittlung gebracht. -- (Foto: Odo Stierschneider. Text: Keltenmuseum Hallein, OSt.)
Kultur-Landesrat Dr. Othmar Raus zeigte sich einst vor 30 Jahren fassungslos begeistert: ,,Eine derart prachtvolle Anlage hätte man sich wohl in der Landeshauptstadt Salzburg erwartet, aber niemals in der Stadt Hallein!‘‘ Das Zitat stammt aus seiner Festrede anlässlich der offiziellen Eröffnung der grandiosen Salzachbucht 1993 neben der Wohnanlage Griesrechenpark. Das Prachtbauwerk mutierte innerhalb kürzester Zeit zur Sehenswürdigkeit und sollte vor allem zur zweiten Spielstätte der Salzburger Festspiele in Hallein werden! Deshalb finanzierten die Salzburger Festspiele auch die, in der wassergefüllten Bucht schwimmende, große Plattform für die Darsteller! Als Festspiel-Intendant Gerard Mortier, in Begleitung von Bürgermeister Franz Kurz und dem Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, Odo Stierschneider, die Salzachbucht besichtigte, erklärte er hingerissen: ,,Meine Herren, ich höre hier schon die Wiener Philharmoniker spielen!‘‘ Doch dazu kam es nicht mehr -- auf völlig unfassbare Weise.
Die Wasserbucht versandete immer wieder und musste deshalb gereinigt werden. Den betroffenen Arbeitern ging dies schließlich auf die Nerven und sie beschwerten sich deshalb beim Bürgermeister. Dieser reagierte prompt und ließ, bis heute völlig unverständlich, die Wasserfläche der Salzachbucht und gleich noch einiges mehr, brutal und rücksichtslos, einfach zuschütten! Damit verschwanden die reizvolle Wasserfläche, der sie umgebende großzügige Gehweg, drei Sitzreihen der großen Anlage sowie einige der letzten Stufen und Geländer-Fragmente der beidseitigen Treppen, die nun unkontrolliert und brutal, im Schotter-Untergrund enden. Wer die geschändete, trockengelegte, in ihren Dimensionen zerstörte, immer mehr verfallende Salzachbucht betrachtet, für den steht fest: So etwas gibt es nirgendwo sonst in einigermaßen zivilisierten Gegenden unseres Planeten. Dazu würde heute Kultur-Landesrat Dr. Othmar Raus nur noch bissig feststellen: ,,Eine derart geschändete Anlage kann man sich eben nur in Hallein, aber niemals in der Landeshauptstadt Salzburg erwarten!‘‘.
So viel Peinlichkeit reichte aber der Stadt Hallein nicht. So ruinierte man die einst sensationelle und einzigartige Anlage endgültig durch Anlage eines seitlichen Weges, der durch die begrünte Böschung hinunter zur neu geschaffenen Schotterfläche an Stelle der einstigen Wasserfläche führt und einen verheerenden Anblick bietet. Die einst strahlende Salzachbucht war damit endgültig zum Spottobjekt geworden, vor allem für jene, die sie früher in ihrem fantastischen Erscheinungsbild mit der Wasserfläche kannten. So viel Unvermögen und Pfuscherei blieben indessen ohne Folgen für die Schuldigen. Denn die Halleiner sind Kummer mit der Obrigkeit gewöhnt und vergeben ihr auch gröbste Fehlleistungen. (Warum eigentlich?) Schon in all den Jahrhunderten, als die Salzburger Erzbischöfe die Salzlagerstätten auf dem Dürrnberg plünderten und die sagenhaften Gewinne daraus nur für die üppige Ausgestaltung ihrer Residenzstadt Salzburg verwendeten, blieb Hallein auf der Strecke. Ein Ort der Armut und des Schreckens, wie entsetzte Zeitzeugen berichteten: Abgemagerte, bettelnde Frauen und Kinder im finsteren Rauchgewölk von bis zu 11 großen Salinen in der kleinen Halleiner Altstadt. Aber den geschundenen Halleinern gab die tröstliche Gewissheit Mut, dass die fürstlichen und kirchlichen Landesherren in ihrem prachtvollen Dom, auf der machtvollen Festung, in ihren wertvoll ausgestatten Residenzen oder im luxuriösen Schloss Hellbrunn mit seiner herrlichen Parkanlage es doch ein wenig besser (oder unvergleichlich besser) hatten als sie selbst.
Zurück in die brutale Wirklichkeit der vor 30 Jahren geschändeten Halleiner Salzachbucht. Dieser Schandfleck empört und verärgert offensichtlich keinen der über 20.000 Bewohner der Stadt Hallein. Das duldsame Halleiner Stadtvolk akzeptierte brav und folgsam die peinliche Zerstörung einer echten architektonischen Sensation, in der einst im Rahmen eines Halleiner Stadtfestes sogar eine original venezianische Gondel angelegt hatte. Also belassen wir es bei einem Schandobjekt, angesichts dessen die Stadt-Salzburger einander gratulieren, dass ihnen ein solches erspart blieb? Ja? Ja? Selbstverständlich Ja! 20.000mal Ja! Denn damit bleibt alles weiterhin unverändert in der mittlerweile peinlichen, unerträglichen, verheerenden, den Ruf der Stadt Hallein schädigenden Horror-Anlage. Dennoch ist es Pflicht des ,,Salzschreiber‘‘, darauf hinzuweisen, dass sich doch noch eine unfassbare und unglaubliche, geradezu atemberaubende Variante für die Salzachbucht auftut. Einfach hinsetzen, tief einatmen, langsam bis 10 zählen und schon geht es los: Die einzige tragfähige Zukunfts-Chance für die Salzachbucht und damit für eine deutlich aufgewertete Stadt Hallein, besteht in der Wiederherstellung des Original-Zustandes dieser einst so strahlenden und begeisternden Anlage, deren einstiges, hinreißendes Aussehen unser obenstehendes Foto ahnen lässt. -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)
Salzburger Festspiele hinter gepflegten Mauern -- ja, natürlich. Salzburger Festspiele hinter verwahrlosten Mauertrümmern -- nein, natürlich nicht. Die Halleiner Pernerinsel, als Spielstätte der Salzburger Festspiele, ist auf der, gegen Hallein gerichteten Seite, mit einer scheußlichen Mauer umgeben, die auf weite Strecken aufgrund ihres skandalösen Zustandes, längst schon hätte beseitigt werden müssen. Wenn man vor den Mauertrümmern steht, kommen unweigerlich Befürchtungen hoch, dass die Festspiele, geschockt durch diesen Horror, sich einfach von der Pernerinsel wieder zurückziehen und sich aus Hallein verabschieden. Diese Horrorvision muss mit allen Mitteln verhindert werden. Also endlich weg mit den abschreckenden Mauertrümmern, welche die Halleiner Festspiel- und Kulturinsel auf höchst unerfreuliche und peinliche Art verschandeln.
Nun zu den obenstehenden Fotos, welche die höchst unfassbare Situation auf der Festspiel-Pernerinsel darstellen. FOTO 1: Vom Salinensteg gesehen, ist die unschöne Mauer noch in Ordnung. FOTO 2: Doch von der anderen Seite betrachtet, ändert sich die Situation schlagartig. Hier wurde die Mauer brutal und völlig unsachgemäß, mit blendend weißem Material ausgebessert. Das Ganze ist ein unfassbarer Pfusch. Die Halleiner sind ja solche Fehlleistungen gewohnt, nur die Festspielgäste werden sich halbtot lachen. Man erkennt jedoch, dass auch die Arbeiter an der Mauer der Ansicht waren, dass diese längst schon hätte entfernt werden müssen. FOTO 2: Bei der Nepomuk-Statue weiter nördlich beginnt schon der Horror, wenn man den rechten Teil der Mauer betrachtet. FOTOS 3 bis 6: Einfach unfassbar, dass derartige Mauern-Trümmer unweit der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel zu finden sind. Wann wird wohl endlich dieser Wahnsinn beseitigt? Mauern, ob gut erhalten oder in ruinösem Zustand sind immer höchst unerfreulich. FOTO 7: An manchen Stellen wurde die unerfreuliche Mauer auf der Pernerinsel bereits durch wesentlich freundlichere Absperrungen ersetzt, so hier zum Beispiel auf Höhe des einstigen Salinengebäudes. Das macht gleich einen wesentlich freundlicheren Eindruck. Wichtiger Merksatz: Auf diese Art müssten unbedingt die gesamten schrecklichen Mauern auf der Pernerinsel ersetzt werden! FOTO 8: In früheren Zeiten war man sich über den höchst unerfreulichen Anblick der Steinmauern voll im Klaren. Als das Gebäude der Saline auf der Pernerinsel noch vollständig erhalten war, da fand man auch eine elegante Lösung -- die Mauern wurden nämlich auch mit Verputz versehen. Siehe rechts im Bild. Da machten sie gleich einen wesentlich besseren Eindruck als die heutigen Steinmauern. Jedenfalls ist es -- nicht nur im Interesse des guten Rufes der Stadt Hallein -- dringendst angebracht, dem entsetzlichen Mauern-Horror auf der Pernerinsel schleunigst ein wirksames Ende zu setzen! -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Vor rund 2.500 Jahren bevölkerten die Kelten unser Bundesland und hinterließen ein reichhaltiges kulturelles Erbe. Immer wieder werden bei Ausgrabungen oder auch durch Zufall wertvolle Fundstücke freigelegt. Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten in Europa – präsentiert die Schätze aus der durch die Kelten geprägten Eisenzeit, für große und kleine Gäste. Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold auf dem Foto oben, laden zum Museumswochenende am 13. und 14. Mai ein. „Rund 60 Museen und Ausstellungen öffnen am diesjährigen Museums-Wochenende am 13. und 14. Mai 2023 bei freiem Eintritt ihre Tore. Im Vorjahr machten mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Das Engagement und der Einfallsreichtum der Teams in unseren Museen ist beeindruckend, das Museumswochenende bietet eine besondere Gelegenheit, sich davon zu überzeugen“, laden Haslauer und Berthold zum Mitmachen ein. Hinsichtlich Funde aus der Keltenzeit, ist das Zentrum der Halleiner Dürrnberg. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein hat es sich bekanntlich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher unglaublich Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich international berühmte Objekte wie die unvergleichliche „Schnabelkanne“ sowie großartiger keltischer Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Halleiner Salinenverwaltung, die sogenannte „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Keltenmuseum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Dieser Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.
Magdalena Schlager, Kulturvermittlerin, zu den Besonderheiten ihrer Arbeitsstätte: „Das Keltenmuseum ist einzigartig in Europa, weil es mit dem Dürrnberg über eine eigene Fundstelle verfügt. Bisher wurden rund 400 Gräber und mehr als 1.000 Skelette ausgegraben. Trotzdem bietet der Dürrnberg immer wieder neue historische Fundobjekte. Ihr Kollege Benjamin Huber betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung und so weiter. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“
So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber. Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden. Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei auch Hunde am keltischen Speiseplan.
Wer nicht nur in diesem Zusammenhang nach dem Besuch im Keltenmuseum Geschmack auf mehr bekommen hat, der kann auf dem Dürrnberg am Kelten.Erlebnis.Berg der Salzwelten im originalgetreu rekonstruierten Keltendorf Salina spazieren. Dort erlebt man hautnah, wie sich keltisches Leben vor über zwei Jahrtausenden abgespielt hat. Eine kostenlose App bietet dabei Zusatzinformationen und eine „Schnitzeljagd“ mit unterhaltsamen Aufgaben. Das Keltenmuseum in Hallein (14. Mai) und auch das Kelten.Erlebnis.Berg (14. Mai) werden beim Salzburger Museums-Wochenende am 13. und 14. Mai 2023 teilnehmen. An diesem Muttertags-Wochenende bieten zahlreiche Museen in allen Bezirken freien Eintritt. Alle Informationen und die teilnehmenden Museen sowie die Tage mit freiem Eintritt im Überblick: www.museumswochenende.at. -- (Text und Foto: Landeskorrespondenz).
Vor rund 2.500 Jahren bevölkerten die Kelten unser Bundesland und hinterließen ein reichhaltiges kulturelles Erbe. Immer wieder werden bei Ausgrabungen oder auch durch Zufall wertvolle Fundstücke freigelegt. Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten dieser Art in Europa – präsentiert die keltischen Schätze aus der Eisenzeit für große und kleine Gäste. „Als Land ist es uns ein großes Anliegen, den Salzburgerinnen und Salzburgern Funde wie diese und die unzähligen weiteren heimischen Kulturschätze in den zahlreichen Museen in allen Bezirken näherzubringen“, betonen gemeinsam Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold. „Rund 60 Museen und Ausstellungen öffnen am diesjährigen Museumswochenende am 13. und 14. Mai bei freiem Eintritt ihre Türen. Im Vorjahr machten mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Das Engagement und der Einfallsreichtum der Teams in unseren Museen ist beeindruckend, das Museumswochenende bietet eine besondere Gelegenheit, sich davon zu überzeugen“, laden Haslauer und Berthold zum Mitmachen ein.
Was Funde und aus der Keltenzeit betrifft, ist das Zentrum der Dürrnberg bei Hallein. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein hat sich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern- bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich berühmte Objekte wie die faszinierende „Schnabelkanne“ und Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung, die „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Museum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Der Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.
Magdalena Schlager, Kulturvermittlerin, zu den Besonderheiten ihres Arbeitsorts: „Das Keltenmuseum ist einzigartig in Europa, weil es mit dem Dürrnberg über eine eigene Fundstelle verfügt. Bisher wurden rund 400 Gräber und mehr als 1.000 Skelette ausgegraben. Der Berg ist aber noch lange nicht ‚leer‘.“ Ihr Kollege Benjamin Huber betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung. Wer sich darunter in der Praxis nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns im Keltenmuseum beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“
So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber. Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden.
Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei auch Hunde am keltischen Speiseplan. Wer nach dem Besuch im Keltenmuseum Geschmack auf mehr bekommen hat, der kann auf dem Dürrnberg am Kelten.Erlebnis.Berg der Salzwelten im originalgetreu rekonstruierten Keltendorf Salina spazieren. Dort erlebt man hautnah, wie sich keltisches Leben vor über zwei Jahrtausenden abgespielt hat. Eine kostenlose App bietet dabei Zusatzinformationen und eine „Schnitzeljagd“ mit unterhaltsamen Aufgaben. Das Keltenmuseum in Hallein (14. Mai) und auch das Kelten.Erlebnis.Berg (14. Mai) werden beim Salzburger Museumswochenende am 13. und 14. Mai 2023 teilnehmen. -- (Odo Stierschneider. Foto: TVB Abtenau).
Um das Geheimnis der international berühmten Halleiner Keltenmaske zu enträtseln, legten sich das bekannte Allround-Genie Manfred Baumann, unterstützt durch zwei großartige Musikanten, eine ebensolche Musikantin sowie durch eine ausgezeichnete Malerin, gehörig ins Zeug. (Dazu unser 1. Foto oben). Das bestechende Schauspiel-Talent Baumann wurde mit seinen großartigen Darbietungen von den drei Musikanten und der Künstlerin perfekt unterstützt. Natürlich, so wie in allen guten Geschichten, war die Enträtselung des Geheimnisses der Keltenmaske (dazu unser 2. Foto oben) keine einfache Sache, es musste eine ganze Reihe von Hindernissen auf dem Weg bis zur Lösung überwunden werden. (Dazu unsere Fotos 3 bis 8). Schließlich nach einer ganzen Reihe aufregender Momente, in denen Manfred Baumann und seine Musikanten immer wieder das Publikum im Keltenmuseum zu fesseln wussten, wurde das Geheimnis der Keltenmaske offengelegt -- sie strahlte schlussendlich mit leuchtenden Augen freundlich in das Publikum hinein. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Die Kunst-Ausstellung »In the veld – (Karoo walks)« von Johannes Ziegler im kunstraumproarte am Schöndorferplatz in Hallein präsentiert, zeigt Arbeiten aus einem Konvolut von Bildern, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren anlässlich eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes in der südafrikanischen Steppenwüste Karoo entstanden sind und loten in den Räumen der Galerie in einer dialogischen Weise Überlegungen aus, die in Zusammenhang mit dem Reisen, dem Gehen als integralem Bestandteil künstlerischer Praxis, Wahrnehmung und Transformation sowie medienspezifischen Möglichkeiten und Eigenheiten, der Autorenschaft und der Rolle des Autors stehen.
Die Konzeption der Ausstellung fügt sich ein in Zieglers stete Auseinandersetzung mit dem performativen Prozess des Gehens und peripheren Beobachtungen, die das Rohmaterial für eine – idealerweise – raumübergreifende Präsentation bilden. In einem Wechselspiel von Malerei, Zeichnung und Fotografie entsteht ein Wirkfeld, in welchem sogar scheinbare Nichtigkeiten zur Aufschlüsselung von größeren Zusammenhängen, als Puzzlesteine einer Erzählung zusammenwirken. Es entsteht so ein Kunstraum, der es den Besucher:innen erlaubt, dem Autor über die Schulter zu schauen, Zusammenhänge und Brüche im künstlerischen Prozess zu entdecken, Skizzenartiges und Ausgearbeitetes miteinander in Verbindung zu setzen und sich selbst – um dieses Bild zu verwenden – wie etwa ein Weberschiffchen in den Ausstellungsräumen zu bewegen und in das Gewebe dieses Denkraumes einzutreten.
Die Monumentalität und die konstruktive Prägnanz der Erscheinungsformen der südafrikanischen Hochebenen, der Blick der sich öffnet, bis „die Welt selbst als eine weitere Ebene in einer endlosen Reihe von Ebenen“* erscheint, werden zum Auslöser von Überlegungen zu Fiktion und Ideal, Wahrnehmung und Transformation.
Der vermeintlichen Objektivität (Kamera-Objektiv) der Fotoarbeiten steht in einem Dialog die subjektive Malerei gegenüber, die in der rein pigmentären Temperamalerei und ihrem kreidig-matten Oberflächenlicht gerade da zur Geltung kommt, wo „Erinnerung unscharf“ wird und diese nur noch aus Farben und Formen besteht, so wie bei den vermeintlich flüchtig hingeworfenen Zeichnungen, die durch ihre Strich- und Linienführung zu Assoziationen herausfordern und das Gesamtbild ergänzen. Die aus einer gewissen Distanz als Gegenstände lesbaren Elemente, die sich beim Nähertreten aufzulösen scheinen, gelten in der Konzeption der Ausstellung als programmatisch. (*zit. Gerald Murnane in »Die Ebenen«, Suhrkamp 2017).
KURZBIOGRAFIE
Johannes Ziegler, geboren 1963 in Wels, ist bildender Künstler. 1983 begann er sein Studium an der Hochschule Mozarteum Salzburg, Klasse für Malerei und Grafik bei Peter Prandstetter. Seit 1992 hält er Lehraufträge, war Assistent und Dozent u. a. an den Internationalen Sommerakademien Salzburg, Sommerakademie Dresden, Kunstakademie Innsbruck, Bad Reichenhall und der Hochschule Mozarteum (in den Klassen für Graphik und Bühnenbild). Er hatte diverse Auslandsstipendien und Aufenthalte in Frankfurt/ Main, Budapest, Berlin, Warschau, Meran, Bosa/Sardinien und Ausstellungen (Auswahl):
2022: „in s'oro é mare“, Internationales Künstlersymposion Bosa/Sardinien
2020/21 Arbeitsstipendium der Salzburger Landesregierung/ Kultur und Wissenschaft
2008: Nominierung für den „Großen Salzburger Kunstpreis der Salzburger Landesregierung“
2001: Wandmalereien in Aufenthaltsbereichen der Chirurgie West, LKA Salzburg
1998: „ORTung '98“, Internationales Künstlersymposion Lofer, Land Salzburg
Seit 1985: Ausstellungen und Beteiligungen. www.johannesziegler.info
ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG:
Freitag, 24. März 2023 um 19:30 Uhr.
Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler
Dauer der Ausstellung: 25. März bis 29. April 2023
VERANSTALTUNGEN (Eintritt frei):
O Mittwoch, 12. April 2023, um 18:30 Uhr:
After Work Künstlerführung
O Samstag, 22. April 2023 um 11:00 Uhr:
Umtrunk aus gegebenem Anlass
O Samstag, 29. April 2023 um 11:00 Uhr:
Finissage und Künstlergespräch
FOTONACHWEIS
01_TKK: Porträt 2023, © Johannes Ziegler
02_TKK: Johannes Ziegler, »in the veld #2«, 2021, 70 x 95 cm, Tempera auf Leinwand
03_TKK: Johannes Ziegler, »twilight«, 2021, 25 x 35 cm, Tempera auf Leinwand
04_TKK: Johannes Ziegler, aus »Karoo walks«, 2020, 25 x 35 cm, Tusche und Tinte auf Papier
05_TKK: Johannes Ziegler, aus »PA-images«, 2020, 13 x 20 cm, Archival Pigment Print, (5268) -- (Text: kunstraumproarte. Alle Fotos: Johannes Ziegler).
Beim Landeswettbewerb „prima la musica Salzburg“ hat vergangene Woche der musikalische Nachwuchs des Landes hervorragende Leistungen erbracht. Ausgangspunkt für die umfassende Ausbildung an den verschiedenen Instrumenten der Kinder und Jugendlichen ist dabei stets das Musikum mit seinen kreativen Projekten und engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Auf unserem Foto oben zeigen Jung-Komponistin Magdalena Schilchegger aus Kuchl und ihre Großmutter Edith Schroll, dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer den von der 11jährigen Magdalena Schilchegger komponierten Klarinetten-Walzer.
Rund 12.500 Mädchen und Burschen aus allen 119 Salzburger Gemeinden erhalten derzeit ihre musikalische Ausbildung am Musikum. Das Land unterstützte sie im laufenden Jahr mit rund 11,6 Millionen Euro, die Gemeinden nahmen rund 5,1 Millionen in die Hand und Stadt Salzburg rund zwei Millionen Euro. Die 15 Musikum-Standorte im Bundesland sind der „Nahversorger“ für alle musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen in Salzburg. Im Tennengau werden derzeit 1.569 Schüler und Schülerinnen in Hallein und Kuchl unterrichtet. „Wir wollen den Ideenreichtum der Kinder und Jugendlichen wecken und ihnen die gesamte Vielfalt der Klangwelt hörbar machen. Dabei stehen das gemeinsame Musizieren und die Freude am Lernen im Vordergrund“, sagt Michael Seywald, der pädagogisch-künstlerische Landesdirektor des Musikums.
Die elfjährige Magdalena Schilchegger aus Kuchl besucht seit gut fünf Jahren das Musikum in der Tennengauer Gemeinde und hat bereits ihr erstes eigenes Werk – einen Klarinettenwalzer - geschrieben. Das Landes-Medienzentrum hat stellvertretend für alle musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen mit der Nachwuchs-Komponistin gesprochen, die eines gleich vorweg betont: „Das Lernen im Musikum macht mir richtig viel Freude.“
Frage: Magdalena, welche Instrumente spielst du?
Magdalena Schilchegger: Mit sechs habe ich mit Blockflöte begonnen und seit gut drei Jahren spiele ich Klarinette. Ich habe mir einige Instrumente angesehen und bei Klarinette gab es für mich die größte und spannendste Auswahl an verschiedenen Musikstilen. Mit der Flöte habe ich heuer auch bei „prima la musica“ gespielt und in meiner Kategorie den ersten Platz erreicht.
Frage: Wie bist du zum Komponieren gekommen?
Magdalena Schilchegger: Mein Klarinettenlehrer am Musikum hat uns zum Komponieren animiert. Ich hatte das Stück im Kopf und habe es meiner Oma vorgespielt. Sie hat dann die Noten notiert. Später haben mein Lehrer und ich mit Hilfe eines Computerprogramms die Komposition aufgeschrieben. Der Walzer – ich habe ihn nach meiner Schwester benannt – ist zirka zwei Minuten lang.
Frage: Wie geht es bei dir musikalisch weiter?
Magdalena Schilchegger: Nächstes Jahr will ich unbedingt Gitarre lernen. Die hat meine Tante auch gespielt. Auch Bassklarinette möchte ich noch gerne ausprobieren. Irgendwann möchte ich auch Mitglied der Trachtenmusikkapelle in Kuchl werden. Das Wichtigste ist aber, dass mir die Musik weiterhin große Freude bereitet. -- (Text und Foto: Landeskorrespondenz).
MOTUS - Der Versuch, nach den
Bewegungen des Glücks Ausschau zu halten
In dieser Ausstellung befasst sich Maria Pia Lattanzi mit dem Thema Familie und dem Verhältnis zwischen dem Menschen und dem Tier in einer narrativen Form. Der Fokus liegt auf den Themen Mutterschaft, Weiblichkeit, Fürsorge, Wachstum, Veränderung und Bewegung, Begleitung, Glück, Liebe und Zärtlichkeit. Maria Lattanzi kombiniert figurative und abstrakte oder ornamentale Bildelemente und Formen und lässt sie zu einer Einheit verschmelzen. Diese Ausstellung wurde bereits am 2. Februar eröffnet und dauert noch bis 10. März.
In the veld (Karoo walks)
eine Ausstellung von Johannes Ziegler
Anlässlich eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes von Johannes Ziegler in der Steppenwüste Karoo in Südafrika, entstand in den vergangenen zweieinhalb Jahren ein Konvolut von Arbeiten, das in den Räumen der Galerie pro arte in einer raumübergreifenden Weise Überlegungen auslotet, die in Zusammenhang mit Landschaft und Landschaftsdarstellung, dem Reisen und dem Gehen, als integraler Bestandteil künstlerischer Praxis, zu Fragen von Wahrnehmung und Transformation, zu medienspezifischen Möglichkeiten und Eigenheiten, sowie zu Autorenschaft und der Rolle des Autors stehen. In einem Wechselspiel aus den Medien Malerei, Zeichnung und Fotografie, bildet sich ein Spannungsfeld, in dem selbst scheinbare Nichtigkeiten zur Aufschlüsselung von größeren Zusammenhängen, zu Puzzle-Steinen der Erzählung, einen Denkraum geben. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, 24. März statt und dauert bis 29. April.
Eine kleine, feine Werkschau
des Ehepaares Anneliese und Josef Zenzmaier
Zum 90. Geburtstag des Mitbegründers des Tennengauer Kunstkreises, zeigt der kunstraum pro arte erstmalig eine kleine, feine Werkschau des Ehepaares Zenzmaier. Die Ausstellung möchte beide Persönlichkeiten würdigen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen und vor allem auch die Möglichkeit bieten, das Werk von Anneliese Zenzmaier näher kennenzulernen. Anneliese Zenzmair starb 1991. Zu sehen sind Zeichnungen, Fotografien, Bronzen und Steinarbeiten des Künstler-Ehepaares. Die Werkschau wird am 24. Juni eröffnet und dauert bis 26. August.
Nexus of Textile and Sound
von Gertrud Fischbacher und Marius Schebella
In der Verknüpfung von textiler und auditiver Kunstpraxis, entstehen durch die Arbeiten von Gertrud Fischbacher und Marius Schebella, neue künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten, neue Wege der Interaktion und ein neues Verständnis der beiden Disziplinen. In den Arbeiten transformiert dieses Künstler*innen-Duo taktile, haptische Erfahrungen in Sound und macht somit Berührungen hörbar. Die Ausstellung beginnt am 13. September und dauert bis 21. Oktober.
Serendipity - glücklicher Zufall
in Kooperation mit Kunstverein Baden
Ausgehend vom persischen Märchen ,,Die drei Prinzen von Serendip‘‘, hat sich Serendipity zu einem geflügelten Wort gewandelt. Das Serendipity-Prinzip bezeichnet zufällige Entdeckungen von etwas zuvor nicht Gesuchten. Der glückliche Zufall, der zum Auslöser für eine neue Erkenntnis wird. In diesem Austauschprojekt des Kunstvereines Baden und des Tennengauer Kunstkreises kuratiert der Zufall. Aus zwei Listen von Mitgliedern der beiden Vereine werden in einer gemeinsamen Sitzung der Vorstände jeweils drei Künstler/innen zufällig gezogen. Die Ausstellung wird zuerst in Baden von September bis Oktober gezeigt und wandert dann für November und Dezember nach Hallein. Die Ausstellung beginnt am 11. November und dauert bis 16. Dezember. -- (Tennengauer Kunstkreis. Foto: OSt.)
Hätte einst Oberalm statt Hallein oder Vigaun statt Hallein oder Puch statt Hallein die fantastische Salzachbucht erhalten -- in Hallein hätten alle Kulturfreunde getobt und die Zurücksetzung der Bezirkshauptstadt Hallein als Beleidigung und Diskriminierung angeprangert. Nun wissen wir alle, dass ohnehin Hallein die herrliche Salzachbucht mit ihrer hinreißenden Wasserfläche erhalten hat und dass die Salzburger Festspiele schon bald die Absicht äußerten, in dieser fantastischen Salzachbucht mit Aufführungen in Erscheinung treten zu wollen. Doch dann kam alles ganz anders. Die Stadt Hallein ließ die zauberhafte Wasserfläche rücksichtslos zuschütten und trockenlegen, da sich Gemeindearbeiter darüber beschwert hatten, dass sie immer wieder die Wasserfläche der Bucht reinigen mussten. Für solch unzumutbare Qualen gab es an höchster Stelle im Rathaus größtes Verständnis -- aus der fantastischen Wasserfläche wurde eine absurde und nichtssagende Schotterfläche. Die Salzburger Festspiele begruben ihr Vorhaben, in der Salzachbucht präsent zu sein und das riesige Bauwerk verkam in den Folgejahren bis heute immer mehr und mehr. Ganz eindeutig sieht sich die Stadt Hallein durch die Salzachbucht überfordert, ein Konzept für die riesige Anlage gibt es bis heute noch immer nicht. Mittlerweile zeigen die Sitzreihen der Anlage diverse Schäden und stellenweise bereits ein ekelerregendes und widerwärtiges Aussehen. (Dazu die Fotos oben). So lässt man das Ganze, still und leise, immer weiter verfallen, in der Hoffnung, dass schließlich die Mehrheit der Stadtpolitiker und der Stadtbewohner zur Ansicht gelangt, es sei dringend notwendig, den ganzen Krempel einfach zuzuschütten. Auf die Idee, den einst begeisternden Originalzustand der Wasserbucht wieder herzustellen, so wie auf unserem letzten Foto oben, kommt natürlich niemand. Oder vielleicht doch noch? -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)
Nur dort, wo Schnee aus der Umgebung zusammengeschoben wurde, sind in der längst schneelosen Stadt Hallein noch karge weiße Überreste zu sehen. So etwa am Sonntag, 5. Februar, bei der bedauerlicher Weise trocken gelegten Salzachbucht. Anrainer schieben den lästigen und hinderlichen
Schnee einfach bis zu den Stufen der Salzachbucht und dann geht es hinunter damit über die Stufen. Mit dem Schnee wird auch Kies in erheblichen Mengen auf den Marmorstufen verteilt -- eh wurscht! Dazu unsere ersten 4 Fotos oben. Doch die immer mehr verkommende einstige Salzachbucht hat noch mehr zu bieten. Gestaltungsfanatiker toben sich immer wieder am Ende der rechten Stiege der einstigen Salzachbucht aus. Über Begrünungsversuche geistig Angeschlagener am Geländer dieser Stiege (5. Foto oben) berichtete der ,,Salzschreiber‘‘ bereits ausführlich. Mittlerweile hat dieser Bereich ein völlig anderes Aussehen bekommen. Die beiden abgerundeten Enden der Stiegengeländer sowie die Bodenfläche dazwischen wurde von Geistesgestörten mit weißer Farbe beschmiert -- dazu unsere Fotos 6 bis 8. Die Stadt Hallein wird sich überlegen müssen, ob sie die einst stolze Anlage, auf deren Wasserbühne einst auch die Salzburger Festspiele in Erscheinung treten wollten (!) weiterhin dem Treiben Unverantwortlicher ausliefern will und damit die immer mehr verfallende Anlage ihrer endgültigen Zerstörung ausliefert. Oder ob sie sich doch noch zu einer Sanierung entschließt, die jedoch nur dann vertretbar ist, wenn auch die ursprüngliche Wasserfläche wieder hergestellt wird. Gegenwärtig entwickelt sich die einst stolze Anlage zu einer Riesenblamage für die Stadt Hallein. Kann sich eigentlich irgendjemand vorstellen, dass so etwas auch in der Stadt Salzburg passieren könnte? -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Das unverständliche Elend der Festspielfassade auf der Halleiner Pernerinsel ist oben auf unserem Foto dokumentiert. Während die zur Salzach hin weisende West-Fassade des historischen Salinengebäudes von der Stadt Hallein auf vorbildliche Art gestaltet wurde, düstert ausgerechnet die Richtung Norden weisende Festspielfassade in der fantasielosesten aller Farben, in schrecklichem Grau, hoffnungslos vor sich hin. Das Ganze wird zusätzlich durch die überdachten Pkw-Stellplätze entlang der Grau-Fassade gründlich ent- und abgewertet. Kein Zweifel. Um die reichlich unschöne Grau-Fassade endlich ein wenig an die großartige Präsenz der Salzburger Festspiele anzupassen, sind zwei Maßnahmen unbedingt erforderlich. Die schrecklichen, völlig unpassenden Pkw-Stellplätz gehören endlich, endlich entfernt und die riesige Grau-Fassade muss endlich, endlich ein würdiges farbiges Kleid erhalten. Ein geradezu unfassbarer Glücksfall, dass die Salzburger Festspiele hinter dieser entsetzlichen Fassade nicht schon längst aus Verärgerung den Rückzug von der Pernerinsel angetreten haben. Um diese Schreckensvision nicht doch noch Wirklichkeit werden zu lassen, ist es jedenfalls dringend erforderlich, dass die riesige Grau-Fassade endlich, endlich in passender Form gestaltet wird. Dazu braucht es keine großartigen Überlegungen. Die Grau-Fassade müsste lediglich der schönen West-Fassade angeglichen werden und die Pkw-Stellplätze mit der entsetzlichen Überdachung müssten entfernt werden. -- (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)
MOTUS ist der Versuch, nach den Bewegungen des Glücks Ausschau zu halten. In dieser Ausstellung befasst sich Maria Pia Lattanzi mit dem Thema „Familie“ sowie dem Verhältnis zwischen „Mensch und Tier“ in einer narrativen Form. Das Herzstück der Ausstellung zeigt eine Reihe von Ereignissen, in einem Zeitrahmen von mehreren Jahren. Die sehr persönliche Serie entwickelte sich aus dem Fehlen eines Familienalbums. Der Fokus liegt dabei auf den Themen Mutterschaft, Weiblichkeit, Fürsorge, Wachstum, Veränderung und Bewegung, Begleitung, Glück, Liebe und Zärtlichkeit. Die Fotos oben zeigen die Künstlerin Maria Pia Lattanzi sowie zwei ihrer Arbeiten.
Die gezeigten Grafiken bestehen aus mehreren Schichten und Ebenen, die sich überlagern oder auch ineinander verschmelzen. Familienerinnerungen werden mit Symbolmotiven aus der Pflanzen- und Tierwelt in Verbindung gesetzt. Graphit trifft auf Tusche, florale Muster legen sich verspielt über Menschen und Tiere. Die Blumen Sujets dienen als Metapher für Gefühls- und Erlebnissituationen. So steht zum Beispiel die Lilie, für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, oder die Zyane signalisiert Zuversicht. Die Tier Sujets sind in Graphit gezeichnet und im Hintergrund, teilweise verdeckt und zum Teil versteckt. Sie sind Symbolmotive aus Mythen und Märchen. Die Wölfe zum Beispiel gelten in der altägyptischen Mythologie als Seelenführer, viele Krieger und Helden identifizierten sich mit dem Raubtier. Auch der Hirsch gilt in keltischen Mythen als Seelenführer - er kennt sich im Dickicht des Waldes aus und weist Suchenden wie Umherirrenden den rechten Weg.
Eine weitere Ebene ist mit Tusche gemalt und zeigt, aus unzähligen Kinderfotos ausgewählt, ein Sujet pro Jahr aus dem Kinderfotoarchiv. Die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen Mutter und Kind ist hier ein zentrales Thema. Mutterliebe ist der Kitt für die erste Bindung im Leben und bei Mensch und Tier noch immer ein großes Rätsel des Verhaltens, das noch wenig erforscht ist. Wie sich die tiefen Gefühle der Natur entwickeln und das Verhalten beeinflusst und warum es manchmal versagt.
Die Verbindung zwischen Kindern und Tieren sieht die Künstlerin hauptsächlich in der Unschuld und Instinkthaftigkeit, mit der sie von Natur aus ausgestattet sind. Kinder gehen zum Offenen, aus dem Gefühl heraus, weil ihnen die Zeitlichkeit nicht bewusst ist, der erwachsene Mensch hingegen orientiert sich an reflektierendem und interpretierendem Wissen. Das Tier kennt die Grenze der Vergänglichkeit nicht und lebt ausschließlich im Augenblick, wie kleine Kinder auch im Hier und Jetzt. Der erwachsene Mensch ist sich hingegen seiner Endlichkeit bewusst… Aus einer persönlichen Perspektive werden Geschichten über Beziehung, Bindung und Bewegungen des Glücks erzählt.
Kurzbiografie der Künstlerin: Maria Pia Lattanzi, geboren 1973 in Meran/Südtirol, besuchte in den Jahren 1996 und 1997 die internationale Sommerakademie in Salzburg bei Gunter Damisch und Adolf Frohner, um anschließend zwischen 1997 und 2003 Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse Adolf Frohners zu studieren. 2003 wurde Lattanzi für ihren Porträtzyklus „Tapetentüren zu Menschenbildern“ (Diplomarbeit) mit dem Wiener Kunsthallenpreis ausgezeichnet. Es folgte eine Einzelausstellung in der Kunsthalle am Karlsplatz und ein London Aufenthalt von drei Monaten. Lattanzi ist aktives Mitglied im Kulturankerzentrum Floridsdorf am Schlingermarkt in Wien, wo sie ihr Atelier betreibt und in partizipative Kunstprojekte involviert ist. www.pialattanzi.at
Ausstellungen der Künstlerin gab es unter anderen: 2022 Leerstand „last night on mars“, Schlumberger Art Floor Kellerwelten, Showroom Volkstheater, KunstSalon 23, 2021 Vienna artweek, Kulturankerzentrum Floridsdorf, 2020 Atelierhof Schlingermarkt Wien, Vienna artweek, Showroom Volkstheater, 2018/19 Galerie Frewein Kazakbaev Wien, Kunstraum Ordination Christa Stappen, 2017 Superkunstmarkt im Haager Modehaus, 2015 Galerie Alte Feuerwache Dessau D, 2014 Mühlfeldhof bei Pfaffstätten, 2013 Atelier Auhof Wien, 2012 Atelier base_ment Wien, 2010 Galerie Nuu, „cherchez la femme“-Frauen machen Kunst, die Grünen Wien, Ausstellung im Rahmen des Viertelfestivals NÖ-Waldviertel, „Privatraum“, Galerie kunst#stücke Wien, „Familienmenschen“, 2009 Kunstverein Mistelbach, „family affairs“
Die Künstlerin erhielt unter anderem die folgenden Preise und Stipendien: 2015 Publikumspreis Dessau, 2007 IBM Kunstkalender, 2004 Arbeitsstipendium London, 2003 Kunsthallenpreis Wien, Preis des Landes Tirol, Emanuel und Sophie-Fohn- Stipendium.
Eröffnung der Ausstellung im kunstraum pro arte: Donnerstag, 2. Februar 2023 um 19:30 Uhr im kunstraum pro arte. Zur Ausstellung spricht Laila Huber mit Maria Pia Lattanzi.
Dauer der Ausstellung: Vom 3. Februar bis 10. März 2023.
Veranstaltungen (Eintritt frei): Mittwoch, 22. Februar um 18:00 Uhr: After Work Führung mit Laila Huber, Leiterin kunstraum pro arte.
Mittwoch, 8. März 2023 um 18:30 Uhr: Künstlerinnengespräch mit Maria Pia Lattanzi.
(Text und Fotos: kunstraum pro arte).
Endlich, endlich konnte das beliebte und traditionelle Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle der Stadt Hallein im Jahr 2022 wieder vor einem begeisterten Publikum über die Bühne gehen! Und was für eine Bühne! Die gigantische Festspielbühne auf der Pernerinsel war genau der richtige Ort, wo sich die großartigen Musiker der Bürgerkorpskapelle richtig und auf eine, das Publikum besonders begeisternde Art, entfalten konnten. Wie beliebt das Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle ist, demonstrierten überzeugend die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich hingerissen angesichts der großartigen Musikdarbietungen zeigten. Siehe dazu auch unser 1. Foto oben. Das großartige Konzert bot auch Bürgermeister Alexander den festlichen Rahmen, um dem Urgestein der Bürgerkorpskapelle Gerhard Schreiner, stadtbekannt in Hallein aufgrund seiner 63 Jahre währenden Tätigkeit bei der Bürgerkorpskapelle und als Beamter des Standesamtes Hallein, den Ehrenbecher des Bürgermeisters zu überreichen. Dazu das zweite Foto oben. Vereine stellen, egal ob in den Bereichen Kultur, Soziales oder Sport, das Rückgrat unserer Gesellschaft dar. Mit Leben erfüllt werden sie aber erst durch Persönlichkeiten wie Gerhard Schreiner, der als Musiker, Schriftführer und sogar 12 Jahre als Obmann, verdienstvoll tätig war. Bürgermeister Alexander Stangassinger würdigte unter facebook ausführlich das Weihnachtskonzert der Bürgerkorpskapelle und beendete seinen Beitrag mit einem Dank an die Musikerinnen und Musiker für das tolle Konzert. Dazu formulierte er einen besonders eindrucksvollen, letzten Satz, der auch perfekt zu unserem 3. Foto oben passt: ,,Ein großer Dank der Bürgerkorpskapelle dafür, dass sie Anlaufstelle und Anker für so viele Menschen ist!‘‘ -- (Odo Stierschneider. Fotos aus dem facebook-Beitrag des Bürgermeisters.)
Welches Ereignis auf unserem Planeten Erde oder draußen im Weltall erschien der Redaktion der ,,Salzburger Nachrichten‘‘ als so wichtig, als so herausragend und als so einzigartig, dass es mit einem Riesenfoto auf der Titelseite der Weihnachtsausgabe vom 24. Dezember 2022 dokumentiert wurde? Welche der weltweit zahllosen künstlerischen Darstellungen des Jesuskindes mit Maria und Joseph erschien der Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg ,,Rupertus Blatt‘‘ wertvoll genug, um raumfüllen auf der gesamten Titelseite der Weihnachtsausgabe 2022 abgedruckt zu werden? Welches Foto-Motiv zeigt die Programm-Broschüre 2022/2023 des Halleiner Stille-Nacht-Museums auf einer dreiviertel Seite, mit dem auf die Ausstellung ,,Krippen in Salzburg‘‘ im Keltenmuseum hingewiesen wird? Drei Fragen, die alle gleichlautend beantwortet werden können. Es handelt sich jeweils um den Mittelteil der großen Salzburger Landeskrippe mit der Heiligen Familie, die 1970 vom großartigen Halleiner Bildhauer Prof. Bernhard Prähauser aus Lindenholz geschnitzt wurde und derzeit zum ersten Mal in Hallein bewundert werden kann. Die überdachte, dreiteilige Krippe steht gegenwärtig in Hallein vor dem Keltenmuseum, um auf die dortige Ausstellung ,,Krippen in Salzburg‘‘ hinzuweisen. Diese sehenswerte Krippenschau ist noch bis Donnerstag, 2. Februar 2023 geöffnet.
ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
Das erste der obenstehenden Fotos zeigt die große dreiteilige Weihnachtskrippe, geschaffen vom großartigen Halleiner Bildhauer Prof. Bernhard Prähauser, zu sehen erstmals in Hallein noch bis 2. Februar 2023 vor dem Keltenmuseum. Auf dem 2. Foto sind alle drei Teile der Krippe aus der Nähe zu betrachten. Das 3. Foto zeigt einen Ausschnitt aus dem Mittelteil der großen Krippe, der auf der Titelseite der ,,Salzburger Nachrichten‘‘, auf der Titelseite des ,,Rupertus Blatt‘‘ und in der Programm-Broschüre 2022/2023 des Halleiner Stille-Nacht-Museums abgedruckt wurde. - (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Gleich zu Beginn eine respekteinflößende Botschaft für alle Musikfreunde und speziell für die zahlreichen begeisterten Fans der glorreichen und angesehenen Bürgerkorpskapelle Hallein: Man fasst es kaum, die großartige Musikkapelle wurde bereits im Jahr 1612 gegründet wurde und besteht somit heuer bereits seit 410 Jahren! Erfreulicher Weise melden sich die fantastischen Musiker nach drei Jahren Corona-Pause nun wieder zurück. Am 25. Dezember findet auf der Halleiner Festspielbühne (Pernerinsel) das Weihnachtskonzert 2022 der Bürgerkorpskapelle Hallein statt. In dessen Verlauf werden Kompositionen und Arrangements von Karl Safaric, Alexander Reuber, Hans Orterer, Stefan Schwalgin und vielen anderen geboten. Zum Konzertauftakt wird ,,Stille Nacht, heilige Nacht‘‘, heuer in einem Arrangement von Matthias Rauch mit zwei Männerstimmen sowie mit Zither und Harfe geboten. Die Karten sind wie immer bei den Musikerinnen und Musikern, dem Tourismusverband Hallein sowie an der Abendkassa erhältlich. Reservierungen unter: info@buergerkorpskapelle-hallein.at Karten im Vorverkauf: 12 Euro und an der Abendkassa 15 Euro, Kinder unter 14 Jahren frei. Und noch etwas präsentiert die Bürgerkorpskapelle Hallein: Die neue CD. In den vergangenen Jahren ist dieses Projekt gewachsen und zu einem neuen, anspruchsvollen und hochwertigen Tonträger gereift: ,,Zum Glück gibt es Musik -- eine Entdeckungsreise in die Welt des Blasorchesters.‘‘ Damit präsentiert die Bürgerkorpskapelle Hallein für alle Musikfreunde bereits ihre vierte CD. Sie ist bei allen Musikerinnen und Musikern sowie im Büro des Tourismusverbandes um 15 Euro erhältlich. -- (Text und Foto: OSt.)
Die sogenannte Salzachbucht, die lange schon als trockengelegtes Objekt diesen Namen nicht mehr verdient, zählt zu den größten, aufwendig errichteten Anlagen in der Stadt Hallein. Die katastrophale Fehlentscheidung, die einst strahlende Salzachbucht trockenzulegen, zerstörte auch das einstige Vorhaben der Salzburger Festspiele, hier mit Aufführungen in Erscheinung zu treten. Dies war ein durchaus ernst zu nehmendes Vorhaben, schließlich wurde die einst große, auf dem Wasser der begeisternden und einzigartigen Salzachbucht schwimmende Plattform, auf der verschiedenste Vorführungen geboten wurden, bereits von den Festspielen finanziert. Seit der verhängnisvollen Trockenlegung der Salzachbucht, ist diese völlig aus der allgemeinen Aufmerksamkeit verschwunden. Anfangs fanden in der großen Anlage -- von Salzachbucht kann ja keine Rede mehr sein -- noch einige Veranstaltungen, hauptsächlich Konzerte statt. Doch mit dem zunehmend schlechter werdenden Zustand der Anlage, deren einst elegante Marmor-Sitzreihen immer mehr auch durch widerrechtlich eingebrachten Abfall verdreckten und damit unbenützbar wurden, trat hier die große Stille ein.
Den Gegensatz dazu veranschaulicht das obenstehende Foto, welches die Salzachbucht kurz nach ihrer Fertigstellung in ihrer ganzen Pracht vor Augen führt.
Auffällige Stille rund um die einst stolze Anlage herrscht bei der im Halleiner Rathaus regierenden SPÖ. Auch bei allen anderen Rathaus-Parteien, die eigentlich das heiße Thema aufgreifen müssten, herrscht dazu eine bemerkenswert angestrengte Stille. Dass bei den Sitzungen der Halleiner Stadtgemeinde die regierende SPÖ das Thema der immer mehr verkommenden Anlage einfach totschweigt, ist zwar verständlich, aber dennoch skandalös. Ebenso skandalös ist das Stillschweigen aller anderen Parteien in seltener Einigkeit zu diesem heißen Thema. Aus der Halleiner Bevölkerung gibt es keine Proteste angesichts des Zustandes der riesigen Anlage. Auch die alles Skandalöse sofort erfassenden Tageszeitungen wie etwa ,,Salzburger Nachrichten‘‘ mit ihrer Lokalbeilage oder die ansonsten wahrlich nicht zurückhaltende ,,Kronenzeitung‘‘, sowie Rundfunk und Fernsehen, sie alle haben sich offenbar in seltsamer Einigkeit eine Nachrichtensperre zum Thema der ehemaligen Salzachbucht auferlegt. Der Skandal rund um die einst so vielversprechende Salzachbucht, wird also offenbar ganz bewusst totgeschwiegen. Leider durchaus erfreulich für die Stadt Hallein.
Es ging auch viel Geld durch den lieblosen, völlig desinteressierten Umgang mit der riesigen Anlage verloren. Denn es erfordert erhebliche Summen, um die Anlage wieder in einen benützungsfähigen Zustand zu verwandeln. Dabei kann es aber nicht bleiben. Die Anlage nur zu renovieren, um sie in ihrem derzeitigen, völlig uninteressanten und nicht brauchbaren Zustand zu belassen, wäre vorsätzlich hinausgeworfenes Geld. Es geht also, auch wenn alle für die Anlage Verantwortlichen jetzt in volle Deckung gehen, darum, den ursprünglichen Zustand als Salzachbucht wieder herzustellen. Es gibt keine andere Lösung, um die Stadt Hallein und den Kulturbereich aus der riesigen Peinlichkeit rund um die verwahrloste Anlage zu befreien und um die Anlage endlich wieder benützen zu können. Der Weg dahin ist natürlich mühsam. Das aufgeschüttete Trockenlegungs-Material gehört wieder entfernt. Damit werden auch die derzeit unsichtbaren, weil zugeschütteten drei weiteren Sitzreihen sowie der Gehweg rund um die Wasserfläche wieder sichtbar und benützbar. Die Salzachbucht gewinnt damit ihre ursprünglichen, begeisternden Dimensionen wieder zurück. Bestehende Schäden gehören ausgebessert und nach einer Großreinigung wird wohl auch eine Vorsprache bei den Salzburger Festspielen mit Einladung zur Besichtigung der neuen, strahlenden Salzachbucht auf dem Programm stehen. Die renovierte Salzachbucht könnte zu einem neuen Kulturzentrum der Stadt Hallein und des Landes Salzburg werden. Dann würden auch alle Stimmen verstummen, die angesichts des derzeitigen Elends um die einstige Salzachbucht behaupten, es wäre vernünftiger gewesen, dieses sensationelle Bauwerk von Anbeginn an in der Stadt Salzburg zu errichten, weil Hallein damit überfordert sei, diese gigantische Anlage regelmäßig zu bespielen. -- (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Die vor langer Zeit strahlende Salzachbucht in Hallein. Hier waren auf der einstigen, bezaubernden Wasserfläche, bereits Aufführungen der Salzburger Festspiele geplant – die schwimmende Plattform auf dem Wasser (bereits von den Salzburger Festspielen finanziert!), war von den großartigen Sitzreihen und einem schönen, plattenbelegten Rundweg umschlossen. Dann kam die verheerende und unverständliche Fehlentscheidung der Stadt Hallein, die Wasserbucht durch Zuschüttung trockenzulegen! Der Gehweg und drei komplette Sitzreihen verschwanden unter dem Schüttmaterial. Die einst großartigen Proportionen der Anlage, deren Errichtung man sich eigentlich in der Landeshauptstadt erwartet hätte, wurden nachhaltig zerstört. Auf der trockengelegten, reizlosen Fläche fanden noch einige Aufführungen statt, doch diese versandeten schließlich im wahrsten Sinne des Wortes. So feiern unfassbare Verwahrlosung und Verwitterung, zunehmende Schäden an den schönen Stufen-Platten und an deren Verfugungen sowie ungehinderter Wildwuchs hier ihre Orgien – und dies schon seit Jahren.
Also: der Zustand der einst sensationellen Anlage wird von Jahr zu Jahr schlechter. Eine umfassende Sanierung, welche die Wiederherstellung des ursprünglich geplanten Zustandes zu Ziel hat, wird damit von Jahr zu Jahr teurer. Derzeit sind die Sitzstufen, auf denen eigentlich die Zuschauer von Festspiel-Aufführungen, Konzerten und Darbietungen aller Art hätten Platz nehmen sollen, stellenweise auf widerwärtigste, abstoßendste und ekelerregendste Art verdreckt. Frage: Würden Sie hier gerne Platz nehmen? Dazu liefern unsere obenstehenden Skandal-Fotos höchst unerfreuliche Details. Außerdem: Unfassbarer Wildwuchs macht sich an den Enden der Sitzstufen breit. Aber das ist schon wieder eine andere unerfreuliche Geschichte.
Keine Gemeindepolitikerin und kein Gemeindepolitiker der Stadt Hallein, keine der in der Gemeindevertretung vertretene politische Partei, keine einzige Zeitungs-Reportage, kein einziger Radio-Bericht und keine einzige Fernseh-Dokumentation, keine einzige Halleinerin und kein einziger Halleiner, übten bisher entsprechende Kritik an dem Horror rund um die zugeschüttete Salzachbucht. Die ursprüngliche Salzachbucht hätte bei entsprechender Inanspruchnahme, Hallein zu einer überwältigenden Kulturstätte gemacht. Doch heute fragt man sich nur noch, wann die ersten Bagger auffahren, um den ganzen Krempel zu beseitigen. Hallein hat mit der teilweisen Zuschüttung der Salzachbucht und mit der akzeptierten Verwahrlosung der Anlage, leichtsinnig und fahrlässig. eine Jahrtausend-Chance für die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes vergraben. Wann kommt die erste Baumaschine, um den prachtvollen, ursprünglichen Zustand wieder herzustellen? – (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Im Gebäude des ,,Stille Nacht Museums‘‘ gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche, wird nun eine zusätzliche Attraktion geboten: Zahlreiche Hand-Spielpuppen der einst weitum bekannten und beliebten ,,Halleiner Puppenspiele‘‘, die vom Ehepaar Prof. Edmund und Hilde Stierschneider mit über 700 Aufführungen erfolgreich geleitet wurden, sind hier in künstlerisch ungemein reizvoll und anspruchsvoll gestaltetem Rahmen zu bewundern. Die Familie Stierschneider lebte bis zum Ende des 2. Weltkrieges in Bruck an der Mur. Der akademische Maler Prof. Stierschneider, der an der Mittelschule in Bruck Kunstgeschichte und künstlerisches Werken unterrichtete, fertigte mit seinen Schülerinnen und Schülern zahlreiche Handpuppen an, um sie auch mit dem Puppenspiel vertraut zu machen. Für Kinder aus ärmeren Verhältnissen gab es immer wieder kostenlose Aufführungen mit den Handpuppen, an denen auch der Direktor und ein weiterer Kollege von der Mittelschule teilnahmen. Dann brach der 2. Weltkrieg herein.
Noch 1945 übersiedelte das Ehepaar Stierschneider nach Oberalm. Hier spielten die Beiden in ihrer Wohnung manchmal für befreundete Erwachsene und deren Kinder. Immer wieder wurden Edmund und Hilde Stierschneider dabei von den begeisterten Zuschauern aufgefordert, ihr liebenswertes Puppentheater doch auch öffentlich aufzuführen. Aus dem Bekanntenkreis fanden sich wichtige Helfer, eine zerlegbare Puppenbühne samt Bühnenscheinwerfern wurde gebaut. Der Halleiner Bildhauer Baier fertigte mit seinen Bildhauer-Schüler zahlreiche Puppenköpfe nach den Zeichnungen von Prof. Stierschneider an, der auch selbst zahlreiche Puppenköpfe schnitzte. Die Puppen wurden von Hilde Stierschneider liebevoll eingekleidet, die Kulissen für die einzelnen Stücke wurden von Prof. Stierschneider gekonnt und perfekt gemalt.
Am 18. April 1948 schließlich der große Tag der ersten öffentlichen Aufführung der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ im Saal des ..Kirchenwirtes‘‘ in Puch. Geboten wurde das Stück ,,Die weiße Maus auf der Kirchturmspitze‘‘. Die Maus war ursprünglich eine reizende und liebenswerte Königstochter, die vom Teufel hinterhältig entführt und als weiße Maus in die Hohlkugel unterhalb des Halleiner Kirchenkreuzes eingesperrt worden war. Natürlich gelang schon bald dem von allen Kindern heißgeliebten Kasperl, die eingesperrte Maus dort oben zu befreien und in die Königstochter zurück zu verwandeln. Es regnete überall für die ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ großes, begeistertes Lob. Ein befreundetes Ehepaar beteiligte sich an dem Puppenspiel und schon bald gab es Aufführungen in den Bundesländern Salzburg, Steiermark und Oberösterreich, sowie im benachbarten Bayern, überall mit einem begeisterten Publikum.
Drei verschiedene Spiele wurden vom Rundfunk aufgenommen und die ,,Austria Wochenschau‘‘ zeigte Ausschnitte aus den Aufführungen der ,,Halleiner Puppenspiele in allen österreichischen Kinos. Nach dem Stück ,,Die weiße Maus auf der Kirchturmspitze‘‘ folgte das Weihnachtsstück ,,Stille Nacht‘‘ mit Porträtpuppen von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, das ,,Räuberfassl‘‘, das ,,Geisterhäusl‘‘, ,,Paracelsus‘‘, der ,,Teufelspakt‘‘ und ,,Der Mann im Salz‘‘. Eine erfreuliche Nebenwirkung der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘: In mehreren Orten, darunter wie etwa Rottenmann, Zell am See oder im Kreuzberg-Gymnasium bei Bischofshofen, entstanden ortseigene Puppenspiele. Die Zahl der Aufführungen der Halleiner Puppenspiele lag über 800 und die Anzahl der Besucher überschritt schließlich die Marke von Hunderttausend. Die Aufführungen der ,,Halleiner Puppenspiele‘‘ fanden schließlich ihr Ende, weil Prof. Stierschneider inzwischen voll als Mittelschulprofessor beschäftigt war und gemeinsam mit Gattin, Tochter und Sohn die von ihm gegründete ,,Halleiner Zeitung‘‘ herausgab.
Die Handpuppen und Kulissen wurden auf dem Dachboden des Halleiner Gymnasiums gelagert. Es ist Prof. Herbert Struber zu danken, dass sie wieder mit hinreißendem und spannendem Leben erfüllt wurden. Zahlreiche Aufführungen, an denen Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums mitwirkten, fanden ein begeistertes Publikum. Schließlich wurde die großartige Idee einer öffentlich zugänglichen Präsentation der Puppen im Gebäude des ,,Stille Nacht Museums‘‘ geboren. Dr. Barbara Tober und Benjamin Huber vom Keltenmuseum leisteten dabei wertvolle Unterstützung – die Puppenpräsentation ist auf begeisternde Art gelungen. Die Stadt Hallein ist damit um eine ungemein reizvolle Attraktion reicher geworden. Und so sollte es natürlich auch bleiben. Doch jetzt der Schock: Unverständlicher Weise ist die großartige und hinreißende Puppenpräsentation derzeit zeitlich begrenzt. Im Interesse der Kulturstadt Hallein gilt es nun, dagegen mit allen Mitteln anzukämpfen um die beeindruckende Puppenausstellung für immer als Sehenswürdigkeit zu erhalten. – (Odo Stierschneider, Fotos: OSt.)
Die aktuelle Ausstellung „Unknown Polyphenism“ von Philip Tsetinis im kunstraum pro arte in Hallein wird bis 17. Dezember verlängert. Zur Finissage ist der Künstler anwesend und führt im Gespräch mit Martina Berger-Klingler durch die Ausstellung. In seinem Projekt „Unknown Polyphenism“ untersucht der Fotograf Philip Tsetinis anhand von einem Gedankenexperiment, wie zukünftige evolutionäre Adaptionen auf eine Folgegeneration einwirken könnten. Veränderungen, sowohl in technischer Hinsicht als auch gesamtgesellschaftlich finden zwar teils in großen Schritten statt, meist jedoch verändern viele zukünftige Entwicklungen fast unmerklich und langsam unser tägliches Leben.
Die aus zwölf fotografischen Inszenierungen zusammengesetzte Serie gibt hypothetisch einzelne fragmentarische Einblicke, wie sich eine Folgegeneration durch die adaptive Plastizität, ein Phänomen des Polyphänismus, an zukünftige Entwicklungen anpassen würde. Den Begriff Polyphänismus verwendet er in seinem Projekt als theoretisches Werkzeug, um imaginierte Transformationsprozesse gedanklich und inhaltlich analysieren und strukturieren zu können. Diese konzipierten Sichtweisen werden in fotografischen Momentaufnahmen in Form einer konstruktiven episodischen Simulation von Zukunft festgehalten. Die Ästhetik des Filmstills, eingesetzt als Teaser, ermöglicht eine künstlerische Freiheit in der fotografischen Inszenierung, die sich besonders durch die Vielzahl an möglichen Assoziationen auszeichnet. Das als Teaser konzipierte Foto stellt eine möglichst große Interpretationsoffenheit dar, in dem die Momentaufnahme sich sowohl in eine utopische als auch in eine dystopische Richtung deuten lässt.
Der 1993 in Hallein geboren Künstler begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Für sein Projekt „Unknown Polyphenism“ erhielt Philip Tsetinis kürzlich den Paris Photo Carte Blanche Students Award 2022 und war auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunstfotografie im Grand Palais Éphémère in Paris vertreten.
Philip Tsetinis Hauptinteresse gilt der Inszenierung fotografischer Bilder auf der Grundlage von Beobachtungen soziopolitischer Entwicklungen. In seinem Bildfindungsprozess verwendet er das fotografische Medium als Werkzeug, um Fiktionen zu erstellen, die das Dynamische und Zufällige einer Dokumentation simulieren. Mithilfe von hypothetischen Erzählungen inszeniert er fotografische Momente, die sich auf autobiografische Erinnerungen und Referenzen stützen. Indem er kompositorisch auf einen Bereich jenseits des fotografisch festgehaltenen Moments verweist, ist seine Intention Augenblicke voller Assoziationen und somit einer größeren Offenheit für Interpretationen zu schaffen.
Kurzbiographie:
Philip Tsetinis wurde 1993 in Hallein (Salzburg, Österreich) geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Auszeichnungen / Nominierungen: 2022 Paris Photo Carte Blanche Award – „Unknown Polyphenism“; 2022 Fotohof Calling „Unknown Polyphenism“ – Shortlist. Ausstellungen (Auswahl): 2022 Paris Photo + Gare du Nord „Unknown Polyphenism“ - Paris/FR; 2022 Diplom Einzelausstellung „Unknown Polyphenism“ - Universität für Angewandte Kunst Wien/AUT; 2021 Einzelausstellung Galerie Schloss Wiespach „Photons“, Salzburg/AUT; 2018 Gruppenausstellung „Photons“ – The Essence – Wien/AUT. philip-tsetinis.com
Dauer der Ausstellung: Verlängert bis 17. Dezember 2022.
Samstag, 17. Dezember 2022 um 11:00 Uhr:
Finissage und Künstlergespräch (Eintritt frei)
Die sehenswerte Krippen-Ausstellung im Keltenmuseum Hallein wurde am 17. November feierlich eröffnet. Am Rednerpult ergriffen unter anderen Dir. Martin Hochleitner (Salzburg Museum, mit dem das Keltenmuseum eng verbunden ist), Vize-Bürgermeisterin Rosa Bock (1. Foto oben) und der Direktor des Keltenmuseums Florian Knopp (2. Foto oben) das Wort. Im obersten Stockwerk des Keltenmuseums betritt man die bezaubernde Krippen-Ausstellung, die in ihrer Vielfalt außerordentlich beeindruckt und wohl alle Besucherinnen und Besucher begeistern wird. Die Vielfalt der gezeigten Krippen begeistert wohl alle Besucher und jedes einzelne Objekt stellt ein staunenswertes Kunstwerk dar. Die Ausstrahlung der gezeigten Krippen-Kunstwerke ist ganz außerordentlich und man kann sich gar nicht sattsehen an den zahllosen Details der ausgestellten Krippen. (Dazu die Fotos 3 bis 9 oben, die nur einen bescheidenen Eindruck von dieser fantastischen Krippen-Präsentation vermitteln können). Natürlich wird man in dieser außerordentlich sehenswerten Krippenschau auch an das Weihnachtsfest, welches Tag für Tag näherkommt, auf stimmungsvolle Art und Weise erinnert. Der Besuch dieser reizvollen Ausstellung ist jedenfalls wärmstens zu empfehlen – und bitte unbedingt genügend Zeit einplanen, damit man sich in aller Ruhe in die zahllosen und staunenswerten Details der einzelnen Krippen vertiefen kann. – (Odo Stierschneider. Foto: OSt.)
Die neue Reihe ,,KULTtalk – die Vernetzung‘‘, initiiert vom Dachverband Salzburger Kulturstätten gemeinsam mit dem Tennengauer Kunstkreis sowie dem Theater Bodi End Sole, findet erstmals in Hallein, am Donnerstag, 17. November, um 18.30 Uhr im kunstraum pro arte statt. Hallein als Chance: Hallein hat viele Gesichter, Hallein hat Geschichte, Hallein hat Kultur. Die Anzahl der vor Ort ansässigen Kulturinitiativen kann sich sehen lassen. In der Stadt Hallein findet ein vielschichtiges, zeitgenössisches Kunst- und Kulturprogramm das ganze Jahr über statt.
Welche Herausforderungen sehen Kulturinitiativen angesichts der Nähe zur Festspielstadt Salzburg für die ebenfalls Festspiel-Aufführungen bietende Stadt Hallein? Wie kann Hallein sein vielfältiges Kultur-Potenzial als Bezirkshauptstadt im Tennengau noch besser entfalten? Diese Fragestellungen diskutieren Eszter Fürjesi (Koordinatorin für Kultur in der Stadt Hallein) Rainer Candido (Geschäftsführer Tourismusverband Hallein), Johanna Seelbach (Geschäftsführerin Theater bodi end sole) und Rüdiger Wassibauer (künstlerischer Leiter Schmiede Hallein). Durch das Gespräch führt Kunst- und Kulturmanagerin Kerstin Klimmer-Kettner. Die neue Reihe KULTtalk: Die Vernetzung findet in der Saison 2022/2023 in allen Bezirken Salzburgs statt. Die Reihe KULTtalk bringt Künstlerinnen- und Künstler-Kollektive, Kultur-Initiativen sowie Kunstschaffende aus den Regionen mit wichtigen Playerinnen und Playern aus Tourismus, Wirtschaft sowie Verwaltungs- oder Förderstellen zusammen. Im Anschluss werden kleine Snacks und Getränke geboten. Auf eine rege Teilnahme freuen sich der Dachverband Salzburger Kulturstätten, der Tennengauer Kunstkreis und theater bodi end sole. – (Dachverband Salzburger Kulturstätten. Foto: OSt.)
Die Salzburger Festspiele geben gemeinsam mit UNIQA Österreich bekannt, dass ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre bis 2024 fortgesetzt wird. UNIQA, seit 2013 Co-Sponsor des Kinder- und Jugendprogramms der Salzburger Festspiele, ermöglicht damit weitere zwei Jahre „jung & jede*r“, das vielfältige Programm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit. „Die Festspiele sind mehr als dankbar, dass UNIQA Österreich das für uns so wichtige Zukunftsprojekt – junge Menschen für die Salzburger Festspiele zu begeistern – auch in den nächsten Jahren unterstützt“, freut sich Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer über die Verlängerung der bewährten Zusammenarbeit. „Gerade in schwierigen Zeiten bedarf es Programmen, die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihr kreatives Potential zu entfalten und in die wunderbare Welt der Musik und des Theaters einzutauchen.“
Mittlerweile ist „jung & jede*r“ ein etablierter Bestandteil der Salzburger Festspiele und entwickelt sich konstant weiter. Ergänzend zu den Camps, mobilen Workshops sowie den Opern- und Musiktheaterproduktionen steht die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten hoch im Kurs. Beim jungen Publikum wird verstärkt auf Kulturvermittlung gesetzt: Workshops und andere kreative Angebote stimmen auf das Programm ein und sollen den Kindern und Jugendlichen noch mehr Lust auf Kultur machen.
„Das gemeinsame Erleben ist für die geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen essenziell. Denn von der Isolation während der COVID-19 Pandemie war diese Altersgruppe besonders negativ betroffen“, erläutert Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich der UNIQA Insurance Group und fährt fort: „Gerade in Zeiten der Teuerung ist das großartige Konzert-, Opern- und Theaterprogramm im Rahmen von ‚jung und jede*r‘ der Salzburger Festspiele wichtiger denn je. Es ermöglicht Zugang zu hochqualitativer Kunst und Kultur. Wir freuen uns, dieses Zukunftsprojekt auch weiterhin zu unterstützen.“
Das Motto von UNIQA heißt „gemeinsam besser leben“. Das bedeutet: die Kundinnen und Kunden und ihre Familien als vertrauenswürdiger Partner durch ein gesundes, glückliches und sicheres Leben zu begleiten – weit über die Rolle als reiner Versicherungsdienstleister hinaus. Zu diesem Anspruch zählt auch die Möglichkeit, von Jugend an Kultur genießen und sich kreativ entfalten zu können.
Unser obenstehendes Foto zeigt Lukas Crepaz, den Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele, Waltraud Rathgeb, UNIQA-Landesdirektorin, Festspielpräsidentin Kristina Hammer und UNIQA-Vorstand Peter Humer mit jungen Gästen der Premiere der Kinderoper diesen Sommer. – (Salzburger Festspiele, Foto: SF / Franz Neumayr.)
Wie verhält man sich, wenn der Brandschutzmelder losgeht oder wer startet die Rettungskette bei einem medizinischen Notfall? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die kürzlich bei einem Vernetzungstreffen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit den Direktoren der Salzburger Museen erörtert wurden. „Für die großen Landesmuseen wie das Keltenmuseum in Hallein, wurden Evakuierungspläne für Personen sowie für Kulturgüter und Sammlungen erstellt. Im Fortbildungslehrgang ‚Der Gast ist König‘ wird für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Besucherdienstes in Museen im Bundesland bereits das Verhalten im Notfall thematisiert“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Trotz der umfassenden Anstrengungen des Landes in Punkto Sicherheit in der Museumswelt, ist es Landeshauptmann Haslauer wichtig, das Thema gemeinsam mit allen Direktoren zu besprechen, „beispielsweise wie die einzelnen Häuser den Schutz der Mitarbeiter, Besucher und Kulturgüter trainieren und daraus die für sie relevanten Rückschlüsse ziehen können. So können alle Einrichtungen von den Erfahrungen der anderen profitieren“, sagt Wilfried Haslauer. „Beim Thema Sicherheit und dem Notfallmanagement sind wir in enger Abstimmung mit dem Land. Aber auch der Austausch unter den Museen selber ist absolut wertvoll. Die Praxistauglichkeit der Konzepte und Pläne für unser Haus zeigten sich zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 beim Keltenmuseum in Hallein“, so der Direktor des Salzburg Museums, Martin Hochleitner. „Die Haustechnik und die Museumsleitung wurden damals umgehend über die Alarmierung informiert. Wir konnten dadurch schnell vor Ort sein und rasch mit den ersten Arbeiten im Haus, vor allem bei der Technik im Keller, beginnen“, ergänzt Florian Knopp, der Leiter des Halleiner Keltenmuseums. Das obenstehende Foto zeigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer in der Mitte der Museums-Direktoren, als Zweiter rechts neben dem Landeshauptmann, Florian Knopp vom Halleiner Keltenmuseum. – (Text und Foto: Salzburger Landes-Korrespondenz).
In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte in Hallein zeigt der Fotograf Philip Tsetinis großformatige Arbeiten aus seinem Projekt „Unknown Polyphenism“. Anhand von einem Gedankenexperiment, untersucht der Künstler wie zukünftige evolutionäre Adaptionen auf eine Folgegeneration einwirken könnten. Veränderungen, sowohl in technischer Hinsicht als auch gesamtgesellschaftlich finden zwar teils in großen Schritten statt, meist jedoch verändern viele zukünftige Entwicklungen fast unmerklich und langsam unser tägliches Leben.
Die aus zwölf fotografischen Inszenierungen zusammengesetzte Serie gibt hypothetisch einzelne fragmentarische Einblicke, wie sich eine Folgegeneration durch die adaptive Plastizität, ein Phänomen des Polyphänismus, an zukünftige Entwicklungen anpassen würde. Den Begriff Polyphänismus verwendet er in seinem Projekt als theoretisches Werkzeug, um imaginierte Transformationsprozesse gedanklich und inhaltlich analysieren und strukturieren zu können. Diese konzipierten Sichtweisen werden in fotografischen Momentaufnahmen in Form einer konstruktiven episodischen Simulation von Zukunft festgehalten. Die Ästhetik des Filmstills, eingesetzt als Teaser, ermöglicht eine künstlerische Freiheit in der fotografischen Inszenierung, die sich besonders durch die Vielzahl an möglichen Assoziationen auszeichnet. Das als Teaser konzipierte Foto stellt eine möglichst große Interpretationsoffenheit dar, in dem die Momentaufnahme sich sowohl in eine utopische als auch in eine dystopische Richtung deuten lässt.
Der 1993 in Hallein geboren Künstler begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Für sein Projekt „Unknown Polyphenism“ erhielt Philip Tsetinis kürzlich den Paris Photo Carte Blanche Students Award 2022. Arbeiten des aufstrebenden Künstlers sind derzeit am Pariser Bahnhof „Gare du Nord“ zu sehen und im November wird Tsetinis auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunstfotografie im Grand Palais Éphémère in Paris vertreten sein. Zur Ausstellungseröffnung im kunstraum pro arte in Hallein am 5. November 2022 von 10:00 bis 14:00 Uhr spricht Martina Berger-Klingler. Die Ausstellung ist für fünf Wochen zu sehen und schließt mit einem Künstlergespräch zur Finissage am 10. Dezember um 11:00 Uhr.
Philip Tsetinis Hauptinteresse gilt der Inszenierung fotografischer Bilder auf der Grundlage von Beobachtungen soziopolitischer Entwicklungen. In seinem Bildfindungsprozess verwendet er das fotografische Medium als Werkzeug, um Fiktionen zu erstellen, die das Dynamische und Zufällige einer Dokumentation simulieren. Mithilfe von hypothetischen Erzählungen inszeniert er fotografische Momente, die sich auf autobiografische Erinnerungen und Referenzen stützen. Indem er kompositorisch auf einen Bereich jenseits des fotografisch festgehaltenen Moments verweist, ist seine Intention Augenblicke voller Assoziationen und somit einer größeren Offenheit für Interpretationen zu schaffen.
Kurzbiographie: Philip Tsetinis wurde 1993 in Hallein (Salzburg, Österreich) geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte. Auszeichnungen / Nominierungen: 2022 Paris Photo Carte Blanche Award – „Unknown Polyphenism“; 2022 Fotohof Calling „Unknown Polyphenism“ – Shortlist; Ausstellungen (Auswahl): 2022 Paris Photo + Gare du Nord „Unknown Polyphenism“ - Paris/FR; 2022 Diplom Einzelausstellung „Unknown Polyphenism“ - Universität für Angewandte Kunst Wien/AUT; 2021 Einzelausstellung Galerie Schloss Wiespach „Photons“, Salzburg/AUT; 2018 Gruppenausstellung „Photons“ – The Essence – Wien/AUT. philip-tsetinis.com
Die Eröffnung der Ausstellung im kunstraum pro arte, erfolgt am Samstag, 5. November 2022, von 10:00 bis 14:00 Uhr. – Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler. – Dauer der Ausstellung: Vom 5. November bis 10. Dezember 2022 – Veranstaltungen (Eintritt frei). – Samstag, 10. Dezember 2022 um 11:00 Uhr: Finissage und Künstlergespräch. – (Presse-Aussendung mit Fotos: galerie pro arte).
Wenn Gas, Strom oder Wasser ausbleiben, werden die immensen Verflechtungen menschlicher und nicht menschlicher Bedürfnisse greifbar. Wie hängt eine Firma in Taiwan, eine Mine in Portugal, ein Fluss in Indonesien oder ein Gletscher in der Antarktis mit der Befriedigung unserer täglichen Bedürfnisse zusammen? Wie kann nicht nur Kaffee, sondern auch Hardware fair trade hergestellt werden? Unsere globalen Lieferkette und deren komplexe Verflechtung mit patriarchalen Strukturen sind Ausgangspunkt der künstlerischen Untersuchungen des „SALON OF OPEN SECRETS“ des Kollektivs Mz* Baltazar’s Lab in der Galerie pro arte.
Begleitend zum Medienkunstfestival Schmiede Hallein, stellt der Tennengauer Kunstkreis, nun schon seit mehreren Jahren, die Ausstellungsräume des kunstraum pro arte in Hallein für Künstlerinnen und Künstler aus diesem Netzwerk zur Verfügung. Für die aktuelle Ausstellung wurde das feministische Künstler*innenkollektiv Mz* Baltazar’s Lab eingeladen sich zu präsentieren. Unter dem Titel “SALON OF OPEN SECRETS” lotet das Kollektiv Möglichkeiten für ethische Formen der technischen Selbstversorgung aus. Das Kollektiv Mz* Baltazar's Lab spinnt dabei ein kooperatives Netz von feministischen Hacker*innen. Sie widmen sich problematischen technopolitischen Verflechtungen und dem Prozess kollektiver Lösungssuche. Das Kollektive ist dabei nicht nur Methode, sondern auch Material der künstlerischen Auseinandersetzung. Veraltert geglaubte Formate des kollektiven Wissenstransfers, wie zum Beispiel ein Geheimnis, ein Kaffeekränzchen oder eine Bauanleitung werden hier spielerisch reaktiviert. Sich einerseits der veralteten Formate anzunehmen und sich andererseits über ihren kolonialen Kontext bewusst zu werden, kann vielfältige widerständische Praktiken ermöglichen. Zur Finissage am Freitag, den 28. Oktober um 18:30 Uhr sind die Künstler*innen anwesend und erzählen über Hintergründe und Arbeitsweisen des „SALON OF OPEN SECRETS“.
Mz* Baltazar's Lab ist ein Kollektiv, das ein feministisches Hacklab in Wien betreibt. Durch Workshops, Ausstellungen und Veranstaltungen von Frauen* und non-binären Künstler*innen kultiviert Mz* Baltazar's Lab feministisches Hacken - einerseits als materialistische, andererseits als künstlerische Methodologie. Künstler*innen dieser Community verstehen Wissenschaft als verschränkt mit Aktivismus und Open Source Technologie. Der Salon of Open Secrets (SOS) wirkt wie ein langsamer, ruhiger Hilferuf. Auf diesen antworten viele verschiedene leise und ineinanderfließende Stimmen, die durch die Ausstellung führen. Verbündete teilen sich den Salon, tauschen sich aus, um den gegenwärtigen Herausforderungen gerecht zu werden. Dadurch bringt der Salon of Open Secrets techno-feministische, postkoloniale und Open Source Ethik ins Gespräch über zukünftige Welten ein. www.mzbaltazarslaboratory.org/sos-salon-of-open-secrets/. Dauer der Ausstellung: 15. September bis 28. Oktober 2022. Am Freitag, 28. Oktober, um 18,30 Uhr, steht die Finissage mit Künstler/innen-Gespräch auf dem Programm. – (Text und Fotos: Galerie pro arte).
Dass man entlang von Gebäudefassaden überdachte Auto-Unterstände errichtet – solches erscheint an sich schon reichlich absurd und eigenartig. Und dass dies ausgerechnet entlang des ,,Festspielhauses‘‘ auf der Pernerinsel geschieht, ist jedoch nur noch reiner Horror. Ob man dies als Vorbild ansieht, um entlang der Fassade des Salzburger Festspielhauses eine ähnlich überdachte Parkfläche zu schaffen? Wer einen solchen Vorschlag in der Festspielstadt präsentieren würde, der wäre schon kurz danach in der Nervenklinik gelandet. Doch mittlerweile haben die Befürworter des absurden Auto-Unterstandes auf der Pernerinsel auch noch kräftige Unterstützung erhalten. Dort, wo jahrelang zwischen den Autos verschiedenster Abfall und Unrat gelagert wurde, herrscht plötzlich Ordnung – denn die Fassadenmauer im Bereich der Auto-Unterstände wurde neu gestrichen. Dies bedeutet ein völlig unangebrachtes, kräftiges ,,Ja!“ zum Weiterbestand dieser absurden überdachten Parkfläche entlang der Fassade des Halleiner ,,Festspielhauses‘‘. Eines ist jedenfalls sicher: Wo auch immer auf der ganzen Welt Aufführungen ähnlich den Salzburger Festspielen stattfinden, nirgendwo findet sich eine Fassade, entlang der überdachte Parkplätze angelegt wurden. Ein solcher Albtraum ist offensichtlich nur in Hallein möglich.
Dieser entsetzliche und absurde Autounterstand, über den sich alle Jahre wieder die Gäste der Salzburger Festspiele, je nach Temperament amüsieren oder ärgern, gehört also raschest beseitigt und dann wartet die große stolze Aufgabe auf die Stadt Hallein, der man sich jedoch noch möglichst lange entziehen will: Die endgültige Gestaltung der ausgedehnten ,,Festspiel-Fassade‘‘. Diese ist in Wirklichkeit keine Fassade, sondern der Querschnitt durch das einstige, riesige Salinenobjekt, dessen Nordhälfte einst ein Raub der Flammen wurde. Es geht also um die besonders wichtige Neugestaltung der ,,Festspiel-Fassade‘‘. Wohl in Form eines Wettbewerbes, bei dem die Teilnehmer ihre Ideen vorerst zu Papier bringen. Zwei Dinge sind dabei zu klären. Erstens: die formale Gesamt-Gestaltung der langgestreckten, derzeit aus mehreren Einzelteilen bestehende Fassade, zu einer attraktiven, einheitlichen Fassade. Zweitens: die farbliche Gestaltung der ausgedehnten Fassade, die optisch vermitteln soll, dass hier die weltberühmten Salzburger Festspiele und andere hervorragende Kulturereignisse stattfinden. Bei Entscheidungsträgern, welche den entsetzlichen Autounterstand weiß ausmalen, anstatt ihn endlich zu beseitigen, wird dies allerdings noch ein langer, mühsamer, demoralisierender und beschwerlicher Weg bis hin zum einzig möglichen, richtigen Ziel.
ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1: Das perfekte Umfeld, um die Besucher von Kultur-Veranstaltungen in die richtige Stimmung zu bringen: In unmittelbarer Nähe des Kulturgeschehens auf der Pernerinsel, der weitaus größte Auto-Parkplatz von Hallein und Umgebung. Wie schön! FOTOS 2 und 3: Der unfassbare, entsetzliche Auto-Unterstand unmittelbar neben dem Eingang in den Kulturbereich entlang der ausgedehnten Gebäudefassade. Er gehört schleunigst entfernt, damit endlich die große Gebäudefassade entsprechend gestaltet werden kann. Doch davor schrecken die Verantwortlichen ganz offensichtlich zurück und erhalten mit aller Macht den schrecklichen und absurden Autounterstand entlang der großen Gebäudefassade. Deshalb noch einmal unsere Frage an unsere geschätzten Leser: Können Sie sich vorstellen, dass ein derartiger Autounterstand entlang der Fassade des Salzburger Festspielhauses errichtet wird? – (Odo Stierschneider. Fotos: OSt.)
Der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober, stellte in der Buchhandlung LeseTräume in Hallein, Bayrhamerplatz, sein kürzlich erschienenes Buch ,,Pandemia" vor. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher stellten sich zu dieser ganz speziellen Lesung ein und wurden binnen kürzester Zeit in den Bann gezogen. Rudi Anschober, eine besonnene, gemütliche und ungemein sympathische Persönlichkeit, las nicht nur Passagen aus seinem Buch ,,Pandemia‘‘ vor, sondern erzählte auch aus seiner Zeit als Gesundheitsminister. Er erzählte aus den Anfängen der Pandemie und den daraus resultierenden Entscheidungen und Strategien, die einmal mehr aufzeigten, wie schwierig es für einen Politiker sein kann und in welchem Ausnahmezustand man sich insgesamt befand! Auch die abschließende Diskussion in der Buchhandlung LeseTräume wurde mit großem Interesse geführt. Anschober stellte sich offen allen Fragen und begeisterte mit seiner Herzlichkeit. Bei der anschließenden Signierstunde und einem Buffet mit Umtrunk, klang der Abend, mit spannend geführten Gesprächen aus. Für viele war Anschober der beste Gesundheits-Minister den es je gab, der die Nöte der Österreicher erkannte und dem es wichtig war, mit seiner unkomplizierten Art die jeweilige Situation zu klären. Unvergessen bleibt sein unter Tränen gehaltenes Statement zu seinem Rücktritt. Ein Politiker mit Herz! Kein Zweifel: Es bräuchte mehrere Politiker seines Kalibers! Insgesamt eine großartige und eindrucksvolle Veranstaltung in der Buchhandlung LeseTräume. Übrigens: Das Buch "PANDEMIA" ist mehr als empfehlenswert und natürlich in der Buchhandlung "LeseTräume" erhältlich! – (C. H., O. St. Foto: O. St.)
Das Gegenwind-Festival geht in die zweite Runde! Es bietet ein fulminantes Programm, bestehend aus Theater, Musik, Film, Tanz, Straßentheater und vielem mehr – und alles zu Themen, die uns bewegen, erschüttern, zerrütteln – Themen, die in der heutigen Zeit wichtiger erscheinen als je zuvor.
26. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
A schenes Lem! Die Nöstlinger Songs – Gerald Votava, Walther Soyka & Maria Petrova
Der Schauspieler und Musiker Gerald Votava traf Christine Nöstlinger bei den Dreharbeiten zu dem Spielfilm "Maikäfer flieg", in dem Votava den Vater der Dichterin spielt. Es entstand eine Freundschaft zwischen den beiden und Nöstlinger schenkte Votava zwei Dutzend späte Dialektgedichte – er könne etwas daraus machen. Begleitet von Walther Soyka an der Harmonika und Maria Petrova am Schlagzeug, präsentiert Votava an diesem Abend seine wunderschönen, bewegenden und berührenden Lieder.
27. und 28. Oktober, 18:00 Uhr I 30. Oktober, 19:30 Uhr – Alte Schmiede
Grenzgänge - bodi end sole Eigenproduktion
Wer kennt sie nicht, die Grenzen, die uns immer wieder gesteckt werden... Im privaten Bereich, im Gesellschaftlichen, im Wirtschaftlichen und Politischen? Die Grenzen unserer Zukunft? Grenzen machen uns zu Grenzgängerinnen. Wir können mit ihnen spielen, sie ignorieren, sich ihnen unterwerfen. Wir können auch Utopien entwerfen und sie überwinden. Das alles ist Grenzgänge. Ein poetischer Abend mit Tanz, Bewegung und Sprache zum Thema Grenzen: persönliche Grenzen, politisch Grenzen, Grenzen im Kopf...
27. und 28. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
Woher, wohin? - bodi end sole Eigenproduktion
„Er fragt sich nur, warum werde ich immer gefragt, woher ich komme und nicht wohin ich gehe? Sie fragen ihn ständig wer bist du und wissen nie zu sagen wer sie sind.“ (Jad Turjman 1989- 2022). Das Stück ist eine Parabel auf die Fragilität der menschlichen Existenz in Zeiten allgemeiner Bedrohung. Es erzählt von den Seelenzuständen eines Menschen, der aus der Brüchigkeit seiner Existenz heraus sich auf den Weg macht, sein Leben neu zu gestalten. Ein Stück für einen Schauspieler und einen Musiker.
27. und 28. Oktober, 20:30 Uhr I 30. Oktober, 18:00 Uhr - Alte Schmiede
Die MuTante – bodi end sole Eigenproduktion
„Ich lasse mich nicht aufhalten. Ich schreibe meine Lebensgeschichte von nun an selbst. Her mit dem Papier.“ (Die MuTante). Die Reise beginnt. Sieben Tage, sechs Nächte. Sie versucht, ihre Zukunft zu definieren, wird auf ihre Vergangenheit zurückgeworfen. Sie verwandelt sich, sie befreit sich und endlich lernt sie Fliegen. Bis dahin heißt es, immer wieder anpassen, verändern, auf die Nerven gehen, hartnäckig sein, auf Widerstände stoßen, wieder verändern, Ort wechseln, sich neu erfinden, von vorn anfangen... Ein Stück für eine Schauspielerin, einen Musiker und live Video-Szenografie. Mehr Infos und Tickets hier.
29. Oktober, 11:00 Uhr - Unterer Markt/Ecke Robertplatz
These.Three.Words - Influx - Netzwerk für Tanz, Theater und Performance
Eine Tänzerin, eine Clownin, eine Schauspielerin, zwei Musiker ziehen aus, um Geschichten zu erfinden. Der Impuls dafür kommt von der App What3Words, die jedmöglichen Standort über drei digital generierte Wörter bestimmt. Die Impro-Truppe leiht sich diese drei Wörter für ihre mobile Bühne aus, wirft sie sich gegenseitig zu und erschafft eine verspielte – analoge – Phantasiewelt. Kostenlos und draußen.
29. Oktober, 19:30 Uhr - Alte Schmiede
Hungry Eyes (Film) & Elysium (Solo) – b.m-w dance company
An diesem Abend entführt Sie die b.m-w dance company mit zwei Arbeiten über das Thema Weiblichkeit und Begehren hin zum Frau-Sein. Hungry Eyes, die Filmpremiere, ist die Übersetzung des preisgekrönten Tanzstücks ‚Hungry Eyes‘ in ein digitales Medium. Elysium, eine Solo Tanzperformance über die mit sich selbst in Einklang befindenden Frau. Ein aus zwei Teilen bestehender Abend mit Film, Tanz und Musik.
31. Oktober, 19:30 Uhr – Evangelische Kirche Hallein
Die Lutherin - bodi end sole Eigenproduktion
Eine Kammeroper von Agustín Castilla-Ávila über das Leben der Katharina von Bora. „Eine Oper von enormer Komplexität, der das Publikum mit einer Stille und einem Respekt folgte, der seinesgleichen sucht.“ so beschrieb die renommierte Opernzeitschrift „Platea Magazine“ die Aufführung „Die Lutherin“ beim Opernfestival 2018 in Zamora/ Spanien und führt dann weiter aus: „Der Text aus dem Mund der Witwe Martin Luthers kann als protofeministisch bezeichnet werden… – (GW-Festival. Foto: OST).
Die kleinste Kunstgalerie im Land Salzburg, in Österreich, in Europa, in Asien, in Afrika, in Nord- und Süd-Amerika und in Australien, also die winzigste Kunstgalerie auf unserem Planeten, sie befindet sich natürlich in Hallein und wird gerne von Kunstfreunden besucht. Am Bayrhamerplatz, in einem jederzeit kostenlos zugänglichen Vorhaus, in einer großen Wand-Vitrine, erfreut die Mini-Galerie ,,1blick – Kunst im Vorhaus‘‘ alle Kunst-Begeisterten. Dort wird nun seit 30 Jahren jeweils einen Monat lang, ein ausgesuchtes Kunstwerk mit Begleittext präsentiert – dazu das obenstehende Foto, welches die aktuelle Arbeit mit dem Titel ,,Farbgedicht‘‘ zeigt. Das Jubiläumsjahr wird mit Werken folgender Künstlerinnen und Künstler gestaltet: Jutta Brunsteiner, Tobias Baumgartner, Laura Nowy, Christa Linossi, Dieter Kleinpeter, Roland Hickmann, Martin Dickinger, Roland Maurmair, Alexander Nowak, Franz Viehauser, Helmut Hickmann und Ina Loitzl. Schuld an allem ist der bewundernswert agierende Gründer und Inhaber der Mini-Galerie, der selbstlos handelnde, großartige Helmut Hickmann. Seine dankenswerte Kunst-Initiative ist ein wichtiges Element im Gesamtbild der Kulturstadt Hallein. Der ,,Salzschreiber‘‘ wünscht alles Gute für die weitere Zukunft dieses herrlichen Kunst-Kleinods! – (Odo Stierschneider. Foto: Ost).
Veranstalter in Stadt und Bezirk Hallein! Aufwachen und aktiv werden! Denn: Ein Blick auf die Veranstaltungen des Tages 5. Oktober 2022 in den ,,Salzburger Nachrichten‘‘, vermittelte leider nicht zum ersten Mal ziemlich Peinliches und Unerfreuliches, Unverständliches und Unfassbares aus dem Veranstaltungs-Geschehen des gesamten Tennengaues. Für den Flachgau wurden immerhin 7 öffentliche Veranstaltungen angekündigt: Grödig 2, Lamprechtshausen 1, Mattsee 1, Seekirchen 2, St. Georgen 1. Für den Pongau 3 öffentliche Veranstaltungen: Alle 3 in Bad Gastein. Für den Pinzgau 4 öffentliche Veranstaltungen: Rauris 1, Saalfelden 1, Uttendorf 1, Zell am See 1. Für den Lungau 3 öffentliche Veranstaltungen: Mariapfarr 1, Tamsweg 1, Zederhaus 1. Das Ergebnis aus dem Tennengau ist landesweit besonders eindrucksvoll: Dunkel, düster und tiefschwarz. Hier im Detail: Rußbach 0 (Null!), Annaberg 0 (Null!), Abtenau 0 (Null!), Adnet 0 (Null!), Puch 0 (Null!), Oberalm 0 (Null!), Bad Vigaun 0 (Null!), Kuchl 0 (Null!), St.Koloman 0 (Null!), Golling, 0 (Null!), Scheffau 0 (Null!), Annaberg 0 (Null!), Lungötz 0 (Null!), Bezirkshauptstadt des Tennengaues Hallein, die zweitgrößte Stadt des Landes Salzburg 0 (Null!). Da kann man nur gute Besserung wünschen! – (Text und Foto: Odo Stierschneider)
„Freiräume“ sollen sich die KünstlerInnen schaffen können, die im Schloss Wiespach als „artists in residence“ jeweils eine Auszeit verbringen können. Im schwierigen Corona-Jahr 2021 waren Jonas Geise, Eiko Gröschl, Ina Loitzl und Rosmarie Lukasser zu Gast im Atelier und zeigen nun in einer gemeinsamen und sehenswerften Ausstellung noch bis 12. November 2022 eine Auswahl der vor Ort entstanden Arbeiten. Jonas Geise (* 1980 Salzburg) und Eiko Gröschl (* 1992 Graz) haben sich jeweils eine malerische Bildsprache erarbeitet; sind es bei Eiko Gröschl eher Andeutungen an Landschaftliches und Atmosphärisches, so widmet sich Jonas Geise der surrealen Qualität von abstrakten Objekten und ihrer Transformation. Ina Loitzl (* 1972 Klagenfurt) arbeitet mit Scherenschnitten und durchsichtigen Objekten/Reliefs, während Rosmarie Lukasser (* 1981 Lienz) in Zeichnungen und Installationen die Natur in die Räume des Schlosses Einzug halten lässt. Als Kuratorin der Ausstellung fungiert Margit Zuckriegl. – (Galerie Schloss Wiespach. Fotos: Odo Stierschneider)
Anlässlich des stolzen Jubiläums ,,30 Jahre Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel Hallein‘‘, wurde von der Stadtgemeinde Hallein zu diesem erfreulichen Tatbestand eine erfreuliche, 63 Seiten umfassende Broschüre im Format Din A5 aufgelegt. Der erste Beitrag in diesem Druckwerk stammt aus der Feder von Herbert Schallenberg, dem langjährigen Präsidenten des Vereines ,,Freunde der Festspielstadt Hallein‘‘. Wir zitieren daraus die folgende Passage: ,,Der große Theatermann Peter Stein war von 1991 bis 1997 nicht nur Schauspielchef der Salzburger Festspiele, er entdeckte auch 1992 die Pernerinsel in Hallein als deren neue Spielstätte. ,Stein brachte jenen Stein ins Rollen, der Hallein zur Festspielstadt machte‘, freuten sich alle beim Festakt im Keltenmuseum zu Ehren von Peter Stein im Jahre 2010. Die Festspiele nach Hallein zu bringen, war ein kulturelles Jahrhundertprojekt, denn die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel hat Hallein auch aus internationaler Perspektive zu einer bedeutenden Kulturstadt gemacht.‘‘
Unter dem Titel ,,Die Kraft der Kunst‘‘ verfasste Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer ihren Beitrag für die Festspielbroschüre. Dabei führte sie unter anderem aus: ,,Längst schon ist das unter Denkmalschutz stehende Salinengebäude auf der Halleiner Pernerinsel ein unverzichtbarer Aufführungsort geworden. Und Hallein erhielt mit den Festspiel-Aufführungen auch einen bedeutenden Schub für einen neuen Aufschwung. So manch einer mag anfangs gezweifelt haben, ob die Verbindung von Hochkultur und Industriestandort von Dauer sein werde. Heute, 30 Jahre später, ist die Antwort klar. Denn mit den Festspielen wurde der Pernerinsel und ihren ehemaligen Industrieanlagen neues Leben eingehaucht – ein buntes, faszinierendes und vielschichtiges Leben, an dem alle teilhaben können.‘‘
Dr. Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele von 1995 bis 2021 und mittlerweile Ehrenbürgerin der Stadt Hallein, gab ihrem Beitrag in der Jubiläumsbroschüre den Titel ,,Einen Freiraum erobern‘‘. Wir zitieren daraus die folgende Passage: ,,Die Kunst kann Sinnstifter und Brotgeber sein, wenn sie nur will, wenn man sie nur lässt. Dafür legt die Pernerinsel in Hallein seit 30 Jahren ein beredtes Zeugnis ab. Als 1989 die Werkssirenen das Ende der über mehrere tausend Jahre hinweg währenden Salzgewinnung auf dem Dürrnberg beklagten, nahm zunächst die Sommerszene Quartier auf der Pernerinsel. Und die Salzburger Festspiele folgten. Peter Stein erkannte schon bei seinem ersten Besuch auf der Pernerinsel, die großartigen Möglichkeiten für theatralische Abenteuer und für Experimente, die im Salzburger Festspielhaus niemals möglich gewesen wären. Die Salzburger Festspiele und die Halleiner Pernerinsel sind von Anbeginn an starke Partner geworden‘‘.
Der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger stellte seinen Beitrag in der Festspiel-Jubiläumsbroschüre unter den Titel ,,Mut und Zuversicht‘‘ und führte unter anderem aus: ,,Wenn etwas 30 Jahre andauert, dann darf man gut und gerne behaupten: Es war damals eine mutige, vor allem aber richtige Entscheidung, diesen hochkulturellen Weg zu gehen. In diesen 30 Jahren ist auf der Festspielbühne der Pernerinsel Interessantes, Spannendes, Mitreißendes, Aufwühlendes, Sensationelles und Großartiges passiert. Wir arbeiten fest daran, dass auch in den kommenden 30 Jahren die Hochkultur in den historischen Industriegemäuern erblühen kann. Schließlich ist die Kultur ein Teil des starken Wandels unserer Stadt Hallein von der Industriestadt zu einer vielfältigen Stadt mit Kultur, Charme und Flair. Ich bin überzeugt, dass die Salzburger Festspiele vor 30 Jahren mit der Stadt Hallein und ihrer Pernerinsel einen starken und verlässlichen Partner gefunden haben. Und genau so, wie es damals angefangen hat, so soll es auch weitergehen: mit Mut und Zuversicht!
Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock stellte ihr Vorwort unter den Titel ,,Ein besonderer Spielort‘‘. Sie führte unter anderem aus: ,,30 Jahre sind eine lange Zeit, die jedoch schnell vergangen ist. Rückblickend gibt es viele Highlights, die getragen wurden von zahlreichen außergewöhnlichen Engagements und einer Weitsicht des Führungsgremiums der Festspiele, allen voran Frau Dr. Helga Rabl-Stadler und ihr engstes Team. Die Halleiner Pernerinsel ist ein besonderer Spielort mit dem speziellen Charakter und Charme der alten Saline und der früheren Salzproduktion. Dies macht auch den Reiz dieser Spielstätte aus. Frau Dr. Helga Rabl Stadler hat es in ihrer Wirkungszeit geschafft, diese Spielstätte nicht nur ins Leben zu rufen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie über drei Jahrzehnte im Poduktionsplan der Salzburger Festspiele als fester Bestandteil erhalten geblieben ist. Noch nie war es so klar wie jetzt, dass Kunst und Kultur unverzichtbar sind, dringend notwendig für Seele und Geist und als Abwechslung zum Alltag. Dafür sei allen Verantwortlichen der herzlichste Dank ausgesprochen!
In der lesenswerten Festbroschüre ,,30 Jahre Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel Hallein‘‘ findet sich auch die respektable Auflistung aller Festspiel-Aufführungen auf der Pernerinsel. Vom Beginn weg vor 30 Jahren im Jahr 1992, mit der Aufführung der ,,Antiken-Trilogie‘‘ von Andrei Serban, bis zur bisher letzten Aufführung heuer 2022 mit dem Stück ,,Iphigenia‘‘, bearbeitet von Joanna Bednarcyzk. Reichhaltiges Bildmaterial von den zahlreichen Festspiel-Darbietungen ergänzt die schriftlichen Darlegungen. Schließlich finden sich in der Festbroschüre noch markante Aussprüche bekannter Persönlichkeiten zu den Festspielen auf der Halleiner Pernerinsel. Wir zitieren: ,,Heute sind die Salzburger Festspiele ohne Pernerinsel nicht mehr denkbar!‘‘ (Gérard Mortiér.) ,,Der Stellenwert der Halleiner Spielstätte ist für die Festspiele enorm wichtig. Die Pernerinsel ist unverzichtbar!‘‘ (Jürgen Flimm). ,,Mir liegt die Pernerinsel als Spielort ganz besonders am Herzen, weil sie sich von den erwartbaren Theaterräumen wesentlich unterscheidet und wir den Besuchern der Salzburger Festspiele an diesem Ort einen ungewöhnlichen Erlebnisraum für die Kunst bieten können!‘‘ (Markus Hinterhäuser). ,,Die Festspiele bringen mit der Spielstätte Pernerinsel der Kulturstadt Hallein alljährlich internationale Aufmerksamkeit. Die Pernerinsel wiederum wurde für die Festspiele zum Wallfahrtsort für all jene, die mehr Neugier als Altgier ins Theater treibt!‘‘ (Helga Rabl-Stadler). ,,Die Pernerinsel ist für alle, die dort im jeweiligen Festspielsommer künstlerisch zusammentreffen, ein Ort, der kreatives Wirken im allerbesten Sinne ermöglicht. Die Wege in der ehemaligen Salinenanlage sind kurz und durch die fantastische Insellage auf der Salzach, mit der Anbindung an die Stadt Hallein, gelingt eine Fokussierung auf die Arbeit, die sich in den einzelnen Vorstellungen und in der Begegnung mit dem Publikum aufs Schönste entladen kann.‘‘ (Bettina Hering). ,,Hallein ist, fern genug vom Trubel in Salzburg, eine Oase und ist auch daher von allen Künstlern, die hier arbeiten durften und noch arbeiten werden, geliebt.‘‘ (Sven-Eric Bechtolf. – (Odo Stierschneider. Ost-Fotos: Graphische Elemente aus der Jubiläumsbroschüre.)
Peter Stein machte vor 30 Jahren Hallein zur Festspielstadt. Ohne seinen massiven Einsatz gäbe es in Hallein keine Aufführungen der Salzburger Festspiele. Doch verfolgen wir das erfreuliche Geschehen von Anbeginn an. Am Anfang hatte also Peter Stein die Absicht, auf der Halleiner Pernerinsel, in einem wesentlichen Teil der stillgelegten Saline, eine neue Spielstätte für die Salzburger Festspiele zu schaffen. Das ehemalige Salinengebäude aber war in wüstem Zustand. Finsternis ruhte über den einstigen Salinenanlagen. Doch Peter Steins Geist schwebte schon auf der Salzach rund um die Pernerinsel. Peter Stein sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Peter Stein sah, dass das Licht gut war und nannte es Festspielinsel Pernerinsel. So kann heute, 30 Jahre danach, die Genesis der Festspielstadt Hallein niedergeschrieben werden. Freilich, ganz so einfach gestalteten sich damals die Dinge dann doch nicht.
Es war ein geradezu ungeheuerliches Unterfangen, die Festspielleitung in Salzburg von der Notwendigkeit des Spielortes Pernerinsel zu überzeugen. Noch dazu außerhalb der Stadt Salzburg! Noch dazu in der Industriestadt Hallein! Noch dazu in der Industrieruine der einstigen Saline auf der Pernerinsel! Doch Peter Stein wusste genau, was er wollte. Die Insel wurde zwar auf provisorische Art von der Szene Salzburg genützt, doch dies war undenkbar für einen Festspielbetrieb. So wurde die Pernerinsel in Etappen von Peter Stein zur Festspielstätte entwickelt. Die erste Aufführung, die unvergessliche Antiken-Trilogie Andrei Serbans, fand noch in vergleichsweise archaischen, ungebändigten Räumlichkeiten statt. Rumänische Bühnenarbeiter schrämmten zuvor noch einige Betonsockel nieder und legten dann den ersten groben Holzboden. Doch entstand im Laufe der Jahre eine funktionsgerechte Infrastruktur. Als Peter Stein nach fünf Jahren seine Funktion als Schauspielleiter der Salzburger Festspiele beendete, Da inszenierte er seine Abschiedsvorstellung, die fantastische und berührende ,,Libussa‘‘, nicht im Großen Festspielhaus in Salzburg, sondern in der von ihm geschaffenen Spielstätte auf ,,seiner‘‘ Pernerinsel.
Wie massiv die Skepsis der damaligen Festspielleitung gegenüber der Pernerinsel verankert war, zeigte sich nach der glanzvollen Premiere der ,,Antiken-Trilogie‘‘. Vom Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘, Odo Stierschneider, nach seinen Eindrücken vom neuen Spielort der Salzburger Festspiele befragt, antwortete damals Heinrich Wiesmüller knapp aber sichtbar erleichtert: ,,Peter Stein hat es gewusst. Wir haben es vorerst nur geglaubt. Doch jetzt wissen auch wir, dass die Pernerinsel ein faszinierender Spielort ist!‘‘ Die ,,Halleiner Zeitung‘‘ feierte die erste Festspiel-Aufführung auf der Pernerinsel mit der bis jetzt längsten Zeitungs-Titelzeile in der Geschichte der Salzburger Festspiele, mit zwei Titelzeilen über zwei Seiten im Zeitungs-Großformat hinweg: ,,Die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel eröffnet eine neue Kulturepoche!‘‘. Außerdem entschloss sich Odo Stierschneider zu einer großzügigen Unterstützungsaktion der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel. Er produzierte in den ersten zehn Jahren, jeweils zum Auftakt der Festspiele auf der Pernerinsel, ein von ihm grafisch professionell und sensationell gestaltetes Festspielmagazin, welches kostenlos an alle Halleiner Haushalte ging, um die Festspiele auf der Pernerinsel im Bewusstsein der Halleinerinnen und Halleiner zu verankern.
Peter Stein ist für immer im Geschichtsbuch der Stadt Hallein verewigt.
Dazu noch ein Zitat von Festspielpräsidentin Kristina Hammer: ,,Es war in jeder Hinsicht ein Glücksfall, dass die Festspiele 1992 mit der Alten Saline, dank Peter Stein, eine neue Spielstätte gewinnen konnten. Die Umgestaltung der Industrieanlage zur Theaterbühne gelang in nur 80 Tagen. Vom damaligen Schauspieldirektor Peter Stein war die einzige bebaute Insel der Salzach als Ort für künstlerische Experimente gedacht. Und das ist sie bis heute geblieben – wagemutig und aufregend!‘‘ – (Odo Stierschneider. Foto: Kultur- und Festspiel-Magazin Hallein).
Das heuer erstmals erschienene, anspruchsvoll gestaltete Magazin ,,Kultur:Bericht 2021‘‘ der Kulturabteilung der Stadt Hallein, stellt auf insgesamt 44 Seiten einen weiteren, beindruckenden Beweis dafür dar, dass die Stadt Hallein sich immer mehr zur beeindruckenden Kulturstadt entfaltet. In seinem Vorwort unterstreicht Bürgermeister Alexander Stangassinger unter anderem, ,,wie wichtig es ist, dass auch in dieser schwierigen und herausfordernden Zeit, das kulturelle Durchhaltevermögen und die Leidenschaft wofür wir brennen, nicht nachlassen, dass wir nicht aufgeben und uns nicht unterkriegen lassen. Gemeinsam werden wir weiterhin die Stadt Hallein gestalten und beleben.‘‘ Kulturstadträtin und Vizebürgermeisterin Rosa Bock betont unter anderem in ihrem Vorwort, ,,dass gerade in so schwierigen Zeiten klar wird, wie wichtig Musik, Theater, Bildhauerei, Malerei etc. für Seele und Geist sowie als Abwechslung zum Alltag sind.‘‘ Die Leiterin der Kulturstelle im Halleiner Rathaus, Mag. Eszter Fürjesi stellt in ihrem Vorwort unter anderem fest: ,,Die Stadtgemeinde Hallein hat im Jänner 2021 das Kulturbüro eingerichtet. Dieses fungiert als Verbindungsstelle zwischen den Kulturmacher*innen und der Stadtgemeinde. Ich freue mich nun, aktiv am Kulturleben der Stadt Hallein mitwirken zu können.‘‘
Die Inhaltsübersicht des erfreulichen, 44 Seiten umfassenden ,,Kultur:Bericht 2021‘‘, für dessen Inhalt die Herausgeberinnen Kulturstadträtin Vizebürgermeisterin Rosa Boch und Mag. Eszter Fürjesi, Kulturbeauftrage der Stadt Hallein, verantwortlich sind: Seiten 3, 4 und 5: Vorworte von Bürgermeister Stangassinger, Kultur-Stadträtin und Vizebürgermeisterin Rosa Bock sowie von Mag. Eszter Fürjesi, Leiterin der Kulturstelle im Rathaus. Seite 6: Keltenmuseum und Stille-Nacht- Museum. Seite 7: Veranstaltungen im Keltenmuseum 2021. Seite 8: Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel. Seiten 10 und 11: Kunstankäufe der Stadt Hallein. Seite 12: Ynselzeit und Schmiede. Seite 13: WAR – ein vielschichtiges Jahresthema. Seite 17: Das war die öffentliche Schmiede: WAR. Seite 18: Acht Labore als Andockstellen und Ideen-Generatoren. Seite 19: Artist in Residency: Programme und die Künstlerfinnen stellen sich vor… und Jam Island: Game Jam und Workshow. Seite 20: Eine Talkshow der anderen Art sowie Zum Abschluss eine Performance. Seite 21: Theater bodi und sole Tätigkeitsbericht und Tosende Stille – die Frauen bleiben ungehört und Beethoven ist taub. Seite 22: Eurydike und Leyla – es ist was es ist. Seite 23: Garten (zu)lassen und Die Mutante. Seite 24: Die Tschikweiber. Seite 25 und 26: Chronologischer Überblick zu deren Entstehung. Seite 27: Gegenwind-Festival, ein Festival mit Geschichten, Gesprächen, Musik und Theater. Seite 28: Gespräch über die Ahninnen. Seite 29: Formate, die über das Theatermachen hinaus reichen. Seite 30: Zusammenfassung und Ausblick. Seite 31: Einzelförderungen durch das Stadtamt Hallein, Ausschuss für Kultur. Seite 32: Internationales Halleiner Schlagzeug-Festival 2021. Seite 33: Fotos aus Theater und Konzerten. Seite 34: Hallein ist me(h)r. Seite 35: Benefizkonzert Dürrnberger Bergknappen-Musikkapelle. Seiten 36 und 37: Konzeption und Design thinking. Seite 38: Stadtkino und Stadttheater Hallein. Seite 39: Ensemble Zelinzki: Zug. Eine Reise mit Erich Kästner. Seiten 40, 41, 42 und 43: Veranstaltungen der Stadtbücherei Hallein. – Das obenstehende Foto stammt aus der Werkschau WAR und zeigt einen interaktiven Salzstein, der den Anstoß zu Sound und Visuals liefert. – Insgesamt stellt der ,,Kultur:Bericht 2021‘‘ eine außerordentlich wichtige Publikation der Kulturstadt Hallein dar und nicht nur die Kultur-Interessierten freuen sich natürlich jetzt schon auf den Halleiner ,,Kultur:Bericht 2022‘‘. – (Odo Stierschneider. Foto: ,,Kultur:Bericht 2021‘‘.)
Ein Bildhauerzentrum erster Klasse, die allseits bekannte und geschätzte Bildhauerschule in Hallein, feiert, wie der ,,Salzschreiber‘‘ hier im Ressort ,,Kultur‘‘ bereits berichtete, bekanntlich heuer ihr 151jähriges Bestehen, denn die Feier des 150jährigen Bestehens fiel im Vorjahr der Corona-Epidemie zum Opfer. Wie allseits bekannt, bietet die großartige Bildhauerschule an sechs verschiedenen Ausstellungsorten in der Stadt Hallein eine in jeder Hinsicht hinreißende Jubiläums-Ausstellung: In der Fachschule für Bildhauerei, im Ziegelstadel, im Keltenmuseum, in der alten Saline, im Kunstraum pro arte und im Schloss Wispach. Ein ungemein fesselnder Ausstellungsreigen, eine begeisternde Kulturinitiative, die es in dieser Dimension bisher in der Stadt Hallein noch nie gab. Dafür ist in besonderem Maße zwei prominenten Persönlichkeiten zu danken: Vize-Bürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock sowie dem Direktor der Bildhauerschule Johann Gutschi. So hoffen wir sehr, dass ein fantastischer Ausstellungsreigen mit Werken aus der Bildhauerschule nicht erst wieder zu deren 175jährigem Bestehen stattfindet, sondern dass man sich dazu entschließt, alle fünf oder 10 Jahre in kleinerem Rahmen mit den fantastischen Werken aus der grandiosen Bildhauerschule an die Öffentlichkeit zu treten. Oben abgebildet weitere 12 Beispiele aus den insgesamt nahezu 250 gezeigten Arbeiten anlässlich des 151jährigen Bestehens der großartigen und fantastischen Bildhauerschule in Hallein. – (Odo Stierschneider. Fotos: Ost).
Mit Iphigenia gibt Ewelina Marciniak ihr Regie-Debüt bei den Salzburger Festspielen auf der Pernerinsel in Hallein. Was für sie Gegenwartsdramatik, auf die sie sich bislang fokussiert hat, bedeutet und wie sich der klassische Kanon damit verbinden lasse, möchte Bettina Hering zu Anfang von ihr wissen. „Ich habe großes Interesse daran, klassische Dramenstoffe umzuschreiben. Ich habe anfangs kontinuierlich mit einer Person, einem Dramaturgen und Autor, zusammengearbeitet, um dann mehr und mehr zu meiner eigenen Arbeitsmethode zu finden. Dabei habe ich mich eingehend mit einem bestimmten Thema befasst, dieses neu interpretiert und zusammen mit Schauspieler*innen weiterentwickelt. Mittlerweile suche ich als Konsequenz daraus auch gerne den Kontakt zu neuen Dramaturgi*innen und Autor*innen und arbeite intensiv mit ihnen zusammen, das fordert mich immer wieder heraus“, antwortet Marciniak. Zwischen Stücken wie ,,Der Boxer“ oder ,,Ein Sommernachtstraum“, die sie zuvor gemacht habe, gebe es zwar gewisse Ähnlichkeiten, aber eben durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten, mit denen sie sich austauscht, auch deutliche Unterschiede. „Auch aus archetypischen Stoffen lassen sich zeitgenössische Geschichten erzählen, man kann sie neu interpretieren. Wir finden darin gewisse Klischees und Muster, meine Aufgabe ist es dann, diese zu dekonstruieren“.
Welche Themen Marciniak primär interessieren, wonach sie bei ihrer Arbeit suche, fragt Bettina Hering weiter. „Ich lasse mich von dem leiten, was mich umgibt. Ich beobachte Menschen um mich herum und die vielfältigen politischen Situationen. Mir ist immer auch die weibliche Perspektive und die Auseinandersetzung mit denjenigen wichtig, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Dabei greife ich gerne auf einen historischen Kontext zurück, um diesen mit der Gegenwart zu kombinieren. Das macht es dann auch einfacher fürs Publikum“, erklärt sie.
Eine Frage, die ihr – auch im Hinblick auf die Rezeption – oft gestellt werde sei die nach etwaigen Unterschieden zwischen ihrer Arbeit in Polen und in Deutschland. „Ich glaube, dass die Veränderungen, die in beiden Ländern vorgehen, die gleichen sind. Die Künstlerinnen und Künstler wissen überall, worum es geht. Wichtig ist für mich immer der politische Kontext“. Was die Rezeption betreffe, habe sie in Polen zunächst mit kleineren Aufführungen begonnen und dabei auch improvisatorische Elemente wie Choreographie und Musik eingebaut. „Das kam beim Publikum und bei den Kritikern gut an“, erzählt sie. Generell sei die Frage nach Unterschieden aber schwer zu beantworten. „Ich versuche, mich auf eine eigene kreative Reise zu begeben“, schildert sie ihre allgemeine Herangehensweise. Ein Faktor sei dabei auch die Verständigung, die oftmals auf Englisch erfolge. Auch wenn man unterschiedlicher Meinung sei, komme man doch immer wieder auf einen Nenner. Ein Traum für sie sei eine deutsch-polnische künstlerische Kooperation, bei der man sich auf eine gemeinsame Reise begebe.
Was für sie politisches Theater bedeute, fragt Bettina Hering. „Ich denke, alles am Theater ist heutzutage politisch. Man darf nicht davor zurückschrecken, den eigenen Standpunkt darzustellen. Für mich ist es wichtig, gegen Marginalisierung, für Toleranz und weibliche Werte zu kämpfen“. Wie sie Iphigenia aus heutiger Perspektive – nach zahlreichen Überschreibungen, etwa durch, Goethe, Racine oder Hauptmann – erzählt, beschreibt Marciniak so: „Ein zentrales Element ist die Erfahrung, das eigene Leben zu verlieren. Ausgehend von den Figuren bei Euripides, etwa davon, dass Agamemnon seine eigene Tochter opfert, könne sie sich mit realen Problemen auseinandersetzen, wie beispielsweise Konflikten im Vater-Tochter-Verhältnis. „Wir haben es hier mit einer Familiengeschichte und darin vorkommenden Tabus zu tun. In einer reichen aristokratischen Familie wird die Tochter vom Bruder des Vaters, in diesem Fall Menelaos, missbraucht. Agamemnon schafft es nicht, für Werte wie Würde und Ehre einzustehen. Um des Prestiges willen sieht er keinen anderen Ausweg, als die eigene Tochter zu opfern. Er handelt sehr egoistisch, Iphigenia soll ihre Karriere opfern und fühlt sich vom Vater und ihrer ganzen Familie betrogen.“
Eine Parallele zu weiteren Stücken des diesjährigen Festspielprogramms, in denen Frauen geopfert werden zieht Bettina Hering und verweist auf Káťa Kabanová, Il trittico oder Reigen, in denen weibliche Hauptfiguren ebenfalls zum Schweigen verdammt sind, um ein System zu erhalten und möchte von Marciniak wissen, ob auch sie die Verkörperung einer solchen Opferrolle in der antiken Dimension von Iphigenia sieht? „In diesem Punkt vertreten wir die gleiche Meinung, auch wenn wir sie unterschiedlich benennen“, antwortet Marciniak. „Die Wahrheit wird geopfert, es ist verboten, Schmerzen zum Ausdruck zu bringen. Es geht aber nicht nur um Schweigen, sondern auch um die Folgen: Was passiert, nachdem Iphigenia ihre Familie verlassen hat?“ Sie habe darum die Figur geteilt und den Kontrast einer jungen und einer älteren Iphigenia geschaffen, für die sich die Frage stellt: „Kann sie die Traumata der Vergangenheit bewältigen? Gibt es für sie die Möglichkeit eines Neuanfangs?“ Sie sei in dieser Hinsicht auch Rosa und Oda Thormeyer sehr dankbar, die als Mutter und Tochter die Rolle verkörperten. Mit Rosa Thormeyer habe sie schon im Sommernachtstraum zusammengearbeitet und sie freue sich, dass die beiden ihr in Salzburg als hervorragende Schauspielerinnen zur Verfügung stünden.
Welche Rolle Bewegung und Choreographie in ihrer Inszenierung spielten, greift Bettina Hering Ewelina Marciniaks Hinweis auf die Verwendung solcher Elemente auf. „Das ist nicht tänzerischer, sondern körperlicher Ausdruck der real und authentisch wirkt. Das nimmt auch das Publikum wahr, solche Situationen sind für die Zuschauer eine Erfahrung, die sie organisch, natürlich und sinnlich wahrnehmen. Da ist viel Improvisation dabei, wir greifen auf die Fantasie der Schauspieler zurück. Mit Hilfe entstehender Gesten schaffen wir körperliche Strukturen und Ausdrucksformen“. Direkte Vorbilder habe sie bei ihrer Arbeit keine. Sie bewundere zwar verschiedene Regisseure, es gebe aber nicht einen bestimmten Weg, Theater zu machen. „Ich bewege mich gern auf verschiedenen künstlerischen Ebenen“. Darin liege zwar einerseits durchaus ein Risiko, andererseits halte das jung und frisch. – (Presse-Aussendung Salzburger Festspiele).
ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS
FOTO 1: Evelina Marciniak (Regie) und Bettina Hering (Leitung FS Schauspiel). FOTOS 2 bis 8: Ausschnitte von der Probenarbeit für die Festspiel-Aufführung ,,Iphigenia‘‘ auf der Halleiner Pernerinsel. – (Fotos: Franz Neumayr).
Von ,,Ingolstadt‘‘-Dramaturg Koen Tachelet wurden die beiden Stücke "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt" intensiv miteinander verbunden. Doppelbesetzungen werden vermieden – mit Ausnahme der zentralen Erwachsenenfigur. Olgas Vater Berotter, Fabians Vater Unertl und die beiden Feldwebel werden von einem einzigen Darsteller gespielt. Corona hat auch hier zugeschlagen – bei der ,,Ingolstadt‘‘-Premiere auf der Halleiner Pernerinsel trat Einspringer Ernest Allan Hausmann statt Oliver Nägele in Erscheinung. Die Darsteller treten sowohl als Pioniere, als auch als Schüler auf, die sich gewalttätig zusammenrotten. Der Druck erfolgt stets von oben nach unten. Und unten, da sind stets die Untergebenen, die Außenseiter, die Schwachen und natürlich – die Frauen.
Sein Ingolstadt sei "eine mythische Stadt wie Mahagonny: eine Metapher für eine Welt, in der die jungen Leute um ihre Zukunft kämpfen", hat Ivo van Hove, der Regisseur dieser Koproduktion mit dem Burgtheater, im Vorfeld verlautbart. Zunächst scheint es, Bühnenbildner Jan Versweyveld habe diese mythische Stadt in einem Ölfeld angesiedelt. Erst allmählich entpuppen sich die vermeintlichen Bohrtürme als Strommasten, auf denen Lautsprecher und zwischen denen bunte Lampenketten befestigt sind. Zusammen mit der sie umgebenden Pfützen- und Teichlandschaft und den drei umlaufenden Spiegelwänden ergibt das eine Mischung aus Industrie- und Naturpark, in dem die einzelnen Handlungsstränge nach und nach entwickelt werden – nicht immer schlüssig, aber fast immer packend.
Es schälen sich Leidens-. Unterdrückungs- und Märtyrergeschichten heraus, aber auch Widerstandsakte und Emanzipationsversuche. Ivo van Hove gelingt es, aus den von Männermacht dominierten Stücken drei starke Frauenrollen herauszuarbeiten. Luise Stockinger kämpft als schwangere Olga darum, eine positive Weltsicht, etwas Zuneigung und einen Mann zu finden, der ihr nicht bloß einredet, das Ungeborene gewaltsam zu beseitigen. Den brutalen Männlichkeits-Verkörperungen der "Pioniere" bieten Lilith Häßle als Berta und Dagna Litzenberger Vinet als Alma lange erfolgreich die Stirne – die eine als selbstbewusste Frau, die über ihr Leben und Lieben selbst bestimmt, die andere als Unternehmerin, die ihre Jugend und ihre Lebenslust als Kapital einsetzt. Am Ende werden beide Strategien brutal scheitern. Die Pioniere ziehen weiter und schmettern dazu ein Lied: "Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind, weil wir so brav sind…“ – Die obenstehenden Fotos zeigen Teile des Premieren-Publikums, das sich vor Beginn der Vorstellung im Festspiel-Innenhof aufhielt. Am Ende der Vorstellung dankte das Premieren-Publikum den Darstellern mit grandiosem Applaus. Die ausgezeichnete Premieren-Stimmung wurde nur kurz unterbrochen, als bei einer Zuschauerin plötzlich Kreislauf-Probleme auftraten. Kurz nach dem Ruf ins Publikum ,,Ist ein Arzt da?‘‘ eilten aus nahezu allen Zuschauer-Reihen Mediziner zur Hilfeleistung herbei… – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).
Die weit über Österreich hinaus angesehene Bildhauerschule (HTL) in Hallein feiert heuer ihr 151jähriges Bestehen. Sie war die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie, damit gilt sie als Urmutter aller HTLs in Österreich. Die Bildhauerschule in Hallein ist auch heute noch die größte ihrer Art in ganz Österreich. Ihre Absolventen und Absolventinnen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauern und Bildhauern des Landes. Um diese Tatsachen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein, gemeinsam mit der HTL Hallein, jetzt im Sommer 2022 eine sensationelle Ausstellung mit Werken bedeutender Bildhauerinnen und Bildhauer mit Bezug zur Stadt Hallein. An sechs verschiedenen Ausstellungsorten werden insgesamt nahezu 250 Kunstobjekte (!) von 78 Künstlerinnen und Künstlern (!) gezeigt. Dieser bisher einzigartige Ausstellungs-Reigen, umfasst mit den gezeigten Werken den gesamten Zeitraum von der Gründung der Bildhauerschule vor 151 Jahren bis heute. Die sechs Ausstellungsorte: Die Alte Saline, der Ziegelstadel, das Keltenmuseum, der kunstraum pro arte, die HTL Hallein und die Galerie Schloss Wiespach. Dieser erstaunliche und bisher noch nie in Hallein realisierte Ausstellungsreigen – wir hoffen sehr, dass es auch Fortsetzungen dieser an- und aufregenden Initiative geben wird – wurde am 22. Juli im Ziegelstadel in festlichem Rahmen und im Beisein von zahlreichen Ausstellungsgästen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer feierlich eröffnet. Unsere Leserinnen und Leser finden hier im ,,Salzschreiber‘‘-Ressort ,,Kultur‘‘, unten anschließend, einen ausführlichen Bildbericht dazu. Die obenstehenden Fotos liefern einen ersten Eindruck von der Vielfalt der gezeigten Kunstwerke an den sechs verschiedenen Ausstellungsorten, die man unbedingt besuchen muss. Insgesamt eine beeindruckende Kultur-Initiative, die bisher einmalig in der Geschichte der Stadt Hallein dasteht. Unsere Fotos sollen dazu anregen, sich persönlich einen Eindruck von dieser einzigartigen und fantastischen Präsentation von Bildhauer-Werken anzusehen. Ein riesengroßer Dank an alle, die am Entstehen dieser grandiosen Gesamtausstellung mitwirkten, wir nennen hier stellvertretend und voll Begeisterung Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock sowie HTL-Direktor Johann Gutschi.
ZU DEN OBEN
STEHENDEN FOTOS:
FOTO 1: In der Eingangshalle der HTL steht diese Arbeit als Blickfang für die Ausstellungs-Besucher: Zwei Gemsen auf Gesteinstrümmern. FOTO 2: Eine qualitätsvolle Schnitzarbeit, die das Jesuskind mit Vater Joseph zeigt. FOTO 3: Eine auffallend langhalsige dunkle Schönheit. FOTOS 4, 8 und 12: Die meisterhaften Frauen-Akte stellen ihren Schöpfern ein hervorragendes Zeugnis aus. Denn das Schwierigste in der darstellenden Kunst ist und bleibt die korrekte Darstellung des menschlichen Körpers. FOTO 5: Aus Gipsmasse wurde hier ein reizvolles Motiv geschaffen. FOTO 6: Berührende Darstellung des Hauptes des Gekreuzigten, der zusätzlich mit einer Dornenkrone gequält wurde. FOTO 7: Hier liegen Mutter und Kind, wie die beiden Häupter auf der linken Seite, bei genauem Hinsehen erkennen lassen. FOTO 9: Die Darstellung eines Mannes in Holz geschnitzt. FOTO 10: Das kahle Haupt einer Frau. FOTO 11: Dekoratives Wandelement. FOTO 13: Die großflächigsten Bilder lieferte das Künstlerduo Gilbert & George – zu sehen im Keltenmuseum. FOTO 14: Formal gekonnt drapierte Holzspirale. FOTO 15: Wir nennen die optisch gelungene Arbeit einfach – ohne Titel. FOTO 16: Ein stilisiertes Haupt. FOTO 17: Grob gearbeitetes Reiter-Duo. FOTO 18: Stilisiertes Objekt – da lässt sich wohl viel hineininterpretieren. FOTO 19: Männliches Haupt mit deutlicher Beschädigung. FOTO 20: Das einzige Gemälde in unserer Auswahl – es zeigt die meisterhafte Darstellung menschlicher Körper, die zwischen Wolkenkratzern mit abenteuerlichen Verrenkungen, durch die Luft schweben. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).
Im Vorjahr verhinderte die grassierende Corona-Bedrohung die Feier des Jubiläums ,,150 Jahre Bildhauerstadt Hallein‘‘. Nun wird das stolze Jubiläum unter dem Titel ,,151 Jahre Bildhauerstadt‘‘ ausgiebig nachgeholt – mit Ausstellungen an fünf prominenten Ausstellungsorten: im Ziegelstadel, in der Alten Saline, im kunstraum pro arte, in der HTL Hallein und im Schloss Wiespach. Insgesamt zeigen in der ganzen Stadt 78 (!) Bildhauer und Bildhauerinnen insgesamt 243 (!) künstlerische Werke an den genannten Ausstellungsorten. Am Freitag, 22. Juli, wurde im Ziegelstadel in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Haslauer, ein anspruchsvolles Eröffnungs-Programm geboten. Nach der musikalischen Einleitung begrüßte Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock die zahlreichen Festgäste. Die Konzept-Präsentation der großen Jubiläums-Ausstellung erfolgte durch HTL-Direktor MMag. Johann Gutschi. Es folgte ein Interview mit Landesrätin Mag. Daniele Gutschi und Klubobfrau Gemeindevertreterin Dr. Kimbie Humer-Vogl. Die Festrede hielt Dr. Peter Thuswaldner. Abschließend erfolgte die feierliche Eröffnung der Jubiläumsschau ,,151 Jahre Bildhauerstadt‘‘ durch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. Im Anschluss daran schloss sich die ,,Lange Nacht der Bildhauer und Bildhauerinnen‘‘ an den Orten Ziegelstadel, Saline, Keltenmuseum, Cafe Braun, kunstraum pro arte, HTL Hallein, Brennerei Guglhof und Schloss Wiespach bis 23 Uhr. Der bisher in Hallein einzigartige Ausstellungsreigen mit fünf verschiedenen Ausstellungsorten dauert vom 22. Juli bis zum 25. August.
HTL-DIREKTOR JOHANN GUTSCHI VERFASSTE
DEN NACHFOLGENDEN TEXT ZUR AUSSTELLUNG
,,151 JAHRE BILDHAUER-STADT HALLEIN‘‘
Die Stadt Hallein war bis Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts bekannt für ihre Papierproduktion und Salzgewinnung. Dass Hallein aber auch zu den wichtigsten Bildhauerstätten Österreichs zählt, ist nur wenigen Insidern bekannt. Zwar wissen einige Halleiner*innen, dass die Knappen des Salzbergwerkes für die Gründung der Bildhauerschule im Jahr 1871 verantwortlich waren, die große Bedeutung dieser Schule für die Kunst Österreichs ist jedoch den meisten nicht geläufig.
Tatsächlich aber ist die Bildhauerschule in Hallein die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie und somit die Urmutter aller HTL’s. Darüber hinaus ist sie bei weitem die größte Bildhauerschule des gesamten Bundesstaates. Ihre Absolvent*innen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauer*innen unseres Landes.
Um diese Tatsache stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein gemeinsam mit der HTL Hallein, nun eine Ausstellung bedeutender Bildhauer*innen mit Bezug zur Stadt Hallein. Auf sechs unterschiedlichen Ausstellungsorten werden knapp 250 Werke von 78 Künstler*innen gezeigt. Die Werkschau umfasst einen Zeitraum von mehr als 151 Jahren. Gezeigt werden Arbeiten aller Bildhauergrößen wie Adlhart, Prähauser, Thuswaldner, und Zenzmaier. Als einzigartiges Highlight werden sechs großformatige Arbeiten des ehemaligen Schülers Gilbert Prousch – international bekannt als Künstlerduo ,,Gilbert & Georg‘‘ – der Öffentlichkeit nicht in London, Paris oder New York, sondern in Hallein präsentiert.
Eröffnet wurde die Gesamtausstellung am 22. Juli 2022 um 17,30 Uhr im Ziegelstadel der Stadt Hallein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Anschließend konnte man alle Ausstellungsorte in Form einer ,,Langen Nacht der der Bildhauer*innen‘‘ bis 23 Uhr besuchen. An der ,,Langen Nacht‘‘ beteiligten sich: die Stadt Hallein mit Alter Saline und Ziegelstadel, das Keltenmuseum mit der Sonderausstellung Gilbert & George, das Konditorei-Cafe Braun mit seiner Kunstsammlung, der kunstraum pro arte mit zwei Ausstellungen, die HTL Hallein mit Ausstellungen und einer lebenden Werkstätte, die Brennerei Guglhof mit ihrer Kunstsammlung und die Galerie Schloss Wiespach mit der Ausstellung des ehemaligen Bildhauerschülers Fabian Frank.
Das gesamte Projekt konnte nur durch eine absolut reibungslose Zusammenarbeit aller teilnehmenden Künstler*innen unter der Mitwirkung zahlreicher Kultur-Organisationen in dieser Form bewerkstelligt werden.
Und so sind durch dieses Projekt – neben einer einzigartigen und noch nie dagewesenen Ausstellung – die Bildhauer*innen Österreichs zu einer großen Familie zusammengewachsen.
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FOTOS 1 bis 4: Markante Persönlichkeiten des Eröffnungs-Abends im Salzstadl: Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Bürgermeister Alexander Stangassinger, Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Rosa Bock und HTL-Direktor Johann Gutschi. FOTOS 5 und 6: Ein Blick auf die Ehrengäste des Eröffnungsabends im Ziegelstadel. FOTOS 7 bis 14: Eine Auswahl aus den zahlreichen und vielfältigen, im Ziegelstadel gezeigten künstlerischen Ausstellungsobjekten. – (Johann Gutschi, Odo Stierschneider, Fotos: OST).
Im umfassend und hervorragend renovierten Halleiner Ziegelstadel, wurden am 15. Juli 2022, im Beisein zahlreicher Gäste, zwei besonders anspruchsvolle Kultur-Ereignisse gefeiert: 30 Jahre Salzburger Festspiele in Hallein sowie die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hallein an die ehemalige, langjährige Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler. Vize-Bürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock führte durch den gelungenen Festakt, in dessen Verlauf Bürgermeister Alexander Stangassiger, Herbert Schallenberg, Präsident der Freunde der Kultur- und Festspielstadt Hallein, Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele und David Bennent, Schauspieler, mit Ansprachen über Helga Rabl-Stadler vor das Publikum traten. Bürgermeister Stangassinger überreichte schließlich an Helga Rabl-Stadler die Urkunde der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hallein. Das Trio M mit Sophie Hassfurther (Klarinette), Emeline Pierre (Violine) und Margarethe Hlawa-Grundtner (Viola), sorgte für die passende musikalische Umrahmung.
Hier nun die Ausführungen von Bürgermeister Alexander Stangassinger, mit denen er sich an die Gäste, an die Damen und Herren der Salzburger Festspiele, an die Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer und speziell an Festspielpräsidentin a. D. Dr. Helga Rabl-Stadler wandte:
,,Wir stehen heute hier zum ersten Mal nach der umfassenden Sanierung des Ziegelstadels und es freut mich, dass dies ein so würdiger Anlass für dessen Eröffnung ist. Wir haben in den letzten Jahren 1,5 Millionen Euro in den Brandschutz, die Elektrik, die Barrierefreiheit und die Sicherheitstechnik unseres Kulturhauses investiert. Die Festspielbühne, auf der wir sonst zu solchen Anlässen stehen, wird gerade für die laufende Saison vorbereitet! Es ist schon faszinierend, mitten auf unserer Insel eine Bühne zu haben, wo seit mittlerweile 30 Jahren die große Festspielkunst einen fixen Platz belegt hat. Die großen Namen der Theatergeschichte haben auf unserer Insel Einzug gefunden. Es gibt allerdings eine Persönlichkeit, die ich besonders gut gekannt habe, ohne die diese klassischen oder modernen Stücke wahrscheinlich überhaupt nie hier aufgeführt hätten werden können. Die Halleinerinnen und Halleiner hier wissen, von wem ich spreche: nämlich von Altbürgermeister Franz Kurz, der damals vorausschauend gehandelt hat und im Namen der Stadtgemeinde die Pernerinsel gekauft hat. Über 30 Jahre ist das her. Und es war die Basis für die Erfolgsgeschichte, die wir heute hier feiern.
Dass es die Festspiele auf der Pernerinsel bei uns in Hallein so lange und beständig gibt, dies ist mit einem weiteren bekannten Namen verbunden. Und es freut mich ganz besonders, dass wir in diesem Zusammenhang diese wichtige Persönlichkeit heute mit einer ganz besonderen Auszeichnung ehren dürfen. Sie alle wissen natürlich, um wen es sich handelt. Aber lassen Sie mich kurz ausholen:
Ohne diese Dame würde es wahrscheinlich den Spielort auf der Pernerinsel gar nicht mehr geben. Denn ihr ist es auch zu verdanken, dass sie den Charme, den Flair und – ja, ich sage jetzt Romantik dazu – die Romantik der Alten Saline erkannt hat und sie war es auch, die sich immer wieder dafür eingesetzt hat, dass wir auf der Pernerinsel weiterhin Festspiele feiern können.
Warum ich Romantik dazu sage: Für mich als Mensch der Arbeiterschicht, der jetzt Bürgermeister sein darf, ist die Saline natürlich mit vielen schönen Emotionen verbunden. Mein Vater hat hier als Betriebsmaurer gearbeitet. Viele meiner Bekannten haben hier geschuftet, sich ihren Lebensunterhalt verdient – dies war oftmals eine schwere anstrengende Arbeit. Zahlreiche Halleiner und Halleinerinnen haben hier über viele Jahre einen guten Arbeitsplatz gehabt. Abgesehen von der Schließung der Saline ist es so, dass ich mich gerne an damals zurückerinnere. Und daran SOLL man sich ja auch positiv erinnern und eine gewisse Industrie-Romantik darf man den historischen Gebäuden ohne weiteres zuschreiben.
Aber zurück zum heutigen Tag. Ich habe ja vorher den Namen der Dame, die Sie alle kennen, noch nicht genannt. Liebe Frau Dr. Helga Rabl-Stadler, als Festspielpräsidentin haben Sie in Salzburg viel bewegt und erreicht.
Sie haben auch immer einen Platz für Hallein in ihrem Herzen gehabt. Und Sie haben sich immer neben der Landeshauptstadt Salzburg auch für unsere Stadt eingesetzt und die so eng verbundene Beziehung für die Festspiele gefestigt, die – ich glaube, das kann man wohl sagen – noch viele Jahre in Ihrem und unserem Sinne weiterbestehen wird. Ein herzliches Dankeschön und auch einen herzlichen Applaus dafür!
Und ich kann mit Stolz und Recht behaupten: Sie haben sich die Ehrenbürgerschaft unserer Stadt redlich verdient, für Ihre großen Verdiente um Hallein! Ich denke es ist auch erwähnenswert, dass Sie nach Agnes Primocic erst die zweite Frau sind, die Ehrenbürgerin der Stadt Hallein wird. Ich möchte hier abschließen und nur mehr festhalten: Wir stehen als Stadt zu den Festspielen. Wir entwickeln uns als Stadt gerade enorm weiter, genauso, wie die Festspiele sich jedes Jahr weiterentwickeln.
Und so bin ich überzeugt: Auch diese Erfolgsgeschichte wird sich weiterentwickeln und wir werden in den nächsten 30 Jahren noch viele schöne Kapitel hier mit Kunst und Kultur und den Festspielen in unserem Hallein erleben.‘‘
Der Präsident der Freunde der Kultur- und Festspielstadt Hallein, Herbert Schallenberg, führte in seinen Worten an Dr. Helga Rabl Stadler unter anderem aus:
,,Sehr geehrte Frau Dr. Rabl Stadler, als im letzten Jahr die Meldung durch die Medien ging, Sie würden die Verantwortung für die Salzburger Festspiele niederlegen, da wurden Sie in die Sendung `Erlesen´ von Heinz Sichrovsky eingeladen und mit folgenden Worten begrüßt: `Dass Helga Rabl-Stadler aus dem Amt der Salzburger Festspielpräsidentin scheidet, scheint so unglaubwürdig wie der Anriss von Schloss Schönbrunn!´ 26 Jahre waren Sie erfolgreiche Präsidentin der Salzburger Festspiele und außerdem die erste Frau in dieser anspruchsvollen Position. Während ihrer erfolgreichen Präsidentschaft wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass auf mehreren verschiedenen Bühnen Festspiele geboten wurden. Eine dieser neuen Spielstätten war die Halleiner Pernerinsel. Peter Stein sah in der ehemaligen Salinenstätte völlig neue Dimensionen der Aufführung von Schauspielen. So wurde mit meinem Freund Bürgermeister Franz Kurz für Hallein ein kulturelles Jahrhundert-Projekt realisiert. Hallein war Teil des weltweit bedeutendsten Klassik-Festivals geworden.
Im Sog der Festspiele entwickelte sich eine kulturelle Vielfalt, die Hallein nach der Landeshauptstadt Salzburg zur wichtigsten Kulturstadt des Landes Salzburg werden ließ. Heute feiern wir 30 Jahre Festspiele auf der Pernerinsel. Ein glücklicher Zufall, dass wir dieses Jubiläum gleichzeitig mit der Ehrung von Helga Rabl-Stadler feiern können. Stets hatte Hallein mit Helga Rabl-Stadler eine große Fürsprecherin, indem sie die Pernerinsel als unverzichtbar für die Salzburger Festspiele bezeichnete und vehement auf die Einzigartigkeit der Pernerinsel verwies. Ohne Ihre Unterstützung wären die Festspiele nicht mehr in Hallein und dafür dankt Ihnen die Stadt nun mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft. Diesem Dank darf ich mich persönlich sehr gerne anschließen – herzlichen Dank für diese großartigen 26 Jahre! Ich wünsche Ihnen in Zukunft alles Gute und für alles, was Sie noch zu tun gedenken, viel Glück, Erfolg und Gottes Segen!‘‘
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1. FOTO: 2. Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Rosa Bock führte durch den festlichen Abend im Ziegelstadel. 2. FOTO: Blick ins Publikum. In der ersten Reihe im Bild von links Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl, Festspielpräsidentin i. R. und Ehrenbürgerin der Stadt Hallein Dr. Helga Rabl-Stadler, Bürgermeister Alexander Stangassinger und Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer. FOTOS 3 bis 5: Herbert Schallenberg, Markus Hinterhäuser und David Bennent während ihrer Darlegungen. FOTO 6: Der große Augenblick: Dr. Helga Rabl-Stadler hält die Urkunde ihrer Ehrenbürgerschaft in Händen. FOTO 7: Im strahlenden Glanz von Festspielpräsidentin i. R. Dr. Helga Rabl-Stadler und Festspielpräsidentin Dr. Kristina Hammer, sonnt sich der Herausgeber des Internet-Magazins ,,Der Salzschreiber‘‘, Odo Stierschneider. Er hatte als einstiger Herausgeber der ,,Halleiner Zeitung‘‘ und als Herausgeber des ,,Festspiel-Magazin Hallein‘‘, die Präsenz der Salzburger Festspiele auf der Halleiner Pernerinsel jahrelang publizistisch unterstützt. – (Odo Stierschneider. Fotos: FOTOS 1, 3, 4, 5 OST, 2, 6, 7 Aschauer).
Ein wahrlich nicht alltägliches Ereignis begeisterte die Kunstfreunde in der Halleiner Galerie Schloß Wiespach. Landeshauptmann Wilfried Haslauer war persönlich erschienen, um nach einem Rundgang durch die Ausstellung, unten im Hof des Schlosses, unter Anwesenheit von Kuratorin Margit Zuckriegl und Schloßherrn Claus Spruzina, sowie im Beisein zahlreicher Austellungs-Besucherinnen und -Besucher, die Ausstellung mit Werken von Künstler Thomas Reinhold zu eröffnen. Bei strahlendem Wetter herrschte unter den Anwesenden beste Laune und hervorragende Stimmung.
Künstler Thomas Reinhold studierte angewandte Kunst von 1974 bis 1978 in Wien. Seit 1980 veranstaltete er zahlreiche Einzel-Ausstellungen und beteiligte sich immer wieder an Gemeinschafts-Ausstellungen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Im Jahr 2011 wurde Thomas Reinhold der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst überreicht. Der Künstler ist immer wieder mit seinen Werken in den verschiedensten Kunstausstellungen vertreten. Künstler Thomas Reinhold widmet sich in seinen Werken der abstrakten Kunst und beeindruckt dabei durch die Vielfalt an Formen und Farben. Im Schloss Wiespach kann man in seine Farben gewissenmaßen eintauchen und sich in diesen verlieren. „Durch ein mehrfaches Aufbringen von Farbschichten kreiert der Maler Strukturen, Flächen und Bewegungen im Bild. Die Farben können rinnen, sich verbreiten, eintrocknen oder Schlieren bilden. Je nach Drehung des Gemäldes werden Spuren und Richtungen dieser Prozesse sichtbar. Es wirkt so, als könne man als Betrachter oder Betrachterin in die Farben und Formen eintauchen!“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
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FOTO 1: Ein sichtlich gut gelaunter Landeshauptmann im Schloss Wiespach. FOTO 2: Von links Landeshauptmann Haslauer, Kustodin Margit Zuckriegl und Künstler Thomas Reinhold. FOTO 3: Der Landeshauptmann und der Besitzer des Schlosses Wiespach Claus Spruzina. FOTO 4: Vor dem Schloss Wiespach eröffnete der Landeshauptmann die Ausstellung mit Werken des Künstlers Thomas Reinhold. FOTO 5: Von links: Claus Spruzina, Landeshauptmann Haslauer und Künstler Thomas Reinhold. FOTOS 6 bis 10: Ausschnitte aus den abstrakten Arbeiten des Künstlers Thomas Reinhold. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).
Im letzten Teil der Thunstraße vor der Stadtbrücke gibt es an den Gebäudefassaden 9 und 11 zwei reizvolle Medaillons, die praktisch von keinem der Fußgängerinnen und Fußgänger beachtet werden. Aus zwei Gründen: 1. Die Medaillons wurden relativ hoch, im Bereich des 2. Stockwerkes angebracht, so dass sie sich außerhalb des Blickwinkels der Passanten befinden. 2. Wer sie dennoch erblickt, wendet sich sogleich wieder ab, da sich die Medaillons in schrecklichem Zustand befinden. Im Interesse des Stadtbildes der Halleiner Innenstadt sollten sie schon längst fachmännisch restauriert worden sein, um wieder das Auge des Betrachters zu erfreuen. Der gegenwärtige Zustand ist jedenfalls eine grandiose Schande für die Stadt Hallein. Hier gehören Fachleute her, welche die Verwitterungsschäden beseitigen und die im Laufe der Jahrzehnte immer dunkler gewordenen Medaillons farblich wieder aufhellen. So wie der ,,Salzschreiber‘‘ dies mit den beiden oben abgebildeten Medaillons getan hat – denn in Wirklichkeit sehen die kleinen reizvollen Kunstwerke noch wesentlich schrecklicher aus. – (Odo Stierschneider. Fotos: OST).
Dass Hallein zu den wichtigsten Bildhauerstätten Österreichs zählt, ist nur wenigen Insidern bekannt. Zwar wissen einige Halleinerinnen und Halleiner, dass die Knappen des Salzbergwerks für die Gründung der Bildhauerschule im Jahre 1871 verantwortlich waren, die Bedeutung dieser Schule für die Kunst Österreichs ist den meisten allerdings nicht geläufig. Tatsächlich aber ist die Bildhauerschule in Hallein die erste berufsbildende Schule der k.u.k. Monarchie und somit die Urmutter aller Höheren Technischen Lehranstalten (HTL´s). Darüber hinaus ist sie bei weitem die größte Bildhauerschule Österreichs! Ihre Absolventinnen und Absolventen zählen seit der Gründung der Schule zu den bedeutendsten Bildhauern unseres Landes.
Um diese Tatsache stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, veranstaltet die Stadt Hallein gemeinsam mit der HTL Hallein im Sommer 2022 eine Ausstellung bedeutender Bildhauer*innen mit Bezug zur Stadt Hallein. An acht unterschiedlichen Ausstellungsorten werden vom 22. Juli bis 25. August, jeweils von Dienstag bis Sonntag 13 bis 19 Uhr (Montag geschlossen), knapp 250 Werke von 78 Künstler*innen gezeigt. Die Werkschau umfasst einen Zeitraum von mehr als 151 Jahren. Gezeigt werden Arbeiten aller Bildhauergrößen wie Adlhart, Prähauser, Thuswaldner und Zenzmaier. Als einzigartiges Highlight werden sechs großformatige Arbeiten des ehemaligen Schülers Gilbert Prousch - international bekannt als Künstlerduo „Gilbert & Georg“ – der Öffentlichkeit nicht in London, Paris oder New York, sondern in Hallein präsentiert!
Eröffnet wird die Gesamtausstellung am 22. Juli 2022 um 17:30 Uhr im Ziegelstadel der Stadt Hallein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Anschließend kann man alle Ausstellungsorte in Form einer „Langen Nacht der Bildhauer*innen“ bis 23:00 Uhr besuchen. An der „Langen Nacht“ beteiligen sich: die Stadt Hallein mit Alter Saline und Ziegelstadel, das Keltenmuseum mit der Sonderausstellung Gilbert&George, die Cafe-Kondidorei Braun mit ihrer Kunstsammlung, der kunstraum pro arte mit zwei Ausstellungen, die HTL Hallein mit Ausstellungen und einer lebenden Werkstätte, die Brennerei Guglhof mit ihrer Kunstsammlung und die Galerie Schloss Wiespach mit der Ausstellung des ehemaligen Bildhauerschülers Fabian Fink. Das gesamte Projekt konnte nur durch eine absolut reibungslose Zusammenarbeit aller teilnehmenden Künstler*innen unter Mitwirkung zahlreicher Kulturorganisationen in dieser Form bewerkstelligt werden. – Auf unserem Foto oben der weltbekannte Maskenkopf von Bildhauer Prof. Jakob Adlhart aus Hallein. – (Presse-Aussendung Stadt Hallein. Foto: Adlhart).
Zum „Pride Month“ im Juni startet das Keltenmuseum Hallein zum ersten Mal die Reihe „Queere Geschichte(n)“. Die Vorträge widmen sich unterschiedlichen Themen der Geschichte vom Umgang mit Homosexualität: von der Antike bis in die Gegenwart. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 lehnten sich schwule, lesbische und transsexuelle Menschen in New York gegen die diskriminierende Vorgehensweise der Polizei auf. Die Wut und der Schmerz durch die Schikanen vorangegangener Jahrzehnte entluden sich an jenem Abend und stießen eine weltweite Bewegung an, die bis zum heutigen Tag besteht. Die LGBTQIA+ Community setzt sich für Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt ein. Um dieses historische Ereignis zu feiern, setzt das Keltenmuseum Hallein mit dem Vortrag von Hannes Sulzenbacher ein Zeichen in Regenbogenfarben! Am Montag, 27. Juni, um 19 Uhr, unter dem Titel ,,Von der Verfolgung bis zur Emanzipation – die Geschichte homosexueller Menschen in Österreich.
1869 wurde das Wort „homosexuell“ vom österreich-ungarischen Schriftsteller Karl-Maria Kertbeny erfunden. Die wissenschaftlichen Diskurse des 19. Jahrhunderts hatten zu einem sozial abweichenden Verhalten ein „Täterprofil“ konstruiert, das seinen Siegeszug um die Welt begann: Von betroffenen Frauen und Männern wurde es ebenso begeistert angenommen wie von den staatlichen und wissenschaftlichen Autoritäten. Den einen diente es zur Erklärung ihrer geheimsten Wünsche, den anderen als Grundlage für ihre Verfolgung. Der Rechtsstaat verbrachte die „Homosexuellen“ in das Gefängnis und die Psychiatrie, der NS-Staat auch in die Konzentrationslager und in den Tod. Die Gesellschaft ächtete ihr Verhalten und trieb sie in die Isolation, die Verzweiflung und den Selbstmord. Auch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus änderte sich wenig: Homosexuelle wurden nicht als NS-Opfer anerkannt, der Paragraph des Strafrechts, der Homosexualität unter Strafe stellte, blieb bis 1971 aufrecht. Erst dann begann zögernd die Emanzipation. Vortrag von Hannes Sulzenbacher (QWIEN – Zentrum für queere Geschichte in Wien) im Keltenmuseum Hallein am Montag, 27. Juni, um 19 Uhr im Keltenmuseum. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. – (Presse-Info Keltenmuseum).
Das Halleiner Stadtfest 2022, vollgepackt mit Musik und Lebensfreude! Mehr als 20 (!) Livebands machen am Samstag, dem 2. Juli, die Halleiner Altstadt ab 14 Uhr zur Bühne: Von Headline Mono & Nikitaman bis zu Gstanzl-Star Renate Maier. Alles bei freiem Eintritt! Als VIP-Gast des "Club 824" auf dem Schöndorferplatz erleben Sie das Festival in ganz besonderer Atmosphäre. Festivalzeit mitten in der Halleiner Altstadt: Nach dem Motto ,,824 Jahre Hallein‘‘, treten am Samstag, 2. Juli, auf acht (!) Plätzen der Halleiner Altstadt internationale Künstler auf. Es wird wieder gefeiert in der Salz- und Keltenstadt! Es ist ein Stadtfest mit Festival-Charakter – bei kostenlosem Eintritt. Veranstaltet wird das Stadtfest von der Stadt Hallein und dem Tourismusverband Hallein/Bad Dürrnberg.
ROCK’N’ROLL, GSTANZLN PLUS VOLKSMUSIK:
HALLEIN BRINGT’S ZUSAMMEN
Die musikalische Bandbreite des Stadtfestes ist groß und spiegelt die Vielfalt wider, für die Hallein bekannt ist. Ob Blues Rock aus Nordamerika oder österreichischer Punkrock, Halleiner Bürgerkorpskapelle oder Wiener Indierock, Rockabilly aus Berlin oder Gstanzl-Star Renate Maier aus Bayern: Hallein bringts zusammen! Headliner des Abends ist Mono & Nikitaman. Die Band, die sich ursprünglich mit Dancehall-Reggae einen Namen gemacht hat, wird unter anderem Songs aus ihrem aktuellen Album "Autonome Zone" zum Besten geben – eine Ode auf das Leben in fünfzehn Akten.
,,EXTRAZUCKERL‘‘ MUSIKALISCHER ART:
MUSIKALISCHES AUF ACHT PLÄTZEN!
Bespielt werden beim Halleiner Stadtfest insgesamt acht Plätze: Bayrhamerplatz, Kornsteinplatz, Pflegerplatz, Florianiplatz und Oberer Markt, sowie die Metzgergasse und die Kuffergasse. Am Schöndorferplatz findet wieder der "Club 824", der bereits 2019 – beim letzten Stadtfest – auf große Begeisterung gestoßen ist. Das Besondere: Unternehmen oder Privatpersonen können Tische für jeweils zehn Personen (Tische ab 1.500 Euro) kaufen. Auch Einzeltickets à 150 Euro pro Person sind erhältlich. In den Preisen inkludiert sind ein exklusives Catering von Genussdealer Hallein, Konsumation von der Red Bull-Cocktail-Bar, Wein sowie Bier vom Stiegl-Gut Wildshut (alles inklusive von 17.00 bis 24.00 Uhr).
Kontakt für VIP-Reservierung und weitere Infos:
Tourismusverband Hallein, 5400 Hallein, Tel.: +43 6245 85 394,
E-Mail: office@hallein.com, www.hallein.com – (Presse-Aussendung: TVB Hallein).